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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2019
Am Ende nur ein kalter Hauch
Avanzini, Lena

Am Ende nur ein kalter Hauch


sehr gut

Liebe auf den 2. Blick

Carla Bukowski muss wegen einer Leiche ermitteln, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch ihre Kollegen werden durch diese Tatsache sehr gefordert. Als plötzlich ihre Großmutter stirbt, überlässt Carla die Ermittlungsarbeit ihren Kollegen und reist zur Beerdigung nach Tirol. Doch die Begegnung mit ihrer Familie verläuft alles andere als positiv, zu viel ist in der Vergangenheit geschehen.

Als dann Carlas Neffe unter mysteriösen Umständen verschwindet und die erschrockenen Eltern Lösegeldforderungen erhalten, findet sich Carla plötzlich mitten im Familiengeschehen und – was noch schlimmer ist – mit ihrer Vergangenheit konfrontiert …

Nach und nach erfährt man was denn nun so Schreckliches in Carlas Vergangenheit passierte, dass ein solcher Bruch mit der Familie anscheinend der einzige Ausweg war. Mit welchem Ausmaß dies alles geschah, hat nicht nur Carla gefordert – auch als Leser ist man hier schwer am Durchatmen.

Die Autorin Lena Avanzini hat mit dem 3. Fall rund um Carla Bukowski einen spannenden Krimi geschrieben. Zu Beginn war ich etwas gespalten, konnte ich mich noch nicht so recht für die etwas eigenwillige Ermittlerin begeistern. Mit der Zeit gewinnt der Krimi an Tempo und Inhalt, bis er in einem spektakulären Showdown endet. So versteht man letztendlich auch so manchen Charakterzug von Carla besser und bis zuletzt war sie mir sogar sympathisch.

Für mich war es der erste Fall mit Carla. Obwohl immer wieder Einblick in das frühere Geschehen gegeben wird, wäre es vermutlich besser mit dem ersten Band zu beginnen, um mit Carlas Charaktereigenschaften schneller zu sympathisieren. Ich werde mir nun die anderen Bände noch zulegen und die ganze Reihe nochmal lesen.

Sprachlich ist das Buch top. Ebenso gefällt mir, dass zwischendurch immer wieder Raum für eigene Gedanken bleibt.

Den Krimi rund um Carla Bukowski habe ich nach einigen Anfangsschwierigkeiten gerne gelesen und daher gibt es von mir auch 4 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2019
Genießen in der Südsteiermark
Veit-Fuchs, Tina

Genießen in der Südsteiermark


ausgezeichnet

Ein Ausflug ins Genussland

Wer bereits in der Südsteiermark zu Gast war, verfällt gleich in Schwärmerei – gute Weine, leckere Jause, schöne Landschaft, tolle Lokalitäten, … Ein Besuch der Weinstraße ist etwas Besonderes und lohnt sich.

Dieses Buch „Genießen in der Südsteiermark“ gibt einen detaillierten Überblick über die Besonderheiten dieser Region. Es werden die Südsteirische Weinstraße, die Sausaler und Klapotetz Weinstraße vorgestellt. Die wichtigsten Orte und deren Highlights finden Erwähnung - Wirte, Weinbauern, Gasthöfe, Luxusdomizile, Wellnessoasen, Kellereien, diverse Geschäftsideen – hier findet wirklich jeder etwas, was das Herz erfreut.

Auf jeder Seite wird ein Betrieb oder ein Handwerk vorgestellt. Immer ein kurzes Textporträt sowie einige Bilder laden ein, eine Rundreise durch die Südsteiermark zu unternehmen. Mittlerweile ist auch die stets vorhandene Landesgrenze kein Problem mehr und die Nähe zu Slowenien wird eher geschätzt als gefürchtet.

Wer schon mal das Glück hatte, auf einer Terrasse über den Weingärten ein Gläschen dieser edlen Weine zu probieren, einen riesigen Klapotetz zu bestaunen oder bei einer Kellerführung mitzumachen, wird dieses Buch genießen und in Erinnerungen schwelgen. Wer sich erst von dieser Region überzeugen lassen muss, vertieft sich in den einladenden Bildern und packt am besten gleich den Koffer, um diese Genussregion zu erkunden.

Was man sich vielleicht merken soll, wenn man die Menschen in der Südsteiermark nicht vor den Kopf stoßen will: Der Begriff „Steirische Toskana“ wie die Südsteiermark oft genannt wird, ist den Einheimischen zumeist ein Gräuel und es versteht sich eigentlich von selbst – welche Region möchte schon gerne die Kopie einer anderen sein?

Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet und auch als Geschenk wunderbar geeignet. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2019
Die letzte Blüte Roms
Heather, Peter

Die letzte Blüte Roms


ausgezeichnet

Justinians Reich


Der Autor Peter Heather ist Professor für mittelalterliche Geschichte am Londoner King's College, beschäftigt sich seit Jahren mit der Spätantike und dem Ende der Antike. In dem Buch „Die letzte Blüte Roms“ lässt er uns an einem Teil seines Wissens teilhaben.

Das Buch spannt in 11 Kapiteln den Bogen von den Anfängen Justinians, der mit einem schwierigen Start zu kämpfen hatte bis hin zu den Auswirkungen und letztendlich dem Untergang.

Ein großer Teil dieses Sachbuches widmet sich Kaiser Justinian (ca. 482 – 565), der von 527 – 565 regierte und sich selbst als „Herrscher von Gottes Gnaden“ bezeichnete. In dieser Zeit erlebte das Römische Reich ein letztes großes Aufflackern. Justinian schafft es, sein krisengebeuteltes Reich wieder zu voller Blüte (zur letzten) zu führen. Wobei in dem Buch auch sehr klar herauskommt, dass Justinian sich finanziell übernimmt, was erst nach seinem Tod zum Tragen kommt.

Heather erläutert sehr detailliert den Untergang des Weströmischen Reiches, Angriffe und Feldzüge quer über die Reichsgrenzen hinweg. Der Autor schafft hier, was ihm wohl so schnell niemand nachmacht: Diese unzähligen Verknüpfungen mit Namen und Jahreszahlen lesen sich äußerst spannend und lebendig. Und so verliert man sich relativ rasch zwischen den Vandalen, den Goten, diversen Eroberungen, Erfolgen und Misserfolgen an den Fronten, politischen Querelen, strategischem Denken und Ideologien.

Man merkt, wie intensiv der Autor recherchiert hat und welches Expertenwissen hier vorhanden ist. Seine Ausführungen reichen weit in die Geschichte zurück und stellen während des Lesens oftmals eine große Herausforderung dar. Man kann dieses Buch keinesfalls so nebenbei lesen, sondern muss sich schon ernsthaft damit auseinandersetzen – nachblättern, teilweise auch mal googeln und die beiliegende Zeittafel zu Rate ziehen. Die vielen Abbildungen und Karten fördern das Verstehen und sind ein wirkliches Highlight des Buches. Gerade wenn man sich vielleicht noch nicht so sehr mit dieser Zeit befasst hat, ist es eine Erleichterung, um dem Text problemlos folgen zu können. Ein gewisses Vorwissen über die Spätantike und das Römische Reich ist sicherlich hilfreich.

Das Buch ist durch den flüssigen Schreibstil sehr angenehm zu lesen und hat mir sehr gefallen. Ich durfte hier viel Neues erfahren und vergebe dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 07.04.2019
Rückwärtswalzer
Kaiser, Vea

Rückwärtswalzer


ausgezeichnet

„Niemand wird zurückgelassen“

Als Lorenz Prischingers Leben auf dem Nullpunkt landet, seine Schauspielkarriere nicht so läuft wie er es gerne hätte, seine Freundin ihn verlässt und auch kein Geld mehr auf dem Konto ist, sieht er keinen Ausweg mehr. Doch zum Glück hat er noch seine drei alten Tanten und seinen Onkel Willi, die ihn gerne bei sich aufnehmen und sich rührend um ihn kümmern. Essen, essen, essen – heißt es nun für Lorenz, denn dieses wird von den Tanten als Problemlöser für jede Situation eingesetzt. Während Lorenz noch grübelt was er denn nun mit seinem Leben anfangen soll, redet ihm Onkel Willi ins Gewissen…

Doch plötzlich ist alles anders: Onkel Willi stirbt überraschend und nun wachsen die Tanten förmlich zu einer organisatorischen Höchstleistung. Willi wollte nämlich in seinem Geburtsland Montenegro beigesetzt werden, was natürlich ob der finanziellen Möglichkeiten der Tanten (und auch Lorenz) auf offiziellem Weg nicht möglich ist. Das Geld, das Willi dafür angespart hatte, hat Tante Hedi der gemeinsamen Tochter Nina für ihren Traum gegeben.

Es gibt nun nur eine Möglichkeit: Die vier Prischingers und der tote Onkel Willi fahren mit dem Fiat Panda auf eigene Faust nach Montenegro. Dass hierbei nicht alles glatt läuft, versteht sich von selbst.

Auf diesem 1000-km-Roadtrip erfährt man nun einiges über die Prischingers. Über Tante Mirl, deren einziges Ziel als junges Mädchen war, ihrem Heimatort den Rücken zu kehren, um ein Leben in der Stadt an der Seite eines wohlhabenden Mannes zu fristen. Dass dies alles sich nicht so entwickelte, versteht sich von selbst. Oder Tante Wetti, die sich schon immer mehr für Tiere als für Menschen interessierte, als Putzfrau im Naturhistorischen Museum arbeitete und schon früh lernen musste, dass man Männern nicht trauen darf. Dafür kämpfte sie wie eine Löwin gegen die Anfeindungen, die ihre dunkelhäutige Tochter ertragen musste. Und natürlich erfährt man auch vieles über das Leben von Hedi und Willi, von frühen Verlusten, Enttäuschungen und dem Entdecken, dass Vertrauen und Zusammenhalt das Wichtigste im Leben ist. „Niemand wird zurückgelassen“ – ist das Motto der Familie und begleitet die seltsame Truppe auch auf dem Weg nach Montenegro.

Wer die Autorin Vea Kaiser bereits aus ihren Romanen „Blasmusikpop“ und „Makarionissi“ kennt, weiß, dass sie wunderbar mit einer facettenreichen Sprachkunst spielen kann. Ihren Stil, nicht alles auszusprechen und dem Leser noch Raum für eigenes zu geben, schätze ich sehr.

Eine breite Palette an Emotionen bekommt man während des Lesens geboten, Wortspielereien tun das übrige und historische Gegebenheiten zwischendurch eingeflochten, ergänzen diese Familiengeschichte, die mich zu 100 Prozent überzeugt hat.
Dieses Buch war bereits das dritte, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich wieder überzeugt. Gerne vergebe ich für die Prischingers 5 Sterne.

Bewertung vom 05.04.2019
Versuchung
Harms, Florian

Versuchung


gut

Versuchung

Zwei seltsame Flugzeugabstürze und mehrere verschwundene Mitarbeiter eines Schweizer Lebensmittelkonzerns binden den Leser schnell in das Geschehen ein und der darin involvierte Privatermittler Calanda lässt vermuten, dass eine spannende Geschichte auf den Leser zukommt.

Calanda wird von einem Lebensmittelkonzern angeheuert, einen Mitarbeiter zu suchen, der seit geraumer Zeit verschwunden ist. Der Konzern befürchtet, dass es sich um Betriebsspionage handelt und der Mitarbeiter auf seine eigene Rechnung zu arbeiten beginnt.

Nach kurzen Gesprächen lässt sich der Privatermittler Calanda überreden, den Auftrag anzunehmen, vermutet aber mehr hinter der Geschichte und beginnt zuerst im Konzern seine Auftraggeber zu hinterfragen. Schnell stellt sich heraus, dass hinter den Erzählungen seiner Auftraggeber mehr steckt als schlichte Betriebsspionage. Ein Geschmack.

Was hat es aber mit diesem Geschmack auf sich? Ist es mehr als Himbeereis oder Vanille? Ist der Geschmack hinter dem der Konzern her ist vielleicht sogar in der Lage seine Konsumenten zu kontrollieren und zu manipulieren?

Calanda stößt bei seinen Recherchen auf immer mehr Ungereimtheiten und dringt immer tiefer in die Welt des Geschmacks ein. Wie arbeitet unser Geschmackssystem, was unternehmen Lebensmittelhersteller und Chemiekonzerne um das ultimative Geschmackserlebnis für die Konsumenten zu kreieren und was mach dieses Erlebnis mit den Verbrauchern?

Eine Welt voller Manipulation und Gier tut sich auf und dem Leser wird schnell klar, welche Machenschaften in diesen Konzernen ablaufen. Der Einblick in die Welt der künstlichen Speisearomen, der Vorgehensweise ihrer Hersteller und die Auswirkung auf die Menschen vermag der Autor Florian Harms in diesem Buch großartig darzustellen. Sehr eindrucksvoll schildert er, wie es in diesem Business zugeht und wie hier die Fäden gezogen werden. Ein bisschen zusätzliche Recherche und man merkt sofort, dass hier nicht übertrieben wurde sondern sehr auf eine realistische Darstellung geachtet wurde.

Leider kann der Blick hinter die Kulissen der Lebensmittelkonzerne nicht ganz über die Schwächen des Krimis hinwegtrösten.

Der Autor ist zwar ständig versucht die Spannung aufrecht zu erhalten, schweift aber immer wieder sehr weit ab, was laufend zu Unterbrechungen der Handlung führt. Auch sind manche Handlungen des Ermittlers leicht zu durchschauen, was den Spannungsbogen immer wieder reißen lässt. Und zu guter Letzt ist auch die Handlung nicht ganz durchgängig. Es fehlt der ein oder andere Zusammenhang und das erzählerische Stilmittel der Analepse wird bis aufs Letzte ausgereizt. Auch hier entsteht beim Leser eher Verwirrung als dass er eine Aufklärung erfährt.

Das Buch hat als Ausgangspunkt eine interessante und auch spannend klingende Geschichte, leider ist es dem Autor nur unvollständig gelungen, diese Geschichte auch so zu vermitteln, dass beim Leser nicht ein etwas fahler Geschmack zurückbleibt. Es ist das erste Buch Florian Harms und so bleibt zu hoffen, dass er sich als Krimiautor weiterentwickelt und uns beim nächsten Mal nicht ganz so im Regen stehen lässt – denn alleine der Umstand, dass die Erzählung an sich sehr interessant ist und man spürt, dass der Autor für diese Geschichte brennt, lässt hoffen auf einen weiteren Roman dieses Autors.

3 Sterne

Bewertung vom 05.04.2019
Kalter Kristall
Baum, Thomas

Kalter Kristall


ausgezeichnet

Kalter Kristall

Ein durch die Luft dahergeflogenes Haar lässt Chefinspektor Worschädl stutzig werden. Wo kommt das jetzt her? Kurz danach steht er vor einer verkohlten Frauenleiche und somit am Ende seiner geplanten Wanderung, dafür wiederum vor schwierigen Ermittlungen.

Eine tote Prostituierte, die einen Jungen hinterlässt, der jedoch nirgends aufzufinden ist und Spuren die in alle Richtungen führen. Jeder, der auch nur annähernd mit der Toten oder deren Umfeld in Kontakt steht, kommt für die Tat in Frage – und das sind nicht wenige.

Worschädl und seine Kollegin Sabine Schinagl stolpern immer wieder über neue Indizien mit denen sich neue Fragen auftun und die Zeit beginnt knapp zu werden – der Sohn der Prostituierten, Jakub, scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Ist er in den Händen von Verbrechern, die bereits seine Mutter auf dem Gewissen haben?

Der Autor Thomas Baum, der u.a. mehrere Folgen für die „Rosenheim-Cops“ oder den „Tatort“ geschrieben hat, versteht sein Handwerk. Der Leser ist vom ersten Moment an gefesselt und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Thomas Baum zieht einen Spannungsbogen von den ersten Seiten bis zum Schluss und lässt die Ermittler und damit auch seine Leser immer wieder ins Leere laufen.

Der Autor lässt seine Inspektoren aber nicht nur ganz auf der geraden Linie ermitteln – Abstecher über die Grenze (ohne das Wissen seines Chefs) unternimmt Worschädl auch mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch – die Hoffnung hier die richtige Spur zu finden überwiegt jedoch und bringt nicht nur Worschädl in eine ungute, ja sogar äußerst gefährliche, Situation.

Nach diesem Abstecher ist Worschädl bei seinen Vorgesetzten nicht mehr gut angeschrieben und beim nächsten Einsatz agieren er und seine Kollegin Schinagl nur noch als Statisten. Aber selbst in dieser Lage gelingt es den beiden noch etwas Gutes für ihre eigenen Ermittlungen herauszubekommen und es scheint, die Rettung Jakubs würde kurz bevorstehen.

Spannung bis zum letzten Augenblick verspricht dieser Krimi – und was er verspricht, hält er auch.
5 Sterne

Bewertung vom 05.04.2019
Das unglaubliche Hochbeet
Kampas, Doris

Das unglaubliche Hochbeet


ausgezeichnet

Gärtnern ist keine Hexerei
Dieses Buch hält so viele tolle Tipps parat, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Gleich im Buchdeckel befindet sich ein Anbau- und Erntekalender, den man ausklappen kann und der eine richtig tolle Übersicht liefert.

In den einzelnen Kapiteln findet man alles, was man wissen muss, um mit einem Hochbeet starten zu können. Über unterschiedliche Materialien, Größe, Höhe, welches Füllmaterial, Tipps über Schneckenhürden erfährt man einiges. Ebenso über Nützlinge, Schädlinge, selbstgemachte Hausmittel zur Schädlingsabwehr und vieles mehr.

Hochbeete liegen im Trend, was man auch an der Vielfalt erkennen kann, welche angeboten wird – von einfachen Paletten-Beeten angefangen, findet man sämtliche Materialien wie Holz, Stein, Ziegel bis hin zur Edelrost-Optik. Nicht nur im Garten, sondern auch auf der Terrasse oder sogar einem Balkon kann man gärtnern, hierzu gibt es viele praxistaugliche Tipps in diesem Ratgeber.

Eine gute Hilfestellung (auch für bereits praktizierende Hochbeet-Gärtner) ist hier eine Übersicht über diverse Pflanzen, die gut miteinander harmonieren und solche, die man eher nicht nebeneinander pflanzen sollte.

Im zweiten Teil des Buches findet man mehrere Vorschläge, wie man ein Beet gestalten kann, um es optimal auszunutzen und die Gartensaison nicht nur auf die Sommermonate zu beschränken. So findet man beispielsweise ein Pizza-Pasta-Hochbeet oder ein Wok-Hochbeet sowie ein Den-Ganzen-Winter-frisches-Gemüse-Hochbeet und noch so einiges mehr.

Die Autorin Doris Kampas ist als Absolventin der Boku und Gründerin einer Gartenfirma, die auf nachhaltige und ökologische Produkte spezialisiert ist, eine Expertin in Themen wie Anbaumethoden und biologisches Gärtnern. Hier lässt sie uns großzügig an ihrem Wissen teilhaben.

Mit diesem Buch bekommt man das nötige Handwerkszeug um gleich mit einem Hochbeet-Projekt zu starten. Es ist alles so gut beschrieben, dass sämtliche Tipps einfach umsetzbar sind.
Von mir gibt es für diesen Ratgeber auf jeden Fall 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.04.2019
Sprechen wir über Beethoven
Büning, Eleonore

Sprechen wir über Beethoven


ausgezeichnet

Sehr ausführlich und informativ

Für einen eingefleischten Mozartfan ist die Überwindung groß, über Beethoven zu lesen. Im Gegensatz zu Mozart, der als der Liebling aller galt (und immer noch gilt), war und ist Beethoven als arrogant und unnahbar bekannt. Seine Musik, viel schwerer als jene Mozarts - sein Werdegang nicht so geradlinig wie der seines Kollegen.

Aber bereits nach wenigen Seiten schafft es die Autorin Eleonore Büning, den Leser auf ihre Seite zu ziehen – Beethoven wird so ganz anders präsentiert, als wie man es erst mal annimmt.

Beethoven ist ebenfalls ein Wunderkind, komponiert bereits in den frühen Jahren seiner Kindheit und ist selbst angetan von Mozart. So sehr angetan, dass er dessen Werke sogar kopiert und weiterentwickelt.

Das vorliegende Buch „Sprechen wir über Beethoven“ ist auf Grundlage einer Sendereihe des RBB entstanden. In einem Buch lässt sich aber jetzt nur sehr schwer die Musik wiedergeben, die immer wieder beschrieben wird. Es bleibt dem Leser also während der Lektüre nichts Anderes übrig, als nebenher immer wieder Beethoven zu hören.

Dank Internet und so manchen Musikkanälen ist dies ja heute kein Problem mehr. Ohne Zuhilfenahme der Musik während des Lesens müsste man schon ein sehr guter Beethovenkenner sein, um all die besprochenen Werke im Ohr zu haben. Allen anderen sei geraten, sich mit den erörterten Werken vertraut zu machen und mit den Ausführungen der Autorin abzugleichen – ein Lese- und Hörerlebnis der besonderen Art ist das Ergebnis.

Natürlich kennt jeder die großen Werke Ludwig van Beethovens, wie die Symphonie Nr. 5, die Symphonie Nr. 9 oder das Klavierstück „Für Elise“. Sich mit diesen Stücken zu beschäftigen wird den wenigsten schwerfallen – haben die meisten ja bereits in der Schule gemacht (oder machen müssen). Das Gesamtwerk aber spielt in einer anderen Liga und hier auf die Worte Eleonore Bünings zu vertrauen und mit ihrer Anleitung Beethoven zu hören und interpretieren zu lernen ist schon etwas ganz Besonderes.

Ein gewisses Maß an Musikverständnis ist bei der Lektüre sicherlich von Vorteil, um den Ausführungen folgen zu können. Dennoch ist es sicherlich auch für Nichtmusiker ein Gewinn, dieses Buch zu lesen und zu erhören – während des Musikgenusses wird sich so mancher Fachausdruck ganz von selbst erklären.

Für einen eingefleischten Mozartfan war die Überwindung groß, über Beethoven zu lesen – gelohnt hat es sich jedoch allemal und so manches Werk von Beethoven wird meiner ganz persönlichen Playlist mit Sicherheit noch hinzugefügt werden. Es spricht ja nichts dagegen, als Mozartfan auch mal Beethoven zuzulassen …
5 Sterne

Bewertung vom 04.04.2019
Alfred
Komarek, Alfred

Alfred


ausgezeichnet

Eine etwas schräge Suche

Alfred ist gekommen um zu bleiben – und doch geht er wieder.

Der Leser ist aufgefordert den verschlungen Pfaden Alfreds zu folgen, was nicht immer ganz einfach ist. Der Weg Alfreds ist nicht immer ganz leicht nachzuvollziehen.

Der Autor Alfred (Komarek) zeichnet ein Bild einer Figur, welche vielleicht in jedem von uns steckt. Eine Figur, die auf der Suche ist und immer, wenn sie gefunden hat wonach sie scheinbar sucht, feststellen muss, dass es noch etwas anderes gibt. Alfred Komareks Alfred ist eine unruhige Figur – ein Suchender, der nicht weiß, wonach er sucht, ein Findender, der nicht weiß, dass er bereits gefunden hat wonach er sucht.

Die einzelnen Passagen geben dem Leser immer wieder Rätsel auf, nicht leicht zu verstehen worauf der Autor hinauswill – zumindest nicht sofort. Bei genauerer Betrachtung allerdings wird dem Leser unausweichlich klar, wer Alfred ist. Alfred ist der Leser. Der Leser, der auch in diesem Büchlein immer wieder angehalten ist zu suchen. Suchen, was der Autor Alfred vor ihm versteckt hält um es danach auszupacken, zu analysieren und festzustellen, dass er noch lange nicht am Ziel angekommen ist.

Um am Ziel der Reise durch das Büchlein anzugelangen, bedarf es allerdings mehr als nur das Lesen der vorgegebenen Zeilen – das Ziel steckt in uns allen und es wird bei jedem Leser ein anderes sein.

Ein Buch für Menschen, die während des Lesens nicht eingelullt werden wollen in eine Geschichte, die sich selbst erklärt, sondern ein Buch das dem Leser alles abverlangt – auch die Reflexion von sich selbst.

Alfred (Komarek) lädt uns mit diesem Werk ein, in uns selbst zu schauen. Vielleicht steckt ja auch ganz tief in uns der Alfred, den wir schon lange suchen…

5 Sterne