Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2213 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2022
Balkan Express
Kroneck, Max;Mesle, Jochen

Balkan Express


sehr gut

Klappentext:

„Eine abenteuerliche Reise mit Rad und Ski von Griechenland bis nach Deutschland



Die Bergsportler Max Kroneck und Jochen Mesle buchen ein One-Way-Zugticket von München nach Thessaloniki – und machen sich ausschließlich per Rad und Ski auf den Weg zurück nach Hause. Entlang der Route erkunden sie die für viele unbekannten, wilden Gebirge des Balkans, suchen die schönsten Skiabfahrten und lernen die Menschen kennen, die dort mit und in den Bergen leben. Ein strapaziöses Abenteuer über zehn Breitengrade hinweg, ein fotografisch einmaliges Unterfangen und eine respektvolle Annäherung an eine der wildesten Bergwelten Europas.



Fesselnde Story, faszinierende Fotografie und spannende Begegnungen in den Gebirgen Südosteuropas



Die Reise führt Max und Jochen von Griechenland über Nordmazedonien, den Kosovo, Albanien, Montenegro, Bosnien und Herzegovina, Kroatien und Slowenien und durch die Ostalpen bis nach München. Jedoch geht es den beiden bei ihrem Bikepacking-Abenteuer weniger um das Ziel, sondern darum, die lokale Bergkultur in den verschiedenen Gebirgszügen entlang des Weges zu erkunden und in Gesprächen vor Ort zu erfahren, welche Beziehung die Menschen zur Natur und der Bergwelt in ihrer Umgebung haben. In abgelegenen Landschaften und abseits der Straßen warten viele Herausforderungen auf die beiden Abenteurer. Kälte, Schnee und viele anderen Strapazen machen ihnen mehr als einmal zu schaffen. Untermalt werden die spannenden Schilderungen von atemberaubender Fotografie auf höchstem Niveau.



Dieser Reisebericht ist ein einmaliger und tiefer Einblick in die Seele der unbekannten Bergwelten der Balkanhalbinsel.“



Manchmal muss man gar nicht so weit in die Ferne schweifen, weil eben das Gute so nah liegt und genau das haben sich die beiden Abenteuersportler Kroneck und Mesle auch gedacht. One-way-Ticket gekauft und die Rückreise treten sie selbst gewählt an. Dieser Tripp ist ein besonderer, denn es braucht neben viel Mut und Kraft auch eine gewisse Intention dabei und natürlich auch Reiselust. Die beiden Sportler zeigen in dem Buch den Verlauf ihrer Rückreise durch unsere Nachbarwelt (die nicht immer sicher ist und auch dafür muss man den Beiden Respekt zollen!) und kommen genau wie wir Leser zum selben Ergebnis: wenn man mal einen Schritt durch die eigene Haustür nach draußen macht, erlebt man wahre Wunder der Naturschönheit. Die Beiden haben mit ihren eindrucksvollen Aufnahmen und interessanten Berichten uns unsere Nachbarn, unsere angrenzenden Landschaften offen gelegt die man entweder gar nicht auf dem Zettel hatte oder gerne mal verdrängt. Woher soll man denn wissen wie schön es dort ist wenn man es noch nie gesehen hat? Die Beiden zeigen es deutlich und machen selbst Lust diese Reise in Angriff zu nehmen. Besonders zu erlesen waren für mich die Eindrücke aus den Gesprächen mit den Einheimischen wie sie die Natur um sich herum, die Berge, die Tiere etc. aufnehmen. Wird man es irgendwann leid? Schaut man auch nach all den Jahrzehnten noch hin? Wie verändert sich die Natur? Viele Fragen und viele interessanten Antworten aus erster Hand werden hier niedergeschrieben und geben dem Buch eine besondere Note. Optik und Haptik sind auch hier wieder sehr gut getroffen und geben diesem Reisebericht den optimalen Rahmen! 5 von 5 Sterne

Bewertung vom 29.11.2022
Kleiner Atlas der Kulinarik
Liverani, Martina

Kleiner Atlas der Kulinarik


ausgezeichnet

Klappentext:

„Essen als universelle Sprache, die keine Grenzen kennt und Menschen verbindet



Ravioli, Maultaschen oder Wan Tan – überall auf der Welt werden Teigtaschen befüllt und geliebt. Dass Geschmack keine Grenzen kennt, beweist die preisgekrönte Food-Expertin Martina Liverani in ihrem stimmungsvoll bebilderten kulinarischen Atlas. Sie schlendert mit uns durch die nach Curry duftenden Straßen Berlins, serviert uns einen sensationellen Macchiato im Kosovo und führt uns zu den gar nicht so französischen Ursprüngen des French Toast. Ihre köstlichen Geschichten zeigen, dass Freude am Kochen und am gemeinsamen Essen verbindet – ganz egal welcher Nation man angehört.



Eine kulinarische Weltreise: eine Kartierung der Welt durch Essgewohnheiten und kulinarische Traditionen



Kochen lebt von Vielfalt und Abwechslung – in Bezug auf Zutaten, Techniken und die Art des Genießens. Gemeinsam zu kochen und zu essen war schon immer eine brillante Methode, Menschen zusammenzubringen und Unterschiede zu überwinden. Essgewohnheiten definieren Regionen und Länder ebenso wie politische Grenzen, Sprache oder Geschichte. Essen lädt dazu ein, neue Kulturen zu entdecken und Menschen zu verstehen. Martina Liverani kartiert die Welt anhand von Lebensmitteln neu und nimmt uns in unterhaltsamen Geschichten zu kulinarischen Traditionen und Anekdoten zur Tischkultur mit auf eine kulinarische Reise rund um den Globus….“



„Essen hält Leib und Seele zusammen!“ das galt früher und ist heute immer noch aktueller denn je. Nur isst jeder Mensch anders und jeder genießt auch anders. Fragen und Antworten liefert uns in diesem „Atlas“ Martina Liverani. Sie kartiert die Welt anhand von Lebensmitteln! Klingt interessant? Ist es auch! Denn wirklich jeder Völkerstamm, jedes Grüppchen auf dieser Welt hat seine eigenen Speisen und benutzt eben besondere Lebensmittel die wir hier teilweise gar nicht kennen aber ein paar Dinge halten wir doch auf dem gesamten Erdball gleich. Einerseits ist es die Vielfalt die hier begeistert, andererseits ist es die Zubereitung. Liverani geht vielen Lebensmitteln auf den Grund und erklärt diese wie zum Beispiel Reis oder Brot als Grundnahrungsmittel. Weiter geht es dann mit Nudeln, Pizza, Kaffee und eben Gewürzen. Wie geht konservieren, wie gesund ist fasten und wie wichtig ist es eigentlich gemeinsam zu essen? Viele Antworten liefert Liverani hier wirklich gekonnt und der Tenor ist immer der selbe: Essen ist lebensnotwendig. Ein wirklich besonderes Kapitel war für mich das essen allein oder in Gesellschaft. Erstens hat da jeder andere Intentionen und zweitens genießt es jeder für sich wie er es möchte - hochinteressant von Liverani erläutert!

Kurzum: Wer gerne isst und genießt ist hier genau richtig und kann mal etwas genauer in die Töpfe gucken als sonst. Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema! 5 Sterne

Bewertung vom 29.11.2022
Zu Gast in Schottland
Lachhab, Sarah

Zu Gast in Schottland


ausgezeichnet

Die Aromen Schottlands - weit mehr als Haggis und Whisky



Schottischer Whisky ist auf der ganzen Welt bekannt, die schottische Küche dagegen kennen nur wenige. Dabei bietet Schottland nicht nur erstklassige Erzeugnisse, von seinen Meeresfrüchten über Angus-Rind bis hin zum Lanark Blue Cheese, sondern auch einen großen Schatz an kulinarischen Köstlichkeiten. Angefangen bei einem typischen Scottish Breakfast geht es weiter mit Fischspezialitäten, leckeren Eintöpfen, Gratins und Pies mit oder ohne Fleisch. Außerdem widmet sich das Buch vielerlei Nachtischen und süßen Biscuits und stellt typisch schottische Getränke wie Whisky, Ale oder Gin vor.



Eine kulinarische Reise durch die Genussregionen Schottlands



Darüber hinaus verrät dieser kulinarische Reiseführer viel Wissenswertes über das Erbe der schottischen Speisen. Man lernt die Regionen des Landes kennen und erfährt, welche Feste rund ums Essen gefeiert werden. Zudem wird beleuchtet, was in Schottland angebaut, gefischt und in jahrhundertealter Tradition hergestellt wird. Zahlreiche Reisetipps und Ausschnitte aus der schottischen Kultur liefern dabei tolle Anregungen und komplettieren zusammen mit atmosphärischen Fotos der wilden Highlands und traditionsreicher Dörfer diese stimmungsvolle Entdeckungsreise durch Schottlands Küche.



Diese und andere Rezepte erwarten Sie in Zu Gast in Schottland:



Brot: Tattie Scones, Crumpets, Hot Cross Buns, Selkirk Bannock



Fisch & Meerestiere: Cullen Sink, Scones mit geräuchertem Lachs, Gebratene Jakobsmuscheln mit Pilzen und Whiskysauce



Fleisch: Shepherd’s Pie, Eintopf mit Lamm und Wintergemüse, Steak und Ale Pie, Fasanenbrust in Cider



Gemüse: Vegetarische Scotch Eggs mit Falafeln, Vegetarischer Cottage Pie, Fenchel-Orangen-Pickles, Veganer Haggis



Scones, Biscuits und Desserts: Highland Shortbreads, Cheddar Scones, Gin Lemon Curd, Sticky Toffee Pudding, Cranachan



Mit diesem Kochbuch, seinen authentischen Rezepten und den stimmungsvollen Fotos von Land und Leuten tauchen Sie tief ein in die wohlige Wärme und die genussvollen Aromen der schottischen Küche.“



Ein langer Klappentext oder? Und so verführerisch! In diesem wunderschönen Buch lernen wir die Küche Schottlands kennen und es geht hier wirklich nur um echte schottische Gerichte - egal ob herzhaft oder süß! Autorin Sarah Lachhab nimmt uns mit in die Highlands und wir dürfen vegetarische Gerichte probieren genau so wie Süßes oder Deftiges gleichermaßen - hier ist für jeden etwas dabei! Sie beschreibt ihre Rezepte wie kleine Geschichten denn gerade die Schotten muss man erst kennen lernen um nachzuvollziehen wie und warum sie eben genau so kochen bzw. so sind wie sie sind. Ihre Zutaten haben lange Traditionen und ihre Speisen besondere Hintergründe. Die Rezepte als solches sind wunderbar und anregend erklärt. Ein nachkochen ist auf jeden Fall möglich denn auch die Zutaten sind fast alle ohne Probleme auch bei uns erhältlich. Die Bilder verlocken sofort zum loslegen und man bekommt unweigerlich Appetit. Die Mischung zwischen Rezepte und Geschichten sind herrlich ausgewogen und stimmig. Es ist ein Reiseführer einerseits für den Genuss aber auch für die Sinne und natürlich ein wenig Reisefieber-Stiller denn genau das bekommt man wenn man dieses Buch durchliest. Wir erfahren hier so viel über Schottland! Wow!

Optik und Haptik ist hier ebenfalls schottisch: viel Tartan und ein mattes und strammes Papier sowie ein fester Einband halten hier alles im Zaum.

Fazit: Schottischer geht es nicht! Ein wunderbares Kochbuch inkl. Reiseführer und Geschichtenerzähler eines ganz besonderen Landstrichs auf dieser wunderschönen Welt! Hier kann man Schottland erleben! 5 Sterne!

Bewertung vom 29.11.2022
Vogelwelten
Nigge, Klaus;Schulze-Hagen, Karl

Vogelwelten


sehr gut

Klappentext:

„Ein spannender Streifzug durch die Vogelsammlungen von Naturkundemuseen



Überall schrumpft die Zahl der Pflanzen und Tiere bedrohlich, doch es gibt ganz unerwartete Orte großen Artenreichtums: die Naturkundemuseen. Sie dienen als Archive der biologischen Vielfalt und sind mit tausenden existierender oder bereits ausgestorbener Spezies einzigartige Schatzkammern mit hohem Wert für Wissenschaft und Forschung. Der Wildlife-Fotograf Klaus Nigge und der Ornithologe Karl Schulze-Hagen stellen in diesem Band fünf berühmte Vogelsammlungen in Deutschland und Österreich vor, laden zu einer ungewöhnlichen Exkursion in die Welt der Vogelkunde ein und erzählen in Bild und Text kuriose Geschichten von einzigartigen wie auch besonders schrägen Vögeln.



Ein Blick hinter die Kulissen der ornithologischen Forschung



Die im Buch vorgestellten Museen – das Naturkundemuseum Berlin, das Naturhistorische Museum Wien, das Museum Koenig in Bonn, das Senckenberg Museum in Frankfurt und das Naumann-Museum in Köthen – beherbergen weit mehr als eine Million vogelkundliche Objekte. In den Sammlungen der Museen schlummern Schätze, die für die Wissenschaft einen unermesslichen Wert haben, von denen aber nur wenige der Öffentlichkeit zugänglich sind. In dieser einmaligen Dokumentation öffnen sich die Türen der wissenschaftlichen Sammlungen für alle, die sich für Natur, Fotografie, Biologie, Geschichte und Wissenschaft interessieren. Einzigartige Fotografien von präparierten Vögeln, bunten Eiern, Nestern in jeglichen Formen, sowie Skeletten und Federn in allen Größen bringen die faszinierende Vielfältigkeit und Schönheit der Vogelwelt zum Ausdruck…..“



Die längst vergessene Schönheit der Welt erfährt man in den Museen. Genau so ist es auch hier einerseits hier. In diesem Buch taucht der Leser u.a. in das Naturkundemuseum Berlin uvm. ab und darf in gewisser Art außerhalb der regulären Öffnungszeiten dort stöbern. Die Museen bieten ein schier unerschöpfliches Wissen sowie einen gewissen Reichtum auf Grund ihrer Sammlungen. Diese Sammlungen sind einerseits Zeitzeugnis aber eben auch Forschungsobjekte. Genau um die Forschung geht es hier ganz besonders. Einerseits sieht der Leser/Besucher die außergewöhnliche Vielfalt und erliest dann den Lebensraum der dort ausgestellten Tiere und schnell steht fest: Die Welt war/ ist eine Art Schatzkammer für die Ornithologie. Warum dieses Buch besonders ist? Einige Exemplare werden extrem selten der Öffentlichkeit gezeigt und somit ist es wahrlich etwas besonderes diese Bilder hier bestaunen zu dürfen.

Optik und Haptik sind sehr hochwertig vom Verlag gestaltet. Der feste Einband und das recht große Format sind bestens gewählt um Bild und Text gekonnt zu zeigen. Die Bilder sind von großer Brillanz und man muss schon zwei Mal hinschauen ob es sich hier wirklich um präparierte Tiere handelt. Ich vergebe 4 von 5 Sterne für diesen besonderen Einblick.

Bewertung vom 23.11.2022
Wildlife Fotografien des Jahres - Portfolio 32

Wildlife Fotografien des Jahres - Portfolio 32


ausgezeichnet

Klappentext:

„Der renommierte, bei Naturfotografen weltweit äußerst begehrte Wettbewerb »Wildlife Photographer of the Year« prämiert herausragende künstlerische Aufnahmen der Natur. Die 100 besten Bilder der Sieger und der lobend Erwähnten des Wettbewerbs 2022 zeigt dieser Band in hervorragender Qualität mit einem informativen Begleittext, der die Entstehungsumstände spannend beschreibt. Wer sich über die aktuelle Entwicklung der Naturfotografie informieren will, erhält hier meisterhafte Beispiele von Tier- und Landschaftsbildern, die unseren Planeten in seiner ganzen Schönheit und Zerbrechlichkeit zeigen.“



Das Cover ist eigentlich schon der Knaller überhaupt! Der weiße Bär schaut aus dem bunten Haus klingt fast wie eine alte Kinderserie aber es ist hier tatsächlich so geschehen und eben festgehalten worden. Auch in diesem Jahr wurden die besten Wildlife-Fotografen gekürt und ihre Aufnahmen, die sie zur Verleihung eingereicht haben, dürfen wir genießen. Die Bilder zeigen den Wandel der Zeit und genau das war der Hauptaspekt. Diese sind mit gekonnten Beschreibungen und Erläuterungen zur Fotografie-Technik versehen und geben dem Leser das nötige Wissen mit. Der feste Einband sowie das Format reihen sich bestens wieder in die bereits erschienen Bände ein. Die Drucke sind brillant, die Texte sehr gut gesetzt ohne die Bilder zu behindern - alles in allem ein besonderes Werk welches 5 von 5 Sterne von mir erhält.

Bewertung vom 23.11.2022
Unter den Polarlichtern der Antarktis
Schwarz, Robert;Mokler, Felicitas

Unter den Polarlichtern der Antarktis


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wenn sich der antarktische Sommer dem Ende entgegenneigt und das letzte Flugzeug abhebt, ist die Besatzung der Amundsen-Scott Südpolstation auf sich gestellt. Was man im Eis über den Weltraum lernt, wie sich -80 "C anfühlen und wieso Vanilleeis nach Kerosin schmeckt, weiß niemand besser als Robert Schwarz, der 13,5 Jahre am geografischen Südpol verbracht hat. In seinem fesselnden und einmaligen Bericht aus der Kältekammer der Erde lässt er uns am Alltag in der Antarktis teilhaben, züchtet Salat und einen Zimmergletscher und lauscht dem Echo des Urknalls und den Schneestürmen unter den Polarlichtern des Südpols…..“



Autor Robert Schwarz nimmt uns Leser auf eine ganz besondere Reise mit - wir dürfen mit ihm zum Südpol reisen. Er hat 13 1/2 Jahre dort gearbeitet und ja, auch gelebt. Diese Zeit hat ihn stark geprägt und das nicht nur wegen der Forschung sondern auch für sein Leben. Seine Berichterstattung ist einerseits fachlicher Natur aber eben auch Privat. Genau diese Mischung macht dieses Buch aus und es reiht sich (in)direkt in die Buchreihe des Verlages ein.

Was die hochinteressanten Texte aber noch eindringlicher gestalten lässt sind die Bilder. Sir dürfen hier fast überall dabei sein und erleben die Station am Südpol fast aus nächster Nähe.

Optisch und haptisch ist auch dieses Buch ein Genuss: der feste Einband und auch die straffen Buchseiten ergeben ein sehr gutes Gesamtbild.

Ich vergebe hier gern 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 23.11.2022
Reich sein
Sandgruber, Roman

Reich sein


ausgezeichnet

Klappentext:
„Wien nach der Jahrhundertwende: Etwa tausend Wiener Familien, die Reichsten der Reichen, bilden die Spitze der Gesellschaft. Es ist eine exklusive Welt, die einen mondänen Lebensstil pflegt. Man trifft sich am Tennisplatz und beim Derby im Prater, diniert im Sacher und verbringt den Winter in Abbazia. Die Herren tragen feinen Zwirn, ihre eleganten Frauen Mode aus Paris. Sie heißen Rothschild, Wittgenstein oder Krupp, leiten Banken, handeln mit Holz und Kohle oder genießen als Rentiers ihre enormen Einkünfte.
Reichtum, so zeigt Roman Sandgruber in seinem großartigen Porträt dieser Wiener Eliten, wurde seither nie mehr so unverhüllt zur Schau gestellt wie um 1910: mit riesigen Villen, vielen Dienstboten, großen Autos, luxuriösen Reisen. Gleichzeitig war die Einkommensungleichheit so extrem wie nie. Eine Traumzeit für Millionäre und eine rauschhafte Zeit vor dem Untergang der Habsburgermonarchie.“

Autor Roman Sandgruber geht hier über 100 Jahre zurück in die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts und zeigt uns auf, wer warum und wie damals bei den Wienern zu Geld kam 0der es bereits hatte (und darin fast badete). Es gab die, die reich geboren wurden, aber auch die, die es sich hart erarbeitet haben und da wird es interessant. Wer bildet die Spitze der Gesellschaft? Wer treibt diese an und vor allem was ist das Ziel der Highsociety Wiens? Da blühten nicht nur am Prater die Bäume im Frühling sondern das war ein wichtiger Treffpunkt für alles was Rang und Namen hatte und selbstredend war das Sacher eine der Top-Adressen. Sandgruber schreibt in seinem Buch sehr intensiv und bildhaft wer sich damals zu den Oberen zählen durfte und wie wer es soweit geschafft hat. Sandgruber dröselt hier das Wort „Reich“ komplett auf und gibt dem Leser Einblicke in die damalige Zeit. Wer Geld hatte, hatte gleichzeitig Macht und wenn man die damalige Zeit mit der heutigen vergleicht, gibt es kaum Unterschiede. Die Wiener Elite wird deutlich benannt und erfährt hier eine Art Offenlegung ihrer Welt. Die Kleider waren opulent genau wie das Portmonee und das nicht ohne Grund. Es wurde gelebt und gelüstet nach allem was möglich war und da wurde vor Obskuritäten kein Halt gemacht. Kurzum: es wurde offen gezeigt was und wer wieviel Geld besaß. Das war damals Understatement. Schnell wird aber in den Worten von Roman Sandgruber klar, die Spanne zwischen Arm und Reich war damals mehr als enorm und heute kaum vorstellbar.
Das Buch zeichnet sich nicht nur mit höchst interessanten Texten aus sondern zeigt außergewöhnliche Bilder, Fotografien (teilweise gekonnt nachkoloriert) und Gemälde. Die Mischung aus beidem ist sehr ausgewogen und bietet dem Leser ein ruhiges Bild mit dem entsprechenden Lesefluss. Sie fragen sich jetzt was an diesem Buch so interessant ist? Ganz klar: die Menschen damals haben die Zeit geprägt und zwar nicht nur die Stadt Wien sondern ganz Österreich und auch die umliegenden Länder, so auch Deutschland. Die Reichweite der Magnaten war enorm und ihre Fühler waren weit verzweigt.
Fazit: ein lesenswertes Buch mit einer gelungen Optik und Haptik. 5 von 5 Sterne

Bewertung vom 23.11.2022
Vorräte fürs ganze Jahr
Lust-Sauberer, Elisabeth;Wagner-Wittula, Renate

Vorräte fürs ganze Jahr


gut

Klappentext:

„Gemüse aus dem eigenen Garten oder frisch am Bauernmarkt gekauftes Obst verarbeiten, haltbar machen – und ganz genau wissen, was drin ist: So macht es Freude, die Speisekammer zu füllen!

Mit Elisabeth Lust-Sauberers praxiserprobten Rezepten und abwechslungsreichen Einkochideen packen wir das Beste aus allen Jahreszeiten ins Glas, um es später mit Familie oder Freunden zu genießen. Mit dabei sind Ausgangsprodukte von Bärlauch und Fichtenwipferl über Rhabarber und Ribisel bis hin zu Kraut und Mispel.

Geschenk- und Verwendungsideen sowie frische Serviertipps machen die herzhafte und süße Vorratshaltung zum sinnlichen Vergnügen rund ums Jahr.“



Im diesem Buch werden alle Fragen rund um‘s Haltbar-machen beantwortet: einwecken, einkochen, gelieren, sterilisieren der Gläser und vieles mehr. Leser die sich in dieser Richtung gut auskennen, werden hier nichts Neues entdecken - weder an Hilfe noch an Rezepten. Diese sind recht abwechslungsreich auch wenn wir hier viel über Marmelade, Gelees oder eben Chutneys lesen. Da hätte für meine Begriffe je nach Obst/Gemüse-Art doch etwas mehr Abwechslung sein dürfen. Die Rezepte sind optisch nicht unbedingt klar gestaltet. Wie andere Leser bereits mokieren, sind einige Rezepte zwar wunderbar kurz und pfiffig aber dafür ist der Rest des Blattes weiß und leer. Man könnte dort dann selbst Notizen vornehmen aber richtig ökologisch ist das nicht gedacht. Da wären vielleicht mehr Rezepte auf engerem Raum sinniger gewesen. Diese sind zudem mit Bildern oder kleinen Farbhighlights versehen und lockern die Texte recht gekonnt auf. Alles in allem ein solides Buch für Anfänger, welches optisch gern nochmal überarbeitet werden darf! 3 von 5 Sterne

Bewertung vom 23.11.2022
Was sich bewährt hat
Friedl, Inge

Was sich bewährt hat


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wer sehnt sich nicht danach, einmal wieder den simplen Freuden des Lebens zu frönen? Doch der Genuss der Einfachheit ist eine alte Lebensweisheit, die uns verloren gegangen ist – zu groß ist die Reizüberflutung, die uns im modernen Alltag begegnet. Wie aber finden wir zu mehr Ruhe zurück und was können sie uns heute noch sagen, die Lebensweisheiten der Menschen von anno dazumal?

Abseits von Minimalismus-Trends und Wohlfühlsprüchen erzählt uns Inge Friedl von einer Not, die zur Tugend wurde. Von Menschen, die aus wenig viel machten – und trotzdem glücklich waren. Wir können so einiges von ihnen lernen, und vielleicht einmal unseren eigenen Überfluss hinterfragen – denn einfach Leben tut gut!“



Autorin Inge Friedel hat in diesem kleinen Büchlein eines ganz groß geschrieben: Altes bewahren und schätzen! Man könnte meinen es gäbe genug Bücher rund um das Thema aber dieses Buch hier ist etwas anders. Hier geht es nicht um alte Möbel oder shabby-Deko sondern um das zwischenmenschliche und das was wir eigentlich alle so oft brauchen: zuhören, erzählen können, Gedankenträumereien, Zeit miteinander verbringen, Warten üben und können, Geduld und Verständnis aufbauen (auch für die Kleinsten) uvm.. Sie merken schon, keine große Themen aber eben Themen die in der aktuellen Zeit durch die Schnelllebigkeit und die rasante Entwicklung mehr als oft zu kurz kommen oder gar vergessen werden. Friedel geht hier warmherzig und sympathisch an die Themen heran. Hier wird nicht geschwurbelt oder gar esoterisch daher geredet - hier geht es um das alltägliche und das wir es wieder mehr schätzen sollten und auch warum.

Die junge Generation muss das vielleicht erst alles erlernen aber die Generation ab Mitte/Ende 30 und älter kennt das eigentlich alles noch als es noch kein Internet gab. Da konnte man keine WhatsApp schreiben wenn man sich wo mit jemanden trifft. Entweder gab es im Haushalt ein Telefon welches man dafür bedient hat oder man ist einfach stumpf zu seinem Freund gelaufen und hat geklingelt - alles Dinge die heute nicht mehr vorstellbar sind. Ist das schlimm? Es ist eben Ansichtssache und das was jeder daraus macht ist wichtig. Nur bei einem gebe ich Friedel ganz sicher recht: wir dürfen das „wir/uns“ und auch das „ich“ nicht vergessen!

Fazit: ein wirklich stimmiges und kurzweiliges Büchlein mit einer tollen und wichtigen Botschaft. Ich vergebe hier gern 5 von 5 Sterne mit einer klaren Lese- und Schenkempfehlung für sich und liebe Menschen um einem herum!