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CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2022
Winters zerbrechlicher Fluch
Adrian, Julia

Winters zerbrechlicher Fluch


sehr gut

„Des Winters Fluch“ hat mich durch das märchenhafte Cover neugierig gemacht. Und „märchenhaft ist hier genau das Stichwort, denn es handelt sich um eine Adaption bekannter Märchen. Bei mir war die Zündschnur wohl etwas länger, denn obwohl ich mich natürlich über die merkwürdigen Namen der Königinnen und Könige gewundert habe, die zu Anfang des Buches Stammbaumartig aufgelistet sind, so habe ich den Bezug zu bekannten Märchen erst deutlich später ziehen können.

Zum Inhalt: Mary von Athos ist die einzige Prinzessin, die in sechs existierenden Königshäusern geboren wurde und somit die einzige königliche Heiratskandidatin für die Söhne der übrigen Königshäuser. Vertraglich sollte sie an den Sohn des Wüstenkönigs gebunden werden, doch dieser verliebt sich unerwartet in eine unbekannte Schöne in einem atemberaubenden Kleid, die auf dem eigentlichen Verlobungsball auftaucht. Doch als die Uhr Mitternacht schlägt, verschwindet sie und zurück bleibt ein einzelner gläserner Schuh. Mary will sich mit der Abweisung nicht einfach so abfinden und stiehlt den Schuh- ohne zu wissen, welche Ereignisse sie damit in Gang setzt. Denn eine dunkle Macht trachtet nicht nur den Königinnen und Königen nach dem Leben.

Der Einstieg in die Geschichte war in meinen Augen sehr holprig. In schneller Abfolge reihen sich die kurzen Kapitel aneinander, mit wechselnden Personen und Schauplätzen, sodass ich erst nach gut einem Drittel eine echte Orientierung hatte. Das World-Building fand ich recht dürftig. Da die Königreiche ja doch recht unterschiedlich sind und wir uns hier in einer Märchen/Fantasy-Welt befinden, hatte ich mir hier mehr erhofft.

Es wird viel auf vorangegangene Ereignisse angespielt, die aber nie genauer erläutert werden, sodass ich bei den Beziehungen der Protagonisten untereinander auch am Ende dieses Buch noch im Dunkeln tappe. Man merkt, es liegen viele ungelöste Konflikte in der Luft und die Loyalitäten sind nicht immer ganz eindeutig geklärt. Prinzessin Mary stehe ich bisher sehr zwiegespalten gegenüber, denn einerseits bereist sie durchaus Mut und Schneid, andererseits verhält sie sich auch oft naiv/dümmlich und fügt sich in die ihr zugedachte Rolle. Am interessantesten finde ich bisher Tarik, den Zweitgeborenen des Drachenkönigs (hier weiß ich übrigens immer noch nicht, welches Märchen dahinter steckt).

Das Buch endet mit einem ganz bösen Cliffhanger, der viele Fragen offen lässt. Trifft nicht ganz meinen Geschmack, ich mag es, wenn ich zumindest ein vorläufiges Ende serviert bekomme, aber das ist ja nun mal Geschmackssache.

Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam, auch wenn ich noch viele offene Fragen haben. Die Idee der düsteren Märchenwelt gefällt mir auf jeden Fall sehr gut.

Bewertung vom 11.01.2022
Das Zeichen
Haller, Elias

Das Zeichen


sehr gut

"Das Zeichen" ist für mich das erste Buch von Elias Haller, aber schon der dritte Fall für Ermittler Arne Stiller. Das ist aber überhaupt kein Problem, da man für das lesen dieses Buches keine Vorkenntnisse braucht und alle wichtigen Fakten aus der Vergangenheit noch einmal aufgegriffen werden. Ich fand Buch hauptsächlich dadurch ansprechend, dass es am Rande mit Kryptologie zu tun hat. Das Buch selbst war solide, aber nicht die kryptologische Schnitzeljagd, die ich mir erhofft hatte.

Zum Inhalt: In Dresden taucht eine brutal zugerichtete Leiche auf, deren Gesicht entfernt wurde. Über der Leiche an der Wand findet die Polizei einen griechischen Buchstaben und eine Zahl. Warum musste der Mann so leiden? Und was hat es mit diesem Zeichen auf sich. Arne Stiller, der als Kryptologe tätig ist, übernimmt den Fall und wird nach und nach in ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit hineingezogen. Kann er den Täter rechtzeitig stoppen?

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben, sodass der Leser quasi aus erster Hand erfährt, welche Ereignisse zu den aktuellen taten geführt haben. Das finde ich gut gemacht und es trägt erheblich zur Spannung bei. Dadurch wird natürlich aber auch einige vorweg genommen, sodass ziemlich schnell klar ist worum es geht, wer die potentiellen Opfer sind und wer als Täter in Frage kommt. Der Autor legt geschickt falsche Fährten, sodass ich mehr als einmal den falschen im Verdacht hatte. Die Auflösung kam dann doch sehr überraschend und für mich nicht ganz nachvollziehbar. Hier hätte ich mir eine bessere Erklärung erhofft.

Das Buch ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen, die Kryptologie hinter dem Fall kam für meinen Geschmack allerdings zu kurz. Insgesamt werden drei Zeichen gefunden und mit dem dritten auf gleich noch die passende Erklärung mitgeliefert. Das kam mir irgendwie zu leicht vor. Stiller ist ein fähiger Ermittler, der mir aber wenig sympathisch ist, sein Chef hingegen ist ein absoluter Vollidiot, der sich vor der Arbeit drückt und dann andere zum Sündenbock macht. Ein echter Sympathieträger hat mir in der Story gefehlt.

Das Buch ist ein solider Thriller, hat mich aber nicht umgehauen.

Bewertung vom 11.01.2022
Zum Paradies
Yanagihara, Hanya

Zum Paradies


sehr gut

Ich bin großer Fan von „Ein wenig Leben“, was zu den besten Büchern gehört, die ich jemals gelesen habe. Auch „Zum Paradies“ klang für mich sehr vielversprechend und so habe ich auf dieses wortgewaltige Werk von knapp 900 Seiten voller Spannung hingefiebert. „Zum Paradies“ ist keine leichte Kost, auch wenn es sich wieder hervorragend lesen lässt. Mir hat allerdings der rote Faden und die zugrundeliegende Botschaft gefehlt.

Zum Inhalt: das Buch erzählt in drei Epochen vom Leben, von der Liebe, von Familie und der Suche nach Glück. Geboten werden dabei eine alternative Vergangenheit im Jahre in einem New York, das den Freistaaten angehört und homosexuelle Ehen normalisiert, eine aidsgeprägte Gegenwart der 90er und dystopische, seuchengeplagte Zukunft. Und wieder David. David, der seinen betuchten Verhältnissen entfliehen und mit einem veramten Musiker durchbrennen will. David, der mit einem viel älteren Mann zusammenlebt und von seinem Vater im Stich gelassen wurde und David, der eine junge Frau aus einem System erretten will, dass im Kollaps inbegriffen ist.

Die drei Teile des Buches stehen über die gleichbleibenden Handlungsorte und Namen der Protagonisten miteinander in Verbindung. Trotzdem sind sie alle recht unterschiedlich und ich bekomme einfach nicht so recht zu fassen, was sie verbindet.

Der erste Teil hat mir glaube ich am besten gefallen, da er schlüssig erzählt ist und eine Zeit malt, die sowohl bekannt, als auch auf neue Weise interpretiert dargestellt wird. Zu gerne hätte ich erfahren, ob David wohl sein Glück findet, aber leider wir der Leser vorher ausgesperrt. Den zweiten Teil habe ich als sehr verwirrend empfunden, da er den Fokus von David sehr plötzlich auf dessen Vater verschiebt und sich mir nicht so recht der Sinn hinter diesem Handlungsstrang erschlossen hat. Der dritte Teil besticht durch die ungewöhnliche Struktur, teils in einseitigem Briefwechsel aus der Vergangenheit (geschickt ist hier ein weiterer David versteckt) und teils in chronologischer Erzählung über die Hauptfigur, wenngleich distanzierter als in den vorangegangen Kapiteln .

Dieses Buch zu lesen war für mich teils Freude, teils Kampf. Denn Hanya Yanagihara schreibt unglaubliche Bücher mit gewaltigen Ausmaßen, die zum philosophieren, grübeln und diskutieren einladen. Und obwohl die angesprochenen Themen sowohl vielfältig, als auch interessant und absolut relevant sind, habe ich in ihnen einfach nicht mein Paradies gefunden. Und manchmal hätte ich gerne eine Anleitung zum Lesen dieses Werkes zur Hand gehabt, was für mich die Bewertung auch so schwer macht. Denn ich glaube das volle Ausmaß der Botschaften und Bedeutungen in diesem Buch habe ich gar nicht erfassen können und muss es sicherlich noch mindestens ein weiteres Mal lesen, um alles zu entdecken.

Dieses Buch fordert den Leser, es nimmt in mit auf eine kulturelle Reise. Mir hat es sich jedoch nicht völlig offenbart.

Bewertung vom 11.01.2022
Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3 (eBook, ePUB)
Frennstedt, Tina

Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mit „Cold Case- das gebrannte Kind“ ist nun der dritte der Cold Case-Reihe erscheinen rund um Ermittlerin Tess und ihr Team erschienen. Und der vorliegende Fall ist grausiger und aktueller als alle anderen Fälle, die das Team bisher gelöst hat, denn sie ermitteln nicht nur in einem zurückliegenden Fall, in den Tess auch persönlich emotional involviert war, sondern auch in einer aktuellen Mordserie. Trotz kleinerer Logikfehler und sehr offensichtlichem Handlungsverlauf habe ich mich gut unterhalten gefühlt und habe das Buch gerne gelesen.

Zum Inhalt: Ein Mörder, der die Feuermelder in den Häusern abmontiert, bevor er sie anzündet. Eine Gruppe ehemaliger Freunde, die beharrlich schweigt. Und ein Song, der Erinnerungen weckt. Tess und das Cold Case Team haben einen neuen Fall, der Tess sehr persönlich trifft. Denn als der Fall aktuell war, kam sie gerade frisch von der Polizeischule und hat den Sohn des Opfers für eine Weile bei sich aufgenommen, da es sonst niemanden gab, der sich um ihn kümmern konnte. Und plötzlich steht Tess selbst im Visier des Mörders. Doch wie hängen die Taten zusammen und wie passt Tess selbst in dieses Bild? Kann sie den Mörder rechtzeitig stoppen?

Da ich die vorherigen Bände bereits gelesen habe, bin ich gut in die Story reingekommen. Aber generell finde ich, dass man die Bände auch gut unabhängig voneinander lesen kann, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und alle übergreifenden Informationen, die der Leser benötigt, entsprechend mitgeliefert werden. Vom Thema her finde ich diesen Band von den bisher erschienenen am interessantesten. Von der Umsetzung her zeigten sich allerdings ein paar kleine Schwächen.

Das Buch ist wieder packend geschrieben, keine Frage. Und ich finde der Spannungsbogen wird bis zum Ende sehr gut gehalten. Ich wollte unbedingt wissen, wie dieses Buch endet. Schon relativ früh bekommt man eine recht genaue Idee, wer der Täter sein könnte, weil das in diesem Fall einfach sehr offensichtlich ist. Das fand ich sehr schade, ist aber verkraftbar, da es dafür andere interessante Offenbarungen gibt. Tess selbst, die ja immer als eine Art „Supercop“ dargestellt wird, hat in diesem Buch an einigen Stellen geschwächelt und in meinen Augen nicht wie eine Polizistin gehandelt. Das kann eventuell auf ihre persönliche Involviertheit zurückgeführt werden, allerdings glaube ich da nicht dran. Es war an einigen Stellen einfach nicht zu hundert Prozent logisch.

Auch werden häufiger Sachverhalte erwähnt, die später nicht mehr aufgegriffen werden und teils anfangs sehr schwerwiegende Probleme lösen sich quasi von selbst in Luft auf. Kann man machen, hat mich aber gestört. Zum Ende hin blieben bei mir einfach zu viele Fragen ungeklärt.

Fazit: vielleicht nicht mein liebstes Buch der Reihe. Trotzdem wurde ich sehr gut unterhalten und darauf kommt es mir mehr an, als auf die Tatsache, dass alles logisch war.

Bewertung vom 10.01.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

„Das Loft“ ist mein erstes Buch von Autor Linus Geschke. Das Cover in dunklem grau, schwarz und rot zeigt eine Betonwand und eine unheilvolle einen Spalt breit offen stehende Fahrstuhltür. Das macht auf jeden Fall neugierig auf den Thriller, der nicht nur mit Wahrheit und Lüge spielt, sondern auch mit den Gedanken des Lesers.

Zum Inhalt: Sarah und Marc sind das perfekte Paar: attraktiv, finanziell gut aufgestellt und wahnsinnig verliebt ineinander. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht das Blut in ihrer Küche. Und wäre nicht ihr Mitbewohner Henning verschwunden. Und würden die beiden nicht lügen, was ihre Situation, ihre Beziehung und Nicaragua angeht. Und schnell wird den beiden klar, dass sie eine Entscheidung treffen, entweder für- oder gegeneinander.

Bevor das Buch richtig losgibt, gibt es eine Art Prolog, die den Leser direkt anspricht. Der hat auf jeden Fall meine Neugier geweckt, da er relativ großspurig behauptet der Leset hätte quasi keine Chance den Fall zu lösen. Fand ich anfangs etwas merkwürdig, denn das kennt man ja so aus anderen Büchern nicht aber im Nachhinein betrachtet passt das gut zum Buch und trifft zumindest auf mich voll zu.

Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt und ist abwechselnd aus der Sicht von Marc und Sarah erzählt, sowie aus einer dritten neutraleren Perspektive, die die polizeilichen Ermittlungen beschreibt. Das ist ziemlich gut gemacht, weil man einerseits direkten Zugang zu den Gedanken und Erinnerungen der beiden Hauptverdächtigen bekommt, man aber auch direkt merkt, wo Zweifel, Unsicherheiten und Unstimmigkeiten in den jeweiligen Versionen der Geschichten stecken.

Die Geschichte hat sich völlig anders entwickelt, als von mir erwartet und ich wurde mehr als einmal aufs Glatteis geführt. Das Buch fand ich dadurch wahnsinnig spannend und durch die kurzen Kapitel und die entspannte Erzählweise sehr kurzweilig. Echte Dramatik kam erst ganz zum Schluss auf, als der Fall genial aufgeklärt wurde. Auch hier war ich wieder sehr überrascht. Wie realistisch das dargestellte Szenario ist vermag ich nicht zu beurteilen, auf mich wirkte die Story aber schlüssig konstruiert und clever gelöst. Für mich war das Buch zwar kein Pageturner voller Nervenkitzel, aber trotz allem ein echt guter Krimi.

Bewertung vom 10.01.2022
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


gut

Nachdem ich im letzten Jahr einen gewissen Gefallen an dieser typischen Mischung aus Fantasy und Young-Adult-Romance gefunden habe, hat mich dieses fantastische Cover zum zugreifen verleitet. Leider muss ich sagen, dass mir bei diesem Buch sowohl Gefühle, also auch charakterliche Entwicklungen auf der Strecke blieben und ich beinahe froh war, als ich das Buch durch hatte.

Zum Inhalt: Zwischen den Fae und den Drachen besteht ein sehr labiler Friede, den keines der Völker als erstes Brechen will, obwohl beide Seiten Chancen und Möglichkeiten in einem Krieg sehen. Daher wird die beste Fae-Kriegerin Kailey nach Dublin aufs Trinity College entsandt, wo sich der Sohn des Drachenkönugs befindet. Ihr Auftrag besteht darin, sich sein Vertrauen zu erschleichen und herauszufinden, was die Drachen planen, während der bestehende Friede durch beide Seiten immer mehr strapaziert wird. Und auch Aiden hat einen Plan. Doch kann überhaupt eine der Seiten diesen Krieg gewinnen?

Es ist mir trotz des flüssigen und einfachen Schreibstils eher schwer gefallen in die Handlung hereinzukommen, was vor allem an der Informationsfülle zu Beginn der Handlung lag. Ja, Kontext und Worldbuilding muss sein, aber irgendwie hat mir das den Beginn der Geschichte etwas langatmig gemacht. Als Kailey und Aiden sich dann endlich begegneten, Hat mich der Inhalt auch mehr interessiert. Allerdings habe ich irgendwie bis zum Ende auf die angekündigte Lovestory gewartet, denn die beiden Protagonisten umkreisen einander abwartend, ohne sich wirklich anzunähern. Sie tauschen einen Kuss aus, aber große Emotionen sind da bei mir nicht angekommen.

Die Figuren waren in meinen Augen generell sehr blass und ohne viel Tiefgang. Kailey wirkt wie eine naive, brave Marionette ihrer Königin, die sich vor allem nach Anerkennung ihrer Leistung sehnt, ihre Gedankengänge wirken sehr oberflächlich und insgesamt ist sie mir bis zum Schluss eher unsympathisch geblieben. Und Aiden sieht gut aus und soll mal König werden. Viel mehr ist bei mir irgendwie nicht hängengeblieben. Beide Protagonisten durchleben auch keine nennenswerten Entwicklungen bis zum Ende des Buches, was ich sehr schade finde. Heimlicher Sympathieträger war für mich Aidens Schwester Sharni, die gefühlt permanent von allen unterschätzt wurde, mir aber als Charakter wirklich gut gefallen hat.

Der Rest der Story war durchaus gut (also quasi der reine Fantasy-Part der Geschichte), aber das war einfach nicht, was ich mir erhofft hatte. Das Ende hat mich etwas ratlos zurücklassen und ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten lesen werde.

Bewertung vom 03.01.2022
Das Feuer / Keeper of the Lost Cities Bd.3
Messenger, Shannon

Das Feuer / Keeper of the Lost Cities Bd.3


sehr gut

Die „Keepers of Lost Cities“-Reihe ist ein fantastisches Leseerlebnis für Buchliebhaber jeden Alters. Mit „Das Feuer“ ist nun der dritte Band der Reihe um Sophie und ihre Freunde erschienen und entführt uns wieder in eine fantastische Welt voller Abenteuer.

Zum Inhalt: Sophie lernt immer besser mit ihren Kräften umzugehen und sie zu verbessern. Damit macht sie sich unter den Elfen und dem Hohen Rat aber nicht nur Freunde. Und auch die Organisation Black Swan sowie die Frage ihrer eigenen Existenz sind Sophie nach wie vor ein Rätsel. In den Sachen von Jolie sucht Sophie daher nach Hinweisen und kommt dadurch nicht nur Black Sean sondern auch den Rebellen näher- mit fatalen Folgen.

Das Buch ist toll geschrieben und lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Der Spannungsbogen ebbt eigentlich nie ab, immer passiert etwas neues, gibt es neue Erkenntnisse. Dadurch bleibt die Handlung ständig in Fahrt und man fiebert mit den Figuren regelrecht mit. Es wird in diesem Buch auch sehr stark mit den Sympathien für die Figuren gespielt, nicht jeder der nett wirkt ist ein Freund und potentielle Feinde kämpfen für ein gemeinsames Ziel.

Auch in diesem Buch werden wieder viele wichtige Werte und Inhalte vermittelt. Es geht viel um Freundschaft und Loyalität. Aber auch viel um Richtig und Falsch, Mut, Verrat und darum, zu sich selbst zu stehen. Und das alles verpackt in eine tolle Story voller Fantasie und Abenteuer.

Bewertung vom 03.01.2022
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


sehr gut

Ich bin auf „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ hauptsächlich aufgrund des auffälligen Covers aufmerksam geworden. Und die Geschichte, die in Hamburg spielt und leicht an Jack the Ripper angelehnt ist, hat sich auch fantastisch lesen lassen, auch wenn andere Charaktere der titelgebenden Protagonistin in meinen Augen die Show gestohlen haben.

Zum Inhalt: Anne Fitzpatrick komm mit einen Überseeschiff nach Hamburg ein neues Leben zu beginnen. Sie stellt sich in den Dienst der Frauenbewegung, bietet kostenlose medizinische Beratung und Hilfe an und will ein Frauenhaus als Zuflucht für arme und gefallene Frauen eröffnen. Doch die Tage in Hamburg werden von einer grausamen Mordserie überschattet, die stark an den Ripper von London erinnert und sich direkt vor den Türen des Frauenhauses abspielt. Und irgendwie scheint es der Täter auch auf Anne abgesehen zu haben. Doch wie passt sie ins Beuteschema?

Ich hatte bei dem Buch, das sich „Die Hafenärztin“ nennt irgendwie einen Roman erwartet, bei dem es tatsächlich auch um medizinische Fälle geht oder dass zumindest das medizinische Wissen der Protagonistin in irgendeiner Weise eine Rolle spielt. Aber eigentlich ist der Titel in meinen Augen überhaupt nicht aussagekräftig was den Inhalt des Buches angeht. Und auch wenn Anne Fitzpatrick eine zentrale Figur ist, so stehen in meinen Augen die junge Helene Curtius und Kommissar Berthold Rheydt im Fokus der Aufmerksamkeit.

Die Geschichte ist gut erzählt und die Bemühungen und Widrigkeiten der Frauenvereine sind gut in Handlung eingeflochten. Die Morde und die anschließende Ermittlungsarbeiten sind spannend erzählt, ohne zu detailliert zu sein und so aus dem Roman einen Krimi zu machen. Neben dem kriminalistischen Aspekt stehen die gesellschaftlichen Strukturen und Kritik an den eingeschränkten Möglichkeiten für Frauen im Vordergrund der Handlung, was mit gut gefallen hat.

Für mich war in diesem Buch kein echter Sympathieträger dabei, dafür blieben die Kontakte und Beziehungen der Protagonisten untereinander auch zu oberflächlich. Helene, die als heimliche Hauptfigur die Handlung dominiert, war mir an vielen Stellen noch zu kindlich naiv und mehr darauf bedacht erwachsen zu wirken, als es tatsächlich zu sein. Über Anna hätte ich hingegen gerne mehr erfahren, ihre Geschichte bleibt selbst zum Ende hin sehr nebulös.

Insgesamt ist das Buch ein unterhaltsamer Roman, der sein Potential aber teilweise verschenkt hat.

Bewertung vom 03.01.2022
Das Geheimnis des Bücherschranks
Skybäck, Frida

Das Geheimnis des Bücherschranks


ausgezeichnet

„Das Geheimnis des Bücherschranks“ ist ein ganz wundervolles Buch über Familienbande und eine große Liebe in widrigen Zeiten. Man kann sich ganz fantastisch in die Geschichte fallen lassen und so die kalten Winterabende ausblenden. Ein echter Wohlfühlroman mit ganz viel Herz.

Zum Inhalt: als ihr Großmutter im Krankenhaus liegt lässt Rebecka in Stockholm alles stehen und liegen, um ihrer Oma zu Hilfe zu eilen und sich um ihr Haus zu kümmern. Beim Aufräumen fällt ihr eine alte Keksdose in die Hände, in der sich alte Briefe und das Foto eines jungen Mannes befinden. Als sie auch ein altes Tagebuch ihrer Großmutter findet, beginnt sie sich mit ihrer Familiengeschichte zu befassen und ihr eigenes Leben, ihren Job und ihr Beziehung zu hinterfragen. Und dann taucht auch noch der gut aussehende Nachbar ihrer Oma auf und bringt Rebeckas Gefühle ganz durcheinander.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen erzählt. Die eine spielt in der Gegenwart mit Fokus auf Rebecka und die andere im Jahr 1943 und erzählt die Geschichte von Annas Jugend. Die beiden Zeitstränge hängen dabei über Rebeckas Entdeckung zusammen und gipfeln darin, dass die Frauen der Familie sich wieder einander annähern und alte Konflikte endlich überwinden können.

Die dargestellten Szenarien wirken sehr authentisch und sympathisch und es ist mir sehr leicht gefallen, in die Geschichte einzutauchen und zusammen mit Rebecka ihre Familiengeschichte zu entdecken. Besonders die Episoden aus Annas Jugend fand ich sehr spannend und berührend. Und als Anna am Ende mit den Menschen konfrontiert wird, deren Leben Luca gerettet hat, war ich wirklich tief berührt.

Es ist ein wundervolles Buch mit einer ganz tollen Botschaft, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 28.12.2021
Ein hinreißend verruchter Gentleman / Bridgerton Bd.6
Quinn, Julia

Ein hinreißend verruchter Gentleman / Bridgerton Bd.6


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der sechste Band der Bridgerton-Reihe und unterscheidet sich gravierend von den vorherigen Bänden, da er einerseits einen ernsteren, traurigeren Ton anschlägt und andererseits aufgrund der Tatsache, dass Francesca Witwe ist offener mit Sexualität umgeht. Mit hat die Kombination aus ernstes Themen und verruchtem Sex gut gefallen.

Zum Inhalt: Francesca hat ihn John ihre große Liebe gefunden. Leider sind den beiden mur zwei gemeinsame Jahre vergönnt, bevor Francesca im Alter von 21 Jahres bereits Witwe wird. Das Paar ist kinderlos geblieben und so beschließt Francesca nach einer angemessenen Trauerzeit erneut zu heiraten, um sich den Wunsch von eigenen Kindern zu füllen, wenn es schon keine Liebe mehr in ihrem Leben geben wird. Doch sie hat nicht mit Michael gerechnet, dem Vetter und bestem Freund von ihrem Ehemann, der schon immer in Francesca verliebt und sich in den Kopf gesetzt hat sie nun endlich zu der seinen zu machen.

Vom Stil hat ist dieses Buch anders als die vorherigen Bände, da die Brautwerbung und Anstandsregeln für Witwen deutlich lascher als für Debütantinnen sind. Das und Francescas sexuelle Neugier tragen dazu bei, dass dieses Buch deutlich weniger von der gesitteten, keuschen Umwerbung hat, die für die damalige Zeit so typisch war. Das tut der Geschichte aber keinen Abriss, stattdessen ist das Buch einfach erfrischend anders und die Charaktere keinesfalls weniger liebenswert.

Anders als die anderen Bücher spricht dieses Buch auch andere ernstere Themen an, wie das verfrühte Witwendasein und Kinderlosigkeit in der damaligen Zeit, was mir gut gefallen hat. Ich konnte mich gut in Francesca hineinversetzen und mit ihr mitfühlen.

Auch in diesem Buch bilden kurze Briefwechsel den Anfang eines jeden Kapiteln, was ich schön gemacht finde.
Es ist zwar nicht das beste Buch der Reihe aber ich hatte wieder viel Spaß beim Lesen und wünschte diese Reihe würde niemals enden.