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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1600 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2020
Das große Buch der Manufakturen

Das große Buch der Manufakturen


ausgezeichnet

bezauberndes und hochwertig erstelltes Buch über vielfältige Traditionshäuser und Start-ups

Olaf Salié hat in Zusammenarbeit mit der ZEIT in diesem ausgesprochen umfangreichen und reichlich bebildertem Werk 300 Manufakturen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellt.

Besonders beeindruckend wirkt die Vielfaltigkeit der vorgestellten Manufakturen, die auch selber ihre Motivation und Maxime vorstellen, wie Umweltbewußtsein sowie Verantwortungsgefühl, welche die gesamte Produktion prägen. Ausgesprochen spannend fand ich auch die Eckdaten der einzelnen Manufakturen, unter anderem Gründungsdatum und Mitarbeiteranzahl sowie Adresse. Vom traditionellen über mehrerere Generationen weitergegebene Manufakturen bis zum in 2019 gegründeten Einzelunternehmen läßt sich in diesem Buch alles finden, unterschiedlich ausführlich, aber immer sehr engagiert.

Die schon angesprochene Vielfältigkeit hat mich besonders begeistert; die Manufakturen werden in einzelnen Kapiteln vorgestellt: Möbel, Leuchten, Bauen & Gestalten, Tischkultur und Küche, Kunst & Dekoration, Textilien, Körperpflege & Bad, Mode, Accessoires, Uhren. Schmuck & Brillen, Schreibkultur & Kunstbedarf, Werkzeug & Verpackung, Mobilität & Sport, Instrumente & Soundsysteme, Spielwaren, Alkohl & Genußmittel, Süßwaren, Delikatessen und sogar eine kurze Darstellung von Initiativen und Verbänden werden aufgezeigt. Jedes der Kapitel enthält neben Klassikern auch viele ganz für mich unerwartete Handwerke, wie beispielsweise die Instrumentenbauer, Posamenten- oder Wachskreidenhersteller und vieles mehr. Bei jedem einzelnen Portrait fällt die Liebe zum Detail und der gesamten Wertigkeit des Arbeitsablaufes und selbstverständlich auch des Endproduktes auf – nicht nur, was die Darstellung der Manufakturen betrifft, sondern dieses gilt genauso für dieses wunderschöne Buch, das ebenfalls mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurde. Zahlreiche Fotos, zauberhaft illustrierte, farbige Doppelseiten zu jedem Kapitelanfang, der stoffbezogene und geprägte Einband ohne Schutzumschlag, hochwertig in Papier und gesamter Verarbeitung – hier ist einfach alles stimmig und schon alleine das Durchblättern und Lesen bietet viel Freude und Genuss. Und nicht zuletzt erleichtern die in den Portraits angegebenen Adressen, die ein oder andere Manufaktur oder den dazugehörigen Showroom selber zu besuchen…..

Bewertung vom 22.01.2020
Nachttiger
Choo, Yangsze

Nachttiger


ausgezeichnet

faszinierende Geschichte mit viel Hintergrundwissen

„Nachttiger“, der zweite Roman von Yangsze Choo und der erste in deutscher Übersetzung, spielt in Britisch-Malaya der 1930er-Jahre. Die Autorin, selber Malaysierin chinesischer Abstammung, hat recherchiert und in manchen Punkten auch ausgeschmückt, wie es hätte sein können und läßt den Leser in diese Zeit und Welt perfekt eintauchen.

Erzählt wird unter anderem die Geschichtedes chinesischen Hausboys Ren, dem nach dem Tod seines Herrn 49 Tage bleiben um dessen amputierten Finger zu finden, zurückzubringen und dem Toten mit ins Grab zu legen. Hierbei kreuzt er den Weg von Ji Lin, die eine Schneiderlehre absolviert, nebenbei in einer ehrbaren Tanzhalle arbeitet, ihrem Bruder Shan und einigen weiteren. Viele Lebenswege scheinen miteinander verwoben zu sein; Schicksale, Glauben und „Aberglauben“, Werte und Moralvorstellungen sowie Lebnsbedingungen aus dieser Zeit werden spannend innerhalb dieser Geschichte thematisiert. Mysteriöse Todesfälle, Geheimnisse, viele unerwartete Wendungen machen diesen Roman zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Sehr interessant waren für mich die spirituellen Sichtweisen, beispielsweise zur Unversehrtheit bzw. Vollständigkeit von bestatteten Toten und Gefahren, die sich im anderen Fall daraus ergeben können, wie Wertiger.

Der Roman läßt von der ersten Seite tief in die Geschichte eintauchen und fesselt bis zur letzten Seite. Die Stimmung, der zeitliche und kulturelle Hintergrund, die Lebensbedingungen – das alles wird so faszinierend beschrieben, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Mich hat dieser Roman zutiefst beeindruckt und ich hoffe auf die Übersetzung des ersten Romans der Autorin und noch viele weitere Werke…

Bewertung vom 29.12.2019
Nur wer loslässt, kann auch fliegen
Brahm, Ajahn;Guojun, Master

Nur wer loslässt, kann auch fliegen


ausgezeichnet

Herausforderungen und buddhistische Lebensweisheiten zweier buddhistischer Meister

Kenneth Wapner, der Herausgeber dieses Buches, hat Ajahn Brahm und Master Guojun interviewt und für dieses Buch Texte zusammengestellt, die besonders Lebenssituationen und damit verbundene Herausforderungen der beiden bekannten Buddhisten beinhalten.

Viele der enthaltenen Erlebnisse, Erläuterungen, Beispiele, witzig erzählten Gleichnisse und Weisheiten geben beim Lesen Denkanstöße, vollkommen überkonfessionell. Dennoch muss ich gestehen, dass die Bücher „Die Kuh, die weinte“ und „Der Elefant, der das Glück vergaß“ für mich einfacher zu lesen und inhaltlich beeindruckender waren. In diesem Buch wird auch viel Weisheit vermittelt, aber es gab auch einige Betrachtungen, die mir fremd geblieben sind, wie beispielsweise jene zu aufopfernden Pflegediensten und derben Beschimpfungen, die mir schwerlich als hilfreiche Erziehung nacherlebbar sein dürften. Ich denke, derart besondere Momente oder Lebensphasen dürften vielleicht auch anderen, denen buddhistische Erziehung dazu fehlt, unvertrauter anmuten als andere Beschreibungen in diesem Buch, gehören aber eindeutig zu einer weitergefächerten Darstellung des Themas dazu.

Insgesamt handelt es sich um ein ansprechendes Buch, das viele Weisheiten vermittelt, bewegt und neue Blickwinkel offenbart.

Bewertung vom 28.12.2019
Dr. Siri und der verschwundene Mönch / Dr. Siri Bd.11
Cotterill, Colin

Dr. Siri und der verschwundene Mönch / Dr. Siri Bd.11


ausgezeichnet

spannend und interessant – wie gewohnt

Aus Dr. Siris Wohngemeinschaft verschwindet der Mönch Noo, der über eine versteckte Notiz im Kühlschrank Dr. Siri bittet statt seiner einen Mönch nach Thailand zu geleiten. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Sangharai, also den obersten Patriarchen der loatischen Buddhisten handelt, der allem Anschein nach nach Thailand überwechseln möchte. Oder hat seine Reise doch eher etwas mit einem als vermeintlichen Serienmörder festgenommenen Mönch zu tun?

Dr. Siri und MadameDaeng ermitteln in diesem Fall, geratenimmer wieder in Lebensgefahr…. und am Ende laufen ihre Ermittlungen mit den beiden Fällen, die Phosy und Civilai untersuchen, zusammen……

Die ersten Bücher dieser Reihe habe ich gelesen, dann etliche als Hörbuch genossen; die Stimme Jan-Josef Lifers fand ich perfekt, die seines Nachfolgers nicht so sehr, so dass ich mich entschlossen hatte, die folgenden Krimis wieder zu lesen. Ganz überrascht habe ich im Nachhinein festgestellt, dass es diesen Krimi nur als Buch gibt. Ich bin sehr froh, den elften Krimi dieser Reihe gelesen und nicht gehört zu haben, denn es gab so viele Stellen, Ausdrücke und religiöse Beschreibungen, zu denen ich dann noch etwas mehr wissen wollte und gegoogelt habe; das gestaltet sich bei einem Hörbuch eher schwieriger. Für mich als Fan dieser Krimireihe war dieser Fall herausragend, wobei ich nocht einmal sagen kann, in wieweit schon alleine das Selberlesen dazu beigetragen hat. Ganz besonders fesselnd, neben den drei zu ermittelnden Fällen, war für mich das starke Eintauchen in die religösen Informationen und Rituale, in die Erlebnisse und Betrachtungen der Geisterwelt sowie des Buddhismus, beispielsweise der Erwähnung des Sangharai. Selbst auf konkretes Nachfragen nach einem Oberhaupt im Buddhismus wurde mir von Buddhisten in unterschiedlichen Ländern immer wieder gesagt, dass es so etwas nicht gäbe…. und so bin ich sehr froh, neben einem ganz besonderen Krimi auch einiges über andere Glaubensauslebungen erfahren zu haben.

Auch der elfte Fall des Dr. Siri Paiboun fesselt wieder bis zur letzten Seite, gibt dabei Einblicke in das Leben im indochenesischen Raum, samt Religion, Geschichte, Landschaft und vielem mehr. Einfach lesen, genießen, mit ermitteln und sich verzaubern lassen – so wie man es von dieser Krimireihe gewohnt ist.

Bewertung vom 12.12.2019
Obst haltbar machen
Obermair, Marianne;Schneider-Lenz, Romana

Obst haltbar machen


ausgezeichnet

toller Praxisratgeber mit leicht nachvollziehbaren Anleitungen und vielfältigen Rezepten

Die beiden Autorinnen vermitteln in diesem Buch vielfältige Möglichkeiten, Obst haltbar zu machen, unter anderem durch Einfrieren, Kochen und Sterilisieren, Glasieren, Kandieren, Trocknen, Einlegen in Essig oder Öl. Dabei wurden alle Anleitungen ausführlich, leicht verständlich, gut bebildert und durch Tabellen sowie häufig durch verschiedene Möglichkeiten in der Durchführung sehr gut nacharbeitbar dargestellt. Beispielsweise wird das Einkochen im Einkochtopf, Backofen, Schnellkochtopf und der Microwelle genauestens erklärt.

Auch die Möglichkeiten des Trocknens sowie das Zusammenstellen von Früchteteemischungen, für die es direkt mehrere Rezepte gibt, fand ich ausgesprochen ansprechend, genau wie die aussergewöhnlichen und interessanten Marmeladenrezepte. Ganz neu waren für mich Zubereitungen wie der Früchtesenf sowie verschiedene Oxymelrepte.

Sehr gut gefällt mir, dass zu den ausführlichen Erklärungen immer auch Tabellen nach Fruchtsorte und entsprechender Zubereitungszeit gegeben wurden; mit diesen kann man leicht arbeiten und auf den enormen Erfahrungsschatz der beiden Autorinnen zurückgreifen. Ich bin ganz begeistert von diesem Buch und werde vieles daraus nacharbeiten.

Bewertung vom 11.12.2019
Geniales Essen
Lugavere, Max

Geniales Essen


ausgezeichnet

Gesunde Ernährung für Körper, Geist und Seele

Nach der Erkrankung seiner Mutter stellte Max Lugavere sich die Frage, ob man durch die richtige Ernährung das Demenzrisiko senken könne. Bei der Beantwortung dieser Frage haben ihm mehrere Mediziner, Forscher und ganz besonders sein ehemaliger Sudienkollege Paul Grewal zur Seite gestanden.

Der Ratgeber „Geniales Essen“ faßt alle heute aktuellen Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft zusammen und erklärt, wie die Einhaltung dieser nicht nur Demmenzprävention, sondern ebenfalls Depressionen und Stress entgegenwirken, das Gedächnis und geistige Klarheit fördern, das Herz-Kreislauf-System gesunderhalten, nebenbei sensationell abnehmen lassen und eine Krebsprävention leisten kann.

In diesem Ratgeber findet man, sofern man sich mit gesunder Ernährung bereits befasst hat, viele gesunde, hier als „genial“ vorgestellte Lebensmittel wieder, über die man schon so häufig gelesen hat Kapitelweise werden die Superfoods bzw. die „Genius foods“ vorgestellt, wie beispielsweise natives Olivenöl extra, Avocados, Blaubeeren, Zartbitterschokolade mindestens 80, besser 85%, Eier, Rindfleisch von Weidehaltung, dunkelgrünes Gemüse, Broccoli, Wildlachs, Mandeln und es wird über gute Verhaltensweisen berichtet, beispielsweise ausreichend Schlaf, Essenspausen oder Intermittierendes Fasten. Betrachtungen zu guten und schlechten Fetten und, was man sonst auch immer wieder liest, sind ebenfalls enthalten. Und doch enthält dieses Buch soviel mehr als eine „einfache“ Ernährungsberatung, denn es werden viele Zusammenhänge erklärt, die so ausführlich sonst wohl kaum wiederzufinden sind. Zudem bechreibt der Autor ganz ausführlich wissenschaftliche Versuche mit Mäusen und Ratten, nennt dazu die durchnummerierten Stoffe und Versuchsreihen meist von aktuellen, aber manchmal auch von bereits verworfenen. Das hätte für meinen Geschmack nicht derart ausführlich sein müssen, aber da sind die Geschmäcker ja zum Glück verschieden. Ich bin sicherlich nicht bildungsfern aufgewachsen, hatte aber manchesmal den Eindruck, dass Leser mit einem Chemie Leistungskurs oder einer Berufsausbildung/Stusium in diesem Bereich einige Passagen besser wertschätzen könnten.

Zum Ende des Buches finden sich der „Geniusplan“, in dem nochmals zusammengefasst wurde, welche Lebensmittel man im Vorrat haben und welche aus seinen Schränken entsorgen sollte, beispielsweise industriell hergestellte Lebensmittel. – sowie ein Ernährungsplan und ein Beispiel einer „Genius“-Woche, bei der vermerkt wurde, dass viele der folgenden Gerichte im Rezept-Kapitel zu finden sind. Exemplarisch möchte ich den Mittwoch herausgreifen:

Morgens: Wasser, schwarzer Kaffee oder Tee

Erste Mahlzeit: Großer, „fettiger“ Salat

Snack: 1 Dose Sardinen oder Wildlachs

Abendessen: „Geballt gute Leber“, gebratener Rosenkohl

Da sind schon einige Zutaten bei, besonders die Leber, die ich vor lauter Ekel überhaupt nicht essen könnte und ich stelle für mich fest, dass diese Hardcore-Variante für mich keinesfalls der gangbare Weg wäre.

Das Berücksichtigen der aktuellen Erkenntnisse zu gesunder Ernährung, angereichert mit Hintergrundwissen über damit verbundene Wirkweisen sind zweifelsohne sinnvoll und auch für Leib und Seele hilfreich. Die Beschreibungen, Erklärungen, Ausführungen in diesem Buch fallen ausgesprochen detailreich, tiefgehend, dabei anschaulich aus und suchen in ihrer Ausführlichkeit ihresgleichen. Auch, wenn mich einzelne Punkte nicht ganz so stark angesprochen haben und ich bei möglichen Heilsversprechen etwas zurückhaltender und skeptischer bin, halte ich dieses ausführliche Werk für überaus geeignet, sich über gesunde Ernährung und zu bevorzugende Lebensmittel zu informieren.

Bewertung vom 06.12.2019
Bülent Rambichler und der störrische Karpfen / Bülent Rambichler Bd.2
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und der störrische Karpfen / Bülent Rambichler Bd.2


sehr gut

etwas zu viel Klamauk, schwächer als der erste Fall

Bei dem Provinzkrimi „Bülent Rambichler und der störrische Karpfen“ von Anja Bogner handelt es sich um den zweiten Fall für Bülent Rambichler; der erste hatte mich köstlich amüsiert und ich war auf diesen ganz gespannt. Die Hauptakteure hat man bereits im ersten Krimi kennengelernt samt ihren Marotten, kommt so sehr leich in die Handlung.

Bülent Rambichler ermittelt wieder in seinem Heimatort Strunzheim: Die Walder-Zwillinge haben die Leiche des „Bubbler Schorch“ in einem Fischkasten am Weiher entdeckt, als sie dort zum Kneipen eintrafen. Bei den Ermittlungen kommen ungeahnte Geheimnisse ans Tageslicht, manche von ihnen Jahrzehnte alt. Es wird mal wieder mit Klischees gespielt, die Darstellungen der schrillen Kollegin oder des kollektiven Drogenkonsums weitergesponnen und auch diesesmal tappert man als Leser von einer skurrilen Situation in die nächste, wobei ich gestehen muss, dass es mir in dieser Folge manchmal ein wenig zu überzogen war. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass der erste Krimi vollkommen überraschend war und in diesem nun zwangsläufig Wiederholungen, wie beispielsweise zum Drogenkonsum, oder andere schrille Ideen nicht mehr ganz so stark überraschen konnten wie beim ersten Fall.

Dennoch hat mir Anja Bogners Erzählstil gut gefallen, obwohl mir manche Wortkreationen schon etwas zuviel und krampfig vorkamen. Den Krimi fand ich unterhaltsam und lustig, aber mit etwas zu viel Klamauk und insgesamt doch etwas schwächer als den ersten Fall des Bülent Rambichlers.

Bewertung vom 23.11.2019
Handbuch des Räucherns
Dettling, Daniela

Handbuch des Räucherns


ausgezeichnet

sehr hilfreich durch zahlreiche Erläuterungen, Pflanzenportraits und Rezepte für Räuchermischungen

Daniela Dettling, u.a. Kräuterpädagogin und Lehrgangsleiterin für Heilkräuterkunde, widmet sich in ihrem dritten Buch dem Räuchern mit einheimischen Pflanzenteilen, egal ob Blüten, Blättern, Wurzel, Rinde oder Harz.

Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Räuchernsund der Verbindung zur Seele der Pflanze, stellt sie verschiedene Methoden des Räucherns, beispielsweise auch auf Zunder oder einem Metallgitter, vor. Im Anschluß daran widmet sie sie dem Jahreskreis samt den dazugehörigen Kräutern und Ritualen, gibt viele Rezepte für Räucherungen und Mischungen preis – auch die Seite, auf der man ihre Mischungen bestellen kann. Ungefähr die zweite Hälfte des Buches beinhaltet Pflanzenportraits, die Wirkung und Verwendungsmöglichkeit zum Verräuchern inklusive.

Sehr gut haben mir praktische Anleitungen gefallen, unter anderem für selbst hergestellte Räucherstäbchen oder Räucherbündel. Viele Fragen und Inspirationen zu Gedanken, über die es sich beim Räuchern, nicht nur in den Rauhnächten, nachzudenken lohnt, ergänzen die Betrachtungen perfekt. Die einzelnen Pflanzenportraits finde ich ausführlich, die begleitenden Fotos runden das vermittelte Wissen gut ab.

Hilfreich finde ich die Darstellung im Jahresverlauf sowie die vielen Rezepte für die Räuchermischungen, die sich leicht nacharbeiten lassen.
Dies ist mittlerweile mein dritter Kräuterbuch der Autorin, selbstverständlich finden sich da leichte Überschneidungen, aber vielmehr noch aufeinander aufbauende Ergänzungen und neue Themen.

Ich bin sehr zufrieden mit diesem Buch und halte es für Anfänger und erfahrenere Räuchernde gleichermaßen hilfreich und empfehlenswert.

Bewertung vom 22.11.2019
Likör und mehr!
Schloss, Andrew

Likör und mehr!


ausgezeichnet

schöne Auswahl an einfachen Rezepten, ganz leicht nachzuarbeiten

Andrew Schloss beginnt sein Buch mit einer kurzen Einführung seine sogenannten Basics, in der er Likörarten, Aromen und mehr vorstellt.

Dann folgen die Rezepte, kapitelweise geordnet nach Likörart: Frucht-, Gemüse-, Kräuter- und Gewürz-, Kern- und Nuss-, Blüten-, Kaffee- & Tee- & Schokoladen-, Sahneliköre, Liköre mit Karamell, Sirup & Butterscotch sowie Ansatzschnäpse. Das Ende des Buches enthält Mix-Rezepte für Coctails.

Die Rezepte der armomatisierten Liköre sind gut erklärt und ganz einfach nachzuarbeiten. Ob mit Teebeuteln, Kaffeebohnen, Gewürzen o.a. und einem Zuckersirup werden Schnäpse wie beispielsweise Weinbrand, Wodka oder Rum veredelt. Häufig soll dieses dann drei oder vier Tage ziehen und dann abgesiebt werden – also alles in allem eine Zubereitung, die man ohne besondere Gerätschaften locker hinbekommt. Manchmal unterscheiden sich einzelne Rezepte nur geringfügig, wie beispielsweise die Orangenliköre, die neben leicht abgewandelten Zutaten mit einem anderen Grundschnaps angesetzt werden und so ein unterschiedliches Endprodukt ergeben.

Die Anzahl der Rezepte und somit der verschiedenen Endliköre fällt sehr vielfältig aus, was man auch schon auf den ersten Blick den Kapitelüberschriften entnehmen kann. Besonders gut gefällt mir, dass Klassiker „nachgebaut“ wurden und man viele ansprechende Liköre wiederfindet. Die Zubereitung ist einfach, das Ergebnis gelingsicher, was dieses Buch zu einem tollen Nachschlagwerk für die eigene Likörherstellung macht. Prima auch, um mit der Weihnachtsgeschenkeproduktion zu beginnen….

Bewertung vom 22.11.2019
Advent, Advent, die Zeche brennt
Kruse, Margit

Advent, Advent, die Zeche brennt


ausgezeichnet

charmant und witzig, manchmal rotzfrech oder kohlrabenschwarz - einfach töffte

Margit Kruse hat für diesen bezaubernden Adventskalender 24 Weihnachtskrimis, die in ihrer Heimat dem Ruhrgebiet spielen, zusammengestellt.

Jeder Krimi ist dabei einzigartig und gut durchdacht. Schon unter der Überschrift wird erwähnt, in welcher Stadt im Pott der Krimi spielt. Sie sind allesamt fein ausgedacht und erzählt, haben Zechen und Zechensiedlungen, die Gruga und andere bekannte Orte als Spielort, sogar untertage bei der letzten Schicht auf Prosper Haniel. Was mich sehr freut, ist, dass hier die Leute aus dem Pott nicht, wie im Fernsehen üblich, als blödsprechende Proleten dargestellt werden, sondern, zwar mit lokalem Kolorit, mit entsprechenden Lebensgeschichten, aber ohne Lern- und Sprechstörung - eben wie im richtigen Leben. Die Krimis selber wurden ganz charmant erzählt, sind zuweilen witzig, kautzig, aber auch rabenschwarz bis rotzfrech und endhalten oft sehr viel Lebensweisheit. Sie machen Spaß und unterhalten gut, schmücken unaufdringlich aus, so dass man selber seiner Phantasie auch noch genug Lauf lassen kann - insgesamt einfach köstlich.

Eigentlich liebe ich alle 24, doch wenn ich einen Favoriten nennen sollte, wäre es wohl die gute Seele Helene aus Bottrop. Ich hatte erst mal nur ein bisschen spicken wollen, so vor dem Adventsbeginn, die erste Geschichte gelesen ... und dann das Buch erst nach der 24. wieder aus der Hand gelegt. Als Weihnachtskalender mit einem Krimi pro Tag wird er auch ganz bezaubernd sein. Ich lese die Geschichten dann einfach noch einmal und erfreue mich ein zweites Mal daran.