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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2013
Haus des Sturms
Hardie, Titania

Haus des Sturms


sehr gut

Titania Hardie legt dem Leser hier einen recht komplexen Roman vor.
Er spielt in 2 Zeitepochen, Mitte des 14. Jh. sowie in der heutigen Zeit im Jahre 2007. Die Schauplätze befinden sich in San Francisco und in der Toskana. Es gibt verschiedene Erzählstränge, die erst zum Ende des Buches zusammenfinden.
Es ist definitiv keine leichte lockere Lektüre, die man so nebenbei lesen kann.

Maddie, die sympathische Protagonistin im Jahre 2007, kämpft gegen das Gefühl an, verlassen worden zu sein, seit ihr Verlobter tödlich verunglückte. Eine Reise in die Toskana soll sie einer Weissagung gemäß zurück zu ihren Wurzeln führen. Erst wenn diese wieder erstarkt sind, kann sie auch ihre Flügel wieder frei entfalten.
Der Leser erlebt mit, wie sie sich langsam aus ihrer Trauer herausschält und zum Leben zurückfindet. Sie findet sich dort selbst wieder, auch dank des anderen Gastes und Freundes Søren. Mit ihm gelingt es ihr auch wieder zu lachen.
Ihren Aufenthalt dort muss sie jedoch vorzeitig abbrechen, da es Probleme auf der Arbeit gibt. Sie kommt mit neuer Energie und neuem Lebensmut wieder und fühlt sich nun auch wieder in der Lage, gegen das Unrecht für ihre Klienten zu kämpfen.

Im Jahre 1347 lernen wir in der Toskana die junge Maria Maddalena, Mia genannt, kennen, die seit der Ermordung ihrer Mutter bei ihrer Tante Jacquetta lebt. Diese führt eine Herberge für Pilgerer. Mia ist seit dem Tod ihrer Mutter stumm und kann sich nur mittels Handbewegungen verständigen, was jedoch für sie und ihre Umgebung kein Hindernis ist. Sie fühlt sich wohl bei ihrer Tante.
Eines Tages steht ein Pärchen vor der Tür, Agnesca und ihr Mann Porphyrius, die Unterkunft erbitten. Sehr schnell stellt sich heraus, dass Agnesca eine Heilerin ist, die auch Mia dazu verhilft, dass sie ihre Sprache wiederfindet.
Agnesca ist auf der Flucht, sie sollte hingerichtet werden, weil sie ihren Eltern ungehorsam war und sie nicht, wie diese es wollten, ins Kloster gehen, sondern lieber Mann und Kinder haben wollte.

Das Leben im Mittelalter wurde von der Autorin hervorragend recherchiert. Sie lässt den Leser teilhaben an den Machtkämpfen der Bischöfe, am täglichen Leben, an Aberglauben und Missgunst.
Selbst die schwere und Menschenleben fordernde Epoche, als die Pest durch Europa zog, lässt sie in ihrem Buch aufleben. Anschließende Plünderungen folgen und zeigen die Machtlosigkeit des kleinen Volkes.

Was die Autorin Titania Hardie sehr gut beherrscht ist die lebendige Beschreibung der Ortschaften. Als Leser fühlte ich mich fast persönlich in die Toskana versetzt, so dass ich mittels ihrer Beschreibungen das Gefühl hatte, ich wäre vor Ort.

Auch wenn das Buch einige Längen hatte, durch die ich mich regelrecht durchschlagen musste, übte das Buch einen Reiz auf mich aus.
Ich war begierig zu erfahren, ob Maddie aus ihrem tiefen Loch herausfand, wie es den Frauen Mia, Agnesca und Jacquetta erging und vor allem, welche Zusammenhänge zwischen ihnen bestehen.

Dieser Roman hat vieles in sich vereint. Geschichtliche Fakten, Wissen um Heilkunst und Kräuterkunde, strafrechtliches Wissen, Garten- und Landschaftsgestaltung, Aberglauben, Trauer, starke und selbstbewusste Frauen, bedingungslose und hingebungsvolle Liebe und ein wenig Mystik.
Ein Roman, der sich nicht leicht lesen lässt, der sich zu lesen aber lohnt.

Bewertung vom 04.01.2013
Dicke Hose
Morgowski, Mia

Dicke Hose


ausgezeichnet

Mia Morgowski legt hier einen ausgesprochen humorvollen Roman vor. Wenn man das Genre Chick-Lit mag, wird man mit diesem Werk einige entspannte und lustige Stunden verleben.

Der Protagonist Alexander, der genauso wie sein Freund Florian gern ein wenig aufschneidet, wenn es um den beruflichen Erfolg geht, wird genau aus diesem Grund von Florian gebeten, ihn während seiner Abwesenheit im Geschäft zu vertreten.
Da er gerade zu der Zeit Urlaub nehmen wollte, passt es zeitlich ganz gut und so ein bisschen Geschäftsführer spielen, kann ja wohl nicht so schwer sein.
Nicht vorhersehbar war für Alex, dass er sich dort gleich mit einer Lüge bekannt machen muss und leider bleibt es nicht bei der einen.
Alex nimmt so ziemlich Fettnäpfchen mit, das sich ihm bietet und reitet sich mit den Lügen, die sich wie eine Spirale um ihn winden, immer tiefer in den Sumpf hinein, aus dem es scheinbar kein Entrinnen mehr gibt.

Der Roman wurde aus der Sicht von Alexander geschrieben. Dabei finde ich nicht wichtig, was in den Dialogen gesagt wird, sondern viel interessanter und aussagekräftiger sind die Dinge, die nicht gesagt werden. Sehr detailliert gelingt es der Autorin, dem Leser die Sichtweise von Alexander mitzuteilen, indem er nur "denkt". Die gedachten Kommentare, die er glücklicherweise seiner Umwelt nicht mitteilt, machen den eigentlichen Reiz dieses Buches aus.
Mia Morgowski muss sich sehr gut mit der Psyche von Männern beschäftigt haben, um das dem Leser so glaubhaft mitteilen zu können.
Nachdem ich nach ca. der Hälfte des Buches dieses einmal umdrehte und mir da wieder bewusst wurde, dass das Buch wirklich von einer Frau geschrieben wurde, habe ich sie dafür bewundert.

Auch wenn Alexander ein Chaot und Lügner ist, hat er meine Sympathie gehabt. Nach all den Lügen habe ich zwischendurch schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass er da wieder heil rauskommt.
Sehr gelungen fand ich die Verbindung, die die Autorin mit dem eigentlichen Beruf von Alex als Makler mit dem Aushilfsjob vom Geschäft geschlagen hat. Aber auch hier wieder Lügen über Lügen.
Die Autorin lässt in ihrem Buch neben den Hauptprotagonisten auch eine Reihe von Nebenfiguren erscheinen, die teils sympathisch sind und auch ihre Macken und Kanten haben, aber auch Personen, denen man nicht in der Realität begegnen möchte.

Als sehr gelungen finde ich die Covergestaltung mit dem Küken. Dass dieses Küken auch noch als Daumenkino auf so gut wie jeder Seite unten erscheint, ist eine geniale Idee, zumal es auch passend zum Inhalt ist.

Es ist ein Buch, bei dem man total abschalten und die Seele baumeln lassen kann. Man muss nicht mitdenken, sondern einfach nur die Missgeschicke und Lügen von Alexander auf sich wirken lassen.
Ich habe mich mit diesem Buch wunderbar unterhalten und empfehle es gern weiter.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2013
Die Mission / Department 19 Bd.1
Hill, Will

Die Mission / Department 19 Bd.1


sehr gut

Jamie ist 14, als er mit ansehen muss, wie sein Vater vor seinen Augen getötet wird. Diesen Tag wird er nie vergessen, gingen ihm doch an dem Tag seltsame Dinge voraus.
Als Jamie 16 ist, verändert sich sein Leben von einem Tag auf den anderen.
Seine Mutter wird entführt, und das von einem der ältesten Vampire der Welt. Er wird durch Frankenstein gerettet und von ihm ins Department 19 gebracht.
Department 19, eine geheime Institution der englischen Regierung, von der niemand, außer den Eingeweihten, Kenntnis hat.
Dort wird ihm von Wesen erzählt, die er bislang nur aus der Literatur kannte. Er muss erkennen, dass Graf Dracula, Frankenstein, Vampire und andere Wesen keine Erfindung von Autoren sind, sondern die Realität.
Jamie erlangt dort eine kurze Einweisung in die Bekämpfung und macht sich dann mit ein paar Personen auf den Weg, um seine Mutter zu retten...

Was sich vom Inhalt her ein wenig verspinnert anhört, ist in Wirklichkeit ein absolut spannender Roman.
In einem rasanten Tempo erzählt Will Hill die Geschichte, wie sich Jamie auf den Weg machte, um seine Mutter zu retten, die von einem der ältesten und bösesten Vampire der Welt gekidnappt wurde.
Jamie wird von einem Monster, das sich nach seinem Schöpfer Frankenstein nannte, ins Department 19 gebracht.
Department 19 wurde vor annähernd 100 Jahren gegründet und bekämpft Übernatürliches.
Kein Uneingeweihter kennt diese Organisation, so hat auch Jamie gehörige Probleme, die Wahrheit zu erkennen und vor allem diese zu akzeptieren.
Dort erfährt er auch, dass sein Vater ein Mitglied der Organisation gewesen ist und dass er aller Wahrscheinlichkeit auch ein Verräter gewesen sein soll.
Da Jamies Vater seinerzeit die Frau des Vampirs getötet hatte, hat dieser Rache an der gesamten Familie geschworen.
Aus diesem Grund hat er die Mutter entführt und will Jamie in seine Klauen bekommen.

Aus dem einst eher vorsichtigen Einzelgänger Jamie, der keine Freunde hat, wird nach einer kurzen Einweisung ein Kämpfer und Führer.
Das ist aber auch der Knackpunkt, der mich dazu veranlasste, ein Pfötchen abzuziehen.
Es ist schlichtweg unmöglich, nach nur 24 h Training einen Elitesoldaten zu schaffen, der auch noch in der Lage sein soll, andere Personen zu führen. Ich kaufe das keinem der langjährigen und erfahrenen Kämpfer ab, dass sie zu einem 16-jährigen aufsehen und ihm folgen.
An dieser Stelle hätte der Autor ein klein wenig zurückschrauben sollen, um es glaubwürdig erscheinen zu lassen.

Davon abgesehen, ist es ein sehr gut ausgearbeiteter Plot, der absolut glaubwürdig und sehr gut recherchiert daherkommt.

In dem Buch erhält der Leser aber nicht nur Kenntnis der Gegenwart, sondern auch aus der Vergangenheit. Mittels Episoden aus der Vergangenheit erlebt der Leser die Gründe der Schaffung von Department 19 und erfährt ein klein wenig über die 4 Gründungsmitglieder.
Sehr gut optisch ins Buch eingepasst sind diese Begebenheiten, denn sie wurden auf scheinbar altem Papier gedruckt, so dass dem Leser sofort bewusst wird, dass er jetzt etwas Historisches liest.

Es ist ein ausgesprochen grausamer und blutrünstiger Roman, wo das Blut nur so strömt.
Der Autor versteht es jedoch gekonnt, den Leser festzuhalten und vorwärts zu treiben.
Obwohl es einen jugendlichen Protagonisten gibt, würde ich es nicht unbedingt in die Reihe der Jugendbücher einreihen wollen.
Diese Handlung ist zwar in sich abgeschlossen, aber das Buch endet mit einem Cliffhanger, so dass man sich auf eine Fortsetzung schon vorab freuen kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2012
Die Prophezeiung der Schwestern Bd.1
Zink, Michelle

Die Prophezeiung der Schwestern Bd.1


gut

Im Normalfall tröstet man sich gegenseitig, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Als die Zwillingsschwestern Lia und Alice ihren Vater zu Grabe tragen, gibt es kein gemeinsames Trauern, im Gegenteil. Was sich schon seit einiger Zeit abzeichnete, verstärkt sich jetzt, es gibt keine Gemeinsamkeiten, sie entfernen sich immer weiter voneinander.
Seit dem Tod ihres Vaters bildete sich auf Lias Handgelenk ein seltsames Zeichen und sie erhält von einem unbekannten Mädchen ein dazu passendes Medaillon.
Bei der Durchsicht der Bücher ihres Vaters fällt ihr ein Buch mit einer seltsamen Prophezeiung in die Hände. Nach dieser gibt es Zwillingsschwestern, von denen die eine das Tor, die andere die Wächterin ist. Kann es sein, dass sie und Alice damit gemeint sind? Aber wer ist sie selbst? ...

Dieses Buch ist der Auftakt einer Trilogie um die beiden Zwillingsschwestern Lia und Alice.
Hier geht es um die Prophezeiung, die das Leben der Schwestern ändern wird.
Im Laufe des Buches erfährt man erst die volle Tragweite der Prophezeiung und die Aufgabe der Schwestern.
Lia, die nur einen Teil der Prophezeiung im Haus ihres Vaters findet, macht sich auf die Suche nach deren Rest. Dabei bekommt sie Hilfe von Sonia und Luisa, die seltsamerweise auch Zeichnungen an ihren Handgelenken haben, auch wenn diese etwas von dem Lias abweichen.

Aus vielen kleinen Puzzleteilchen und den gelegentlichen Besuchen in der Zwischenwelt erfährt Lia, welch schwere Aufgabe sie vor sich hat, die sie laut der Prophezeiung zu erfüllen hat.

Der Roman ist in der Ich-Form aus der Sicht von Lia geschrieben, was leider damit auch die Gedanken und Gefühle von Alice, ihrer Zwillingsschwester ausschließt.
Es herrscht eine drückende Atmosphäre während des ganzen Buches, was sicherlich so gewollt ist.
Wirkliche Spannung konnte ich leider nicht feststellen, die Handlung plätscherte gleichbleibend vor sich hin.
Bei Lias Recherchen störte mich oftmals, dass sie zu bestimmten Ergebnissen erst über Umwege kam, wo ich als Leser mir schon so meine Gedanken gemacht hatte, auf die sie auch eher hätte kommen können.

Alles in allem hat mich der Roman von Michelle Zink nicht überzeugt und es hatte zur Folge, dass ich die zwei folgenden Bände der Trilogie sofort von meiner Wunschliste gestrichen habe, denn das muss ich mir dann doch nicht antun.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2012
George Clooney, Tante Renate und ich
Wagner, Fanny

George Clooney, Tante Renate und ich


sehr gut

Gerade erst zieht ihr ehemaliger WG-Kumpel Oliver aus, um demnächst zu heiraten, da bieten Eva und Antonia ihrer Freundin Bettina an, doch zu ihnen in die WG zu ziehen. Auf die Art und Weise kann sie ihren Untermieter Ferdinand rausschmeißen und ihre Wohnung auflösen.
Kurz danach steht Evas Tante Renate vor der Tür und zieht ins Gästezimmer, da bei ihr zu Hause ein Wasserrohrbruch ist.
4 Frauen, bei denen es hoch hergeht. Eva lernt auf der Treppe George Clooney im jüngeren Format kennen und verliebt sich, Tante Renate macht auf Online-Dating und fällt dem falschen in die Hände und Bettina hat mit Ferdinand auch noch eine Rechnung offen, also Action ist vorprogrammiert bei den Bewohnern der WG ...

Hach, wer träumt nicht davon, George Clooney im Hausflur zu begegnen. Eva trifft die jüngere Version und hofft darauf, ihn wiederzusehen, wozu sie auch so einiges auf die Beine stellt.
4 Frauen in einer WG, alle Single und jede hat so ihre Geschichte, was Männer angeht.
Irgendwie ist aber auch jede auf der Suche nach Mr. Right.
Als Tante Renate in die WG zog, wurde ihr gezeigt, wie das mit den Internet funktioniert und sie stürzt sich voller Eifer in die Welt des Online-Dating.

Natürlich lässt die Autorin den Leser auch an ihren Dates teilhaben und erfreut ihn mit den Missgriffen, die das Tantchen dabei erlebt.
Bis Tante Renate an einen Herrn gelangt, der die gesamte WG hellhörig werden lässt und sie sich genötigt sehen, zu handeln.

Es geht turbulent und abwechslungsreich in der WG zu, alle halten zusammen und stehen zueinander.

Ein absolutes Schmankerl sind die Begegnungen mit ihrem ehemaligen WG-Kumpel Oliver und seiner Braut Kirsti. Die Autorin hat die Worte von Kirsti so geschrieben, wie sie sprach, und das war nicht alles supah.
Auch habe ich jetzt einen etwaigen Eindruck, wie viele Rotschattierungen es gibt, und das nur, weil Kirsti sich in der Farbe ihres Hochzeitskleides nicht einig werden konnte.

Was mich ein klein wenig störte war, dass das Buch plötzlich zu Ende war. Ich hätte gern noch ein wenig darüber gelesen, was aus Ferdinand geworden ist und wie Adrians Auftrag (ich möchte jetzt nicht zu viel verraten) erledigt wurde.

Ach ja, so ganz nebenbei erfährt man auch noch, was in England die häufigste Verletzung beim Sex isst :-)

Als Fazit kann ich sagen, dass es ein höchst amüsantes Buch war und keineswegs langweilig. Es gibt Romantik, Liebe, Freundschaft, Spannung beim Detektiv spielen und ein klein wenig durfte auch der Rache gefrönt werden.
Ein wunderbares Buch zum Abschalten.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2012
Stresstest
Gehrmann, Sebastian

Stresstest


sehr gut

Dreimal die Woche eine Comiczeichnung abgeben, ist jetzt nicht wirklich der Renner, was Arbeit angeht, aber einen besseren Job hat Lukas leider nicht in Aussicht. Er wird 30 und hat jede Menge Probleme damit.
Seine Freundin Sophie arbeitet in einer Apotheke und steht kurz vor der Promotion, da muss sie feststellen, dass "wir" schwanger sind.
Von Beginn an bezieht sie ihren Lukas mit in die Schwangerschaft ein, mit allen Wehwehchen, Peinlichkeiten und Notwendigkeiten.
Eines Tages passiert Sophie ein folgenschwerer Fehler auf Arbeit, den Lukas mittels Beziehungen zu kompensieren versucht, aber zu welchem Preis? ...

Sebastian Gehrmann legt hier einen Roman mit Thema Schwangerschaft vor.
Von Anfang an ist der Leser mit dabei und mittendrin.
Von der anfänglichen Ungläubigkeit, der Hoffnung, es lange verheimlichen zu können bis hin zur Geburt des neuen Erdenbürgers, es wird keine Phase vergessen.
Hautnah erlebt der Leser auf sehr humorvolle Art, wie sich Sophie durch die anfänglichen Schwangerschaftssymptome kämpft.
Der Leser nimmt teil an der Namensfindung, wo es losgeht mit Ideen von Cordelia Dorle, Lorena Jördis bis hin zu Finnegan Erasmus, die jedoch nie ernsthaft in Betracht gezogen wurden.
Ich begleitete die beiden zu Arztbesuchen bei Ärzten, die einem alles, nur nicht sympathisch waren.

Das Auftreten der Schwangerschaftshormone bei Sophie sorgte bei dem ein oder anderen Erlebnis zu Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten.
Der Leser lernte nicht nur die beiden sympathischen Protagonisten Lukas und Sophie kennen, sondern auch die Freunde der beiden, wie etwa Oliver, Obelix genannt oder auch die etwas zickige Nina.
Die "netten" Hausbewohner hätte ich allerdings das ein oder andere mal gern geschüttelt, über soviel Unvernunft, obwohl, wer kann sich den ganzen Tag Rammstein anhören?

Ein wirklich schön zu lesendes Buch über die Zeit der Schwangerschaft hinweg.
Dem Autor gebührt Respekt über seine Beobachtungsgabe in den verschiedensten Stadien der Schwangerschaft, die er hier, zwar in einigen Dingen etwas überzogen, aber ansonsten voll auf den Punkt gebracht hat.

Ein Buch, an dem nicht nur werdende Eltern ihren Spaß haben werden.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2012
Das Dach kommt später
Topal, Murat

Das Dach kommt später


sehr gut

Mit einer seiner ersten Gedanken, als seine Frau ihm mitteilte, dass sie schwanger wäre, war... Die Wohnung ist zu klein.
40 m² für 4 Personen sind dann definitiv zu klein, das kann man drehen und wenden wie man will, der Platz wird nicht mehr.
Nach anfänglichen Überlegungen, wie das Problem lösbar wäre (Mietwohnung fällt schon mal aus - man will den Miethaien ja nicht das Geld in den Rachen werfen), bleibt die Entscheidung, wir kaufen ein Häuschen.
Das nächste Problem ist, dass sich Murat und seine Frau Ann-Marie nicht wirklich einig sind in dem, was sie wollen.
Letztendlich einigen sie sich darauf, dass sie bauen wollen.
Ein Grundstück in Beverly Britz ist recht schnell gefunden und auch nicht so teuer, auch wenn da noch ein Häuschen drauf steht, dass dann ganz nebenbei noch mit entsorgt werden muss.
Und nun geht der ganze Wahnsinn erst so richtig los, der Kampf ist eröffnet...

Ich kann nach der Lektüre des Buches mit gutem Gewissen behaupten, dass ich lange nicht mehr so schmunzelnd und doch schadenfroh über das Unglück anderer gelesen habe.
Murat, der Sohn einer deutschen Mutter und einem türkischen Vater ist mit der gebürtigen Schwäbin Ann-Marie verheiratet.
Murat, der sich vor kurzem als Comedian selbständig gemacht hat und nicht mehr Beamter bei der Polizei ist, bekommt mit den Banken das erste, nicht ganz unwesentliche Problem der Finanzierung zu spüren.

Der Leser hat die Gelegenheit Murat bei all seinen Baufortschritten hautnah begleiten zu können. Sei es bei der Finanzierungsfindung, beim Erstellen des Grundrisses oder beim Bau direkt.
Es geht nichts, aber auch gar nichts nach Plan, sehr zur Freude des Lesers.
Murat, ein ausgesprochen sympathischer, aber nicht ganz kompetenter Bauherr übernimmt sich ein wenig mit seiner Selbsteinschätzung.
Gute Ratschläge gibt es sowohl von seiner Familie auf typisch Berliner-Deutsch, wie auch in einem gepflegten Schwäbisch seitens seiner Schwiegereltern. Schön, wenn man dann der Meinung ist, man kann und weiß es besser.
Wie durch ein Wunder umkurvt Murat viele Pannen und kann sie gerade mal noch so ausloten. Er balanciert zwischen Job, wo er als Comedian natürlich auch oftmals auswärts gastiert, Familienleben, das doch eher auf der Strecke bleibt und der Beaufsichtigung des Baugeschehens.

Pleiten, Pech und Pannen sind vorprogrammiert und ohne den Zusammenhalt und Hilfe seiner Familie und Freunde wäre dieser Hausbau nie bis zum glorreichen Ende gekommen.

Für den unbedarften Leser eine entspannende Lektüre.
Interessieren würde mich aber wirklich, wieviel davon in der Realität passiert ist ...

Bewertung vom 28.12.2012
Der Venuspakt / Licht & Schatten Bd.1
Krock, Jeanine

Der Venuspakt / Licht & Schatten Bd.1


sehr gut

Nuriya und ihre beiden Zwillingsschwestern Selena und Estelle sind Feen. Nuriya hat sich seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr viel mit Magie befasst, wollte sie nicht wahrhaben und empfand sie als Fluch.
Als Tante Jill, die bei den Zwillingen geblieben war, sie bittet, wieder nach Hause zu kommen, bricht sie kurzerhand alle Zelte ab und macht sich auf den Heimweg, um für 1 Jahr die Buchhandlung ihrer Tante als Geschäftsführerin zu übernehmen.
Auch alte Gewohnheiten nimmt sie wieder auf, wie die Besuche bei Tao, der Trainerin für asiatische Kampfkunst.
Bei einem ihrer Besuche dort spürt sie plötzlich die Gegenwart eines Fremden, ohne ihn zu sehen.
Wen sie dort spürte, war der geborene Vampir Kieran.
Als sie sich das erste Mal gegenüberstehen, merkt jeder für sich, dass er sich vom anderen angezogen fühlt, aber keiner von beiden gibt es zu.
Eines Tages wird Nuriya lebensgefährlich verletzt und nur die Transformation zum Vampir kann ihr helfen.
Obwohl Nuriya die Auserwählte für den Venuspakt ist, vollzieht Kieran die Transformation, rettet ihr Leben, aber wie wird sie es aufnehmen? Wird sie ihn hassen? ...

Der Venuspakt, die Zusammenführung von Fee und Vampir, wobei die Fee freiwillig in einen Vampir verwandelt wird. Die Transformation soll durch ihren Seelenverwandten vollzogen werden.
Nuriya ist in großer Gefahr, verschiedene Elemente wollen den Pakt verhindern, nachdem erkannt wurde, dass sie die Auserwählte ist.
Sie, die sich von der Magie abgewandt hatte, steht nun im Mittelpunkt von allem, was die mystische Welt hergibt... Vampire, Feen, Hexen oder Werwölfe.
Die beiden Protagonisten Nuriya und Kieran sind füreinander bestimmt, aber sei tun sich schwer, es zu erkennen und vor allem, es zuzulassen. Keiner von beiden ist sich des anderen sicher, dementsprechend gibt es auch viele Fehlinterpretationen, die ihnen das Leben unnötig schwer machen.

Ich hatte anfangs ein paar Längen, um in das Buch hineinzufinden und zu verstehen, worum es eigentlich geht. Viele Personen treten auf und machen das Verständnis anfangs schwierig.
Nachdem ich in die Geschichte eingestiegen bin, ließ sie mich nicht mehr los, immer stand die Frage im Hintergrund, ob die beiden es noch auf die Reihe bekommen.
Das eigentliche Thema Venuspakt kommt erst so nach und nach zur Sprache und das Verständnis dafür auch, die Informationen werden sporadisch freigelassen, was dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tut.

Jeanine Krock ist es gelungen, in ihrem Buch die verschiedenen mystischen Arten gemeinsam gegen einen unbekannten Feind, einer der aus den eigenen Reihen kommen könnte, kämpfen zu lassen. Auch wenn sie einander nicht trauen, so machen sie sich doch gemeinsam auf, um Nuriya zu helfen und auch zu retten.
Die Protagonisten wirken glaubhaft, auch wenn es einige Male grenzwertig war, bis sie aufeinander zugehen konnten. Ihre innere Zerrissenheit hätte nicht ganz so ausgeprägt sein müssen.
Ein schöner Feen- / Vampirroman, der neugierig darauf macht, wen sich Jeanine Krock für die Fortsetzungen als Protagonisten ausgewählt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2012
Die schönsten Dinge
Jordan, Toni

Die schönsten Dinge


sehr gut

Was für eine Familie. Eine Familie voller Gauner, die ihren Lebensunterhalt mit kleinen und großen Gaunereien verdienen. Della Gilmore, die Tochter des Hauses, hat einen Plan, wie man sich Stiftungsgelder erschleichen kann. Als Dr. Ella Canfield bewirbt sie sich als Evolutionsbiologin beim nicht nur gutaussehenden, sondern auch reichen Daniel Metcalf, dem Geldgeber der Metcalf-Stiftung. Sie will scheinbar mit Hilfe dieser Stiftung forschen, ob der tasmanische Tiger tatsächlich ausgestorben ist oder ob es nicht doch noch freilebende Exemplare gibt.
Die Hoffnung, den Scheck zu bekommen und schnellstens einzulösen, stirbt, als Daniel den Scheck von 25.000 AUD auf 250.000 AUD erhöht, unter der Bedingung, dass sie ihm im Nationalpark vorab schon mal zeigt, wie sie sich die Forschung vorstellt.
Nun ist guter Rat teuer. Mit Hilfe der gesamten Familie gelingt es ihnen, ein halbwegs glaubhaftes Szenario aufzubauen, bis ihr Freund Timothy in die Idylle platzt und alles zunichte macht ...

Toni Jordan, die Autorin dieser kleinen Gaunerkomödie hat mich mit diesem Roman überzeugt.
Ich hatte zwar anfangs ein paar Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, aber als die ersten Unklarheiten beseitigt waren, hatte ich auch Spaß an dem Buch.
Ein klein wenig erinnerte mich die Geschichte an "Die Dächer von Nizza", die dortigen Darsteller Cary Grant und Grace Kelly nahm ich mir als Vorlage für mein Kopfkino und hatte meine Freude an den Protagonisten.

Der Plot war gut durchdacht und mit Leben gefüllt. Der ursprünglich so gut durchdachte Coup von Della entpuppte sich so nach und nach zu einer Riesenherausforderung für sie selbst und ihre Familie. Aber bei einer Familie, die jahrelang Teamwork bewerkstelligt, kann man ein eingespieltes Team auch erwarten.
Die Protagonisten Della und Daniel sind sehr gut herausgearbeitet, aber auch die Nebenfiguren sind sehr gut beschrieben und glaubhaft dargestellt.

Was mir letztendlich auch sehr gut gefallen hat, war die Richtigstellung der familiären Erinnerung, die Ruby Della nahe gebracht hat. Nicht alles war immer im Laufe der Jahre gut gegangen, nur dass eben das Negative nie wieder Beachtung fand und die gut gelaufenen Gaunereien zum allgemeinen Gesprächsstoff wurden.

Bevor ich das Buch gelesen hatte, habe ich zwar schon von Tasmanien gehört, es auch zu Australien zuzuordnen gewusst und auch der Begriff Tasmanischer Tiger war mir geläufig.
Aber nun durch die Lektüre neugierig gemacht, habe ich mich tatsächlich mit Tasmanien und dem Tasmanischen Tiger mittels Wikipedia auseinandergesetzt, so dass das Buch auf mich auch noch zusätzlich eine Wissenserweiterung brachte.

Eine Lektüre, die zwar anfangs ein paar Längen hatte, die ich aber gern weiterempfehle.

Bewertung vom 28.12.2012
Anna und die flüsternden Stimmen
Städing, Sabine

Anna und die flüsternden Stimmen


ausgezeichnet

Urlaub an der Ostsee machen und das auch noch im Ort Qual, etwas schlimmeres kann es für Anna momentan nicht geben, zumal ihre Freundinnen nach Mallorca oder sonst wohin fliegen. Wenn da der Name mal nicht Programm ist, denkt sich Anna.
Anna ist 15 und für ihr Alter schon recht selbständig, so dass sie im Urlaubsort doch recht viele Freiheiten seitens ihrer Eltern genießt.
Sie lernt den sympathischen Tjark kennen, der auch ihr Segellehrer wird und verliebt sich ihn.
Schon in der ersten Nacht im gemieteten Haus spürt sie, dass dort irgendetwas vor sich geht. Sie hat das Gefühl, dass das Haus atmet und sie hört Stimmen. Auch sieht sie eines nachts eine Person vor ihrem Fenster stehen und zu ihrem Fenster aufsehen.
Kurz darauf sieht sie ein Foto und erkennt darauf den Arzt Dr. Hasselreuther. Dieser ist hoch angesehen im Ort Qual, eine Straße wurde nach ihm benannt
und er ist Ehrenbürger der Stadt Qual. Nur eines kann nicht richtig sein, er ist seit 100 Jahren tot. Wie kann es sein, dass Anna ihn gesehen hat?
Gemeinsam mit Tjark, der ihre Beobachtungen nicht für Spinnerei abtut, versuchen sie dem Geheimnis des immer mal wieder auftauchenden Doktors und den unheimlichen Stimmen auf den Grund zu gehen und damit begeben sie sich ganz schön in Gefahr.

Das vorliegende Buch ist ein Jugendbuch und ich kann guten Gewissens behaupten, dass es mich gepackt und mitgerissen hat.
Von Anfang an wird Spannung aufgebaut, die sich bis zum Schluss stetig steigert. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so hat es mich gefesselt.

Anne, die ursprünglich damit rechnete, einen ihrer langweiligsten Urlaube in Qual zu verbringen, erlebt dort genau das Gegenteil. Nicht nur, dass sie dort ihrer ersten Liebe mit 15 begegnet, sie versucht mit Tjark einem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Wie sie sich dabei herantasten, ist nicht nur spannend geschrieben, sondern auch sehr gut durchdacht. Alles wirkt plausibel und nachvollziehbar.
Als Leser ist man immer mittendrin dabei und geht jeder Spur mit den beiden mit.
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Atmosphäre in dem verlassenen Hospital zu beschreiben, so dass man die Gänsehaut, die die Protagonisten befällt, am eigenen Körper spüren kann.

Obwohl ich dem Teeniealter schon etwas länger fern bin, hatte ich mich für dieses Buch entschieden, weil es sich schon vom Inhalt her interessant anhörte. Ich habe es nicht bereut, zeigt es mir doch, dass es auch für Jugendliche nicht immer nur Vampir- oder Engelromane sein müssen, um einen jungen Leser bei der Stange zu halten.
Dieses Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen und das nicht nur für die Altersklasse von 12 - 15 Jahren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.