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Bewertungen
Insgesamt 1384 BewertungenBewertung vom 30.03.2012 | ||
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In seinem sechsten Fall bekommt es Dr. Siri Paiboun, einziger staatlicher Leichenbeschauer im Laos des Jahres 1978, mit einem "Merry Misogynist“, einem fröhlichen Frauenfeind, zu tun. Die Leiche eines bildschönen Mädchens wird nackt an einen Baum gefesselt entdeckt, penetriert mit einem Mörser. Nur durch Zufall kommen Siri, Dtui und Phosy darauf, dass vor längerer Zeit bereits eine weitere derartige Tote in einem anderen Winkel von Laos gefunden wurde. Sollte es in dem friedlichen Land tatsächlich einen irren Serienmörder geben? Unter den widrigen Umständen im postrevolutionären Laos – chaotische Verwaltung, null Koordination zwischen den einzelnen Distrikten, vernichtete alte Polizeiakten – gelingt es dem cleveren Siri mit seinen Freunden trotzdem, dem Täter auf die Spur zu kommen. Neben den Ermittlungen schaffen sie es auch noch, nach dem verschwundenen Crazy Rajid zu suchen. Das ist wie immer bei Colin Cotterill äußerst unterhaltsam geschrieben, sein typischer trockener Humor kommt v.a. bei der Beschreibung des sozialistischen Alltags zum Tragen. So ist es einfach köstlich, wie Siri das Department of Housing Allocation an der Nase herumführt, das natürlich etwas dagegen hat, dass er selbst nicht mehr in seinem staatlich zugeordneten Haus, sondern bei Madame Daeng wohnt, während sein Bungalow Nr. 22B742 von einer bunt zusammengewürfelten Truppe Bedürftiger genutzt wird. Neben den üblichen amüsanten Szenen schreibt Cotterill aber auch erstmals aus der Sicht des Täters. Das ist zunächst ungewohnt, aber die kurzen Einblicke in die Psyche des Frauenmörders sind sehr spannend und verraten keineswegs vorzeitig, wer der Mörder Phan tatsächlich ist. Ein weiterer überaus lesenswerter Krimi aus der Reihe der "Dr. Siri Investigations“! 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 29.03.2012 | ||
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Love Songs from a Shallow Grave Fechten ist im Laos der 70er Jahre nicht gerade ein Breitensport – trotzdem landen in der Pathologie von Vientiane innerhalb kurzer Zeit drei mit dem Degen getötete Frauen auf dem Seziertisch. Wieder mal ein ungewöhnlicher Fall für Dr. Siri und sein bewährtes Team, doch Schwerpunkt in „Love Songs from a Shallow Grave”, dem siebten Band der Reihe, ist eigentlich nicht das durchaus spannende Rätsel um die schönen Frauenleichen, sondern Siris Ausflug ins Nachbarland Kambodscha. Denn er begleitet seinen guten Freund Civilai auf eine diplomatische Mission nach Phnom Penh, und ihr sarkastischer Humor bleibt den alten kommunistischen Recken bald im Halse stecken angesichts des Terror-Regimes der Roten Khmer und des Klimas der Angst, das dort herrscht. Siris Neugier bringt ihn in eine lebensgefährliche Situation, auch er wird inhaftiert und gefoltert. |
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Bewertung vom 29.03.2012 | ||
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Für Trekking-Touren gibt es einfach keine besseren Reiseführer als die Conrad-Stein-Reihe "Der Weg ist das Ziel". Die praktischen gelben Büchlein kommen selbst im großen, randvollen Rucksack noch locker unter und sind (neben einer Karte) ein stets zuverlässiger Begleiter auf längeren Treks. Auch auf der Bärenrunde durch den finnischen Oulanka-Nationalpark war ich mit dem „Conrad Stein“ unterwegs. Der Routenverlauf und die Ausstattung der Hütten waren bestens recherchiert, auf Besonderheiten bzw. Abweichungen einzelner Etappen bei einer Winterbegehung wird ebenfalls eingegangen. Empfehlenswert! |
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Bewertung vom 22.03.2012 | ||
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Der alte Fritz, der siebenjährige Krieg, Kartoffeln, Sanssouci – das ist schon alles, was mir zu Friedrich dem Großen einfällt, weshalb ich dieses Doku-Drama, das anlässlich seines 300. Geburtstags produziert wurde, zur Erweiterung meiner Geschichtskenntnisse gerne angeschaut habe. Allerdings hat mich „Friedrich - Ein deutscher König“ nicht voll überzeugt. Die Mischung aus Spielszenen und erläuternden Interviews mit verschiedenen Historikern ist zwar grundsätzlich gelungen, und die bedeutenden Episoden in Friedrichs Leben und die vielen Facetten seiner Persönlichkeit werden gut ausgeleuchtet. Doch die Spielszenen erinnerten mich in der Machart doch sehr an billiges Schulfernsehen – karge Ausstattung und Kulissen, schlechter Schnitt – und sind zu theaterhaft geraten. Auch hatte ich Probleme damit, dass Friedrich von Frauen dargestellt wird. Anna und Katharina Thalbach sind zweifellos hervorragende Schauspielerinnen und geben auch hier ihr Bestes, aber die Frage bleibt: Warum diese Besetzung? Mich hat v.a. die Darstellung des alten Königs durch eine Frau eher befremdet, da geriet z.B. die Szene, in der er von hinten beim Pinkeln gezeigt wird, zur unfreiwilligen Comedy. Fazit: Ein Doku-Drama mit grundsätzlich gutem Informationsgehalt, aber etwas enttäuschend in der dramatischen Gestaltung. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.03.2012 | ||
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„Auch die Neger sind doch Menschen“ – meint der Ich-Erzähler dieses Klassikers, ein junger Geographie-Lehrer, im Gegensatz zu manchem seiner Schüler beim Aufsatz-Thema „Warum müssen wir Kolonien haben?“. Im Jahr 1937 wird er für diese Aussage prompt von der Aufsichtsbehörde gerügt. Mit dieser Episode und vielen weiteren kleinen Erlebnissen des Lehrers mit seinen Schülern wird klar, welche Jugend da heranwächst: Eine harte und rohe Generation, die, wie der Direktor bemerkt, moralisch zum Krieg erzogen werden muss. Doch ein Verbrechen bei einem Klassenausflug führt zu einem Prozess, bei dem der Lehrer, eigentlich ein opportunistischer Mitläufer, seinen humanistischen Idealen treu bleibt und zur Aufklärung des Falls beiträgt. Und er entdeckt, dass er nicht alleine ist: Eine Gruppe seiner Schüler lässt sich das selbständige Denken nicht verbieten und hat einen Club „Für Wahrheit und Gerechtigkeit“ gegründet – ein Lichtblick. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.03.2012 | ||
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Dieses Buch ist mit einem Wort – charmant. Natürlich ist die Geschichte eigentlich völlig belanglos und vielleicht sogar etwas altbacken, aber sie ist sehr humorvoll geschrieben und hinterlässt einfach ein gutes Gefühl. Alle Figuren sind sympathisch, selbst der aufgedrehte und selbstverliebte Harry Khan, der sich als Mr. Maliks Rivale um die Gunst der Vogelkundlerin Rose Mbikwa entpuppt. Und trotz des durchwegs amüsanten Tons gewährt Nicholas Draysons Roman durchaus auch Einblicke in den oft problematischen kenianischen Alltag: durch den anscheinend in der Kolonialzeit stehengebliebenen Club der indischen Gentlemen Nairobis, durch die Geschichten von Machtmissbrauch und Korruption, die der Chaffeur Thomas Nyambe im Auto aufschnappt, durch Mr. Maliks Abenteuer im Hinterland mit seinem Shambaboy Benjamin, durch Harry Khans Ausflüge in die Naturparks des Landes und viele weitere kleine Details am Rande. Und man erfährt auch tatsächlich etwas über die in Ostafrika heimischen Vögel – oder hätten Sie gewusst, dass man am Klärwerk von Nairobi mehr Vögel zu sehen bekommt als am Lake Naivasha? Ein liebenswertes Buch, stets amüsant, manchmal spannend, und immer unterhaltsam – was will man mehr. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 16.03.2012 | ||
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Oberwasser / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.4 In seinem vierten Alpenkrimi aus dem Werdenfelser Land punktet Jörg Maurer mit den von ihm gewohnten Qualitäten: "Oberwasser“ ist wieder eine gekonnt vertrackte, sehr amüsant geschriebene Geschichte voller witziger Dialoge, schwarzem Humor und gelungener Situationskomik, und v.a. mit wunderbar skurrilen Charakteren. Die Einheimischen des Bindestrich-Kurorts werden wieder klischeehaft überzeichnet, aber im Kern sehr treffend beschrieben. Und Jörg Maurer kann es sich bei seinem Schreibtalent leisten, aus Jennerweins Ermittlungen eigentlich eher eine Krimi-Komödie zu machen, die amüsanten Szenen gelingen ihm einfach zu gut. Auch wenn der Fall an sich – Jennerweins Team sucht heimlich nach zwei verschwundenen BKA-Ermittlern – nicht zum Lachen ist: Wie vor der Alpenkulisse das organisierte Verbrechen, abenteuerlustige Unternehmer, unbedarfte Einheimische und eine hanebüchene Wilderer-Geschichte aufeinandertreffen und die eindrucksvolle Höllentalklamm zum spektakulären Schauplatz eines großen Showdowns wird, ist einfach genial geschrieben und entlockt immer wieder Lacher und Schmunzler. Nur schade, dass eine meiner Lieblingsfiguren der Reihe, der österreichische "Problemlöser“ Karl Swoboda, diesmal keinen Auftritt hat. Aber ich hoffe auf Band 5 … 4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 01.03.2012 | ||
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Downton Abbey - Season 1 (3 Discs) In Großbritannien und den USA ist „Downton Abbey“ ein großer Publikumserfolg, der auch von Kritikern gelobt wird und Preise einheimst. Das hat meine Neugier auf diese ITV-Produktion geweckt, und nachdem ich nun die erste Staffel gesehen habe, verstehe ich den Hype um die Serie. Sie versetzt die Zuschauer auf einen herrschaftlichen Landsitz – eben Downton Abbey – anfangs des 20. Jahrhunderts, und hat alle Bewohner des Anwesens im Blick, sowohl die Adelsfamilie Lord Granthams als auch die Dienerschaft. Bedeutende historische Ereignisse wie der Untergang der Titanic im April 1912 und der Ausbruch des ersten Weltkriegs im Sommer 1914 bilden zwar den Rahmen für die sieben Folgen, die Handlung treiben aber v.a. die Frage nach der Erbfolge – Lord Grantham hat nur drei Töchter, der Titel geht an einen entfernten Cousin weiter – und Schicksalsschläge, Liebeswirren und Intrigen sowohl „upstairs“ als auch „downstairs“ voran. Dass daraus keine langweilige Seifenoper vor historischer Kulisse wurde, liegt am hervorragenden Drehbuch von Julian Fellowes, das mit pointierten Dialogen überzeugt, an der opulenten Ausstattung, an der gekonnten filmischen Umsetzung und natürlich an den ausgezeichneten Schauspielern (allen voran Maggie Smith, die als Dowager Countess die besten Bonmots hat und alle an die Wand spielt). Downton Abbey ist quasi als Mikrokosmos der englischen Gesellschaft der damaligen Zeit zu verstehen, und wie nebenbei werden gekonnt die Veränderungen, die im Alltagsleben und in der Gesellschaftsstruktur Einzug halten, gezeigt: Seien es die neue elektrische Beleuchtung und das Telefon im Haus, die Frauenrechtsbewegung oder der politische Aufstieg der Arbeiterschaft. Für mich ist das alles sehr gelungen, ein absolutes Highlight, das hoffentlich bald auch in Deutschland mit der Veröffentlichung der zweiten Staffel und des Christmas Specials fortgesetzt wird. 9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 23.02.2012 | ||
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Christopher Nolans Filmexperiment "Memento” ist jetzt zwar auch schon einige Jahre alt, zählt für mich aber immer noch zu den genialsten Thrillern aller Zeiten. Nicht nur das Thema – die Hauptfigur Leonard Shelby hat seit dem Mord an seiner Frau Probleme mit dem Gedächtnis, das Kurzzeitgedächtnis funktioniert nur noch für 15 Minuten – sondern auch die Umsetzung sind sehr originell. Nolan erzählt den Film sowohl rückwärts, als auch vorwärts aus der Perspektive Leonard Shelbys. So wird seine Suche nach dem Mörder seiner Frau zu einem spannenden Puzzle, das dem Zuschauer einerseits an dem Gefühl teilhaben lässt, sich nicht erinnern zu können, andererseits aber von ihm einiges an Aufmerksamkeit abverlangt, wenn man am Ende die beiden Erzählstränge verbinden muss. "Memento“ ist ein Film, den man durchaus öfters anschauen kann, denn immer wieder fallen einem andere Details auf, die zur Auflösung beitragen. Intelligente, spannende Unterhaltung! |
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