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Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2018
Lied der Weite
Haruf, Kent

Lied der Weite


ausgezeichnet

„Familie kann auch etwas sein, das man finden muss“
Mit diesem Zitat ist der Inhalt des Buches in einem Satz sehr treffend beschrieben.
Victoria ist 17 und schwanger. Ihre Mutter wirft sie aus dem Haus und sie kommt bei den Brüdern McPheron auf einer Farm unter.
Ike und Bobby, Brüder, leben bei ihrem Vater, seit ihre Mutter krank wurde.
Und ihr Vater, Lehrer, bekommt massive Probleme mit den Eltern eines aufsässigen Schülers.
Wie hängen diese verschiedenen Handlungsstränge zusammen? Erst so gut wie gar nicht, außer, dass alle Menschen in derselben Kleinstadt leben. Das Buch erzählt aus ihrem Leben, wie sie sich so durchschlagen, jeder mit seinen eigenen Problemen und Nöten. Nach und nach finden diese Menschen aber zusammen, ihre Wege verknüpfen sich und am Ende steht die große Familie.
Mit einfachen Worten erzählt Haruf die Geschichte der Personen aus der Kleinstadt Holt. Und dennoch so kraftvoll, dass man sich mitten drin wähnt.
Fazit:
Ein Buch ist ein gutes Buch, wenn man es nicht zur Seite legen mag und wenn man am Ende gerne noch weiter gelesen hätte. Und beides schafft Haruf problemlos mit seinem neuen Roman „Lied der Weite“.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2018
Töchter wie wir
Kunrath, Barbara

Töchter wie wir


sehr gut

Was macht uns zu dem, was wir sind?
Mona, 40 Jahre alt und leicht verbittert. Der Job macht keinen Spaß, in der Liebe hat sie kein Glück und mit ihrer Mutter versteht sie sich auch nicht gut. Als sie Patrick kennen lernt, scheinen sich dieselben Verhaltensmuster wieder anzuzeigen. Aber Patrick ist hartnäckig! Und dann ist da ja auch noch Shirin. Und Judith – und irgendwann merkt Mona dann auch, dass sie nicht so alleine ist, wie sie sich fühlt.
Ein Buch, das schon ein wenig zum Nachdenken anregt. Welche Verhaltensmuster sind anerzogen oder in der Kindheit angelegt? Welche Charaktereigenschaften angeboren und welche durch die Eltern geprägt?
In diesem Buch kommen verschiedene Frauen vor. Jede anders, aber alle mit ihren eigenen Sorgen und Nöten. Außer bei denen von Mona geht das Buch jedoch nicht in die Tiefe, was manchmal etwas schade ist. Gerade von Judith hätte ich gern etwas mehr gelesen. Auch die Brusterkrankung der Mutter wird etwas zu lasch abgehandelt. Dafür gibt es Szenen aus der Vergangenheit, die helfen, Mona zu verstehen. Und endlich kann sie dann auch loslassen!
Fazit: Kunrath schreibt sehr anschaulich und ich mochte ihre Charaktere auf Anhieb. Zudem gelingt es ihr, eine tolle Atmosphäre zu schaffen und den Leser zu fesseln.

Bewertung vom 30.12.2017
Hangman. Das Spiel des Mörders / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.2
Cole, Daniel

Hangman. Das Spiel des Mörders / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.2


gut

Eine Gewaltwelle erschüttert London und New York. Die Morde ähneln sich und so fliegt Chief Commissioner Emily Baxter kurzerhand nach New York, um dem FBI bei seinen Ermittlungen zu helfen. Die Morde erinnern nämlich auch an ihren vorherigen Fall: die Ragdoll-Morde.
Bald muss Emily aber einsehen, dass der Gipfel der Gewalt bereits erreicht ist, dieser in London aber noch bevorsteht. Fieberhaft kreisen sie und ihr Team den Täter ein, doch der ist ihnen weit voraus und plant ungehindert sein großes Finale.

Anfangs fand ich sehr schwer in die Handlung, weil diese auf zwei Kontinenten spielt und sehr viele Personen involviert sind. Diese muss man sich erst einmal vergegenwärtigen. Dann noch die Verweise auf den Vorgängerband, der ja doch schon ein paar Tage her ist. Doch mit der Zeit kam ich dann immer besser zurecht und gegen Ende wollte ich das Buch dann auch nicht mehr aus den Händen legen. Es war nicht mal soo spannend, aber die Ideen dahinter fand ich neu und anders. Allein das Spinnennetz in der Kirche, das hatte was! Wenn man, wie ich, viele Thriller liest, dann wiederholt sich irgendwie alles, man hat das Gefühl, dass man das meiste schon gelesen hat. Cole schafft es aber mit seinem Hangmann-Killer nie Dagewesenes in seine Handlung zu packen und lässt auch dem Privatleben der Ermittler ein wenig Raum. Und endet mit einem Cliffhanger, der Aussicht auf ein 3. Buch verspricht.
Fazit: Den ersten Band sollte man gelesen haben, dann kommt man mit den Charakteren besser klar.

Bewertung vom 30.12.2017
Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10
Läckberg, Camilla

Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10


sehr gut

Die Geister der Vergangenheit
Was haben ein Jahre zurückliegender Tod eines kleinen Mädchens und ein soeben gefundenes totes Mädchen zu tun? Sie ähneln sich! Und zwar so sehr, dass der Verdacht sofort auf dieselben Täter von damals fällt.
Doch die haben wasserdichte Alibis. Und scheinen auch kein Motiv zu haben. Zudem kommen Zweifel an dem damaligen Geständnis auf. Also alles nicht so einfach für Patrick Hedström und seine Kollegen von der Polizei in Tanum.
Auch Erica ist natürlich wieder mit dabei und begeht Hintergrundrecherchen.

Ein wenig zu viele Zufälle für mich am Anfang. Erica recherchiert für ein Buch, die Täterin von damals kommt zurück in den Ort und just dann passiert wieder ein ähnlicher Mord. Aber nun ja. Es funktioniert ja dennoch. Denn Spannung kommt auf, auch wenn diese sich etwas hinzieht. Denn anfangs lebt das Buch hauptsächlich von dem Schmerz der Eltern. Immer wieder gibt es Einschübe zur Vergangenheit und man muss schon sehr aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt. So ging es mir dann mehr als einmal, dass ich dachte, das passt doch gar nicht. Bis mir wieder eingefallen ist: das ist der andere Mord.
Sehr schön fand ich die Idee von Läckberg die aktuelle Flüchtlingspolitik mit ins Spiel zu bringen. Nicht nur die Feindseligkeit, auch die Hilfsbereitschaft der Menschen zu thematisieren. Dies nahtlos ins Buch einzubauen war schon eine Kunst. Hat aber sehr gut gepasst. Bei den vielen Namen im Buch muss man auch ein wenig aufpassen, dass man den Anschluss nicht verliert.
Was es für mich nicht gebraucht hätte war die Story um die Hexe, die zwar interessant zu lesen, aber eher als Epilog angebracht gewesen wäre. So dazwischen geschoben störte sie eher den Lesefluss und zog die Handlung etwas in die Länge.
„Die Eishexe“ ist wieder ein überaus flüssig geschriebenes Buch, das zu fesseln vermag. Mir hat es viele schöne Lesestunden beschert.

Bewertung vom 16.12.2017
Winter eines Lebens / Clifton-Saga Bd.7
Archer, Jeffrey

Winter eines Lebens / Clifton-Saga Bd.7


sehr gut

Eine Ära geht zu Ende
Mit dem neuen und finalen Band der Clifton-Saga schließt Archer seine Familiensaga nun ab. Wie immer ist das Buch voller Intrigen, Verwicklungen und kleinen Ausflügen in die Welt der Politik. Gerade letztere haben mich allerdings etwas gelangweilt. Alles lief zu glatt, nur die Tatsache, dass sich zwei Geschwister bei einer wichtigen Debatte gegenüber standen, hat mich begeistert.
Archer kann schreiben, unbenommen. Seine Charaktere sind voller Leben. Und auch wenn sie alle reich oder adelig sind, kann man sich doch gut mit ihnen identifizieren.
Im letzten Band werden endlich einige der Rätsel der letzten Bücher aufgeklärt, Menschen werden geboren und sterben. Aber am Ende ist der Leser zufrieden. Alle Fäden wurden verknüpft, lose Bande aufgeklärt und durch die Rede von Giles noch einmal eine kleine Zusammenfassung gegeben.
Das Ende war schnell. In einem Fall fast zu schnell!
Durch die Verknüpfung der beiden Familien ist es gut, dass es im Buch noch einen Stammbaum gibt. Allzu schnell verliert man sonst die Übersicht, wenn man die Bücher (gierig wie ich) gleich nach Erscheinen liest und nicht wartet, bis man alle nacheinander verschlingen kann.
Fazit: Ein Ende mit dem ich gerechnet habe, das mich allerdings auch etwas traurig gemacht hat. Seit vielen Jahren verfolge ich nun die Abenteuer der Cliftons und Barringtons und muss mich nun verabschieden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2017
TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
Miranda, Megan

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?


gut

Ein etwas ungewöhnliches Buch. Die Handlung wird rückwärts erzählt. Dennoch entwickelt sich die Geschichte eher vorwärts. Denn mit jedem Kapitel erfährt man als Leser mehr, was vor 10 Jahren geschehen ist.
Ein kleiner Ort in Amerika. Die Jugendlichen langweilen sich, wie es überall so ist. Doch dann verschwindet ein Mädchen spurlos. Corinne, die Freundin von Ich-Erzählerin Nicolette. Die Polizei kann weder Leiche noch Täter finden und der Fall wandert schnell zu den Akten.
Als Nic nach 10 Jahren wieder in ihr Heimatdort zurückkommt, verschwindet erneut eine junge Frau. Hat ihr Verschwinden mit den damaligen Ereignissen zu tun? Langsam dröselt sich die Handlung auf.

Und ein wenig veräppelt kam ich mir dann doch vor: denn eigentlich wusste jeder, was damals passiert ist. Und jeder hat gelogen.
Die Handlung rückwärts ablaufen zu lassen ergab in meinen Augen auch wenig Sinn. Genauso gut hätte das vorwärts funktioniert. Spannung kam dann auch nur gegen Ende auf, dann wollte ich das Buch aber auch nicht mehr aus den Händen legen.
Fazit: Mal ein etwas anderer Ansatz für ein Buch, der aber eigentlich nicht zwingend nötig wäre.

Bewertung vom 08.12.2017
Highway to heaven
Bivald, Katarina

Highway to heaven


sehr gut

Ein Buch, das mit dem Empty-Nest-Syndrom startet und dann doch in eine ganz andere Richtung geht.
Als Anettes Tochter zum Studieren geht, fällt Anette in ein tiefes Loch. Welchen Sinn hat ihr Leben nun noch? Ihre Freundinnen geben ihr den Tip, sich ein Leben zu suchen. Und genau das tut Anette: sie nimmt Motorradfahrstunden, findet einen Lover und engagiert sich sozial. Doch dann zieht sich ihre Freundin plötzlich sichtbar zurück. Passt ihr nicht, dass Anette auf einmal ein schöneres Leben hat als sie?
Zu Anfang fand ich das Buch etwas deprimierend. Anette kommt nicht damit zurecht, dass ihre Tochter auszieht und das spürt man deutlich. Doch dann beginnt, langsam, der Wandel. Anette nimmt die ersten Fahrstunden und das bringt einen schon ein wenig zum Schmunzeln. Und als die zarte Bande zu Lukas beginnt, war ich dann endlich richtig im Buch drin. Natürlich ist das Buch vorhersehbar, aber es zeigt auch, dass mit 40 das Leben nicht zu Ende ist, auch wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Besonders schön fand ich auch den Zusammenhalt der Freundinnen untereinander und wie sie füreinander da sind. Ihre Unterhaltungen regen manchmal sehr zum Schmunzeln an.
Fazit: Prädikat lesenswert

Bewertung vom 20.11.2017
Böses Kind
Krist, Martin

Böses Kind


sehr gut

Es brodelt in der Hauptstadt: in einem Umbauhaus wird eine Leiche mit abgehackten Händen entdeckt. Gleichzeitig verschwindet ein junges Mädchen. Alle Spuren laufen bei der alleinerziehenden Suse zusammen.

Sehr hektisch empfand ich den Einstieg ins Buch. Suse hat 3 Kinder, lebt in ärmlichen Verhältnissen und ist überfordert. Ein typischer Morgen in ihrem Leben bildet den Anfang im Buch und der hat es ganz schön in sich. Ich kam kaum nach mit den Bildern in meinem Kopf.
Zum Glück hat sich die Handlung dann doch etwas gebremst und wurde spannender. Die Story spielt in mehreren Ebenen. Mir hat vor allem der Strang gefallen, in der von der Gefangenen die Rede war. Allerdings hätte ich mir hier auch gern mehr Grusel und Schocker erwartet. Die Passagen waren immer relativ kurz.
Am Ende wartet der Autor noch mit einer netten Wendung auf, was mir sehr gut gefallen hat. Und mit einem Cliffhanger, der mir weniger gut gefallen hat, jetzt muss man auf den nächsten Band hibbeln.
Eine Frage blieb am Ende dennoch offen: wie kam der Rucksack zu der Leiche?

Fazit: Krist startet eine neue Serie: Alanna. Alanna ist vor 14 Jahren spurlos verschwunden, und ihr Vater sucht immer noch nach ihr. Ich denke, dass sich ihr Verschwinden wie ein roter Faden durch die folgenden Bücher ziehen wird. Der zweite Fall für Kommissar Henry Frey erscheint am 21. Mai 2018 und wird „Stille Schwester“ heißen.

Bewertung vom 14.11.2017
Origin / Robert Langdon Bd.5
Brown, Dan

Origin / Robert Langdon Bd.5


sehr gut

Edward, ein guter Freund Robert Langdons, hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Doch bevor er diese enthüllen kann wird er ermordet. Nun ist es an Langdon, das Passwort für die Präsentation zu finden, um die Enthüllung doch noch öffentlich zu machen. Gar nicht so einfach, wenn man als Entführer verfolgt wird. Und der Code hat es ja nun auch wirklich in sich.

So ganz toll fand ich Origin jetzt nicht. Mir fehlte ein wenig die Spannung der Vorgängerbände. In Origin lief mir alles zu glatt. Die rasanten Verfolgungsjagden, in denen die Häscher Langdon und seinen Begleitern immer ganz dicht auf den Fersen sind und Langdon sich aus schier unlösbaren Situationen befreien muss, die fehlten einfach. Dies ist sicher der Anwesenheit der KI geschuldet, die viele Probleme für Langdon und Co löst. Dafür gab es am Ende noch eine nette Überraschung, die sich zwar angedeutet hatte, dann aber doch zu Verblüffung führte.
Etwas verwirrend war die Handlung schon, und mir an manchen Stellen etwas zu wissenschaftlich. Aber allein schon die ersten 100 Seiten wieder Brown vom Feinsten: er wirft eine Bombe in den Raum und schafft es, diese nicht detonieren zu lassen, sprich: ohne zu langweilen erzählt er die Story und immer denkt man, „jetzt muss er es aber rauslassen“, nur um dann wieder „denkste“. Ich fand dieses Verwirrspiel herrlich. Und die KI hat mich auch teilweise zum Schmunzeln gebracht.
Bemerkenswert fand ich auch wieder die Wahl der Schauplätze und mit welcher Detailgenauigkeit Langdon diese wieder gibt. Das macht wirklich Lust auf eine Reise nach Barcelona oder Bilbao.
Fazit: sprachlich nichts auszusetzen, wie immer bei Brown, jedoch fehlte ein wenig die Spannung und Langdon blieb etwas blass.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2017
Leere Herzen
Zeh, Juli

Leere Herzen


sehr gut

Britta und Babak betreiben eine Selbstmordagentur, die sich darauf spezialisiert hat, Anschläge zu verüben. Als es einen Anschlag in Leipzig gibt, den sie nicht autorisiert haben, wird ihnen klar: sie haben Nachahmer und sind in Gefahr. In einer Nacht- und Nebelaktion fliehen sie, werden aber nach ein paar Tagen aufgespürt.

Für dieses Buch eine Rezension zu schreiben fällt schwer. Auf jeden Fall hat mich die Handlung überrascht. Ich weiß nicht, womit ich gerechnet hatte, aber das Buch ist ganz anders. Politisch, spannend, abstrakt und sozialkritisch. Brittas Organisation entstand quasi aus einem Zufall heraus und entwickelt sich schnell weiter.
Juli Zehs Roman regt an zum Nachdenken. Wie weit kann man es in einer Welt wie der unseren kommen lassen? Wie kann man sich das, was Britta tut, schön reden? Gerade in er aktuellen Weltlage fand ich ihre Idee manches Mal etwas gewagt.
Ich brauchte ein wenig, bis ich in die Handlung fand, den Mittelteil habe ich geradezu verschlungen, der Schluss fand ich dann etwas verwirrend, aber logisch und schlüssig.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.