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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2021
Der ferne Glanz / Die Frauen vom Nikolaifleet Bd.2 (eBook, ePUB)
Lansing, Katharina

Der ferne Glanz / Die Frauen vom Nikolaifleet Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Hamburg 1925: Leonores jüngste Tochter Ada ist praktisch in dem Kolonialwarenladen der Familie aufgewachsen. Nun soll sie die Geschäfte übernehmen. Doch sie glaubt, dass ihre Mutter ihre Leistungen nicht anerkennt und folgt daher ihrer Schwester nach Berlin. Dort lebt sie sich schnell ein und findet Freunde und ihre erste Liebe. Aber Paul ist ein Künstler und hat ganz andere Lebensvorstellungen als Ada. Ab er das Leben in Berlin ist anders, als es sich Ada vorgestellt hat und sie erkennt, wo sie eigentlich hingehört.
Dies ist der zweite Band der Familiensaga aus Hamburg von Katharina Lansing. Es ist schön zu verfolgen, wie es mit der Familie weitergeht. Der Schreibstil lässt sich gut und schön flüssig lesen, er ist sehr bildhaft. Dieses Mal können wir nicht nur in die Hamburger Atmosphäre eintauchen, sondern auch in das Berlin der zwanziger Jahre. Das Leben in Berlin ist bunt und schillernd, aber die Wirtschaftskrise sorgt auch für viel Not.
Die Charaktere sind authentisch und lebendig beschrieben. Ada ist eine sympathische junge Frau, die vor der Verantwortung flieht. Ihr hat in Hamburg die Anerkennung der Mutter gefehlt. Sie muss erst einmal ein paar Umwege gehen, bis sie erkennt, was ihr wichtig ist und wo ihr Herz zu Hause ist. Aber in Berlin gewinnt sie eine gute Freundin, nämlich Lisbeth. Auch wenn die Familienmitglieder unterschiedliche Wege einschlagen, so halten sie dennoch zusammen.
Es hat mir gut gefallen, in das Leben dieser Familie einzutauchen und ihre Freuden und Nöte mitzuerleben. Nun bin ich auf den nächsten Band gespannt.

Bewertung vom 12.04.2021
Weiter Himmel / Jackson Brodie Bd.5
Atkinson, Kate

Weiter Himmel / Jackson Brodie Bd.5


gut

Tommy, Andy und Steve sind verheiratet und haben Kinder. Ihnen geht es gut und sie sind angesehen. Das ist die eine Seite, die andere aber ist weniger schön, denn sie betreiben sehr unanständige Nebengeschäfte. Alles läuft gut bis es eine Tote in ihrem Bekanntenkreis gibt, was Ermittlungen hach sich zieht. Nicht nur die Polizei, sondern auch Privatdetektiv Jackson Brodie stellt seine Nachforschungen an. Anders als erwartet, stellt sich dieser Fall ganz und gar nicht harmlos dar.
Ich habe erst kürzlich „Die vierte Schwester“, den ersten Band der Jackson-Brodie-Reihe von Kate Atkinson gelesen, mit dem ich mich schon etwas schwergetan habe. Der Schreibstil ist nicht so meins. Die Gedankengänge in Klammern nervten mich. Die unterschiedlichen verschachtelten Handlungssträngen zu verfolgen, ist nicht immer ganz einfach. Da sich bestimmte Elemente, die aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachtet werden, wiederholen, gibt es Längen.
Dies ist nun der fünfte Band der Reihe. Brody ist gealtert und seine Ansichten mit ihm. Er hat in seinem Leben einiges wegstecken müssen und auch die Trennung von seiner Frau noch nicht verwunden. Insgesamt aber finde ich, dass die Charaktere interessant, aber auch ein wenig stereotyp gezeichnet sind. Die Geschäfte der Freunde Tommy, Andy und Steve sind schmutzig. Auch die Kunden sind angesehen und verhalten sich nach außen korrekt, doch sie haben spezielle Wünsche. Sie zahlen gut für die Ware und die Ware sind Menschen. Wenn es dabei zu Verlusten kommt, wen stört es. Crystal ist eine mutige Frau, die ihrer schrecklichen Vergangenheit entkommen ist.
Obwohl der Ton manchmal witzig ist, ist der Hintergrund der Geschichte dennoch düster. Die Verbrechen sind einfach furchtbar und menschenverachtend.
Mich kann Kate Atkinson mit ihren Romanen nicht so richtig erreichen.

Bewertung vom 11.04.2021
Wisting und der Atem der Angst / William Wisting - Cold Cases Bd.3 (eBook, ePUB)
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Atem der Angst / William Wisting - Cold Cases Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als im Wald menschlichen Überreste gefunden werden, ist sich die Polizei sicher, dass einer jungen Frau das Opfer des Serienkillers Tom Kerr geworden ist. Obwohl die Spurenlage so eindeutig ist, kann es Kerr nicht gewesen sein, denn der sitzt hinter Schloss und Riegel. Seinerzeit gab es die Vermutung, dass Kerr einen Komplizen hatte, der von der Presse „Der Andere“ genannt wurde. Kerr will mit der Polizei kooperieren, nutzt aber die Tatortbegehung zur Flucht. Das wird Wisting angelastet und er muss schnellstens beide Täter zur Strecke bringen.
Ich habe bereits die Vorgängerbände gelesen und war auch auf diesen Krimi gespannt. Der Schreibstil von Jørn Lier Horst lässt sich angenehm lesen.
Wisting ist ein sympathischer Kommissar, der seine Fälle unter allen Umständen lösen möchte und beharrlich seine Ermittlungen verfolgt. Sein Vorgesetzter ist Adrian Stiller, der so ganz anders ist als Wisting. Nebenbei erfahren wir immer wieder ein Stück aus William Wistings Privatleben. Natürlich ist auch wieder Tochter Line dabei, die als Journalistin ein Interesse an dem Fall hat.
Die Polizeiarbeit ist in diesem Fall nicht ganz einfach und so verläuft die Handlung eher ruhig. Dennoch ist die Spannung durchgängig da.
Ein gut konstruierter Kriminalfall, der mich überzeugt hat.

Bewertung vom 11.04.2021
Der Mörder im Ostfriesennerz. Ostfriesenkrimi (eBook, ePUB)
Ptak, Susanne

Der Mörder im Ostfriesennerz. Ostfriesenkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist ein Schock für die die Haushälterin des Ehepaars Visser, als sie erst vor der Türe über den Haufen gerannt wird und dann ihren sterbenden Chef in einer Blutlache findet. Insa Warnders wundert sich, dass sie nicht von ihrem Kollegen Carsten Voss zu einem Tatort gerufen wird, sondern mit Hauptkommissarin Ingeborg Hahn zusammenarbeiten soll. Es ist schon seltsam, dass der Täter mit einem auffällig gelben Ostfriesennerz unterwegs war, wie die Zeugen berichten. Obwohl der Flurfunk bei der Polizei nichts Gutes über Ingeborg Hahn zu berichten weiß, kommt Insa schnell mit ihr klar. Zusammen mit Sekretärin Antje Wiemers bilden sie ein gutes Team und das ist auch nötig, denn der Fall ist verzwickt und immer neue Verdächtige tauchen auf, obwohl Daniel Visser ein angesehener Vermögensberater war, über den nur Gutes berichtet wird. Und schon bald schlägt der Täter wieder zu…
Dies ist bereits der dritte Band aus der „Insa Warnders ermittelt“-Reihe von Susanne Ptak. Ich kannte Insa bisher nicht, aber mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen.
Insa Warnders lebt mit ihren Kindern auf dem Hof der Familie. Dort geht es turbulent zu und sie weiß ihre Kinder versorgt, wenn sie dienstlich eingespannt ist. Dass ihr Kollege Carsten einfach verschwunden ist ohne sich zu melden, bereitet ihr Kopfzerbrechen, dabei ist eigentlich ihr Gefühlsleben betroffen. Bei der Zusammenarbeit mit Ingeborg Hahn muss sie feststellen, dass Gerüchte manchmal ziemlich daneben liegen. Die Vissers hatten ein sehr spezielles Verhältnis, was die Ermittlungen nicht einfacher macht. In Hilka Vissers Familie gibt es Streit und Daniel Vissers Angestellte ist auch schwer zu durchschauen. Aber es tauchen auch noch weitere Personen auf, die nicht von der Verdächtigenliste gestrichen werden können. Auch wenn die Polizistinnen professionell ihre Schlüsse ziehen, so lassen sie ihr Bauchgefühl auch nicht außer Acht.
Es ist ein spannender Fall, bei dem man sich nie sicher sein darf, ob man mit seinen Vermutungen richtig liegt, denn manches ist nicht so, wie es scheint. Ich jedenfalls war mir bis zum Schluss nicht wirklich sicher.
Mir hat dieser Ostfriesland-Krimi gut gefallen und ich würde gerne mehr von diesem Ermittlerteam lesen.

Bewertung vom 10.04.2021
Die Wahrheit der Dinge
Thiele, Markus

Die Wahrheit der Dinge


ausgezeichnet

Der Strafrichter Frank Petersen ist aus der Bahn geworfen. Er ist davon überzeugt, dass es an seinen Urteilen nichts zu bemängeln gibt. Doch plötzlich gibt es Kritik und er bekommt Zweifel. Selbst seine Frau macht ihm Vorwürfe. Als Corinna Maier nach verbüßter Haft entlassen wird, setzt er sich mit ihr in Verbindung. Sie hat vor Jahren den Mörder ihres Sohnes am letzten Prozesstag, kurz vor der Urteilsverkündung, erschossen. Er stellt alles in Frage.
Wie schon bei dem Roman „Echo des Schweigens“ hat sich der Autor Markus Thiele von spektakulären realen Fällen inspirieren lassen. Dabei geht es aber weniger um diese Fälle selbst, sondern vielmehr um die Überzeugungen, Einstellung und dann auch Zweifel.
Die Charaktere sind gut gezeichnet. Petersen Ist ein Strafrichter aus Leidenschaft. Er ist überzeugt, dass er seine Urteile gar nicht anders hätte fällen können. Doch nun gibt es Kritik und zum wiederholten Mal wird ein Urteil in der höheren Kammer überprüft. Schon das kratzt an seinem Ego, schlimmer aber ist, dass seine Frau ihm vorwirft, rechthaberisch zu sein und voller Vorurteile, und ihn verlässt. Sein Leben gerät aus den Fugen. Er redet mit Freunden und mit Corinna Maier, die es ihm nicht leicht macht. Dabei gewinnt er neue Erkenntnisse. Die Aktenlage ist eine Sache, die Geschichte dahinter ist menschlicher und voller Emotionen.
Es ist eine komplexe Geschichte um Schuld, Recht und Gerechtigkeit. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

Bewertung vom 08.04.2021
Lockvogel (eBook, ePUB)
Prammer, Theresa

Lockvogel (eBook, ePUB)


gut

Toni wurde von ihrem Freund Felix verlassen. Nun sitzt sie ohne Geld da, denn das Vermögen ihrer Großmutter hat er mitgehen lassen. Da die Großmutter das nicht erfahren soll, geht sie nicht zur Polizei, sondern heuert den Privatdetektiv Edgar Breme an. Breme aber hat auch so seine Probleme. Fast zeitgleich will auch Sybille Steiner seine Dienste in Anspruch nehmen, denn sie glaubt nicht, dass ihr Mann, der Drehbuchautor Alexander Steiner, durch einen Unfall zu Tode kam, und will wissen, ob ihr Mann seine Position missbraucht hat. Brehme und Toni tun sich zusammen, um der Sache nachzugehen, wobei Toni den Lockvogel spielen soll.
Theresa Prammer führt uns mit diesem Krimi in die Welt der Filmschaffenden und der High-Society. Dort scheint man sich die Regeln, was erlaubt ist und was nicht, zurecht zu biegen.
Mit den Charakteren wurde ich nicht so recht warm. Brehme ist für mich ein etwas merkwürdiger Privatermittler. Er hat gesundheitliche Probleme und auch finanziell steht es nicht gut. Die Schauspielschülerin Toni ist nach dem Verschwinden von Felix pleite und nimmt das Angebot von Brehme an, da sie seine Dienste ja nicht bezahlen kann. Sie hat keine Ahnung von Ermittlungsarbeit und geht mit Eifer, aber auch etwas naiv an die Sache heran. Nachdem sich Brehme und Toni aneinander gewöhnt haben, ergänzen sie sich gut, auch wenn meiner Meinung nach professionelle Ermittlungsarbeit anders aussieht. Am Ende geht alles ein bisschen schnell.
Dieser Kriminalroman ist unterhaltsam, aber mir fehlte da ein Stück weit die Spannung.

Bewertung vom 06.04.2021
Die Buchhändlerin Bd.1
Thorn, Ines

Die Buchhändlerin Bd.1


ausgezeichnet

Die Buchhandlung Schwertfeger in Frankfurt ist schon seit drei Generationen in Familienbesitz und wird von Christas Onkel Martin betrieben. Christa ist wie ihr Onkel literaturbegeistert und träumt von einem Studium, während ihre Mutter Helene möchte, dass sie die Bräuteschule besucht. Der Krieg war furchtbar, aber auch die Nachkriegszeit bringt noch böse Überraschungen für Christa. Sie sieht sich gezwungen, die Buchhandlung weiter zu betreiben und muss ihren Traum aufgeben. Die Buchhandlung wird zu ihrem Leben und sie bringt hier Gleichgesinnte zusammen. Aber sie ist auch eine junge Frau, die sich nach Liebe und Glück sehnt.
Die schwierige Zeit während des Krieges und danach ist gut dargestellt, so dass ich mich in die Menschen einfühlen konnte. Die Not ist groß und kaum jemand wird richtig satt, und so ist sich fast jeder selbst der nächste. Trotzdem nehmen die Schwertfegers einen siebenjährigen Jungen auf, der ganz alleine ist. Alle lieben den kleinen Heinz, der ein pfiffiger und geschäftstüchtiger Kerl ist. Aber diese Liebe zu ihm und ihr Verantwortungsgefühl der Familie gegenüber hindern Christa oftmals daran, ihren Weg zu gehen. Sie trägt mehr, als ein junger Mensch tragen sollte. Christa nimmt das alles hin und wirkt oft emotionslos, wenn sie eigentlich verzweifeln müsste. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten mit ihrer Mutter, die andere Vorstellungen von Christas Zukunft hat als Christa selbst. Martins Schicksal hat mich ganz besonders berührt. Es gibt ganz wunderbare Personen wie Gunda Schwalm, Gerti Volk und Chitto, aber auch so schreckliche wie die Kleins, Professor Habicht oder auch Pfarrer Lenz.
Viele Themen aus jener Zeit werden in diesem Roman angeschnitten – die Denunzierung und Repressalien während der Nazi-Zeit, die ewig Gestrigen, die nach Kriegsende wieder ihre Posten haben, das Moralempfinden und die Rolle der Frauen.
Erstaunlich fand ich es, dass die Menschen selbst in größter Not dennoch eine Sehnsucht nach Literatur und Büchern hatten. Gefallen haben mir die vielen Informationen über Literatur, Lyrik, Autoren und Verlage. Besonders bewegend fand ich den Auftritt von Thomas Mann in der Frankfurter Paulskirche, der eigentlich nicht mehr nach Deutschland zurückkehren wollte, aber dann feststellte, dass „ein richtiger Schriftsteller nur dort zu Hause ist, wo man seine Sprache spricht“.
„Die Buchhändlerin“ ist ein vielschichtiger und emotionaler Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich unbedingt empfehlen möchte. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

Bewertung vom 05.04.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Kommissarin Anna Wagner hat sich nach Kiel versetzen lassen, wo sie beim LKA Schleswig-Holstein eine neue Abteilung für Vermisstenfälle aufbauen soll. Sie bekommt auch gleich Arbeit, denn die junge Umweltaktivistin Nina Brechtmann, die aus einer einflussreichen Familie stammt, ist verschwunden. Anna arbeitet mit dem örtliche Dienststellenleiter Hendrik Norberg zusammen. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Reihe von Ungereimtheiten.
Dies ist der Auftaktband einer neuen Reihe um die Soko St. Peter-Ording.
Der Krimi lässt sich gut lesen und ist spannend.
Die Vermisste hatte mir ihrer Hoteliersfamilie Probleme, die expandieren und immer mehr Küstenstriche zubauen wollen. Aber Nina hat sich dem Umweltschutz verschrieben und wollte das verhindern. Musste sie deshalb verschwinden?
Bei der Polizei in St. Peter-Ording läuft nicht alles reibungslos, was sehr authentisch erscheint. Dienststellenleiter Hendrik Norberg hat sich zur Schutzpolizei versetzen lassen nach dem Tod seiner Frau. Er hat diesen Rückschritt in Kauf genommen, um sich besser um seine Söhne kümmern zu können. Die Familie hat ihren Verlust auch noch nicht überwunden. Anna Wagner wollte nach ihrer Scheidung einen Neuanfang und hatte wohl nicht gedacht, dass sie so schnell einen Fall hat, bei dem auch noch die Zeit drängt. Obwohl die Kollegen zuvor noch nicht zusammengearbeitet haben, funktioniert es recht gut.
Ich habe gerne bei diesem schwierigen Fall mitermittelt. Obwohl es einige Wendungen gab, war ich auf der richtigen Spur. Am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Mir hat dieser Küstenkrimi gut gefallen.

Bewertung vom 05.04.2021
Ein letzter erster Augenblick
Miller, Holly

Ein letzter erster Augenblick


ausgezeichnet

Joel kann die Zukunft von anderen Menschen träumen. Das belastet ihn und er kann mit niemandem darüber sprechen. Daher bleibt er für sich, denn niemand soll von seiner Fähigkeit erfahren. Doch dann trifft er in einem Café Callie, die nach dem Verlust ihrer besten Freundin sich auch zurückgezogen hat. Die beiden verlieben sich ineinander und Callie wendet sich dem Leben wieder zu und wird mutiger. Joel bestärkt sie darin. Ihre Beziehung wird immer enger, doch dann träumt Joel wieder. Doch wie kann man mit dem Gedanken leben, wenn man genau weiß, was passieren wird? Joel trifft eine Entscheidung, die sein Herz zerreißt.
Es ist eine wundervolle Liebesgeschichte und ein sehr berührender Debütroman der Autorin Holly Miller. Der Schreibstil ist einfach toll. Joel und Callie erzählen ihre Geschichte, die überraschend und herzzerreißend ist.
Die Charaktere sind sympathisch und sehr individuell und Callie und Joel sind ein traumhaftes Paar. Ich habe mit ihnen gefühlt und gehofft. Joel weiß, was Menschen um ihn herum geschehen wird und versucht immer wieder Schicksal zu spielen, doch nicht immer gelingt das. Was kann er ausrichten, als er Callies Zukunft träumt? Wie kann man damit leben, wenn man weiß, was für ein Schicksal der großen Liebe bestimmt ist?
Es ist eine ungewöhnliche und emotionale Geschichte, die einen packt und nicht mehr loslässt.

Bewertung vom 02.04.2021
Die Roseninsel
Reitner, Anna

Die Roseninsel


ausgezeichnet

Die junge Ärztin Liv Dahl will nur noch weg aus Berlin. Sie nimmt vier Wochen Urlaub. Da kommt ihr gerade recht, dass eine Vertretung gesucht wird, die auf eine kleine Insel im Starnberger See aufpasst, weil der Inselverwalter im Krankenhaus liegt. Johannes bringt sie mit einem Ruderboot zur Roseninsel. Dort ist sie alleine und nur über Johannes hat sie Kontakt zur Außenwelt. In der Villa auf der Insel erwarten sie noch einige schriftliche Anweisungen, was sie tun soll. Liv gefällt diese Abgeschiedenheit. Auf der Insel kann sie wieder zu sich finden. Sie findet aber auch ein altes Tagebuch, das sie in die Vergangenheit eintauchen lässt. Vor mehr als hundert Jahren lebte Magdalena versteckt auf dieser Insel.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und die Örtlichkeiten sind sehr bildhaft dargestellt, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Abwechselnd erfahren wir, was in der Vergangenheit und was in der Gegenwart geschieht.
Auch die Charaktere sind gut und lebendig dargestellt. Liv hatte sich gleich in den Oberarzt Christoph Schwarz verliebt, als sie an der Charité als Assistenzärztin angefangen hatte. Aber seitens Christoph war es war eine oberflächliche Beziehung, er wollte Spaß und Karriere machen. Doch dann passiert etwas, dass Liv traumatisiert und zur Flucht treibt. Johannes, der Sohn des Seewirtes, soll Liv mit Lebensmitteln versorgen, aber er ist von dieser zugeknöpften Frau fasziniert. Mit der Zeit gewinnt er das vertrauen von Liv.
Magdalena, die mit dem bayrischen Königshaus verwandt war, hat auch auf der Insel gelebt. Allerdings hat man sie dort versteckt und sie fühlte sich gefangen.
Mir haben beide Zeitstränge gut gefallen, aber der historische Teil war noch spannender.
Ich habe mich gerne auf die Roseninsel entführen lassen und kann diesen Roman nur empfehlen.