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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2012
König Artus und die Ritter der Tafelrunde

König Artus und die Ritter der Tafelrunde


ausgezeichnet

Die Sage um König Artus und seine Tafelrunde kennt wohl jeder aus Büchern und Filmen in der einen oder anderen Form: Tapfere Ritter, schöne Edelfräulein und mysteriöse Zauberer ziehen einen immer wieder in den Bann. Diese Hörspiel-Version setzt die alten Überlieferungen zeitgemäß perfekt in Szene. Die Sage wird in sechs Geschichten (Das Schwert im Stein, Der Wald der wilden Wünsche, Der Herr auf Camelot, Der Grüne Ritter, Lancelot und Guniver, Die drei Grashalme des Königs) fesselnd und witzig erzählt, die Sprecher sind absolut überzeugend und die musikalische Untermalung passt wunderbar. Auch der Klangteppich aus Schlachtenlärm, Hufgetrappel, Glockengeläut und Gesängen ist ausgezeichnet gelungen, und ein schönes Booklet rundet die hochwertige Produktion ab. Das Hörspiel ist eigentlich für ein jugendliches Publikum gedacht, aber durchaus auch für Erwachsene geeignet – man darf sich nur nicht von einigen allzu albernen Szenen (meist mit Sir Kay) nerven lassen. Fazit: Schöne und gelungene Unterhaltung für alle, die sich für einige Stunden in die Welt der Sagen versetzen lassen wollen.

Bewertung vom 16.02.2012
Siegfried, der Drachentöter (MP3-Download)
Knoblauch, Annelie

Siegfried, der Drachentöter (MP3-Download)


ausgezeichnet

Der germanische Sagenheld Siegfried steht im Mittelpunkt des ersten Teils des Nibelungenlieds. Dieses deutsche Nationalepos, in dem es um Untreue, Verrat und eine Verkettung tragischer Fehlentscheidungen geht, wurde in dieser Lesung mit Musik modern und jugendgerecht interpretiert. Siegfried ist kühn, scheinbar unbesiegbar und arglos, seine Abenteuer - der Kampf gegen den Drachen im Sachsenwald, der Kampf gegen die Sachsen und Dänen an der Seite der Burgunder, seine große Liebe zu Kriemhild, die Eroberung der starken Brunhild im Auftrag Gunters - werden von Oliver Mallison aus der Sicht von Siegfrieds Knappen wirklich packend erzählt. Besonders gelungen ist bei diesem Hörbuch auch die musikalische Untermalung. Mal mitreißend, mal einfühlsam ist die Percussion, die sowohl osteuropäische als auch orientalische Einflüsse anklingen lässt, wirklich immer hervorragend. Mit Siegfrieds Ermordung durch Hagen von Tronje und Kriemhilds Trauer endet das Hörbuch - schließlich geht es laut Titel auch wirklich nur um den Drachentöter, die weitere Tragödie des Nibelungenlieds bietet Stoff für eine andere Inszenierung.

Bewertung vom 08.02.2012
Kletter Ida - Catch that Girl

Kletter Ida - Catch that Girl


ausgezeichnet

"Kletter-Ida“ ist mit einem Wort einfach - cool. Der aufwändig produzierte Kinderfilm zeigt aus der Perspektive von Ida und ihren Freunden Sebastian und Jonas, wie die drei einen Bankraub planen, um 1,5 Millionen Kronen für eine lebenswichtige Operation für Idas Vater zu ergaunern. Die Vorbereitung des Raubs ist für die Kids ein Klacks: Idas Mutter ist die Sicherheitsbeauftragte des Bankhauses, und die vermeintlich harmlosen Kinder können mühelos das Gebäude ausspionieren. Beim akribisch geplanten Coup können die drei ihre Stärken kombinieren: Ida klettert unerschrocken und begeistert, die Jungs sind versierte Go-Kart-Fahrer. Und trotz des zweijährigen Bruders im Schlepptau (ein Running Gag) scheint alles zu gelingen …
Ein lustiger, manchmal aber auch trauriger Film mit vielen spannenden Szenen und einer gehörigen Portion Action - kurz: beste Unterhaltung für die ganze Familie.

Bewertung vom 08.02.2012
Frida

Frida


ausgezeichnet

Dass dieses Biopic über die legendäre mexikanische Künstlerin für Salma Hayek eine Herzensangelegenheit war, merkt man dem Film in jeder Einstellung mit der Hauptdarstellerin an: Hayek spielt Frida Kahlo mit einer Leidenschaft und Überzeugung, die locker den ganzen Film trägt. Natürlich unterstützt von weiteren hervorragenden Darstellern, allen voran Alfred Molina als untreuer Ehemann Diego Rivera, und einer farbenprächtigen Ausstattung. Schön sind auch die szenischen Darstellungen bekannter Bildmotive der Künstlerin, auch wenn sie noch so schmerzhaft und traurig sind. "Frida“ ist ein mitreißender Film, der dieser lebenshungrigen, kreativen und starken Frau ein würdiges Denkmal setzt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.01.2012
Sturz der Titanen / Die Jahrhundert-Saga Bd.1 (12 Audio-CDs)
Follett, Ken

Sturz der Titanen / Die Jahrhundert-Saga Bd.1 (12 Audio-CDs)


ausgezeichnet

„Sturz der Titanen“, Ken Folletts Auftakt seiner Jahrhundert-Trilogie, enthält wieder alle Zutaten, die man von seinen Bestsellern gewohnt ist: der historische Hintergrund ist hervorragend recherchiert, die Geschichte aus vielen einzelnen Erzählsträngen kunstvoll zu einem Ganzen verknüpft und die Handlung spannend und unterhaltsam. Die bearbeitete Hörfassung umfasst stolze 12 CDs, aber mit dem hervorragenden Johannes Steck als Sprecher und bei dem interessanten historischen Thema vergeht die Zeit wie im Flug.

Von 1914 bis 1923 – also vom Vorabend des ersten Weltkrieges bis zur Niederschlagung des Hitlerputsches in München – lässt Follett einige europäische Familien die Höhen und Tiefen dieser dramatischen Zeit erleben. Da wäre die englische Adelsfamilie Fitzherbert, die mit einem deutschen Militärattaché in London, Walter von Ulrich, befreundet ist. Die Wege der Fitzherberts kreuzen sich aber auch mit denen der walisischen Familie Williams, die anhand der Kinder Ethel und Billy für den politischen Aufstieg der Arbeiterschicht steht. Die Wirren der Russischen Revolution erleben die Hörer mit den Brüdern Grigori und Lew Peschkow, wobei letzterer in die USA auswandert. Dort trifft er auf Gus Dewar, Mitglied des Beraterstabs von Präsident Woodrow Wilson und wiederum mit dem Earl Fitzherbert und dem Deutschen von Ulrich bekannt.

Mögen nun die schicksalhaften Verbindungen seiner Charaktere und die wiederholten zufälligen Begegnungen im Laufe des Romans – z.B. auf den Schlachtfeldern in Frankreich oder bei diplomatischen Empfängen – nicht gerade realistisch erscheinen: Ken Follett gelingt es mühelos, anhand seiner Romanfiguren historische Ereignisse spannend und verständlich darzustellen. Als Hörer ist man mittendrin sowohl in der walisischen Kohlegrube als auch in der Schlacht an der Somme oder im Spiegelsaal von Versailles. Bei so vielen historischen Details geraten die Charaktere zwar ziemlich holzschnittartig und oberflächlich, aber das bin ich von Ken Follett gewohnt – Tiefgang erwarte ich bei ihm gar nicht. Aber gute und spannende Unterhaltung, und das ist „Sturz der Titanen“ allemal.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2012
Jugend ohne Gott
Horváth, Ödön von

Jugend ohne Gott


ausgezeichnet

„Auch die Neger sind doch Menschen“ – meint der Ich-Erzähler dieses Klassikers, ein junger Geographie-Lehrer, im Gegensatz zu manchem seiner Schüler beim Aufsatz-Thema „Warum müssen wir Kolonien haben?“. Im Jahr 1937 wird er für diese Aussage prompt von der Aufsichtsbehörde gerügt. Mit dieser Episode und vielen weiteren kleinen Erlebnissen des Lehrers mit seinen Schülern wird klar, welche Jugend da heranwächst: Eine harte und rohe Generation, die, wie der Direktor bemerkt, moralisch zum Krieg erzogen werden muss. Doch ein Verbrechen bei einem Klassenausflug führt zu einem Prozess, bei dem der Lehrer, eigentlich ein opportunistischer Mitläufer, seinen humanistischen Idealen treu bleibt und zur Aufklärung des Falls beiträgt. Und er entdeckt, dass er nicht alleine ist: Eine Gruppe seiner Schüler lässt sich das selbständige Denken nicht verbieten und hat einen Club „Für Wahrheit und Gerechtigkeit“ gegründet – ein Lichtblick.
Spannender Kriminalroman, Antikriegsroman, wichtiger Bestandteil des Kanons antifaschistischer Literatur – Ödön von Horvaths „Jugend ohne Gott“ ist vieles, aber vor allem mit seinem Plädoyer für Zivilcourage, Toleranz und geistige Unabhängigkeit immer noch aktuell und überaus lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2012
Alien 3

Alien 3


ausgezeichnet

Nach der Materialschlacht in „Aliens – Die Rückkehr“ zwischen einer bis an die Zähne bewaffneten Elite-Einheit und einer ganzen Brut der Killerwesen wird es in „Alien 3“ wieder ruhiger, aber keineswegs weniger spannend. Vom Suchtrupp in Teil 2 konnten nur Ripley, Newt und Hicks vom Planeten Acheron fliehen, Teil 3 setzt mit dem Aufprall der Rettungskapsel auf einem weit abgelegenen Gefängnisplaneten ein, den wiederum nur Ripley überlebt – und offenbar ein eingeschlepptes Alien … David Fincher gelingt es, der Alien-Saga neue Aspekte abzugewinnen. Gefährlich und unberechenbar sind in seinem in düsteren Farben gefilmten SciFi-Thriller nicht nur das Alien, sondern auch die Bewohner des Planeten. Wie Ripley sie dennoch zu ihren Mitstreitern im Kampf gegen das Monster macht, wie sie ohne Waffen ums Überleben kämpfen und v.a. das Finale machen „Alien 3“ zu einem Nerven aufreibenden und sehenswerten Abschluss der Saga – Teil 4 kann man sich wirklich sparen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2012
Midnight in Paris
Midnight In Paris/Dvd

Midnight in Paris


sehr gut

Schon die Eingangssequenz von „Midnight in Paris“, die aussieht wie ein direkt vom Tourismusbüro der Stadt übernommener Werbefilm, macht klar: Woody Allens neuester Film ist eine einzige Liebeserklärung an Paris. Die Stadt, in der Drehbuchautor und Möchtegern-Schriftsteller Gil mit seiner Verlobten Inez urlaubt, wird von ihren schönsten Seiten gezeigt, das Idyll stören nur Gils künftige Schwiegereltern (ultrakonservative Tea Party-Anhänger) und Inez’ alter Studienfreund Paul (pseudointellektueller Besserwisser). Kein Wunder, dass sich Gil in den fantastischen Ausflügen in das Pariser Nachtleben der 20er Jahre viel wohler fühlt als in der Gegenwart. Die Treffen mit Hemingway, Picasso, Gertrude Stein, den Fitzgeralds, Cole Porter usw. sind auch für die Zuschauer ein wunderschöner Ausflug in die Vergangenheit, nicht zuletzt dank der detailgetreuen Nachstellung der Epoche und der spielfreudigen Schauspieler, die sichtlich Spaß an ihren Kurzauftritten haben (ein Highlight: Adrian Brody als Salvador Dalí). Und trotz des magischen Sogs der Vergangenheit schafft es Woody Allen, Gils’ Eskapismus ein kluges Ende zu setzen. Ein schöner Film, nicht allzu tiefsinnig, aber wunderbar-leicht unterhaltsam und mit durchwegs hervorragenden Darstellern.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.