Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2019
Stimme in der Nacht (MP3-Download)
Hodgson, William Hope

Stimme in der Nacht (MP3-Download)


ausgezeichnet

Wegen einer anhaltenden Flaute liegt ein Segelschiff vor Anker im Nordpazifik. Plötzlich zieht dicker Nebel auf und im Schutz dieser Nebelbank nähert sich ein kleines Ruderboot dem Segler. Der Insasse bittet mit verzweifelter Stimme um Hilfe, man möge ihm bitte Nahrungsmittel geben. Wegen einer Krankheit könne er nicht an Bord kommen, zudem wäre auch seine Frau noch auf einer nahe gelegenen Insel und warte dort auf das dingend benötigte Wasser und Essen. Rätsel gibt der Besatzung das seltsame Verhalten des Mannes auf, denn er warnt sie eindringlich davor, Dinge zu berühren, die er vorher in den Händen gehalten hat.

Mit gerade mal 4 Sprechern wird dieses Gruselstück auf hoher See inszeniert und bringt es trotzdem fertig, Spannung und Gänsehaut zu erzeugen!
Zunächst beginnt die Geschichte recht harmlos und unspektakulär und nimmt dann mit dem Auftauchen des Schiffbrüchigen John eine gänzlich andere Wendung als man hier zunächst erwartet hat. Auch als John zurück kehrt und den beiden Seemännern seine Geschichte erzählt, erwartet man eigentlich etwas ganz anderes. Das Schicksal von John und seiner Frau Vivian, die Schrecken und Qualen die sie erleiden müssen, werden sehr intensiv geschildert und wurden von Titania gewohnt professionell inszeniert und umgesetzt. Gerade die teils unheimliche Musikuntermalung trägt dazu bei, das sich die gruselige Stimmung perfekt entfaltet und eine beklemmende Atmosphäre schafft. Die 4 Sprecher sind ebenfalls gewohnt routiniert bei der Sache und sind wirklich perfekt für ihre Rollen, hier bleiben keine Wünsche offen!

FaziT: tolle Inszenierung, die wieder einmal beweist, dass man keine übermäßige Brutalität, Literweise Blut oder Gewaltexzesse braucht, um Gruselfeeling und Spannung zu erzeugen.

Bewertung vom 14.01.2019
Das Geheimnis der Grays
Meredith, Anne

Das Geheimnis der Grays


sehr gut

Wie jedes Jahr, so lädt auch im Winter 1931 der alte und geizige Adrian Gray seine ungeliebte Familie an Weihnachten zu sich ein. Seine zerstrittene Familie hofft auf Versöhnung, doch eigentlich möchte jedes der Kinder nur an das Erbe des alten Mannes. Fast jedes der Kinder befindet sich in finanzieller Not, doch niemand weiß, dass der alte Gray selbst pleite ist, da er zu viel Geld in die dubiosen Finanzgeschäfte seines Schwiegersohns gesteckt hat. So sind die Vorzeichen für ein harmonisches Weihnachten alles andere als gut und tatsächlich wird der alte Mann am Morgen des ersten Weihnachtstages tot in seinem Arbeitszimmer aufgefunden

„Das Geheimnis der Grays“ ist Teil einer Reihe von klassischen Kriminalromanen, die vom Klett Cotta Verlag wieder ausgegraben und neu und in ansprechender Optik verlegt wurden. Dabei handelt es sich bei Anne Merediths Krimi keinesfalls um den typischen englischen Rätselkrimi, denn der Mörder ist zwar nicht den im Buch beteiligten Charakteren, wohl aber dem Leser von Anfang an bekannt! Nun wird man sich fragen, wo da denn noch die Spannung herkommen soll, die zieht sich aber aus der wirklich grandiosen Charakterschilderung der einzelnen Personen und der Frage ob und wie der Mörder gestellt werden kann und wie die Mordtat den Täter verändert hat. Zudem hat der Mörder geschickte Spuren gelegt, die zur Verhaftung eines anderen führen. Hier gibt es also reichlich spannende Fragen zu klären.
Hauptaugenmerk liegt aber auf der Charakterdarstellung der einzelnen Familienmitglieder und ihren Beziehungen untereinander. Natürlich geht es um Geld, aber auch um unterdrückte Emotionen, enttäuschte Erwartungen, Fehleinschätzungen, unerfüllte Sehnsüchte und verpaßte Chancen. Dabei ist der alte Gray Dreh- und Angelpunkt, er besitzt das Geld und läßt damit alle nach seiner Pfeife tanzen, wer das nicht akzeptiert, dem wird der Geldhahn zugedreht und muß selbst sehen, wie er zurechtkommt und das gelingt dem Betreffenden mehr schlecht als recht. Daher ist sein Tod in gewisser Weise für alle Familienmitglieder ein Befreiungsschlag, der trotz der Pleite des Alten zu einem Neuanfang für alle wird.
Entsprechend dem ungewöhnlichen Konzept des Krimis, ist auch die Auflösung nicht wie man sie womöglich erwartet hätte und könnte bei dem ein oder anderen für Enttäuschung sorgen. Mir hat das Buch trotzdem sehr gut gefallen, eben weil es nicht nach den klassischen Maßstäben geschrieben wurde und das Ende trotz seiner untypischen Auflösung konsequent und plausibel ist.

FaziT: Anne Meredith zeichnet in ihrem Krimi das Porträt eines Mörders (so auch der Originaltitel) und liefert damit eine wirklich gelungene Figurenzeichnung aller beteiligten Personen ab. Ein ungewöhnlicher Krimi, der nicht den typischen Vorgaben entspricht und gerade dadurch besticht.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2019
Kindersucher
Grossman, Paul

Kindersucher


gut

Willi Kraus ist nicht nur ein Kriegsheld, dekoriert mit dem Eisernen Kreusz, sondern auch Berlins bester Ermittler, doch auf Grund seiner jüdischen Abstammung wird er von Kollegen und Vorgesetzten schikaniert und ignoriert. Als in der Kanalisation Knochen von Kindern gefunden werden, wird ihm der Fall jedoch entzogen und er selbst wird mit einem Fall von verdorbener Wurst mehr oder weniger aufs Abstellgleis geschoben. Doch Kraus läßt sich von einer einmal aufgenommenen Spur nicht so leicht abbringen, zumal auch sein Fall mit Bakterien verseuchter Wurst im Lauf der Ermittlungen einen Hinweis zu den Kindermorden gibt.

Paul Grossmann ist mit seinem historischen Krimi eine bedrückende Momentaufnahme Berlins vor der Machtübernahme der Nazis gelungen. Auf sehr intensive Weise schildert er an Krauses Werdegang bei der Polizei, wie sich die Situation für die jüdischen Mitbürger recht rapide verschlechterte und wie die Not durch die Wirtschaftskrise, die antijüdische Propaganda der Nazis noch verstärkte. Hier sind Krauses Nachbarn stellvertretend für viele auf der Strecke Gebliebene ein gutes Beispiel. Insgesamt wird hier viel Zeitgeist und eine gute Einsicht in das gesellschaftliche Leben vermittelt, zu einem guten historischen Krimi gehört aber mehr!

So atmosphärisch und überzeugend der historische Hintergrund geschildert wurde, so muß man leider sagen, dass er zu Lasten des Krimifalles geht. Gerade am Anfang liest sich das Buch mehr wie eine Beschreibung des Zeitgeistes der 1930ger Jahre als wie ein Krimi und so gern ich auch ausführliche Beschreibungen von historischen Orten und Plätzen mag, so war es mir hier doch an einigen Stellen etwas arg viel. Paul Grossmann füllt Seiten über Seiten mit Beschreibungen vom Schlachthof und seinen Abläufen und so interessant es auch sein mag, weniger wäre hier mehr gewesen, denn die epischen Beschreibungen gehen deutlich zu Lasten der Spannung und insgesamt fand ich die Ausgewogenheit zwischen Krimifall und der gesellschaftlichen Lage nicht so gut ausgewogen. Zu einem historischen Krimi gehört eben auch der Krimianteil und der rückt leider in den ersten 2 Buchdritteln deutlich in den Hintergrund. Dafür „peppt“ der Autor die Mordserie an den Kindern dann mit immer grauenvolleren und schrecklicheren Details auf und auch hier muß man sich fragen, ob das unbedingt notwendig ist. Immer ekligere Schilderungen vom Schlachthof sorgen für weitere Ekelattacken, dabei hätte sich der Autor besser auf den Spannungsaufbau konzentriert, denn der fehlt über weite Strecken und der gesamte Plot des Krimifalles wirkt einfach überkonstruiert. Zum Ende hin wird es dann doch noch spannend und allein die Dimension des Ganzen erzeugt einen ziemlichen Gruseleffekt.
Leider gibt es noch einen kleinen Kritikpunkt, Paul Grossmann hat es leider wie viele amerikanische Autoren nicht so sehr mit der Detailtreue, was gerade bei einem historischen Krimi ärgerlich ist, dass z.B. Brahms nur 4 Sinfonien geschrieben hat, weiß auch ich als relativ Unkundige in Bezug auf klassische Musik, wenn also Kraus mit seiner Frau im Radio die 7. Sinfonie von Brahms hört, wundert man sich schon. Sicher nur ein kleines Detail, dass man aber wie einige andere hätte vermeiden können.


FaziT: ein stimmiges und bedrückendes Zeitgemälde aus dem Berlin der 1930ger Jahre, allerdings fehlt dem Buch die richtige Ausgewogenheit zwischen historischem Hintergrund, Krimi und einem durchgängigen Spannungsbogen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2019
Die Mausefalle und andere Fälle
Christie, Agatha

Die Mausefalle und andere Fälle


ausgezeichnet

Das junge Ehepaar Molly und Giles Davis entschließt sich nach dem unerwarteten Erbe von Monkswell Manor, in dem Herrenhaus eine Pension zu eröffnen. Obwohl sehr unerfahren, stürzt sich das Paar voller Elan in die Vorbereitungen für die Eröffnungen doch kaum sind die ersten Gäste eingetroffen, sorgt ein unerwarteter Schneesturm dafür, dass das Haus von der Außenwelt abgeschnitten ist. Das sich unter den Gästen der Pension ein Mörder befindet, weiß das junge Paar noch nicht, doch nachdem die Polizei telefonisch das Erscheinen eines Wachtmeisters angekündigt hat, sind sowohl Gäste als auch Gastgeber nervös und dann geschieht tatsächlich ein Mord.

Agatha Christie's berühmtes Theaterstück, das ganz zu Recht das längste, ununterbrochen aufgeführte Theaterstück ist, hier nun also in Krimiform zum Lesen.
Wieder einmal zeigt die Queen of Crime, dass sie es geschickt versteht, einen genialen Krimiplot zu konstruieren und dabei die Identität des Mörders vor dem Leser zu verschleiern. Die Spannung steigt hier kontinuierlich an und auch nachdem sich das Mordmotiv heraus kristallisiert hat, ist der wahre Täter nicht ersichtlich, hier wird man wirklich geschickt auf falsche Fährten gelockt, nur um am Ende von der Auflösung verblüfft zu werden.
Auch mit ihrer Figurenzeichnung ist der Autorin wieder eine große Bandbreite menschlicher Eigenschaften gelungen, ab einem gewissen Punkt ist eigentlich jeder verdächtig und das resultiert aus gewissen Eigenschaften oder Handlungen, die die jeweiligen Personen begangen haben. Hier ist niemand nur gut oder böse und auch Geheimnisse und Missverständnisse spielen eine Rolle, so dass man niemand von vornherein ausschließen kann.

FaziT: ein meisterhaft konstruierter Krimi, bei dem zunächst jeder verdächtig ist und bei dem man am Ende doch in Bezug auf den Täter überrascht wird.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2019
The Cruise

The Cruise


sehr gut

Es ist der Gruppe um David Harland gelungen, den scheinbar Verantwortlichen für den Horrortrip zu enttarnen, doch das wäre am Ende zu einfach gewesen. Kurz vor der Kollision mit einer Ölplattform, wird klar, dass keiner aus der Gruppe zufällig ausgewählt wurde und jeder Einzelne eine Schuld aus der Vergangenheit mit sich trägt. Auf der Ölplattform trifft die Gruppe auf eine Sekte, die reichlich dubios ist.

Nahtlos wird hier das Geschehen aus der 1. Staffel weitergeführt, so dass man hier am besten zusammenhängend hört. Am Ende der ersten Staffel waren ja reichlich Charaktere ausgeschieden, so dass hier nun einige neue Mitspieler die Bühne betreten, doch auch hier gibt es Verbindungen zu einigen Personen vom Kreuzfahrtschiff und zu Ereignissen aus der Vergangenheit. Nach und nach offenbaren sich auch immer mehr Details über das perfide Spiel, das hier getrieben wird und wer die Drahtzieher hinter allem sind.
Insgesamt ist auch die 2. Staffel sehr spannend und kann mit einer rasant ablaufenden Handlung überzeugen, trotzdem fesselt sie nicht so wie der 1. Teil, weil hier doch einige Entwicklungen recht unglaubwürdig erscheinen und gerade das Ende ein wenig gezwungen wirkt. Man erwartet gerade am Ende nocheinmal einen richtigen Knalleffekt, der aber ausbleibt. Trotzdem bleibt insgesamt ein guter Gesamteindruck und auch die 2. Staffel hat einen hohen Unterhaltungswert.
Neben den übrig gebliebenen Sprechern aus Teil 1 überzeugen diesmal besonders Lutz Mackensy als undurchsichtiger Dr. Montgomery, Barbara Auer als June und Nana Spier als Carrie. Und auch akustisch ist die 2. Staffel wieder ein richtiger Hörgenuß! Sowohl Musik als auch Geräusche und Effekte wurden wieder zu einem stimmigen Klangteppich verwoben, der die Story atmosphärisch untermalt.

FaziT: Staffel 2 kann nicht ganz halten, was die erste Staffel vorgelegt hat, trotzdem war „The Cruise“ insgesamt ein tolles Hörerlebnis, das mit herausragenden Sprechern und einer originellen Story überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2019
The Cruise

The Cruise


ausgezeichnet

Ursprünglich eine Hörspielproduktion des WDR, wurde „The Cruise“ nun von Folgenreich als Hörspielbox veröffentlicht. Ich muß gestehen, dass ich zunächst etwas ganz anderes erwartet hatte, aber dann sehr positiv überrascht wurde, denn Regisseur Stuart Kummer überzeugt mit einem grandiosen und spannenden maritimen Abenteuer, das voller Überraschungen steckt und zudem von der akustischen Seite her ein tolles Klangerlebnis bietet.
Am Anfang werden erst einmal sämtliche Hauptcharaktere eingeführt, das zieht sich zwar ein wenig und bei der Fülle der Personen muß man auch aufpassen um nicht den Anschluß zu verlieren, aber das ist für den weiteren Verlauf der Story wichtig, also sollte man hier gut aufpassen! Mit dem Verschwinden eines Großteils der Passagiere nimmt die Handlung dann deutlich an Fahrt auf, es wird mysteriös und auch recht actionreich. Die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag, immer neue Katastrophen brechen über die kleine Gruppe herein und als Hörer kann man sich so gar keinen Reim auf das Ganze machen. Horror, Mysterie und Thrillerelemente verschmelzen hier zu einem gelungenen Mix, der für den Hörer viele Möglichkeiten zum Miträtseln und Spekulieren bietet. Auch bei den Figuren ist es den Machern gelungen, sehr interessante Charaktere zu schaffen, die individuelle Züge haben. Jeder hat irgendetwas auf dem Kerbholz und nicht jeder ist der, der zunächst zu sein scheint. Auch untereinander ist die Gruppe nicht einig, es gibt reichlich wechselnde Bündnisse, der ein oder andere verfolgt einen ganz eigenen Weg, doch diverse unerwartete Wendungen und dramatische Ereignisse machen den verschiedenen Konstellationen einen Strich durch die Rechnung.
Die Messlatte in punkto Spannung wird hier von Anfang an sehr hoch angesetzt und es gelingt auch, das hohe Level bis zum Ende der Staffel durchzuhalten.
Das Ende von Staffel 1 bietet nur wenig Auflösung und läßt noch vieles offen, dass dann in der 2. Staffel hoffentlich aufgeklärt wird.
Auch von der technischen Seite kann The Cruise begeistern. Ein toller Sound, atmosphärische Effekte und eine dichte Klangkulisse bescheren eine tolles Hörerlebnis, zu dem die hervorragenden Sprecher ebenfalls beitragen. Tobias Meister als Thomas Jefferson Cleary / David Harland macht seine Sache ganz hervorragend, ebenso wie Lisa Werlinder als toughe Schwedin Linda Erikson und Volker Brandt als ihr Vater Professor Carl Anders Erikson. Auch Gerrit Schmidt Foß als undurchsichtiger Hacker Joshua Ismael Cohen kann überzeugen, ebenso wie Asad Schwarz als überdrehter Adrenalin Junkie Marcus Benjamin Langhorne, genannt Rusty. Überzeugend sind auch Hans Werner Olm als Offizier John Bounty, Jan Odle als Christian Fletcher, Olaf Reichmann als Aleksei Potjomkin und Anna Fischer als fast blinde Becky.

FaziT: Obwohl ich zunächst etwas ganz anderes erwartet hatte, wurde ich hier sehr positiv überrascht! The Cruise bietet eine originelle, Ideen- und wendungsreiche Story, deren Plot nicht wirklich einem Genre zugeordnet werden kann. Das Ganze wurde sehr atmosphärisch und spannend als Hörspiel umgesetzt und weckt natürlich die Neugier auf die zweite Staffel.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2019
Die Legende von Sleepy Hollow (MP3-Download)
Irving, Washington

Die Legende von Sleepy Hollow (MP3-Download)


gut

Das kleine Städtchen Tarrytown liegt beschaulich in einem Seitental des Hudson River, doch im Ort kursieren reichlich Gespenstergeschichten. Als der neue Dorfschullehrer Ichabod Crane in die Stadt kommt, wird er mit der Legende von Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzt. Ein angeblich kopfloser Reiter soll schon einige Male gesichtet worden sein.

Wer gehofft hat, dass die 68. Folge des Gruselkabinetts irgendeine Ähnlichkeit mit dem Film „Sleepy Hollow“ hat, der wird wohl schwer enttäuscht werden! Sicher sind einige Figuren identisch, aber das ist auch schon fast alles. Schauerlich oder unheimlich wird es zu keiner Zeit, vielmehr plätschert das Hörspiel ohne große Höhepunkte vor sich hin. Lehrer Ichabod Crane ist eigentlich mehr eine Witzfigur, ein kleiner Kerl mit großem Kopf, der nur ans Essen denkt und sich in die Tochter des reichsten Bauern, Katarina van Tassel verliebt. Streckenweise nimmt das Ganze schon Tragik-komische Züge an.
Wie immer brillieren aber die Sprecher und auch von der technischen Seite muß man Titania ein Lob aussprechen, sowohl Geräuschkulisse als auch musikalische Untermalung sind wieder von bester Qualität und so wird man trotz der so gar nicht gruseligen Geschichte ganz gut unterhalten.

FaziT: Mag sein dass sich das Hörspiel recht genau an der literarischen Vorlage von Washington Irving orientiert, trotzdem kann das Hörspiel dem Anspruch eines Gruselstücks kaum genügen, bietet aber durch die hervorragenden Sprecher und die gute technische Umsetzung doch einigen Unterhaltungswert.

Bewertung vom 07.01.2019
Der Schatten über Innsmouth (Teil 2 von 2) (MP3-Download)
Lovecraft, H.P.

Der Schatten über Innsmouth (Teil 2 von 2) (MP3-Download)


ausgezeichnet

Robert Olmstead hat den alten Zadok Allen mit Hilfe von reichlich Alkohol dazu gebracht, ihm die Geschichte des Ortes zu erzählen. Doch das ist nicht unbemerkt geblieben und die Einwohner wollen verhindern, dass Robert den Ort verläßt.

Zadok Allen erzählt die gesamte Geschichte des Ortes in einer Art Monolog, sicher hätte man das besser lösen können, doch trotzdem baut sich die bedrohliche Atmosphäre immer weiter auf und schlägt den Hörer in seinen Bann. Zwar weiß man ja schon von Anfang an, das Robert überlebt, da er ja seine Geschichte rückblickend erzählt, allerdings gibt es nach seiner Flucht aus Innsmouth noch eine überraschende Wendung, die zum Ende noch für Erstaunen sorgt und ein gelungenes Finale bietet.
Musikalisch ist das Hörspiel, bzw. beide Teile, wunderbar mit stimmigen Klängen unterlegt, die die unheilvolle Atmosphäre noch unterstützen. Zu den Sprechern braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, die sind bei der Reihe immer hervorragend ausgewählt. Allerdings spricht Peter Weis den alten Alkoholiker Zadok Allen wirklich grandios, was zur gelungenen Gesamtstimmung noch einmal beiträgt.

FaziT: gelungenes Finale der Doppelfolge, dass die bedrohliche Stimmung und düstere Atmosphäre noch einmal steigert und mit einer gekonnten Wendung am Schluß überrascht.