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CM94
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Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2021
The Dream Of Us / St. Clair Campus Bd.1
Kazi, Yvy

The Dream Of Us / St. Clair Campus Bd.1


ausgezeichnet

„The dream of us“ ist für mich das erste Buch von Autorin Yvy Kazi, aber es wird ganz sicher nicht das letzte sein, so sehr hat sie mich ihren Protagonisten verzaubert. Wenn ich mir einen Bookboyfriend aussuchen könnte, dann wäre Drew definitiv the One.

Zum Inhalt: July hat hochsteckte Ziele für ihr Leben. Sie träumt von einer Karriere als NFL Cheerleader, auch wenn sie weiß welch strenge Regeln und Einschränkungen damit einhergehen. Ihre oberste Regel lautet daher von jeher: Footballspieler zu daten ist ein No Go. Aber alle guten Vorsätzen können nichts dagegen ausrichten, dass sie sich unbestreitbar zu Drew hingezogen fühlt, dem neuen Quaterback der Collegemannschaft. Aber ist sie bereit ihren Traum für einen Mann zu opfern?

Das Buch ist einfach fantastisch geschrieben und die Charaktere sind so liebenswert und authentisch, dass man sie einfach mögen muss. Die Autorin schreibt so bildhaft, dass ich mich in Fair Haven direkt selbst heimisch gefühlt habe und nichts lieber tun würde als auf einen Milchshake ins Hatcat zu gehen oder Bo im Hazelcup zu besuchen.

Was mir besonders gut gefällt ist, wie divers die Charaktere sind. Sie alle haben ganz unterschiedliche Sorgen, Wünsche und Träume. Das gibt der Story viel Potential und der Leser findet sicher eine Person mit der er sich identifizieren. Außerdem vermittelt das Buch, dass es wichtig ist, für sich selbst einzustehen, an seine Träume zu glauben und sich nicht unterkriegen zu lassen.

Ich hab mich vorher noch nie tiefergehend mit Cheerleading und Cheerdancing beschäfigt und einige neue, teils schockierende Einblicke gewonnen. Man weiß ja, dass die Aufnahmeprüfungen hart sind, aber dass die Einschränkungen für die Mädels so antiquiert und archaisch sind, war mir tatsächlich nicht klar. Ich habe hier echt nochmal was ganz neues erfahren und es war ein interessanter Einblick in die Welt dieses Sports.

Für mich war dieses Buch ein echtes Highlight aus dem Bereich Young Adult. Mit viel Herz und Tiefe hat mich die Story bezaubert und mitgerissen. Absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 20.12.2021
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


sehr gut

„Der Gräber“ hat mich aufgrund des Klappentextes neugierig gemacht. Und auch das Cover mutet düster und bedrohlich an. Der Inhalt war dann letztendlich aber doch ganz anderes als erwartet: ein Buch in einen Buch und eine Mischung aus Thriller und Horrorgeschichte.

Zum Inhalt: er kommt jedes Jahr in der Nacht der 6. November und holt sich ein neues Opfer. Aus den Tiefen des Erdreichs dringt er in die Häuser der Menschen ein und nimmt sie mit sich in die Dunkelheit. Ein Serienmörder, der seit Jahres sein Unwesen treibt wird aufgrund seines Modus Operandi „Der Gräber“ genannt. Doch wie gelingt es ihm, durch Erde und Beton in die Häuser seiner Opfer einzudringen? Als ein mysteriöses Manuskript auftaucht, bekommt die Geschichte um diesen albtraumhaften Killer eine neue Wendung.

Ich hatte ehrlich gesagt einen klassischen Thriller erwartet. Entweder aus Sicht der Polizei oder des Täters erzählt. Stattdessen mutet das Buch eher romanartig an und stellt eine Lektorin in den Vordergrund der Geschichte. Der eigentliche Täter und die Morde bleiben Randgestalten in diesem Buch während es sich eher auf die psychisch-soziale Entwicklung der Protagonistin konzentriert.

Was ich fantastisch umgesetzt finde ist die Idee vom Buch in einem Buch. So beginnt jedes Kapitel mit einem Abschnitt aus der fiktiven Roman „ich bin der Gräber“. Und die Zitate tragen gewaltig zur grusligen Atmosphäre im Buch bei.

Das Buch ist weder blutrünstig, noch kaltblütig. Stattdessen kommt es mit einer subtilen Schauerlichkeit daher, die an Kindheitsängste erinnert: dunkle Keller, unerklärliche Geräusche, böse Wesen. Das ist mal was anderes und definitiv nicht das, was ich bei diesem Buch erwartet hatte. Und während die Protagonisten langsam aber sicher den Verstand verlor begibt sich das Buch an die Grenzen zwischen Realität und Fantasie.

Das Buch ist Buch geschrieben und hat mich nicht losgelassen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Gräber auf sich hat. Gute Lektüre für die dunklen Abende

Bewertung vom 16.12.2021
Jane Austen und die Kunst der Worte / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.7
Bell, Catherine

Jane Austen und die Kunst der Worte / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.7


gut

In „Jane Austen und die Kunst der Worte“ werden das Leben, die Liebe und die Werke von Jane Austen beleuchtet. Da aus Austens Leben relativ wenig überliefert ist, blieb der Autorin viel Spielraum für die eigene Fantasie. Dadurch ist das Buch aber natürlich eher fiktiv als biografisch.

Ich bin großer Jane Austen Fan und habe mich in ihrer Welt direkt heimisch gefühlt. Das späte 18. und der Anfang des 19. Jahrhunderts ist einfach eine faszinierende Zeit. Und gerade das alte England hat es mir einfach angetan.
Die junge Jane erinnert mich irgendwie direkt an Elisabeth Bennet und generell hatte ich das Gefühl ein Jane Austen Buch über Jane Austen zu lesen. An einigen Stellen kam mir die Wortwahl allerdings unpassend vor und Jane Austen konnte nicht das selbe Charisma entwickeln, das ihren Figuren so zu eigen war.

Man kommt von Beginn an gut in die Handlung rein und der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Flüssig, humorvoll und ganz im Stile der damaligen Zeit werden die Ereignisse geschildert. Was mich beim Lesen immer wieder unterbrochen und gestört hat waren die großen Zeitsprünge die scheinbar willkürlich in beide Richtungen stattfanden. Eine chronologische Erzählung hätte mir besser gefallen.

Im Buch wird viel aus den Werken Jane Austens zitiert, manchmal über eine ganze Seite hinweg. Als Fan kennt man diese Werke bzw. liest sie bei Interesse separat, hier haben mich die langen Passagen irgendwann eher gestört. Ich wollte schließlich etwas über Jane Austen lesen. Und die ist mir ironischerweise in ihrem eigenen Buch einfach zu kurz gekommen.

Was ganz gut rausgekommen ist, waren die Umstände der damaligen Zeit und wie wenig Jane sich dort einfügen konnte und wollte. Während andere junge Frauen von Heirat träumten, träumte Jane von einer eigenen Karriere und dem Schreiben.

Ich habe schon einige Bücher aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ gelesen und hatte mich sehr gefreut, dass es nun eins über Jane Austen gibt. Allerdings konnte es mich nicht wie erhofft begeistern. Es mag daran liegen, dass über Jane Austen vergleichsweise wenig bekannt ist, aber das Buch war dadurch einfach nicht, was ich mit von einem buch über Jane Austen erwartet hatte.

Ein netter Roman mit Jane Austen Touch, aber mehr leider nicht.

Bewertung vom 16.12.2021
Q
Dalcher, Christina

Q


ausgezeichnet

Nachdem „Vox“ für mich ein echtes Highlight-Buch war, war ich schon wahnsinnig gespannt auf den neuen Roman von Christina Dalcher. Auch „Q“ illustriert wieder eine dystopische Welt, die so erschreckend nah an unserer ist, dass man meinen könnte, nur ein falscher wäre nötig, um sich in diesem Buch wiederzufinden. Und die Geschichte lehrt uns schließlich, dass kein Grauen unvorstellbar ist, wenn es darum geht Eliten zu bilden und die Schwachen auszumerzen.

Zum Inhalt: Nach Bildungsreformen in den USA besitzt jeder Bürger einen Q-Wert, der den sozialen Stand in der Gesellschaft definiert. Wer einen hohen Q-Wert hat, gehört zur Elite und genießt entsprechende Privilegien. Wer einen niedrigen Wert hat, macht Niedriglohn-Jobs, bekommt eine schlechtere Schulbildung ohne Möglichkeit ein College zu besuchen, muss an einer separaten Kasse im Supermarkt anstehen und vieles mehr. Dr. Elena Fairchild hat eine Musterfamilie, sie ist Lehrerin an einer Silbernen Schule im Beriech Life Science, ihr Mann arbeitet beim Bildungsministerium und ihre zwei Töchter haben entsprechend hohe Q-Werte um der Familie ein bequemes Leben zu ermöglichen. Bis Freddie in einem Test versagt und ihr Q-Wert unter 8 rutscht. Das Mädchen darf ein letztes Wochenende zu Hause verbringen, bevor es von einem gelben Bus abgeholt wird. Was dann mit den Kindern passiert ist ungewiss. Elena tut alles um ihre Tochter wiederzubekommen und deckt dabei das ganze Ausmaß einer großes Verschwörung auf.

Dass die Gesellschaft den Drang verspürt, sich selbst in Klassen einzuteilen ist ja nichts neues. Wir suchen bewusst und unbewusst nach Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen, vergleichen und bewerten, stellen uns selbst höher oder niedriger als andere. Wonach diese Einteilung passiert unterscheidet sich in den jeweiligen Kulturkreisen. In diesem Buch ist Intelligenz alles. Wenn du nicht intelligent und systemtreu bist, dann passt du nicht in diese neue, schöne Welt. Aber noch andere Menschen sind dem System ein Dorn im Auge, das nicht davor zurückschreckt, bis ans Äußerste zu gehen, um den Wert der Familie und der Menschen zu steigern und eine reine Elite zu schaffen.

Christina Dalcher schildert sehr eindringlich eine Welt, die von unserer eigenen gar nicht so weit entfernt ist- Gentest zur Frühermittlung von Krankheiten ungeborener Kinder, gesteuerte Familienplanung in Ländern mit hoher Überbevölkerung, Eignungstests für weiterführende Schulen, Begabtenförderung- all diese Dinge gibt und gab es schon. Dalcher treibt es nur noch weiter auf die Spitze, verzerrt es bis ins fast schon lächerlich obszöne. Die Welt die sie schafft ist so beängstigend, so unnatürlich und doch so greifbar real. Alles was in diesem Buch steht erscheint mir als absolut durchführbare Option in einer Gesellschaft, die versucht wieder eine Weltelite zu werden.

Schon bei „Vox“ hat mir die mutige, starke Protagonistin gefallen, die sich auch in diesem Buch wiederfindet und mit der man einfach mitfiebern muss. Mit „Q“ hat Dalcher „Vox“ noch einmal getoppt. Ich bin gespannt und habe Angst, was sie wohl als nächstes Schreiben wird. Diese Buch wird mir noch lange Stoff zum Nachdenken geben. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 16.12.2021
Hinter diesen Türen
Ware, Ruth

Hinter diesen Türen


ausgezeichnet

„Hinter diesen Türen“ hat mich vor allem durch das Cover neugierig gemacht. Als würde man durch ein Schlüsselloch in das Leben anderer Leute blicken. Und wer würde nicht mal gerne Mäuschen spielen und gucken, wie es bei anderen Leuten zu Hause so ist. Und genau so ging es Rowan, als sie einen Job annahm, der sie alles kosten sollte.

Zum Inhalt: Rowan ist Kindermädchen und arbeitet in einer Kindertagesstätte. Als sie zufällig auf ein Jobangebot stößt, das zu gut ist, um wahr zu sein, nimmt sie ihren Mut zusammen und bewirbt sich. Als Nanny einer Familie mit vier Kindern, soll sie vor allem tagsüber die Betreuung der Kleinen übernehmen, aber auch einspringen, wenn die vielbeschäftigen Eltern mal beruflich verreisen müssen. Die hohe Gage ist vor allem an die Bedingung gekoppelt, dass Rowan mind. Ein Jahr im Dienste der Familie zubringt, nachdem die Familie unter dem ständigen Wechsel der Kindermädchen zu leiden hatte. Schnell merkt Rowan allerdings, dass im Haus irgendwas Merkwürdiges vor sich geht. Und schnell soll sie bereuen, den Job angenommen zu haben.

Das Buch ist als Brief an einen Anwalt geschrieben und Rowan erzählt retrospektiv über die Ereignisse, die zu ihrer Verhaftung geführt haben. Das ist ein interessanter Erzählstil, der ihre Verzweiflung und die beklemmende Atmosphäre im Haus gut rüberbringen. Rowan spielt dabei mit offenen Karten und offenbart auch ihre sämtlichen Geheimnisse nach und nach. Denn sie ist mitnichten so unschuldig, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die Stimmung ist von Anfang an sehr bedrohlich und erinnert ein bisschen an Mystery-Horror. Es passieren viele Sachen, die Rowan zu Anfang noch versucht rational zu erklären aber immer mehr gehen ihre Nerven mit ihr durch und sie steigert sich in ihre Panik hinein. Die Spannung steigert sich kontinuierlich zu Ende hin und gipfelt in das Ereignis, das Rowan ins Gefängnis bringt. Das Ende ist fantastisch gemacht, in einem Zeitsprung erfahren wir, was wirklich geschehen ist und wer für die Vorkommnisse im Haus verantwortlich war.

Das Buch hat mir gut gefallen und ich hatte beim Lesen selbst dieses ungute Gefühl, was auch Rowan im Haus verspürt hat. Die Erzählung war wirklich anschaulich und nahbar. Ich konnte mich gut in die junge Frau hineinfühlen. An manchen Stellen hätte es die Autorin sogar noch weiter treiben können für meinen Geschmack. Ein tolles Buch für „Grusel-Fans“.

Bewertung vom 14.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Mit "Der Herzgräber" ist Jen Williams ein interessanter Debüt gelungen, ob es sich dabei tatsächlich um einen Thriller handelt, kann ich nicht sagen. Das Buch ist eine faszinierende Mischung aus Märchenstunde, Familiendrama, und Mysterykrimi- echte Thrillerspannung und Nervenkitzel sind bei mir allerdings ausgeblieben.

Zum Inhalt: Heather Evans hat die bedrückende Aufgabe den Nachlass ihrer Mutter zu ordnen, nachdem diese Selbstmord begangen hat. In ihren Hinterlassenschaften findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers- Michael Reave hat unzählige Frauen ermordet und ihnen das Herz gestohlen. Heather kann nicht glauben, dass ihre Mutter ausgerechnet mit diesem Kontakt pflegte. Als die Morde erneut beginnt beschließt Heather der Vergangenheit ihrer Mutter auf die Spur zu gehen und mit Reave zu reden. In der Hoffnung etwas über den Mörder und die Verstrickung ihrer Mutter zu erfahren. Doch stattdessen stolpert sie in eine dunkle Familiengeschichte.

Was mir wirklich gut gefallen hat, waren die grausigen Märchenelemente, die die Autorin geschickt in die Geschichte eingebaut hat. Immer wenn Reave ein Märchen erzählte, lief es mir kalt den Rücken runter. Das gibt dem Buch einen märchenhaft schaurigen Touch und mir ist wieder ins Gedächtnis gerufen worden, wie brutal Märchen eigentlich sind.

Das Buch ist in zwei Zeitebenen erzählt: der Gegenwart, in der Heather versucht, sich einen Reim auf das Leben ihrer Mutter zu machen und der Vergangenheit, die Michael Reaves Kindheit in der Kommune aufgreift. Das finde ich gut gemacht, weil man dadurch näher an der Geschichte dran ist, als we

Das Buch hatte in meinen Augen ein paar Längen und der Spannungsbogen blieb nach dem wirklich Einstieg in die Handlung ab circa der Hälfte relativ flach. Schnell war die Handlung vorhersehbar und das Ende konnte mich nicht mehr überraschen. Das finde ich an sich auch nicht schlimm, aber für einen echten Thrillerfan könnte das enttäuschend sein, wenn die Erwartungen an diesen Thriller zu hoch sind. Das Ende ist schlüssig konstruiert und die Fragen, die ich mir beim Lesen stellte wurden alle beantwortet.

Das Buch ist ein solides Debüt mit Potential für mehr.

Bewertung vom 14.12.2021
24 gute Taten
Fagerlund, Jenny

24 gute Taten


sehr gut

"24 gute Taten" ist ein richtig schöner, winterlicher Roman für die Vorweihnachtszeit. Perfekt für die einen kalten Sonntag auf dem Sofa. Das Cover finde ich schön verspielt gestaltet, die Illustration macht richtig Lust auf Winter und Weihnachten. Die Szene kommt zwar so nicht vor, aufgrund des Themas und der Atmosphäre passt es aber trotzdem super zum Buch.

Zum Inhalt: Emma hat die Liebe ihres Lebens an Weihnachten verloren und gibt sich die Schuld daran. Seit zwei Jahren zieht das Leben mehr an ihr vorbei, als dass sie es wirklich lebt. Und eigentlich würde Emma am liebsten selbst sterben. Doch ihre Schwester hat sich in den Kopf gesetzt, dass Emma endlich anfangen muss ihr Leben in den Griff zu bekommen und sich ein Hobby oder Projekt suchen muss. Um den Attacken ihrer Schwester aus dem Weg zu gehen beschließt Emma, dass sie bis zum 24. Dezember jeden tag eine gute Tat vollbringen will. Dabei findet sie nicht nur neue Freunde, sondern auch sich selbst wieder und kämpft sich zurück ins Leben.

Die Geschichte um Emmas Verlust ist wirklich schlimm und man merkt richtig, wie groß ihre Schuldgefühle sind. Die ganze Tragik der Geschichte wird aber eigentlich erst am Ende offenbart. Die Autorin spricht ein wichtiges Thema an und bindet es gut in die Geschichte ein. Generell werden auch viele soziale Themen angesprochen wie z.B. Einsamkeit und Isolation im Alter, Lügen und Geheimnisse in der Ehe, unstete Familienverhältnisse, Selbstzweifel. So ist dieses Buch nicht einfach nur eine nette Geschichte, sondern bringt auch zum Grübeln. Emma erreicht mit ihren guten Taten durch kleine Gesten wirklich viel und wird zum sicheren Hafen für Freunde, Familie und Nachbarn.

Dieses Buch ist keine klassische Romanze, obwohl auf dem Klappentext auch ein Mann angeteasert wird. Das hat mir gut gefallen, wenn ich finde oft wird es übertrieben dargestellt, wenn mal wieder ein neuer Mann eine Frau aus einer Krise rettet. Frau von heute kann das nämlich auch hervorragend alleine- Emma ist das beste Beispiel dafür. Mir sind in diesem Buch aber vor allem auch die vielen Nebencharaktere ans Herz gewachsen, an denen Emma nicht nur ihre guten taten vollbringt, sondern die auch so wahnsinnig viel für Emma tun. Das Buch zeigt ganz wunderbar, wie viel ein bisschen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bewirken kann und wie aus Fremden Freunde werden.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 13.12.2021
Th1rt3en
Cavanagh, Steve

Th1rt3en


ausgezeichnet

Ich mag es ja eigentlich nicht, wenn Bücher schon vor Erscheinen so gehyped werden. Denn dann ist meine Erwartungshaltung zu hoch und ich werde enttäuscht. Nicht so hier. Dieses Buch hat einfach alles: einen komplexen, hochspannenden Plot, einen sympathischen Nobody der zum Held der Story wird, einen perfiden Killer und einen Hauch Brisanz.

Zum Inhalt: Der ehemalige Trickbetrüger Eddie hat sich als Strafverteidiger einen gewissen Ruf erarbeitet. Trotzdem ist er überrascht als er bei einem sehr prominenten Fall die Verteidigung unterstützen sein. Dies könnte seine Chance sein, um sich aus den dreckigen Fällen zurückzuziehen und ein geregeltes, gut situiertes Leben zu beginnen. Doch dann kommt alles anderes als geplant und plötzlich steht Eddie allein da mit einem Mandaten, von dessen Unschuld er fest überzeugt ist, der aber nicht kooperiert und einer Jury, die nicht so unbefangen ist, wie er denkt.

Ohne viel Vorgeplänkel steigt man als Leser direkt in die Handlung ein, was auf den ersten Seiten vielleicht etwas verwirrend ist, bin man erkennt worauf das Ganze hinausläuft. Danach ist das Buch eine rasante Hetzjagd- nicht nur um juristische Gerechtigkeit, sonder auch um Leben und Tod. Sehr detailliert und mit fundierten Fakten wird hier ein Plot gesponnen, der beeindruckend bösartig und gleichzeitig in sich sehr schlüssig ist.

Besonders Eddie ist mir durch seine Gerissenheit, sein Charisma und sein großes Herz sehr schnell sympathisch gewesen. Mit seiner Prinzipientreue und Straßenschläue ist er der Ideale Gegenspieler für den perfiden Killer, der in diesem Buch sein Unwesen treibt. Das Buch zieht einen hinein in die Abgründe des amerikanischen Rechtssystems und lässt einen nicht mehr los.

Ich lese wirklich viele Thriller, aber so einer ist mir noch nicht untergekommen. Das Buch hat eine Bandbreite an Emotionen in mir geweckt, was ich so von Thrillern nicht kenne.
Dieses Buch ist der beste Justizthriller, den ich dieses Jahr gelesen habe und schafft es auch sonst locker unter meine Top Drei Jahreshighlights.

Bewertung vom 13.12.2021
Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6
Caplin, Julie

Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6


ausgezeichnet

„Das kleine Chalet in der Schweiz“ ist Teil der „Romantic Escape“-Reihe von Julie Caplin. Das Buch hat eine tolle Haptik und kommt in winterlichem Farben und verspielten Coverdesign daher. Die Story ist wie auch die Vorgängerbände warm und herzlich, eine gelungene Auszeit vom Alltag und ein echter Wohlfühlroman.

Zum Inhalt: Mina ist impulsiv, spontan und will das Leben voll auskosten. Nach einer richtig üblen Trennung flüchtet sie sich zu ihrer Patentante in die Schweiz, um sich zu sammeln und neu zu sich selbst zu finden. Diese besitzt dort ein kleines Chalet, wo sie die Gäste mit Herzlichkeit und leckerem Essen empfängt. Und auch Mina verliebt sich auf anhieb in den verschneiten Ort, die Freiheit der Berge und die Schönheit der Natur. Und in Luke, der abenteuerlustig und locker ist, aber eigentlich nicht die Art von Mann, mit der Mia zusammen sein will.

Julie Caplin schreibt einfach locker von der Seele weg. Die Personen sind tolle Charaktere, mit ebenso schrulligen wie liebenswerten Eigenschaften. Das Buch liest sich sehr flüssig und die Story ist angenehm leicht. Das Buch ist ein schöner seichter Wohlfühlroman, eine kleine Flucht aus dem Alltag und ein angenehmer Kurzurlaub. Die Schönheit der Natur wird anschaulich beschrieben und man bekommt direkt Lust selbst Urlaub im kleinen Chalet zu machen.

Die Entwicklung die die Protagonistin im Buch durchlebt kann man sehr gut mitverfolgen, vor allem ihr hadern mit sich selbst und ihrer Impulsivität konnte ich gut nachempfinden. Aber schlussendlich gelangt sie zu der Einsicht, dass sie sich nicht verbiegen muss um andere glücklich zu machen, sondern sich ihr eigenes Glück suchen muss.
Besonders der hilfsbereite und führsorgliche Umgang im Chalet und mit den direkten Nachbarn hat für diese besondere, gemütliche Atmosphäre gesorgt, frei nach dem Motto "gemeinsam kann man alles schaffen".

Für mich ein schöner winterlicher Schmöker, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sondern sich einfach fallen lassen kann.

Bewertung vom 13.12.2021
Wie verführt man einen Lord? / Bridgerton Bd.3
Quinn, Julia

Wie verführt man einen Lord? / Bridgerton Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Band von Bridgerton ist für mich bisher der märchenhafteste, da er die klassische Story von „Cinderella“ ins frühe 19. Jahrhundert versetzt. Die Idee und dadurch natürlich schon etwas altbacken, aber nicht weniger romantisch. Von den bisherigen Paaren der Reihe ist es dieses, das bisher die meisten Hindernisse zu überwinden hat.

Zum Inhalt: Benedict Bridgerton kann seiner Mutter nicht entkommen, die den jungen Mann nun endlich ebenfalls unbedingt verheiratet sehen will. Doch Benedict kann den jungen Damen seiner Bekanntschaft nichts abgewinnen. Bis auf dem jährlichen Maskenball der Bidgertons eine mysteriöse, unbekannte Schöne trifft und ihr schlagartig verfällt. Doch als um Mitternacht die Masken fallen, verschwindet sie spurlos. Zwei Jahre sucht er erfolglos nach ihr und hatte schon fast aufgegeben, als das Dienstmädchen Sophie in sein Leben tritt und er sich sofort zu ihr hingezogen fühlt. Und doch kann er die maskierte Dame nicht vergessen. Kann es so ein Happy End für sie geben?

Sophies Schicksal beleuchtet zum ersten Mal die Verhältnisse fernab der schillernden Welt der gehobenen Gesellschaft beleuchtet. Was sie erlebt macht noch einmal deutlich, wie widrig die Umstände für eine unverheiratete Frau waren und dass Dienstmädchen in den herrschaftlichen Haushalten nicht immer gut behandelt wurden. Benedict Bridgerton kommt stattdessen wie ein Ritter in schillernder Rüstung daher, wobei auch sein moralischer Kompass ab und an zu wünschen übrig lässt, was aber für die Herren von Stand der Normalzustand gewesen zu sein scheint.

Das Buch ist wieder sehr schön flüssig und unterhaltsam zu lesen und man bekommt weitere Einblicke in das Familienleben der Bridgertons, wobei inzwischen hervorgehoben werden muss, was für eine bemerkenswerte Frau Violet Bridgerton ist. Sie will ihre Kinder vor allen auch glücklich verheiratet sehen, egal welchen Standes der potentiellen Kandidat/ die Kandidatin angehören. Das konnten sich zur damaligen Zeit nur wenige leisten und noch weniger wollten es. Aber sie unterstützt ihre Kinder, wo sie nur kann.

Es war wieder eine echte Freude dieses Buch zu lesen und ich kann es kaum erwarten, weitere Bücher der Reihe zu lesen, von der ich mir wünschte, sie würde niemals enden.