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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1570 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2020
Die Kaufmannstochter von Lübeck
Walden, Conny

Die Kaufmannstochter von Lübeck


gut

Johanna von Dören ist die Tochter eines angesehenen Kaufmanns aus Lübeck. Als Kind überlebte sie die Pest. Aus Dankbarkeit hat sie deshalb den festen Vorsatz gefasst, in ein Kloster einzutreten und ihr Gelübde abzulegen. Da sie ein gutes Zahlenverständnis und umfangreiche Erfahrungen als Schreiberin hat, unterstützt sie ihren Vater seit Jahren bei seinen Geschäften. Deshalb versucht der Vater Johannas Eintritt ins Kloster hinauszuzögern. Er nimmt sie mit zum Hansetag nach Köln. Dort soll über ein Bündnis gegen den dänischen König Waldemar IV. beraten werden. Johanna lernt dort Frederik von Blekinge kennen. Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Liebe. Diese scheint aussichtslos zu sein, denn Frederik gerät ins Zentrum einer heimtückischen Intrige, die nicht nur sein Leben, sondern auch das von Johanna und ihrer Familie in Gefahr bringt....


Conny Walden ist das Pseudonym des Autorenduos Alfred und Silke Bekker. Den beiden gelingt es mühelos, das Leben im damaligen Lübeck zu beschreiben. Schreibstil und Sprache sind gut an die Vergangenheit angepasst, sodass man in die Erzählung eintauchen kann. Der dänische König Waldemar IV. sorgt mit seinen Zöllen dafür, dass die Handelsinteressen der Kaufmannschaft stark behindert werden. Deshalb ist man sich einig, dass man gemeinsam gegen ihn vorgehen muss. Genaueres soll auf dem Hansetag in Köln besprochen werden. Deshalb reist auch Kaufmann von Dören mit seinen beiden Töchtern an.

Die Protagonisten werden nach und nach in die Handlung eingeführt. Dadurch fällt es leicht, den Überblick über die unterschiedlichen Charaktere zu behalten. Sie werden detailliert geschildert, sodass man sich ein Bild von ihren Stärken und Schwächen machen kann. Die Hauptprotagonistin Johanna ist fest dazu entschlossen, ins Kloster einzutreten und damit dem Herrn für ihre Rettung von der Pest zu danken. Ihr Tag wird von den kaufmännischen Belangen des Hauses und zahlreichen Gebeten bestimmt. Deshalb wirkt sie zunächst wie eine Heilige. Das ändert sich allerdings abrupt, als sie im Kölner Dom auf Frederik von Blekinge trifft und sich ihm bereits nach kurzer Zeit im Gotteshaus hingibt. Dieses ungebührliche Verhalten, in einer Zeit, in der alleine der Gedanke daran, schon als Sünde galt, lässt die Hauptprotagonistin zwar bedeutend menschlicher wirken, doch leider gerät dadurch die Glaubhaftigkeit der Erzählung etwas ins Wanken.

Die beiden Liebenden geraten in einen abenteuerlichen Strudel aus Lügen und Intrigen. Johanna, die als Frau ja eigentlich eine ziemlich bedeutungslose und untergeordete Rolle auf dem Hansetag spielt, tritt mutig für Frederik von Blekinge ein, als dieser einer ungeheuerlichen Tat bezichtigt wird. Dadurch kann man zwar die Liebe, die die beiden verbindet, spüren, hat allerdings auch das Gefühl, dass Johanna sich für damalige Verhältnisse ziemlich weit aus dem Fenster lehnt. Die Handlung ist durchgehend interessant, da es einige überraschende Wendungen gibt. Eine allzu romantische Liebesgeschichte braucht man allerdings nicht zu befürchten. Denn neben den Verwicklungen, denen sich Johanna und Frederik stellen müssen, erfährt man einiges über die damalige Zeit und die vorherrschenden Handelsgepflogenheiten.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen dieses historischen Romans recht gut unterhalten. Ich konnte mich mühelos in die damalige Zeit hineinversetzen und der Handlung problemlos folgen. Leider hat mich die schnelle Wandlung, von der Heiligen zur Sünderin, bei Johanna ziemlich überrascht. Denn ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass eine künftige Nonne sich ausgerechnet den Dom dazu aussucht, um sich ihrem Liebsten hinzugeben. Die ein oder andere Ungereimtheit sorgte außerdem dafür, dass ich die Erzählung nicht unbedingt glaubwürdig empfand. Ich bewerte diesen Roman auf meiner persönlichen Leseskala deshalb nur mit drei von fünf Bewertungssternen.

Bewertung vom 17.04.2020
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


sehr gut

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Dabei werden einige Protagonisten in die Handlung eingeführt. Trotz der hohen Anzahl der handelnden Personen, hatte ich jedoch nie das Gefühl die Übersicht zu verlieren. Die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander werden verständlich erklärt. Der Schreibstil ist recht einfach. Der Autor verwendet kurze Sätze und leider kommt es in der Erzählung zu einigen Wiederholungen. Dadurch empfand ich den Anfang etwas zäh und hatte leichte Schwierigkeiten den Einstieg in den Fantasyroman zu finden.

Zu Beginn der Handlung lernt man Kalix kennen. Durch ihre Drogensucht, nicht vorhandene Umgangsformen und ihren stark ausgeprägten Egoismus fällt es schwer, Sympathie für die Hauptprotagonistin zu entwickeln. Da man jedoch nach und nach von Kalix nicht ganz einfachen Jugendjahren und dem rauen Klima im Werwolfclan erfährt, beginnt man langsam ihre Handlungsweise zu verstehen. Die Erzählung wird durch die Feuerkönigin Malveria aufgelockert. Sie lässt ihre Garderobe von Kalix Schwester Thrix entwerfen und will sich in keinem Fall von ihrer schärfsten Konkurrentin, Prinzessin Kabachetka, ausstechen lassen. Da Malveria in ihrem eigenen Reich alle Feinde besiegt hat, ist ihr nun etwas langweilig. Deshalb schaut sie gerne in der Menschenwelt vorbei und schafft es mühelos, dafür die denkbar ungünstigsten Zeitpunkte auszuwählen. Im Schlepptau hat sie dabei ihre fast adoptierte, törichte Nichte Agrivex, der sie ständig damit droht, sie im Vulkan zu opfern. Ausserdem hat Malveria ihren Spaß daran, sich in das Liebesleben der beiden Studenten Moonglow und Daniel einzumischen. Auch die anderen Nebencharaktere und ihre Hintergründe werden detailliert beschrieben, sodass die Figuren lebendig wirken.

Die Handlung ist zwar nicht durchgehend spannend, bleibt aber durch die verschiedenen Protagonisten und die unterschiedlichen Schicksale interessant. Durch die kurzen Kapitel, und die damit verbundenen Perspektivenwechsel, wird man zum Weiterlesen verführt, sodass es schwerfällt das Buch aus der Hand zu legen.

Dieser Fantasyroman ist sicher keine besonders anspruchsvolle Lektüre. Dennoch konnte er mich durch vielschichtige Charaktere und eine interessante Handlung begeistern. Ich vergebe, trotz meiner Startschwierigkeiten, vier von fünf Bewertungssternen.

Bewertung vom 16.04.2020
Das italienische Mädchen
Riley, Lucinda

Das italienische Mädchen


gut

In der Familie der elfjährigen Rosanna Menici scheint nur die Schönheit der ältesten Tochter Carlotta zu zählen. Rosanna und ihr Bruder Luca erhalten dagegen kaum Beachtung. Trotzdem gelingt es Rosanna auf einer Familienfeier die Aufmerksamkeit des umschwärmten Opernstars Roberto Rossini auf sich zu ziehen. Er ist beeindruckt von Rosannas Stimme und empfiehlt den Eltern Rosannas Talent zu fördern. Die denken allerdings nicht einen Moment daran der Empfehlung zu folgen, sondern sind nur darauf fixiert, einen angesehenen Ehemann für die schöne Carlotta an Land zu ziehen. Rosannas Bruder Luca glaubt allerdings an seine kleine Schwester. Er opfert sein Erspartes, sodass sie heimlich Gesangsstunden nehmen kann. Nach Jahren harter Arbeit gelingt es Rosanna die Musikwelt von der Kraft und Einzigartigkeit ihrer Stimme zu überzeugen. Die gesamte Opernwelt scheint ihr zu Füßen zu liegen. Sie trifft wieder auf Roberto, den sie in all den Jahren niemals vergessen konnte. Obwohl er den Ruf eines skrupellosen Herzensbrecher hat, lässt Rosanna sich mit ihm ein....


Dem Vorwort kann man entnehmen, dass es sich bei "Das italienische Mädchen" um die überarbeitete Neuauflage des bereits 1996 erschienenen Romans "Aria" handelt. Die Autorin erklärt hier, wie es dazu kam, die Geschichte von Rosanna und Roberto neu zu erzählen.

Der Einstieg in den gefühlvollen Roman gelingt mühelos. Denn die Autorin beschreibt Protagonisten und Handlungsorte so lebendig, dass man beinahe meint, selbst im Neapel der damaligen Zeit zu sein. Die Atmosphäre ist unbeschreiblich, sodass man sich entspannt zurücklehnen und in Rosannas Erzählung eintauchen kann. Man blickt dabei zurück in Rosannas Kindheit und erlebt den Augenblick, in dem sie den erfolgreichen Sänger Roberto Rossini zum ersten Mal sieht, und dabei beschließt, ihn später zu heiraten, hautnah mit. Dieser Moment ist entscheidend für Rosannas ganzes Leben, denn danach beginnt sie Gesangsstunden zu nehmen und sich auf ihre Zukunft vorzubereiten. Lucinda Riley beschreibt das italienische Familienleben glaubhaft und lebendig. Man kann sich gut in Rosanna hineinversetzen und empfindet die Bevorzugung der älteren Schwester als äußerst ungerecht. Durch den lebendigen Schreibstil gerät man förmlich in den Sog der Handlung und kann sich den Erzählungen von Rosanna kaum noch entziehen. Gebannt verfolgt man ihren komentenhaften Aufstieg zur gefeierten Sängerin. Ihre große Liebe zum Herzensbrecher Roberto betrachtet man dagegen mit gemischten Gefühlen.

Die lebendigen und facettenreichen Charaktere sind die entscheidenden Stärken dieser Erzählung. Sie sorgen dafür, dass man sich auf die Handlung einlässt und ihr durchgehend interessiert folgt. Doch leider gibt es viel zu viele Wendungen und Schicksalsschläge die vorhersehbar und ziemlich klischeehaft wirken. Deshalb kommt es zu einigen Szenen, bei denen man ein ungläubiges Kopfschütteln nicht vermeiden kann. Leider verändert sich die Hauptprotagonistin im Lauf der Handlung zu ihrem Nachteil, sodass sie nicht mehr ganz so glaubhaft wirkt.

Das Ende kommt ein wenig abrupt und hält kaum Überraschungen bereit. Die unterschiedlichen Handlungsfäden verknüpfen sich zu einem stimmigen Ganzen. Doch leider ist das schon fast zu viel des Guten, sodass die gesamte Erzählung ein wenig zu zuckersüß wirkt.

Obwohl ich ja eher eine Krimi- und Thrillerleserin bin, die um romantische Liebesgeschichten einen großen Bogen schlägt, konnte ich dem Klappentext und den vielen positiven Rezensionen einfach nicht widerstehen. Ich habe mich beim Lesen des Romans gut unterhalten und konnte mit den Charakteren mitfiebern. Die Gefühle wirkten auf mich größtenteils echt und nicht zu dick aufgetragen. Das Ende war für meinen Geschmack allerdings zu stimmig und zu zuckersüß.

Bewertung vom 13.04.2020
Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge / Die Profilerin und die Patin Bd.2
Oetker, Alexander

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge / Die Profilerin und die Patin Bd.2


sehr gut

Europol ist es gelungen einen Islamisten umzudrehen und wieder in die Terrorszene einzuschleusen. Er soll mit den Informationen, die er dort sammelt, dazu beitragen, weitere Anschläge zu vereiteln. Doch mittlerweile hat es den Anschein, dass er kurz davor steht, enttarnt zu werden. Da er nicht mehr zu erreichen ist, könnte es sogar sein, dass er bereits aufgeflogen ist. Die Terror-Profilerin Zara von Hardenberg hat die Befürchtung, dass ein größerer Anschlag geplant ist. Deshalb muss sie dafür sorgen, den Informanten unbeschadet aus der Szene zu holen, um nicht nur sein Leben zu retten, damit er für weitere ähnliche Einsätze zur Verfügung steht, sondern um zu erfahren, ob sich ihre Befürchtungen bewahrheiten. Doch Zara selbst ist für so einen Einsatz eher ungeeignet, denn sie hält sich streng an Regeln. Doch ein Einsatz in dieser Größenordnung ist unter legalen Bedingungen nicht machbar. Das weiß auch Zara und deshalb bittet sie ihre Zwillingsschwester Zoe, die als Profi-Killerin für die korsische Mafia arbeitet, um Hilfe.....

"Zara und Zoe- Tödliche Zwillinge" ist nach "Zara und Zoe - Rache in Marseille" der zweite Thriller um die ungleichen Zwillingsschwestern. Den aktuellen Ereignissen kann man aber sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, da der Autor wichtige Hintergrundinformation in die Handlung einstreut. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel immer mit dem Namen der Person, die gerade im Zentrum des Geschehens steht, und dem jeweiligen Handlungsort gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten.

Der Thriller startet bereits rasant. Durch die ständigen Wechsel der Perspektiven kann das hohe Erzähltempo konstant gehalten werden. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse. Denn der Autor versteht es hervorragend, die Kenntnisse, die er als Journalist und Frankreich-Korrespondent erworben hat, so lebendig in die Handlung einfließen zu lassen, dass man die Bedrohung zwischen den Zeilen spüren kann. Im Verlauf der Handlung kommt es zu einigen actionreichen und brutalen Szenen. Hier sticht besonders Zoe hervor, die Zwillingsschwester, die als Profi-Killerin für die korsische Mafia arbeitet. Sie scheint eine unerbittliche und nahezu unverwundbare Killerin zu sein, die immer alles in Rekordzeit erfasst und ihren Gegnern dadurch die entscheidende Sekunde voraus ist. Diese Szenen lesen sich äußerst rasant, wirken allerdings auf Dauer arg konstruiert und etwas unglaubwürdig. Das tut der Spannung allerdings keinen Abbruch, denn man verfolgt gebannt das Geschehen und mag das Buch deshalb kaum aus der Hand legen.

Ein Thriller, der zwar stellenweise etwas konstruiert wirkt, aber durch das rasante Tempo überzeugen kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2020
Verlorene Gefühle / Prinzessin der Elfen Bd.5
Alfa, Nicole

Verlorene Gefühle / Prinzessin der Elfen Bd.5


ausgezeichnet

Endlich scheint es den Feinden der Völker gelungen zu sein, Lucy in eine willen- und emotionslose Marionette zu verwandeln, die von den Ältesten kontrolliert wird. Nichts erinnert mehr an die mutige und empathische Prinzessin von früher. Selbst die Gefühle für ihre große Liebe Daan scheinen sich in Gleichgültigkeit und Hass verwandelt zu haben. Daan ist verzweifelt, denn der Plan der Ältesten scheint aufzugehen. Doch tief in ihrem Innern beginnt Lucy sich gegen den Zwang des Banns aufzulehnen....

" Prinzessin der Elfen - Verlorene Gefühle" ist der fünfte und damit finale Band der Reihe um Lucy, die Kronprinzessin der Elfen. Auch dieser Band wird in der Ich-Form, hauptsächlich aus Lucys Sicht, geschildert. Wobei es gelegentlich Perspektiven gibt, in denen man ihrer großen Liebe Daan, dem Kronprinzen der Kobolde, oder anderen Hauptcharakteren über die Schulter schaut. Der erneute Einstieg in die magische Welt der Natura gelingt mühelos. Denn dieser Teil knüpft beinahe nahtlos an den spannenden Cliffhanger, mit dem der vorherige Band endete, an.

Man mag kaum glauben, wie sehr sich die empathische Lucy verändert hat. Durch die verwendete Perspektive bekommt man hautnah mit, wie emotionslos sie handelt. Sie ist eine Marionette der Ältesten geworden, die deren Ansichten nicht nur teilt, sondern entschieden befürwortet. Ihr nahes Umfeld reagiert ebenso entsetzt wie man selbst. Dennoch verfolgt man gebannt, die fortschreitenden Intrigen des Ältestenrates und die Bemühungen von Lucys Freunden und Mitstreitern, nicht nur zu Lucy durchzudringen, sondern die Macht der Ältesten zu brechen.

In diesem Band verknüpfen sich die losen Handlungsfäden, die sich durch alle Bände ziehen, gekonnt und schlüssig miteinander. Beim Lesen darf man einige Überraschungen erleben und nebenbei die wunderbar beschriebene Welt der Natura genießen. Die Spannung steigert sich stetig und gipfelt in einem atemberaubenden Finale.

Ein großartiger Abschluss der faszinierenden Reihe!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2020
Nebelmeer / Kommissar Birger Andresen Bd.10
Schlennstedt, Jobst

Nebelmeer / Kommissar Birger Andresen Bd.10


ausgezeichnet

Die Erinnerungen an einen sechs Jahre alten und noch immer ungeklärten Leichenfund am Schellbruch werden wach, als am Priwallstrand eine bereits skelettierte Frauenleiche entdeckt wird. Birger Andresen wird mit den Ermittlungen betraut. Doch neue Erkenntnisse lassen zunächst auf sich warten, da niemand weiß, um wen es sich bei der Leiche handelt. Offenbar wurde sie nicht vermisst gemeldet. Spuren an den Knochen deuten allerdings darauf hin, dass sie einen äußerst gewaltsamen Tod gestorben ist. Als eine weitere Leiche auftaucht, meldet sich eine junge Frau bei der Polizei, die Angst hat, dass es sich um eine Freundin handeln könnte. Da sich ihr Verdacht nicht bestätigt, schenken die Ermittler ihren Bedenken, dass ihre Freundin möglicherweise in großer Gefahr schweben könnte, zunächst keinen Glauben.....

"Nebelmeer" zählt zu den Küsten-Krimis, in denen Birger Andresen ermittelt. Man kann diesem Fall auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, da der Autor wichtige Hintergrundinformationen zu den Charakteren in die Handlung einfließen lässt.

Ohne langatmiges Vorgeplänkel, wird man sofort mitten ins Geschehen geworfen und beobachtet die unermesslichen Qualen einer Frau, die offenbar gegen ihren Willen irgendwo festgehalten und grausam misshandelt wird. Dadurch ist das Interesse an diesem Fall sofort geweckt. Man möchte unbedingt erfahren, wie sich diese brutalen Szenen mit den aktuellen Ermittlungen verbinden werden. Birger Andresen und sein Team tappen zunächst im Dunkeln. Es gibt kaum Ermittlungsansätze, kein Puzzleteilchen scheint zu passen. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man den Vorgängen auf den Grund zu gehen und dabei schaut man in tiefste menschliche Abgründe, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die früh aufgebaute Spannung steigert sich stetig, um schließlich in einem rasanten Finale zu gipfeln, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Spannung und Nervenkitzel sind garantiert, sodass man das Buch erst aus der Hand legen kann, wenn man am Ende angekommen ist.

Ein durchweg spannender Küsten-Krimi, bei dem man in tiefste menschliche Abgründe blickt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2020
Zerstörerische Sehnsucht / Prinzessin der Elfen Bd.3
Alfa, Nicole

Zerstörerische Sehnsucht / Prinzessin der Elfen Bd.3


sehr gut

Lucy und Daan dürfen kein Paar sein. Denn eine Beziehung zwischen Elfen und Kobolden ist streng untersagt. Nicht nur dieses Verbot, sondern auch die anderen Gesetze der Natura, machen Lucy zu schaffen. Da man ihr nicht alles sagt, beginnt sie, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Dabei bringt sie sich nicht nur in größte Gefahr, sondern deckt alte Familiengeheimnisse und Intrigen auf. Wem kann sie eigentlich noch vertrauen?

"Prinzessin der Elfen - Zerstörerische Sehnsucht" ist der dritte Band der magischen Jugendbuchreihe um Lucy, die Kronprinzessin der Elfen, die in die Welt der Natura führt. Die Geschichte wird wieder in der Ich-Form, aus der Sicht von Lucy geschildert. Hin und wieder meldet sich aber auch Daan, der Kronprinz der Kobolde, in dieser Perspektive zu Wort.

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt wieder mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, die Welt der Natura zum Leben zu erwecken. Die Charaktere sind einem mittlerweile vertraut und ans Herz gewachsen. Doch es ist nicht klar, wer hier Freund oder Feind ist und so fällt es leicht, Lucys Gefühle nachzuvollziehen. Die besondere Anziehungskraft zwischen Lucy und Daan ist regelrecht spürbar. Man merkt, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen. Doch diese Beziehung ist verboten. Die Verzweiflung der beiden wirkt authentisch, sodass man sich ganz darauf einlassen kann. Diese Geschichte hat allerdings deutlich mehr zu bieten als eine magische Lovestory. Denn Lucy deckt Intrigen auf und gerät einige Male in große Gefahr. Zum Ende hin steigert sich die Spannung stetig, um schließlich in einem Finale zu gipfeln, das einen sofort zum nächsten Band greifen lässt.

Eine magische Fortsetzung, die Lust darauf macht, sofort den nächsten Band zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2020
Riskante Hoffnung / Prinzessin der Elfen Bd.2
Alfa, Nicole

Riskante Hoffnung / Prinzessin der Elfen Bd.2


sehr gut

Mittlerweile sind einige Monate vergangen, seitdem Lucy in ihre eigentliche Heimat, das Reich der Natura, katapultiert wurde. Sie hatte nun etwas Zeit, sich mit ihrer Bestimmung, plötzlich die Prinzessin der Elfen zu sein, auseinanderzusetzen. Dennoch fällt es ihr noch schwer, sich zurechtzufinden, die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten und sich mit den besonderen Gepflogenheiten und Bestimmungen ihrer Heimat zu arrangieren. Lucy ist außerdem ständig in Gefahr. Ihr Leben wird durch brutale Anschläge bedroht. Dabei lassen sich Freund und Feind kaum unterscheiden. Daan, der Prinz der Kobolde, wächst ihr in dieser Zeit besonders ans Herz und bringt sie zum Träumen. Doch die junge Liebe steht unter keinem guten Stern, denn eine Beziehung zwischen Elfen und Kobolden ist streng verboten.....

"Prinzessin der Elfen - Riskante Hoffnung" ist der zweite Band einer magischen Jugendbuchreihe, die den Leser in das Reich der Naturvölker mitnimmt. Die Geschichte wird hauptsächlich in der Ich-Form, aus der Sicht von Lucy, geschildert. Hin und wieder gibt es allerdings Abschnitte, in denen Daan, der Prinz der Kobolde, im Mittelpunkt steht.

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos, da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen aus dem Auftaktband in die Handlung einstreut. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Er wirkt sehr jugendlich und passt damit gut zur Erzählweise der Hauptprotagonistin. Handlungsorte und Charaktere werden so lebendig beschrieben, dass man sie spontan vor Augen hat und ganz in die magische Welt eintauchen kann. Die beginnende Lovestory zwischen Lucy und Daan, wird authentisch geschildert und durch die gewählte Erzählperspektive kann man gerade Lucys Gefühle hautnah miterleben. Dadurch, dass man gelegentlich auch mehr von Daans Hintergrund und seinen Gefühlen erfährt, macht es einfach Spaß, sich auf diese Geschichte einzulassen und das Kribbeln zwischen den beiden zu genießen. Spannung und Action kommen ebenfalls nicht zu kurz, da der Friede zwischen den Naturvölkern brüchig wird und es zu einigen Anschlägen kommt.

Eine sehr empfehlenswerte Fortsetzung, die dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2020
Im Herzen die Rache (Furien-Trilogie Band 1) (eBook, ePUB)
Miles, Elisabeth

Im Herzen die Rache (Furien-Trilogie Band 1) (eBook, ePUB)


gut

Jeder macht Fehler, doch manchmal reicht es nicht, seine Taten nur zu bereuen. Das müssen auch Em und Chase feststellen. Die beiden Teenager leben in Ascension, einer kleinen Stadt in Maine. In Em tobt momentan ein Gefühlschaos, denn sie hat sich in Zach, den Freund ihrer allerbesten Freundin verliebt. Als diese die Stadt für einen Urlaub verlässt, gesteht Zach Em, dass es ihm genauso geht und dass er schon lange heimlich in Em verliebt ist. Obwohl Em ihre beste Freundin nicht hintergehen will, kann sie nicht gegen ihre Gefühle ankämpfen. Auch Chase, der sonst eher cool ist und niemanden an sich heranlässt, ist verliebt. Die geheimnisvolle Ty zieht ihn vollkommen in ihren Bann. Chase und Em ahnen nicht, in welcher Gefahr sie schweben, denn die beiden sind dazu auserkoren, für ihre Fehler zu büßen....

"Im Herzen die Rache" ist der Auftaktband einer Trilogie. Das Buch startet mit einem Prolog, in dem man entsetzt beobachtet, wie ein Mädchen auf das Geländer einer Brücke steigt und in die Tiefe springt. Dieser Einstieg macht neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung, da man gerne erfahren möchte, was zu diesem Schritt geführt hat.

Das weitere Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Man schaut dabei abwechselnd den Hauptprotagonisten Em und Chase über die Schulter. Die beiden sind typische Highschool-Teenager, die auf eine Schule gehen, in der man sein Ansehen rasch verlieren kann. Klatsch, Tratsch und Mobbing gehören dort zum normalen Alltag. Selbst der Sprung des Mädchens aus dem Prolog regt den größten Teil der Clique nicht zum Nachdenken an. Echte Betroffenheit oder Bestürzung macht sich nicht breit, sondern Sensationslust und Heuchelei. Partys und die neusten Modetrends sind wichtiger als das tief verletzte Mädchen, das keinen anderen Ausweg gesehen hat, als von der Brücke zu springen. Aus diesem Grund fällt es auch schwer, sich in die Hauptprotagonisten hineinzuversetzen und sie einzuschätzen. Sie wirken nicht sofort sympathisch, rufen aber auch keine spontanen Abneigungen hervor.

Die Handlung plätschert den größten Teil relativ emotionslos vor sich hin. Denn Ems Gefühlschaos, das durch ihre Liebe zum Freund ihrer besten Freundin verursacht wird, beobachtet man recht distanziert, da die Protagonistin ziemlich farblos bleibt und man bereits früh ahnt, wie dieser Handlungsstrang enden wird. Chase ist von der geheimnisvollen Ty fasziniert und man beobachtet erstaunt, wie schnell der coole und sonst so vorsichtige junge Mann in ihrem Netz zappelt und nicht die Gefahr bemerkt, die von ihr ausgeht. Das alles wird in einem flüssigen Schreibstil geschildert, der sich wirklich schnell lesen lässt. Dennoch kann die Handlung nicht richtig fesseln und die unheimliche Atmosphäre, die die geheimnisvollen Rachegöttinen ja verbreiten sollten, will sich einfach nicht einstellen. Kurz vor Schluss stellt sich dann doch noch die lang vermisste Spannung ein und das Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen recht gut unterhalten. Nicht weniger - doch leider auch nicht mehr. Durch das wunderschöne Cover und den interessanten Plot, in dem Rachegöttinnen in die Stadt kommen, um darüber zu urteilen, wer für seine Taten büßen muss, hatte ich mir von diesem Buch deutlich mehr erhofft. Farblose Charaktere und eine still vor sich hin plätschernde Handlung konnten mich leider nicht überzeugen. Da eine überraschende Wendung zum Schluss doch noch mein Interesse wecken konnte, vergebe ich drei von fünf Bewertungssternen.