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Benutzername: 
Fredhel
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 1150 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2021
Die Frau vom Strand
Johann, Petra

Die Frau vom Strand


ausgezeichnet

Petra Johann hat sich ein Postkartenidyll als Handlungsort für ihren Thriller gewählt. Rebecca lebt mit ihrem Baby in einem kleinen Ferienort an der Ostsee. Ihre Ehefrau Lucy erfüllt ihr jeden Wunsch, sogar den Wunsch nach besagtem Baby. Aber dann stürzt Lucy von der Steilküste und ist tot. Die Polizei weiß nicht, ob es Unfall, Mord oder Selbstmord gewesen ist. Hauptkommissarin Edda Timm verbeißt sich wie eine Bulldogge in den Fall. Sie ist ein Workaholic und auch von ihrem Team fordert sie 110-prozentigen Einsatz.

Mir hat an diesem Thriller besonders gut gefallen, wie es unter der Oberfläche brodelt. Es gibt viele Geheimnisse. Menschen handeln aus Liebe grundverkehrt. Oder sie begehen Fehler, um Vergangenes zu vertuschen oder um sich zu bereichern. Psychologisch hat dieser Roman einiges zu bieten, aber das letzte Kapitel ist dann der absolute Höhepunkt.
Aber bis dahin hat die Autorin ihre Leser sehr gut unterhalten mit wirklichkeitsnahen Dialogen und Emotionen sowie überraschenden Wendungen.
"Die Frau vom Strand" ist mal ein wirklich guter deutscher Thriller.

Bewertung vom 14.02.2021
Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2)


ausgezeichnet

Nachdem mir die erste Folge vom Flüsterwald schon gut gefallen hat, muss ich sagen, dass sich der Autor noch einmal gesteigert hat. 

Lukas wurde ja damals von der unerschrockenen Ella quasi gestalkt. Jetzt ist es ihr sogar gelungen, sich Zutritt in sein Elternhaus zu verschaffen und ihn zu nötigen, ihr bei der Suche nach ihrem verschwundenen Großvater, dem das geheime Labor neben Lukas' Kinderzimmer eigentlich gehört, zu helfen. Zusammen mit den Freunden aus dem Flüsterwald erleben sie ein gefährliches Abenteuer nach dem anderen, bis sie endlich den Großvater finden. Andreas Suchanek lässt eine wirklich magische Welt vor dem inneren Auge entstehen, bunt und voller Fabelwesen.

Auch diese Episode ist harmonisch in sich abgeschlossen, bietet aber den Ausblick auf eine weitere Folge, ohne dass einen der Cliffhanger unzufrieden stehen lässt.
Obwohl es ja eigentlich ein Kinderbuch ist, wird die Geschichte so spannend erzählt, dass man sich auch Erwachsener nicht langweilt. Ich möchte auch die außergewöhnlich schöne Illustration des Covers und der Kapitelanfänge erwähnen.
Ein weiterer Punkt, der mir gut gefallen hat: die Verschmutzung der Meere macht auch der magischen Welt zu schaffen. So ein kleiner Denkanstoß fällt vielleicht bei jugendlichen Lesern auf fruchtbaren Boden, vor allem weil der Titelheld Lukas auch etwas dagegen tun möchte.


Gerne empfehle ich dieses schöne Kinderbuch weiter.

Bewertung vom 13.02.2021
Kim Jiyoung, geboren 1982
Cho, Nam-joo

Kim Jiyoung, geboren 1982


sehr gut

Kim Jiyoung steht exemplarisch für die gegenwärtige Generation junger beruftätiger Frauen in Südkorea. Sie hat eine sehr gute Ausbildung inklusive Universitätsabschluss genossen, und nach einigen Schwierigkeiten auch eine gute Stelle gefunden. Ihr Lebensweg zeugt in einer Tour von der Benachteiligung von Frauen in einem Land, das man als Europäer als modern und aufgeschlossen empfindet. Familien wünschen sich einen männlichen Stammhalter. Jungen werden in allen Bereichen, sei es in der Familie, in der Schule, Ausbildung oder später im Beruf deutlich bevorzugt. Ihnen fallen Job und Karriere fast in den Schoss bei deutlich besserer Bezahlung. Haushalt und Kindererziehung dagegen bleiben fast vollständig die Domäne der Frauen, egal wie sehr sie beruflich gefordert sind. 

Im Fall von Kim Jiyoung mündet der Spagat von Anspruch und Wirklichkeit nach der Geburt einer Tochter (ein Sohn wäre natürlich wünschenswerter gewesen) in eine Wochenbettdepression, die in einer Psychose endet. 

Mir hätte es besser gefallen, wenn man einen persönlicheren Bezug zu den Protagonisten bekommen hätte. Die Distanz bleibt aufgrund des trockenen Erzählstils sehr groß. Dazu kommt, dass weite Passagen sich wie ein mit Statistiken gespicktes Sachbuch lesen.

Natürlich finde ich es interessant, wie sich das Leben in anderen Ländern gestaltet, aber wie schlecht es tatsächlich um die Gleichberechtigung in Südkorea bestellt ist, werde ich nicht nur nach der Lektüre eines einzelnen Werkes beurteilen. Die Koreanerinnen, die mir in meinem Leben begegnet sind, machten einen ganz ausgeglichenen Eindruck. Natürlich werden sie sich fern der Heimat auch befreiter gefühlt haben.

In diesem Buch überwiegt der Informationsgehalt den Unterhaltungswert, was für mich zu einem leichten Punkteabzug geführt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2021
Rabatz in Wabe 13
Pannen, Kai

Rabatz in Wabe 13


ausgezeichnet

Dieses Kinderbuch handelt von der kleinen vorwitzigen Bienenmade Maxi, die immer aus der Reihe tanzt. Sie ist neugierig und mutig, und vor allem sehr gerecht. Der Autor erzählt lebhaft vom Heranwachsen in der Wabe, von den Abenteuern und Erlebnissen mit ihren Geschwistern. Alle fiebern ihrem "Geburtstag" am 21. Lebenstag entgegen, genau wie Menschenkinder. Und nebenbei erfährt der kleine Leser Wissenswertes über das Bienenleben, das im Anhang dann noch einmal sachlich zusammengefasst wird. Das Ganze ist witzig illustriert. Gut gefallen hat mir das kräftige Schriftbild und die kurzen Kapitel. Der stabile Einband und das etwas stärkere Papier für die Seiten hält auch eine etwas robustere Handhabung durch Kinder aus. Schön, wie hier Sachwissen kindgerecht aufbereitet wird.

Bewertung vom 03.02.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


ausgezeichnet

Skurrile Cosy-Crimes aus England liebe ich, diese Atmosphäre und ebenso die liebenswert schrägen Charaktere. Aus diesem Grund war ich voller Vorfreude auf "Das Windsor-Komplott".

Meine Erwartungen wurden auf angenehme Weise nicht erfüllt. Es ist auf grundsolide Art ein spannender Kriminalroman, in dem ein junger Russe bei einer Festivität auf Windsor Castle unter merkwürdigen Umständen sein Leben lässt. Die Spur führt zu Putin!!! So jedenfalls denkt und ermittelt der zuständige Beamte, aber die Queen hat so ihre Zweifel. Wie die Staatsmännin, die sie tatsächlich ist, dirigiert sie diskret im Hintergrund die Personen in die richtige Richtung, sodass zum Schluss der wahre Sachverhalt ans Tageslicht kommt. Der Ermittler heimst die Lorbeeren ein, und kein Mensch ahnt etwas vom Eingreifen der Queen.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass dieses Buch vom Spannungsgrad mit jedem normalen Krimi mithalten kann, und auch, dass die Figuren nicht überzeichnet worden sind. Die Handlung ist durchweg spannend, ja sogar anspruchsvoll. Auch die Figur der Königin ist jederzeit mit liebevollem Respekt dargestellt, wobei viele reale Eigenschaften und Begebenheiten in die Erzählung mit eingeflossen sind.

Kurz gesagt, ich bin begeistert.

Bewertung vom 26.01.2021
Hannahs Gefühl für Glück
Kimmel, Fran

Hannahs Gefühl für Glück


ausgezeichnet

Diesen herzerwärmenden Roman sollte man möglichst in der Weihnachtszeit lesen. Das Cover bereitet den Leser schon auf die Handlung vor. Dieses einsame Mädchen im Schnee stellt sicherlich Hannah dar. Sie wird von Eric, einem ehemaligen Polizisten, vor ihrem gewalttätigen Stiefvater gerettet und nun für ein paar Tage in Erics Familie untergebracht, bis sich eine richtige Pflegefamilie gefunden hat. Dabei ist Erics Familie selbst ein Problemfall, vor allem wegen der Mutter Ellie, der es, depressiv und antriebslos wie sie ist, nicht gelingt, die Familie zusammenzuhalten. Man muss natürlich zugeben, dass sie auch einen schwierigen Haushalt führt. Der demenzkranke Schwiegervater benötigt viel Aufmerksamkeit, ebenso der autistische Sohn Sammy. Sohn Danny ist mit seinen 14 Jahren sowieso im Brennpunkt der Pubertät, wo man ihm nichts recht machen kann. Eric und Ellie haben sich schon lange vorher auseinandergelebt. Und in dieses emotionale Desaster landet nun Hannah und gewinnt mit ihrer schüchternen Art alle Herzen. Wie ein Weihnachtswunder findet die Familie wieder zueinander.

Natürlich kann man sagen, dass das Buch kitschig ist. Aber es ist einfach schön zu lesen, wie dieses arme Kind doch noch sein Glück findet und wie die Erwachsenen ihre eingefahrenen Bahnen verlassen können. Was wäre es schön, wenn sich im wirklichen Leben alle Probleme so schnell lösen würden. Dem ist leider nicht so und deswegen ist so eine erfundene Geschichte vielleicht auch ein Stück Balsam für die Seele.

Ich hab das Buch jedenfalls gerne gelesen. Die Protagonisten sind alles andere als Klischees und jeder verändert sich auf seine Weise hin zum Guten. Die Story wird flüssig erzählt. Man mag gar keine Lesepause einlegen, so sehr ist man im Familienleben gefangen. Zum Glück ist die Handlung in sich abgeschlossen, es bleiben keine Fragen offen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.01.2021
Das Verschwinden der Erde
Phillips, Julia

Das Verschwinden der Erde


weniger gut

Ein wunderschönes Cover, ja sogar ein passendes Lesebändchen, neben einem vielversprechenden Klappentext verleiten gerne zum Lesen dieses Buches.

Es geht um zwei Mädchen, die spurlos auf der russischen Halbinsel Kamtschatka verschwinden. Das ist nur die Rahmenhandlung, denn eine Kette von Episoden reiht sich um dieses Ereignis, das nur zu Beginn und zum Ende des Buches erzählt wird. Die Episoden sind äußerst weitläufig untereinander und ebenso mit der Suche nach den Kindern verknüpft. Es geht in der Manier von Kurzgeschichten allesamt um Frauen, die in irgendeiner Form von Männern enttäuscht werden.

Als Leser bekomme ich keinen guten Eindruck von der russischen Lebensart dort auf Kamtschatka. Sind tatsächlich alle Männer dort trinkfeste Machos? Werden die Kinder quasi sich selbst überlassen, weil die Mütter arbeiten gehen? Hat diese Insel ein Rassismusproblem?

Außerdem frage ich mich, ob eine Amerikanerin (Julia Phillips), die ein paar Monate dort gelebt hat, genug von der Lebensweise versteht, um sie authentisch zu schildern. Zwar gefällt mir ihre elegante Schreibweise, aber von Kapitel zu Kapitel stören mich die offenen Enden mehr, die sich auch nach der letzten Seite nicht schließen wollen. Leider erhält man auch keine Informationen über die Motive des Entführers, auch nicht über die Zeit der Gefangenschaft der Kinder.

Dieser Roman wird allseits hochgelobt, und sicher hat er es auch verdient, aber für mich persönlich als Otto-Normal-Leser ist er ein Fehlgriff gewesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2021
Das Abenteuer beginnt / Flüsterwald Bd.1
Suchanek, Andreas

Das Abenteuer beginnt / Flüsterwald Bd.1


ausgezeichnet

Lukas musste mit seiner Familie umziehen und wohnt nun in einem alten Haus mit einem Geheimnis. Welches Kind wäre nicht begeistert von einer Geheimtür im Kinderzimmer, die zu einem verwunschenen Laboratorium voller geheimnisvoller Tinkturen und Pülverchen führt. Im benachbarten Wald schließt Lukas schnell Freundschaft mit einer Fee mit Katze und einem drolligen Waldbewohner. Alle zusammen müssen ein mächtiges Zauberbuch zurückerobern. Dem Autor sind dazu wahrhaft fantastische Schauplätze und Szenarien eingefallen, auch dem Illustrator gebührt Lob. Man muss sich nur das wunderschöne Cover anschauen.

In meinen Augen ist "Flüsterwald" ein rundum gelungenes Kinderbuch, das die Fantasie anregt und den Leser mitreißen kann. Alle Hauptpersonen sind sympathisch, und auch Spannung ist genügend vorhanden. Zum Glück ist der zweite Band schon gerade erschienen, denn man möchte doch wissen, welche weiteren Abenteuer noch auf die Freunde warten.

Bewertung vom 21.01.2021
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Margery Benson lebt ein tristes Leben im Nachkriegs-London. Nach dem Selbstmord des Vaters verbringt sie fast ihre ganze Jugend bei frömmelnden Tanten. Irgendwann steht sie ganz allein im Leben: keine Verwandtschaft, keine Freunde, kein Respekt vom beruflichen Umfeld. Mit Mitte 40 nimmt sie noch mal ihr Leben in die Hand, bricht auf zu einer Expedition ans andere Ende der Welt. Die einzige Assistentin, die sie anheuern kann, ist denkbar ungeeignet. Nur eine schrille junge Frau mit ungewisser Vergangenheit ist dazu bereit. So ungleich die beiden auch sind, im Lauf der Zeit kristallisiert sich immer mehr heraus, wie perfekt sie sich in ihren Gegensätzen ergänzen. Die Beschreibung ihrer Forschungsreise samt ihrer Komplikationen ist einfallsreich und birgt jede Menge Situationskomik. Ein stalkender Ex-Soldat steuert mit seinen Wahnvorstellungen tragikomische Elemente bei, die in ein bewegendes Finale münden. Ausnahmslos alle Personen machen eine tiefgreifende Veränderung durch, je nachdem zum Guten oder Schlechten. Keiner verliert dauerhaft sein Lebensziel aus den Augen. Und genau dieses Fazit kann der Leser nach der Lektüre ziehen, nämlich dass es nie zu spät, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten, anstatt sich nur treiben zu lassen. All das wird wirklich humorvoll und lebendig erzählt, sodass ich schon jetzt dieses Buch in meine persönlichen Highlights 2021 einsortiere.

Bewertung vom 15.01.2021
Super Fresh
Hay, Donna

Super Fresh


ausgezeichnet

Dieses wunderschöne Kochbuch von Donna Hay ist in meinen Augen ein wahrer Alleskönner für jedes Level der Kochkunst. Perfekt gestylt per Foto präsentiert sich jedes Gericht und das ist schon mal der erste Pluspunkt. Ich denke, wenn man der Rezeptanleitung folgt, dann kann man beim Auftragen der Gerichte schon ein ähnlich tolles Ergebnis erzielen. Die Rezepte selbst sind zwar in ihrer Zusammenstellung raffiniert und außergewöhnlich, aber im Allgemeinen von einer Person mit normaler Kocherfahrung zu bewältigen. Nur mit den Zutaten stehe ich etwas auf dem Kriegsfuß, weil man bei den meisten Gerichten doch noch mal gezielt einkaufen gehen muss und man bestimmte Lebensmittel wirklich nur in einem Feinkostladen findet, den es auf dem Land erst in der nächsten größeren Stadt gibt. Ich bin eher der Typ, der dann die Anleitungen vereinfacht und anpasst. Deswegen kann ich bei diesem tollen Buch die volle Punktzahl vergeben!