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Benutzername: 
hasirasi2
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Dresden

Bewertungen

Insgesamt 1127 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2019
Tod am Aphrodite-Felsen / Sofia Perikles Bd.1
Kostas, Yanis

Tod am Aphrodite-Felsen / Sofia Perikles Bd.1


gut

Bonjour tristesse

... denkt Sofia, als sie in Kato Kautrafas ankommt. Das verwöhnte Diplomatentöchterchen sollte eigentlich als Junior Security Advisor im Innenministerium von Zypern arbeiten, aber durch eine politische Intrige landet sie als Junior Officer in diesem verfallenen Kaff. Es gibt nicht mal ein Polizeirevier, sondern nur einen versifften Container mitten auf dem Dorfplatz. Ihr Chef ist der abgehalfterten Chief Inspector Kostas Karamanalis, der den ganzen Tag säuft, raucht und spielt und sie so schnell wie möglich wieder loswerden will. „Glauben sie mir, hier in Kato Koutrafas ist jeder nur aus Versehen.“ (S. 26) Und während Sofia noch überlegt, wie sie in ihr altes Leben zurückkehren kann, stolpert sie über einen Autounfall mit 2 Toten, der ihrer Meinung nach keiner war ...

„Tod am Aphroditefelsen“ ist der erste Fall einer neuen Reihe um Sofia Perikles. Leider konnte er mich nicht durchgängig fesseln. Die ersten zwei Drittel des Buches wirken eher wie ein Reiseführer, als ein Krimi. Zypern und seine spezielle Stellung als zweigeteilte Insel werden aus verschiedenen Richtungen beleuchtet, dazu bekommt man Tipps zu Städten, Landschaften, Stränden, Sehenswürdigkeiten und den zyprischen Spezialitäten. Das ist zwar interessant, vor allem, wenn man so wie ich nichts über Zypern weiß, und die Fakten sind auch alle irgendwie in die Handlung eingebunden, aber es passiert einfach zu wenig. Dafür überschlägt sich die Handlung dann im letzten Drittel und nimmt extrem an Fahrt auf.

Mit Sofia bin ich nicht richtig warm geworden. Sie war mir zu Beginn sehr unsympathisch, überheblich und überkandidelt. Die Arbeit als einfache Polizistin und das Dorf sind unter ihrer Würde. Da macht sie doch lieber mit ihren reichen Freunden von früher ordentlich Party und schmachtet Christos an, den gutaussehenden Sohn ihrer Vermieter. Und urplötzlich ist sie dann eine engagierte, extrem kluge Ermittlerin, die als einzige merkt, was an dem Fall alles faul ist. Der Umbruch kam mir zu plötzlich und unmotiviert.
Dafür waren einige Nebenfiguren extrem liebenswert. Mir haben vor allem die 90jährige exaltierte Lady Georgia Gladstone gefallen, die ebenfalls vor Jahren in Kato Kautrafas „gestrandet“ ist und Sofia unter ihre Fittiche nimmt und die für den Fall verantwortliche ermittelnde Chief Inspectorin Charalambous, die Sophia unterstützt und fördert.

Der Fall führt Sofia in alle Ecken der Insel (auch in den türkischen Teil) und lässt sie tief in die Landespolitik und Immobilienspekulationen eintauchen. Sie muss sich gegen autoritäre Vorgesetzte zur Wehr setzen und löst den Fall letztendlich aufgrund ihrer Beziehungen. Dazu kommen private Verwicklungen wegen ihres Freundes Carl und Christos. Ist Sofia am Ende in Kato Kautrafas angekommen? Ich weiß es nicht, aber der nächste Fall wird es vielleicht zeigen.

Bewertung vom 06.01.2019
Unter uns nur Wolken
Pfeffer, Anna

Unter uns nur Wolken


ausgezeichnet

Ich kann mich nicht erinnern

... sagt Florian immer, wenn er wieder etwas angestellt hat und Tom ihn zur Rede stellt. Tom ist sein Enkel und kümmert sich um den an Alzheimer Erkrankten. Aber er schafft es nicht mehr allein, schließlich führt er eine Bar und muss auch irgendwann mal schlafen. Doch jede Pflegerin, die er einstellt, wird von Florian. vergrault
Anis Leben hat sich gerade komplett aufgelöst – ihr Freund verlässt sie für ihre beste Freundin, die Wohnung gehört ihm, Geld hat sie auch fast keins. Sie arbeitet zwar für ein online-Magazin, aber das Gehalt ist extrem mager und wird nur sporadisch gezahlt. Zufällig hört sie, wie sich 2 Frauen an einer Bushaltestelle über eine tolle Wohnung unterhalten - nur der Alte wäre nicht zumutbar.
Tom ist verzweifelt, weil niemand sonst die Stelle will und Ani hat keine Alternative, also versuchen sie es. Florian: „Sie könnte eine Massenmörderin sein, die alte Menschen ersticht.“ Ani: „Richtig, das könnte ich sein.“ Tom: „Vielleicht wünsche ich mir das sogar.“ (S. 30)

Tom und Ani haben mehr gemeinsam, als sie bei ihrer ersten Begegnung ahnen. Beide hatten keine Vorzeigeeltern. Die von Tom waren nur an ihrem Erfolg interessiert und froh, als er mit 4 Jahren von seinen Großeltern Greta und Florian aufgenommen wurde, die ihm ein liebevolles Zuhause boten, und Anis Mutter wurde bisher noch von jedem Mann verlassen. Sie hat sich nie um sie gekümmert, kreist nur um sich selbst und erpresst Ani moralisch.

Greta fehlt Tom und Florian seit ihrem Tod. Sie konnte mit Florians Erkrankung umgehen, hat das Beste in ihm zum Vorschein gebracht. Jetzt ist er starrsinnig, wird schnell wütend und gemein - aber manchmal auch hilflos wie ein kleines Kind. Vor allem Letzteres bricht Tom und bald auch Ani jedes Mal das Herz. Seine Aussetzer kommen immer häufiger, doch Florian will nicht auf Hilfe angewiesen sein – er will Greta zurück. „Manchmal vergesse ich ihr Gesicht. Aber ich habe noch nie das Gefühl vergessen, wie es war, in sie verliebt zu sein.“ (S. 201)
Darum macht er alles, um Ani zu vertreiben. Er ist so richtig fies zu ihr und bringt sie sogar beide in Gefahr: „Ihr Großvater braucht einen Therapeuten. Er ist ein Sadist, der es genießt, andere zu demütigen und ihnen Angst einzujagen.“ (S. 122)

Ich hatte Tom und Ani sofort in mein Herz geschlossen. Tom opfert sich komplett für Florian auf, alles steht hinter dessen Bedürfnissen zurück. Er hat kein eigenes Leben mehr, vernachlässigt seine Freunde und ist in der Bar auf seine Mitarbeiter angewiesen. Er weiß, dass Ani keinerlei Erfahrung in der Pflege hat und gibt ihr trotzdem eine Chance.
Ani ist intelligent und künstlerisch begabt, aber eine gebrochene Persönlichkeit, als sie bei ihnen einzieht. Sie verdrängt ihre Probleme und Gefühle schon ihr ganzes Leben lang. Sie funktioniert. Obwohl Florian sie immer wieder fertig macht, bleibt sie und wird dabei stärker, selbstbewusster, gibt ihm auch mal kontra.

„Unter uns nur Wolken“ ist eine wunderbar berührende Geschichte über das Älterwerden und Vergessen, über (Selbst-)Liebe und Selbsterkenntnis, die ich leider viel zu schnell ausgelesen hatte und die mich sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

„Jemanden zu liebe heißt auch, ihn loszulassen, selbst wenn es schwer fällt.“ (S. 277)

Bewertung vom 03.01.2019
Stürmische Zeiten / Das Gutshaus Bd.2
Jacobs, Anne

Stürmische Zeiten / Das Gutshaus Bd.2


sehr gut

Erinnerungen

Zwei Jahre sind vergangen, seit Franziska von Dranitz nach der Wende endlich ihren Gutshof in Mecklenburg zurückbekommen hat. Zusammen mit ihrer Enkelin Jenny soll daraus ein Wellnesshotel werden. Dies würde nicht nur das Überleben des Hauses sichern, sondern auch viele Arbeitsstellen für die inzwischen überwiegend arbeitslose Dorfbevölkerung schaffen. Leider läuft die Sanierung nicht wie geplant – die Handwerker arbeiten nur unregelmäßig und Franziskas Geld wird knapp. Doch Jenny hält an den umfangreichen Plänen fest. Außerdem zieht sie ihre kleine Tochter Jule allein auf, holt ihr Abi auf der Fernschule nach und beaufsichtigt die Bauarbeiten. Und dann taucht Jules Vater auf ...

Doch erst einmal heiraten Franziska und Walter Iversen endlich. Vor 40 Jahren waren sie schon einmal verlobt (die Hintergrundgeschichte dazu gab’s in Band „Glanzvolle Zeiten“). Für Walter ist die Situation nicht einfach, kehren mit seinem Einzug doch auch die Erinnerungen zurück: „Nun also kehrte er zurück. Mit einem Kleinlaster voller wertloser DDR-Möbel und einem gewaltigen Sack Erinnerungen. Franziska würde es nicht leicht mit ihm haben.“ (S. 55)

„Stürmische Zeiten“ knüpft fast nahtlos an den Vorgängerband an, aber leider fehlte es mir auch hier wieder gerade zum Ende hin deutlich an Spannung.
Wie im Klappentext steht, gibt es große familiäre Spannungen – nicht alle sind mit der Hochzeit von Franziska und Werner einverstanden. Auch zwischen den frischgebackenen Ehepartnern kriselt es. Werner fühlt sich vernachlässigt, weil sich Franziska nur um den Umbau kümmert und ihn nicht in ihr Alltagsleben integriert. Auf der Hochzeitsreise kochen die Gefühle hoch – Werner erzählt Franziska, warum ihre Verlobung damals gescheitert ist.
Überhaupt geht es in diesem Band sehr viel um die Vergangenheit. Nicht nur Franziska und Werner, auch die ehemaligen Gutsangestellten Mine und ihr Mann Karl-Erich setzen sich mit ihrer Lebensgeschichte auseinander – dadurch fehlte mir ein durchgehender Spannungsbogen, zumal sich die Erinnerungen oft ähnelten oder den gleichen Fakt beleuchteten, da die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt werden.

Gute gefallen hat mit hingegen die Darstellung der Umstände nach der Wiedervereinigung. Die LPGs waren aufgelöst, die Werften produzierten kaum noch und auch andere Betriebe wurden geschlossen. Wer nicht arbeitslos sein wollte, musste unterbezahlt artfremde Tätigkeiten annehmen oder in die alten Bundesländer abwandern. Einige haben ihre Chance allerdings auch ihre Chance genutzt und sich neu erfunden. Dazu kam die oftmals ungeklärte Rechtslage, wem welches Land oder Gebäude gehörte. Es gab viele Rückübereignungen und die Treuhand wuchs. Kaum ein „Ossi“ war gut auf die „Goldgräber aus dem Westen“ zu sprechen, welche sich die besten Grundstücke zu Schnäppchenpreisen sicherten. Das Konfliktpotential war groß – diese Situation wird von Anne Jacobs sehr gut beschrieben.

Da ich selber als Kind jedes Jahr auf der Mecklenburger Seenplatte Urlaub gemacht habe und mein Mann aus der Nähe von Waren stammt, weckt das Buch in mir die Sehnsucht nach der wunderschönen, abwechslungsreichen Landschaft, den endlosen Alleenstraßen und danach, mit einem Hausboot über die Müritz zu tuckern.

Das letzte Wort gehört Franziska: „Alles wird gut. Nicht immer so, wie man es sich gedacht hatte. Aber gut wird es trotzdem.“ (S. 574)

Bewertung vom 28.12.2018
Mein Jahr zum Glück
Doyle, Hannah

Mein Jahr zum Glück


ausgezeichnet

Isobels Ja(hr)

„Neuer Anfang, neue Ideen, neue Energie!“ (S. 6) sagt sich Izzi (Isobel) jedes Jahr am 1.1. und macht eine Liste a la Bridget Jones in ihr Notizbuch, was sie in diesem Jahr alles nicht mehr machen will – um dann zu entdecken, dass die Liste fast identisch ist mit der vom letzten Jahr. Als sie das in der Redaktionskonferenz der Frauenzeitschrift erzählt, für die sie arbeitet, kommt ihre Chefin auf die Idee, dass Izzi in diesem Jahr „JA“ statt „NEIN“ sagen wird. Sie bekommt ihre eigene Artikelserie „Isobels Ja(hr)“, für die sie jeden Monat etwas Neues wagen und darüber schreiben muss. Wads das ist, dürfen die Leser entscheiden. Schon die erste Aufgabe „Neues Jahr, neuer Look, neues Leben.“ (S. 53) findet sie nicht wirklich toll - ihre blonde Mähne wird wieder in ihr natürliches „Kupferorange“ umgefärbt und ihr Kleiderschrank wird einem großen „Makeover“ unterzogen. So runderneuert, fällt sie endlich auch dem Bruder ihres Schwagers auf, den sie seit 3 Jahren anhimmelt. Entdeckt er jetzt sein Herz für sie?
Alle 12 Aufgaben bringen Izzi an ihre Grenze: sie muss u.a. live im Fernsehen auftreten, eine Social-Media-Pause machen, sich mit jemandem versöhnen oder ehrlich zu sich selbst / für sich selbst stark sein. Jede Aufgabe bringt sie weiter weg von ihrem alten Selbst zu einer neuen, verbesserten Version. Sie entdeckt völlig neue Seiten an sich und merkt, wo ihre (bisher ungeahnten) Stärken liegen. Am Ende des Jahres hat sich ihr Leben wirklich verändert.

Izzi ist eine sehr sympathische, menschliche Protagonistin, eine Frau mit Fehlern. So vernachlässigt sie z.B. ihre beste Freundin, als sie beruflich durchstartet und lässt sich viel zu oft von ihrer Mutter in ihr (Liebes-)Leben quatschen. Sie beneidet ihre ekelhaft perfekte, gutaussehende Schwester – ohne hinter deren Fassade zu schauen. Izzi hingegen ist mit ihrem Aussehen fast nie zufrieden (welche Frau ist das schon) und sieht Fehler an sich, die sonst niemand entdeckt. Die Herausforderungen öffnen ihr die Augen dafür, wie sie wirklich auf andere wirkt und dass die man die Liebe dort findet, wo man gar nicht sucht.

„Mein Jahr zum Glück“ ist das perfekte Kopfkino - sehr amüsant, überraschend und regt zum Nachdenken über das eigene Leben an. Stellenweise erinnert es an Bridget Jones – aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. Ich könnte es mir ebenfalls gut als Film vorstellen.

Bewertung vom 22.12.2018
Florence
Brockmole, Jessica

Florence


gut

Roadtrip

Dezember 1952: Louise ist Schauspielerin in Hollywood – keine große Berühmtheit, sie spielt vor allem in Musicalfilmen, aber sie und ihr Mann Arnie können davon leben. Der ist war Drehbuchautor, wurde im Korea-Krieg verwundet und sitzt seitdem im Rollstuhl. Jetzt verbringt er seine Tage im abgedunkelten Schlafzimmer, hat keinen Lebenswillen mehr. Da erfährt Louise von einem Anwalt, dass sie die Alleinerbin der berühmten Drehbuchautorin Florence Daniels ist. In deren Wohnung findet sie neben wertvollen, zum Teil bisher unverfilmten Drehbüchern Fotos und ein Tagebuch ihrer Mutter. Louise ist verwirrt, ihre Mutter starb, als sie noch sehr klein war. Was verband die beiden Frauen? Doch statt nachzuforschen, fährt sie erst einmal nach Las Vegas, um eine weitere platte Komödie zu drehen, obwohl sie es nicht will. „Das ist vielleicht nicht die Karriere, die ich mir gewünscht habe, aber es ist wenigstens etwas. Zumindest einer von uns beiden muss doch etwas haben.“ (S. 57)

Im April 1926 fährt Florence von New Jersey nach Hollywood, um Drehbuchautorin zu werden. In letzter Minute begleitet ihre Freundin Ethel sie. Die wurde gerade von ihrem Mann Carl verlassen, er hat auch ihre kleine Tochter Louise mitgenommen. Ethel möchte ihn zurückgewinnen, auch wenn ihre Ehe keine leidenschaftliche war. Die Drei waren früher beste Freunde, aber nach Ethels und Carls Hochzeit hatte sich Florence zurückgezogen.

„Florence“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt und ist ein sehr widersprüchliches Buch. An einigen Stellen hat es mich zu Tränen gerührt, an anderen blieb ich merkwürdig emotionslos und distanziert, obwohl gerade etwas Schreckliches passiert. Der Schreibstil hat für mich nicht immer zum Inhalt gepasst.

Ethel und Florence haben Geheimnisse voreinander, für die sie sich schämen und finden leider erst viel zu spät heraus, dass sie diese doch eigentlich teilen. Florence hat die letzten Jahre so gelebt, wie sie wollte – so frei wie möglich, ohne Mann oder Familie. Sie träumte schon immer davon, Drehbücher zu schreiben und riskiert jetzt alles dafür. Ethel ist das ganze Gegenteil, ein sehr vorsichtiger Mensch, angepasst. Sie will immer alles richtig machen und versteht nicht, dass ihr Mann sie verlassen hat – sie hat ja nichts falsch gemacht, es gab nie Streit, keine Meinungsverschiedenheiten. Sie ist sehr ängstlich und ich fand es toll, wie sie sich im Laufe der Reise entwickelt hat. Die Reise, das Zusammensein mit Florence, ihre Gespräche und Geständnisse machen sie mutig und frei: „Ich will mir keine Sorgen mehr machen, Flor. Ich will leben.“ (S. 245).

Louises Handlungsstrang fand ich sehr widersprüchlich. Sie fährt los um einen Film zu drehen, den sie eigentlich hasst. Dabei hat sie gerade geerbt, bräuchte das Geld also gar nicht so dringend. Hollywood und LA sind nicht besonders weit entfernt, trotzdem braucht sie mehrere Tage. Verfährt sich immer wieder, macht bald auch absichtlich Umwege. Denn wenn sie ehrlich ist, will sie gar nicht an- sondern ihrer Ehe, ihrem jetzigen Leben entkommen.

Das Buch ist ein bisschen Thelma und Louis, ein bisschen On The Road – aber für mich leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Beschreibungen der Landschaften und Roadtrips der Frauen, ihre Entwicklungen haben mir gut gefallen, aber insgesamt hat es für mich nicht richtig funktioniert. Dazu kam ein zuckersüßes Ende, das nicht passte und welches es nicht gebraucht hätte.

Bewertung vom 21.12.2018
Roter Rabe / Max Heller Bd.4
Goldammer, Frank

Roter Rabe / Max Heller Bd.4


ausgezeichnet

Leichen pflastern seinen Weg

September 1951: Kaum ist Heller aus dem Ostseeurlaub zurück und hat Karin in den Zug nach Köln zu ihrem Sohn Erwin gesetzt, muss er sich um 2 obskure Todesfälle kümmern. Zwei Mitglieder der Zeugen Jehovas saßen wegen Spionage in U-Haft in getrennten Zellen und haben gleichzeitig auf eine sehr ungewöhnliche Art Selbstmord begangen. Die Russen machen jetzt die (deutschen) Wärter dafür verantwortlich. Hellers Vorgesetzter Niesbach hat Angst. „Wäre es Mord, müssten wir alle um unsere Posten fürchten ... Und um unsere Leben.“ (S. 21/21)

6 Jahre nach Kriegsende geht die Angst wieder um. Aus dem Ostsektor ist ein eigenständiger Staat geworden, die DDR, doch die Russen mischen sich immer noch in alles ein. Widerspruch wird nicht geduldet, alles und jeder kontrolliert. Dazu kursieren Gerüchte, dass die Amis etwas ganz Großes planen, um die Russen zu entmachten. Es wird getuschelt, die Atombombe, welche schon 1945 auf Dresden fallen sollte, wäre jetzt so weit ... Überall tauchen Flugblätter auf, in denen vor feindlichen Spionen und Abhöraktionen gewarnt wird.

Als Heller mit den Ermittlungen beginnt, taucht sein alter Freund Alexej Saizev wieder auf. Der hat ihn damals bei den Ermittlungen zum „Angstmann“ unterstützt, jetzt arbeitet er für den Geheimdienst MGB. Saizev macht ihm unmissverständlich klar, dass Heller zwar ermitteln darf, am besten aber zu keinem Ergebnis kommt, denn Saizev ist hinter „dem Amerikaner“ her, einem Topspion, vermutlich von der CIA. Die Russen nennen ihn „Woron“ (den Raben).
Doch nicht nur Saizev und Niesbach erschweren Hellers Ermittlungen. Der ehemalige Polizist Salbach ist jetzt Unterkommissar und neu in Hellers Team, aber sein Kollege Oldenbusch traut ihm nicht, hält ihn für einen Spion vom MfS (Ministerium für Staatssicherheit). Heller ist entsetzt: „Ich glaube, hier leiden alle unter Verfolgungswahn. Wo soll denn das hinführen, wenn jeder jedem misstraut?“ (S. 36)
Trotzdem ermittelt Heller rastlos und immer ratloser. Jeder Zeuge, den sie finden, hat plötzlich einen Unfall oder begeht Selbstmord. Er muss schneller werden. Was bzw. wer steht hinter allem? Woher hat derjenige seine Informationen? Ist es einer von ihnen? Worum geht es wirklich? „Ich habe den Verdacht, dass an dieser Sache mehr hängt als nur die üblichen Verdächtigen. Etwas soll hier geschehen. In dieser Stadt, Ich habe keine Ahnung, was.“ (S. 27)

Dazu kommen private Sorgen. Karin sollte ein Telegramm schicken, sobald sie in Köln angekommen ist, aber es kommt nie eins. Die Nachbarn werden komisch, die Kollegen fragen nach Karin. Kann es sein, dass sie wirklich einfach drüben bleibt? Ohne Heller? Ohne Anni?
Ihre Vermieterin Frau Marquardt ist extrem vergesslich und schusselig geworden. Plötzlich taucht eine entfernte junge Verwandte auf – Edeltraut Hermann. Heller hat ein komisches Gefühl.

Frank Goldammer schreibt wieder extrem fesselnd und legt ein unglaubliches Tempo vor. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die vielen Verdächtigen, die ganzen Toten (bei 8 habe ich aufgehört zu zählen), die Spitzel, die Frage, wer auf welcher Seite steht, schaffen eine ziemlich düstere Atmosphäre. „... der kalte Krieg ist viel schwieriger als der andere Krieg. Hier kämpft man an vielen Fronten und weiß nicht, ob der Feind wirklich Feind und der Freund wirklich Freund ist. Man darf niemandem Vertrauen schenken, man muss immer wachsam sein. Immerzu. Ohne Unterlass.“ (S.93)
Als gebürtige Dresdnerin kann ich mich noch gut an die Zeit erinnern, als man genau überlegen musste, gegenüber wem man was sagen durfte, konnte mich gut in Heller einfühlen, in seine Sorge, ob Karin wiederkommt. Und nicht zuletzt die Angst, was genau denn „die große Sache“ ist, die der Rabe plant – gruselig.

5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung – ich bin schon sehr gespannt auf Hellers nächsten Fall.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2018
Das kleine Café in Kopenhagen / Romantic Escapes Bd.1
Caplin, Julie

Das kleine Café in Kopenhagen / Romantic Escapes Bd.1


ausgezeichnet

Einfach hyggelig

Kate arbeitet in einer der besten PR-Agenturen Londons fieberhaft auf ihre Beförderung hin, doch stattdessen bekommt diese ihr (daraufhin Ex-)Freund – weil er ein Mann ist und eine ihrer Ideen als seine verkauft hat. Leider kann Kate das nicht beweisen, aber sie bekommt noch eine Chance. Der dänische Kaufhausbesitzer Lars Wilders sucht eine Agentur, welche die PR für die Eröffnung seines Hygge-Kaufhauses in London macht. Kate kann sie den Auftrag wirklich an Land ziehen. Aber dann kommt der Haken an der Sache. Sie muss eine Pressereise organisieren – 6 Journalisten sollen 5 Tage lang Kopenhagen erkunden, um das Hygge-Gefühl selbst zu erfahren. Die Journalisten sind zum Glück relativ schnell gefunden, auch wenn einer von ihnen, Benedict Johnson, nur auf Zwang seines Chefredakteurs mitfährt. Allerdings machen sie es ihr nicht gerade leicht und benehmen sich zum Teil wie Kindergartenkinder. Doch zum Glück können Kopenhagen und Kate sie bald für sich einnehmen. Und nicht zuletzt hat auch Lars Wilders Mutter Eva mit ihrem Café Varme (Wärme) einen großen Anteil daran, dass die Reise doch noch ein Erfolg werden könnte ...

Hygge steht für „Wärme“, „Wohlbefinden“ und „Gemütlichkeit“ – genau diese Gefühle löst „Das kleine Café in Kopenhagen“ beim Lesen aus.

Kate ist eine echte Powerfrau und meint ihren Job zu lieben, bis sie zum ersten Mal Evas Café betritt. Auch deren Job ist zum Teil stressig, aber sie hat ihr Arbeitsumfeld gemütlich eingerichtet. Auch in der größten Hektik bleibt sie entspannt und gibt das an ihre Kunden weiter. Kate merkt schnell, der Unterschied liegt im Detail. Jeder Kaffee, jeder Snack wird liebevoll zusammengestellt, angerichtet und auf passendem Geschirr serviert und nicht in Pappbechern und Tüten serviert wie in London. Im Varme soll man sich heimisch und geborgen fühlen.

Das Hyggelige überträgt sich bald auch auf die Journalisten, einen sehr bunt zusammengewürfelten Haufen.
Die Livestyle-Bloggerin Fiona ist extrem schüchtern. Nur wenn sie fotografieren kann lebt sie auf und wird gesprächig. Dabei sind ihre Fotos richtig gut und begeistern die anderen Mitreisenden.
Avril steht für ein Morgenmagazin im Fernsehen vor der Kamera. Sie ist eine Diva, immer perfekt angezogen und geschminkt, dafür vernachlässigt sie ihr Privatleben.
Food-Journalistin Sophie von City-Zen richtet ihr Privatleben streng nach ihrem Freund aus, der seine Mutter pflegt.
Lokaljournalist David arbeitet im Home Office aus beim Evening Standard und kommt dadurch nie aus dem Haus. Er ist einsam, seine Sozialkontakte beschränken sich auf ein Minimum.
Eine echte Koryphäe, wenn es um Designermöbel geht, ist Conrad. Er schreibt für ein Hochglanz-Magazin und macht Kate bei der Reise neben Ben die größten Probleme.
Tja und Ben ... eigentlich ahnt man es ja sofort – was sich neckt, das liebt sich. Und die beiden scheinen sich sehr zu lieben, so wie sie sich immer in die Wolle kriegen, sehr zum Amüsement des Lesers, aber ich will hier nicht zu sehr vorgreifen.

Am Ende der Reise haben alle begriffen, dass man arbeitet, um zu leben und nicht lebt, um zu arbeiten. „Es geht nicht darum, woher man kommt, sondern darum, wohin man geht.“ (S. 206)

„Das kleine Café in Kopenhagen“ verbreitet eine tolle Stimmung und macht Lust auf eine Reise in die Stadt der kleinen Meerjungfrau.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2018
Noch bevor das Jahr zu Ende ist
Gaynor, Hazel;Webb, Heather

Noch bevor das Jahr zu Ende ist


ausgezeichnet

Paris, Weihnachten 1968: Thomas Harding ist ein letztes Mal in die Stadt der Liebe gereist, denn er hat nicht mehr lange zu leben. In seinem Gepäck befindet sich ein Stapel Briefe – nach Jahreszahlen geordnet und gehalten von einem roten Band. Ein zusätzlicher Brief ist noch relativ neu, ihn wird er zuletzt lesen ...

Der erste Brief ist von September 1914. Damals ist Thomas in die Armee eingetreten, um sein Land (England) im Krieg gegen die Deutschen zu unterstützen. Mit ihm zusammen hat sich sein bester Freund Will freiwillig gemeldet. Alle denken, der Krieg wäre nur eine Sache von Monaten, Weihnachten würden sie in Paris feiern. Wills Schwester Evelyn ist von Kindheit an die Dritte im Bund der Freunde. Sie bleibt in Oxford zurück und versucht mit Briefen, die Jungs bei Laune und die Moral hochzuhalten. Viel lieber würde sie selber kämpfen, aber: „Jungs gehen aufs College und in den Krieg. Mädchen machen eine gute Partie.“ (S. 24) Noch beneidet sie die beiden, doch je länger der Krieg dauert und je mehr trotz der Zensur des Propagandaministeriums durchsickert, was sich an der Front wirklich abspielt, desto mutloser wird auch Evelyn „Manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte wie ein Löwenzahnsamen im Wind fortgeweht werden, wenn ich mich nicht an etwas festhalte, das solide und beständig und unveränderlich ist.“ (S. 76) Sehr bald werden die Briefe, die Thomas und Evelyn tauschen, ihre Lichtblicke, ihre Anker in dem Wahnsinn um sie herum. Sie machen das Grauen erträglicher: „Wir werden diesen Krieg gemeinsam überstehen, Du und ich.“ (S. 114)

Evie war schon vorher modern und fortschrittlich, aber der Krieg emanzipiert sie noch mehr. Wie so viele andere Frauen möchte auch sie etwas beitragen. Sie beginnt bei der Post zu arbeiten und eine Kolumne über das Leben der Zurückgebliebenen zu schreiben – aber viel lieber würde sie direkt von der Front berichten ...

Auch Tom wird immer desillusionierter. Seine Kameraden um ihn herum sterben schneller, als Nachschub kommt. Warum sollte ausgerechnet er überleben. Ist das überhaupt noch ein Leben, für das es sich zu kämpfen lohnt? Zum Glück spornt Evie ihn immer wieder an: „Mach Dir keine Sorgen, ich werde durchhalten, Evie. Schließlich habe ich nichts anderes zu tun.“ (S. 102)

„Noch bevor das Jahr zu Ende ist“ ist ein sehr berührender Roman, der dem Leser das Grauen des Krieges durch die Briefform sehr nahe bringt. Man erfährt quasi aus erster Hand, was sie Soldaten und die Daheimgebliebenen aushalten müssen, wie sie täglich ums Überleben kämpfen, versuchen, nicht den Verstand zu verlieren. Und er zeigt auch eine zart aufkeimende Liebe. Evelyn stellt schnell fest, dass sie Thomas durch seine Briefe besser kennenlernt, als es ihr zu Hause im täglichen Umgang je möglich gewesen wäre. Sie beginnt, sich nach seinen Zeilen zu sehnen – hat sie sich etwa in ihn verliebt? Trotz ihrer großen Entfernung und dem um sie herum tobenden Krieg? Und was empfindet er? Er unterschreibt immer mit „in tiefer Zuneigung“ bzw. „in ewiger Freundschaft“ – Liebe klingt anders, oder?!

Obwohl ich mich mit der Briefform des Buches etwas schwer getan habe, hat er die volle Punktzahl und meine Leseempfehlung verdient.

Bewertung vom 13.12.2018
Mordsverrat
Busch, Ulrike

Mordsverrat


ausgezeichnet

Die Kriminalkommissare Fenna Stern und Tammo Anders leben sich immer noch im Husumer Kommissariat ein, als der Hotelier Bjarne Christoffers einen Mord meldet – allerdings „nur“ Rufmord, wie sie im Gespräch feststellen. Seit einiger Zeit betreibt ein gewisser Lukas Harzog mehrere Bewertungsplattformen für Hotels in Nordfriesland, auf denen sich schlechte, nachweislich falsche Kommentare häufen. Besonders fies ist, dass die betroffenen Hoteliers den Kommentar gegen eine recht hohe „Bearbeitungsgebühr“ löschen lassen können – damit sich die schlechten Bewertungen kurz darauf häufen. Es sieht alles nach Abzocke und Rufmord aus, doch Christoffers Anwalt und auch die Kommissare sagen ihm, dass er keine Chance gegen Harzog hat, wenn er nicht irgendwie beweisen kann, dass Harzog selbst dahinter steckt. Er ist enttäuscht: „Auch Rufmord ist Mord.“ (S. 22)
Schon im Gehen macht er noch eine Bemerkung. Ausgerechnet das Hotel „Blaue Möwe“, welches Harzogs Freundin Jessica zusammen mit ihrer Schwester Clarissa führt, wird in den Portalen nie verrissen – lange werden die Betroffenen nicht mehr still halten. Keine Stunde später kommt die Meldung rein, dass Jessica tot ist. Ermordet, wie sich kurz darauf herausstellt ...

Der neue Krimi von Ulrike Busch ist nicht ganz so leicht und amüsant wie ihre anderen Bücher, aber das Thema ist auch viel aktueller und brisanter. Wer tätigt heute schon noch eine größere Anschaffung, bucht ein Hotel oder kauft nur ein Buch, ohne im Netz nach Bewertungen zu schauen?! Wie leicht lässt sich da z.B. durch Konkurrenten ein Ruf, eine ganze Existenz zerstören.
Genau das passiert den kleinen Hotels und Pensionen auf Sankt Peter-Ording. Lukas Harzog hat deren Betreiber auf seine Plattformen gelockt, ihnen einen größeren Kundenstamm und bessere Werbung versprochen. Stattdessen häufen die schlechten Bewertungen, die Gästezahlen gehen zurück. Drohungen gegen Harzog wurden laut. Aber warum musste dann Jessica sterben? Wollte man Harzog damit drohen? War sie nur Kollateralschaden?
Doch auch Jessica Schwester und einige Angestellte der Blauen Möwe hatten ein Motiv, wie Anders und Stern bald herausfinden. Die Verdächtigen beschuldigen sich gegenseitig, mauern, lügen. Aus reinem Selbstschutz oder weil sie involviert sind?

„Mordsverrat“ ist durch die vielen, immer wieder wechselnden Verdächtigen sehr verzwickt und lädt zum Miträtseln ein.

Bewertung vom 12.12.2018
Das Herrenhaus im Moor
Whitmore, Felicity

Das Herrenhaus im Moor


ausgezeichnet

Als Lauras Mann Frank bei einem Autounfall stirbt, gibt sie sich die Schuld – schließlich haben sie sich kurz zuvor gestritten und sie hat ihn allein losfahren lassen, hat vergessen ihm zu sagen, dass sie jemanden an seinem Wagen gesehen hat. Unter seinen Sachen findet sie einen 13 Jahre alten Brief, indem er gewarnt wird, dass seine Verfolger aus Lynybrook Hall seine Spur wiederaufgenommen haben. Laura ist überzeugt, dass Frank ermordet wurde, doch die Polizei glaubt ihr nicht. Also macht sie sich selbst auf die Reise von Deutschland in die englische Grafschaft Devon, um das Geheimnis von Lynybrook Hall zu ergründen ...

Mitlon Castle 1898: Lady Victoria steht nach dem Tod ihres Vaters unter der Munt ihres Onkels Richard. Dieser darf ihren Besitz eigentlich nur bis zu ihrer Volljährigkeit (mit 21) verwalten, geht aber nach eigenem Gutdünken damit um. Endlich hat er Geld, Besitz und Macht – das alles will er nicht wieder hergeben. Als Victoria es ablehnt, seinen Sohn zu heiraten, droht er ihr: „Ich kann Menschen vernichten, wenn ich es will. Auch Dich!“ (S. 32) Kurzerhand weißt er sie in eine Anstalt für Geisteskranke ein – Lynybrook Hall. Doch Victoria kämpft um ihre Rechte und besiegelt so ihr Schicksal ...

Wie schon in „Der Klang der verborgenen Räume“ schafft Felicity Whitmore auch hier wieder eine sehr gruselige, mystische und unheimliche Atmosphäre.

Lady Victoria leidet unter der Vormundschaft ihres Onkels. Nur das Wissen, dass sie ihn und seine Familie mit dem Erreichen ihrer Volljährigkeit sofort vor die Tür setzen kann, lässt seine Repressalien klaglos erdulden. Doch in Lynybrook Hall wird ihr klar, dass sie dort nur tot herauskommt – und ihr Onkel genau das erwartet. Die Anstalt wurde anscheinend eigens geschaffen, um sich unliebsamer weiblicher Familienangehöriger zu entledigen. Sie werden misshandelt, gedemütigt und ruhiggestellt. Aberwitzige Therapien sollen sie körperlich und geistig brechen. „Sie wollen uns verrückt machen? Sie therapieren nicht die Irren, sondern machen Gesunde krank?“ „Willkommen auf Lynybrook Hall.“ (S. 149)

Auch heute noch spürt Laura die furchterregende Atmosphäre, die das Haus ausstrahlt. Es scheint fluchtartig verlassen worden zu sein, das Grundstück ist total verwildert, und doch tauchen immer wieder frische Fußspuren auf, verschwinden Dinge einfach. Schon es zu finden, erweist sich als äußerst schwierig, weil niemand darüber reden will – genau so wenig wie über Frank, der in der Gegend aufgewachsen ist. Welches Geheimnis hat er vor ihr verborgen? Warum hat er nie über seine Vergangenheit geredet?

Beide Zeitebenen sind extrem spannend und voller erschreckender, grausamer Geheimnisse. Das Buch hat mich so gefesselt, dass darüber mein Tee nicht nur einmal komplett erkaltet ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.