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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2017
Winterengel
Bomann, Corina

Winterengel


ausgezeichnet

Ein zauberhaftes Buch! Sicher nicht frei von Klischees, aber wer einen herzerwärmenden Roman für ein langes Winterwochenende sucht ist hier genau richtig.
Anna lebt in armen Verhältnissen. Als ihr Talent Glasengel fertigen zu können der englischen Königin zu Ohren kommt, lädt diese Anna zu einer Audienz nach England.
Allerdings ist die Reise im späten 19. Jahrhundert alles andere als ungefährlich. Zumal wenn man einen Widersacher hat, der einem Böses will. Und auch, wenn man in Begleitung eines netten jungen Mannes ist. Oder gerade deshalb?
Bomann schreibt so, dass sich das Buch fast von alleine liest. Man kann sich total auf die Geschichte einlassen und sich in dem Buch verlieren. Ihre Charaktere sind liebenswert. Da ist die selbstlose Anna, die alles tut, damit es ihrer Mutter bald besser geht und die beinahe auf ihr eigenes Glück verzichtet. John blieb etwas distanziert, was aber seiner Rolle entsprach, da er selbst nicht viel von sich Preis gab. Und natürlich DeVries! Ich mochte diesen Bruddler auf Anhieb. Hier galt: harte Schale, weiches Herz.

Fazit: Feuer im Kamin an, Lesesessel zurechtrücken, heiße Schokolade bereithalten und dieses Buch lesen!

Bewertung vom 29.10.2017
Ich treffe dich zwischen den Zeilen
Butland, Stephanie

Ich treffe dich zwischen den Zeilen


gut

Ein eher stilles Buch. Loveday hat ein schlimmes Kindheitserlebnis zu verdauen und vertraut niemandem mehr. Auch nicht sich und ihren Gefühlen. Erst Nathan kann sie ein Stückweit aus ihrer Isolation herausreißen. Doch wieder steht sie sich selbst im Weg und muss sich sehr überwinden, um ihre Liebe nicht zu verlieren.
Loveday ist eigentlich ein netter Charakter. In Rückblenden werden zwei einschneidende Erlebnisse ihrer Jugend erzählt, ansonsten spielt das Buch in der Gegenwart. Ich hatte teilweise schon Schwierigkeiten mit der eher trüben Grundstimmung des Buches klar zu kommen und fand auch den Schreibstil deshalb etwas anstrengend. Dennoch konnte Loveday als Charakter mich überzeugen und vor allem Archie habe ich sehr ins Herz geschlossen.
Fazit: keine einfache Lektüre, aber überzeugende Protagonisten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


sehr gut

Eine einsame Stelle im Wald, ein Teenager drückt einem anderen eine Schrotflinte an die Stirn und drückt ab …
So beginnt „Kleine Stadt der großen Träume“
Der neue Roman von Fredrik Backman ist ganz im Eishockeyfieber. Ein kleines Dorf im Norden Schwedens kennt kaum ein anderes Thema als Eishockey und den Gewinn der Juniormeisterschaft.
Um dieses Spiel herum baut Backman seine Geschichte auf. Bzw. Geschichten. Denn jeder der Einwohner hat ja seine eigene. Und die meisten sind eher traurig. Doch trotz dieser eher düsteren Grundstimmung fasziniert das Buch. Naja, nachdem man sich mal durch die ersten 200 Seiten gequält hat, in der quasi in jeder Zeile von Eishockey die Rede ist. Das hat das Buch leider einen Stern gekostet.
Anschließend kann man aber voll in die Geschichte eintauchen. Und die hat es in sich: ein Mädchen wird auf einer Party vergewaltigt. Und die ganze Stadt stellt sich gegen sie. Weil nämlich jemand aus der Eishockeymannschaft der Täter ist, und die hält bekanntlich zusammen. Und immer hat man ja dieses erste Kapitel im Hinterkopf und fürchtet sich vor dem, was passiert.
Backmans Schreibstil ist anders als der anderer Autoren. Poetisch, nachdenklich, teils düster, teils sehr humorvoll, sprunghaft und ein klein wenig anstrengend. Backmans Bücher kann man dafür aber auch mit allen Sinnen erleben. Die Story um Kevin, Amat, Maya, Ana, Bobo und Benji macht nachdenklich, fesselt und wirkt sehr realistisch. Einige der Charaktere haben mich überrascht. Sie waren sehr komplex aufgebaut, verstanden es zu begeistern.
Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, um es mit allen Facetten zu verstehen. Eishockey steht hier wohl symbolhaft. Es könnte auch Fußball oder Handball sein. Denn eine Mannschaft steht zusammen!

Bewertung vom 05.10.2017
Giftflut / Kommissar Eugen de Bodt Bd.3
Ditfurth, Christian von

Giftflut / Kommissar Eugen de Bodt Bd.3


gut

Muss nur mal kurz die Welt retten…
Mit diesem Zitat aus einem Lied könnte man Eugen DeBodt charakterisieren. Er geht unkonventionelle Wege, um die Terroristen, die 3 Brücken in die Luft gesprengt haben, zu überlisten. Denn die sind ihm immer einen Schritt voraus. Und überaus gewieft. Die Handlung fand ich teilweise schwer nachzuvollziehen und undurchsichtig. Sehr viele Charaktere, die nicht immer sind was sie scheinen, sehr viele Schauplätze, rings um die ganze Welt und kurze, abgehackte Sätze machen es nicht einfach, dieses Buch zu lesen und der Handlung zu folgen.
Erfrischend fand ich jedoch die Geschichte rund um Jan. Dessen Freundin wird ermordet und er beginnt einen Rachefeldzug. Die beiden Stränge sind verwoben, ohne dass jemand von den Charakteren das weiß. Jan war mir gleich sympathisch und seine Story las sich leicht und flüssig, weil sie sehr spannend war. Leider verliert auch diese Handlung am Schluss und wird nur lapidar abgeschlossen.
Nach der Hälfte des Buches habe ich einige Seiten nur noch überflogen. Gerade die Stellen mit DeBodt und seinen Kollegen. Das war mir zu langatmig und zu verquer. Zudem viel zu unlogisch. Natürlich gab es auch gute Stellen. Witzige Dialoge, vor allem Yussuf hat mir hier sehr gut gefallen.
Ich kannte bisher kein Buch von Christian von Ditfurth und „Giftflut“ hat jetzt nicht dazu beigetragen, dass ich das ändern möchte.

Bewertung vom 03.10.2017
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1


sehr gut

In einer Welt in der niemand mehr an Krankheiten oder Unfällen stirbt gibt es die Scythe, die dafür sorgen, dass es keine Überbevölkerung gibt. Citra und Rowan werden als Scythe-Lehrlinge aufgenommen. Doch ihre Rekrutierung sorgt nicht überall für Freude. Sie machen sich Feinde und müssen um das Ende ihrer Ausbildung bangen.
Ein Buch, das sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene anspricht. Zu niedrig würde ich die Altersgrenze aber nicht setzen, da doch sehr viel getötet wird. Wenn auch das Wort Tod nicht allzu oft in den Mund genommen wird. Es wird immer von „Nachlese“ gesprochen, was den Schrecken aber nur marginal nimmt.
Citra und Rowan sind sympathische Charaktere mit denen ich gleich warm war. Den ersten Teil des Weges gehen beide gemeinsam, dann werden sie getrennt und kämpfen fortan allein. Citra landet bei der ruhigen Scythe Curie und Rowan bei dem Rowdy Goddard. Beide prägen die zwei in unterschiedlichen Weisen.
Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Vorstellung der beiden Protagonisten und ihr Weg zu Scythe Farraday. Allerdings fiel mir die Vorstellung, wie schnell die beiden der Lehre zugesagt haben, nicht eben leicht. Die beiden sind Kinder, die das Töten lernen sollen! Und stimmen doch gleich zu, als ihnen die Chance geboten wird. Der Beginn der Lehre lässt den Spannungsbogen etwas sinken, der erst dann wieder ansteigt als die beiden getrennt werden.
Die Schreibweise des Buches ist sehr flüssig und schnell. Untersetzt mit kleinen humorischen Spitzen und einigen verzweigten Handlungen, die jedoch nie störend, sondern immer passend wirken.
Scythe- Die Hüter des Todes ist der Beginn einer Trilogie. Wenn auch der vorliegende Band in sich abgeschlossen ist und unabhängig gelesen werden kann. Scythe II wird voraussichtlich im Mai 2018 erscheinen und ich bin gespannt, wie sich das Leben der beiden Protagonisten weiter entwickeln wird.

Bewertung vom 24.09.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


sehr gut

Sog
Eine Reihe Morde erschüttert das ruhige Island. Hängen die mit dem Schulaufsatz zusammen, der erst kürzlich aus einer Zeitkapsel gehoben wurde? Denn dieser beschreibt, dass im Jahr 2016 einige Morde geschehen werden. Kommissar Haldur bittet Kinderpsychologin Freya um Hilfe, weil der Aufsatz aus der Feder eines Kindes stammt. Die beiden müssen nach ihrer jeweiligen Degradierung wieder ganz unten anfangen. Auch in ihrer Beziehung.
Schnell ist ein Verdächtiger gefunden, doch dieser scheint untergetaucht zu sein. Erst nach Vandalismus auf einem Friedhof und dem Auffinden einer neuen Leiche, kommen Haldur und Freya dem Täter näher.

Schon DNA hat mir sehr gut gefallen, auch SOG, der zweite Band der Reihe um Haldur und Freya, konnte mich begeistern. Sigurdarsdottir schreibt sehr anschaulich und ihre Morde sind immer etwas Besonderes, etwas zum Erschauern. Die Seiten fliegen förmlich vorbei, man fiebert dem Ende entgegen, mag aber doch noch nicht aufhören mit Lesen.
Besonders der Zwist zwischen den beiden Protagonisten hat mich fasziniert. Bei beiden schwelt noch das Feuer, sie würden sich gern wieder näher kommen, aber sie zieren sich beide. Das ist einmal eine andere Sicht auf eine Beziehung und lässt auch im Privatleben der Ermittler einiges zu hoffen übrig.
Spannung wird erzeugt durch Charaktere, die es nicht einfach hatten im Leben und doch nicht ehrlich sind mit der Polizei. Nur so kann der Krimi funktionieren, sonst wären nach zwei Seiten die Morde schon geklärt. So fiebert man als Leser mit bis zum Schluss und ist dann doch etwas überrascht über die Lösung. Ein kleiner Faden bleibt unaufgeklärt am Ende, aber das hat mich nicht weiter gestört.

Bewertung vom 24.09.2017
Ich soll nicht lügen
Naughton, Sarah J.

Ich soll nicht lügen


gut

Als Abe nach einem Treppensturz im Koma liegt, reist seine Schwester, die nicht an einen Selbstmordversuch glauben will, aus Amerika an. Am Krankenbett trifft sie seine Verlobte. Doch die macht alles andere als einen guten Eindruck auf Mags. Was diese dann herausfindet, haut sie fast um!
Dem Cover nach hatte ich irgendwie ein Jugendbuch erwartet. Was ich bekommen habe, war ein Thriller, der mich stellenweise atemlos gemacht hat. Auch wenn mich die Charaktere irgendwie nicht so richtig überzeugen konnten. Alle hatten psychisch irgendwie einen Knacks. Als Kind vergewaltigt, von den Eltern nicht anerkannt, durch Scheidung traumatisiert …
Die Handlung wird in mehreren Ebenen erzählt. Anfangs nur Mags und Jody, wobei mir der von Mags immer viel besser gefallen hat. Jody war mir zu kaputt. Dazu kam noch die Handlung, die früher spielt und von der man bald wusste, um wen es dort geht. Das war allerdings hammerhart.
Fazit: gut zu lesen, wird auch eine Weile im Gedächtnis bleiben, aber nicht zu lange nachhallen.
3,5 Sternchen

Bewertung vom 22.09.2017
Fiona. Als ich tot war / Fiona Griffiths Bd.3
Bingham, Harry

Fiona. Als ich tot war / Fiona Griffiths Bd.3


sehr gut

Fiona Griffiths ist eine eigensinnige und sehr ungewöhnliche Ermittlerin. Parallelen zu Lisbeth Salander drängen sich schon auf. Dennoch ist Fiona nicht ganz so kaputt. Geschlagen mit einer Erbkrankheit kann sie quasi nichts für ihr Tun. Dennoch ist sie eine toughe Frau, die sich durch nichts kleinkriegen lässt und die Bösen unbedingt stoppen will. Mit allen Mitteln! Als Undercoveragentin wird sie in die „Tinker“-Gruppe eingeschleust. Eine Organisation, die durch Betrügereien Millionen von Pfund kassiert. Fiona gelingt es, sich das Vertrauen eines der höheren Bandmitglieder zu erschleichen. Als aber einer ihrer Beschützer gekidnapped wird, muss sie evakuiert werden. Doch das passt ihr so gar nicht in den Kram. Schließlich hat sie noch eine Menge vor.
Das Erzähltempo des Buches ist sehr hoch. Fiona ist eine unruhige Frau und das merkt man auch in der Handlung. Sie gibt keine Ruhe und ist immer auf Achse. Was mich manchmal etwas gestört hat war die Sicht der Story: 1. Person Singular. Das erinnert stellenweise an einen Schulaufsatz in der 10. Klasse.
Dennoch unterhält das Buch sehr gut, auch wenn Fiona manchmal eine Art Überfrau zu sein scheint. Mir hat ihre Art zu denken sehr gut gefallen und auch der Fall war interessant und durch die Gefahr in der Fiona schwebt, auch sehr spannend.
Fazit: Das Buch ist der dritte Teil der Griffiths-Serie, was man ihm aber kaum angemerkt hat. Man kann diesen Band sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, ohne etwas Wichtiges zu verpassen. Mich interessiert jetzt aber, wie Fiona die wurde, die sie ist und was sie bisher erlebt hat. Ich werde mir wohl die Vorgängerbücher auch noch anschaffen müssen.

Bewertung vom 02.09.2017
Feuerläufer / Detective Heckenburg Bd.6
Finch, Paul

Feuerläufer / Detective Heckenburg Bd.6


ausgezeichnet

Mark Heckenburg gegen den Rest der Stadt
Bereits der 6. Fall des speziellen Ermittlers und wieder rasant und spannend ohne Ende.
„Heck“ ermittelt dieses Mal mit seinem Team in Bradburn. Seiner Geburtsstadt. Eigentlich „nur“ auf der Spur eines Auftragskillers, doch der rückt bald in die zweite Reihe, als ein anderer Mörder auftaucht: der Feuerläufer. Dieser tötet seine Opfer mit einem Feuerwerfer. Ist es ein Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Gruppen der Stadt? Oder soll es nur so aussehen? „Heck“ jedenfalls benötigt wieder jede Menge seiner eigenen Ermittlungsmethoden, um die Hintergründe zu erfassen, und die Mörder dingfest zu machen. Mehr als einmal gerät er selbst in Gefahr.
Puh, starker Tobak. Vor allem als eins der Opfer nicht gleich tot ist, sondern sich noch in einen nahegelegenen Fluss schleppt. Kopfkino vom feinsten! Wo ich allerdings teilweise ein wenig abgeschaltet habe, waren die vielen Verfolgungsjagden. Sicher, spannend waren die wieder allemal, aber gefühlt wurde unser Held auf jeder zweiten Seite verfolgt oder hat verfolgt, das war mir dann doch ein wenig zu viel.
Heck ist ein besonderer Ermittler und das mag ich. Ein Einzelgänger, der immer wieder geniale Einfälle hat und denen er dann sofort nachgehen muss. Mich überraschen immer wieder die Wendungen, die sich durch diese Ideen ergeben. Heck ist schon sehr findig, aber ohne dass er dadurch arrogant wirkt. Und seine Schlagabtäusche mit Ex-Freundin Gemma muss man einfach lieben.
In „Feuerläufer“ erfahren wir als Leser auch einiges aus Marks Vergangenheit, über seine Familie, und warum er Polizist wurde. Auch dieser Teil der Handlung war interessant und informativ aufgebaut.
Ich freue mich, dass ich durch Zufall auf die Reihe gestoßen bin und freue mich schon sehr und warte sehnsüchtig auf die neuen Abenteuer von Mark und Gemma.