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Benutzername: 
Xirxe
Wohnort: 
Hannover
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 869 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2010
Hundsköpfe, 8 Audio-CDs
Ramsland, Morten

Hundsköpfe, 8 Audio-CDs


ausgezeichnet

Kaum vorstellbar - ein Acht-Stunden-Hörspiel und dennoch wünscht man sich nach der letzten CD, es möge nochmal so lange dauern.
Eine Familiengeschichte über drei Generationen, erzählt vom Jüngsten der Familie, Asger Eriksson, der nach sieben Jahren in Amsterdam kurz vor dem Tod seiner Großmutter nach Hause zurückkehrt, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Eine Geschichte voll von Tragik, Absurdität, Grausamkeit, Freude undundund, ach, einfach allem.
Da gibt es Großvater Askild, der mit seiner Kriegsgefangenschaft und dem, was dort geschah, nicht fertig wurde und darüber anfing zu trinken, der mehr Leid als Freud über die Familie brachte. Großmutter BjØrk, die mit ihrer Liebe zu weißen Kitteln und Stethoskopen beinahe das ganze Familienleben auf's Spiel setzte. Die drei Kinder Niels Segelohr, der im Plumpsklo geboren wurde, die dicke Anne Kathrine, später als Hodenquetscherin berüchtigt und Knut, der auf hoher See verschwand. Cousin Appelkopp, der aus lauter Liebe sein wertvollstes Teil tätowieren ließ usw. usf. Geschichten über Geschichten mit überwiegend skurrilen aber liebenswerten Figuren, selbst der ewig betrunkene Askild wächst einem ans Herz.
All das ist so wunderbar erzählt, und zwar sowohl von Morten Ramsland wie auch dem Vorleser Heikko Deutschmann, dass man nicht mehr aufhören möchte zuzuhören. Deutschmann gelingt es durch zum Teil auch kleine Nuancen, den Figuren eine Persönlichkeit zu verleihen, so dass man sie unmittelbar vor sich sieht.
Alles in allem: Unterhaltung vom Feinsten!

Bewertung vom 14.03.2010
Der Diät-Test
Oberbeil, Klaus

Der Diät-Test


sehr gut

Der Autor hat 52 Diäten auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Und auch wenn das Buch schon ein paar Jahre alt ist, haben die Hinweise zu den Diäten nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. In übersichtlicher Art und Weise werden für jede einzelne Diät der Aufbau, die Wirkungsweise, die Vorteile, die Nachteile und evtl. Risiken/Unverträglichkeiten dargestellt.

Bewertung vom 14.03.2010
Bericht eines Schiffbrüchigen
García Márquez, Gabriel

Bericht eines Schiffbrüchigen


sehr gut

Diese Geschichte, die sich tatsächlich ereignet hat, ist schnell erzählt: Mann geht über Bord und treibt 10 Tage ohne Essen, Trinken und Werkzeuge auf einem Floß auf dem Meer bevor er das Festland erreicht. Sollte jemand einen Bericht à la Robinson Crusoe erwarten, wird er/sie enttäuscht. An tatsächlichen Ereignissen geschieht wenig bis nichts. Der Schiffbrüchige, dessen Bericht Marquez aufgezeichnet hat, schildert sachlich und detailliert sein Überleben auf dem Floß. Anschaulich wird dargestellt, wie selbst in Momenten der völligen Verzweiflung und Kraftlosigkeit sein Lebenswille wieder die Oberhand bekam. Beeindruckend!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2010
Der Zufriedene, der Lüsterne und die Gelöste
Levin, Hanoch

Der Zufriedene, der Lüsterne und die Gelöste


weniger gut

Überwiegend kurze bis sehr kurz Geschichten (eine knappe Seite lang), die merkwürdig, skurril, schräg, obszön aber ganz sicher nicht alltäglich sind. Levins Lieblingsthema ist 'Mann und Frau' in jeder erdenklichen Konstellation zueinander: Mutter und Sohn, Ehepaare, Freunde, Unbekannte.... Er beschreibt was in den Köpfen der Menschen vor sich geht und gerät vom Hölzchen auf's Stöckchen. "Wenn er zufällig vor einer alten Wurstverkäuferin steht, sieht er in ihr zugleich die Mutter, die Freizeithure und Caroline, Prinzessin von Monaco (zwecks gemeinsamer Reise nach Monaco und Heirat)." (Klappentext)
Man muss es mögen :-)

Bewertung vom 14.03.2010
Der Körper des Salamanders
Schoch, Julia

Der Körper des Salamanders


weniger gut

Die Autorin ist eine sehr aufmerksame Beobachterin, sie beschreibt genau und unabhängig vom Inhalt klingt ihre Sprache immer poetisch.
Weshalb mir das Buch trotzdem nicht gefällt, liegt am Inhalt: Weder die Erzählungen an sich noch die Heldinnen und Helden prägen sich ein - kaum gelesen, schon größtenteils vergessen. Das Versprechen auf der Umschlagseite des Buches '...erleben dabei ebenso verwegene wie poetische Momente.' ist sehr stark übertrieben. Auch wenn die Sprache noch so schön ist: Nichts berührte mich, ließ mich lachen, weinen, seufzen, in Spannung die nächste Seite umblättern - also all das was man von einem guten Buch erwartet.
Kurz gesagt: Mein Fall ist es nicht, schöne Sprache hin oder her.

Bewertung vom 14.03.2010
Tod am Fjord

Tod am Fjord


gut

Geschichten von norwegischen Schriftstellern über mysterios bis philosophisch, irgendwie für jeden was dabei. Manche spannender, andere eher langatmig - eine ganz gute Mischung.

Bewertung vom 12.03.2010
Der Seelenbrecher
Fitzek, Sebastian

Der Seelenbrecher


gut

Na das war jetzt doch eine Spur zuviel des Guten. Was sich laut Klappentext als Psychothriller ankündigt, entpuppt sich als Horror-Brutalo-Roman in dazu noch recht unglaubwürdiger Weise.
Ein Unbekannter, Caspar genannt, findet sich kurz vor Weihnachten als Patient in einer psychosomatischen Klinik wieder, ohne jede Erinnerung an sein früheres Leben. Als die Klinik durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, gelingt es dem 'Seelenbrecher' unerkannt dorthin zu kommen. Dieser hatte zuvor drei Frauen in das Locked-In-Syndrom versetzt, d. h. sie waren in keiner Weise mehr in der Lage mit ihrer Umgebung zu kommunizieren. Es wird klar, dass er nun sein nächstes Opfer sucht und dabei vor nichts zurückschreckt. Für die Eingeschlossenen beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Die Story ist Inhalt einer Patientenakte, die in einer Rahmenhandlung von zwei Studenten für die Durchführung eines Experiments gelesen wird, dessen Sinn und Zweck sich erst gegen Ende erschließt.
Alles in allem eine wirklich spannende Konstellation, aber der Schwerpunkt verlagert sich immer mehr in Richtung brutaler Gewaltorgien. Dabei mutiert der Unbekannte Caspar, der im wahren Leben eher als Schreibtischtäter zu bezeichnen wäre, zu einer Art Rambo, als Kämpfer für das Gute beinahe unbesiegbar. Ebenso unglaubwürdig sind all die Zufälle die zu dem Gemetzel kurz vor Heiligabend führten. Auch manche Handlungen bzw. Nichthandlungen der Figuren lassen einen angesichts der Unlogik den Kopf schütteln.
Schön ist wiederum die dazugehörige Website, auf die es im Buch in Form eines beigefügten Post-its einen Hinweis gibt.
Alles in allem Durchschnittsware für blutrünstige Leserinnen und Leser :-)

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.