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melange
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Bonn
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 867 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2013
Geheimsache Labskaus
Martin Verg, Ina Rometsch

Geheimsache Labskaus


weniger gut

Spannend, aber fragwürdig

Zum Inhalt: Zacharias gelangt durch die Verkettung unglücklicher Umstände in die Obhut einer Kindererziehungsstätte, aus der er mit der Hilfe seiner Freunde wieder ausbricht, um einen entführten Pudel zu retten.

Zum Cover: Sehr schön werden hier die Elemente arrangiert, die im Buch eine wichtige Rolle spielen, - an erster Stelle der titelgebende Labskaus inklusive roter Beete und Spiegelei. Das Lesezeichen mit Labskausrezept ist ein besonderes Schmankerl.

Mein Eindruck: Zwar ist die Geschichte sehr spannend und humorvoll geschrieben, einige Aspekte haben mich aber so sehr gestört, dass meine Wertung nicht so ausfällt, wie sie der Grundstory und der Schreibkunst alleine angemessen wäre. Zunächst einmal werden sämtliche Erwachsene entweder als äußerst kinderfeindlich oder aber zumindest relativ desinteressiert am Nachwuchs geschildert. Das ist mir zu überspitzt dargestellt! Zweitens - und das stößt mir noch viel mehr auf - wird kriminelles Verhalten als etwas vollkommen Natürliches erachtet. Für eine Zielgruppe zwischen 10 und 12 Jahren erwarte ich nicht, dass (schwerer) Diebstahl, Einbruch, Fahren ohne Führerschein und der Besitz von Dietrichen zu guter Letzt noch mit einem Platz im Internat für Hochbegabte belohnt wird, zumindest aber keine Folgen für die Übeltäter hat. Den Protagonisten fehlt dabei jedes Unrechtsbewusstsein und der Zweck scheint alle Mittel zu heiligen. Ich habe gelernt "Ironie erst ab 11", also darf den unter Umständen jüngeren Lesenden noch keine Abstraktion zugetraut werden. Aus diesem Grund muss ich leider sehr viele Sterne in der Wertung abziehen, die die fantasievolle Geschichte eigentlich verdient hätte. Aber ich habe keine Lust, beim nächsten Einkauf von meiner Nichte ein "zahle ich beim nächsten Mal" zu hören, nur weil sie es möglicherweise eilig hat. Da muss die junge Dame vielleicht einmal ein schönes Teil liegenlassen, liebe Autoren!

Fazit: Für die Zielgruppe zu kriminell, Verbrechen sollte sich in diesem Alter nicht unreflektiert lohnen.

Nur 2 Sterne

Bewertung vom 30.07.2013
London Road - Geheime Leidenschaft / Edinburgh Love Stories Bd.2
Young, Samantha

London Road - Geheime Leidenschaft / Edinburgh Love Stories Bd.2


schlecht

Schundroman

Zum Inhalt: Jo trifft Cam, nach dauernder sexueller Anziehung haben sie Sex, dann zanken sie sich, haben Sex, treffen sich noch einmal mit ihren Exen, haben Sex, es gibt dramatische Zwischenfälle mit körperlicher Gewalt, sie haben Sex und dann wird ein Antrag gemacht. Glocken, Liebe (natürlich körperlich) und Ringe.

Zum Cover: Hach ja, hier wird der/die Lesende schon mit der Nase auf den Inhalt gestoßen, zwei Münder kurz vor dem großen Abschlecken. Was der Zusatz "Geheime Leidenschaft" soll, erschließt sich mir nicht. Geheim ist in diesem Buch gar nichts.

Mein Eindruck: Ein Buch, das meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen hat. Streicht man die ganzen F***szenen und die Beschreibung diverser Markenklamotten (inklusive vieler "mein Gott, wie sehe ich/er/sie gut darin aus"), bleibt vielleicht noch ein Drittel Tränendrüsenstory übrig, die sich dann größtenteils in "er ist so wundervoll" und "trotz meines tollen Aussehens bin ich nichts wert" erschöpft. Zwar versucht die Autorin mit einer furchtbaren Familiengeschichte (Vater schlägt, Mutter säuft, Tochter hat Angst davor, den Bruder durch das Jugendamt zu verlieren) Emotionen für die Ich-Erzählerin zu erzeugen, dieses Gefühl wollte sich jedoch bei mir nicht einstellen. Zusätzlich ist die Schreibe (oder die Übersetzung) extrem schlecht. Sehr oft wurde in kurzem Abstand mehrfach das gleiche Wort oder der gleiche Ausdruck verwendet, - und dabei meine ich nicht "Erektion", "erregt", "feucht" oder "Lust", sondern z.B. taucht auf einer Seite gleich dreimal "ich freute mich" auf.
Für mich ist dieses Buch langweilig, oversexed und zu stupide, um mich zu amüsieren.

Mein Fazit: Verschwendete Zeit, 1 Stern, damit es nicht so wirkt, als hätte ich die Wertung vergessen.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2013
Alle Wege führen nach Morden / Trixi Gellert Bd.2
Güth, Christiane

Alle Wege führen nach Morden / Trixi Gellert Bd.2


sehr gut

Kein Krimi, aber eine nette Komödie

Zum Inhalt: Trixi Gellert, Lebenskünstlerin und Arbeit absolut abgeneigt, kommt durch einen Schwindel ganz unabsichtlich zu einer festen Anstellung bei einem Verlag für Reiseführer. Die dadurch anstehenden Dienstreisen führen zu der Verwicklung in eine Mordserie auf Norderney.

Zum Cover: Zwar ergibt sich durch die Möwe und den Leuchtturm ein Bezug zur Nordsee, das Wort "Kriminalroman" halte ich jedoch für gänzlich unangebracht.

Mein Eindruck: Bisweilen überdreht und manchmal urkomisch, aber keinesfalls spannend ist "Alle Wege führen nach Morden". Aus diesem Grund wird jeder Lesende enttäuscht sein, der bei dem Titel und der Covergestaltung damit rechnet, dass es um die Lösung eines Kriminalfalls geht. Leichen pflastern zwar den Weg der Trixi Gellert, die Gründe für das Ableben werden geklärt und der/die Täter/in ermittelt, aber das passiert mehr zufällig und nebenbei. Hauptsächlich kann man sich bei diesem Buch entspannt zurücklehnen und amüsieren: Über eine Hauptperson, die sich mit dreißig Jahren immer noch höchst kindisch dagegen sträubt, ihr Leben ernsthaft in die Hand zu nehmen und eine Arbeit sorgfältig abzuliefern. Glücklicherweise wird Trixi von einer Schar kluger und patenter Nebenfiguren begleitet, welche sie aus den mannigfaltigen Fettnäpfchen ziehen, in die die Dame mit Schwung hineinspringt. Christiane Güth besitzt ein besonderes Talent, absurde und doch fast glaubhafte zwischenmenschliche Begegnungen jedweder Art zu schildern. Das Ende gerät zwar etwas überhitzt, macht aber Spaß - wie einiges in diesem Roman.

Fazit: Eine Komödie mit ein paar Toten, 3 Sterne

Bewertung vom 23.06.2013
Die Rosen von Montevideo
Federico, Carla

Die Rosen von Montevideo


sehr gut

50 Jahre Liebe, 50 Jahre Leid

Zum Inhalt: "Die Rosen von Montevideo" beschreibt das Leben der Frauen der Familie Gothmann in Uruguay und Frankfurt. Ausgewandert aus Spanien pflanzt die Mutter der ersten Hauptperson Rosa in Montevideo einen Rosenstock, der nicht angeht. Ihre Urenkelinnen sind 70 Jahre später erfolgreicher in diesem Tun.

Zum Cover: Das exotische Äußere verführt zum Schwelgen in fremden Welten, der zudem schützende Karton macht den Roman zur perfekten (weil nicht so leicht knautschenden) Urlaubslektüre.

Mein Eindruck: Farbenfroh und mit viel Einfühlungsvermögen in die unterschiedlichen Kulturen von Mitteleuropäern und Südamerikanern schildert Carla Frederico unterschiedliche Schauplätze und Befindlichkeiten ihrer Protagonisten. Die Hauptfiguren werden dabei durchaus differenziert dargestellt, die Nebenfiguren sind jedoch meistens zu schwarz gemalt. Durch diese Bösartigkeit wurde zwar die Geschichte vorangetrieben, ich hätte mir jedoch bei diesen Personen etwas mehr positive Fantasie seitens der Autorin gewünscht. Dennoch: Spannung und Erzählkunst halten die Leserin (ich kann mir bei dieser Art der Geschichte männliche Lesende nur schwer vorstellen) über die volle Distanz der 744 Seiten bei der Stange. Das Ende bietet zwar keinen kompletten Abschluss aber einen versöhnlichen Ausblick auf möglicherweise folgende Bücher.

Fazit: Ein opulenter Bogen über 50 Jahre Frauenschicksale im südamerikanischen und deutschen Umfeld.

4 Sterne

Bewertung vom 23.06.2013
Der Mona-Mausa-Code / Geronimo Stilton Bd.16
Stilton, Geronimo

Der Mona-Mausa-Code / Geronimo Stilton Bd.16


sehr gut

Spannend erzählt und großartig illustriert

Zum Inhalt: Der "Mona-Mausa-Code" ist der 16. Band aus der Geronimo-Stilton-Reihe, in dem der Verleger der "Mona-Mausa-Nachrichten" von seinen Abenteuern erzählt. In seiner Heimat Mausilia tut sich ein Geheimnis rund um das berühmte Bild der Mona Mausa auf, welches Geronimo mit Hilfe seiner umtriebigen Familie löst.

Zu Cover und Illustrationen: Liebevoll und mit viel Phantasie wird der Inhalt der Geschichte optisch aufbereitet. Dabei unterstreichen nicht nur die zahlreichen Bilder den Text, - dieser wirkt durch die Verwendung unterschiedlicher Schrifttypen, Form und Farben der Buchstaben selbständig effektvoll.

Mein Eindruck: Auch wenn die Grundidee der Geschichte überdeutlich von Dan Brown abgekupfert ist, hat der imaginäre Autor "Geronimo Stilton" diese Story perfekt in das Genre Kinderbuch transferiert. Die Charaktere sind optisch und erzähltechnisch gut herausgearbeitet, die Geschichte spannend, ohne für schlaflose Nächte zu sorgen. Der Gegenspieler der Mäusefamilie wird nicht zu negativ geschildert und "Schatzsuche" und "Entdeckung" sind immer für die Begeisterung von Kindern (und auch Erwachsenen) gut. Der Schreibstil ist einfach genug, um verstanden zu werden, besitzt jedoch genug Fläche für Phantasie und Einfühlungsvermögen, die Ortsbeschreibungen sind ausführlich, aber nicht überfrachtet.

Fazit: Ein gelungener Teil einer Reihe um die Verlegermaus und ihre Insel!

4 Sterne

Bewertung vom 14.05.2013
Todesherz / Baltimore Bd.1
Rose, Karen

Todesherz / Baltimore Bd.1


sehr gut

Gekonnt aufgebaut
Zum Inhalt: Todesherz von Karen Rose ist ein Thriller über die Rache an Menschen, die sich vor Jahren eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Cover und Titel spiegeln dabei die blutige Vergeltung des unnachgiebigen Täters wider, die im Namen der Liebe genommen wird.
Mein Eindruck: Wird der Lesende anfangs noch von vielen Namen und handelnden Personen erschlagen, bildet sich doch recht schnell ein Muster an Opfern, Tätern, Schauplätzen und Randfiguren heraus. Besonders gut geraten dabei der Autorin die Beschreibungen der verschiedenen Gegebenheiten (mondäner Club, Kleinstadtmief, Polizei und Gerichtsmedizin). Die Personen sind klug und gut gezeichnet, nicht zu perfekt, dadurch glaubwürdig und teilweise recht schlagkräftig und -fertig. Motiv und Täter sind schlüssig, bleiben aber lange genug im Unklaren, um die Spannung zu erhalten. Zwei Kritikpunkte möchte ich dennoch aufführen: Mir persönlich waren die Morde zu sadistisch geschildert (die Anregung der Fantasie hätte gereicht) und die Figur von Lucys Vater fand ich zum Schluss in seiner Bosheit doch unglaubwürdig, - auch bei einem miesen Charakter kann es die Autorin übertreiben.
Insgesamt ist Todesherz aber ein trotz vieler Seiten immer packender Thriller mit runder Story und Personen, von denen ich gerne einige in einem folgenden Buch wiedertreffen würde. Da Karen Rose dieses Prinzip schon angewendet hat, besteht darauf glücklicherweise Hoffnung...
... und das ist auch gut so!

7 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2013
Hilfe, die Googles kommen!
Mann, Tobias

Hilfe, die Googles kommen!


ausgezeichnet

Ein großer Spaß

Zum Inhalt: Tobias Mann beschreibt seine Erfahrungen mit den Tücken des Computers und vor allem des Internets in allen sich bietenden Facetten.

Zum Cover: Hübsch durchgeknallt, bunt und comicartig wird der Leser auf den Inhalt vorbereitet, der sich problemlos dieser Art des Aussehens anpasst: What you see is what you get!

Mein Eindruck: Selten so viel gelacht. Nicht nur trifft Tobias Manns Humor passgenau mein Zwerchfell und ich erkannte einige der geschilderten Situationen fast deckungsgleich in meiner Familie wieder (sorry, liebe Schwiegermama, ich weiß, dass Du gar nichts gemacht hast und es ist ganz natürlich, wenn ein Rechner nach fünf Jahren weggeworfen werden muss, weil er hoffnungslos vermüllt und infiziert ist). Das macht wahrscheinlich den größten Reiz des Buches aus: Lesende zwischen 30 und 50 Jahren fühlen sich dem Autor verbunden, wenn er das Leben mit den Bits und Bytes von den Anfängen des Computers bis zu Smartphones und der diffusen Welt des World Wide Web beschreibt. Dafür bedient sich Tobias Mann einer herrlich pointierten Schreibe, so dass ich öfter glucksend auf dem Sofa saß und lauthals bedauerte, dass mein Mann ein 100%iger Lesemuffel ist. Wortwitz, leichte Bosheiten, auf die Spitze getriebene Sezierung von Pseudokenner in Politikerkreisen und vor allem die Eingruppierung seiner selbst als Sandwich zwischen "von Geburt an mit dem Netz beseelt" und "absoluter Ignoranz" beherrscht Mann schriftlich ebenso gut wie auf der Bühne. Schade ist nur, dass "Hilfe, die Googles kommen" noch nicht als Hörbuch veröffentlicht ist.

Fazit: Ich grinse immer noch. Alle 5 Sterne

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2013
Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3
Theorin, Johan

Blutstein / Jahreszeiten Quartett Bd.3


ausgezeichnet

Mythen und Morde

Zum Inhalt:
Der Interviewer Per Mörner und die Schriftstellerin Vendela kämpfen mit ihrer Vergangenheit für eine Zukunft. Öland mit seinen Mythen verbindet beide mit verschiedenen Verbrechen innerhalb ihrer Familien.

Zum Cover:
Ein Mädchen - einerseits verloren in der Einsamkeit der Umgebung, andererseits ganz eins mit sich und der Natur. Dieses Cover spiegelt die Vendela in jungen Jahren wider.

Mein Eindruck:
Auch wenn dieses Buch als Krimi beworben wird und mehrere Morde und andere Verbrechen beinhaltet, überwiegt das Gefühl, an einer (bzw. mehreren) Familiengeschichte teilzuhaben. Besonderes Augenmerk legt der Autor auf die Beschreibung der Landschaft, ihrer Einsamkeit und Stille und den Einfluss, den diese Umgebung auf die Menschen hat. Interessant ist dabei zu sehen, wie diese Landschaft dazu verführen kann, Übersinnliches und Fantastisches zu sehen, ein Umstand, der in einer städtischen Umgebung direkt hinterfragt werden würde. Die Einbeziehung diverser (Neben-)Figuren mit Bezug zu Täter, Opfern, Familien und Umgebung und die Spielerei mit den Zeitebenen (ein Teil der Geschichte erzählt die Vergangenheit der Hauptpersonen) lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Sie führen dazu, dass die diversen Rätsel - unter anderem die Morde - zwar schlüssig aber doch unerwartet gelöst werden.

Fazit:
Eine schöne Geschichte um Leben, Tod und den Zauber einer Landschaft

5 Sterne

Bewertung vom 13.04.2013
Ausgesoffen
Thränhardt, Bernd; Böckem, Jörg

Ausgesoffen


sehr gut

Achterbahnfahrt

Zum Inhalt: Bernd Thränhardt, Dokumentarfilmer, beschreibt sein Leben auf der Überholspur von der Jugend in der Eifel in die Partyszene von Köln und wieder zurück. Dieser Weg ist gepflastert mit vielen Frauen, noch mehr Koks und Unmengen von Alkohol und führt fast in eine Sackgasse.

Zum Cover: Erstaunlich wohl und entspannt sieht der inzwischen trockene Alkoholiker dem Leser direkt ins Gesicht. Zum Glück ist das Buch durch diverse Interviews und Berichte schon in aller Munde, - dieses Cover würde mit dem Titel "Ausgesoffen" eher schwer zum Kauf animieren. Zu unbekannt der Protagonist (trotz des großen Namens), zu effektheischend - für ein Sachbuch - der Titel.

Mein Eindruck: Bernd Thränhardt schenkt niemandem etwas, - weder sich, noch dem Lesenden. Schon zu Beginn beschreibt er die Talsohle seines Lebens: Für Alkohol auf die Würde zu pfeifen, nur um sich vollaufen zu lassen. Fassungslos liest man, dass nicht nur willensschwache Verlierer dieser Sucht verfallen können, sondern auch Menschen auf der Erfolgsspur, wenn sie zu viel Party und Spaß für sich beanspruchen, als Körper und Geist bereit sind zu ertragen. Thränhardt lässt den Lesenden teilhaben an den Gefühlen, die der Alkohol bei ihm und seiner Umgebung auslöste. Offen schildert er diverse Konflikte mit seiner Familie und den Frauen, die ihn in dieser Zeit begleiteten. Auch wenn es verwundert, wie sich jemand so detailliert an seine vielen Abstürze erinnern kann, verhilft gerade diese Deutlichkeit dem Buch zu einer unnachahmlichen Authentizität, die keinen kalt lässt.

Fazit: Ein Kampf gegen die Sucht mit Siegen, Niederlagen und hoffentlich dauerndem Happy End.

4 Sterne

Bewertung vom 17.03.2013
Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2
Gran, Sara

Das Ende der Welt / Claire DeWitt Bd.2


schlecht

Nur zugekokst zu ertragen

Zum Inhalt: Paul, der Ex-Freund der Detektivin Claire de Witt, wird ermordet aufgefunden, seine Gitarren sind verschwunden und seine Frau am Boden zerstört. Claire macht sich auf die Suche nach dem Mörder und kämpft dabei gegen ihre eigenen Dämonen der Vergangenheit.

Zum Cover: Skyline mit Fisch - wahrscheinlich im gleichen Drogenrausch designt, in dem die Hauptperson des Krimis steckt.

Mein Eindruck: Dass man das Buch schnell durchgelesen hat, ist der einzig positive Aspekt dieses Romans (Krimis, Milieustudie?). Andererseits ertappte ich mich ziemlich oft dabei, die Buchstaben einfach nur zu überfliegen, anstatt die Sätze zu erfassen. Der Grund dafür war, dass ich die ganze Story so nicht glauben konnte: Andauernd schwadronierte die selbsternannte Superdetektivin über ihre gelösten Fälle, hippe Bands und interessante, ihr bekannte Menschen. Dabei nutzte sie die ganzen tollen Leute nur für Auskünfte oder um deren Drogen oder Medikamente zu klauen und dabei gerne noch das Bad zu ruinieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass - egal wie tolerant - irgendjemand ihr ein zweites Mal die Tür geöffnet oder sie weiterhin freundlich gegrüßt hätte. Und da die ganzen Drogen ja konsumiert werden wollten, bekam die Lesende eine Linie Koks nach der anderen um die Ohren gehauen, dazu diverse verschreibungspflichtige Medikamente. Auf die Recherche hat die Autorin bestimmt die meiste Zeit verbracht, die Geschichte war nämlich dagegen ziemlich dünn und unstrukturiert. So gerät das Buch zu einem einzigen großen Trip: Immer neue Drogen, immer neue Bands, immer neue Namen, beliebig austauschbar. Fast ausschließlich kaputte, zugedröhnte Unsympathen, allesamt tätowiert und/oder erleuchtet. Aber durch viele wundersame Zufälle (wir sind Buddhistin...) wird der Fall gelöst und Claire kann sich in neue Pillen stürzen. Oder auch nicht, denn das Ende des Buchs habe ich nicht verstanden... wie den größten Teil der vorherigen Seiten auch... Möglicherweise waren meine Medikamente nicht stark genug oder ich hatte nicht das richtige im Schränkchen für die große Sicht der Welt.

Fazit: Ein Blödsinn, den man wahrscheinlich vor lauter Fassungslosigkeit schnell durchliest. 2 Sterne. Ach nein, ich sehe nur doppelt, 1 Stern!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.