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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1318 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2021
Intuitiv gesund. Werde dein eigener innerer Arzt!
Petersen, Christina Barbara

Intuitiv gesund. Werde dein eigener innerer Arzt!


ausgezeichnet

Gesundheit ist kein Zufall - treffend & verständlich

Der Wunsch nach Gesundheit ist derzeit vermutlich bei jedem größer als je zuvor. Von daher hat mich der Titel "Intuitiv gesund: Werde dein eigener innerer Arzt“ von der Autorin, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Ärztin für Traditionelle Chinesische Medizin Dr. med. Christina Barbara Petersen direkt angesprochen.

In einer sehr angenehmen Sprache macht die Autorin deutlich, wie Krankheit entsteht, was Gesundheit bedeutet und was wir dafür tun können. Sie versucht nicht einfach die Symptome zu beseitigen, sondern geht weiter, schaut, was dahinter steckt und setzt dort an. Ich fand ihre Ansätze, in denen sie Alternative Medizin und Schulmedizin verbindet, interessant, nachvollziehbar und auch logisch. Das Ziel Gesundheit ist nur zu erreichen, wenn das gesamte Leben betrachtet wird. Damit wir auf die Signale unseres Körpers vertrauen und diese richtig deuten können, findet man zu den verschiedenen Themen immer wieder Übungen, durch die man das Gelesene überdenken, verinnerlichen und lernen kann, diese für sich zu nutzen.


Ihre Tipps wie man auf die Signale seines Körpers hört und die Kraft seiner Gedanken am besten für sich effektiv nutzen kann, sind nachvollziehbar. Sie bestärkt ihre Leser darin, selbst aktiv zu werden und die
Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Gesundheit ist kein Zufall, dabei ist Eigenverantwortung gefragt und wer etwas für seine Gesundheit tun möchte und nicht weiß wie, solle einfach mal dieses Buch lesen.

Ich kann diesen Ratgeber nur empfehlen, da er nicht nur hilfreich, sondern durch die kurzen Kapitel und die Vielfalt der Themen abwechslungsreich und interessant zu lesen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2021
I am Elektra
Handel, Christian

I am Elektra


ausgezeichnet

Fesselnde Fortsetzung – mitreißend & spannend

„I am Elektra: Dein Leben ist mein“ ist die Fortsetzung von „Becoming Elektra: Sie bestimmen, wer du bist“, einem fesselnden Fantasy-Thriller des Autors Christian Handel. Auch wenn das Buch eine Zusammenfassung des vorherigen Bandes enthält, würde ich empfehlen diesen unbedingt zuerst zu lesen und ich kann versprechen, dass es sich lohnt.

Elektra erwacht in dem Ferienhaus ihrer Eltern und kann sich an nichts erinnern, weder wie sie dorthin gekommen ist, noch was überhaupt passiert ist. Dazu stellt sie fest, dass sie sich in einem fremden Körper – dem von Kelsey – befindet. Aber sie ist nicht allein, sondern teilt sich den Körper mit Kelsey.

Die Charaktere werden facettenreich dargestellt, einige sind sympathisch, andere weniger und es ist nicht unbedingt einfach sie zu durchschauen.

Die Geschichte wird im Wechsel aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wodurch sich die Ereignisse gut ergänzen. Die Handlung ist rasant und spannend, es ereignet sich innerhalb kürzester Zeit unglaublich viel. Der Schreibstil des Autors ist dabei sehr intensiv und emotional. Ich hatte beim Lesen mehrfach Gänsehautmomente und habe entsetzt die Luft angehalten. Die Thematik Klone als Ersatzteillager für Menschen zu verwenden hat eine enorme Brisanz, die der Autor hier gekonnt in Worte gefasst hat. Das Buch bietet nicht nur beste Unterhaltung, sondern beschäftigt sich auch mit interessanten ethischen und moralischen Themen und regt zum Nachdenken an.

Bis zum Ende wurde ich immer wieder überrascht – Action, Humor, Emotionen, Spannung – eine grandiose Mischung an der ich großen Spaß hatte.

„I am Elektra“ ist ebenso wie „Becoming Elektra“ ein außergewöhnliches Buch, das mich bestens unterhalten hat und für das es von mir eine klare Leseempfehlung gibt.

Bewertung vom 10.04.2021
Drei Kameradinnen
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


ausgezeichnet

Ein gesellschaftskritischer Roman voller Emotionen

„Drei Kameradinnen“ ist ein sehr aufwühlender und emotionaler Roman der Autorin Shida Bazyar.

Hani, Kasih und Saya kennen sich seit ihrer Kindheit und sind zusammen aufgewachsen. Ihre Familien sind nach Deutschland geflohen und wegen ihres Migrationshintergrund haben sie es alles andere als leicht. Tagtäglich begegnen sie Vorurteilen und Ungerechtigkeiten, die verletzen und wütend machen.
Der Roman beginnt mit dem Bericht über einem Brand, den Saya ausgelöst hat. Kasih berichtet wie es dazu gekommen und was zuvor alles passiert ist.

Der Schreibstil ist einfach, direkt und deutlich. Durch die klaren Worte hat mich die Autorin sehr berührt.

Alles wirkt greifbar, authentisch und ist dadurch umso erschreckender. Hier wird eine Vielzahl von Themen angesprochen, die allesamt aktuell sind. Es geht um Rassismus, Freundschaft, Zusammenhalt, Migration und vieles mehr. Die gesellschaftlichen Probleme, mit denen die drei Freundinnen zu kämpfen haben sind einfach übermächtig. Die meisten Leser/innen werden wohl niemals in solche Situationen geraten, aber die Schilderungen lassen einen beim Lesen mitfühlen. Es ist erschreckend, wie engstirnig und voreingenommen unsere Gesellschaft ist und wie wenig es möglich ist, daraus auszubrechen.

Der Roman regt zum Nachdenken an und noch schöner wäre es, wenn er unsere Gesellschaft zum Umdenken bringen würde.

Bewertung vom 06.04.2021
Die Frau auf dem Foto
Butland, Stephanie

Die Frau auf dem Foto


ausgezeichnet

Mitreißender Roman über drei Frauenschicksale

„Die Frau auf dem Foto“ ist der dritte Roman der britischen Autorin Stephanie Butland.

Die Handlung um Veronica Moon – genannt Vee – und Leonie Barratt beginnt 1968. Als Vee die Journalistin und Frauenrechtlerin Leonie kennenlernt ist sie eine bekannte Fotografin. Die beiden Frauen freunden sich an, teilen sich sogar ein Wohnung und kämpfen gemeinsam für die Rechte der Frauen und wollen die Welt verändern.

2018 plant die Historikerin Erica - die Nichte von Leonie - nach einem Dachbodenfund mit Erinnerungen von Leonie eine Ausstellung, mit einem Foto von Vee. Zuvor möchte sie diese kennenlernen. Obwohl sich Vee aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, trifft sie sich mit Erica und beginnt über die zurückliegende Zeit und ihren Kampf für Gleichberechtigung und Emanzipation zu erzählen. Lediglich über die Umstände von Leonies Tod schweigt sie.

Mit Vee, Leonie und Erica hat die Autorin drei starke und äußerst unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen. Jede von ihnen hat ihren eigenen Schaffensbereich, ist anders aufgewachsen, aber in ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung und dem Wunsch nach der Anerkennung für die Frauen gleichen sie sich sehr.

Durch die Gespräche zwischen Erica und Veronica erfährt man viel aus der Zeit um 1968 und dabei ist zu spüren, dass es Vee sehr schwer fällt und dass es sie mitnimmt, sich an diese bewegende und aufwühlende Zeit zu erinnern.

Die Handlung wechselt immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Während sich in der Vergangenheit alles um das Leben der Fotografin und der Journalistin dreht, geht es in der Gegenart um die Vorbereitungen für die Ausstellung. Der Perspektivwechsel, sowie Auszüge aus Leonies Kolumne und Ausschnitte aus Vees Lehrbuch über Fotografie machen das Lesen abwechslungsreich und spannend. Gleichzeitig wird dabei deutlich, dass sich in den letzten 50 Jahren zwar einiges verändert hat, was aber einfach erschreckend wenig ist. Gleichberechtigung fehlt in vielen Bereichen und Frauen werden noch immer viel zu sehr auf ihr Äußeres reduziert.

Stephanie Butland beschreibt in ihrem fiktivem Roman die Realität. Ihre Protagonistinnen wirken authentisch und ihre Ziele stehen stellvertretend für ganze Generationen von Frauen, die noch lange nicht am Ziel angekommen sind.

Mein Fazit: Ein großartiger lesenswerter Roman, der berührt und unterhält.

Bewertung vom 04.04.2021
Die Stadt der Tränen / Minou Joubert Bd.2
Mosse, Kate

Die Stadt der Tränen / Minou Joubert Bd.2


ausgezeichnet

Historische Reise in das 16. Jahrhundert

„Die Stadt der Tränen“ ist nach „Die brennenden Kammern“ der zweite Teil um das Schicksal der Hugenotten von der britischen Autorin Kate Mosse.

Nach dem Prolog aus dem Februar 1862 geht es 300 Jahre - in das Frankreich des 16. Jahrhunderts - zurück und die Handlung knüpft an der aus dem ersten Band an.

Minou Reydon-Joubert und Piet Reydon leben in Puivert und erhalten eine Einladung zur königlichen Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois nach Paris. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Lage im Land beruhigt und Frieden einkehrt, zerschlägt sich schnell, da es schon bald zu brutalen Kämpfen kommt, durch die Minous Familie brutal auseinandergerissen wird.

Durch die historische Anmerkung der Autorin vorweg und das Personenregister, in dem die fiktiven und realen historischen Persönlichkeiten aufgeführt werden, ist der Einstieg angenehm und ich war bereits mit den ersten Seiten mitten in der Handlung.

Wie schon im vorherigen Band werden historische Gegebenheiten, reale Fakten gekonnt mit der fiktiven Geschichte um Minou und ihre Familie verbunden. Detaillierte Schilderungen der Zeit, lassen die Atmosphäre des 16. Jahrhunderts spürbar werden. Die damalige Lebensweise und das historische Umfeld hatte ich direkt vor Augen. Die eingewobene fiktive Geschichte wird fesselnd erzählt. Es entsteht ein Spannungsbogen, bei dem ich mitfiebern konnte. Auch die Gefühle und Gedanken Charaktere fand ich nachvollziebar.

Leider gibt es im Verlauf der Handlung einige Zeitsprünge und es fehlen immer wieder wichtige Lebensabschnitte einzelner Charaktere. Das hätte ich mir anders gewünscht und hoffe, dass diese im nachfolgenden Band durch Rückblicke ergänzt werden.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und obwohl ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte ein trockenes Geschichtsbuch zu lesen, habe ich einiges Neues aus und über die Zeiterfahren.

Interessant fand ich, dass es immer wieder Parallelen zur Handlung aus dem ersten Band gab. Werten möchte ich das nicht und ich kann auch nicht sagen, ob ich das für authentisch halte. Zwischendurch hat es mich irritiert und gleichzeitig fand ich es gut gelungen.

Dies ist – wie gesagt – der zweite Band einer Buchreihe, die sich vom 16. Jahrhundert über drei Jahrhunderte, bis zum 19. Jahrhundert erstrecken soll. Ich bin bisher beeindruckt, begeistert und schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 02.04.2021
Fair Play
Gulden, Kerstin

Fair Play


ausgezeichnet

Spannend und kritisch

„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder - sich aber mit einer vollkommen anderen und aktuellen Thematik beschäftigt.

In einem Schulprojekt zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit haben Kera, Leonard, Elodie und Max eine App entwickelt, die zu einem bewussterem und nachhaltigerem Leben motivieren soll. Durch die App wird der ökologische Fußabdruck der Mitspieler erstellt. Je nach Verhalten wird das Konto des Spielers grün oder rot und damit ergibt sich ein Gruppenzwang und eine Dynamik, die nicht vorherzusehen war.

Die vier App-Erfinder sind keine guten Freunde, ticken äußerst unterschiedlich und wurden für das Projekt zufällig zusammengewürfelt. Die entschiedene Idee kam von Kera, die eher eine Einzelgängerin ist. Leonard ist ein echter Nerd und hat die App programmiert. Elodie ist Influencerin und hält ihre Leser über das Experiment auf dem Laufenden und Max, der sich dem ganzen widersetzt, aber mitmachen muss, um versetzt zu werden. Die Protagonisten werden facettenreich und vielschichtig beschrieben. Durch die Bemühungen aller, ihre Konten grün zu bekommen, entsteht einen Gruppendynamik, Mitspieler, denen es nicht gelingt sich ökologisch korrekt zu verhalten, werden bloßgestellt und verurteilt. Es wird getrickst und nicht immer mit fairen Mitteln gespielt. Neben der Handlung um die App gibt es noch die typischen Teenagerdramen, die sich üblicherweise an Schulen unter den Mitschülern abspielen.

Die einzelnen Abschnitte werden aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, dadurch erfährt man mehr über ihre persönlichen Motive und kann ihre Gedanken recht gut nachvollziehen.

Die aktuelle Thematik in Bezug auf den Klimawandel und die Aufgaben und das fehlende Handeln in der Politik wurde gut mit den Ereignissen verknüpft.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Rollen der Sprecher mit Julian Greis, Pascal Houdus, Toini Ruhnke und Merete Brettschneider gut besetzt. Jede/r von ihnen hat seine Rolle passend und authentisch intoniert, so dass die Ereignisse äußerst lebendig bei mir ankamen.

Mein Fazit: Ein spannender Thriller zu einem aktuellen Thema rund um Umweltschutz, Politik, soziale Medien und Überwachung, der mich gefesselt hat.

Bewertung vom 02.04.2021
Tierfreunde aus Blumenstadt 1: Ein tierisches Hallo
Wunderhaus Verlag;Abel, Katharina

Tierfreunde aus Blumenstadt 1: Ein tierisches Hallo


ausgezeichnet

Lebendige Tiergeschichten

„Tierfreunde aus Blumenstadt - Ein tierisches Hallo“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Katharina Abel für junge Leser/innen ab sieben Jahren.

In diesem Band gibt es vier Geschichten, die durch gelungene Zeichnungen der Illustratorin Olga Sall passend untermalt werden. In der gesamten Reihe wird es drei Protagonisten geben - Basti, Lisa und Willi – geben. Hier lernen wir erst einmal Basti und Lisa mit ihren Familien kennen, die zu Beginn – wie auch die Nachbarin Frau Schmalz und Diederich, ein Freund und Kollege von Bastis Vater – kurz vorgestellt werden.

Alles ereignet sich in Blumenstadt und in den vier Geschichten werden unterschiedliche Tiere vorgestellt. Auf eine einfache und lustige Art erfährt man so einiges über die Bedürfnisse der Tiere. Die kurzen Storys sind nicht nur unterhaltsam, sondern vermitteln auch Wissen über Haustiere und Wildtiere. Am Ende der Kapitel findet man noch ein einige zusätzliche interessante Informationen über die jeweiligen Tiere. In diesem Band geht es um einen Papagei, einen Hunde, einen Hasen und einen Igel. Durch die große Schrift eignen sich die Geschichten auch gut für Leseanfänger.

Uns hat dieser erste Band gut gefallen und wir freuen und schon auf weitere Geschichten aus Blumenstadt.

Bewertung vom 30.03.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


ausgezeichnet

Aufwühlend – düster – spannend

„Der Abstinent“ ist ein historischer Roman des britischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftler Ian McGuire.

Die Handlung beginnt mit einem historischen Ereignis im November 1867 in Manchester. Drei Iren werden öffentlich wegen des Mordes an einem Polizisten hingerichtet. Die Stimmung in der Bevölkerung ist mehr als angespannt. James O’Connor ein Polizist aus Dublin wird nach Manchester versetzt und soll sich ein Bild von der Situation und der Lage machen. Stephen Doyle - ebenfalls neu in Manchester - ist ein irisch-amerikanischer Veteran des Bürgerkriegs. O’Connor und Doyle stehen auf unterschiedlichen Seiten des offenen Konflikts, haben aber trotzdem einige Gemeinsamkeiten. Beide sind von einer Kindheit mit Gewalt geprägt und beide wollen damit abschließen. Zwischen ihnen entsteht ein verbitterter Kampf.

Der Schreibstil von Ian McGuire ist eindringlich, spannend, dicht und atmosphärisch. Er schildert die trostlosen Lebensbedingungen der Bevölkerung im Irland des 19. Jahrhunderts. Man kann die Armut und die Verzweiflung spüren. Die Wohnverhältnisse werden bildhaft dargestellt und man merkt in jedem Satz, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Hier werden Fiktion und historische Ereignisse und Gegebenheiten gekonnt verwoben.

Mit O’Connor und Doyle wurden zwei authentische Protagonisten geschaffen. Beide haben Gründe für ihr Handeln, das durch ihr Leben und in ihrer Vergangenheit begründet ist.

Nationalismus und Terrorismus und der Konflikt zwischen Irland und Großbritannien werden in einer einzigartigen Weise thematisiert, die erschüttert und mitnimmt. Das Buch ist keine Wohlfühllektüre und lässt sich nicht nebenbei lesen. Es erfordert Aufmerksamkeit und ruft Entsetzen hervor, aber es ist brillant geschrieben und ich kann es – jedem der sich für historische Ereignisse interessiert – nur empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2021
Stummes Opfer: Thriller
Shepherd, Catherine

Stummes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

Spannend und überraschend bis zum Ende

„Stummes Opfer“ ist der elfte Thriller in der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft. Die Handlung ist unabhängig von den vorherigen Bänden zu verstehen und es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

In der Gegenwart werden während der Einweihungsfeier des Stadtarchivs zwei Teenagerleichen gefunden. Diese wurden in eine Säule einbetoniert und halten beide ein zusammengehörendes Siegel in der Hand. Es werden weitere Leichen gefunden und Kriminalkommissar Oliver Bergmann befürchtet, dass es sich um einen Serienkiller handeln könnte.

In der Vergangenheit verschwinden Bettelweiber unter mysteriösen Umständen. Da es bei den Bettlerinnen nichts zu holen gibt, ist ihr Verschwinden rätselhaft. Gleichzeitig stürzt ein Teil der Kirche in Zons ein. Jeder Versuch die Mauern wieder zu errichten, scheitert. Gibt es hier einen Zusammenhang ?

Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und im Jahr 1502 erzählt. Der Handlungsort ist jeweils Zons.
Der Perspektivwechsel sorgt für zusätzliche Spannung, da man immer erfahren möchte, wie es in der anderen Zeit weitergeht. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen und wer hinter den grausamen Taten steckt.

Der Erzählstil von Catherine Shepherd ist flüssig und man kann ihr leicht folgen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Ereignisse entstanden beim Lesen direkt Gänsehaut und Bilder in meinem Kopf. Die Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Die düstere und beklemmende Atmosphäre der Vergangenheit war durchweg zu spüren.

Mich hat die Geschichte vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Die Reise in die Vergangenheit ist faszinierend und ich habe bis zum Schluss in beiden Zeitebenen gerätselt, wer hinter den Morden steckt. Sowohl von der Auflösung in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit war ich überrascht.

Mich hat dieser Band genauso gefesselt und großartig unterhalten wie die vorherigen Bände, so dass ich schon jetzt gespannt auf weitere Thriller der Zons-Reihe bin.

Bewertung vom 25.03.2021
Enriettas Vermächtnis
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


ausgezeichnet

Dunkle Familiengeheimnisse – interessante Charaktere

„Enriettas Vermächtnis“ ist ein fesselnder und feinfühliger Roman der Journalistin und Autorin Sylvia Madsack.

Nach dem Tod der Autorin Enrietta da Silva sollen Emilio – ein Arzt aus Argentinien - und Jana – eine Schauspielern aus Österreich - ihr Vermögen erben. Sie reisen in die Schweiz, wo dies über den Anwalt Leuthard geregelt werden soll. Hier trifft dann auch Armando – der Sohn Enriettas – zu ihnen und fordert seinen Anteil am Erbe.

Das bisherige Leben der drei Charaktere könnte kaum unterschiedlicher sein, ihre einzige Gemeinsamkeit ist das Erbe der Autorin. Zunächst erscheinen Jana und Emilio sehr sympathisch und sie sind sich auch recht schnell einig, aber Emilio will Armando sein Pflichtteil streitig machen. Nachdem zu Beginn alles klar und offensichtlich erscheint, sind die drei nun für Anwalt Leuthard eine echte Herausforderung.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen, ist eher nüchtern und ruhig, fesselt aber trotzdem. Sie beschreibt ihre Charaktere interessant und facettenreich. Es dauert eine ganze Weile, bis sich das Verhältnis zwischen Armando und seiner Mutter erklärt und welches dunkle Familiengeheimnis dem zugrunde liegt.

Der gesamte Roman dreht sich fast ausschließlich um Jana, Emilio, Armando und den Anwalt. Die übrigen Charaktere spielen eigentlich keine Rolle. Am Ende hat sich das Leben und das Bild, das sie von Enrietta hatten, komplett verändert.

Mir hat das Buch und die Botschaft der Autorin – erst zu werten, wenn alle Fakten bekannt sind und nicht nur aus einem Blickwinkel zu schauen – gut gefallen, allerdings hätte ich mir etwas mehr Emotionen von den Charakteren gewünscht.