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Benutzername: 
dorli
Wohnort: 
Berlin
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2013
Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt
Sterblich, Ulrike

Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt


ausgezeichnet

In „Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt“ nimmt Ulrike Sterblich den Leser mit auf einen Ausflug in die 1980er Jahre und erzählt von ihrer Kindheit und Jugend in West-Berlin. Was sie erlebt hat und wie sie es erlebt hat.
Von Plätzen, Straßen, Stadteilen, Sehenswürdigkeiten und dem ganzen Alltagsgeschehen drumherum wird berichtet - viele kleine Episoden reihen sich aneinander zu einer wundervollen Zeitreise.
Ich selbst lebe seit 1987 in Berlin und es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, denn die für mich sehr unterhaltsamen Rückblenden haben mich an zahlreiche kleine Ereignisse und Begebenheiten erinnert, die ich ähnlich erlebt habe.
Äußerst gelungen ist auch die Aufmachung des Buches. So gibt es zu jeder Geschichte am Anfang einen entsprechenden Ausschnitt aus dem Stadtplan und am Ende ein paar zusätzliche interessante Informationen.

Ein herrliches Buch, das ich jedem 80er-Jahre-Interessierten empfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2013
George Clooney, Tante Renate und ich
Wagner, Fanny

George Clooney, Tante Renate und ich


ausgezeichnet

Übersetzerin Eva sehnt sich nach der großen Liebe, doch die lässt auf sich warten. Dafür muss Tante Renate, deren Wohnung wegen eines Wasserrohrbruchs nicht bewohnbar ist, kurzfristig in die Dreier-WG einziehen. Und damit beginnt eine aufregende Zeit für die Mädels, denn es gilt, Evas Liebesleben auf Vordermann zu bringen, Tante Renate vor merkwürdigen Internetbekanntschaften zu retten, und Bettinas Ex-Mitbewohner Ferdinand einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen.

Mit „George Clooney, Tante Renate und ich“ ist Fanny Wagner ein unterhaltsamer, turbulenter und abwechslungsreicher Roman gelungen. In diesem Buch kann auf jeder Seite gegrinst, gelacht, gekichert und geschmunzelt werden.
Die Geschichte ist durchweg mit viel Wortwitz gespickt, der fröhlich-lockere Schreibstil und die erfrischende Ausdrucksweise der Autorin machen das Lesen zu einem großen Vergnügen.
Ein spaßiger Roman, der wunderbar kurzweilige Unterhaltung bietet.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2013
Rolandsrache
Riedt, Kirsten

Rolandsrache


ausgezeichnet

Bremen 1404. Die 19-jährige Anna Olde interessiert sich sehr für die Arbeit ihres Vaters. Er ist Steinmetz und Anna hat bereits einiges von ihm gelernt. Doch das neuste Projekt ist geheim und Anna darf ihrem Vater und dem Gesellen Claas nicht einmal bei der Arbeit zusehen.
Annas unbeschwertes Leben gerät aus den Fugen, als die Werkstatt überfallen wird. Ihr Vater stirbt, Claas ist schwer verletzt, die halbfertige Statue fast zerstört.
Um ihre Mutter vor dem Schuldturm zu bewahren und das Fortbestehen der Werkstatt zu sichern, heiratet Anna widerwillig Claas. Eigentlich mögen die beiden sich sehr, doch als Claas Anna seine mögliche Schuld an dem Überfall gesteht, weil er im Rausch über den geheimen Auftrag geredet haben könnte, wendet sich Anna von Claas ab und bereut die Eheschließung.
Da die Stadtwache sich mit der Aufklärung von Überfall und Mord sehr viel Zeit lässt, beginnt Anna auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und gerät dabei in große Gefahr…

Mit „Rolandsrache“ präsentiert Kirsten Riedt eine spannende, abwechslungsreiche Geschichte um die Errichtung eines steinernen Rolands für die Stadt Bremen.
Mit diesem Stückchen Stadtgeschichte hat die Autorin eine fesselnde Krimihandlung und eine wunderbare Liebesgeschichte verwoben – eine Mischung, die hervorragend gelungen ist und mich durchweg begeistert hat.
Der lockere, angenehm zügig zu lesende Schreibstil hat mich sofort in das Geschehen hineingezogen und es hat mir großen Spaß gemacht, Anna bei ihrer gefährlichen Suche nach dem Mörder ihres Vaters zu begleiten.
Alle Charaktere werden von der Autorin detailliert beschrieben und bekommen schnell ein Gesicht. Nicht nur die wissbegierige, tatkräftige Anna und der ruhige, treuherzige Claas wirken überzeugend, sondern man lernt auch alle anderen Figuren gut kennen. Kleine Unvollkommenheiten, wie zum Beispiel Annas manchmal aufbrausende Art, machen die Protagonisten sympathisch und glaubwürdig. Sehr gut werden auch die Gedanken und Gefühle der Charaktere wiedergegeben. So ist Magdas Kummer nach dem Tod ihres Mannes genauso nachvollziehbar wie der starke Willen Annas, die Werkstatt weiterzuführen und die Statue fertig zu stellen.
Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben und Kirsten Riedt vermittelt ein glaubwürdiges Bild der Stadt Bremen zu der damaligen Zeit. Unterstrichen wird die norddeutsche Atmosphäre dabei von einigen kleinen, wohl dosierten plattdeutschen Einschüben.
Ein unterhaltsamer historischer Krimi, uneingeschränkt empfehlenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2013
Stresstest
Gehrmann, Sebastian

Stresstest


ausgezeichnet

Der 29-jährige Comiczeichner Lukas nervt seine Mitmenschen mit seiner Ich-werde-bald- dreißig-Phobie. Seiner Meinung nach geht das Überschreiten dieser Grenze mit drastischen Änderungen einher, mit denen er sich so gar nicht identifizieren kann. Sein Leben wird tatsächlich total auf den Kopf gestellt – nur ganz anders, als Lukas sich das vorgestellt hatte: Er wird Vater!

Nach dem ersten Schock lassen sich Lukas und Sophie auf dieses Abenteuer ein und Sebastian Gehrmann lässt seine beiden Protagonisten das volle Schwangerschaftsprogramm erleben: Übelkeit, Heißhunger und Stimmungsschwankungen. Freude und Glück. Ängste und Sorgen. Gute, bessere und noch bessere Ratschläge von allen und jedem, ob man diese nun hören will oder nicht. Besorgte Bald-Großeltern und spöttische Nachbarn. Arztbesuche und die Suche nach der richtigen Entbindungsklinik. Infoabende und Geburtsvorbereitungskurs. Kinderwagenkauf und Babygrundausstattungsbeschaffung.
Für den Leser eine herrlich spaßige Reise, vollgepackt mit witzigen Dialogen und reichlich Situationskomik, für Lukas und Sophie ein wahrer „Stresstest“.
Ein rundum gelungenes Buch, das Lesen hat mir großen Spaß gemacht. Supergute Unterhaltung nicht nur für werdende Eltern.

Bewertung vom 31.12.2012
Täubchenjagd
Fölck, Romy

Täubchenjagd


ausgezeichnet

Dresden. Wiederholt entdecken Spaziergänger grausam verstümmelte Tauben. Als eines Morgens ein bestialisch zugerichteter Schäferhund gefunden wird, kann die Polizei den vermutlichen Täter dingfest machen: Der Obdachlose Hans Nowotny schläft stark alkoholisiert unweit des getöteten Hundes – und in Nowotnys Besitz befindet sich ein blutiges Messer, dass eindeutig als Tatwaffe identifiziert werden kann. Doch Nowotny bestreitet aber die Tat. Obwohl alle Indizien gegen ihn sprechen, wird der Obdachlose von dem jungen Strafrichter Raik Winter freigesprochen. Kurze Zeit später wird die entstellte Leiche von Anne Thalheim gefunden. Alle Spuren deuten auf den Taubenmörder hin und damit auf Hans Nowotny. Doch der ist nicht auffindbar…

Mit „Täubchenjagd“ hat Romy Fölck mir alles geboten, was für mich zu einem fesselnden Krimi dazugehört. Eine flüssig und spannend erzählte Geschichte, die mich flugs in das Geschehen hineinzieht, deren Spannungskurve durchgehend auf einem hohen Niveau bleibt, die schlüssig aufgebaut ist und die mir durch zahlreiche offene Fragen und unerwartete Wendungen viel Platz zum Miträtseln und Mitgrübeln gibt.
Außerdem gelingt es der Autorin prima, die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten zu vermitteln. So konnte ich zum Beispiel Raik Winters Zweifel, ob er mit dem Freispruch Hans Nowotnys richtig gehandelt hat, gut nachvollziehen. Und auch die Unstimmigkeiten zwischen Kommissarin Conny Claudius und ihrem Vorgesetzten Manfred Bergmann werden für den Leser schnell deutlich.
Ich liebe detaillierte Schilderungen, um mich besser in Handlung und Schauplätze hineinversetzen zu können. Und auch hier kann Romy Fölck mich mit ihren ausführlichen Beschreibungen von Dresden und Umgebung durchweg begeistern.

Ein rundum fesselnder Krimi, der mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 30.12.2012
Engel der Verdammten / Peter von Borgo Bd.4
Schweikert, Ulrike

Engel der Verdammten / Peter von Borgo Bd.4


ausgezeichnet

Hamburg. Kriminalkommissarin Sabine Berner kehrt nach einigen Monaten Freistellung in den Polizeidienst zurück und hat es gleich mit einem brutalen Mord zu tun. Während der Ermittlungen, bei denen Sabine wieder von dem Vampir Peter von Borgo unterstützt wird, geschehen weitere Morde. Bei den Opfern handelt es sich immer um junge Frauen, die aus Osteuropa stammen und illegal als Prostituierte oder Haushaltshilfe in Hamburg leben. Schnell merkt Sabine, dass Peter mehr über die Vorfälle weiß, als er zugibt und als ihr bei der Spurensuche einige Merkwürdigkeiten auffallen, wächst ein schrecklicher Verdacht in ihr…

„Engel der Verdammten“ ist der erste Roman, den ich aus dieser Reihe gelesen habe, und es ist mir auch ohne Kenntnis der ersten beiden Bände leicht gefallen, in das Geschehen einzutauchen.
Die Mischung aus fesselndem Krimi und ein bisschen Fantasy ist Ulrike Schweikert hervorragend gelungen. Mir gefällt das Zusammenspiel von Mensch und Vampir hier besonders gut, weil Sabine sehr willensstark ist und obwohl man die Macht des Vampirs spürt, gibt sie seinem Drängen, seine Gefährtin zu werden, nicht nach. Der immer geheimnisvoll wirkende Peter von Borgo würfelt nicht nur Sabines Privatleben durcheinander, auch sein Mitwirken an den polizeilichen Ermittlungen bringt Sabine gegenüber ihren Vorgesetzten in Erklärungsnot. Ich musste schmunzeln, wenn Sabine sich aus eigentlich unerklärlichen Situationen herauswindet oder versucht, Peters übernatürlich gewonnene Erkenntnisse an Kollegen und Vorgesetzte weiterzureichen.
Von den Nebenfiguren hat mir Sabines Kollege Sönke Lodering sehr gut gefallen. Er hat so eine offene, herzliche Art. Und dass ihm der ein oder andere plattdeutsche Ausdruck über die Lippen kommt, passt prima zu ihm und unterstützt außerdem die norddeutsche Atmosphäre in dem Buch.
Dieser Krimi hat mir nicht nur durch die spannende Handlung eine Gänsehaut verursacht. Der dritte Fall für Sabine Berner und Peter von Borgo rückt ein schwieriges Thema in den Fokus: Zwangsprostitution, Menschenhandel und Sklaverei im 21. Jahrhundert. Es ist erschreckend und traurig zugleich, zu welchen Abscheulichkeiten manche Menschen um uns herum fähig sind. Ulrike Schweikert hat dieses Thema gründlich recherchiert und gibt die Informationen ganz geschickt an den Leser weiter, indem sie dem Journalisten Felix Leonhardt und der Sozialarbeiterin Corinna Huttner entsprechende Worte in den Mund legt. Sabine wird durch diese Hinweise und Erklärungen bei den Ermittlungen unterstützt, der Leser erhält einen Blick auf die grausame Realität.

Ein rundum gelungener Hamburg-Krimi, der durchweg spannende Unterhaltung bietet.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2012
Das Haus auf Crescent Hill
Dobson, Melanie

Das Haus auf Crescent Hill


ausgezeichnet

Als die Fotojournalistin Sarah von ihrem Arbeitgeber nicht bezahlt wird, steht sich völlig mittellos da und beschließt, zunächst einmal bei ihrer Großmutter Rosalie in Etherton unterzukommen. Dort angekommen muss sie erfahren, dass Rosalie vor kurzem verstorben ist und ihr das baufällige Herrenhaus hinterlassen hat. Sarah zieht dort ein, doch mysteriöse Geschehnisse lassen sie vermuten, dass sie in der riesigen Villa nicht alleine ist. Ihr kommen alte Geschichten über Geheimgänge in den Sinn und gemeinsam mit Alex Yates von der Stadtverwaltung versucht Sarah den Dingen auf den Grund zu gehen…
Stephanie will im Zuge ihres Studiums eine Arbeit über ein Familiengeheimnis, in dem verschwundene Schmückstücke eine Rolle spielen, schreiben und landet bei ihren Nachforschungen ebenfalls in Etherton…

Melanie Dobson entführt den Leser in ihrem Roman „Das Haus auf Crescent Hill“ in eine idyllische amerikanische Kleinstadt.
Der fesselnde Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen der Autorin haben mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Den Leser erwartet eine geheimnisvolle Familiengeschichte mit interessanten Charakteren, rätselhaften Verstrickungen und plötzlichen Wendungen.
Mit Bezug auf den amerikanischen Bürgerkrieg erzählt die Autorin von der interessanten Vergangenheit des Hauses und seiner Bewohner. Sie schickt ihre Protagonisten auf spannende Entdeckungsreise und Schatzsuche und lässt dabei jeden ein anderes Ziel verfolgen. Während Sarah nach einer Möglichkeit sucht, das alte Haus wieder instand zu setzen, gilt es für Alex, eine dringend benötigte Einkommensquelle für die Stadt zu finden und Stephanie möchte eigentlich nur das Rätsel um ihre Familie lösen. Außerdem gibt es natürlich noch Leute wie Edward und Jake, die ihren ganz persönlichen Reichtum im Visier haben.
Auch der christliche Glaube spielt in diesem Buch eine Rolle, besonders Alex versucht durch Gebete sein ganz persönliches Leid zu verarbeiten.

Ein spannender Roman, der mich durchweg gut unterhalten hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.