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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2018
Das Meer löscht alle Spuren / Nora Sand Bd.2
Theils, Lone

Das Meer löscht alle Spuren / Nora Sand Bd.2


sehr gut

Warum man diesen Titel gewählt hat, ist mir schleierhaft. Der Titel im Zusammenhang mit Flüchtlingen, von denen auf dem Klappentext die Rede ist, impliziert eher eine ganz andere Handlung.
Der Inhalt des Buches hat mich allerdings begeistert! Sehr logisch aufgebaut, realistisch und zudem sehr spannend erzählt Lone Theils.
Nora Sand gerät unversehens zwischen die Fronten: sie sucht eine Frau, die in England verschwunden ist und gerät immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt und Vertuschung. Je weiter sie vordringt, desto gefährdeter sind die Menschen in ihrer Umgebung und desto verzweifelter wird auch Nora.
Mir haben die Charaktere in diesem Thriller sehr gut gefallen. Das Verhältnis von Privatleben und Ermittlung ist sehr gut gewählt und sehr stimmig. Nora ist nicht die toughe Überfrau, sie hat Ängste und Bedürfnisse, handelt auch manchmal etwas unüberlegt, aber gerade das macht sie so glaubwürdig und sympathisch.
Auch die Story fand ich total gut. Anfangs noch etwas verhalten, steigert sich die Spannung bis zu einem Ende, mit dem ich nicht ganz einverstanden war, welches jedoch in dieser Form viel glaubwürdiger war, als jegliches Sonstige.
Dann wäre da noch der Schreibstil der Autorin zu erwähnen, der ebenfalls überragend ist.
Fazit: Gibt nichts zu meckern 

Bewertung vom 23.04.2018
Das Mädchen, das in der Metro las
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


sehr gut

Können Bücher ein Leben verändern? Juliettes ganz sicher. Denn als sie Soliman kennen lernt, betritt sie eine Welt der Bücher, die sie bisher nicht kannte. Juliette beginnt, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen und findet zu sich.
Mit Juliette treffen wir auf einen Charakter, der auf der Suche ist. Nach sich, nach dem Sinn des Lebens, nach einer Aufgabe. Leider nicht nach der Liebe, das hat mir in diesem Band so ein klein wenig gefehlt. Aber eigentlich ist da ja auch wieder die Liebe zu den Büchern, die jeder Vielleser so gut verstehen kann.
Ich mag französische Bücher einfach gerne! Die Sprache ist so poetisch. Feret-Fleury baut auch immer wieder wundervolle Zitate in ihre Bücher ein und bringt den Leser zum Nachdenken. Manche Absätze musste ich allerdings auch zweimal lesen, weil die Sprünge der Autorin manchmal etwas ruckhaft sind. Da denkt Juliette dann plötzlich an ein Ereignis von früher und mir fehlte da dann teilweise der Übergang. Man sollte dieses Buch also als etwas Besonderes ansehen und mit Sorgfalt lesen und sich darin verlieren.

Bewertung vom 11.04.2018
Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


sehr gut

Beinah wörtlich kann man den Buchtitel nehmen, denn es geht tief hinab in diesem Thriller. Als in einem alten Bergwerksschacht eine Leiche gefunden wird, kann es Polizeipfarrer Bauer wieder einmal nicht lassen: statt sich um seine brüchige Familie zu kümmern, nimmt er die Ermittlungen in dem Fall auf und gerät selbst in Gefahr. Stimmen die Missbrauchsvorwürfe gegen den Bekannten seines Kollegen Vaals? Als dieser auch noch entführt wird, gerät Bauer massiv unter Druck.
Schon den ersten Band um Martin Bauer fand ich sehr gelungen. Auch „Tiefer denn die Hölle“ konnte mich wieder überzeugen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gerade aufs Ende zu steigt die Spannung immer mehr an. Durch den Einsatz eines Säuglings erhöht sich diese noch um ein Vielfaches. Natürlich wirkt der Fall sehr konstruiert, aber das darf ja in einem interessanten Thriller auch gern so sein.
Vor allem aber die Kollegenstreitereien der Polizisten fand ich interessant und authentisch. Da sägt jener am Stuhl eines Kollegen, der sich daraufhin aber auch wieder revanchiert – diese kleine Nebenhandlung hat den Hauptstrang überhaupt nicht gestört. Manchmal wirkt so etwas ja leicht so, als würde man die Story in die Länge ziehen wollen, aber nein, hier hat es sehr gut gepasst.
Fazit: Auch der zweite Band mit Polizeipfarrer Bauer liest sich sehr gut und flüssig.

Bewertung vom 09.04.2018
Für immer ist die längste Zeit
Fabiaschi, Abby

Für immer ist die längste Zeit


sehr gut

Als Maddy stirbt ist sie noch nicht richtig tot. Sie darf aus dem Jenseits noch das Leben ihrer Tochter Eve und ihres Ehemannes Brady beobachten und greift ihnen ein wenig unter die Arme. Für Brady sucht sie eine potentielle Nachfolgerin für sich und wird in der netten Lehrerin Rory fündig. Doch ganz so leicht ist es dann doch nicht, das Leben ihrer Lieben aus dem Jenseits zu managen.
Ein Buch über Trauerbewältigung zu schreiben ist sicher nicht einfach. Fabiaschi wagt sich hier mit ihrem Erstlingswerk an ein schwieriges Thema. Man merkt jedoch, dass sie sich gut mit der Thematik auseinander gesetzt hat. Die Trauer von Eve ist an vielen Stellen spür- und greifbar.
Der Roman an sich ist schön geschrieben, hat mich jedoch nicht vom Hocker gehauen, er hatte so seine Längen, die es für mich nicht gebraucht hätte. Schön fand ich immer, wenn Maddy jemandem etwas Besonderes einreden wollte und wie viel Mühe sie sich dann dabei gegeben hat.
Die Geschichte wird aus 3 Perspektiven erzählt, allerdings sind die Sprünge in der Zeit manchmal schwer nachzuvollziehen, da können dann zu Beginn des nächsten Kapitels schon mal mehrere Wochen vergangen sein. Der rote Faden ist der vermeintliche Freitod der Mutter. Keiner kann es glauben und auch der Leser muss lange auf die Auflösung warten, ob – und ggf. warum – sie tatsächlich gesprungen ist. Dies machte für mich einen großen Reiz des Buches aus, brachte der Aspekt doch ein wenig Spannung in die Düsternis.
Fazit: Fabiaschis Schreibstil ist locker und humorvoll und das Handeln ihrer Charaktere größtenteils nachvollziehbar. Das Buch regt zum Nachdenken an, vor allem wie man sich selbst gegenüber seiner Familie verhält oder verhalten könnte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2018
Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2
Lunde, Maja

Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2


sehr gut

Norwegen, Gegenwart
Signe kehrt nach vielen Jahren zurück in ihr Heimatdorf, um zu verhindern, dass der Hausgletscher weiter abgebaut wird. Nach und nach enthüllt sich ihr bisheriges Leben, das auch nicht besonders einfach war.
Frankreich (?) 2041
David und Töchterchen Lou flüchten vor einem Feuer und der Wasserknappheit in ein Flüchtlingsdorf. Doch auch da werden die Rohstoffe knapp – was können sie tun?

Das verbindende Element in diesem Roman ist Signes Boot, das David und Lou finden und ein Schatz, der ihnen das Leben rettet. Doch wie lange? Das Ende ist offen, was ich nicht ganz so gut fand. Beide Geschichten für sich haben mir jedoch gut gefallen. Das Leid in so einem Camp wird sehr gut dargestellt und wie Ratten das sinkende Schiff schließlich verlassen. Signes Story fand ich teilweise jedoch etwas langatmig und zu sehr von hinten aufgerollt, so dass man ihre Motive erst spät verstehen konnte.
Lundes Schreibweise hat mich jedoch gleich wieder in ihren Bann gezogen, das Buch liest sich überaus flüssig und durch die viele wörtliche Rede auch sehr anschaulich. Leider kommen die Ursachen der Wasserknappheit nicht ans Tageslicht, da war im Vorgängerband „Die Geschichte der Bienen“ mehr Hintergrundwissen zu spüren.
Die Geschichte des Wassers ist der zweite Band von insgesamt 4 Büchern, die sich alle um das Thema Klima drehen. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 01.04.2018
DUMPLIN'
Murphy, Julie

DUMPLIN'


gut

Willowdean ist 16 und übergewichtig. Die üblichen Teenagerprobleme treffen sie also umso härter! Von ihrer Mutter liebevoll „Dumplin“ (Knödel) genannt, fühlt sie sich eigentlich dennoch wohl in ihrer Haut. Erst als sie ihren ersten Freund hat, wird sie sich ihrer Fülle so richtig bewusst und verliert das Selbstbewusstsein. Um zu zeigen, dass sie dennoch etwas zählt meldet sie sich zu einem Schönheitswettbewerb an und zieht damit weite Kreise.
Der Beginn des Buches hat mir super gefallen. Will, wie sie von allen genannt wird, war mir gleich sympathisch und die Handlung hatte Schmiss. Leider hat das Buch dann etwas nachgelassen und war anders als von mir erwartet. Wills‘ Zögern und ihr Streit mit der besten Freundin waren für mich nicht nachvollziehbar und somit kam ich nicht so ganz mit der Handlung mit. Das Buch hat sich leider in eine andere Richtung als von mir gedacht, entwickelt. Dennoch zeigt es, dass auch Mädchen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen, durchaus geliebt werden und starke Persönlichkeiten sind.
Murphys Schreibweise ist locker und teilweise poetisch. Besonders erwähnenswert ist hier die Nacht unterm Meteoritenschauer, da konnte ich mir die Szene schön bildlich vorstellen.
Alles in allem ein Buch, das teilweise wirklich sehr gut unterhält, aber auch seine Schwächen hat.

Bewertung vom 31.03.2018
Der Zopf
Colombani, Laëtitia

Der Zopf


ausgezeichnet

3 Geschichten von 3 unterschiedlichen Frauen, die die Autorin selbst quasi wie einen Zopf verwebt.
Smita lebt in Indien in der untersten Kaste. Ihr Beruf: die Toiletten der Reichen leeren – mit bloßen Händen! Damit ihre Tochter nicht auch ihren Weg gehen muss, wagt sie die Flucht.
Guilia, reiche Unternehmenstochter. Als ihr Vater todkrank wird übernimmt sie die Leitung der Fabrik.
Sarah hingegen ist eine erfolgreiche Anwältin und merkt erst als sie krank wird, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Sehr berührt haben mich die drei Handlungsstränge, am meisten der von Smita in Indien. Sich vorzustellen, was die Leute alles erdulden müssen und wie versperrt ihnen der Weg nach oben ist, das macht schon demütig. Auch Sarah hat mich beeindruckt mit ihrem unbezwingbaren Willen, der ihr allerdings den Weg zum wahren Glück auch versperrt. Guilia hingegen wirkte etwas blass und oberflächlich, aber auch sie ist wichtig für die Geschichte.
Wie alles zusammenhängt kann man als Leser natürlich erahnen, aber nicht die Wege, die dazu führen.
Der Zopf ist ein Buch, das anschlägt wie eine Glocke – und in mir sicher noch länger nachhallt.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2018
Die Gabe des Himmels / Fleury Bd.4
Wolf, Daniel

Die Gabe des Himmels / Fleury Bd.4


ausgezeichnet

Och – schon zu Ende? Selbst nach 940 Seiten kam der Schluss noch viel zu früh. Zu gern hätte ich noch weiter gelesen. Bei so dicken Wälzern passiert es mir oft, dass ich irgendwann denke, das ist zu langgezogen und jetzt reicht es dann. Aber die Fleurys begeistern mich immer wieder aufs Neue!
Dieser Band spielt ca 50 Jahre nach Ende des letzten Buches „Das Gold des Meeres“ und die Nachfahren von Balian und Blanche Fleury leben noch immer in Varennes. Cesar ist Kaufmann und Adrien – nach einem missglückten Medizinstudium – Wundarzt. Beide bewirken Gutes, machen sich jedoch nicht nur Freunde. Cesar legt sogar noch den Grundstein zu einer Judenbekämpfung. Und dann bricht auch noch die Pest in Varennes aus! Adrien macht dabei eine wichtige Entdeckung und verliebt sich in ein jüdisches Mädchen. Doch diese Liebe kann in solchen Zeiten keinen Bestand haben!
Es ist wirklich Wahnsinn, wie toll Daniel Wolf schreibt. Man fliegt nur so durch die Seiten und bangt mit seinen Charakteren. Naja, nicht mit allen, denn natürlich gibt es auch böse Widersacher, die nichts Gutes im Schild führen. Und denen es tatsächlich auch oft gelingt, Böses zu bewirken.
Das Leben im Mittelalter war ja nun wirklich nicht einfach und dem Autor gelingt es sehr gut, die Zustände der damaligen Zeit einzufangen und dem Leser nahe zu bringen. Man wähnt sich fast dabei. Seine Charaktere sind facettenreich und sympathisch und jeder hat seinen Platz.
Natürlich kann man drüber streiten, ob die immer gleich verlaufende Handlung – starke Fleurys, die sich Feinde machen und gegen diese bestehen müssen – nicht langsam etwas breit getreten ist, aber gerade das ist ja das Salz in der Suppe. Gerade die Szenen mit den Widersachern machen die Handlung spannend. Was es jetzt bei diesem Band aber gar nicht gebraucht hätte, denn die Gefahr durch die Pest und der Hass auf die Juden hätten schon gut ausgereicht.
Fazit: Wolf bezeichnet diesen Band als den stärksten der Reihe. Ich kann ihm da uneingeschränkt zustimmen, wobei ich schon Band 1-3 sehr gut fand.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2018
Das Ende des Schweigens / Kommissar Michael Herzberg Bd.1
Rikl, Claudia

Das Ende des Schweigens / Kommissar Michael Herzberg Bd.1


sehr gut

Ein kleines Dorf in Brandenburg. Susanne ist eigentlich hergekommen, um sich von ihrer Scheidung zu erholen. Doch sie nimmt den falschen Weg und findet eine Leiche. Zutiefst traumatisiert beginnt sie dennoch mit den Nachforschungen und ist fast erfolgreicher als die Polizei, die ebenfalls die Ermittlungen aufnimmt. Kommissar Herzberg, selbst mit privaten Problemen kämpfend, tut sich anfangs schwer mit einem Motiv. Doch was die beiden dann herausfinden, verschlägt allen den Atem!
Ein wenig schwer tat ich mich mit den Umständen des Buches und den vielen Namen. Wenn man sich aber mal eingelesen hat – was natürlich auch dem tollen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist – entwickelt sich ein Szenario, mit dem keiner gerechnet hatte. Eine alte Militärkaserne, mauernde Menschen, am Ende noch eine verbotene Liebe – fast meint man, das wäre doch alles zu viel für eine einzige Story. Aber die Autorin verwebt die verschiedenen Stränge sehr gut zu einem Einzigen, der am Ende dort endet wo er begonnen hat. Ein wenig mehr Spannung, gerade in der Gartenhütte, hätte dem Roman allerdings nicht geschadet.
Am Ende bleibt dann noch die Frage offen, warum der Täter erst jetzt gehandelt hat, Zeit genug hätte er früher ja schon gehabt. Der Schreibstil ist mitreißend und sehr flüssig, die Charaktere haben mir durchwegs sehr gut gefallen, auch wenn Susanne, die Protagonistin, schon sehr viele Probleme am Hals hatte. Umso mehr erstaunt dann ihre Art, diese anzugehen.
„Das Ende des Schweigens“ ist der Beginn einer Reihe um Kommissar Herzberg, von dem mich vor allem sein privater Werdegang sehr interessiert.

Bewertung vom 08.03.2018
Fanatisch
Schröder, Patricia

Fanatisch


sehr gut

Nara lebt ein ganz normales Leben, geborgen in der Familie, gut vernetzt im Freundeskreis. Bis sie eines Tages geheime Botschaften erhält und gezwungen wird, sich zu einem bestimmten Datum an einem bestimmten Ort einzufinden. Ein 6-tägiges Martyrium beginnt.
Mich konnte das Buch sehr fesseln, auch wenn es in einfacher Sprache, jugendlich, geschrieben war. Das Buch bleibt zwar eher an der Oberfläche, keine der Personen geht besonders in die Tiefe. Das hat aber nicht weiter gestört, weil die Handlung an sich sehr spannend war. Die 6 Tage im Verlies, die Nara und die anderen Mädchen eingesperrt sind, waren sehr heftig beschrieben. Allerdings waren das Zurückkommen und der Rest dann etwas nervig. Nara spricht nicht, schüttelt nur den Kopf oder nickt. Gähn, spätestens nach 3 Seiten war mir das zu unlogisch, da hätte sie ja gleich ja oder nein sagen können. Und die Situation wird tatsächlich länger ausgereizt. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht, dass sie eine Möglichkeit findet, den Täter selber zu stellen und sich nicht wie eine Marionette leiten lässt. Das Ende war mir dann etwas zu schnell abgehandelt.
Das Buch ist eher für Jugendliche ausgelegt, unterhält aber auch Erwachsene sehr gut und liest sich flott weg. Der Plot hat mich dann doch überrascht, ich hätte mit jemand anders gerechnet.