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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2012
Der himmlische Weihnachtshund
Schier, Petra

Der himmlische Weihnachtshund


ausgezeichnet

Für Santa Claus wird es Zeit, mal wieder sein Arbeitszimmer zu renovieren, da findet er einen Wunschzettel, der seit 20 Jahren überfällig ist. Ein Wunschzettel von dem damals 9-jährigen Michael, der sich wünschte, dass seine beste Freundin Fiona nicht wegziehen müsste und wenn doch, dass er wenigstens einen kleinen Hund als Spielgefährten bekommen könnte.
Santa Claus wäre nicht Santa Claus, wenn er nicht versuchen würde, diesen Fehler wieder gut zu machen.
Er schickt Michael einen kleinen Labrador, der Michael direkt zu Fiona führt, die seit kurzem wieder in der Stadt ist und sich dort als Tierärztin niedergelassen hat.
Das Schicksal nimmt seinen Lauf, wenn da nur nicht Linda wäre, die Freundin von Michael, die sich nicht einfach beseite schieben lässt ...

Das ist von Petra Schier mein erster Weihnachtsroman. Da ich ein ausgesprochener Katzennarr bin, hatte ich so meine Bedenken, ob ich denn auch einen Hund in mein Herz schließen könnte. Ich weiß nun ... ich kann.

Die kleine Hundedame, die aufgrund ihrer Liebe zu Hundekeksen den Namen Keks erhält, schleicht sich still und heimlich in die Herzen sowohl von Michael und Fiona, wie auch in das des Lesers.
Sie hat von Santa Claus den Auftrag bekommen, Michael und Fiona wieder zusammen zu bringen, was sie auf ihre liebenswerte und tapsige Art mehr als gut macht. Ihre Gefühle und Gedanken, die sie natürlich nur bellend anbringen kann, werden dem Leser kursiv dargestellt. Auch die Sprache ist entsprechend einem Jungtier... einfach nur süß.
Die Kleine muss man einfach gern haben, wenn man ein Herz für Tiere hat.

Es ist eine süße vorweihnachtliche Geschichte mit zwei sehr sympathischen Protagonisten, die es sich beide nicht leicht machen.
Michael, vormals kein Kostverächter von Frauen und einer Fast-Verlobten nimmt sein Leben, wie es kommt. Seine Freundin Linda wurde ihm von seinen Eltern ans Herz gelegt und da die Verbindung gut zum Geschäft passt und er eh nicht die große Liebe gefunden hat, macht es ihm auch nichts aus, eine Zweckehe zu führen, so wie seine Eltern es ihm vorgelebt haben.

Trotz der 20 Jahre, die seit dem Wegzug von Fiona vergangen sind, hat er seine Jugendfreundin nie vergessen. Als sie sich wiedertreffen, knistert es von Beginn an auf beiden Seiten.

Eine kurze, aber zu Herzen gehende Liebesgeschichte, für die man eh um die Weihnachtszeit sehr empfänglich ist.
Ich hatte sehr viel Freude an dem Buch, wenn es auch leider viel zu schnell vorbei war. Man muss sich nicht anstrengen, um es in einem Rutsch durchzulesen, aber ein beseitelegen wäre eh nicht gegangen.

Diese süße Weihnachtsgeschichte mit der kleinen Keks, die sich in alle Herzen gekrümelt hat, empfehle ich sehr gern weiter.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2012
Elfenmagie / Elvion Bd.1
Qunaj, Sabrina

Elfenmagie / Elvion Bd.1


sehr gut

Einstmals herrschten Alkariel und Daralee über ein vereintes Elfenreich Elvion. Aus Liebe flüchtete Daralee, die von ihrer Schwester mehr oder weniger geduldet wurde, und schuf eine Barriere im Elfenreich, so dass sich Elvion in die Dunkel- und die Lichtelfen teilte.

Vanora, eine Nachfahrin von Daralee wächst in der Menschenwelt allein bei ihrem Vater auf. Ihre Mutter kennt sie nicht, da diese früh verstarb. Da von ihr auch nie viel geredet wurde, verbindet sie auch nichts mit ihr.

Ab ihrem 10. Lebensjahr wird sie von Glendorfil, einem Elfen unterrichtet. Er hilft ihr, die Welt der Elfen zu verstehen und ihre Gaben zu vervollkommnen.
Eines Tages erfährt sie, dass sie eine Halbelfe ist, da ihre Mutter eine Elfe war und die direkte Nachfahrin von Daralee. Vanora ist die letzte mit dem Blut der Königin in ihren Adern und damit wird sie zu einer begehrten Person.

Alkariel, die Königin der Lichtelfen, hat die Teilung des Elfenreiches nie hingenommen und versucht, seit sie von der Existenz Vanoras weiß, diese aufzuspüren. Mit deren Tod erhofft sie sich die Zerstörung der Barriere und die alleinige Herrschaft über das Elfenreich.

Die Dunkelelfen wollen das verhindern und beschützen Vandora. Eamon, der Sohn des Königs der Dunkelelfen verliebt sich in Vandora und kann sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.

Alkariel schickt ihren besten Lichtritter Nevliin aus, um Vandora zu suchen und zu ihr zu bringen.
Damit bringt sie Ereignisse in Bewegung, die nicht mehr zu stoppen sind und durch die alles anders wird ...

Kaum zu glauben, dass dieses Mammutwerk von ca. 970 Seiten das Erstlingswerk von Sabrina Qunaj ist.
Sie unterteilt das Werk in einzelne Abschnitte, die jeweils einen der Protagonisten im Blickpunkt hat.
Der Leser macht Bekanntschaft mit Vandora, der Halbelfe, Eamon, dem Sohn des Königs der Dunkelelfen, Nevliin, dem Lichtritter, Alkariel, der Königin der Lichtelfen und Bienli, dem Kobold und vielen vielen anderen.

Vandora, die schon als Kind anders ist als ihre Spielgefährten wächst die ersten Jahre ihres Lebens wohlbehütet bei ihrem Vater auf, der sie abgöttisch liebt.
Als sie später erfährt, wer und was sie ist, hat sie eigentlich keine eigene Wahl mehr für ihre Zukunft.
Sie wird erbarmungslos in eine Welt beordert, die sie nicht kennt und in der sie fremd ist und in einen Krieg, den sie nicht führen will.
Sie erkennt, dass Alkariel ihren Tod will, um uneingeschränkt herrschen zu können und obwohl auch die Dunkelelfen mit ihr ihre eigenen Pläne haben, sind diese es, die sie beschützen.

Sie ist zu einer schönen, selbstbewussten jungen Frau herangewachsen, die sich ihrem Schicksal stellt...

Ein Buch voller Intrigen und Machtkämpfe, in einer Welt, die man sich erst erlesen muss, dem Elfenreich Elvion.
Aber auch ein Buch voller Liebe, die so tief geht, dass man darin versinken möchte und die förmlich aus dem Buch herausstrahlt. Liebe, die nicht erwidert wird, findet man hier ebenso wie die einzige wahre Liebe, für die man in den Tod geht.

Sehr gefühlvoll lässt die Autorin den Leser am jeweiligen Geschehen teilnehmen. Bildhafte Beschreibungen der Örtlichkeiten bringen dem Leser das Elfenreich nahe.

Die Facetten der Protagonisten reichen von machtgieriger Königin bis hin zum Kobold, der vor seiner Frau Angst hat und dieser öfter als nötig aus dem Weg geht. Jeder Protagonist hat seinen eigenen Reiz, aber der Kobold Bienli fällt dabei ein wenig aus dem Rahmen, denn mit ihm kommt ein wenig Humor in das Buch.

Anfangs hatte ich ein paar Probleme, mich in das Buch einzulesen aufgrund der vielen Charaktere. Hat man aber erst einmal den Überblick über die Protagonisten, fängt man an, mit ihnen zu leben und zu fühlen.

Für Elfenfreunde ist dieses Buch ein absolutes Muss. Die Geschichte wird mit dem 2. Teil "Elfenkrieg" weitergeführt.

Bewertung vom 14.11.2012
Die Verschwörer / Night Academy Bd.2
Scott, Inara

Die Verschwörer / Night Academy Bd.2


sehr gut

Nach dem ersten Teil der Night Academy - Reihe hält man nun endlich den Folgeband in Händen.
Dancia ist auf der Schule geblieben, während Jack verschwunden war. Mit ihren besonderen Fähigkeiten will sie helfen, deswegen erklärt sie sich bereit, dem Programm beizutreten, obwohl die Bedenken, die Jack seinerzeit geäußert hatte, auch bei ihr auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
Während der Aufnahmezeremonie wird auf die Schule ein Anschlag verübt. Dancia wird erzählt, dass zersplitterte Gruppen dafür verantwortlich sind, deren Mitglieder zum Teil ehemalige Schüler der Schule waren. Sie stellt Fragen, bekommt aber keine oder nur ausweichende Antworten.

In ihrer Ausbildung wird Dancia gefordert, ihr werden Lehrer zur Seite gestellt, die die Vervollkommnung ihrer Fähigkeiten mit beschleunigen helfen sollen.

Irgendetwas geht an dieser Schule vor sich, es gibt immer wieder kleinere Anschläge, die sich auch gegen die Schüler richten. Es werden letztendlich die Irin dafür verantwortlich gemacht. Jack scheint sich ihnen angeschlossen zu haben und genau wie sie ein Fanatiker geworden zu sein. Steht er auf der richtigen Seite und wer profitiert von den ganzen Angriffen, die immer wieder verübt werden, obwohl die Anzahl der Wächter verstärkt wird, um ihnen entgegenzuwirken? ...

Um in diesen 2. Teil einzusteigen, sollte man besser die Vorkenntnisse vom Vorgängerband besitzen. Auch wenn durch kurze Abrisse vergangene Ereignisse erwähnt werden, erschließen sich nicht alle Zusammenhänge.

Die Ausbildung von Dancia an der Schule geht weiter und sie wächst im Laufe der Zeit über sich selbst hinaus, und das nicht nur körperlich.
Es ist eine harte Zeit für sie und hat Probleme, ihren Freundinnen ihre Zugehörigkeit zum Programm zu verheimlichen. Sie sieht sich sogar gezwungen, diese teilweise anzulügen.

Ihr Freund Cam ist nun nicht mehr ihr Wächter, so dass es nunmehr möglich ist, eine Liebesbeziehung aufzubauen.
Diese Beziehung habe ich mit gemischten Gefühlen betrachtet. Dancia lief Cam zu sehr wie ein Hündchen nach. Die Liebe der beiden zueinander konnte ich nicht wirklich "spüren", sie wirkte auf mich flach und aufgesetzt.

Anna, die Exfreundin von Cam ist von Anfang an gegen Dancia, sie traut ihr nicht. Sie hält Dancia vor, nicht 100 %ig zu dem Programm zu stehen und sie klagt die Freundschaft Dancias zu Jack an. Sie beobachtet sie und lässt sie nicht aus den Augen.
Die Protagonistin Anna ist in meinen Augen eine der am besten skizzierten Figuren in dem Buch, sie bleibt sich selbst treu und steht für das, was sie denkt.

Jack, der im 1. Band ein wichtiger Bestandteil des Buches war, kommt hier leider nur als Randfigur zur Geltung. Die Aktionen von Jack waren so nicht vorsehbar, ich hätte mir eine andere Entwicklung für ihn gewünscht.

Auch wenn dieser Teil nahtlos an den Vorgänger anknüpft, konnte mich dieser nicht wirklich überzeugen. Die Story plätscherte so dahin ohne wirkliche Höhen und Tiefen. Auch die Liebesbeziehung zwischen Cam und Dancia berührte mich nicht, so dass ich sie nicht wirklich ernst nehmen konnte.
Schade, ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2012
Sterbenswort
Langer, Siegfried

Sterbenswort


ausgezeichnet

Was ist der Grund, dass ihre 4-jährige Tochter Mia Sachen in der Wohnung verschwinden lässt oder an andere Stellen legt? Kathrin Voss, alleinerziehende Mutter glaubt ihrer Tochter Mia nicht, als sie die Vorwürfe ihrer Mutter abstreitet. Als ihr dann eines Tages klar wird, dass Jemand während ihrer Abwesenheit in der Wohnung war, bekommt sie Panik. Als ihr dann auch noch Mia einen Ring zeigt, den sie von einem Erik geschenkt bekommen hat, weiß sie, dass die Vergangenheit sie eingeholt hat. Denn Erik starb schon vor vielen Jahren, wenn sein Tod sie auch nie losgelassen hat.
Sie nimmt zu ihren ehemaligen Freunden aus der WG aus Studienzeiten Kontakt auf, wissen sie mehr über das mysteriöse Auftauchen von Erik? ...

Was für ein Albtraum. Schon der Gedanke, es würde jemand in meiner Wohnung sein, während ich nicht da bin, Sachen verstellen... Ich würde durchdrehen.
Das ist für Kathrin Voss nur der Beginn eines nicht endenden Horrorszenarios, der sie weit in ihre Vergangenheit zurückkatapultiert.
Zu einer Zeit, als sie mit ihren Freunden in einer WG lebt, sie alles gemeinsam machen - essen, trinken, Drogen konsumieren. Bis eines Tages Erik zu Tode kommt und sie die Leiche verschwinden lassen wollen, auf der Brücke in der Warschauer Straße. Kathrin, die Medizin studiert, stellt den Tod fest und ist sich ihrer Sache sicher.

Trotzdem taucht eben dieser Erik nach 10 Jahren wieder auf und meldet sich nicht nur bei ihr, sondern auch bei den anderen aus der ehemaligen WG.

Siegfried Langer ist es hervorragend gelungen, die Geschehnisse von damals und heute miteinander zu verknüpfen. Erst nach und nach werden dem Leser die Details nahe gebracht, die zum Tode von Erik führten und welche Rolle die einzelnen Mitglieder der WG daran hatten.

Das Leben der einzelnen Protagonisten hatte sich nach Ende der WG unterschiedlich entwickelt. Es gab nicht nur "Gewinner".
Wie schon damals nach dem Tod von Erik, so wird auch im Heute das Leben der Protagonisten miteinander verknüpft. Es müssen Entscheidungen getroffen werden.
Gemeinsam versuchen Kathrin, Amelie und Heinrich, dem mysteriösen "Erscheinen" von Erik nachzugehen.

Durch die Zeitsprünge gelingt es dem Autor, den Leser bei der Stange zu halten. Wenn es am spannendsten ist, wechselt er die Schauplätze, so dass man beim Lesen immer weiter getrieben wird.

Schon vom Prolog her, wo die kleine Mia gefangen gehalten wird, merkt man, dass den Protagonisten nicht viel Zeit zur Lösung gelassen wird. Alles schreit nach Auflösung.
Die Spannung wird schon mit dem Prolog aufgebaut und steigert sich noch bis zum Ende. Man ist nicht mehr in der Lage, das Buch aus der Hand zu legen.

Siegfried Langer legt hier einen gut durchdachten und ausgefeilten Thriller vor. Sein Schreibstil ist leicht und flüssig und ohne Längen gut zu lesen.
Lange Zeit bleibt der Leser im Unklaren. Mein erster Verdacht bestätigte sich dann aber auch und ich war froh, nicht daneben gelegen zu haben.

Für mich war es das erste Werk von Siegfried Langer, aber mit Sicherheit nicht das letzte.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2012
Mein Leben in 80 B
Goerz, Anja

Mein Leben in 80 B


sehr gut

Ilse ist Hausfrau und Mutter und mit ihrem Leben äußerst zufrieden. In ihrer Freizeit verkauft sie Dessous auf Partys, den Tupperpartys ähnlich, bei Frauen, die sie schon von ihrer Schulzeit her nicht besonders gemocht hat und die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit dem Geld ihrer Männer zu prahlen.
Ihren großen Traum, Fotografin zu werden, hat sie zugunsten ihrer Familie an den Nagel gehängt.
Als der 40. Geburtstag ihrer Freundin Elissa näher rückt, wird sie von ihr bedrängt, sie möge sich doch ein paar Tage Familienurlaub nehmen und sie besuchen kommen. Nach einigem Hin und Her entschließt sich Ilse, die Einladung nach Sylt anzunehmen. Oma Etti wird eingeflogen, damit es den Kindern und ihrem Mann an nichts fehlen wird und so macht sich Ilse auf den Weg, um ein verlängertes Wochenende mit ihrer Freundin zu verbringen.

Elissa ist Restaurantkritikerin und überzeugte Singlefrau. Sie ist das genaue Gegenteil von Ilse, zwar auch 40, aber Männer hat sie an ihrer Seite, wann und wielange sie es will. Eine Familie und Kinder sind nichts für sie.
Die Beiden verleben schöne Tage, quatschen und trinken viel. Dabei kommt dann auch die Frage von Elissa auf, ob Ilse zufrieden mit dem ist, was aus ihr geworden ist. War das jetzt mit 40 wirklich schon alles?

Bei einem Restaurantbesuch macht Elissa ihre Freundin Ilse mit dem jungen Koch Oke bekannt und die beiden fühlen sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen.
Als es Elissa dann auch noch gelingt, Ilse einen Floh ins Ohr zu setzen ob der Glaubwürdigkeit ihres Mannes und der vielen zusätzlichen Arbeitsstunden, beginnt Ilse, ihre Beziehung zu ihrem Mann und die zu Oke zu überdenken ...

Anja Goerz ist es hervorragend gelungen, das eintönige Leben von Ilse wiederzugeben, gefangen im täglichen Trott.
Als sie den jungen Koch Oke kennenlernt, beginnen seit langem die Schmetterlinge im Bauch an zu tanzen. Sie ist 40 und er ein paar Jahre jünger. Die Gewissensbisse, die sie ihren Kindern und ihrem Mann gegenüber hat, aber auch das Spielen der Gedanken an einen reizvollen Neubeginn kann man als Leser gut nachvollziehen.
Ilse macht gerade das durch, was man bei den Männern als Midlifecrisis ansieht.
Einige Male fühlte ich mich versucht, ihr zuzurufen, sie möge zur Besinnung kommen oder was aus ihrem Leben machen.

Die Protagonistin Ilse war mir persönlich ein wenig zu einfach gestrickt, eine Frau, die nicht wirklich weiß, was sie will und was ihr gut tut, die den einfachen Weg geht.
Dahingegen mochte ich Elissa, eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und etwas daraus gemacht hat. Zudem ist sie gnadenlos ehrlich. Genau so eine Freundin brauchte Ilse, auch wenn es unangenehm ist, wenn einem "der Kopf gewaschen" wird.

Die Autorin legt hier einen typischen Frauenroman (Chic-lit) vor, der amüsant zu lesen ist und mit dem ich mich gut unterhalten fühlte. Große Überraschungen oder Wendungen gab es nicht, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Da in dem Buch viel gegessen und vom Essen gesprochen wird, hat Anja Goerz dem Leser nicht nur den Mund damit wässrig gemacht, sondern sie hat zum Nachkochen einen kleinen Rezeptteil angehängt, der Appetit macht.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2012
Tau doch!
Saulles, Tony De

Tau doch!


ausgezeichnet

"Tau doch! 99 Wege, einen Schneemann kaltzumachen" - was für ein witziger Titel dachte ich, als man mir das Buch anbot. Ein Buch mit Comiczeichnungen, hm.. naja, warum nicht. Ist eben mal was anderes.

Was ich nach Ankunft des Buches in Händen hielt, ließ mich schon mal grinsen. Es musste natürlich gleich durchgeblättert werden. Obwohl ich in Zeitdruck war, habe ich die erste Hälfte sofort "durchgelesen".
Die Zeichnungen sind durchweg in schwarz-weiß gehalten, was der Freude an den Bildern keinen Abbruch tut.
Der Einfallsreichtum des Autoren geht ins Unermessliche.
Auf 99 Arten zeigt er, wie so ein kleiner armer Schneemann zu Tode kommen kann.
Der größte Teil der Todesarten kommt als Bilderserie, so dass man den Zerfall des jeweiligen Schneemannes sehr gut verfolgen kann.
Egal, wer oder was Schuld ist, das Ende ist vorprogrammiert. Rentiere, Bergsteiger, Frisbeescheiben, Touristen oder gar Schulschluss, es gibt wohl nichts und niemanden, der nicht für den Tod eines Schneemannes verantwortlich gemacht werden kann.
Viele Todesarten sind wirklich glaubhaft, aber ob ein Schneemann auf Robinson's Insel, im Sommerurlaub oder durch Schmetterlingssammler zu Tode kommen kann, erscheint mir fraglich. Aber an der Stelle dachte ich nur, der Spaßfaktor zählt.

Ein wirklich gelungenes schönes Buch, das man locker mit einem Grinsen im Gesicht durchblättern und sich an der Fantasie des Autoren erfreuen kann.

Und was mir bislang nicht bewusst war, der allergrößte Feind eines Schneemann's ist das Kaninchen. Warum? Schaut es euch an ...

Bewertung vom 02.11.2012
Der Kater, meine Nachbarn und ich
Ernestam, Maria

Der Kater, meine Nachbarn und ich


sehr gut

Sara und Björn, die bis jetzt in der Stadt wohnten, haben sich ein Häuschen gekauft, es renoviert und sind mitsamt ihrer Katze Mischka ins Ländliche gezogen.
Ihre Nachbarn Agneta und Lars machen sich mit ihnen recht schnell bekannt und freuen sich über ihre neuen Nachbarn. Sie freunden sich mit ihnen an. Lars, der wie Sara joggen geht und sich ebenfalls für die Gartenarbeit interessiert, fühlt sich zu Sara hingezogen, was seine Frau eifersüchtig zur Kenntnis nimmt.
Alexander, der Kater von Agneta und Lars hat es sich zur Angewohnheit gemacht, nicht nur den Garten seines eigenen Personals als sein Gebiet zu betrachten, sondern auch das der anderen Nachbarn. Als Mischka sich nach der Eingewöhnungszeit im Haus endlich dem Garten nähern darf, sieht er sich dem fremden Kater gegenüber, der sein angestammtes Terrain nicht aufgeben mag.
Mischka wird ein ängstlicher Kater, der sich nicht mehr aus dem Haus traut und nunmehr traurig aus dem Fenster sieht, bis Björn zu drastischen Maßnahmen greift, um ihn zu schützen …
Aber auch das Verhältnis zwischen den Nachbarn ändert sich, da die Eifersucht von Agneta überhand nimmt, bis eines Tages etwas schlimmes geschieht …

Von Maria Ernestam liegt hier ein Roman vor, der eigentlich für mein Empfinden eher eine Kurzgeschichte ist. Die knapp 125 Seiten sind sehr schnell durchgelesen, da sie mit größerem Zeilenabstand gedruckt sind und mit einigen schönen Kohlezeichnungen illustriert wurden.

Die Geschichte ist gut durchdacht und überrascht mit einem Ende, das man so nicht erwartet hätte.
Wer von der Autorin das Buch „Das verborgene Haus“ gelesen hat, wird hier Sara und ihrer Großmutter Lea aus dem Buch wieder begegnen.

Durch die Kürze der Geschichte ist es der Autorin nicht gelungen, die Protagonisten näher zu beschreiben, da fehlt eine Tiefe, die es dem Leser unmöglich macht, sich mit den Charakteren der Protagonisten auseinandersetzen zu können. Diese bleiben farblos und uninteressant.

Auch wenn die Charaktere sich nicht selbst tragen, ist die Geschichte lesenswert. Die Geschichte, die leicht plaudernd beginnt, macht sich mit der Zeit selbstständig und überrascht mit einem nicht erwarteten Ende.
Einige Geschehnisse hätten meiner Meinung nach ein wenig mehr ausgebaut werden können, aber dann wäre es ja auch keine Kurzgeschichte mehr, der es trotz allem gelungen ist, mich zu fesseln.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2012
Noir
Nuyen, Jenny-Mai

Noir


gut

Nachdem bei einem Unfall seine Eltern ums Leben kamen, besitzt Nino Sorokin eine besondere Gabe. Er kann den Tod von Menschen vorhersehen, so auch seinen eigenen. Er weiß, dass er mit 24 Jahren sterben wird und versucht schon seit langer Zeit, diesem Schicksal zu entgehen.
So trifft er eines Tages in einem Club auf Monsieur Sambedi, der dort Séancen durchführt. Er ist einer aus dem Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Schnell erkennt dieser die Begabung von Nino und versucht ihm weiszumachen, dass er ihm behilflich sein kann, den Tod zu überlisten.
Die Mentoren besitzen Geister und ein Geist von Sambedi ist Noir, die nur von Sambedi und Nino gesehen werden kann. Nino verliebt sich in Noir, die von Sambedi abhängig ist.
Nino und Noir flüchten und plötzlich haben sie nicht nur Sambedi am Hacken, der sie verfolgt ...

Die Geschichte wird aus der Sicht des Protagonisten Nino erzählt, beginnend mit dem Autounfall, bei dem seine Eltern starben und er 5 Jahre als ist.
Nach dieser Episode beginnt die eigentliche Erzählung kurz vor Vollendung seines 24. Geburtstages, der ihm durch seine Gabe als sein letzter bewusst wird.
Zwischen den einzelnen Kapiteln sind Episoden eingeblendet, die sich im JETZT abspielen, auf die sich die Geschichte hinbewegt, bis sie übergangslos im Jetzt angekommen ist (schwer zu erklären). Warum die Autorin diese Kapitel eingefügt hatte, hat sich mir leider nicht erschlossen, zumal sie ja im Lauf der Erzählung noch einmal vorkamen.

Der Autorin ist es nicht gelungen, dass ich Sympathie für die Protagonisten empfinden konnte. Sie wirkten auf mich farblos und blass. Hintergrundwissen, sowohl über die Protagonisten wie auch über die Zusammenhänge, was die Mentoren angeht, fehlen völlig.
In der Mitte des Buches hatte ich des Öfteren das Gefühl, am Text vorbei zu lesen, ohne mir klar werden zu können, was man mir eigentlich sagen wollte.

Was mich in dem Buch penetrant gestört hat, war der unverhältmäßig hohe Konsum an Drogen. Es gab ja so gut wie keine Handlung, die ohne Drogen auskam. Dafür, dass das Buch als Jugendbuch deklariert wird, finde ich es als zuviel.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, wenn auch manchmal für mich inhaltlich unverständlich gewesen.
Wirkliche Spannung kam nicht auf, trotzdem war das Buch so geschrieben, dass ich an der Stange gehalten wurde, dass ich letztendlich wissen wollte, wie es ausgeht.
Das Ende hat mich leider auch nicht wirklich schlauer gemacht.
Schade, die Story an sich scheint Potenzial zu haben, nur mich hat die Umsetzung nicht wirklich überzeugt.

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Bewertung vom 27.10.2012
In Liebe, Rachel
Higgins, Lisa Verge

In Liebe, Rachel


ausgezeichnet

Sie waren seit Jahren Freundinnen: Rachel, Kate, Jo und Sarah. Als Rachel stirbt, hinterlässt sie jeder ihrer Freundinnen einen Brief mit einer Bitte.
Kate, Hausfrau und Mutter von 3 Kindern soll zum Beispiel aus einem Flugzeug mit einem Fallschirm abspringen, das Problem ist nur, dass Kate Höhenangst hat. Sie fragt sich, was sich Rachel mit dieser Bitte wohl gedacht hat. Kate steht im Flugzeug vor der geöffneten Tür und hat Angst, tierische Angst und ist kurz davor, aufzugeben.
Kate springt, nicht ahnend, dass sie nie wieder dieselbe sein wird wie vor dem Sprung.

Auch Jo und Sarah erhalten jeweils einen Brief und können nicht glauben, mit welcher Bitte Rachel an sie herangetreten ist.
Das Leben von Jo, einer Karrierefrau in der Werbebranche, und Sarah, einer Krankenschwester, die sich mittels einer Hilfsorganisation in fremden Ländern um Hilfsbedürftige kümmert, wird ebenso völlig auf den Kopf gestellt.
Keine von ihnen geht den leichten Weg, beide bemühen sich, den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Freundin zu erfüllen, auch wenn sie sich mit Situationen anfreunden müssen, die ihnen fremd sind.

Lisa Higgins legt hier ein Buch vor, das zu Herzen geht. Es handelt von Freundschaft und Liebe, die auch über den Tod hinaus geht.
Mit den Briefen an ihre Freundinnen, die diese nach ihrem Tod erhalten sollen, veranlasst Rachel sie, ihr Leben zu ändern. Keine der drei Frauen wird wieder so sein wie früher, ihr Leben wird komplett umgekrempelt.
Erstaunlich ist, wie gut Rachel ihre drei Freundinnen kannte, besser als sie sich selbst. Sie hat sich Gedanken gemacht, wo sie ansetzen muss, damit sich in deren Leben etwas tut.
Auch wenn jede der drei Frauen eine eigene Aufgabe zu erfüllen hat, sind die drei zusammen ein Team. Sie stehen sich auch hier freundschaftlich und mit Rat und Tat gegenseitig zur Seite. In Gedanken ist Rachel immer noch ein Teil von ihnen.

Ein wenig erinnert es an Cecelia Aherns Buch "P.S. Ich liebe dich". Es gibt Briefe, die nach dem Tod von der Verstorbenen übermittelt werden und Aufgaben beinhalten. Das waren aber schon die Gemeinsamkeiten.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihren kleinen Macken und Schwächen auch sehr menschlich. Sie wirken sehr glaubhaft und als Leser ist es leicht, ihre Entscheidungen nachzuempfinden.

Ein Buch, das mich nachdenklich gemacht hat, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte und das ich sehr gerne weiter empfehle

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