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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2019 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2018
Irisches Erbe / Grace O`Malley Bd.4
O'Brien, Hannah

Irisches Erbe / Grace O`Malley Bd.4


sehr gut

In jedem ihrer Krimis, die an der wilden Westküste Irlands spielen, geht die Autorin Hannah O’Brien auf ein typisch irisches Thema ein. In ihrem neuen, dem vierten Fall “Irisches Erbe” behandelt sie die blutige Geschichte Nordirlands, insbesondere in den 90er Jahren vor dem Friedensabkommen zwischen der katholischen IRA und den probritsch-protestantischen Unionisten im Jahr 1998. Außerdem schneidet sie das Thema Homosexualität unter irischen Priestern an und den Druck, den diese durch Kirche und Bevölkerung erfahren, den sie aber auch selbst auf andere ausüben. So ist es kein Wunder, dass der Fall um die beiden toten Kirchendienerinnen zwischen all diesen Konflikten gelegentlich ein wenig ins Hintertreffen gerät und auch die erneut im Mittelpunkt stehende Kommissarin Grace O’Malley mitsamt dem übrigen Personal etwas blass bleibt. Aber wer interessiert ist, etwas über die irische Geschichte und insbesondere das Verhältnis Irlands zum britischen Nordirland zu erfahren, liegt bei diesem unterhaltsamen Krimi genau richtig.

Bewertung vom 27.03.2018
Dunkelkinder
Luttmer, Nora

Dunkelkinder


ausgezeichnet

In ihrem neuen Krimi "Dunkelkinder" mit der Hamburger Ermittlerin MiaPaulsen beschäftigt sich Nora Luttmer mit dem leider hochaktuellen Thema Menschenhandel und den oft sklavischen Verhältnissen, unter denen auch Kinder in illegalen Verhältnissen leben und arbeiten müssen. Dabei geht sie speziell auf mafiöse Strukturen innerhalb der vietnamesischen Community ein. Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, wobei jedes ihrer kurzen Kapitel stets mit dem Namen des jeweils Handelnden betitelt ist. Im Mittelpunkt steht jedoch immer die toughe und ehrgeizige Polizistin Mia Paulsen, die so manches Mal über die Stränge schlägt und dabei auch privat immer wieder in schwierige Situationen gerät. So ist “Dunkelkinder” ein hochspannender Krimi mit einem sehr aktuellen Thema.

Bewertung vom 27.03.2018
Das Meer
Fleischhauer, Wolfram

Das Meer


ausgezeichnet

Wie sieht es eigentlich unter der rauhen Oberfläche unserer Weltmeere aus? Hin und wieder lesen wir von Fangquoten, Überfischung und harten Arbeitsbedingungen auf den großen Trawlern, die mit ihren riesigen Fangnetzen die Ozeane durchkreuzen. In “Das Meer” beschäftigt sich Wolfram Fleischhauer mit genau diesen hochaktuellen Themen. Sein mitreißender Öko-Politthriller erzählt die Story um eine Gruppe von Ökoterroristen, die unter Einsatz ihres Leben gegen die Macht der Großfischereien vorgehen. Auch wenn ihre Methoden deutlich abseits des Legalen liegen, kommt man schon nach wenigen Seiten nicht mehr umhin, einige Sympathien für ihren Einsatz zu hegen, denn auch auf den schwimmenden Fischfabriken ist längst nicht alles sauber. Aufgeteilt in kurze spannende Kapitel, erzählt der Autor seine Story aus verschiedenen Perspektiven, wobei der Dolmetscher Adrian als Ich-Erzähler immer mehr in den Mittelpunkt rutscht. Nebenbei geht es Fleischhauer auch um die EU und den ebenso schwierigen wie unbedingt notwendigen Versuch, im weltweiten Ringen um die schrumpfenden Nahrungsreserven zu einer gemeinsamen, wirklich nachhaltigen Strategie zu kommen. Und dazu ist, wie er in seinem Nachwort formuliert, neben Vernunft und gutem Willen auch ein wenig Demut vor der Komplexität der politischen Verhältnisse nötig. So ist “Das Meer” ein mehr als lesenswerter, hervorragender Roman, der uns einen spannenden und offenbar gut recherchierten Blick in das Geschäft der globalen Fischerei gibt. Mehr davon!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2018
Invisible / Salomon & Buchholz Bd.2
Poznanski, Ursula;Strobel, Arno

Invisible / Salomon & Buchholz Bd.2


ausgezeichnet

In ihrem packenden Thriller “Invisible” lassen Ursula Poznanski und Arno Strobel wieder ihr ungleiches Ermittlerpaar, die toughe Nina Salomon und den etwas schnöseligen Daniel Buchholz ermitteln. Dieses Mal sind die Täter alsbald gefunden, doch ihre Motive bleiben lange Zeit völlig undurchsichtig: Menschen, die sich kaum kennen, gehen scheinbar grundlos aufeinander los. Packend inszeniert, jagen uns die beiden Autoren von einer Seite zur nächsten. Und, soviel sei verraten, sie haben sich dabei eines brisanten Themas angenommen. Denn die beiden zeigen hier, dass wir alle mehr oder weniger beeinflussbar sind und dass es im Internet mehr über uns zu erfahren gibt, als wir preisgeben wollen. Immer wieder eingestreut werden dabei die persönlichen Erlebnisse der beiden Ermittler sowie das nicht gerade reibungslose Zusammenspiel des Teams. So ist “Invisible” ein fesselnder Fall mit brandaktuellen Bezügen.

Bewertung vom 27.03.2018
Summer Girls
Berkouwer, Jobien

Summer Girls


sehr gut

Mit „Summer Girls“ gelingt der Niederländerin Jobien Berkouwer ein spannender Krimi, in dessen Mittelpunkt die etwas eigenwillige Profilerin Lot van Dijk steht. Die Autorin wechselt in ihren knapp gehaltenen Kapiteln immer wieder die Perspektive und switcht zwischen dem Täter und der Ermittlerin hin und her. Besonderes Augenmerk hat sie darauf gelegt, dass die Polizei in der niederländischen Provinz anfänglich sehr viel Schwierigkeiten damit hat, sich mit den Techniken des modernen Profilings anzufreunden. Und dass ihnen das auch noch eine junge Frau beibringen will, macht die Sache nicht gerade einfacher. Doch Berkouwers touhge Heldin Lot beißt sich mit Energie und Stehvermögen durch, bis auch ihre härtesten Widersacher einsehen, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Das alles ist spannend inszeniert und unterhaltsam geschrieben - kein Wunder, denn Jobien Berkouwer ist selbst Profilerin bei der niederländlischen Polizei.

Bewertung vom 19.03.2018
Das Kaff
Böttcher, Jan

Das Kaff


sehr gut

Mit “Das Kaff” legt Jan Böttcher einen leicht wehmütigen, aber mit viel Humor bestückten Roman vor. Muss man erst weggegangen sein, um zu erkennen, wie sehr Familie und Freunde zu einem standen? Ersetzen beruflicher Erfolg und Weltläufigkeit ganz die in Jugendjahren aufgebaute, große Vertrautheit mit einer Landschaft und ihren Bewohnern? Das sind nur einige der Fragen, denen Jan Böttcher hier nachgeht. Zum einen lernen wir, dass es wesentlich weniger schlimm sein kann, zu den eigenen Wurzeln zurück zu kehren, als wir manchmal denken. Zum anderen aber auch, dass man die Dinge mit einigen Jahren Abstand in einem anderen Licht sieht und hier wie dort nicht alles Gold ist, was glänzt. So zeigt uns Jan Böttcher einen Weg zurück, der zugleich ein Weg ins eigene Ich sein kann. Zurückkehren ist ebenso mutig wie fortgehen – man muss es nur wagen.

Bewertung vom 19.03.2018
Frauen, die Bärbel heißen
Reiners, Marie

Frauen, die Bärbel heißen


ausgezeichnet

„Frauen, die Bärbel heißen“ ist ein wundervoll skurriler, rasant geschriebener Roman von Marie Reiners, die eigentlich Drehbücher für TV-Krimis schreibt und unter anderem die Erfinderin der schrullig-schrägen ZDF-Erfolgsserie „Mord mit Aussicht“ ist. Die Geschichte von der zurückgezogen lebenden Bärbel, die unversehens in ein Mordkomplott hineingezogen wird, entwickelt sich schnell zu einem übermütigen, von schwarzem Humor durchzogenen Trip, in dem es an originellen Einfällen nicht mangelt. Marie Reiners sagt selbst dazu, dass die Figuren zwar ihrer Fantasie entsprungen sind, jedoch meist entfernte Ähnlichkeiten mit echten Bekannten von ihr haben. Wer sich also über „Mord mit Aussicht“ amüsieren konnte, wird auch bei „Frauen, die Bärbel heißen“ schmunzeln – und sich schon bald einen zweiten Band mit Bärbel und Bambi wünschen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2018
Die Amerikanerin / Bennie Griessel Bd.6
Meyer, Deon

Die Amerikanerin / Bennie Griessel Bd.6


ausgezeichnet

Den nur 200 Seiten umfassenden Krimi schrieb der südafrikanische Autor Deon Meyer extra für die einmal jährlich in den Niederlanden stattfinde “Spannende Boekeweek”. Bei dieser pfiffigen Werbeaktion, die den Buchverkauf ankurbeln soll, erhält jeder, der in einer Woche mehr als 12,50 € für Bücher ausgibt (kein unüberwindbares Hindernis für Lesesüchtige, oder?) einen exklusiv hierfür erstellten Krimi – und es ist durchaus eine gewisse Ehre, als Autor dafür angefragt zu werden. Deon Meyers Ergebnis, “Die Amerikanerin”, ist ein ebenso spannender wie charmanter Krimi, in dem sich der Autor nicht zu schade ist, seinen Auftraggebern mit einem kleinen Wink zu danken. Kurz und knapp, aber dadurch nicht weniger unterhaltsam.

Bewertung vom 15.03.2018
Die Morde von Pye Hall
Horowitz, Anthony

Die Morde von Pye Hall


ausgezeichnet

Anthony Horowitz hat seinen Whodunit-Krimi “Die Morde von Pye Hall” sehr geschickt inszeniert. Zum einen erzählt er aus der Ich-Perspektive der Lektorin Susan Ryeland, zum anderen entrollt er das neueste Manuskript des fiktiven Autors Alan Conway, der seinen Meisterdetektiv Etikus Pünt in einem ganz klassischen Krimifall zurück in die 50er Jahre schickt. Beide Geschichten verwebt Horowitz so hinreißend miteinander, dass man mit der Lektorin Susan ebenso stark mitfiebert, wie mit dem Oldschool-Detektiv Etikus Pünt. Die Figuren sind dabei so lebendig charakterisiert, dass uns wenig Zeit zum Durchatmen bleibt. Zwei parallele Stories und ein Krimi im Krimi machen “Die Morde von Pye Hall” zu einem sehr vergnüglichen Hörerlebnis, getragen von Katja Danowskis und Bodo Wolfs perfektem Vorlesen. Und mal ehrlich: Wer kann es schon ertragen, wenn im neuen Lieblingskrimi die letzten Seiten fehlen? Beste Hörbuch-Unterhaltung im klassisch englischen Whodunit-Stil.