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Benutzername: 
Dingsbaer
Wohnort: 
Iserlohn

Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2022
Der Pfirsichgarten
Fu, Melissa

Der Pfirsichgarten


sehr gut

Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges 1938 verliert die junge Dao Meilin ihren Ehemann und flieht zusammen mit ihrem vierjährigen Sohn Renshu an der Seite ihres Schwagers und seiner Familie aus ihrer Heimatstadt. Auf Karren, mit der Eisenbahn oder zu Fuß fliehen sie vor den Bomben der Japaner durch das ganze Land, von Westen nach Osten, immer auf der Suche nach Frieden und Sicherheit. Es folgen Jahre in Armut, Schrecken und voller Herausforderungen, bevor sie sich wieder in Sicherheit fühlen können. Unterwegs trennen sich die Wege der Familien und Mutter und Sohn kommen nach Shanghai und später nach Taiwan. Hier finden sie zum ersten Mal seit langen Jahren wieder etwas Sicherheit und Normalität. Großen Halt finden sie in den Geschichten Meilins, die sie mit einer kostbaren seidenen Schriftrolle mit feinen Kalligraphien erzählt. Meilin gibt niemals auf, findet immer irgendwo Arbeit und eine Unterkunft für sich und ihren Sohn. Renshu wächst zu einem gut erzogenen und fleißigen jungen Mann heran, und geht zum Studium in die USA. Dort nennt er sich fortan Henry Dao. Amerika ist eine vollkommen neue Welt für ihn, in der er lange nicht richtig Fuß fasssen kann. Er hat immer Angst vor der Macht Chinas, und das man ihm, oder seiner geliebten Mutter etwas antun könnte, wenn er ein falsches Wort sagt, oder die falschen Freunde hat. Henry möchte sich nicht mit den schmerzhaften Erinnerungen seiner Kindheit und Jugend befassen. Auch als er schon die amerikanische Staatsbürgerschaft hat, hält er sich noch immer von anderen Chinesen fern, möchte nicht auffallen und erzählt nur das Nötigste. Dies hält er auch noch so, als er selbst Vater wird und seine Tochter nach ihren Wurzeln und Erbe sucht.

Das Cover zu "Der Pfirsichgarten" ist wunderschön gestaltet und zieht die Blicke an. Allerdings empfinde ich den Titel nicht so passend.

"Der Pfirsichgarten" erstreckt sich über gut sieben Jahrzehnte und erzählt die berührende Geschichte von drei Generationen einer chinesischen Familie - inspiriert von der eigenen Familiengeschichte der Autorin Melissa Fu. Es geht um den Überlebenskampf, Verluste, Neuanfang und die Suche nach den eigenen Wurzeln.

Der Schreibstil ist einfühlsam, bildhaft, klar und geradlinig. Die Charaktere, die Handlungen und die Orte sind gut vorstellbar. Trotzdem hätte ich mir eine Landkarte im Buch gewünscht, um Meilins und Renshus Weg besser nachvollziehen zu können.

Besonders gut hat mir Meilin gefallen. Sie ist eine starke, aber gleichzeitig leise Frau, die alles dafür gibt, ihren Sohn und sich in Sicherheit zu bringen. Sie gibt niemals auf, lässt ihren Stolz hinter sich, und tut alles, um ihrem Sohn eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Renshu ist ein aufgeweckter Junge, der zurückhaltend, fleißig und bescheiden ist. In Amerika nennt er sich Henry und hat er das Gefühl nirgendwo eine Heimat zu haben und steckt zwischen zwei Kulturen. Zudem lebt er immer mit der Angst etwas falsch zu machen oder zu sagen und dadurch sich und seine Mutter zu gefährden.

Die Geschichte hat mir gut gefallen und ich habe viel Neues gelernt, denn mit der chinesischen Geschichte und Kultur habe ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt. Wie schlimm der Konflikt zwischen China und Japan war, war mir gar nicht so bekannt.

Bewertung vom 09.11.2022
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


sehr gut

Über die Geschichte an sich möchte ich jetzt nichts schreiben. Denn ich denke, eine kurze Zusammenfassung in ein paar Sätzen wir dem nicht gerecht. Man sollte die Geschichte selbst lesen und sich seine eigene Meinung bilden.

Ich habe schon sehr lange kein Buch mehr von Hera Lind gelesen, das war bisher auch nicht so meine bevorzugte Buch-Richtung. Aber dieses Buch hat mich bewegt, denn das persönliche Schicksal der Protagonisten ist wirklich schlimm. Man kann sich das grauenhafte Martyrium und die Brutalität der Menschen gar nicht richtig vorstellen. Von den "Donauschwaben" und der Region Banat hatte ich bisher auch noch nichts gehört und gewusst.

Der Schreibstil und die Wortwahl sind recht leicht, einfach und flüssig. Am Anfang war ich etwas über die Ausdrucksweise der kleinen Anni überrascht. Man findet aber schnell heraus, dass dies Erinnerungen sind, und von der älteren Anni erzählt werden. Ein wenig hat es mich überrascht und ein klein wenig gestört, das die Autorin sich mitten im Buch quasi zu Wort meldet. Das passte nicht so gut an die Stelle. Vielleicht hätte man es als Vorwort oder so wählen können.

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und die Autorin hat sie aus den Tagebüchern der Protagonistin Anni, die sie auch noch persönlich treffen durfte. Schwierig ist zu erkennen, was nun die Wahrheit ist, also was Anni und ihre Familie wirklich erlebt haben und was die Autorin als Fiktion hinzugefügt hat. Manche Stellen im Buch sind auch nicht ganz nachvollziehbar. So habe ich mich gefragt, warum nur Anni im Kinderheim die Erlaubnis bekommen hat, einmal die Woche von der Oma gepflegt zu werden. Und warum durften nur die Leute aus diesem Lage scheinbar zwischen den Lagern herumgehen? Aber da habe ich dann großzügig hinüber weggeschaut. Oder woher wussten sie auf einmal, das die verschleppten Frau für 5 Jahre im Arbeitslager bleiben müssen? Das wurde vorher nicht erwähnt.

Für das Cover hätte man meiner Meinung nach eine Szene im Winter wählen müssen, da der schwere Abschied und der Beginn der Odyssee ja an einem verschneiten Heiligabend begann.

Die Geschichte geht einem unter die Haut und ist definitiv keine leichte Kost und nicht für Menschen mit schwachen Nerven. Trotzdem ist sie auf eine gewissen Art spannend, denn man möchte unbedingt erfahren, wie es Anni und ihrer Familie gelungen ist diesem Albtraum zu entkommen und in ein halbwegs "normales" Leben zurückzufinden. Und es zeigt, dass es in jedem Krieg und in jedem Land dieser Welt leider grausame Menschen gibt, die Rache üben an wehrlosen und unschuldigen Menschen. Aber es gibt auch die "kleinen, leisen Helden", die mit einfachen und kleinen Gesten Hilfe leisten und Menschlichkeit zeigen. Ich vergebe dem Buch mit gutem Gewissen 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 08.11.2022
Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


sehr gut

Vor 5 Jahren sind die 13 jährige Wendy und ihre beiden jüngeren Brüder Michael und John verschwunden und nur Wendy taucht nach 6 Monaten völlig verängstigt und apathisch wieder auf. Sie hat an die Zeit ihres Verschwinden keinerlei Erinnerungen mehr und ist traumatisiert. Die Familie zerbrach an diesem Unglück und die Eltern geben Wendy indirekt Schuld an dem Verschwinden der Jungs. Als wieder Kinder verschwinden, durchleiden Wendy und ihre Eltern erneut ihre Ängste und alte Wunden drohen wieder aufzubrechen. Als dann ein Junge auftaucht, der sich als Peter Pan ausgibt und Wendy um Hilfe bittet, kommen langsam die Erinnerungen bei Wendy zurück. Und es beginnt ein Kampf gegen eine dunkle Macht, die nicht viel Zeit lässt, die verschwundenen Kinder zu retten.

Das Cover ist gut gelungen. Der Baum im Mittelpunkt passt hervorragend zu seiner Bedeutung in der Geschichte.   
"Wendy und Peter" ist quasi eine Art Fortsetzung der bekannten "Peter Pan"-Geschichte. Allerdings keinesfalls eine Geschichte für Kinder. Denn diese Geschichte ist eher düster, emotional und bewegend. Es geht um Traumabewältigung, Depressionen, Trauer und Vertrauen; gepaart mit Magie.

Der Schreibstil an sich ist angenehm, die Geschichte lässt sich gut lesen und ist bildhaft. Die Autorin schafft eine gute Mischung aus Mysteriösem, Dunkelheit, Fantasie, und Hoffnung. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte spannend. Allerdings war sie mir an manchen Stellen etwas langatmig. Die Kapitel waren mir oftmals zu lang. 

Die Hauptcharaktere Wendy und Peter werden sehr gut dargestellt. Wendy ist seit ihrem damaligen Verschwinden traumatisiert, hat Angst im Dunkeln und leidet an ihren Schuldgefühlen. Aber sie ist überaus feinfühlig und hilfsbereit. Sie kümmert sich liebevoll um die Kinder im Krankenhaus und erzählt ihnen tolle Geschichten. Sehr beliebt sind dabei die von Peter Pan, welche Wendy von ihrer Mutter kennt und auch immer ihren jüngeren Brüdern erzählt hat. 
Peter Pan ist witzig, frech, unbekümmert, neugierig und charmant. So wie man ihn sich eben auch vorstellt. Er ist aber auch sehr fürsorglich und hat eine ernste Seite, über die man im Laufe der Geschichte noch einiges erfährt. 

Mich hat die Geschichte sehr bewegt, auch wenn ich anfangs mit einer ganz anderen Geschichte gerechnet habe. Das Ende konnte mich überzeugen. Ich persönlich würde das Lesealter deutlich anheben, ich glaube kaum, das die Geschichte für 14 jährige Leser gut geeignet ist.

Bewertung vom 27.10.2022
Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7
Schier, Petra

Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7


ausgezeichnet

Jana ist eine erfolgreiche Glaskünstlerin und recht erfolgreich. Sie steckt all ihre Leidenschaft in ihre Werke. Als in ihre Werkstatt eingebrochen wird und die Polizei ihr nicht weiterhelfen kann, beauftragt sie den Detektiv Oliver. Dieser zieht für die Ermittlungen mit seiner Bordeauxdogge Scottie bei Jana ein. Da die beiden sehr unterschiedlich sind, macht Jana sich Sorgen, ob das gut gehen kann. Aber die Nähe von Oliver und Scottie beruhigt Jana und sie fühlt sich bald zu ihm hingezogen. Und auch Oliver, der von sich behauptet, nicht für Beziehungen gemacht zu sein, findet Gefallen an Jana. Kann Oliver Jana helfen und klappt das Zusammenleben der drei? Und was passiert mit Jana und Oliver?

Das Cover ist recht schlicht und zeigt Scottie. Scottie ist für mich der heimliche Star im Buch. Er ist noch recht jung, und noch nicht ganz erzogen, da Oliver ihn aus dem Tierheim geholt hat. Scottie ist aber total lieb, tollpatschig und süß. Ich fand die Szenen, in der Scottie "spricht" immer witzig und gut gelungen. Aber auch Jana und Oliver werden gut beschrieben und sind mir sympathisch.

Das Buch bietet eine gute Mischung aus vorweihnachtlicher Stimmung, Liebesgeschichte, Spannung und Humor. Für jeden ist etwas dabei. Die Szenen mit dem Weihnachtsmann und seinen Elfen sind nicht zu kitschig und verleihen dem Buch noch etwas mehr weihnachtliche Atmosphäre. Insgesamt fand ich den Schreibstil sehr leicht und flüssig. Man kann sich gut in die Geschichte hineinfinden.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber bestimmt nicht das letzte, denn mir hat das Buch gut gefallen und ich hatte schöne Lesestunden damit. Daher bekommt es eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 17.10.2022
Kräuterelfen erzählen neue Geschichten
Vogl, Christl

Kräuterelfen erzählen neue Geschichten


sehr gut

In „Kräuter-Elfen erzählen neue Geschichten“ von Christl Vogt werden in 28 Geschichten eine bunte Mischung aus bekannten und auch weniger kannten Pflanzen vorgestellt. Mit dabei sind unter anderem die Kamille, der Salbei und die Taube-Skabiose. Jede Pflanze hat eine eigene Elfe / einen eigenen Elf der sich um sie kümmert und sich bestens mit der Pflanze auskennt. Die süßen Elfen stellen die Heilkräfte vor und man erfährt, wie die Natur hilfsbereit zur Seite stehen kann. Uns haben die vielen verschiedenen Pflanzen sehr gut gefallen.

Das Cover sieht sehr schön aus. Zu jeder Geschichte gibt es eine passende Illustration, die das jeweilige Elfchen und seine Pflanze zeigt. Die Farbwahl ist stimmig und nicht aufdringlich. Die Illustrationen sind ein echter Hingucker und es gibt so viel zu entdecken. Insgesamt macht das Buch einen guten Eindruck. Ich persönlich mag leider die glatten Seiten des Buches nicht.

Das Buch eignet sich meiner Meinung nach gut als Vorlesebuch für Kinder ab dem Vorschulalter. Für Leseanfänger ist das Buch weniger geeignet, eher für sehr fortgeschrittene Leser. Das liegt zum einen an der recht kleinen Schrift, dem vielem Text und manch schwierigen Wörter. 

Meine Tochter (7) und ich haben uns immer zusammen auf die Couch gekuschelt und ich habe ihr vorgelesen. Dabei haben wir uns vor jeder Geschichte unterhalten, ob wir die Pflanze kennen und ggf. ihre Heilkräfte auch bereits nutzen. Das gemeinsame Lesen und Besprechen hat sehr viel Spaß gemacht. 

Bewertung vom 12.10.2022
Ein Sturm zieht auf / Feather & Rose Bd.1
Siegmann, Claudia

Ein Sturm zieht auf / Feather & Rose Bd.1


ausgezeichnet

Die 13 jährige Feather wohnt mit ihrem Vater in London. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Als Feather vor Wut einen Sturm hervorruft, zieht der Vater die Reißleine und verlässt mit ihr sofort London. Er wird Direktor an der Wingdale Academy, einer geheimen Eliteschule, auf der Feather ab sofort als Schülerin lernen soll mit ihrer Kraft umzugehen und diese zu kontrollieren. Sie ist hier nicht die Einzige mit besonderen Kräften. Der Großteil der Schüler sind Elementbegabte, die die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft beeinflussen können. Feathers Element ist die Luft. Ihr Vater erklärt ihr hier endlich, was es mit ihrer besonderen Begabung auf sich hat. Feather schließt schnell Freundschaft mit der Außenseiterin Rose und auch der attraktive und aufmüpfige Silver läuft ihr immer wieder über den Weg und sie muss immer zu an ihn denken. Dazu hat sie mit den strengen Regeln der Schule, aber auch mit fiesen Mitschülern und Lehrern zu kämpfen.

Das Cover ist sehr schön und passend gestaltet, die Farben harmonieren sehr gut. Die Darstellung von Feather hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, es ist mir einfach zu perfekt. Die einzelnen Seiten des Buches sind wunderschön gestaltet, die Zeichnungen wirken sehr edel. 

Der Schreibstil ist locker, bildhaft und leicht lesbar. Für die Zielgruppe sehr passend. Die Geschichte wird aus Feathers Sicht geschrieben, was eine direkte Verbindung herstellt und man sich gut in alles hineinversetzen kann. Die Charaktere sind sehr gut gewählt und schön beschrieben, typische Klischees werden bedient, was aber nicht negativ passiert und noch zu Überraschungen führt. Insgesamt behandelt die Geschichte alltägliche Dinge des Internatlebens, aber es geht auch um rätselhafte und geheimnisvolle Dinge. Das Buch ist eine tolle Mischung aus Fantasy, Spannung, Liebe und Freundschaft. Es zeigt wie viel man erreichen kann, wenn man als Team zusammenarbeitet und Vertrauen zueinander hat.

Auch wenn die Grundidee mit dem Internat und den besonderen Fähigkeiten nicht unbedingt etwas Neues ist, hat die Autorin ihre Idee mit den Elementen sehr gut darin verknüpft. 
Gerne hätte ich noch etwas mehr über die einzelnen Elementarbegabten und ihren alltäglichen Problemen mit der Begabung erfahren. Vielleicht erfährt man in den Folgebändern mehr davon.
Die Leseprobe für Band 2, die dann aus Roses Sicht sein wird, hat mir auch gut gefallen.

Insgesamt hat mir dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen, ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Ich bin auf jeden Fall neugierig, wie es mit Feather, Rose, Silver und den Anderen weitergeht. Von mir erhält das Buch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.10.2022
Pleiten, Pech und Feenstaub / Tinka Knitterflügel Bd.2
Graf, Maren

Pleiten, Pech und Feenstaub / Tinka Knitterflügel Bd.2


sehr gut

Tinka Knitterflügel hat endlich ihre eigene Feen-Art gefunden, sie ist die erste und einzige Spezial-Auftrags-Fee. Sie kann Ungerechtigkeiten aufspüren und Kindern helfen. Nur leider steht ihre Feen-Art noch nicht im großen Feenbuch. Aber das will Tinka nun mit Beginn des zweiten Schuljahres ändern. Doch beim Ausflug in die Menschenwelt kommt ihr ausgerechnet die Angeberin Desiree in die Quere und schnappt ihr das Kind und den damit verbundenen Fall weg. Aber das lässt Tinka natürlich nicht so einfach auf sich sitzen und stürzt sich in ein neues Feenabenteuer und kann natürlich auf die Hilfe ihrer Freunde zählen.

Das Cover ist sehr fröhlich und einladend und zeigt uns die liebenswürdige Fee Tinka. Wie das Cover sind auch die restlichen Illustrationen herrlich bunt und lustig gestaltet. Sie lockern den Text auf und füllen oftmals eine ganze Seite bis Doppelseite.
Die Geschichte ist voller Magie, Witz und Spannung und eignet sich sehr gut zum Vorlesen, aber auch etwas geübtere Leseranfänger werden keine Schwierigkeiten beim Lesen haben. Die Länge der Kapitel ist genau richtig.

Tinka Knitterflügel ist eine liebenswerte und aufgeweckte Fee. Sie ist hilfsbereit und mutig, aber hält sich nicht gerne an Regeln hält und tritt gerne in Fettnäpfchen, was sie schon mal in Schwierigkeiten bringt. Zum Glück hat sie aber Freunde auf die sie sich verlassen kann und sie hat das Herz am rechten Fleck und steht zu ihren Fehlern.

Wir haben Tinka und ihre Freunde erst mit Band 2 kennengelernt und sind begeistert von den vielen unterschiedlichen Feen-Arten. Ein paar Hintergrundinformationen aus Band eins haben uns aber gefehlt. Trotzdem hatten wir viel Spaß mit der Geschichte.

Das schwierige Thema Mobbing, welches ja auch immer öfter schon an Grundschulen anzufinden ist wurde hier gut eingeflochten und kindgerecht verpackt. Die Geschichte zeigt, das Freundschaft, Zusammenhalt und Mut wichtig sind, und man an sich glauben soll. Dann kann man alles erreichen und schaffen. 


Bewertung vom 11.10.2022
Vampire tanzen nicht mit Feen / Amalia von Flatter Bd.1
Anderson, Laura Ellen

Vampire tanzen nicht mit Feen / Amalia von Flatter Bd.1


ausgezeichnet

Diese liebenswerte Geschichte handelt von dem Vampirmädchen Amalia von Flatter, die mit ihren Eltern und ihrem geliebten Hauskürbis Kürbinian in einem Schloss im schaurigen Ort Nokturnia lebt. Als der alljährlichen Barbarischen Ball bevorsteht, ist Amalia alles andere als begeistert. Da sie immer das einzige Kind dort ist, ist dieser für sie immer so langweilig. Doch dieses Jahr haben sich der König und sein Sohn, Prinz Marillo, angesagt! Aus der anfänglichen Euphorie wird schnell eine großer Graus, denn Marillo entpuppt sich direkt als fieser und unerzogener Quälgeist. Als er ihr dann sogar Kürbinian wegnimmt, stehen Amalia ihre besten Freunde Todd und Flora helfend zur Seite. 

Schon der erste Eindruck des Buches ist richtig klasse. Das Cover weckt direkt die Neugierde und ist toll gestaltet. Insgesamt ist das komplette Buch liebevoll gestaltet. Es gibt so viel zu entdecken. So findet man neben der Karte von Nokturnia eine Übersicht mit den wichtigsten Personen im Buch. Diese werden dort mit einer Art Steckbrief toll vorgestellt. Außerdem finden sich zahlreiche schaurig schöne Illustrationen im Buch, die die Geschichte unterstreichen. Wir hatten sehr viel Spaß beim Betrachten der Bilder. 

Der Schreibstil ist recht flüssig und lebendig, doch ich empfinde das Buch als etwas zu schwierig für Leseanfänger. Gerade der Sprachfehler von Yeti-Mädchen Flora ist sehr schwer zu lesen. Daher würde ich das empfohlene Lesealter etwas höher ansetzen. Zum Vorlesen und gemeinsamen Lesen eignet es sich aber sehr gut. Die Geschichte ist sehr fantasievoll und humorvoll. Uns haben auch die Kosenamen amüsiert, die Gräfin von Flatter für Amalia und ihren Mann nutzt. 
Interessant fanden wir zudem, dass die Einwohner von Nokturnia, die Wesen der Nacht, große Angst vor den Wesen des Lichts, wie zB Feen und Einhörner haben und sich vor Glitzer ekeln.  

Die Geschichte ist aber nicht nur lustig, sondern auch lehrreich. Sie vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft, oder Freundlichkeit. Außerdem spielt sie mit Klischees. 

Wir finden "Amalia von Flatter" ist eine lustig Geschichte für Groß und Klein; und nicht nur zu Halloween.

Bewertung vom 27.09.2022
Das magische Fundbüro
Stein, Maike

Das magische Fundbüro


sehr gut

Finja graut es vor langweiligen Sommerferien, die sie alleine zu Hause verbringen muss. Doch als ihr blinder Freund Kapitän Bruno ihr von einem verschwundenem Drachen erzählt, verspricht sie ihm, diesen zu suchen. Und das, obwohl Finja überhaupt nicht an Drachen glaubt. Als sie dann zufällig und unerwartet erfährt, das alle in ihrer Familie magische Fähigkeiten besitzen und sich diese nun auch bei ihr zeigen, vergisst sie die Suche zunächst. Es beginnt eine aufregende Zeit für Finja. Sie lernt eine neue Welt und neue Freunde kennen und wird im Einmaleins der Magie unterrichtet. In der Hohen Halle hört sie plötzlich immer ein Wispern. Irgendwer oder -was, ruft immer wieder ihren Namen. Was steckt dahinter?

Das Buch besticht zuerst mit einem tollen und bunt gestaltetem Cover, auf dem es viel zu Entdecken und Bestaunen gibt. Es erinnert ein wenig an ein Wimmelbild. Auch im Buch selbst gibt es immer wieder detailreiche Zeichnungen, die gut zur Geschichte passen und das Gelesene spiegeln.

Auch wenn diese Geschichte nicht ganz neu ist, bzw. einige Elemente, Wesen und Charaktere an andere Bücher erinnern, hat mir die Geschichte gut gefallen. Sie steckt voller Fantasie, magische Begleiter und Rätsel. Anfangs brauchte ich ein wenig Zeit um in das Geschehen rein zu kommen, aber nach und nach war man in der Geschichte drin. Allerdings finde ich, das manchmal der sprichwörtliche rote Faden fehlt und einige Fragen offen bleiben. Außerdem konnte ich leider keine richtige Verbindung zum Titel herleiten, denn um das Fundbüro ging es hier überhaupt nicht. Da wäre ein anderer Titel sinnvoller gewesen. Hier bleibt die Hoffnung, das die Autorin die Geschichte weitererzählen darf. Genug Stoff dafür gibt es.

Empfohlen wird das Buch für junge Leser ab 8 Jahren. Auf Grund einiger schwerer Wörter und komplexeren Satzbau würde ich persönlich eher eine ältere Altersgruppe empfehlen. Für Leseanfänger ist das Buch meines Empfindens recht anspruchsvoll.

Bewertung vom 20.09.2022
Shadow Land
Wekwerth, Rainer

Shadow Land


gut

Im Jahr 2169 hat ein Virus das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt. Die Infizierten mutieren zu Monstern, die sofort eliminiert werden müssen. In der einzigen Stadt, der Sicherheitszone, die von einer Mauer umgeben und bewacht wird, gibt es noch Annehmlichkeiten wie Strom, fließendes Wasser, oder Medikamenten. Hier hat man einen Weg gefunden, die Erkrankung mit einem implantierten Chip hinauszuzögern und ein halbwegs normales Leben zu führen. Die 17 jährige Kaia wurde vor 10 Jahren von einem Soldaten aufgenommen und großgezogen, als ihre Familie auf dem Weg zur Stadt überfallen und getötet wurde. Mittlerweile ist sie auch Soldatin und ein Auftrag führt sie hinaus in den Wald und den Mutanten. Doch was sie dort Draußen tatsächlich erwartet, bringt Kaias Welt durcheinander.

Dies war mein erstes Buch vom Autor Rainer Wekwerth, und soweit ich mich erinnern kann auch meine erste Dystopie, daher kann ich keine Vergleiche ziehen. Der Schreibstil ist passend für die jüngere Zielgruppe recht einfach gehalten, dadurch lässt sich die Geschichte flott lesen. Die Geschichte bietet einen guten Spannungsbogen, der bis zum Schluss anhält und sehr fesselnd ist. Zum Schluss hin geht alles sehr schnell und zu glimpflich aus. Da hätten der Geschichte vielleicht noch ein paar Seiten mehr gut getan. Aber ich bin froh, das es ein abgeschlossenes Buch und kein Mehrteiler ist. Ich finde die erfundene Welt im Wald sehr interessant. Die Charaktere im Buch, allen voran Kaia lassen sich manchmal schwer einschätzen. Kaia ist einerseits stur und arrogant, dann aber wieder loyal und hilfsbereit. Neues und Fremdes lehnt sie ab, und sie will ihren eigenen Weg gehen und sich nichts sagen lassen. Aber genau das kann im Wald, in der für sie neuen Welt gefährlich und tödlich sein. 

Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt einen Wald bzw. Dschungel und beim genauen Betrachten erkennt man Augen.

Ein kleines Manko. Im Klappentext steht, die Handlung spielt im Jahr 2069, im Buch selber heißt es immer 2169. Das ist sehr irreführend.

Ich finde "Shadow Land" ist insgesamt ein gutes und spannendes Buch, das vor allem jüngere Leser gut unterhält und dabei noch zum Nachdenken anregt.