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Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 889 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2024
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


gut

Die Cunninghams haben zu einem Familientreffen eingeladen. Doch es ist keine normale Familie, denn irgendwie hat jeder eine Leiche, im wörtlichen Sinn, im Keller. Ernest Cunningham, genannt Ernie, ist Autor für Anleitung zum Krimischreiben und sozusagen der Aussätzige in der Familie, denn er hat seinen Bruder angezeigt und dafür gesorgt, dass dieser im Gefängnis landet. Doch das Familientreffen wird anders als gedacht, denn die Familie bleibt sich treu und trifft wieder auf Leichen.

Für mich war das Buch ziemlich schräg. Die Geschichte an sich, also der Krimi, war gar nicht so schlecht und hätte als normaler Krimi richtig gut sein können, zumal das Ende wirklich einiges an Überraschungen birgt. Doch es ist aufgebaut, als würde ein Krimischriftsteller das Geschehen kommentieren. Anfangs ist das irgendwie auch noch witzig. Aber der Witz nützt sich schnell ab und hat mich dann sehr bald eher genervt. Als Beispiel nenne ich für die dauernd erwähnten Akkustände, die eigentlich völlig überflüssig waren. So fällt es mir schwer, eine Leseempfehlung auszusprechen. Wer etwas schräge Bücher mit eigenartigem Humor mag, ist hier gut bedient. Wer einen reinen Krimi erwartet, dürfte dann doch eher enttäuscht sein.

Bewertung vom 02.01.2024
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2


sehr gut

1929. In Berlin stehen einige Entscheidungen an. Henny hat eine gutgehende Praxis , doch ihr Mann Victor will mit der Familie zurück nach Hollywood. Antonia ist aus Afrika zurück und versucht, in Berlin ihrem Doktor zu machen. Ihre Cousine Frieda erwartet Zwillinge und ihr Cousin Franz macht Karriere bei den Nazis. Die Familien stehen vor mehr als einer Zerreißprobe...

Das Buch ist eine gute Fortsetzung der Reihe. Alle Frauenfiguren sind wie immer sehr selbstständig und eigenständig. Damit kommen sie nicht immer gut durchs Leben. Die damaligen Zeiten sind in ihrer Vielfältigkeit gut beschrieben. Nur die Figur von Adam fand ich nicht passend und ich hatte das Gefühl, sie ist dem jetzigen Zeitgeist geschuldet eingeschrieben worden. Ein farbiger Amerikaner, der in einer strengen Gemeinde aufwächst, wird Kommunist. Obwohl er das Kapital für ablehnt und bekämpft, spart er (wie?) genug Geld zusammen, um mehrere Jahre in Deutschland studieren zu können. Dann wird er noch (von wem?) nach Russland geschickt und landet fast sofort im Gulag. Irgendwie kam es mir vor, als müsste er kurz im Buch erscheinen und schnell wieder verschwinden. Alle anderen Figuren haben Zeit, sich zu entwickeln und das in mehrere Richtungen. Mit den neuen Familienmitgliedern sind die in den nächsten Jahren kommenden Probleme auch schon angerissen. Ich bin gespannt, wie es mit der Familie weitergeht.

Bewertung vom 02.01.2024
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

In Östersund wird ein Umweltaktivist, der sich speziell mit dem Schutz des Waldes beschäftigt hat, erschossen. Aus Stockholm kommen die Ermittler Maya und Pär. Anfangs erhalten sie kaum Unterstützung, weder von den einheimischen Polizisten noch von den Menschen in Östersund. Doch das ändert sich mit der Zeit und so werden langsam, aber stetig Fortschritte erkennbar.

Das Buch ist der erste Teil einer bisher geplanten dreiteiligen Reihe. Mir hat es ja gut gefallen. Es ist ein klassischer Krimi. Ermittlungen sind nachvollziehbar, die handelnden Personen vielschichtig. Neben dem reinen Krimi-Fall werden einige gesellschaftliche Probleme angesprochen. Trotzdem geht es in erster Linie um den Fall. Gut eingearbeitet wurden die speziellen Eigenschaften in Schweden bzw. der Schweden. Aber es wurden eben auch kritische Sachen angemerkt. Alles zusammen ergibt eine gute Mischung. Die Spannung ist nicht durchgehend sehr hoch, aber immer vorhanden. Ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Nach den furchtbaren Ereignissen im Keller ist Oxen auf eine spezielle Weise traumatisiert. Er begibt sich auf eine Art Pilgerwanderschaft. Auf diese Weise kommt er langsam wieder ins Gleichgewicht, umso mehr, als sein Sohn wieder engen Kontakt zu ihm aufnimmt und teilweise mit ihm mitwandert. Doch er muss das unterbrechen, weil ihn Margarethe Franck um Hilfe bittet. Sie ist vom Dienst suspendiert und ihr Ex-Chef Axel Mossman bietet ihr an, bei einem speziellen Deal, bei dem Finanzdaten eingekauft werden sollen, dabei zu sein. Doch das alles scheint einfacher als gedacht. Zumal sie immer noch auf der Suche nach den letzten Tätern aus dem Keller sind...

Das Buch ist eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe. Mir hat gefallen, wie Oxen sich quasi selbst versucht zu heilen. Das erscheint mir angesichts seines Charakters sehr realistisch. Auch der weitere Fall und die Ermittlungen in quasi eigener Sache sind sehr spannend und es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Mein Fazit ist allerdings, dass ich nichts mit irgendeiner Art von Geheimdiensten zu tun haben will. Die Menschen dort wollen vielleicht gutes, aber die Methoden sind nichts, wofür man sicher hergeben sollte. Unabhängig davon ist das Buch aber sehr gut lesbar und ich freue mich auf die Fortsetzung der Reihe.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

Nahezu gleichzeitig werden mehrere Tote gefunden. In Berlin eine Familie, die allerdings schon mehr als 30 Jahre tot ist. In verschiedenen norddeutschen Städten ältere Herrschaften, die brutal ermordet worden sind und die eine tote Taube bei sich haben. Durch ein europäisches Programm können Lykke und Rudi wieder zusammenarbeiten. Die Ermittlungen sind schwierig, denn es scheint gar nichts zusammenzuhängen und Rudi ist am Ende sogar sehr persönlich involviert.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein seriöser Krimi, die Ermittlungen sind nachvollziehbar und vor allem erscheinen sie mir auch sehr real. Was aber an dem Buch besonders ist, ist das sympathische Duo, dass sehr viel Witz versprüht. Das mag ich sehr. Der Fall selbst reicht ein ganzes Stück in die Vergangenheit und ist dadurch auch sehr interessant. Er ist nicht durchweg hochspannend, aber das hat mich nicht sehr gestört, weil die Geschichte trotzdem vorwärts ging. Von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.12.2023
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


sehr gut

1405 wird in Oberösterreich der Mönch Adrian in die Abtei Ennswalden geschickt, um eine Schrift zu finden, die der Kirche bei Entdeckung größten Schaden zufügen kann. Doch der Mönch ist in Wirklichkeit eine Frau. Adriana ist gebildet und versucht, diese Schrift zu entdecken. Doch ihre Mission ist gefährlich und um sie herum geschieht ein Mord nach dem anderen...

Ein Kloster, die Suche nach einer verbotenen Schrift im Mittelalter und viele Tote - das erinnert natürlich sofort an „Der Name der Rose“. Wohl jedes Buch, das in diesem Setting spielt, muss ich damit vergleichen lassen. Auch wenn in „Die Mönchin“ nicht alles so übernommen wurde, ähnelt es natürlich dem Klassiker. Trotzdem ist das Buch gelungen und gut lesbar und ist weniger ein historischer Roman als ein historischer Krimi. Die Geschichte ist in großen Teilen nachvollziehbar und auch spannend. Gut gefallen hat mir die Zeichnung am Anfang des Buches und die Erklärungen z. B zu den Stundengebeten oder bestimmten Ritualen im Kloster. Auch am Ende, bei dem erklärt wird, was fiktiv ist und was historisch belegbar, fand ich das hilfreich. Alles in allem ein sehr gut lesbares Buch, für das ich eine Leseempfehlung ausspreche

Bewertung vom 27.12.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


sehr gut

Vor der Hochzeit am nächsten Tag findet eine große Feier auf dem Anwesen bei Sir Peter statt. Er ist der reichste Mann von Marlow. Seine Braut ist seine ehemalige Krankenschwester. Gegen die Hochzeit haben einige etwas einzuwenden. Dann geschieht ein Unglück. Sir Peter wird in seinem verschlossenen Arbeitszimmer von einem Schrank erschlagen. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch der Mordclub ist der Meinung, es war keiner...

Das Buch ist ein gutgeschriebener gemütlicher englischer Krimi. Die Spannung ist nicht allzu hoch. Doch die drei mehr oder weniger älteren Damen ermitteln zwar mit Ruhe, aber auch einer großen Hartnäckigkeit, einigem Witz und vor allem sehr unkonventionell. Das ist gut lesbar und man hat Spaß beim Lesen. Die Lösung ist nicht schlecht ausgedacht. Es ist kein Buch, das einem sehr lange im Gedächtnis bleibt, aber es unterhält ungemein gut. Von daher von mir eine Leseempfehlung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


sehr gut

1948 arbeitet Carl Bruns in Essen bei der Kriminalpolizei. Im III. Reich wurde er dort aufgrund eines jüdischen Großvaters entlassen und arbeitete unter Tage. Jetzt muss er mehrere Verbrechen aufklären, die scheinbar auch mit der Nazizeit zusammenhängen. Daran verwickelt ist seine Jugendliebe Anna und deren Familie. Doch in diesen Zeiten ist es schwierig, Gut und Böse zu unterscheiden...

Das Buch ist ein gut geschriebener historischer Roman, der Krimi-Elemente vereint. Es geht um Schuld, die nach dem Krieg noch wirkt und Auswirkungen auf viele Familien hat. Das ist gut beschrieben und anhand eines wirklichen Ereignisses, wenn auch fiktiv, dargestellt. Die schwierige Zeit wird gut erklärt und auch die Probleme, die die Menschen damals hatten. Ich fand nur das Ende ein wenig zu dick aufgetragen und dadurch ein wenig unglaubwürdig, das mindert allerdings nicht sehr das Lesevergnügen insgesamt.

Bewertung vom 22.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Die 16-jährige Lissy wird erdrosselt aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass ein abgelehnter Asylbewerber der Täter sein könnte. Doch er verschwindet spurlos. Das Team um Oliver von Bodenstein beginnt mit den Ermittlungen. Kurze Zeit später wird ein Mann überfahren. Doch daran ist er nicht gestorben, sein Körper ist voller Bisswunden. Die Ermittlungen werden immer umfangreicher und dem Team wird eine große Enttäuschung bevorstehen...

Ich empfand das Buch als eines der besten in der Reihe. Vielschichtige Ermittlungen, bei denen man bis kurz vor dem Ende nicht weiß, wer der Täter von Lissy ist. Dazu ein zweiter großer Handlungsstrang, der viele gesellschaftliche Fragen aufwirft. Es wird nicht verurteilt, als Leser kann man sich gut eine eigene Meinung bilden. Auch das Trauma, das Polizisten oft bekommen, wird gut thematisiert. Dazu realistische Ermittlungen und eine immer vorhandene Spannung, da viele verschiedene mögliche Täter präsentiert werden. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2023
Ilvie Little und die unerschrockenen Seefahrerinnen
Stemmer, Susanne

Ilvie Little und die unerschrockenen Seefahrerinnen


sehr gut

Ilvie ist eigentlich eine Elfe, die in der Menschenwelt große Abenteuer erleben möchte. Begleitet wird sie von ihrem kleinen Affen Theo. Sie können sich quasi telepathisch unterhalten und nennen das Funkeln. Schon bald lernen sie Leonie kennen. Deren Großmutter war eine berühmte Piratin. Ihre Schatzkarte muss irgendwo existieren und auch ein dazugehöriger Schatz. Mit mehreren Freunden, einem Hund und dem Affen machen sie sich auf die Suche und auf in neue Abenteuer....

Das Buch ist sehr schön und sehr fantasievoll. Gut gelungen finde ich die wunderbaren Fotos, die Natur, die Kinder, die Tiere und das Abenteuer miteinander verbinden. Besonders gefällt mir auf den Bildern die eingebauten Blumen. Das Ganze ist insgesamt sehr hochwertig. Inhaltlich gefällt mir gut, dass die Elfe wie ein wahres Kind ist, und die Kinder, speziell die Mädchen, sehr mutig sind und richtige Abenteuer erleben dürfen, bei deren Bewältigung Hilfe und Freundschaft im Vordergrund steht. Außerdem gefällt mir gut, dass der Affe quasi als Projektionsfläche dient. Er kann maulen, verfressen sein und keine Lust haben. Aber auch irgendwie sehr witzig sein. Das Buch ist für Leser ab 9 Jahren gedacht. Manche Wörter, gerade wenn Leonie flucht, finde ich sehr schwierig zu lesen. Aber dabei kann ein Erwachsener helfen. Nicht ganz so gut empfinde ich das große Format des Buches. Es ist mit einem Kilo schon relativ schwer und das Großformat hält sich dann schwer in den Händen und hat mir, und ich bin kein Kind, schon nach kurzer Zeit Probleme bei den Handgelenken gebracht. Ich glaube, ein etwas kleineres Format wäre günstiger. Alles in allem gibt es von mir aber eine absolute Leseempfehlung.