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Sikal
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2023
Der Fischer und der Koch
Nagl, Lukas;Müller, Tobias

Der Fischer und der Koch


ausgezeichnet

Macht Lust auf Fisch

Autor Lukas Nagl, Chefkoch im Hauben-Milieu und Koch des Jahres, nimmt uns mit in die Faszination der Süßwasserfische – welche gibt es in Österreich? Wie kann man diese zubereiten? Worauf muss man achten?

Österreich hat 2200 Flüsse mit insgesamt 100.000 Kilometern Länge, ebenso gibt es 2100 größere Seen. Da tummelt sich so einiges unter der Wasseroberfläche. Und wenn man schon von Regionalität oder Nachhaltigkeit spricht, ist man mit heimischen Fischen gut beraten.

Von den Fischereimöglichkeiten werden das Seefischen im Salzkammergut, das Flussfischen in der Donau, Fliegenfischen an der Ybbs und auch die Fischzucht im Waldviertel vorgestellt. Ergänzt durch Kurzporträts der Fischfamilien, Haltungsbedingungen in der Zucht sowie natürlich Grundlagen der Fischküche und Rezepte für Süßwasserfische findet man hier ein umfassendes Standardwerk, das bei Fischliebhabern unbedingt in die Küche gehört.

Viele Fotos, teilweise Schritt-für-Schritt-Anleitungen und ein Fischlexikon von Aal bis Zander machen das Buch komplett. Auch dem Räuchern sind etliche Seiten gewidmet.

Optisch ist dieses Buch perfekt. Das Cover ist mit schillernden Fischschuppen überzogen und enthält ein Lesebändchen. Im Großformat mit mehr als 300 Seiten ist dieses Werk ein ordentlicher Schmöker. Gerne vergebe ich 5 Sterne und kann dieses Gesamt-Fisch-Werk jedem ans Herz legen. Als Geschenk ist dieses Buch bei Fischliebhabern sicherlich sehr willkommen.

Bewertung vom 06.05.2023
Unsere schönsten Bergseen
Raffalt, Herbert

Unsere schönsten Bergseen


ausgezeichnet

Beeindruckendes Element Wasser

Der Autor Herbert Raffalt stellt uns in diesem Buch 50 Seenwanderungen in Österreich vor. Das Element Wasser übt für die meisten eine enorme Anziehungskraft aus. Beim Wandern lockt so mancher Bergsee mit unbeschreiblich klarem Wasser und trotzdem ist es nicht überall gestattet, einfach hineinzuspringen. In dem Buch finden sich gleich zu Beginn einigen Hinweise für das korrekte Verhalten beim Wandern. Ebenso finden sich eine Checkliste für die Ausrüstung sowie eine Auflistung alpiner Gefahren.

Die Seen sind nach Regionen geclustert und man findet diese eingezeichnet gleich zu Beginn in einer Kartenübersicht. Bei den jeweiligen See-Porträts sind Lage, Seehöhe, Anforderungen und auch Einkehrmöglichkeiten angeführt. Daten und Fakten zur Tour, Entstehung der Seen sowie einige Fotos ergänzen diese Kurzporträts.

Die Fotos sind wirklich beeindruckend und laden ein, die nächste Seentour zu planen. Dass man abgehärtet sein sollte, um in diese Gebirgsseen einzutauchen, versteht sich von selbst. Wassertemperaturen von maximal 18 Grad können den Badespaß ziemlich kurz halten.

Ein wunderbarer Führer durch unsere österreichische Gebirgslandschaft mit eingebetteten Seen, die zum Verweilen einladen. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2023
Istrien entdecken in kleinen Reisen
Matzka, Manfred

Istrien entdecken in kleinen Reisen


sehr gut

Istrien für Interessierte

„Das ist ein Buch für die hoffentlich nicht aussterbende Gattung der bildungsorientierten Reisenden.“

Und genau als solches Buch muss man es auch sehen. Es ist kein Reiseführer mit Restauranttipps oder Preis-Leistungs-Angeboten diverser Sehenswürdigkeiten. Es ist ein ruhiges Buch mit wahnsinnig viel Information, kurzen Routenstrecken und der einen oder anderen Anekdote. Ergänzt durch einige Fotos und kulinarische Genüsse sowie so mancher Flasche Wein fühlt man sich rasch wie im Urlaub.

Nachdem man anfangs einen historischen Exkurs erhält (kein Wunder, ist doch der Autor Historiker), lernt man etliche Städte kennen, besucht die kleinste Stadt der Welt, verkostet Käse oder Trüffel bevor man sich der Politik widmet.

Das Buch enthält sehr viel Information, was gar nicht so leicht aufzunehmen ist. Aber in kleinen Häppchen genossen, kann man beim nächsten Istrien-Urlaub bestimmt mit einigen Tipps auftrumpfen.

Leider ist das Buch nicht optimal gebunden. Man kann das Buch nicht aufgeschlagen hinlegen sondern man muss es auseinanderdrücken was beim Lesen störend ist. Hier hätte man eine andere Variante wählen können, das wäre angenehmer beim Lesen. Das kostet einen Stern, somit 4 Sterne.

Bewertung vom 24.04.2023
Frau Leo legt los
Shaloshvili, Natalia

Frau Leo legt los


sehr gut

„Das ist ja sensationell“

Frau Leo schläft auf dem Baum und fährt mit ihrem Bus die Tiere von A nach B. Doch eines Tages steigen die Tiere auf Autos um, bis sie sich genervt durch den Stau kämpfen müssen und Frau Leo ihr Zuhause beinahe verliert. Doch die Tiere sind genau so leicht wieder für etwas anderes zu begeistern und so steigen alle aufs Fahrrad um. Einfach sensationell …

Die Autorin und Illustratorin Natalia Shaloshvili hat eine bezaubernde Geschichte geschrieben, die mit liebevollen, etwas abstrahierten Bildern einhergeht. Bereits für die Kleinsten als Vorleselektüre geeignet, sind die kurzen und einfachen Sätze auch für Leseanfänger bald zu entziffern.

Eine nette Geschichte, der ich gerne 4 Sterne gebe.

Bewertung vom 23.04.2023
Basteln und Backen für Groß und Klein
Paesen, Doris

Basteln und Backen für Groß und Klein


gut

Für die ganze Familie

Basteln und Backen ist nicht nur für Kinder eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Die ganze Familie kann eingebunden werden und darf sich kreativ betätigen. Ob ein Geschenk für den Geburtstag der Oma oder Selbstgebackenes für Halloween oder Ostern. Hier darf man sich austoben!

Gut gefällt mir, dass alle Vorschläge nach Jahreszeiten geordnet sind und die Zubehörlisten überschaubar bleiben. Manche Herstellschritte scheinen etwas kompliziert geschrieben zu sein. Hier musste ich manches Mal mehrmals lesen, um zu verstehen was gemeint ist. Da hätte man etwas optimieren können.

Es gibt sehr einfache Modelle und etwas aufwendigere, die eher für ältere Kinder geeignet sind. So findet sich für die ganze Familie etwas Passendes. Viele Tipps und Tricks ergänzen das Buch und die jeweiligen Fotos sind sehr ansprechend.

Um Bastelmaterial nicht immer neu kaufen zu müssen, werden verschiedene Produkte mehrmals verwendet. Dieser Gedanke gefällt mir gut, obwohl ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man trotzdem immer wieder mal etwas Neues ausprobieren möchte und sich so Berge von Bastelutensilien im Laufe der Zeit ansammeln. Aber solange die Kinder noch gerne in der Gemeinschaft etwas machen, ist nichts verloren und man kann ja auch mal fragen, ob der Kindergarten im Ort etwas benötigt.

Im Großen und Ganzen gefällt mir das Buch, auch eignen sich etliche Modelle, um diese nachzuarbeiten. Vieles habe ich in der Form oder ähnlich schon gesehen.
Von mir gibt es für dieses Buch 3 Sterne

Bewertung vom 23.04.2023
Kompostfranzi
Smatana, Simona

Kompostfranzi


sehr gut

Ein Regenwurm und ein Komposthaufen

Regenwurm Franzi denkt, dass er gar nichts kann, und er weiß auch nicht was ihm Spaß machen würde. Seine Freunde sind Experten in vielen Dingen und so versucht Franzi es ihnen gleich zu tun. Doch er ist nicht so ein Muskelpaket wie Ali die Ameise und kann auch nicht Flöte spielen wie Giovanni, die Grille. Sogar Marienkäfer Marie kann etwas besonders gut, sie kümmert sich um die Pflanzen. Franzi möchte auch etwas gut können und so versucht er sich im Fliegen wie die Biene und möchte von der Spinne lernen wie man Netze spinnt. Bis Franzi merkt, dass er doch etwas sehr gut kann, nämlich Tunnel in die Erde zu graben, dauert es eine Weile.

Im Anschluss an die Geschichte findet man Wissenswertes über Regenwürmer und Komposthaufen. Was gehört auf den Kompost und was nicht?

Autorin Simona Smatana hat eine wunderbare Geschichte rund um den Regenwurm Franzi geschrieben. Ihre Illustrationen sind detailliert und liebevoll gestaltet. Das Buch bietet sich dazu an, schon mit den Kleinsten in die Welt des Gartens einzutauchen und so manches Geheimnis zu lüften. Kurze kindgerechte Sätze und die farbenfrohen Illustrationen sind perfekt für die eine oder andere Vorlesestunde mit Eltern oder Großeltern.

Was kannst du am besten? Hast du schon mal darüber nachgedacht? 4 Sterne für Franzi

Bewertung vom 23.04.2023
Salomés Zorn
Bekono, Simone Atangana

Salomés Zorn


ausgezeichnet

Etwas zum Nachdenken

Die 16-jährige Salomé ist wütend. Sehr sogar. Mittlerweile nicht mehr wegen Mobbingattacken am Gymnasium oder rassistischer Vorurteile sondern wegen ihres Therapeuten Frits in der Jugendstrafanstalt. Denn Salomés Wut hat den einen Schlag zu viel aus ihr hervorgeholt. Der Tipp ihres Vaters, sich nicht an den Rand drängen zu lassen sondern „Du musst deiner Faust folgen“ wurde ihr zum Verhängnis.

Wir begleiten Salomés Alltag in Haft, ihren Gedankenmonologen, ihrer Einsamkeit und sehen ihr Aufarbeiten ihres Verhaltens. In Rückblicken erfahren wir was geschehen ist und warum das Mädchen dort gelandet ist wo sie sich nun zurechtzufinden beginnt. In kleinen Schritten, denn Wut lässt sich nicht so einfach therapieren. Doch Salomés Vorurteile beginnen nach und nach zu bröckeln.

Die Autorin Simone Atangana Bekono zeigt uns mit der Figur der Salomé das Suchen der eigenen Identität und was passieren kann, wenn man aus dem eigenen Käfig nicht rausfindet. Rassismus ist so ein Schlagwort, das man wohl nicht zur Gänze begreifen kann, wenn man nicht direkt damit konfrontiert ist. Doch es muss nicht nur die andere Hautfarbe sein, die Menschen an den Rand drängt, Religion, Meinungen, aber auch materielle Mittel lassen schnell das Andere in den Vordergrund rücken und oftmals bleibt verborgen wie der Mensch wirklich ist.

Die Sprache, die die Autorin gewählt hat, ist teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, passt sich aber der jeweiligen Situation an. So gelingt es ihr, dass die Geschichte authentisch wirkt.

Ein Buch, das man erstmal verarbeiten muss und das einlädt über unsere Gesellschaft nachzudenken. In welche Richtung bewegen wir uns? 5 Sterne

Bewertung vom 23.04.2023
Lemmings Blues
Slupetzky, Stefan

Lemmings Blues


ausgezeichnet

Zwischen Realität und Fiktion

Lemmings Blues ist bereits Band sechs der Reihe rund um den Detektiv Leopold Wallisch, genannt Lemming. Privat und in der Detektei ist der Lemming dieses Mal Strohwitwer und so muss er sich alleine seinem aktuellen Fall widmen, bei dem ein etwas ungewöhnlicher Mops, genannt Kuli, eine große Rolle spielt. Denn Kuli ist in akuter Gefahr und scheint von einem Motorradfahrer verfolgt zu werden. Denn der Mops ist schon sehr ungewöhnlich, er spricht nämlich. Doch weshalb ist der Hundefänger an diesem Mops so sehr interessiert? Und warum tragen plötzlich alle Menschen Schweißerbrillen mit hellblauen Gläsern? Wird es dem Lemming gelingen, das Geheimnis dahinter zu lüften und kann er Kuli retten?

Der Autor Stefan Slupetzky punktet auch in diesem Band wieder mit Situationskomik und Wortwitz. Das Thema Verschwörungstheorien und Weltuntergangsszenario verpackt er in eine spannende Geschichte. Auch wenn man mittlerweile von diesen ganzen Verschwörungstheorien nichts mehr hören möchte, bringt der Autor unterhaltsam auf den Punkt, wie leicht Menschen zu manipulieren sind und wie fanatisch sie bereit sind, alles zu geben um an ihr Ziel zu kommen. Da wird auch vor Gewalt nicht zurückgeschreckt.

Ein wunderbarer Schreibstil, der die Seiten nur so verfliegen lässt und für das eine oder andere Schmunzeln sorgt.
Ein unterhaltsamer Krimi, der mit einer rasanten Jagd durch Wien aufwartet und mit einer Menge an Pointen aufwartet. 5 Sterne

Bewertung vom 23.04.2023
Nichts als Papier
Zipfel, Daniel

Nichts als Papier


ausgezeichnet

Hält das geschriebene Wort?

Wien 1683: Der schwedische Rechtsgelehrte Doktor Samuel von Pufendorf will sich auf die Reise machen, um ein Volk zu finden, das in paradiesischer Armut lebt. Pufendorf beschäftigt sich in seinen Forschungen mit der menschlichen Güte und will sich nicht nur deswegen auf Forschungsreise an die ungarische Grenze begeben, sondern auch seinen Bruder Esaias treffen, den er in Wien vermutet. Doch Samuel wird enttäuscht, denn als er bei dem vereinbarten Treffpunkt ankommt, ist Esaias längst verschwunden. Freiwillig oder wurde dieser gezwungen? Samuel trifft auf den Dudelsack spielenden Gustl, der nicht nur ein Schlitzohr ist sondern auch über den Verbleib Esaias einiges zu wissen scheint.

Derweilen stehen in Wien die Tataren vor der Tür während der Kaiser sich bereits mitsamt seinem Hofstaat aus dem Staub gemacht hat. Mitten in die ganzen Querelen rund um die Belagerung der Osmanen geraten Samuel und Gustl zwischen die Fronten. Mehrmals scheinen sie auf ihrem Weg sämtliche Schwierigkeiten anzuziehen und entrinnen dem Tod nur mit etwas Glück und Witz. Bei etlichen Hindernissen glaubt man nicht mehr, dass die beiden dem Galgen entkommen, doch Samuel glaubt nach wie vor fest an die menschliche Güte – wenn er auch mehrmals eines Besseren belehrt wird.

Der Autor Daniel Zipfel, der bereits durch „Eine Handvoll Rosinen“ und „Die Wahrheit der anderen“ ein Fixpunkt der österreichischen Literatur ist, konnte mich auch mit diesem Werk wieder begeistern. Er schafft es, die Argumente jeder Seite zu transportieren und so merkt man auch hier, dass es niemals „nur gut“ und niemals „nur schlecht“ gibt.

Die damaligen Ängste der Menschen drehten sich um Krankheiten, wie der Ruhr oder auch so manchen Aberglauben, wie den Nöck, der Menschen in die Gewässer ziehen möchte. Durch einiges an Symbolik leitet der Autor den aufmerksamen Leser. Und welche Bedeutung Papier in den unterschiedlichsten Situationen haben kann, muss Pufendorf lernen herauszufinden. Wird er letztendlich der menschlichen Güte fündig werden? Man darf gespannt sein.

Obwohl die Sprache des Romans (oder vielleicht ist es doch eher ein Krimi) der damaligen Zeit entsprechend ist, wird der Lesefluss nicht gestoppt. Die Seiten verfliegen ob der Spannung, die der Autor aufrecht hält und so ist man schneller am Ende angekommen als man es möchte.

Ein spannender Roman, der Vergangenheit und Gegenwart mit Bravour verbindet. Chapeau!

Bewertung vom 09.04.2023
Majoran, Mord und Meisterwurz
Baumann, Manfred

Majoran, Mord und Meisterwurz


sehr gut

Tödlicher Kräutermix

Manfred Baumann, der mir mit seinen Salzburg-Krimis rund um Martin Merana sehr ans Herz gewachsen ist, hat hier eine Sammlung von Kurzkrimis herausgebracht, die in der Kräuterküche nicht unbedingt zur Gesundheit beitragen. Wie ich mir vom Autor erwarte, werden auch in diesen Kurzkrimis falsche Spuren gelegt, überraschende Wendungen eingefügt und so mancher Showdown hat es in sich. Musikalisch begleitet von Led Zeppelin, dessen Stairway to Heaven für einen rockigen Sound sorgt. Herrlich!

Ich bin jetzt nicht unbedingt der Freund von Kurzkrimis, wenngleich es natürlich schon ein gewisses Maß an Können erfordert, auf wenigen Seiten Mord, Ermittlung, Charaktere und eine logische Lösung darzustellen.

Die Liste der Kräuter kann sich durchaus sehen lassen: Majoran, Teufelsbart, Frauenmantel, Schnittlauch, Melisse, Tollkirsche, Meisterwurz.

Die Krimis stehen alle für sich und sind nicht miteinander verwoben. Für Zwischendurch zum Lesen oder als Mitbringsel für einen Kräuterliebhaber finde ich das Buch sehr gelungen. 4 Sterne