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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 679 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2024
Königreiche der Nacht / Dreamcatcher Bd.1
Maibach, Juliane

Königreiche der Nacht / Dreamcatcher Bd.1


gut

Alexis arbeitet als Fehris, das heißt, sie eskortiert entflohene Träume über den Fluss Styrax. An sich ein eintöniger Job, wenn da nicht die Albträume wären, die sich gern einmal gegen den Transport wehren und versuchen, den Fehris zu entfliehen. Seit Kindertagen ist sie mit Nate befreundet, der nicht nur ein Dreamcatcher, sondern auch der Kronprinz der Traumlande ist. Wann immer es seine Pflichten zulassen, besucht er Alexis und nimmt sie mit auf einen Rundflug mit seinem magisch erschaffenen Drachen. Doch als sie eines Tages von einem Albtraum angegriffen wird, stellt das ihre Freundschaft auf eine harte Probe.

"Dreamcatcher" von Juliane Maibach ist eine Geschichte, die sich zwar durchaus flüssig lesen lässt, mich aber wegen fehlender Spannung nicht so ganz in ihren Bann ziehen konnte. Zum Teil ist das sicherlich der Tatsache geschuldet, dass der Klappentext bereits einen Großteil der Handlung verrät, so dass es kaum überraschende Wendungen gibt. Außerdem hat es ein wenig gedauert, bis ich mit der Protagonistin warm geworden bin, die Handlung wird aus ihrer Perspektive erzählt, allerdings hätte ich mir zu Beginn eine kleine Vorstellung ihrer Person und des gesamten Umfelds, in dem sie lebt, gewünscht. Die Familie hat für sie offenbar eine große Bedeutung, dabei werden ihre Eltern und ihr Bruder nur äußerst knapp charakterisiert, sie blieben für mich reichlich blasse Randfiguren.

Der Schreibstil gehört eindeutig zu den positiven Aspekten des Romans, ich bin leicht und locker durch die Seiten geglitten. Da sowohl der Klappentext, als auch das Cover mir suggerierten, dass Drachen eine größere Rolle spielen, diese dann aber eher sporadisch vorkamen, war ich ein wenig enttäuscht - die Geschöpfe wurden zwar aus Magie erschaffen, schienen aber kaum einen Anflug von eigener Persönlichkeit zu besitzen. Die Welt, in der Alexis und Nate leben, sowie die Magie und deren Verteilung unter der Bevölkerung der Traumlande, fand ich sehr fantasievoll erdacht, dennoch konnte ich mich am Ende des Eindrucks nicht erwehren, dass die eigentliche Handlung recht überschaubar war. Da es noch einen Folgeband geben wird, wirkt dieses Buch wie eine sehr, sehr lange Einleitung, als es tatsächlich spannend wurde, war es zu Ende - ich bin neugierig genug zurück gelassen worden, um auch den zweiten Teil zu lesen.

Fazit: Meiner Meinung nach verrät der Klappentext so viel, das während des Lesens kaum noch Spannung aufkommen konnte. Der fantasievolle Weltenaufbau und die sympathischen Figuren lassen mich dennoch auf die Fortsetzung der Geschichte hoffen.

Bewertung vom 04.01.2024
Oglog (eBook, ePUB)
Sand, Exol

Oglog (eBook, ePUB)


gut

Der faule Hans liebt nichts mehr, als den Tag zu verschlafen. Seit dem Tod seiner Mutter versorgt ihn die gutmütige Wirtin des benachbarten Gasthauses mit Essen, selbst dorthin geht der Faulpelz im Schlafrock, da ihm Anziehen zu viel Mühe bereiten würde. Als eines Tages in seinem Heimatort Sodreg mehr und mehr Geräusche einfach spurlos verschwinden, ist es für Hans mit der seligen Ruhe vorbei, haben doch die verschiedenen Klänge seinen Schlaf angenehm untermalt. Der alte Schäfer erzählt dem Burschen vom bösen Oglog, der immer wieder in die Welt der Menschen kommt und deren Geräusche stiehlt. Kurz entschlossen macht sich Hans, immer noch im Schlafrock, auf den Weg um den Oglog zu suchen und die Klänge seiner Heimat zurück zu holen.

"Oglog" von Exol Sand ist ein Roman, bei dem ich den Eindruck hatte, dass er sich nicht richtig entscheiden konnte, ob er ein Kindermärchen oder eine erwachsene Fantasygeschichte sein möchte. Zu Anfang lernen wir den Protagonisten Hans kennen, dessen grenzenlose Faulheit im ganzen Dorf bekannt ist - schon diese Beschreibung erinnert mich an die Märchen meiner Kindheit, in denen die Figuren meistens durch eine einzige Eigenschaft charakterisiert wurden. Über den gesamten Handlungsverlauf konnte ich Hans nicht wirklich besser kennen lernen, sein ganzes Wesen blieb für mich oberflächlich dargestellt, auch seine Gefühlswelt fand ich eher rudimentär erfasst. Ab und zu hatte er Hunger, Durst, Angst oder auch mal eine Idee, insgesamt hätte ich mir für ihn deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Die Figuren in seinem Umfeld waren für meinen Geschmack ebenfalls recht knapp vorgestellt, besonders einige der Mitstreiter, die erheblichen Anteil an der Suche nach dem Oglog hatten, blieben in meinen Augen austauschbare Papiergestalten ohne jegliche Charaktertiefe.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach stellenweise ein wenig langatmig, so dass mir die Leselust zwischendurch einige Male abhanden kam. Den Einstieg bis hin zu den ersten Abschnitten von Hans´ Reise hätte ich ganz eindeutig dem Genre Märchen zugeordnet, dabei hat mich lediglich die Seitenanzahl irritiert, da das Gesamtwerk doch zu umfangreich für ein Kinderbuch war. Erst als unser Protagonist die Begegnung mit den Räubern hinter sich gebracht hatte, wechselte die Handlung für mein Empfinden in den Bereich Fantasy. An Potential mangelt es der Geschichte durchaus nicht, der Autor ersinnt wunderbare, fremdartige Welten und eine Vielzahl verschiedener Bewohner, dennoch hielt sich die Spannung für mich in überschaubaren Grenzen. So fällt dieses Buch trotz des Ideenreichtums in die Kategorie "kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt".

Fazit: Die Mischung aus Märchen und Fantasy hätte meiner Meinung nach etwas mehr Tiefgang bei der Figurenzeichnung vertragen, die Handlung hatte für mich einige Längen. Positiv habe ich die Grundidee, den Weltenaufbau und die Vielzahl der fantastischen Wesen empfunden, die Geschichte hat auf jeden Fall eine Menge Potential.

Bewertung vom 03.01.2024
The Peace That Is You / Dreamcatcher Bd.2
Scott, Emma

The Peace That Is You / Dreamcatcher Bd.2


ausgezeichnet

Nik hat die Gabe, Gefühle seiner Mitmenschen zu spüren - was für ihn eher ein Fluch ist, denn er kann die Flut fremder Emotionen kaum ertragen. So treibt er ziellos durch das Land und verdient seinen Lebensunterhalt bei illegalen Pokerspielen. Als er Fiona trifft, sind beide nur auf einen One Night Stand aus, doch obwohl Nik auch ihre Gefühle wahr nimmt, gibt sie seinem ruhelosen Geist Frieden und blendet den emotionalen Lärm seiner Umwelt aus. Schnell vertiefen sich die Gefühle zwischen ihnen, dabei hat auch Fiona ihre Gründe, einer Beziehung aus dem Weg zu gehen.

"The Peace That Is You" von Emma Scott ist der zweite Band des Dreamcatcher-Duetts und wie schon beim Vorgänger, spielt auch hier eine übersinnliche Komponente eine große Rolle im Leben des Protagonisten, wer sich darauf einlassen kann, den erwartet eine wundervolle Liebesgeschichte. Die Handlung um Nik und Fiona ist in sich abgeschlossen, daher ist es möglich, den Roman auch ohne Kenntnis des Vorgängers "A Whisper Around Your Name" zu lesen. Mir persönlich gefällt es allerdings besser, die Geschichten einer Reihe nacheinander zu entdecken, besonders, da Evan (der Protagonist aus Band 1) hier einen Gastauftritt hat und Nik in einem entscheidenden Moment zur Seite steht. Nik und Fiona habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen, sie beide, aber auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt.

Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich der Schreibstil sofort in die Handlung hinein gezogen, ich mochte zwischenzeitlich kaum mit dem Lesen aufhören. Emotional war ich ständig an der Seite der Protagonisten, ich habe mit ihnen gelacht, geweint, gehofft und gelitten - dieses tiefe Eintauchen in die Gefühle der Buchfiguren empfinde ich als typisch für Emma Scott, bisher hat mich jedes ihrer Bücher auf diese Weise gefesselt und begeistert. Daher spreche ich für die mitreißende Lektüre eine unbedingte Leseempfehlung aus - auch für den Vorgängerband, wer ihn noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall in Erwägung ziehen, die Dilogie in der chronologischen Reihenfolge zu entdecken.

Fazit: Fesselnd, emotional, tiefgründig, wie von der Autorin nicht anders erwartet, habe ich alle Gefühle der Protagonisten nicht nur gesehen, sondern regelrecht selbst empfunden. Den übersinnlichen Touch sollte man mögen, wer sich darauf einlassen kann, den erwartet ein wunderbares, einzigartiges Lesevergnügen.

Bewertung vom 22.12.2023
Paperthin Touch / Literally Love Bd.1 (eBook, ePUB)
Keys, Tarah

Paperthin Touch / Literally Love Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Clio ist mit Leib und Seele Lektorin, sie liebt ihre Arbeit und freut sich, dass sie das neue Werk des Erfolgsautors Bryn Spurling betreuen darf. Bereits beim ersten Austausch wird ihr klar, dass Bryn tatsächlich so schwierig ist, wie alle Kollegen im Verlag behauptet haben, doch so leicht lässt sich Clio nicht entmutigen. Schlagfertig tauscht sie sich mit dem Autor aus, von dem niemand weiß, wer sich hinter seinem Pseudonym verbirgt - dabei scheint es, als ob er langsam beginnt, ein wenig zu flirten. Oder geht Clios Fantasie mit ihr durch? Ehe sie dazu kommt, diese Gedanken zu klären, will Bryn sich mit ihr treffen, wird er der Lektorin dabei sein Geheimnis offenbaren?

"Paperthin Touch" von Tarah Keys ist ein unterhaltsamer Liebesroman, der sich um mein Lieblingsthema - Bücher - dreht. Dennoch hat es etwas gedauert, bis ich emotional in die Geschichte eingestiegen bin, der Anfang hat sich für mich ein wenig gezogen. Clio war mir schnell sympathisch, während Bryn natürlich erst einmal sehr geheimnisvoll wirkte. Sowohl die Protagonisten, als auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, ich habe sie alle als reale Personen betrachtet, nicht als flache Papiergestalten.

Der Schreibstil hat mich ebenfalls angesprochen, ich bin zum größten Teil leicht und locker durch die Geschichte geglitten. Immer wieder waren Textauszüge von Bryns neuem Roman in den Handlungsverlauf eingefügt, die Nachrichten zum Manuskript waren ja in der ersten Buchhälfte das einzige Kommunikationsmittel zwischen dem Autor und seiner Lektorin. Für meinen Geschmack gab es dabei allerdings zu viele Wiederholungen, der Text wurde zwischen Clio und Bryn hin und her geschickt und mit Anmerkungen versehen, dafür hätte ich den jeweiligen Auszug nicht zwei- oder dreimal lesen müssen. Insgesamt hatte ich dennoch einige unterhaltsame Stunden mit dieser Lektüre, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach einem etwas langgezogenen Einstieg hat mich die Geschichte dann doch noch in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Das in der Buchbranche angesiedelte Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 21.12.2023
Eiskaltes Erzgebirge
Zinn, Danielle

Eiskaltes Erzgebirge


sehr gut

Nach einem traumatischen Erlebnis hat sich Hauptkommissar Alexander Berghaus in ein kleines Erzgebirgsdorf zurück gezogen. Doch auch hier gibt es nicht ausschließlich idyllischen Frieden, auf der großen Weihnachtspyramide am Markt wurde ein Mordopfer knieend drapiert. Alexanders Chef schickt ihm ausgerechnet Kommissarin Anne Keller, die ihm bei den Ermittlungen helfen soll, dabei kam er schon seinerzeit in Dresden nicht besonders gut mit der schnippischen Kollegin aus. Um den Fall zu lösen, müssen sie sich nicht nur zusammen raufen, sondern auch tief in die Vergangenheit des Opfers eintauchen.

"Eiskaltes Erzgebirge" von Danielle Zinn ist ein Krimi, bei dem mich der regionale Bezug ganz besonders gereizt hat, da ich nicht weit vom Erzgebirge entfernt wohne, war ich bereits das eine oder andere Mal im Handlungsort Crottendorf. Und ich muss sagen, dass es mir sehr gefallen hat, wie die Autorin das verschneite Dörfchen mit seiner heimeligen, vorweihnachtlichen Atmosphäre in Szene gesetzt hat, die Beschreibung des Hintergrunds fand ich gemütlich. Ihren Schreibstil und die Krimihandlung an sich kann ich nur als äußerst fesselnd bezeichnen, ich habe von Seite zu Seite mit gerätselt und selbst, als ich bereits eine leisen Verdacht hatte, wer der Täter gewesen sein könnte, hat die Spannung meiner Meinung nach kein bisschen nach gelassen.

Mit Alexander Berghaus hat die Autorin einen Ermittler vorgestellt, der mir schnell sympathisch war, da die Handlung (in der dritten Person) aus seiner Perspektive erzählt wurde, hatte ich bald den Eindruck, ihn schon recht gut zu kennen. Anne Keller hingegen blieb bis kurz vor dem Ende sehr distanziert, nicht nur Alexander gegenüber, auch mir hat sich ihre Persönlichkeit nur wenig erschlossen. Bei den Nebenfiguren hätte ich mir ebenfalls eine ausführlichere Charakterisierung gewünscht, besonders bei Jan und Sascha Berghaus konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass mir ein Teil der Vorgeschichte fehlt. Eventuell liegt es daran, dass ich die beiden Erzgebirgskrimis von René Seidenglanz noch nicht gelesen habe, an die sich dieser Roman anschließt. (Wem es ebenso geht, dem empfehle ich die Internetseite der beiden Autoren: erzgebirgekrimi.de, dort werden die Hauptfiguren kurz vorgestellt, was mir geholfen hat, mir ein Bild von ihnen zu machen.)

Fazit: Der Regionalkrimi ist von Anfang bis Ende durchgehend spannend und die Beschreibung des erzgebirgischen Hintergrunds fand ich sehr gemütlich. Lediglich einige Figurenbeschreibungen sind für meine Geschmack etwas knapp ausgefallen, insgesamt ist dieser Roman aber eine fesselnde Lektüre, die ich besonders für angenehme Lesestunden am Kamin geeignet sehe, eventuell mit einem warmen Getränk, während es draußen stürmt und schneit.

Bewertung vom 20.12.2023
Stolz und Vorurteil
Disney;Austen, Jane

Stolz und Vorurteil


gut

Wundervolle Illustrationen, textlich eher ausbaufähig

Beinahe jeder kennt den Klassiker " Stolz und Vorurteil" von Jane Austen, sei es als Buch oder eine der Verfilmungen. Nun hat sich Disney an den Stoff gewagt und die Geschichte mit den bekannten und beliebten Zeichentrickfiguren adaptiert. Die optische Aufmachung lässt meiner Meinung nach nichts zu wünschen übrig, so ansprechend wie das Cover gestaltet ist, so bezaubernd finde ich auch die Illustrationen auf jeder einzelnen Seite des Buches.

Inhaltlich bleibt in meinen Augen allerdings reichlich Luft nach oben. Für Kinder ab vier Jahren (wie vom Verlag empfohlen) sehe ich den nacherzählten Klassiker nicht wirklich geeignet, trotz der überschaubaren Textlänge denke ich, ist der Handlungsverlauf für diese Altersgruppe zu kompliziert dargestellt. Ich selbst habe das Leseerlebnis als etwas gehetzt empfunden, sicherlich war mir bereits vorher klar, dass es nicht einfach ist, ein so umfangreiches Werk in einem illustrierten Kinderbuch im entsprechenden Kontext wieder zu geben, dennoch war ich im Nachhinein etwas enttäuscht.

Mir schien es, als ob die Herausgeber zu viel auf einmal gewollt haben, ein Großteil der Ereignisse des Originals wurde knapp angerissen, aber immer nur recht kurz gestreift. Dadurch fand ich es schwer, den Figuren nahe zu kommen, obwohl sie ja alle von den beliebten und mir gut vertrauten Disneycharakteren verkörpert werden. Außerdem hatte ich den Eindruck, nur oberflächlich über die Geschichte hinweg zu eilen, wenn ich Jane Austens wundervolles Buch nicht bereits kennen würde, wäre es mir wahrscheinlich schwer gefallen, überhaupt die Zusammenhänge im Handlungsverlauf nachzuvollziehen.

Fazit: Leider kann die textliche Umsetzung nicht mit den wirklich wundervollen Illustrationen mit halten, für Kinder finde ich die Geschichte zu kompliziert und für Erwachsene hätten es gern ein paar Seiten mehr sein dürfen, um bei der einen oder anderen Szene etwas in die Tiefe zu gehen. So reicht es in meinen Augen nur für eine mittelmäßige Bewertung.

Bewertung vom 13.12.2023
Die Torte der Wünsche
Labord, Lilly

Die Torte der Wünsche


sehr gut

Susan, die in einem Altenheim lebt, sitzt mit einer Freundin auf der Bank, als aus einem Lieferwagen ein Tortenkarton heraus fällt und genau vor ihren Füßen landet. Da auf dem Lieferwagen keine Aufschrift war, die auf den Eigentümer des wunderbaren Gebäcks schließen lässt, verteilt Susan die Torte unter ihren Mitbewohnern - keine gute Idee, denn bald darauf erscheint der Magier Rory im Heim und fordert sein Eigentum zurück. Da es sich angeblich um eine Wunschtorte gehandelt hat, verlangt er eine hohe Entschädigungssumme, die Susan nicht aufbringen kann. Stattdessen hilft sie Rory zukünftig, komplizierte Gebäckstücke herzustellen und ahnt noch nicht, in welchen Strudel der Ereignisse sie damit hinein gezogen wird.

"Die Torte der Wünsche" von Lilly Labord ist eine unterhaltsame Geschichte, die sich nach einem etwas zähen Anfang ganz zauberhaft entfaltet. Bei der Protagonistin handelt es sich um eine rüstige, ältere Dame, die vom Alltag im Heim gelangweilt ist und plötzlich in turbulente Ereignisse der magischen Gesellschaft hinein gezogen wird. Die liebenswerte Susan ist mir sofort ans Herz gewachsen und auch den etwas chaotischen Zauberer Rory fand ich sehr sympathisch. Dagegen hätte ich mir einige der Figuren in ihrem Umfeld etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, besonders eine sehr nette Mitarbeiterin im Altenheim fand ich zu knapp charakterisiert.

Der Schreibstil hat mich locker und leicht durch die Geschichte geführt und ich hatte einige angenehme Lesestunden an Susans und Rorys Seite. Die Grundidee fand ich bezaubernd und einzigartig, im Lauf der Handlung hat sich auch die Spannung nach und nach gesteigert, so dass ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen mochte. Insgesamt habe ich mich von dem Leseerlebnis wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Fazit: Nach einen etwas langgezogenem Einstieg hat sich eine zauberhafte Geschichte voller Magie entfaltet, dieses nette Lesevergnügen empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 11.12.2023
Tausend Augenblicke / All in Bd.1 (eBook, ePUB)
Scott, Emma

Tausend Augenblicke / All in Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kacey ist auf dem besten Weg, ein berühmter Rockstar zu werden - doch hinter der schillernden Fassade liegt eine abgrundtiefe Traurigkeit, die sie jeden Abend mit Unmengen von Alkohol betäubt. Nach einem weiteren Absturz erwacht sie auf dem Sofa eines Fremden - Jonah ist der Fahrer der Limousine, die Kacey und ihre Bandkollegen zum Auftritt gebracht hat. Um ihr eine Pause zu verschaffen, schlägt der Chauffeur vor, dass sie ein paar Tage bei ihm wohnen kann, ohne zu ahnen, welch tiefe Gefühle sich in der kurzen Zeit zwischen ihnen entwickeln. Doch Jonah ist schwer krank, kann er sich dennoch auf diese Liebe einlassen?

"All In - Tausend Augenblicke" von Emma Scott ist eine mitreißende, emotionale Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Inzwischen habe ich bereits viele Bücher der Autorin gelesen und bin immer wieder fasziniert von ihrer einzigartigen, gefühlsintensiven Schreibweise. Sowohl Kacey als auch Jonah sind mit schnell ans Herz gewachsen und ich habe jeden einzelnen Augenblick an ihrer Seite genossen. Beide Protagonisten habe ich als sehr authentisch und lebensecht empfunden, bereits nach kurzer Zeit haben sie sich für mich wie Freunde angefühlt, mit denen ich emotional durch alle Höhen und Tiefen gegangen bin.

Trotz des ernsten Themas hat die Handlung Leichtigkeit und stellenweise sehr viel Lebensfreude vermittelt, wie es meiner Meinung nach nur Emma Scott kann. Zeitig im Buch war für mich absehbar, wohin die Reise gehen wird, dennoch habe ich während der gesamten Lesezeit Hoffnung und Zuversicht verspürt und ich mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Für mich als bekennenden Fan der Autorin hat dieses ergreifende Buch gehalten, was ich mir vom Klappentext her versprochen habe, daher spreche ich dafür gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich die Geschichte an der Seite der Protagonisten emotional durch sämtliche Höhen und Tiefen mit genommen, diesen wunderbaren Roman empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 27.11.2023
Die geheime Gesellschaft
Penner, Sarah

Die geheime Gesellschaft


ausgezeichnet

Spannend, historisch und übersinnlich angehaucht

Im Paris des Jahres 1873 möchte Lenna Wickes von dem bekannten Medium Vaudeline D’Allaire lernen, wie man Geister herbei ruft, damit sie mit Ihrer verstorbenen Schwester Evie Kontakt aufnehmen und deren Mörder finden kann. Im Gegensatz zu Evie, die einst zu Vaudelines begeisterten Schülerinnen gehörte, ist Lenna dem Okkulten gegenüber recht skeptisch, dennoch bemüht sie sich sehr, alles Wissen darüber aufzunehmen. Als Vaudeline von einem hohen Mitglied der Séance Society um Hilfe bei einer Mordaufklärung gebeten wird, begleitet Lenna sie nach England, doch schon bald bemerken die beiden Frauen, dass in dem exklusiven Herrenclub nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

"Die geheime Gesellschaft" von Sarah Penner ist ein spannender historischer Roman mit übersinnlichem Touch, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Wie bereits in ihrem Erstlingswerk "Die versteckte Apotheke" stellt die Autorin auch hier starke Frauenfiguren in den Mittelpunkt der Handlung, besonders Lenna habe ich schnell gemocht, in ihre skeptische Grundeinstellung konnte ich mich gut hinein versetzen. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, Lennas Kapitel werden dabei in der dritten Person wiedergegeben und obwohl Mr. Morleys Abschnitte in der Ich-Form geschrieben sind, dauerte es bei ihm deutlich länger, ehe ich ein umfassendes Bild seines Wesens erkennen konnte. Alle anderen Figuren wurden ausschließlich durch Lennas oder Mr. Morleys Augen betrachtet, wodurch sie zwar authentisch, aber teilweise recht oberflächlich dargestellt waren (mit Ausnahme von Evie, um die sich viele Erinnerungen der Protagonisten bewegten).

Der Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und auch die Spannung fand ich angemessen dosiert. Nebenher zeichnet die Autorin ein kritisches Bild der damals gängigen gesellschaftlichen Normen, viele der Gesellschaften, die sich mit Séancen und anderen übersinnlichen Experimenten beschäftigten, waren z.B. für Frauen gar nicht erst zugänglich. (Als Medien, deren Körper die Geister besetzen konnten, wurden sie allerdings gern genutzt.) Geschickt führt die Autorin ihre Leser an Lennas Seite durch das viktorianische London und mit ihr gemeinsam wurde ich von der einen oder anderen unvorhergesehenen Wendung überrascht, was das Buch für mich zu einem ganz besonders kurzweiligem Lesevergnügen gemacht hat. Für diesen spannenden historischen Roman spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Spannend, historisch und übersinnlich angehaucht hat mich die Geschichte mit einigen unvorhersehbaren Wendungen überrascht, ich war gefesselt und begeistert, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 21.11.2023
A Night of Shadows and Betrayals / A Night of... Bd.2 (eBook, ePUB)
Pätzold, Anne

A Night of Shadows and Betrayals / A Night of... Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach Sashas Entführung bleibt Winnie wie gelähmt zurück, insgeheim gibt sie Jo die Schuld daran und vermeidet daher erst einmal jeglichen Kontakt. Doch um ihre Schwester zu finden, ist sie schließlich auf Jos Hilfe angewiesen, nach und nach muss sich Winnie eingestehen, dass ihre Freundin diese strikte Ablehnung nicht verdient hat. Auch Jo wurde von den Ereignissen überrascht und versucht, Winnie zur Seite zu stehen, so gut sie es kann, ohne zu ahnen, dass nicht alle Personen in ihrem Umfeld so vertrauenswürdig sind, wie sie glaubt.

"A Night of Shadows and Betrayals" von Anne Pätzold ist der zweite Teil einer Fantasy-Trilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den Vorgängerband "A Night of Promises an Blood" gelesen zu haben, da die Handlung in direkter Linie fortgeführt wird. Nachdem es bereits einige Monate her ist, dass ich den ersten Band las, fiel mir der Einstieg zunächst nicht ganz leicht, hier hätte ich mir eine kleine Rückblende gewünscht - wahrscheinlich wäre es optimal, alle drei Romane direkt hintereinander zu lesen, das würde auch die jeweiligen Cliffhanger etwas abmildern.

Sowohl Winnie als auch Jo waren mir bereits im Auftaktband ans Herz gewachsen, so dass ich ihnen emotional schnell wieder nahe gekommen bin. Sasha mochte ich ebenfalls schon länger, alle anderen Figuren hätten für meinen Geschmack durchaus etwas ausführlicher charakterisiert sein dürfen. Ich hatte stellenweise den Eindruck, über jeden nur genau so viel zu erfahren, wie für sein aktuelles Auftreten im Handlungsverlauf unbedingt notwendig war. Besonders im letzten Drittel der Geschichte hätte ich gern etwas mehr über die Hintergrundgedanken einiger Personen erfahren, ich hoffe, die Autorin gibt uns um Abschlussband noch einen Einblick in die Empfindungen der einen oder anderen Nebenfigur.

Vor dieser Reihe kannte ich noch keine Bücher von Anne Pätzold, daher war ich von ihrer ruhigen Erzählweise zunächst überrascht. Auch in diesem zweiten Teil lässt sie die Gefühle ihrer Protagonistinnen langsam und gemächlich vor sich hin köcheln, was dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch getan hat. Trotz des unaufgeregten Schreibstils habe ich die Geschichte als äußerst fesselnd empfunden und mochte meine E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Der Cliffhanger lässt mich ungeduldig die Monate zählen, bis ich endlich das Finale der spannenden Buchreihe in die Hände bekommen werde. Für diese sanfte und dennoch mitreißende Fantasy-Romanze spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Diese Buchserie definiert für mich die Bezeichnung Slow Burn, dennoch war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die unterhaltsame, romantische Fantasyfortsetzung empfehle ich daher gern weiter.