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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3571 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2024
Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1


ausgezeichnet

Die junge Nellie Bernstein ist nach einer Vergewaltigung schwanger. Ihr hartherziger Vater wirft sie aus dem Haus und sie schlägt sich zu ihrem Cousin Lawrenz durch. Sie wird dort bei der Familie freundlich aufgenommen, aber nicht alle Menschen reagieren so. Nellie hört von James Oglethorpe, der mit Auswanderern in Amerika die Kolonie Georgia gründen will. Sie entschließt sich, sich der Gruppe anzuschließen. Es wird ein gefährliches Unternehmen.
Dies ist der erste Band aus der Reihe „Die Siedler-Saga“ von Malou Wilke. Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und lässt sich gut und flüssig lesen. Die Gegebenheiten und die Handlungsorte sind sehr schön und authentisch dargestellt, auch wenn es nicht immer idyllisch ist.
Die Charaktere sind individuell und glaubhaft beschrieben. Nellie ist eine sympathische und mutige junge Frau, die unverschuldet schwanger wurde. Niemand will etwas mit einer ledigen Schwangeren zu tun haben, selbst ihr Vater wirft sie einfach raus. Die Überfahrt wird entbehrungsreich und Nellie muss einen schweren Verlust hinnehmen. Ihr kommen Zweifel, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Auch in Savannah ist das Leben hart und entbehrungsreich, aber sie kämpft sich durch und findet auch ihr Glück. Gut gefallen hat mir, wie sie sich um die verwaisten Siedlerkinder kümmert. Aber auch Sam ist ein sympathischer Mensch, der Nellie immer wieder zur Seite steht.
Mich hat dieser Roman gut unterhalten und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 02.09.2024
Gallwitz (eBook, ePUB)
Schreiber, Vera F.

Gallwitz (eBook, ePUB)


sehr gut

Jana Gallwitz und ihr Mann Hartmut wollten die Zeit als Ruheständler genießen. Doch schleichend hat sich etwas verändert und es fällt Jana schwer, die Unterschrift auf den Antrag für den vorzeitigen Ruhestand zu setzen. Hartmuts Ansichten sind immer radikaler geworden. Die Freunde haben sich zurückgezogen, weil ein vernünftiges Gespräch mit ihm nicht mehr möglich ist. Hartmut hat auch kein Interesse mehr daran, Zeit mit Jana zu verbringen, denn er ist heimlich in eine rechtsradikale Partei eingetreten und hat ein Mandat übernommen. Auch von Jana ziehen sich die Freunde zurück.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Das Thema ist hochaktuell. Die Geschichte spielt in der Zeit der Corona-Pandemie. Dazu gibt es Rückblenden in die Vergangenheit.
Der Prolog zeigt schon, wie die Geschichte endet. Die ganze Zeit über fragt man sich, wie ein Mensch, der einmal aufmerksam, liebevoll und mitfühlend war, sich so radikalisieren kann.
Hartmut hat keine einfache Kindheit gehabt. Sein Vater war ein Despot und auch in der Schule musste er einiges aushalten. Es gelang ihm kaum, etwas richtig zu machen. Er fühlte sich daher minderwertig und war auf seinen jüngeren Bruder Siegfried eifersüchtig. Aber ist das ein Grund, die Realität so auszublenden und ein rechtsradikaler Polemiker zu werden, der Verschwörungstheorien verbreitet?
Es gibt kein Thema, zu dem Hartmut nicht seine ganz spezielle Meinung hat. Jana versucht mit unterschiedlichen Mitteln ihren Mann zur Vernunft zu bringen. Es bringt aber weder etwas, ihm mit Argumenten zu kommen oder ein einfach schwadronieren zu lassen. Jana hofft, wenn sie nicht mehr arbeitet und zu Hause ist, wird sie ihn schon wieder zur Vernunft bringen. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr Mann dieser Partei beigetreten und Mandatsträger ist und keinesfalls Interesse daran hat, mit ihr auf Reisen zu gehen. Er setzt seine neuen Pläne um, ohne Rücksicht auf Jana zu nehmen. Hätte sie diese Entwicklung verhindern können?
Als sie ihren ehemaligen Lehrer Karl Niemetz wiedertrifft, erfährt sie, dass er eine ähnliche Kindheit wie Hartmut hatte. Aber er hat einen ganz anderen Weg genommen.
Bis dahin fand ich die Geschichte sehr interessant, doch der zweite Teil hat mich nicht so gepackt, denn die Gespräche über das, was war und was hätte sein können, hat mich dann nicht mehr so berührt.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 02.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


sehr gut

Dr. Sabine Yao von der Spezialeinheit „Extremdelikte“ bekommt es mit rätselhaften Fällen zu tun. Im Wald wurden zwei Tote in schwarzen Samtkleidern an einem Gestell hängend gefunden. In einer Bauwagensiedlung liegt ein Toter zwischen verschiedenen Utensilien. Außerdem wird der kleine Yasser vermisst, doch die Mutter wagt es nicht, sich an die Polizei zu wenden, da sie illegal im Land ist. Sie wendet sich an den jordanischen Ex-Geheimdienstler Khalaf, der herausfindet, dass es nicht das erste verschwundene Kind in der Siedlung ist.
Der Autor weiß aufgrund seines Berufes wovon er schreibt und das ist deutlich zu spüren. Doch es ist wohl nicht jedermanns Sache, die detaillierten Beschreibungen zu lesen. Gute Nerven sind also vonnöten. Trotzdem ist dieses Buch auch spannend. Die Kapitel sind recht kurz und die Perspektiven wechseln. Besonders nahe ging einem die Sicht des 9-jährigen Yasser.
Ich habe den Vorgängerband "Mit kalter Präzision" von Michael Tsokos bisher nicht gelesen, lernte daher die Protagonisten erst jetzt kennen. Sabine Yao ist ein eine fähige Rechtsmedizinerin, die es in ihrem Bereich mit sehr speziellen Fällen zu tun bekommt. Aber auch privat ist sie ziemlich eingespannt. Aber auch Monica Monti, die Ermittlerin vom Berliner LKA, gefällt mir gut, denn sie verlässt sich gerne auf ihren Instinkt. Es macht ihr auch nicht aus, wenn Kollegen anderer Meinung sind.
Ein interessanter und spannender Thriller.

Bewertung vom 30.08.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

"Die Mitternachtsbibliothek" steht immer noch auf meiner Wunschliste und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wird es nun Zeit, dass ich die Mitternachtsbibliothek kennenlerne.
Aber nun zu diesem Roman: Mrs Grace Winters ist eine ehemalige Mathematiklehrerin und 72 Jahre alt. Sie lebt alleine und die Lebensfreude ist ihr abhandengekommen, damit aber auch die Kontakte zu anderen Menschen. Dann erbt sie ein Häuschen auf Ibiza. Als sie sich entschließt, auf die Insel zu ziehen, ist sie von sich selbst überrascht. Was sie dann dort erlebt, konnte sie kaum ahnen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Der Autor Matt Haig hat es geschafft, mich von Anfang an mitzunehmen.
Grace ist einsam nachdem ihr Mann und ihr Hund gestorben sind, aber den größten Verlust musste sie vor vielen Jahren hinnehmen und seitdem trägt sie sich mit Schuldgefühlen herum. Es ist mutig von ihr, sich so unvorbereitet in dieses Abenteuer zu stürzen. Auf der Insel erlebt sie Erstaunliches und findet überraschende Erkenntnisse. Es ist schön mitzuerleben, wie sie sich entwickelt.
Dieses Buch ist sicherlich nicht Jedermanns Sache, da es paranormale Situation enthält, aber mir hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 27.08.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1 (eBook, ePUB)
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich mag Agententhriller und ich mag die Thriller von Andreas Gruber. Daher war ich auch an dieser Reihe interessiert, auch wenn es sich um Romane für Jugendliche handelt.
Jayden D. Knoxville, Leonarda „Lenny“ Zarakis und Erik Tuomi wurden für das geheime Ausbildungsprogramm „Last Line of Defense“ rekrutiert. Dass sie so schnell zum Einsatz kommen, hätten sie wohl selbst nicht gedacht. Jayden arbeitet undercover in der Poststelle der britischen Botschaft in Buenos Aires. Die junge investigative Journalistin Sofia González hat brisante Daten gestohlen und wird nun gejagt. Sie sucht in der Botschaft Schutz, doch ihre Gegner sind erbarmungslos und greifen die Botschaft an. Sofia und Jayden können nach dem Raketenangriff fliehen, doch ihre Gegner sind ihnen auf den Fersen.
Wie immer kann mich der Autor Andreas Gruber von Anfang an packen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Geschichte sehr spannend und actionreich.
Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Mir waren die Mitglieder des Omega-Teams alle sympathisch. Die Ausbildung ist ziemlich hart, aber sie stehen zusammen und freunden sich an. Jayden ist zwar noch jung, aber seinen Job macht er gut. Ihm fällt schnell eine Lösung ein, um sich mit Sofia aus brenzligen Situationen heraus zu bringen. Ich kann schon verstehen, dass Sofia ihren Vater entlasten will, aber ihr hätte bewusst sein müssen, dass sie mit dem Datendiebstahl nicht so einfach davonkommt. Die Mitglieder des Omega-Teams sind noch jung und ihre Gegner mit allen Wassern gewaschen und skrupellos. So ist es ein ungleicher Fight, bei dem sich Jayden, Lenny und Erik aber gut schlagen.
Die Handlung bietet einige überraschende Wendungen, so dass die Spannung stets hoch bleibt, und auch das Ende ist schlüssig. Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten und ich bin schon gespannt auf den Folgeband.

Bewertung vom 25.08.2024
Am Ende gibt es nur uns
Toon, Paige

Am Ende gibt es nur uns


sehr gut

Als ihr Verlobter sich einer anderen zuwendet, verlässt Wren ihre Heimatstadt und will auf der Farm ihres Vaters in den USA wieder zu sich finden. Dort begegnet sie Anders, der vor ein paar Jahren seine Frau verloren hat und immer noch trauert. Wren verliebt sich in ihn, aber der hat ein Geheimnis, welches ihn daran hindert, sich auf eine neue Beziehung einzulassen.
Ich bin nicht gerade die begeistert Liebesroman-Leserin, da das Ende immer vorhersehbar ist und sich nur der Weg bis dorthin unterscheidet. Wie so oft, machen es sich die Protagonisten auch hier wieder schwer.
Wren ist verletzt, als sie entdeckt, dass ihr Verlobter sich in eine andere verliebt hat. Um ihm aus dem Weg zu gehen, flieht sie zu ihrem Vater, der inzwischen eine neue Familie hat. Wren war eigentlich immer ihrem Vater böse, dass er sie und ihre Mutter verlassen hat. Das hat Wunden bei ihr hinterlassen. Nun muss sie erst einmal mit dieser Familie anfreunden. Im Laufe der Zeit entwickelt sich Wren aber gut weiter. Anders und sein Bruder Jonas sind ziemlich unterschiedlich. Während Jonas ziemlich offen ist, hält sich Anders eher bedeckt.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut und flüssig lesen. Bevor es zum Happyend kommen kann, müssen einige Schwierigkeiten beiseite geräumt werden. Dabei sind die unterschiedlichsten Gefühle im Spiel.
Wirklich überzeugt hat mich diese Geschichte nicht. Zu oft konnte ich das Verhalten nicht ganz nachvollziehen. Gut gefallen haben mir allerdings die Beschreibungen der Umgebung rund um die Farm.
Eine Liebesgeschichte, die ich ganz gerne gelesen habe, die mich aber nicht wirklich gepackt hat, da vieles vorhersehbar war.

Bewertung vom 23.08.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


gut

Anna Ogilvy wird verdächtigt, vor vier Jahren ihre Freunde ermordet zu haben. Sie wurde damals blutverschmiert und schlafend mit einem Messer zwischen den Freunden aufgefunden. Seither ist sie nicht mehr aufgewacht. Ist sie eine Mörderin oder ist sie unschuldig? Da gehen die Meinungen auseinander. Damit ihr der Prozess gemacht werden kann, muss sie aufwachen. Die Zeit läuft davon. Nun soll der Psychologe Dr. Benedict Prince sie aus ihrem Schlaf herausholen. Doch er begibt sich damit in Gefahr.
Ich hatte nach der Beschreibung mehr Spannung erwartet, aber so wirklich überzeugend fand ich diesen Thriller nicht. Die Thematik ist überzeugend dargestellt und der Schreibstil lässt sich gut lesen. Aber streckenweise war es dann ziemlich langatmig, einiges wiederholte sich auch und die medizinischen Fakten hätte ich in dieser Ausbreitung nicht gebraucht. Ich war auch schon frühzeitig auf dem richtigen Weg zur Auflösung dieses Falls.
Dr. Benedict Prince ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Schlafforschung, daher sind die Erwartungen an ihn sehr groß. So nimmt er, seine Tätigkeit und sein Privatleben recht viel Raum ein. Bei allen Personen hat man den Eindruck, dass sie etwas verbergen und Annas Familie wirkt besonders verdächtig.
Kann man lesen, aber für mich war es kein Pageturner.

Bewertung vom 19.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


gut

Die Luftangriffe auf London nehmen 1940 zu. Der Vater der elfjährigen Beatrix will seine Tochter beschützen und sie daher in die USA schicken. Die Mutter kommt damit aber nicht klar, zumal Beatrix ihr die Schuld gibt. Zunächst fühlt sich das Mädchen in Boston fremd, aber schon bald wird sie zu einem Familienmitglied der Gregorys und fühlt sich zu Hause. Doch dann muss sie zurück nach London.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen. Aber etwas hat mich beim Lesen gestört. Die vielen Perspektivwechsel haben für mich verhindert, dass die Gefühle der Protagonisten bei mir ankamen. Dadurch fehlte mir die Tiefe, die notwendig gewesen wäre, um mich wirklich zu berühren. Die Geschichte geht über einen recht langen Zeitraum und entwickelt sich später anders, als ich vermutet hätte.
Ich kann natürlich die Eltern verstehen, die für ihr Kind das Beste, also Sicherheit, wollen. Aber hätte ich mich mein Kind wirklich so ziehen lassen können? Ich denke nicht. Beatrix ist in einer wichtigen Entwicklungsphase, in der eine stabile Beziehung notwendig ist. Doch sie muss die Trennung von ihren Eltern verkraften und weiß zunächst nicht, was sie erwartet. Wann wird sie Vater und Mutter wiedersehen? Sie hat aber Glück, dass sie bei wirklich netten Menschen unterkommt. Herr Gregory weiß genau, dass Bea nur eine Zeit lang bei ihnen bleiben wird. Er ist daher vorsichtiger, doch seine Frau hat sich immer eine Tochter gewünscht und schenkt Bea ihre ganze Liebe. Auch die Söhne William und Gerald nehmen Bea gerne auf und zu William hat sie eine besondere Beziehung. Bea bleibt fünf Jahre dort und fühlt sich immer mehr als Familienmitglied. Als sie dann zu ihren Eltern nach London zurückkehrt, fehlt das innige Verhältnis. Ihre wahren Eltern sind ihr fremd geworden. Ich kann die Eifersucht ihrer Mutter nachvollziehen.
Die Konflikte, die sich aus der ganzen Situation ergeben, werden nicht wirklich thematisiert. Mir scheint es, dass es der Autorin wichtiger war, alles zu einem guten Ende zu führen, das mir aber nicht so recht glaubhaft erscheint.
Ein ruhiger Roman, der mich nicht ganz überzeugen konnte.

Bewertung vom 10.08.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Hoofdinspecteur Liv de Vries setzt sich in ihrem Job voll ein. Doch beim letzten Fall hat sie sich angreifbar gemacht. Daher nimmt ihr Vorgesetzter Adriaan Verlaat, der auch ihr Geliebter ist, sie aus der Schusslinie, indem er nach Veere schickt, um einen Vermisstenfall zu klären. Liv findet schnell heraus, dass es vor Jahren schon einmal in dem kleinen Ort einen Vermisstenfall gab. Gibt es einen Zusammenhang?
Mich hat dieser Zeeland-Krimi von Anfang an gepackt. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und die Spannung wird die ganze Zeit hochgehalten. Erzählt wird diese Geschichte auf
Liv de Vries ist eine sympathische Person und eine gute Ermittlerin. Aber auch ihre Kollegen Noemi Bogaard und Ruben van der Meer gefallen mir gut. Die junge Rechtsmedizinerin Ann-Remi Blom ist anderer Meinung als ihr Vorgesetzter und geht der Sache auf den Grund.
Der Fall ist ziemlich komplex und führt weit in die Vergangenheit, als Esmee, ein junges Mädchen mit surinamischen Wurzeln, verschwand. Dass der verschwundene Koch Rob van Loon im Zeugenschutzprogramm ist, erschwert die Suche zusätzlich, genauso wie das Interesse der rechten Szene.
Am Ende werden die unterschiedlichen Handlungsstränge verknüpft und der Fall schlüssig gelöst. Dennoch bleiben einige Dinge offen, so dass es vermutlich einen weiteren Krimi mit Hoofdinspecteur Liv de Vries geben wird.
Ich kann diesen komplexen und spannenden Krimi, der auch aktuelle Themen aufgreift, nur empfehlen.

Bewertung vom 08.08.2024
Joe Country / Jackson Lamb Bd.6 (eBook, ePUB)
Herron, Mick

Joe Country / Jackson Lamb Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Klappentext zu diesem Buch lässt Böses ahnen, denn Jackson Lamb möchte einen Verräter dingfest machen und dabei sollen nicht alle seiner Mitarbeiter zurückkehren.
Dies ist der sechste und für mich der dritte Band aus der Reihe „Ein Fall für die Slow Horses“. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, den jeweiligen Vorgängerband zu lesen, ist es sicherlich aber auch nicht schlecht, um etwas besser in die Geschichte hineinzukommen. Mir hat dieser Agentenroman wieder sehr gut gefallen. Mick Herron hat einen genialen Schreibstil, voll schwarzem Humor und ziemlich schräg. Die Dialoge sind einfach klasse.
„Slough House“ ist eine Außenstelle des MI5. Hierhin werden alle Mitarbeiter abgeschoben, die nicht erwartungsgemäß funktioniert haben. Das Gebäude ist heruntergekommen, ein echter Schandfleck. Hier dürfen die „Slow Horses“, wie sie boshafter Weise genannt werden, sich dann mit belanglosen Aufgaben beschäftigen und über ihr Versagen nachdenken.
Das Personal wird auch dieses Mal wieder gut eingeführt. Alle sind sehr speziell und haben so ihre Eigenarten und ihre eigenen Probleme. Am liebsten arbeitet jeder für sich, obwohl sie doch eigentlich zusammenarbeiten sollten. Lamb selbst ist ein exzentrischer Typ mit schlechten Manieren und schmuddeligem Äußern, aber er zieht geschickt seine Fäden. Louisa Guy trauert noch um ihren Geliebten und Ex-Kollegen Min Harper, als dessen Sohn Lucas verschwindet. Sie macht sich auf die Suche nach Lucas im verschneiten Wales, der sich mit einem gefährlichen Spiel in Gefahr gebracht hat. Auf der Beerdigung von River Cartwrights Großvater taucht auch Frank Harkness, Rivers Vater, auf, mit dem Lamb noch eine Rechnung offen hat. Die Jagd auf Frank bringt Lambs Agenten auch nach Wales. MI5-Chefin Diana Taverner, genannt Lady Di, versucht derweil Lamb loszuwerden.
Auch dieses Mal gibt es Sarkasmus, Action und viel Spannung. Mich hat das Buch wieder bestens unterhalten.