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Benutzername: 
Christiane
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Bremen
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Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2023
Winterwünsche im Ferienhaus Talblick
Friedrich, Janka

Winterwünsche im Ferienhaus Talblick


gut

Den Roman “Winterwünsche im Ferienhaus Talblick” hat Janka Friedrich am 9. November 2023 gemeinsam mit dem Verlag Feuerwerke herausgebracht. Sein winterlich romantisches Cover lässt mich schmunzeln und versetzt mich unverzüglich in Winterstimmung.
Sonntag war mir nach einer Leseauszeit von meinem Alltag. Da kam mir das Buch von Janka Friedrich gerade recht. Ein winterlich romantisches Cover brachte mich gleich in Lesestimmung. Schnell habe ich mich in den Schreibstil der Autorin eingelesen, den ich als locker, leicht und bildhaft beschreiben möchte. Die Landschaft, das Dorf und die Protagonisten sind schön beschrieben. Ich konnte sie mir beim Lesen gut vorstellen.
Tina und Marc sind entsprechend ihren Rollen feingezeichnet. Buchstabe für Buchstabe entwickeln sie mehr Persönlichkeit. Während sich ihre Geschichte in der ersten Hälfte gut liest, schien es mir im zweiten Teil, als hätte ich alles schon einmal gelesen. Tina hadert mit sich, ihrem Job und der angehenden Beziehung zu Marc. Mehrmals lässt sie ihn in sehr persönlichen Situationen allein stehen und stößt ihn in einer Art und Weise vor den Kopf, die sich meiner Meinung nach kaum jemand gefallen lässt. Schon gar kein Arzt. Mir war das zu viel und ich fand den zweiten Teil weder lesenswert noch amüsant.
Janka Friedrich hat mit dem Liebesroman “Winterwünsche im Ferienhaus Talblick” einen winterlichen Liebesroman auf den Büchermarkt gebracht, den ich nicht weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 06.11.2023
Die Postbotin
Schneefuß, Elke

Die Postbotin


weniger gut

Den Roman “Die Postbotin” hat Elke Schneefuss am 11. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag Heyne herausgebracht. Es zeigt eine junge Frau in Berlin. Der Name der Autorin und des Verlags sind gut lesbar.

Mit einfachen Worten und einem schlichten Schreibstil erzählt die Autorin Elke Schneefuss die Geschichte der jungen Briefträgerin Regine, die für die Rechte der Frauen und für ihr Glück kämpft.

Sehr gut gelungen finde ich die Beschreibung der Zeit 1919. Die gesellschaftlichen Konventionen sind sehr gut getroffen. Die Lage der Frauen, die beinahe aussichtslos zu sein scheint, ist sehr gut beschrieben. Das kann den Leser wütend machen.

Genau hier fehlt mir der Übergang: Mich hat dieser historische Roman nicht erreicht: Es gibt viele Protagonisten, mir wäre die Konzentration auf eine (hier: Regine) lieber gewesen. Mit Regine hätte ich gerne Post ausgetragen, ihre Alltagserlebnisse geteilt und ihre Sorgen. Mit ihr hätte ich mich gerne in Kurt verliebt. Mit Kurt hätte ich gerne die Gewerkschaftsarbeit kennen gelernt. Mit ihm hätte ich mich gerne versteckt, da vieles in der Heimlichkeit geschehen musste und mit Kurt hätte ich mich gerne in Regine verliebt.

Damit Tempo in die Geschichte kommt wäre es schön gewesen, wenn ich zwei Erzählstränge zum Lesen bekommen hätte. Einen aus der Sicht von Regine, einen aus der Sicht von Kurt. Das facht die Neugier und die Lesefreude an. An den richtigen Stellen den Erzählstrang zu wechseln ist da ein gutes Stilelement. Da ich einen Erzählstrang zu lesen bekommen habe, hat mich dieser gefordert. Es war keine einfache Übung für meinen Geist, in der Geschichte zu bleiben. Fand ich eine Stelle spannend (z. B. das Austragen der Post von Regine (dabei heißt das Buch "Die Postbotin"), dann hat die Autorin diese Szenen in wenigen Sätzen abgehandelt. Dafür waren mir andere Szenen zu ausführlich, auch wenn sie in die Zeit gepasst haben (z. B. die Geschichte mit dem Mantel und dem Kanarienvogel).

Ich habe mich mit vielen Personen beschäftigt (z. B. Evi, Gretchen, Bernadette, Siegfried und Adam Smolka), die z. T. ähnlich viel Raum eingenommen haben, wie Regine und Kurt. Sie sind aus diesem Grund allesamt grau geblieben, dabei hat mir das Cover viel Lust auf ein buntes und lebendiges Buch gemacht. Hier hätte ich gestrichen und hätte mir ca. 70-100 Seiten weniger gewünscht.

Alles in allem handelt es sich um die fiktive Geschichte der jungen Briefträgerin Regine, die für die Rechte der Frauen und für ihr Glück kämpft. Für diese Erzählung möchte ich keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 03.11.2023
Perchtoldsdorfer Todesrausch
Schleifer, Christian

Perchtoldsdorfer Todesrausch


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Perchtoldsdorfer Todesrausch” hat Christian Schleifer am 19.Oktober 2023 gemeinsam mit dem emons-Verlag herausgebracht. Das düsternd wirkende Cover mit dem mittig platzierten Ahornblatt passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich in die Geschichte vertieft. Zuerst ist mir eine wunderbare Schriftfarbe aufgefallen. Ein feiner Ton, eine erstaunlich gelungene Aneinanderreihung der modernen Wörter und ein freundlicher zum Teil leicht sarkastischer Humor, der durch die Zeilen lächelt. Dieser Schreibstil liest sich außergewöhnlich gut und ist etwas Besonderes. Er trifft exakt meine Humorlinie.
Wie alles begann. Perchtoldsdorfer Todesrausch ist der vierte Band mit der Ermittlerin Charlotte Nöhrer. Dieser Band beschäftigt sich mit der Frage, was in Schladming wirklich geschah. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Perchtoldsdorfer Todesrausch. Der Titel ist erstklassig gewählt, was längst nicht immer so ist. Das Thema zieht sich zentral durch die gesamte Erzählung. Auch sonst macht Christian Schleifer alles richtig. Er lässt eine übersichtliche Anzahl von Haupt- und Nebenprotagonisten agieren und bleibt in einem Erzählstrang. Damit lenkt er die Konzentration des Lesers auf die Ermittlungen von Charlotte.
Der Kriminalfall beginnt spannend. Der Autor präsentiert früh seine ersten beiden Leichen und dabei soll es nicht bleiben. Er geizt nicht mit Spuren. Auch nicht mit falschen. Nach und nach klärt sich der Mord auf. Nicht ohne eine unerwartete Wendung an der entscheidende Stelle. So kommt es dann doch noch etwas anders, als ich dachte. Offene Fragen bleiben bei mir nicht zurück.
Alles in allem hat Christian Schleifer mit “Perchtoldsdorfer Todesrausch” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende und humorige Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Es ist ein Kunstwerk.

Bewertung vom 31.10.2023
Der Tod spielt auf der Luisenburg
Eckstein, Yvette

Der Tod spielt auf der Luisenburg


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Der Tod spielt auf der Luisenburg” hat Yvette Eckstein am 21.September 2023 gemeinsam mit dem emons Verlag herausgebracht. Das hervorragend gestaltete Cover passt prima zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar. Es handelt sich um den 2. Band mit der Kriminalkommissarin Klara Stern und ihrem mürrischen Kollegen Johann Kranzfelder. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Von Yvette Eckstein habe ich bereits “Wen die Specht holt” gelesen. Den fand ich schon außergewöhnlich. Umso gespannter war ich auf ihr neues Werk. Ich wurde nicht enttäuscht. Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich in die Geschichte vertieft. Schnell war mein Geist auf der Luisenburg und hat gemeinsam mit Klara Stern und Johann Kranzfelder den Täter gesucht.
Yvette Eckstein geizt nicht mit Spannung. So habe ich ihren Kriminalroman vom ersten bis zum letzten Buchstaben in zwei Abschnitten mit hoher Aufmerksamkeit gelesen. Es war mir kaum möglich, den Krimi zwischenzeitlich aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Lange hat sie mich über den Täter im unklaren gelassen. Meine erste Idee war mir viel zu einfach und so war ich nicht überrascht, dass es am Ende anders kam. Spannend war es für mich bis zum Schluss.
Wenn ich Klara Stern auch schätze, schlägt mein Herz für den mürrischen Johann Kranzfelder, der eindeutig mein Lieblingsprotagonist ist. Oft hat die Autorin mich über ihn schmunzeln lassen. Manchmal habe ich schallend gelacht. An einem Regionalkrimi schätze ich das sehr. Besonders gut gefallen hat mir die Luisenburg als Kulisse.
Alles in allem hat Yvette Eckstein mit “Der Tod spielt auf der Luisenburg” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Es ist ein Kunstwerk.

Bewertung vom 29.10.2023
Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen
Troi, Heidi

Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen


ausgezeichnet

Den Roman “Neues Jahr, neues Glück – Liebe inbegriffen” hat Heidi Troi am 2. November 2023 gemeinsam mit dem Empire-Verlag herausgebracht. Das idyllische Cover versetzt mich augenblicklich in romantische Stimmung. Es passt hervorragend zum Genre und zur Erzählung.
Gestern hatte ich einen Abend Zeit zu lesen und es schien, als sei dieses eBook der Autorin Heidi Troi genau das Richtige für mich und meine Stimmung. Heidi Troi kenne ich schon aus anderen Erzählungen.
Es hat nur wenige Sätze gedauert, da war ich schon tief in die Geschichte versunken. Einmal mit dem Lesen gestartet, viel es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Es ist die Art und Weise wie Heidi Troi die modernen Worte nutzt. Sie puzzelt sie harmonisch, romantisch und unterhaltsam so zusammen, das es eine echte Lesefreude ist, ihren Texten zu folgen. Oft habe ich geschmunzelt, schallend gelacht oder auch mal meine Stirn gerunzelt.
Kelsey mochte ich gleich. Manchmal tat sie mir leid. Manchmal habe ich gedacht, Mädchen, so geht das doch nicht. Und immer habe ich gehofft, dass sie das selbst irgendwann einsieht. Was denkt ihr? Erkennt sie irgendwann, dass auch alles ganz anders sein kann? Lasst Euch überraschen.
Neben Kelsey gibt es noch Phil und Eric. Phil, Kelseys Schwarm, könnte mir unsympathischer nicht sein. Er könnte direkt aus einem Narzissten-Ratgeber entsprungen sein. Eric dagegen hat ein freundliches und charmantes Wesen. Er hat einen guten Charakter und auch ein paar Geheimnisse, die Kelsey im Rahmen der Geschichte lüften muss.
Mit diesem Buch habe ich viele amüsante, romantische und unterhaltsame Lesestunden verbracht. “Neues Jahr, neues Glück – Liebe inbegriffen” empfehle ich gerne all denen weiter, die sich ein paar Stunden Erholung abseits vom Alltag gönnen möchten.

Bewertung vom 29.10.2023
Sturm über der Ostsee
Schlennstedt, Jobst

Sturm über der Ostsee


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Sturm über der Ostsee” hat Jobst Schlennstedt am 19. Oktober 2023 gemeinsam mit dem emons Verlag herausgebracht. Das unheilvoll wirkende Cover passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar. Es handelt sich um den 12. Fall mit dem Team der Lübecker Mordkommission. Er ist gut ohne Vorkenntnisse der Reihe lesbar.

In dieser Reihe bin ich Neueinsteiger und bisher habe ich nicht den Eindruck, das mir eine bestimmte Information fehlt, ich komme mit den Personen und ihren Geschichten gut zu recht. Den Schreibstil empfinde ich als flüssig. Die Landschaft ist schön und detailreich beschrieben, ich kann mir alles gut vorstellen.

Sturm über der Ostsee. Der Titel ist erstklassig gewählt, was längst nicht immer so ist. Das Thema zieht sich über verschiedene Ebenen durch die gesamte Erzählung. Auch sonst macht Jobst Schlennstedt alles richtig. Er lässt eine übersichtliche Anzahl von Haupt- und Nebenprotagonisten agieren. Das lenkt die Konzentration des Lesers auf den Krimistrang. Gelegentlich wechselt er in die Sichtweise des Mörders. Da ist der aufmerksame Leser gefragt. Diese Abschnitte haben bei mir regelmäßig für Gänsehaut gesorgt.

Der Kriminalfall beginnt spannend. Der Autor präsentiert früh seine ersten beiden Leichen. Es werden nicht die letzten sein. Er geizt nicht mit Informationen. Nach und nach entblättert er eine Geschichte, die kaum schlimmer sein könnte. Von Beginn bis zum Ende ist dieser Kriminalroman unglaublich spannend. Auch wenn ich bereits recht früh eine Idee hatte, was das Motiv des Täters ist, habe ich jede Seite mit voller Aufmerksamkeit gelesen. Am Ende passt alles zusammen und meine Fragen sind beantwortet.

Alles in allem hat Jobst Schlennstedt mit “Sturm über der Ostsee” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Es lohnt sich.

Bewertung vom 15.10.2023
Eine neue Liebe (Sunset River 3)
Weiß, Josefine

Eine neue Liebe (Sunset River 3)


ausgezeichnet

Die Sunset-River-Trilogie besteht aus 3 Teilen. Ein neuer Anfang, Ein neues Leben und Eine neue Liebe. Die Autorin Josefine Weiss hat sie im Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag Feuerwerke herausgebracht.

Von Josefine Weiss habe ich schon mehrere Liebesgeschichten gelesen. Die Sunset River Triologie gehört nach “Solange das Leben noch uns gehört” zu ihren stärksten Werken. Hier beschäftigt sie uns mit der Geschichte von Isobel und Michael.
Die Lehrerin Isobel ist 31 Jahre alt. Aus persönlichen Gründen kommt sie nach Sunset River. Dort trifft sie nicht nur erstmalig auf ihren Vater Richard sondern auch auf den verwitweten Michael und seine Tochter. Die junge Liebe hat es nicht leicht. Zu viel scheint zwischen ihnen zu liegen, während sie gleichzeitig zu viel miteinander verbindet.
Wie keine zweite schafft es Josefine Weiss mit modernen Worten und einem lockerleichten Schreibstil meinen Geist zu fesseln und mich nach Sunset River reisen zu lassen. Dort lasse ich mich nieder und beschäftige mich intensiv und Buchstabe für Buchstabe mit den Haupt- und Nebenprotagonisten. Diese sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet und gewinnen mit jeder Seite mehr an Konturen. Nach und nach entblättert die Autorin mit viel Feingefühl und ohne jeden Kitsch die bewegenden Geschichten von Isobel und Michael.
Sehr gut gefallen haben mir die landschaftlichen Beschreibungen von Sunset River, seinen Bewohnern und den verschiedenen Festen.
Von Beginn bis zum Ende hat mich diese Trilogie fasziniert. Nachdem ich mit dem Lesen gestartet bin, ist es mir kaum mehr gelungen, die Geschichte aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Alle drei Teile der Sunset River Trilogie von Josefine Weiss habe ich direkt hintereinander gelesen. Das empfehle ich jedem Leser. Dann entwickelt sich der gesamte Zauber der Reihe. Gerne empfehle ich sie all denen weiter, die gerne Liebesgeschichten von ganz normalen Menschen lesen, die in einer liebenswerten Kleinstadt spielen. Von mir gibt es 5 verdiente Lesesterne.

Bewertung vom 14.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Den Kriminalroman “Das Nachthaus” hat Jo Nesbo am 19. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag ullstein herausgebracht. Das dunkle gehaltene Cover mit dem leuchtend gelben Haus paßt zur Geschichte.
Wer einmal einen Kriminalroman von Jo Nesbo gelesen hat, der kann von seinen Geschichten gar nicht genug bekommen. Das habe ich gedacht. Bis ich das Nachthaus gelesen habe. Von Jo Nesbo habe ich die Harry-Hole-Reihe vollständig und diverse andere Erzählungen gelesen.
Der Start ist gut gelungen. Es hat nur wenige Sätze gedauert, da hat mich der Schreibstil des Autors wie gewohnt magnetisiert. Sogleich war die vertraute Spannung vorhanden und ich habe mich gedanklich mit einer Geschichte beschäftigt.
Der Autor unterteilt seine Erzählung in 3 Teile. Teil 1 liest sich sehr gut. Teil 2 liest sich zu 75 % gut. Dann kommt eine Kehrtwendung, die mir den Spaß an diesem Nesbo nimmt. Teil 3 habe ich gelesen, damit ich das Ende beurteilen kann. Alles in allem ist das Ende schlüssig. Es wäre kein Nesbo, wäre es vorhersehbar. Mir hat es nicht gefallen.
In erster Linie haben mir die Elemente aus dem Bereich Horror und Fantasy die Spannung genommen. Wer (wie ich) auf einen Kriminalroman hofft, der vielleicht gruselig und hoffentlich vielschichtig ist, der ist hier nicht richtig. Wer gerne Horror liest, Spaß an Fantasy hat und sich dabei gerne gruselt, kommt hier auf seine Kosten.
Jo Nesbo hat mit dem Kriminalroman “Das Nachthaus” eine gruselige Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die vielschichtig und spannend ist. Es handelt sich um einen Genre-Mix aus den Bereichen Horror und Fantasy. Leider trifft er damit nicht meinen Geschmack. Eine Leseempfehlung möchte ich nicht aussprechen.

Bewertung vom 14.10.2023
Mörderschau in Bad Vöslau
Ruhrhofer, Norbert

Mörderschau in Bad Vöslau


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Mörderschau in Bad Vöslau” hat Norbert Ruhrhofer am 18. Mai 2023 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Es ist der dritte Band mit den Freizeitpolizisten Toni und Willi Pokorny. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich empfehle jedoch, diese Reihe von Beginn an zu lesen. Erst dann entwickelt sich der gesamte Charme dieser humorvollen und schrägen Reihe.
Als ich das sommerfrische Cover dieses Regionalkrimis entdeckt habe, habe ich gleich zugegriffen. Ich habe von Norbert Ruhrhofer bereits “Mord in Bad Vöslau” und “Mordsradau in Bad Vöslau” gelesen. Beide Erzählungen haben mir viel Spaß gemacht. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen und ich wurde nicht enttäuscht.
Zu Beginn finden die neuen Leser eine Vorstellung der Personen, die besonders für Neueinsteiger hilfreich ist. Die Krimi-Reihe von Norbert Ruhrhofer lebt von den Eigenarten seiner Protagonisten, die alle ein wenig schräg sind und mich regelmäßig schmunzeln und manchmal herrlich lachen lassen. Meine Lieblingsprotagonisten ist Frau Katzinger, die alles von jedem weiß und bei den Ermittlungen gerne hilfreich zur Seite steht. Besonders liebevoll ist ihre Vorliebe für Croques und Sombreros beschrieben.
In diesem Band bin ich den Pokornys in das Thermalbad von Bad Völz, auf den Wiener Naschmarkt, zum Parkhotel Schönbrunn und in den Tierpark Schönnbrunn gefolgt. Es war eine sehr amüsante Reise. Norbert Ruhrhofer geizt nicht mit Lokalkolorit. Übertreiben tut er es auch nicht. Im Gegensatz zu den anderen beiden Bänden wirkt dieser Band auf mich etwas gezähmter. Damit trifft er auf eine breitere Leserschaft. Ich fand das super.
Der eigentliche Kriminalroman startet spannend und bleibt es bis zum Schluss. Am Ende sind meine Fragen beantwortet.
Norbert Ruhrhofer hat mit seinem Krimi “Mörderschau in Bad Vöslau” einen amüsanten und unterhaltsamen Krimi auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich viele vergnügliche Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich ihn allen Freunden des Regionalkrimis mit Sinn für Humor weiter, die sich eine Weile in Österreich aufhalten möchten.

Bewertung vom 08.10.2023
Der Mond macht keine halben Sachen
Leibrock, Felix

Der Mond macht keine halben Sachen


ausgezeichnet

Die Erzählung “Der Mond macht keine halben Sachen” hat Felix Leibrock am 1. September 2023 herausgebracht. Das Cover zeigt düstere Wolken hinter denen sich ein paar Sonnenstrahlen hervorkämpfen. Den Autor kenne ich bereits aus seinen Berchtesgaden-Krimis “Mord am Watzmann” und “Mord am Kehlsteinhaus”. Seine Beobachtungsgabe und die Art und Weise, wie er seine Geschichten erzählt, haben mich bei seiner neuen Erzählung gleich zugreifen lassen.
Felix Leibrock ist Seelsorger bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei, leitet das Evangelische Bildungswerk München, schreibt regelmäßig Texte für Antenne Bayern und den Allgemeinen Anzeiger. Auf Antenne Bayern habe ich ihm schon oft zugehört. Nachgedacht habe ich über jeden seiner Texte.
Er schreibt nicht einfach so eine Erzählung. Mit diesen Gedanken bin ich seinen Text gestartet und fand mich schnell an der Seite von Philipp wieder. Ein schüchterner Außenseiter. Philipp wird in schwierigen Familienverhältnissen groß, entscheidet, diese Familie zu verlassen und lässt sich von einem kinderlosen Ehepaar adoptieren. Bei einem Kletterunfall in den Alpen verunglückt er und benötigt eine Nierenspende zum Überleben. Dabei rinnt ihm die Zeit davon. Was wird Philipp tun? Wie werden seine Wahleltern reagieren? Wird Philipp auf seine Ursprungsfamilie zugehen? Wird er überleben?
Fragen über Fragen begleiten mich Buchstabe für Buchstabe und Seite für Seite durch diese Erzählung. Ich lese, welche Entscheidungen Philipp trifft und aus welchem Grund er das tut. Und ich frage mich immer wieder: Was würde ich an seiner Stelle tun?
Nach und nach entblättert der Autor eine fesselnde Geschichte, die sich in erster Linie mit den Teilen seiner Haupt- und Nebenfiguren beschäftigt, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Neben Philipp haben mich Nora, Frank und seine Schwester am meisten beschäftigt.
Felix Leibrock hat mit “Der Mond macht keine halben Sachen” eine Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die es sich zu lesen lohnt. Phillips Geschichte regt den Leser zum Nachdenken an. Sie beschäftigt sich in erster Linie mit der Frage, was wir sehen und was wir nicht sehen. Von mir eine klare Leseempfehlung.