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puppetgirl

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2018
Die Bärenführerin
Weisz, Lea

Die Bärenführerin


sehr gut

Wir befinden uns in Deutschland, genauer in der Eifel und zwar im Jahr 1347. Die Frauen haben eine sehr untergeordnete Stellung. Somit soll die siebzehnjährige Agnes bald ihren Verlobten Bernard heiraten, doch sie will nicht. Erst dachte sie noch, dass sie sich vielleicht daran gewöhnen könnte, denn so war das nun einmal. Die Eltern oder eben in dem Fall der Vater suchten den zukünftigen Ehemann aus und es sollte ja auch der Grafschaft guttun, darum hatte Agnes eine gewisse Verantwortung, die sie trägt. An Agnes ist aber etwas besonders, denn scheinbar versteht sie die Tiere und eben auch ihre Bedürfnisse. Sie kann sich Tieren nähern ohne dass sie ihr etwas tun, wo andere sich fürchten und niemals draufzugehen würden. Deshalb liegt ihr das Wohl von jedem Tier auch am Herzen. Bei Bernard ist das anders. Erst ist sehr herzlos und übermütig. Tiere tötet er zum Spaß und damit kommt Agnes nicht klar.
Als ihr Hund stirbt, trauert sie und ihr Vater will ihr eine Freude machen, indem er eine Gauklertruppe auf die Burg kommen lässt, die in ihrer Gruppe einen Tanzbären haben. Doch dieser Tanzbär ist krank und eigentlich auch nur noch zum Sterben auf die Burg gekommen. Agnes begleitet ihn auf seinen letzten Stunden und kommt dabei Kilian näher. Er ist der Sohn des Gaukleroberhauptes und so ganz anders, als Bernard. Aber niemals könnte diese Beziehung funktionieren, es wäre unter ihrem Stand und hätte, wie sich herausstellt noch ganz andere Folgen, denn die Hochzeit ist ja terminlich schon angesetzt. Als Bernard dann aber die Gaukler auf das Übelste beschimpft und Agnes das mitansehen muss, muss sie eine Entscheidung treffen. Kann sie ihr Leben wirklich bei diesem Mann verbringen und gute Miene zum bösen Spiel machen?
Lea Weisz entführt uns mit ihrem historischen Roman in eine Zeit, in der ich nicht leben möchte. Sie schildert uns Situationen, die einen froh machen, dass man damals als Frau nicht leben musste. Ihre Charaktere haben Form und Seele. Jeder Charakter hat eine Vergangenheit und seine Geheimnisse, Wünsche und Nöte. Sie sind abgerundet. Neben Agnes, ihrem Vater, Bernard und der Gauklertruppe gibt es noch ihre Schwester, einige Leute auf der Burg, wie Männer aus dem Stall, die neue Stiefmutter und eine zweite Gauklertruppe, die die Handlung vorantreiben. Wer hier an Friede, Freude und Eierkuchen auf der Reise von Gauklern denkt, die ihre Vorführungen machen, der hat sich geirrt. Es geht um Macht, um das Überleben und um die Rivalität untereinander. Ich mochte diesen Roman sehr, auch wenn er mir doch oft ein sehr unangenehmes Gefühl in der Magengrube beschert hat, wenn die damaligen Verhältnisse geschildert wurden. Doch gab es auch Momente zum Lachen, zum Schmunzeln und zum Hoffen.
Wer nun Interesse an diesem Buch gefunden hat, der sollte gar nicht zögern und es besorgen, sich eine Weile entführen lassen und Agnes relativ bald, als junge Freundin aus einem Buch gewinnen.

Bewertung vom 08.05.2018
The Boxer / San Francisco Hearts Bd.2 (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

The Boxer / San Francisco Hearts Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

*Achtung, enthält Spoiler aus Teil eins*
Nachdem ich „The Bartender“ gelesen habe, wusste ich, dass Whit glücklich geworden ist, doch das Thalia sehr unter der Aktion ihres Ex-Verlobten leidet. Somit war es für mich ein klarer Fall, dass ich den zweiten Teil um die drei Freundinnen lesen muss. Dank Vorablesen.de hatte ich die Chance das Buch jetzt schon zu lesen. Und so habe ich mich in das nächste Abenteuer der drei Damen auf dem Weg zum Glück geworfen. Die Geschichte hat sich wieder super lesen lassen und war mit viel Humor, Freundschaft, aber auch Enttäuschung und Zweifel gespickt. Natürlich war auch ein bisschen Sex dabei. Der Beginn hat einen gleich wieder in die Handlung gebracht, was es sehr einfach machte sich daran zu erinnern, was im letzten Buch passiert ist.
Nun begleiten wir Thalia, erfahren alles was passiert aus ihrer Sicht. Und da Whitney mit Cole beschäftigt ist, haben wir viel mehr Lennon, was teilweise einfach zum Schreien ist. Lennon ist einfach ein Unikat und der Kerl, der sie mal zähmt, der hat bestimmt so seinen Spaß mit ihr. So versucht sie mit Whit ihre traurige und von Liebeskummer und Enttäuschung geplagte Freundin wieder auf die Beine zu bekommen. Nur wie macht man das, wenn Thal scheinbar gar nicht mehr die ist, die sie einmal war? Sie läuft im Schlabberlook rum, könnt ihr euch das vorstellen? Thalia im Schlabberlook? Sie ist wirklich getroffen und scheint einfach keine Lust mehr zu haben. Doch ihre beiden Freundinnen überreden sie und gehen mit ihr aus. Mal zu einer ganz anderen Sache, als Thalia es so gewohnt ist, denn kurz darauf befinden sie sich bei einem Boxkampf. Lennon hat ihren Spaß, sie feuert freudig die Kerle an, die sich gegenseitig eins reinhauen und Whit ist mit ihrem Cole beschäftigt. So schafft es Lennon auch Thalia zum Trinken zu ermutigen. Wie es nicht anders kommen konnte, gibt es natürlich keinen Wein und so trinken die beiden nur die harten Sachen. Thal soll ja locker werden. Sie ist auch so locker, dass sie fast mit einem der Boxer nach Hause gehen will, ein bisschen Spaß haben. Dumm nur, dass sie durch den Alkohol einfach auf seine Sporttasche erbricht. Kein guter Start. Und dann kommen ihre Freundinnen noch mit einem Geschenk um die Ecke, was sie zum Abenteuerdating bringen soll. Also lauter reiche Leute, die zusammen reiten gehen oder Seilbahn fahren. Genau das, worauf Thalia nun keine Lust hat. Nach ihrem Ex-Freund will sie mal jemand anderes, einen echten Mann, der sich nicht nur mit seinem Handy und seinem Geld beschäftigt, der nicht lügt und sich immer ins Rampenlicht stellen muss und dann gibt es da eben nur diese Leute, bis auf den einen Leiter der Gruppe, denn das ist der Kerl, dem sie in die Sporttasche gekotzt hat, doch er hat den Ruf weg, sich jedes Mal eine andere zu suchen, die er mit nach Hause nehmen kann.
Doch nicht nur das ist ein Problem, mit dem sie sich rumschlagen muss, auch geht es um die Firma ihrer Familie, die sie wohl übernehmen soll, da ihre kleine Schwester dafür definitiv nicht gemacht ist. Dabei wollte Thalia doch etwas ganz anderes werden, hatte den Traum jemand ganz anderes zu sein.
Ob ihr das gelingt, wie es ihr in einem Spa im Industriegebiet ergeht und warum es immer wieder um die Wurst geht, dass könnt ihr selber lesen. Ich kann euch diese Reihe nur sehr empfehlen, wenn ihr auf etwas Lockeres steht, was ein wenig Sex und gute Freundinnen beinhaltet.
Auch bin ich sehr gespannt auf Teil drei, der sich um Lennon drehen wird.

Bewertung vom 07.05.2018
Die dreizehn Gezeichneten Bd.1
Vogt, Judith und Christian

Die dreizehn Gezeichneten Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman „die 13 Gezeichneten“ von Judith und Christian Vogt, entführt uns in eine Stadt Sygna, die von den Aquinzianern eingenommen wurde. Das Buch teilt sich in 13 Kapitel auf und wir lernen 13 Handwerksgilden kennen. Doch Sygna ist nicht einfach nur so eine Stadt, denn sie hat etwas Besonderes und dieses Besondere liegt in ihren Handwerksgilden. Wie auch in den uns bekannten Gilden gibt es Meister und Lehrlinge, doch dort gibt es noch etwas anderes und zwar Zeichen. Die Meister können Zeichen wirken, die einem erhöhte Fähigkeiten in dem jeweiligen Fach verleihen. Aber nur, wer sich bewiesen hat, dem ist es vermocht diese Zeichen zu wirken. Eben diese Zeichen wollen die Aquinzianer haben, denn sie bewirken besonderes, so können die Tuchzeichen, wasserabweisend machen oder wenn ein Dichter eines seiner Zeichen wirkt, denn kann er anderen damit den Geist verdrehen, sodass sie auf seine Worte hören. Man kann damit viel Unheil anrichten, aber auch viel Gutes damit wirken. Das haben die Sygnaer gelernt und haben deshalb Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Kein Zeichen sollte aus der Stadt heraus, somit auch Niemand, der die Zeichen beherrscht. Nun ist aber die Situation ganz anders. Die Gilden sind in der Hand der Besatzer und kaum einer traut sich gegen sie zu arbeiten. Außer einer doch sehr kleinen Gruppe von Leuten, die nur als die Rebellen gelten. Wir begleiten die Gruppe auf ihrem Weg, der sehr hart und teilweise auch sehr aussichtslos ist. Immer wieder hat man das Gefühl, dass die Gegner einfach besser vorbereitet, sortiert oder was auch immer sind, so dass einfach kein Schlag der Rebellen so wirklich gelingen will und wenn etwas gelingt, dann nicht so wirklich, wie es vielleicht geplant ist.
Doch wie sich die Rebellen schlagen, dass solltet ihr selbst lesen.
Ich habe die Charaktere liebgewonnen, also die meisten. Einen der Aquinzacken habe ich gefressen und wäre am liebsten immer wieder ins Buch gesprungen, hätte ihm eine geklebt oder eben unseren Freunden geholfen, damit sie endlich wieder in ihrer Stadt in Ruhe leben können. Wenn ihr das Buch lest, dann werdet ihr wissen, wen ich nicht wirklich leiden kann.
Sehr lieb gewonnen habe ich fast jeden aus der Gruppe der Rebellen, Jendra ist zum Beispiel so eine Person. Sie ist jung, sie ist flink und sie ist ein Straßenmädchen. Sie ist ständig dreckig und nicht gepflegt, aber das gleicht sie mit ihrer Art aus. Ich glaube sie wünscht sich nichts mehr, als in den Rebellen eine Familie zu finden und so sympathisch, wie sie ist, kann sie das glaube ich auch schaffen. Dann haben wir im Gegensatz Killianna, sie ist viel weiter oben in der gesellschaftlichen Lage angesiedelt, doch sie findet es nicht gerecht, was in der Stadt vor sich geht, auch wenn es ihr mit ihrem Leben doch recht gut gehen könnte. Sie nimmt einiges auf sich, wirft sich in jedes Abenteuer und lässt sich von Kerlen so gar nichts sagen. Zum Beispiel nicht von Dawyd, dem Fechter. Er ist durch einen eher fiesen Plan in die Gruppe hineingeraten und findet sich dann doch recht gut ein, leistet seinen Beitrag und findet auch Gefallen daran, was er tut und leistet. Mit vielen Sachen ist er nicht einverstanden und sagt das auch. Bringt so immer wieder Schwung in die Gruppe und versucht Neues einzubringen, denn die alten Denkweisen scheinen ja nicht mehr so wirklich zu funktionieren.

Allein schon das Cover macht dieses Buch wirklich ansehnlich. Wir sehen eine dunkle Gasse, durch die eine Person mit einem Schwert in der Hand von uns Weg, in die Stadt hineingeht. Die Schrift ist hervorgehoben, wenn man drüber streicht und immer wieder findet man ein Zeichen, ob an einer Tür, in der Luft oder auch an einem Haus. Man sollte sich vielleicht auch dafür Zeit nehmen, genauso wie für die Karten, die sich vorn und hinten im Buch befinden, die uns Sygna zeigen mit ihren Gilden.

Bewertung vom 02.05.2018
Die rote Königin / Die Farben des Blutes Bd.1
Aveyard, Victoria

Die rote Königin / Die Farben des Blutes Bd.1


ausgezeichnet

Die Farbe deines Blutes entscheidet wer du bist. Als Roter, also als Mensch mit rotem Blut, hast du zu Arbeiten und in den Krieg zu ziehen. Du kannst alles das machen, für das sich die Silbernen, also die besonderen Menschen mit dem silbernen Blut und den dazugehörigen Fähigkeiten, zu schade sind. Sie leben ein Leben in Prunk und Reichtum, sie lassen die anderen für sie arbeiten und da sie Fähigkeiten haben, schaffen sie es immer wieder die Roten kleinzuhalten. Dafür gibt es Arenakämpfe, in denen Silberne gegeneinander antreten und ihre Macht zeigen. Die Roten können ihre Vorräte aufstocken, indem sie umso lauter Anfeuern.
Wir betreten diese Welt mit Mare, einer jungen Roten, die eigentlich kurz vor dem Einzug in die Armee steht. Doch es kommt anderes, denn durch einen Zufall trifft sie auf jemanden, der ihr ganzes Leben verändert. Sie gelangt als Arbeiterin in den Palast und bei der Königinnenwahl, erscheinen bei ihr Fähigkeiten, die für eine Rote nicht normal sind. Sie kann Elektrizität kontrollieren. Aber sie hat doch rotes Blut, wie ist das möglich? Da es aber viele der Silbernen und auch Rote gesehen haben, muss sich die Königsfamilie etwas einfallen lassen, denn dies wäre ein Skandal. So wird Mare als die verschollene Tochter eines ausgestorbenen Hauses der Silbernen ausgegeben. Als große Würdigung der Familie, soll sie den jüngsten Prinzen heiraten. So lebt sie im Schloss und muss lernen, wie man sich benimmt. Nach der Königinnenwahl, gibt es im Schloss noch Evangelina, sie ist Cal dem Prinzen versprochen und nicht gerade gut auf Mare zu sprechen, die oft nur noch die „kleine Blitzwerferin“ genannt wird. So hat er Mare nicht einfach und dann gibt es da noch die scharlachrote Garde, ein Zusammenschluss von Roten, die doch sehr radikal gegen die Lebensumstände vorgehen. Mare soll ihnen Einhalt gebieten, da sie ja von Roten aufgezogen wurde und nun zu den Silbernen gehört, doch es ist gar nicht so einfach, rotes Blut zu verstecken, was ja die Wangen rot färben könnte oder bei jedem Missgeschick sichtbar werden könnte.
Wir erleben die Königsfamilie, einen Teil der Mitarbeiter im Schloss, Silberne, Rote und Mares Familie. Wir begleiten sie. Erleben Freundschaft, Feindschaft, Betrug und Liebe und immer wieder setzt Victoria Aveyard noch einen oben drauf. Ein Satz, der uns durch das ganze Buch begleitet, der bleibt auch im Kopf: „Jeder kann jeden verraten“, also lernen wir, dass wir niemandem vertrauen können. Mir hat die Geschichte wirklich sehr gut gefallen, somit habe ich jetzt auch Teil zwei und drei als Hörbuch für mein Auto besorgt. Die Charaktere sind alle ausgefeilt und entwickeln sich mit der Zeit, einige verstellen sich und sind eigentlich ganz anders, als der Schein uns glauben lässt und dann sind da andere, die immer zu sich selbst stehen und zu dem, wer sie sind.
Es gibt nicht nur zwischen den Roten und Silbernen starke Gegensätze, sondern auch in der Landschaft, unter den Menschen allgemein und auch zwischen den Verhaltensweisen der einzelnen Protagonisten.

Bewertung vom 30.04.2018
Die Perfekten / Rain Bd.1
Brinkmann, Caroline

Die Perfekten / Rain Bd.1


ausgezeichnet

„Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann ist der Beginn einer Reihe, die einen zum Nachdenken anregt. Die Emotionen hervorruft und die einen Mitfiebern lässt.
Fangen wir mit dem Cover an. Das Gesicht einer jungen Frau, die eine Kapuze trägt. Das markanteste sind wohl die Augen, welche grün hinter der pinken Schrift hervorblicken und dem Betrachter direkt entgegenblicken. Auch wenn ich kein großer Fan von Pink bin, ich wüsste nicht, welche Farbe man für die Schrift nehmen sollte, damit sie besser wirkt. Zudem macht es im Buchladen definitiv aufmerksam, was ich wichtig finde, denn ich würde dieses Buch als definitiv lesenswert einschätzen.
Wir begeben uns auf eine Reise nach Grey, einem Zirkel, in dem den Menschen viel abverlangt wird. Die Menschen tragen am Handgelenk Tattoos, die sie nach ihrem Genpool einstufen. Somit entsteht ein Klassensystem. Und dieses Klassensystem bringt eben unterschiedliche Privilegien und Aufgaben mit sich. Darüber wird der Bildungsgrad bestimmt, das Ansehen in der Stadt, die Möglichkeit sich mit jemandem zu binden und eine Familie zu gründen, aber auch der Freundeskreis. Nur das ist eben in Grey nicht alles. Der Name ist Tagesordnung, denn der ganze Zirkel ist voller Asche und deshalb eben sehr grau. Die Luft kann teilweise ohne Atemmasken nicht geatmet werden, Krankheiten führen zu Abstufungen von Menschen, wie soll da das Leben schön sein? Erzählt wird uns die Geschichte ihres Lebens von Rain. Sie ist ein Ghost, also ein Mensch, der nicht ins System passt und einfach nicht da sein sollte. Gründe gibt es dafür unterschiedliche. Welchen es bei Rain hat, das erfahrt ihr, wenn ihr dieses Buch lest.
Mit ihr verlassen wir aber auch Grey und lernen Aventin kennen und somit auch die Gesegneten. Die Personen, die über den Menschen stehen. Sie sind angeblich perfekt. Haben den besten Genpool, den man haben kann. Und da man ja aus der Geschichte gelernt hat, muss es bei den Menschen eine Einteilung geben und die nach dem Genmaterial scheint in diesem Fall die beste Möglichkeit zu sein, denn so kann man ja langsam das schlechte Genmaterial aussortieren, indem sie eben diese nicht mehr fortpflanzen dürfen. Doch das wollen sich die Leute nicht gefallen lassen und vor allem nicht die Rebellen, die wir hier unten dem Namen „Spines“ kennenlernen. Eine sehr extreme Gruppe, wie ich finde, aber extreme Maßnahmen, benötigen ja auch extreme Gegenmaßnahmen, oder?

Meine Lieblingscharaktere sind Rain, ihre Mutter Storm und die klein Rose, ein Mädchen aus Grey, dass nur der dritten Stufe zugeordnet ist und deshalb von vielen als eigentlich nicht mehr beachtenswert scheint. Nur für mich ist sie ein sehr großes Sympathieträger und sie ist etwas ganz Besonderes, denn sie zeigt uns, dass es egal ist, wie „toll“ dein Genpool ist, es kommt auf die Seele an. Es gibt auch andere Charaktere, die eine große Rolle spielen und die man nicht vergessen sollte, so hätten wir das Lark und Hail, Einsen im Kreis Grey, die aber aus Grey rauswollen, da sie ein besseres Leben wollen. Für mich hatte jede Person ihren eigenen Charakter und hat sich entwickelt, gerade Lark und Hail sind für mich Menschen, die eine starke Entwicklung durchlebt haben. Ihre Beweggründe kann man verstehen, aber vielleicht nicht gut heißen und dennoch reagieren sie meiner Meinung nach total normal und nicht etwa, weil es nun für die Handlung wichtig ist.
Auch sonst finde ich die Personen sehr stimmig gestaltet. Sie passen in das System oder eben auch nicht, aber sie sind genau da, wo sie sein sollen. Wenn ihr „die Tribute von Panem“ gelesen habt, dann werdet ihr hier in diesem Buch einen ähnlichen Charakter wie Effi Trinket finden, was es mit ihr auf sich hat, dass müsst ihr natürlich selber lesen. Ich kann euch nur sagen, dass mir dieser Einstieg in die Reihe sehr gut gefallen hat, dass Spannung aufgebaut wurde und ich wirklich begeistert vom Schreibstil war. Also wer auf Dystopien steht und mit einer neuen Reihe beginnen möchte, der ist hier genau richtig.

Bewertung vom 25.04.2018
Die Königin / Der schwarze Thron Bd.2
Blake, Kendare

Die Königin / Der schwarze Thron Bd.2


sehr gut

ENTHÄLT EVENTUELLE SPOILER VOM ERSTEN TEIL


Der zweite Teil der „Der schwarze Thron“ Reihe, beginnt nun mit drei Schwestern, die durch die Erwachenszeremonie endlich alle den Hass verspüren, zu dem sie eigentlich in den letzten zehn Jahren erzogen wurden. Nur Arsinoe irgendwie nicht. Sie hat sich abgefunden, dass sie diejenige ist, die sterben wird, denn Mirabelle wird schon seit vielen Jahren als die neue Königin gefeiert und gegen Katherina mit ihrem Gift, wird sie eh keine Chance haben. Es liegt nun deutlich mehr Spannung in den einzelnen Kapiteln, als im ersten Band. Wir erfahren viel mehr über die Schwestern, ihre Wandlungen und es geht nun in diesem Jahr ja darum, dass zwei der Königinnen sterben, damit die wahre Königin an die Macht kommt und am Ende des Jahres gekrönt werden kann. Wir werden mit Verwirrungen angestiftet weiterzulesen, erleben das Schmieden von Plänen mit, erleben Freundschaft und Liebe, aber auch Hass, Angst, Eifersucht und Gefahr. Der Teil „Die Königin“ bringt immer wieder Wandlungen hervor, überrascht die Königinnen und ihre Begleiter immer wieder aufs Neue, denn oft wissen sie ja nicht, was wir wissen. Das macht es wirklich interessant mitzufiebern und dann zu erleben, wie sie reagieren, wenn ein Geheimnis ans Licht kommt. Arsinoes Freundin und Naturbegabte Jules tritt in diesem Jahr besonders in Erscheinung, da sie etwas Besonderes an sich hat. Welche Geschichte sich um sie gestrickt hat und welche Geheimnisse sich dadurch mit der Zeit lüften, dass solltet ihr selber Lesen.

Wie im ersten Teil, wird auf meiner Meinung nach interessante Art und Weise die Insel Fennbirn mit ihren Eigenheiten beschrieben. Wir lernen das Volk mit seinen Ansichten mehr kennen, wie sie an die Gebote und Zeremonien der Insel gewohnt sind. Könnte ihr euch vorstellen, dass es immer darum geht, dass eine von drei Schwestern sterben muss, damit eine an die Macht kann? Die Idee fand ich sehr interessant und am Ende muss ich sagen, dass ich es definitiv nicht gutheißen würde, wenn das bei uns so ausgewählt werden würde.

Nun muss ich aber auch endlich mal auf das Cover eingehen. Wenn man Band eins und Band zwei zusammenstellt, dann entsteht eine komplette Krone. In Band eins noch in Bronze, in Band zwei dann Gold. Ich muss gestehen, ich habe mich sehr in die Idee verliebt. Auch gibt es nun einen Sammelband, der die beiden Cover verbindet. Bis auf die Krone und die Schrift ist alles in Schwarzweiß gehalten. Die Details der Tiere auf der Krone und die Vögel, die dort fliegen, kommen auch im Buch wieder vor. Ich liebe das Cover wirklich. Eine lohnenswerte Anschaffung für das Bücherregal und eben nicht nur, wegen dem Cover.

Wer also auf Fantasyreihen steht und sich nun für den Kampf zwischen drei Schwestern und den jeweiligen Häusern, die sie großgezogen haben, interessiert, der sollte sich die Bücher von Kandera Blake unter den Nagel reißen, auch wenn es doch sehr gemischte Meinungen über die Bücher gibt. Mir haben sie gefallen und vielleicht geht es euch ja auch so?

Bewertung vom 16.04.2018
Die Schwestern / Der schwarze Thron Bd.1
Blake, Kendare

Die Schwestern / Der schwarze Thron Bd.1


sehr gut

Titel: Der Schwarze Thron: Die Schwestern
Autorin: Kandare Blake
Verlag: Penhaligon Verlag
Seitenzahl: 448
Erscheinungsdatum: 09.05.2017

Eine Geschichte über drei Schwestern, sie sind Drillinge und doch so grundverschieden. Wir werden von der Autorin auf eine Insel mit dem Namen Fennbirn entführt. Eine sehr detailreiche und auch gut gestaltete Karte finden wir zu Beginn des Buches und können uns so einen Eindruck verschaffen. Auf dieser Insel leben die drei Töchter der Königin. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden von verschiedenen Familien großgezogen, denn jedes Kind wird an eine Familie weitergegeben, dass es in seinen Fähigkeiten unterstützen und ausbilden kann. In der Generation gibt es eine Naturbegabte, eine Giftmischerin und eine Elementarierin. Sie sollen lernen ihre Gabe zu beherrschen und am Ende gegen ihre Schwestern zu nutzen, denn es kann nur eine der Schwestern überleben, die Stärkste wird Königin. So befinden wir uns in den jeweiligen Kapiteln an unterschiedlichen Stellen der Insel und lernen langsam die drei Anwärterinnen kennen und eben auch die Familien in denen sie aufgezogen wurden. An ihre Schwestern können Sie sich kaum noch erinnern, wurden sie doch mit dem sechsten Lebensjahr voneinander getrennt. Vorher kannten sie ihre eigene Mutter nicht, da sie gleich zu einer Amme kamen. Sie sollen sich auch nicht kennen und lieben, denn alles in ihrem Leben wird nur getan, damit sie nach der Erwachenszeremonie soweit sind ihre Stärke gegen die anderen zu nutzen. Viele Pläne werden geschmiedet, viele Intrigen werden gestiftet, aber auch Freundschaft und Liebe sind mit ihm Spiel.
Für mich war der Schreibstil sehr flüssig und ich konnte mich gut in Fennbirn zurechtfinden. Immer mehr wurde deutlich, was für ein System auf der Insel herrscht, wer die Macht hat und was dafür getan wird diese Macht zu halten oder eben zu verstärken. Es gibt viele Regeln die beachtet werden sollen und trotzdem scheinen diese Regeln im aktuellen Geschehen immer wieder missachtet zu werden, aber das macht es gerade so interessant, denn wenn man Ende keiner mehr nach den Regeln spielt, wo führt das dann alles hin? Ich fand es sehr interessant mitzuerleben, wie junge Frauen damit umgehen, wenn sie wissen, dass sie entweder ihre Schwestern töten müssen oder eben selbst getötet werden. Aber was macht man, wenn die Gabe bei einem noch nicht deutlich wurde? Wird man noch bis kurz vor der Zeremonie endlich seine wahre Stärke erlangen und somit gegen die Intrigen der anderen trotzen?
Jede Schwester macht im Verlauf des Buches eine Wandlung durch, das ist allein schon wegen der Ereignisse zwingend notwendig und erschließt sich für mich auch sehr logisch. Die Charaktere der Schwestern grenzen sich sehr stark voneinander ab, was jede etwas anders macht. Auch die Grundidee des Buches finde ich sehr interessant und fand sie auch gut umgesetzt, doch manchmal gab es Situationen, die sich zogen, gefühlt wiederholten oder eben doch etwas verwirrend machten.
Aber eben durch die charakterliche Ausarbeitung der drei Hauptpersonen, kommt die teilweise wenige Färbung der Nebencharaktere nicht ganz so zur Geltung. Sie sind da, haben ihre Aufgabe und könnten, aber wahrscheinlich wieder ersetzt werden, so aber nicht die drei Prinzessinnen und eben deshalb bin ich schon auf den zweiten Teil gespannt und wie die drei Schwestern mit den Ereignissen der Zeremonie umgehen und was es für eine Auswirkung auf die jeweilige Lebensgeschichte hat.

Bewertung vom 04.04.2018
Vom Eis berührt / Fire & Frost Bd.1
Blake, Elly

Vom Eis berührt / Fire & Frost Bd.1


ausgezeichnet

Im Roman „Vom Eis berührt“, dem ersten Teil der „Fire & Frost“-Reihe von Elly Blake begleiten wir Ruby. Sie ist ein Fireblood und muss sich deshalb verstecken. Denn der Frostkönig ist wahnsinnig und möchte alle Firebloods tot sehen. So lebt sie mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf und sie verhalten sich ruhig, damit niemand sie findet. Rubys Mum ist eine Heilerin, keine Fireblood. Alles was Ruby weiß hat sie von ihrer verstorbenen Großmutter gelernt, doch seit sie sich verstecken müssen, übt Ruby nur hin und wieder heimlich ihre Gabe zu trainieren und so ist es schwierig dieses Feuer, welches in ihr lodert unter Kontrolle zu bekommen. So kommt es, wie es kommen muss. Sie wird verraten und wird von den Soldaten des Frostkönigs gefangen genommen, nicht etwa ohne Schaden im ganzen Dorf anzurichten und ihrer Mutter das Leben zu nehmen. So sinnt Ruby nach Rache. Sie möchte sich an dem Hauptmann retten, der ihre Mutter umgebracht hat, doch sie sitzt im Kerker und wird gequält, indem sie zum Beispiel mit Wassereimern mit kaltem Wasser und Eis übergossen wird. So verliert sie immer mehr an Kraft. Eines Tages wird sie von Mönchen gerettet, die sie nutzen wollen. Sie wollen, dass Ruby den Frostkönig umbringt, denn auch wenn sie selbst der Frostseite angehören, wollen sie dem Wahnsinn ein Ende setzen. Doch da sie in ihrer Abtei nicht unbedingt auf Befürworter stoßen, die eine Fireblood bei sich wollen, kommt alles anders als geplant.

Die Idee finde ich super und da ich schon magisch von dem wundervollen Cover angezogen wurde, musste ich dieses Buch unbedingt haben. Wir sehen auf dem Cover eine junge Dame im Profil. Sie hat ebene Haut und guckt starr nach rechts. Ihre Haare scheinen Flamen zu sein, die nur von einigen blauen Fäden durchzogen sind. Es scheint, als würde an ihrem Körper die blaue Farbe immer weiter nach oben schlängeln und ihr Feuer löschen wollen. Zudem ist der Hintergrund Weiß gehalten, was ein wundervolles abheben der Farben ermöglicht. Eine hellblaue Andeutung von Wald und einem Schloss unterstreichen die Handlung der Geschichte sehr schön. Das Cover ist wirklich sehr passend für die Geschichte gewählt und zieht mit Sicherheit viele Blicke in den Buchhandlungen auf sich.

Dazu kommt noch die Geschichte und wie Elly Blake uns ihre Idee umschreibt. Ich konnte mich recht schnell in die Geschichte einfinden und fand es gut, wie man mit der Zeit die Charaktere kennenlernte. Meiner Meinung nach haben die einzelnen Personen im Laufe der Handlung eine Entwicklung durchgemacht, die es dem Leser ermöglicht hat, sich mit dem Charakteren zu identifizieren, sich mit ihnen anzufreunden oder sie eben einfach nur grausam zu finden. Doch ist es nicht etwa so, dass die Charaktere alle vorhersehbar handeln, denn immer wieder gibt es Wendungen in der Geschichte, die man so vielleicht nicht erwartet hätte und so freue ich mich schon sehr darauf den nächsten Teil Mitte September dann endlich lesen zu können und zu erfahren, wie es mit der Geschichte um die Fireblood Ruby weitergeht.
Achja, ich habe ja ganz vergessen euch zu erzählen, dass es da neben den Kräften der Firebloods und der Frostbloods noch etwas sehr Finsteres gibt, etwas Göttliches, was sich in die ganze Geschichte einmischt. Na neugierig? Dann schnappt euch dieses Buch des Ravensburger Verlages!