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Azyria Sun

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Insgesamt 545 Bewertungen
Bewertung vom 12.05.2024
Tödliche Wut / Kate Burkholder Bd.4
Castillo, Linda

Tödliche Wut / Kate Burkholder Bd.4


ausgezeichnet

Rasant mit einem unerwarteten Ende

Worum geht’s?
In unterschiedlichen Orten verschwinden amische Jugendliche spurlos. Es gib keine Zeugen. Keine Beweise. Und plötzlich ist auch Kate Burkholders Nichte verschwunden.

Meine Meinung:
In „Tödliche Wut“ schickt Linda Castillo ihre Protagonistin Kate Burkholder bereits auf ihren 4. Fall. Und dieser war für mich noch spannender, noch fesselnder und noch mitreißender, als die Fälle davor. Diese Serie hat es mir wirklich angetan. Und obwohl ich sonst nach einem Thriller immer z.B. einen historischen Roman lese, musste ich diesmal direkt mit dem 5. Teil beginnen.

Aber zu unserem 4. Fall: Ich finde es schön, wie sich die Beziehung von John Tomasetti und Kate entwickelt. Beide haben ihre Vergangenheit und eine Dunkelheit in sich, aber zumindest bei John scheint sich einiges zu tun, was mich sehr freut. Und auch die Zusammenarbeit der beiden ist wieder toll. John und Kate sind einfach in allen Lebensbereichen ein gutes Team. Ebenso gefallen mir Kates Team und die Kollegen vom BCI.

Und der Fall ist wirklich genial! Wir bekommen wieder Einblicke in die mir eher unbekannte Lebensweise der Amischen. Wir haben es mit Wahnsinn und Wahn zu tun. Ja, fast schon mit Fanatismus. Viel mehr kann ich gar nicht zum Thema sagen, ohne schon zu spoilern. Aber es ist einfach der Hammer! Wir haben wieder solide Ermittlungsarbeit, die uns immer tiefer hinein in einen Abgrund und näher heran an die Lösung führt. Am Ende im – ich nenne es mal Untergrund – wird es richtig atmosphärisch. Es ist gefährlich, es ist absolut fesselnd und man traut sich kaum zu Blinzeln, um ja nichts zu verpassen, so ging es zumindest mir; so tief drin war ich mit Kate in den Ermittlungen! Der Fall hatte mich ebenfalls von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen, bis wir ein absolut krasses Finale erleben durften. Und nicht nur das – wir haben auch noch einen Cliffhanger, von dem ich sehr hoffe, dass wir ihn in einem der künftigen Bücher noch gelöst bekommen. Es war ja bereits in der Vergangenheit so, dass wir offene Enden hatten, dass der Fantasie freien Lauf gelassen und bis jetzt nichts aufgelöst wurde. Ich bin sehr gespannt und wie gesagt bereits mitten drin im nächsten Fall. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir – diese Serie muss man gelesen haben!

Fazit:
In ihrem Thriller „Tödliche Wut“ setzt Linda Castillo erfolgreich ihre Serie um Kate Burkholder fort. Besonders gut gefallen mir die Einblicke in das Leben der Amischen. Das ist mal etwas anderes. Und Frau Castillo hat es einfach drauf! Wir erleben das einfache Leben, solide Ermittlungen und rasante und gnadenlose Fälle. Es ist von Anfang an spannend und auch hier flogen die Seiten wieder nur so dahin. Das Finale und der Ort des letzten Showdowns haben mir aufgrund der atmosphärischen Stimmung diesmal besonders gut gefallen und ja, auch der Epilog am Ende hatte es in sich. Ob wir hierauf in einem der künftigen Fälle nochmals zurückkommen werden? Ich hoffe es sehr!

Ganz klar 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 09.05.2024
Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)


ausgezeichnet

Amüsant und kurzweilig

Worum geht’s?
Cressi Catterberg steht kurz davor, das Evvie’s zu eröffnen. Eigentlich läuft alles gut und sie ist im Zeitplan – wenn da nicht das verschwundene Klo und noch immer die Urne ihrer Mutter wären, deren Asche noch nicht verstreut ist, sondern die stattdessen von der Polizei beschlagnahmt wurde.

Meine Meinung:
Mit „Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)“ schreibt Beate Teresa Hanika unter ihrem Pseudonym Mimi Steinfeld den zweiten Roman um ihre Protagonistin Cressi Catterberg. Ich gebe zu, bei dem ersten musste ich öfters herzlich lachen, aber auch dieser Roman war wieder von einem leicht zu lesenden und amüsant vor sich hinplätschernden Schreibstil geprägt, in dem immer wieder lustige Szenen und Details versteckt waren.

Cressi ist eben Cressi. Kann nicht nein sagen, weiß nicht unbedingt, was sie will und versucht trotz allem, sie selbst zu sein. Daneben haben wir noch ihren Freund Mika, Pum, die Inhaberin ihres Lieblingsasiaten und natürlich ihre Schwestern Eva und Anna sowie das Tanten-Trio. Ach ja, auch Pfarrer Drews ist wieder mit dabei – ihr neues Sozialprojekt.

Und was kann man zu der Geschichte sagen? Es ist einfach wieder eine amüsante Aneinanderreihung vieler Anekdoten, die sich miteinander zu einem kurzweiligen und unterhaltsamen Roman verknüpfen. Wie Cressi sich immer wieder neu in unangenehme und damit für uns lustige Situationen manövriert, ist einfach genial. Dann auch die Charaktere selbst – alles absolute Marken, die hier perfekt hineinpassen und mit denen man nur Spaß haben kann. Das Buch definitiv wieder eine große Menge an Szenen, die zum Schmunzeln sind. Und auch das Ende der Urne ist gut gelöst. Ich hatte sehr viel Freude am Lesen des Buches und ich hoffe doch sehr, dass wir nochmals von Cressi hören werden. Die Bücher sind die perfekte Lektüre für Zwischendurch. Sie sind geschwind durchgelesen und erheiternd! Eine klare Leseempfehlung von mir, das ist die perfekte Urlaubslektüre oder ein passendes Buch, wenn ihr etwas zum Schmunzeln für Zwischendurch sucht.

Fazit:
In „Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)“ nimmt uns Mimi Steinfeld mit auf den zweiten Roman mit Cressi Catterberg. Auch hier steht die Urne wieder im Mittelpunkt und um diese ranken sich eine Menge amüsanter Szenerien. Das Buch ist luftig leicht zu lesen, die Charaktere sind einfach jeder eine Marke für sich und im Gesamtpaket die perfekte Mischung für das Buch. Für mich war es nicht ganz so lustig wie der erste Teil, aber ich habe mich total gut amüsiert.

5 Sterne von mir und ich hoffe, dass wir nochmals von Cressi hören werden!

Bewertung vom 09.05.2024
Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2
Graf, Lisa

Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung

Worum geht’s?
München 1905: Theresa Randlkofer will immer höher hinaus mit ihrem Dallmayr Delikatessenhaus. Nicht nur die Vergrößerung des Geschäftes strebt sie an, sondern auch einen eigenen Bauernhof soll es sein. Doch dann beginnt der Krieg und es sind nur noch deutsche Waren erhältlich. Alles wird auf Kriegswirtschaft umgestellt. Das Ende für Dallmayr?

Meine Meinung:
Auch im zweiten Teil der Dallmayr-Saga „Dallmayr – Der Glanz einer neuen Ära“ war ich sofort drin im München Anfang 1900. Lisa Graf beweist auch hier wieder einen lebendigen und bildhaften Schreibstil, der die Gefühle der Menschen und das Sein der damaligen Zeit treffend darstellt und nimmt ihre Leser mit auf eine unglaubliche Zeitreise.

Wo es im ersten Band noch mehr um Therese selbst, Hermann, Balbina und Ludwig ging, kommt in diesem Teil neben Therese und Hermann auch Paul und Elsa eine größere Rolle zu. Überhaupt fand ich es schön, alle wiederzusehen und mitzuerleben, wie sich jeder weiterentwickelt hat. Max war ebenfalls wieder mit dabei und immer noch genauso missgünstig und intrigant, wie im ersten Teil.

Die Geschichte hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Zwang von Therese, immer weiter und weiter zu kommen und wie sie irgendwann einsieht, dass sie nicht alleine ist, diese Entwicklung war schön dargestellt. Irgendwann kann man eben nicht mehr alles alleine und muss akzeptieren, dass die jüngere Generation auch eine Daseinsberechtigung hat. Dann der Beginn des Krieges und wie auf Kriegswirtschaft umgestellt wurde. Die Gedanken und Gefühle der Menschen hierbei, nicht nur in der Großstadt München, sondern auch auf dem Land. Besonders getroffen haben mich die Szenen an der Front, auch wenn diese kurz waren, so waren sie doch sehr intensiv. Genauso Ludwig im Internierungslager. In diesem Band hat die Autorin den Glanz vor und das Leid während und nach dem Krieg unglaublich real dargestellt. Außerdem die politische Situation. Interessant waren auch die Kapitel mit Elsa und Alexej. Auch hier hat die Autorin wieder Geschichte lebendig werden lassen und anhand ihrer Charaktere war es unglaublich bildhaft und authentisch zu lesen und mitzuerleben. Es war emotional, spannend, mitreißend und wieder ein absoluter Pageturner. Ich freue mich schon sehr auf den Abschluss der Trilogie!

Fazit:
In „Dallmayr – Der Glanz einer neuen Ära“ begleiten wir nun auch etwas intensiver die jüngere Generation. Lisa Graf lässt ihre sympathischen Charaktere um den Weltkrieg lebendig werden und mit ihnen erleben wir diese unglaubliche Zeit – den Glanz vor und das Leid während und nach dem Krieg – absolut realistisch mit. Der Schreibstil hat mich auch diesmal total gefesselt und ich war sofort drin in München, Frankreich und in der Schweiz um das Jahr 1900. Die Protagonisten sind mir noch mehr ans Herz gewachsen und ich freue mich bereits jetzt auf den Abschluss der Reihe.

5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 08.05.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


ausgezeichnet

Schicksalshafte Wendungen

Worum geht’s?
Als Corinna in Tansania stirbt, hinterlässt sie ihrer Familie in München nicht nur eine Kaffeeplantage und eine Villa, sondern auch eine 14jährige Tochter, von der bislang niemand wusste. Was für Geheimnisse hatte die exzentrische Kaffeemillionärin noch?

Meine Meinung:
Die Bücher von Katharina Fuchs gefallen mir immer sehr, da so viele spannende Fakten mit Fiktion vermischt sind. Genauso ist es auch in „Das Flüstern des Lebens“, ihrem neuen biografischen Roman. Ihre Schriftsprache ist einfach atemberaubend, die Szenen und die Menschen absolut eindrucksvoll.

Hier lesen wir aus der Sicht von Hannah, Isabelle, Doris und Moritz. Personen, die sich nahestehen und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber auch tolle Menschen – bis vielleicht auf Moritz, der doch sehr egoistisch ist, ganz anders als die anderen Familienmitglieder.

Überhaupt packt die Autorin in dieses Buch unheimlich viele Themen. Aufopferung und Abhängigkeit in Beziehungen, die Rolle der Frau dabei. Leihmutterschaft. Dann die Verhältnisse in Afrika, sei es Fair Trade, Kinderarbeit und vieles mehr. Dieser Roman ist vollgepackt mit einer Menge schweren Themen und dennoch leicht und locker zu lesen. Was vielleicht auch an den eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen liegt und daran, wie liebevoll die Frauen der Familie miteinander umgehen.

Die Geschichte ist schön aufgebaut, man fühlt sich beim Lesen den Waldecks verbunden und will mehr über sie wissen bzw. für sie da sein und mit ihnen gemeinsam alles erleben und durchleben. Es gibt emotionale Momente, es geht um Neuanfänge in der Lebensmitte und um Veränderungen. Darum, Mut zu finden und Dinge anzupacken. Und das alles liest sich wirklich total eindrucksvoll. Spannend ist auch, wie sich das Bild von Corinna von Kapitel zu Kapitel ändert. Ich habe die Zeit in Tansania genossen, aber auch die Szenen in München waren spannend. In diesem Buch durften wir Teil einer Familie sein und sie ein Stück weit begleiten und ich würde zu gerne noch mehr erfahren. Das Buch schreit geradezu nach einer Fortsetzung, so viel Gutes wird in Gang gesetzt und ich würde zu gerne wissen, wie es weitergeht. Dazwischen gab es ein paar Längen, z.B. die Corona-Parts, wofür ich einen Stern Abzug geben muss, aber ansonsten ist das Buch ein weiterer absolut empfehlenswerter Roman aus der Feder der Autorin und ich freue mich schon auf weitere Lektüre von ihr!

Fazit:
In „Das Flüstern des Lebens“ verarbeitet Katharina Fuchs eine Unmenge an schweren Themen. Abhängigkeiten, Kinderarbeit, Veränderungen, Neuanfänge, Corona – und das alles erleben wir mit der Familie Waldeck, einer Familie, die so liebevoll und empathisch miteinander umgeht, dass es Spaß macht, sie zu begleiten. Lediglich Moritz schlägt hier aus der Reihe. Und bis auf einige Längen im Buch, hat es absolut Freude gemacht, zwischen München und Tansania hin- und herzupendeln und ich würde zu gerne wissen, wie es mit Isabelle, Doris und all den anderen weitergeht.

4 Sterne und ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung zu diesem Buch geben wird!

Bewertung vom 05.05.2024
Fürchte die Schatten / Cyrus Haven Bd.2
Robotham, Michael

Fürchte die Schatten / Cyrus Haven Bd.2


ausgezeichnet

Geniale Fortsetzung

Worum geht’s?
Bei den Ermittlungen zum Mord eines Detectives stößt Cyrus Haven auf Hinweise zu Evie Cormacs Vergangenheit. Bislang hat das Mädchen über alles geschwiegen, was damit zu tun hatte. Cyrus nimmt die Spur auf und plötzlich sind Evies Todfeinde ihnen dicht auf den Fersen.

Meine Meinung:
„Fürchte die Schatten“ ist der zweite Psychothriller, den Michael Robotham um den Psychologen Cyrus Haven schreibt. Ich muss zugeben, dass mir der erste Teil nicht soooo gut gefallen hat und ich diesen zweiten nur gelesen habe, weil ich ansonsten die Bücher des Autors mag und Cyrus an sich eine spannende Person ist. Und zum Glück habe ich dieser Serie eine Chance gegeben, denn der zweite Teil hat mich wirklich gefesselt und mitgerissen.

Wir lesen hier aus zwei Perspektiven: Zum einen aus Evies Sicht – mal aus der Gegenwart, mal aus der Vergangenheit. Zum anderen auch der Sicht von Cyrus. Besonders gut gefallen hat mir dabei, wie der Autor zwischen den Personen hin- und hergeswitcht hat, als würden wir wirklich im Kopf von zwei komplett unterschiedlichen Menschen sein. Vor allem Evies Kapitel haben mir total gut gefallen. Obwohl sie auch wirklich erschreckend zu lesen waren. Evie ist schon eine ganz eigene Marke und ein Mädchen, das grausames erleben musste!

Der Fall selbst war besonders durch die unterschiedlichen Perspektiven sehr spannend. Ein krasses Thema, Kindesmissbrauch, das wirklich unter die Haut geht. Aber perfekt in diesem Psychothriller umgesetzt. Mit diesem zweiten Band hat Herr Robotham uns auf einen Fall mitgenommen, der spannend war und immer spannender wurde. Es gab Szenen, die wirklich nichts für schwache Nerven sind (und daher genau richtig für mich). Es gab rasante Verfolgungsjagden, spannende Ermittlungen, mit jeder Seite sind wir tiefer in Evies Vergangenheit eingetaucht und damit der Lösung immer nähergekommen. Wir haben erfahren, wie beeinflussbar die Politik und das Rechtssystem sind und haben immer wieder Showdowns gehabt, die mich gefesselt haben. Das Buch war wirklich ein absoluter Pageturner und ich werde auch den nächsten Band definitiv lesen! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Michael Robotham hat mich mit dem zweiten Fall für Cyrus Haven komplett gefesselt. In „Fürchte die Schatten“ geht es rasant zu. Ein wirklich guter Psychothriller, bei dem mir vor allem die Kapitel aus Evies Sicht gut gefallen haben. Die Seiten flogen nur so dahin und die Spannung stieg und stieg. Wir hatten grausame Szenen, alptraumhafte Szenen und es war ein wirklich genialer Thriller.

5 Sterne von mir und ich werde die Serie definitiv weiterverfolgen!

Bewertung vom 27.04.2024
Das Grab im Eis / Hildur Bd.2
Rämö, Satu

Das Grab im Eis / Hildur Bd.2


ausgezeichnet

Absolut fesselnde Fortsetzung

Worum geht’s?
Der Kommunalpolitiker Hermann Hermannsson wird tot im Schnee gefunden. Erschossen. Hildur und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und müssen feststellen, dass nicht nur einer ein Mordmotiv hat. Gleichzeitig kommen auch immer mehr Hinweise zu Hildurs vermissten Schwestern ans Licht.

Meine Meinung:
Der Kriminalroman „Hildur – Das Grab im Eis“ ist der zweite Fall für Hildur Rúnarsdóttir. Und auch hier bringt uns Satu Rämös atmosphärischer Schreibstil wieder tief hinein in den eisigen und dunklen Norden. Wir lesen zum einen aus der Gegenwart von Dísa und von Hildur, aber erleben auch immer wieder Rückblicke aus der Sicht von Rakel, Hildurs Mutter.

Aber bevor ich weiterschreibe: Warum zum Teufel hat sich Jakob den Bart abrasiert? Mit langen Haaren und Bart als strickender Wikinger hat er mir viel besser gefallen. Tja, gegen die Liebe und den Geschmack von seiner Freundin kommt man eben nicht an… Ansonsten hat mir das Team wieder absolut gut gefallen. Wir haben Hildur näher kennengelernt, ebenso Jakob und mehr über die Vergangenheit bzw. die aktuellen Probleme der beiden erfahren. Und auch Tinna, Hildurs Tante, durften wir wieder begegnen. Sie habe ich irgendwie besonders ins Herz geschlossen. Alles total sympathische Menschen. Menschen, die so real wirken wie du und ich, was einen ganz besonderen Charme hat.

Und auch der Fall war wieder sehr spannend. Wir hatten eine stetig steigende Spannungskurve mit mehreren Peaks und es wurde keine Sekunde langweilig. Im Gegenteil! Jeder Blickwinkel hatte etwas ganz Eigenes inne und besonders die Rückblicke in die Vergangenheit zu Rakel haben mich total gefesselt. Ob Hildur jemals erfahren wird, was damals passiert ist? Wahrscheinlich haben wir Leser ihr hier etwas voraus – seid gespannt! Und als dann die einzelnen Erzählstränge teils zusammengeführt werden, teils immer weiter voranschritten und wir immer mehr erfahren haben, wurde auch das Lesetempo immer rasanter. Ich habe mit weit aufgerissenen Augen Seite um Seite verschlungen und das Ende war einfach perfekt. Wobei ich – ohne zu spoilern – nicht sicher bin, ob wir nicht in den weiteren Bänden nochmals nach Spanien kommen werden oder Dísa nochmals begegnen werden. Aber für mich war das eigentliche Highlight Hildur auf den Färöer-Inseln. Auch hier ohne zu spoilern nur so viel: Ich hoffe sehr, dass wir auch hierüber noch mehr lesen dürfen. Die eigentlich drei Enden des Buches waren spannend, verheißungsvoll und emotional. Für mich auf jeden Fall eine Serie, die ich definitiv weiterlesen werde, das Erscheinungsdatum des nächsten Teils im Oktober 2024 habe ich mir bereits abgespeichert und ich freue mich schon sehr darauf!

Fazit:
Satu Rämö beweist mit dem zweiten Fall für „Hildur – Das Grab im Eis“, dass die Kriminalserie das Zeug hat, eine meiner Lieblingsserien zu werden. Hier lesen wir aus drei Perspektiven. Einmal gehen wir in die Vergangenheit zu Rakel, Hildurs Mutter. Dann sind wir in der Gegenwart zum einen natürlich bei Hildur und ihrem Team und zum anderen bei Dísa. Es war wieder absolut spannend und ich wurde hineingezogen ins kalte, windige, eisige Island. Aber es war nicht nur spannend, sondern diesmal auch besonders emotional und zu Herzen gehend. Und das Ende hat mir absolut Appetit auf den nächsten Band gemacht. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Mit Hildur. In Spanien. Und überhaupt.

5 Sterne von mir und ich hoffe sehr, dass wir im nächsten Band noch viel mehr erfahren. Ich freue mich schon sehr darauf!

Bewertung vom 27.04.2024
Aufbruch / Eine grenzenlose Welt Bd.1
Roos, Sonja

Aufbruch / Eine grenzenlose Welt Bd.1


ausgezeichnet

Absolutes Lesehighlight

Worum geht’s?
Hamburg 1892: Die Choleraepidemie hat die Stadt voll im Griff. Um der Gefahr zu entgehen, verlassen Marga und ihre Cousine Rosie ihre Heimat auf einem Auswandererschiff mit Ziel New York. Hier erhoffen sie sich einen Neustart in ein besseres Leben. Doch nicht alles ist Gold, was glänzt.

Meine Meinung:
Mit „Eine grenzenlose Welt – Aufbruch“ habe ich meinen ersten Roman von Sonja Roos gelesen und ich war absolut hin und weg! Mit dem Start ihrer Auswanderer-Saga hat sie mich mitten hineingezogen in das Hamburg und New York um die 1900er Jahre.

Ein besonderes Highlight waren ihre Protagonisten. Marga, die durchsetzungsstarke junge Frau. Rosie, die von allen ob ihrer Schönheit bewundert wird, aber mit einer dunklen Vergangenheit zu kämpfen hat. Nando, der versucht, auf die rechte Bahn zu kommen und Simon, der von der ersten Sekunde an Rosie verfallen ist. Das sind unsere Hauptcharaktere, die mir direkt ans Herz gewachsen waren. Aber wir begegnen vielen weiteren Charakteren, allen voran Ma Sally, die mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist. Und wie wir dem Nachwort entnehmen können, sind viele fiktive Figuren an reale Personen der Geschichte angelehnt.

Unsere Protagonisten machen bereits das Herz des Buches aus. Und zusätzlich haben wir dann noch die Geschichte selbst. Gut recherchiert und perfekt umgesetzt, war das Buch für mich ein wahrer Pageturner. Wir hatten die Choleraepidemie, haben erlebt, wie die Menschen alles für einen Neustart in einem anderen Land aufgegeben haben. Mit welchen Problemen in der alten sowie neuen Heimat zu kämpfen war. Die Zustände in den Immigrantenunterkünften und und und. Lauter spannende historische Fakten, die wir hautnah miterleben durften. Es gab emotionale Momente, spannende Momente, Gänsehautmomente und ich habe lange nicht mehr so einen fesselnden Serienauftakt lesen dürfen, wie den Aufbruch unserer vier Freunde! Ich habe es geliebt, sie näher kennenlernen zu dürfen. Das Buch hatte alles: Herz, Gefühl, Emotionen, Spannung, Erwartungen, Hoffnung und Enttäuschungen. Dann die perfekt dargestellten Orte in der damaligen Zeit – ich konnte beim Lesen die Menschenmenge fühlen, die dunklen Gassen. Es war atmosphärisch und was soll ich sagen? Es war einfach nur genial und ich frage mich, wie ich bislang an der Autorin vorbeigekommen bin, wo ich doch historische Romane liebe. Ein ganz klares Lese-Muss für alle Fans von u.a. Sarah Lark oder Anne Jacobs – an diesem Buch kommt ihr nicht vorbei. Und mit dem Cliffhanger am Ende fiebere ich schon jetzt dem zweiten Teil entgegen. Das ist der einzige negative Punkt: Wir müssen noch soooo lange warten, bis wir wissen, wie es weitergeht!!!

Fazit:
Mit dem ersten Teil ihrer Auswanderersaga „Eine grenzenlose Welt – Aufbruch“ erschafft Sonja Roos eine wundervolle Welt, die vor allem durch ihre Protagonisten geprägt ist. Selten trifft man in Büchern Menschen, die einem direkt so ans Herzen wachsen und so lebendig und charaktervoll dargestellt sind. Dazu noch Personen, die es teils im wahren Leben gegeben hat. Das gepaart mit den historischen Fakten, von denen es unendlich viele in dem Buch gibt, die aber so geschickt mit der Fiktion verwebt sind, dass es keine Sekunde langatmig ist, machen das Buch zu einem wissenswerten Lesehighlight, das zudem mit der perfekten Mischung aus Emotionen, Spannung, Hoffnungen und Enttäuschung aufwartet.

Ein absolut perfekter Einstieg in eine Serie, bei der ich schon jetzt der Fortsetzung entgegenfiebere! 5 Sterne mit Sternchen von mir!

Bewertung vom 22.04.2024
Der Buchspazierer
Henn, Carsten Sebastian

Der Buchspazierer


ausgezeichnet

Wundervolle Begegnungen

Worum geht’s?
Carl Kollhoff könnte eigentlich schon in Rente sein, doch er liebt es, seinen Kunden nach Geschäftsschluss der Buchhandlung ihre bestellten Bücher nach Hause zu bringen. Dabei begegnet er Schascha, einer 9jährigen, die sich ihm an die Fersen heftet.

Meine Meinung:
Carsten Henn schreibt einfach wundervolle Wohlfühlromane. Auch in „Der Buchspazierer“ kreiert er wieder herzliche und einprägsame Charaktere, erschafft eine wundervolle Welt und führt uns gemeinsam mit Carl durch dessen Stadt.

Carl ist einfach wundervoll. Für ihn ist das Austragen der Bücher schon fast ein Ritual. Er kennt jeden Pflasterstein und seine Füße finden blind den Weg von Haus zu Haus. Schön finde ich auch, dass er – selbst sehr belesen – seinen Kunden Namen von Romanfiguren gibt, die zu diesen passen. So hat man als Leser gleich ein Bild von der entsprechenden Person. Auch die kleine Schascha ist toll. Vorlaut und wirklich weit für ihr Alter, lässt sie sich nicht von ihm abwimmeln. Im Gegenteil, sie führt durch ihre Art und ihr Tun die Menschen und Carl noch näher zusammen.

Und mitzuerleben, wie sich Carl, seine Kunden und Schascha annähern, ist einfach schön zu lesen. Wie Schascha, will man selbst auch einen Blick in die Welt der Kunden werfen. Sei es Mr. Darcy in seiner dunklen Villa, Effi, die häusliche Gewalt erlebt, die Nonne, die Kriminalromane liebt. Wir lernen mit jeder Seite diese Menschen näher kennen und ich mochte jeden von ihnen. Und mitzuerleben, wie sich die Freundschaft aller immer weiter aufbaut, die Welt immer kleiner wird, ist einfach wundervoll. Dieses Buch ist wirklich ein Wohlfühlroman, der zu Herzen geht. Und der zeigt, wie Freundschaften entstehen können und wie wichtig der Zusammenhalt für den einzelnen ist. Wie wichtig es auch ist, alten, einsamen Menschen beizustehen und für sie da zu sein. Ein wirklich tolles Buch, das ich allen nur ans Herz legen kann. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
„Der Buchspazierer“ ist eine weitere wundervolle Romanfigur aus der Feder Carsten Henns. Überhaupt sind alle Charaktere, die er in der Welt des Buchspazierers erschafft, Menschen, wie man sie zu gerne in seinem Leben hätte. Es geht um Zusammenhalt, die Macht von Freundschaft und darum, füreinander da zu sein und einander zu helfen. Der Roman führt uns in eine schöne Welt, in der es viel zu entdecken gibt und in der wir all diesen tollen Menschen begegnen dürfen. Erneut ein Wohlfühlroman des Autors, dessen Seiten nur so dahinfliegen beim Lesen.

5 Sterne von mir und bitte mehr von solchen Büchern mit solch eindrucksvollen Protagonisten!

Bewertung vom 21.04.2024
Kein guter Mann (eBook, ePUB)
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tragikomisches Lesehighlight

Worum geht’s?
Walter ist Postbote und kurz vor der Rente. Als er sich mit einem Kunden anlegt und dieser mit einer Klage droht, soll er in den Frühruhestand, doch er weigert sich. Deshalb wird er zwangsweise nach Engelskirchen in die Christkindfiliale versetzt, wo ihn ein Schreiben an den lieben Gott erreicht, das er kurzerhand beantwortet.

Meine Meinung:
Nachdem mich mein erstes Buch von Andreas Izquierdo absolut begeistert hat, musste ich unbedingt gleich seinen Roman „Kein guter Mann“ lesen; und was soll ich sagen: Dieser hat mich noch mehr fasziniert und bewegt! Auch hier kann ich nur sagen: Der Autor hat ein so wundervolles Schriftbild, wie man es nur selten findet. So fließend, einfühlsam und lebendig, es ist einfach ein Genuss, sich von den Worten leiten zu lassen.

Wir begleiten in dem Buch Walter, der griesgrämig wirkt, aber eigentlich ein herzensguter Mensch ist. Trotz seiner brummigen Art war er mir direkt sympathisch. Einmal lesen wir aus der Gegenwart und immer wieder dürfen wir auch in Walters Vergangenheit in den 1980er Jahren blicken. Wie er seine Frau Barbara kennengelernt, eine Familie gegründet hat und wie sein Leben zu dem wurde, das es jetzt ist und das eigentlich ganz anders hätte verlaufen sollen.

Und am Anfang gibt es wirklich einige Stellen, an denen ich herzlich Schmunzeln musste, z.B. bei seiner mündlichen Prüfung. Aber auch hier waren bereits emotionale Stellen. Und im Laufe des Buches erfahren wir, wie ein Leben durch Missverständnisse, falsche Presse und mit den neuen Medien durch Hetze auf Social Media in ein falsches Licht und richtiggehend zerstört werden kann. Wie aus einem guten Menschen ein schlechter Mensch werden kann. Das ist auch die eigentliche Tragik an dem Roman. Durch die Erzählstränge der Gegenwart und der Vergangenheit sehen wir, wie positiv Walters Leben hätte sein können und wie es durch Entscheidungen etc. auf einen ganz anderen Weg geschickt und in ein ganz anderes Licht gestellt wird. Der Autor verarbeitet absolut eindrucksvoll, wie äußere Einflüsse eine einzelne Person aufbauen oder zerstören können. Ich konnte in diesem Buch Lachen und ich war emotional tief berührt. Es war ein wirklich wundervolles Buch und für mich ein Lesehighlight, das seinesgleichen sucht! Ein Pageturner mit einem Ende, das zugleich schön und traurig ist. Zum Glück gibt es Ben! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, vor allem an alle Carsten Henn Fans. Ein bisschen war ich an den Buchspazierer erinnert.

Fazit:
Mit „Kein guter Mann“ schreibt Andreas Izquierdo ein absolutes Lesehighlight, das mich tief berührt, aber auch Schmunzeln lassen hat. Wir erleben, wie ein Leben durch äußere Einflüsse ins Positive oder Negative verändert werden kann, ohne dass man wirklich Einfluss nehmen kann. Ich mochte Walter und habe ihn total gerne begleitet. Er ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit, der es nicht immer einfach hatte und doch für alle immer nur das Beste wollte. Seine Geschichte, egal ob in der Vergangenheit oder der Gegenwart, hat mich tief berührt und ich konnte nicht aufhören, zu lesen.

Dieses Buch ist mein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr, daher ganz klar 5 Sterne!

Bewertung vom 21.04.2024
Extinction. Wenn das Böse erwacht
Preston, Douglas

Extinction. Wenn das Böse erwacht


ausgezeichnet

Eine genial grauenhaft Dystopie

Worum geht’s?
In den Rocky Mountains liegt Erebus, ein Park, in dem Pflanzenfresser des Pleistozäns mittels De-Extinktion zum Leben erweckt und von gut betuchten Gästen beobachtet werden können. Als ein Milliardärssohn und seine Frau tot aufgefunden werden, geraten zunächst Öko-Terroristen in Verdacht. Doch schnell stellt sich heraus, dass hinter den Morden etwas viel Grauenvolleres steckt.

Meine Meinung:
Ich bin ein absoluter Fan der Pendergast-Reihe und Douglas Preston zählt zu den wenigen Autoren, deren Bücher ich blind kaufe. Und auch mit seinem Thriller „Extinction – Wenn das Böse erwacht“ hat er wieder bestätigt, dass er zurecht zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt. Es ist beeindruckend, wie er mit Worten eine Welt erschafft, in der man komplett versinken kann und in der Unmögliches und Unrealistisches absolut real wird.

Hier begleiten wir die CBI-Agentin Cash und den Sheriff Colton, die in Erebus, einem Dinosaurierpark, ermitteln. Die beiden gefallen mir gut. Eingängige Charaktere mit kleinen Eigenheiten, die perfekt in das Buch passen. Auch die anderen, mit denen wir zu tun haben, Maximilian, Romanski, Karman und wie sie alle heißen, sind Charaktere, die nicht besser erschaffen hätten werden können. Die Ermittlungen sind geprägt von einem genialen Scharfsinn und wirken komplett authentisch.

Dann die Geschichte selbst: Es fängt schon spannend an, aber wir haben es bis zum Ende mit einer immer weiter ansteigenden Spannungskurve zu tun. Dazu die wundervollen Landschaftsbilder, wenn wir die riesigen Mammuts in ihrem natürlichen Habitat beobachten dürfen. Die Riesenfaultiere. Wirklich tolle Bilder, die Herr Preston seinen Lesenden in den Kopf schreibt. Dann wird es spannender und spannender. Besonders die Szenen in den alten Minen haben mir gut gefallen, hier hatten wir absolut atmosphärische Spannung. Dann die Labore, in denen die Tiere gezüchtet werden – ich will nicht zu viel sagen, aber es war so wundervoll wie unglaublich und Gänsehaut ist garantiert. Ich konnte mitfiebern, hatte die Angst im Nacken sitzen und habe das Buch mit weit aufgerissenen Augen verschlungen! Dann hatten wir mehrere Showdowns, die diesen Thriller perfekt abgerundet haben und auch einen kleinen Cliffhanger, der der Fantasie viel Platz für Alpträume lässt. Besonders gefallen hat mir auch das Nachwort, in dem der Autor beschreibt, wie weit die Forschung tatsächlich schon ist und was jetzt schon möglich ist. Wer weiß: Vielleicht wird seine Fiktion irgendwann ein Realität! Dieses Buch ist absolut fesselnd und mitreißend und ein Muss für alle Preston & Child Fans!

Fazit:
Douglas Preston beweist mit seinem Thriller „Extinction – Wenn das Böse erwacht“ wieder einmal, warum er ein absoluter Lieblingsautor von mir ist, von dem ich jedes Buch gelesen haben muss! Es ist atmosphärisch, auch hier werden die unglaublichen Dinge real und beim Lesen habe ich keine Sekunde daran gezweifelt, dass es so einen Park tatsächlich geben könnte. Es wurde von Seite zu Seite spannender, die Bildsprache ist absolut unglaublich. Wir hatten wundervolle Landschafts- und Tierszenen, aber genauso grauenvolle Verfolgungsjagden und Tatorte. Ich bin durch die Seiten gerannt, habe mich verfolgt gefühlt, habe mit weit aufgerissenen Augen die Szenen im Labor und den Minen mitverfolgt und bin durch die Showdowns gehetzt. Ich habe das Buch total verschlungen und durch das Nachwort des Autors wurde alles noch realer.

Ganz klar 5 Sterne von mir, dieses Buch muss man gelesen haben!