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jacky1304

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2023
Stranded - Die Insel
Goodwin, Sarah

Stranded - Die Insel


sehr gut

Vor Maddy liegt eine spannende Zeit. Sie hat sich erfolgreich für ein einjähriges TV-Format qualifiziert, in dem sie mit sieben fremden Personen auf einer einsamen Insel vor der schottischen Küste (über)leben soll. Von Bodycams gefilmt und nur mit dem nötigsten Equipment ausgestattet, startet diese außergewöhnliche Zeit. Doch bald geht es in der Gruppe nicht nur um den Bau einer geeigneten Unterkunft oder das Sammeln von Lebensmittelvorräten - die Stimmung kippt. Maddy wird erst zum Sündenbock der Gruppe, später zur Aussätzigen und Gejagten. Es gibt Tote, die nicht an Hunger oder Krankheit starben.
18 Monate später wird die junge Frau völlig verwahrlost aufgegriffen und erzählt in einem Live-Interview im TV ihre Geschichte und wie alles derart eskalieren konnte.

Auch wenn man von Beginn an weiß, dass Maddy das Projekt überlebt, geht keine Spannung verloren. Das schafft die Autorin durch einige geschickte Andeutungen und zahlreiche Sprünge in Maddys Vergangenheit und das Interview nach ihrer Rückkehr in die Zivilisation.
Der Leser erfährt die komplette Geschichte nur aus Sicht der jungen Frau. Das hat bei mir für einige verwirrte Momente gesorgt, weil ich die anderen Gruppenmitglieder so nie richtig einschätzen konnte. Die Beweggründe für die Heftigkeit ihrer Reaktionen bleiben lange Zeit unklar. Die Charaktere waren mir allesamt nicht wirklich sympathisch - selbst Maddy konnte ich nicht wirklich leiden. Trotz allem habe ich mit ihr gelitten, gebangt, gehofft und gerätselt
.
Die Auswahl der Charaktere ist gut gewählt und meiner Meinung nach nah am echten Leben: der draufgängerische Anführer, zahlreiche Mitläufer und die „seltsame“ Einzelgängerin, die zum Opfer der Gruppendynamik wird. Durch etliche Umstände eskaliert die Situation, wie das nach und nach passiert, war spannend zu lesen.

Trotz ein paar Schwachpunkten mochte ich das Buch wirklich gerne. Die Thematik ist vielversprechend, der Schreibstil flüssig, das Cover ansprechend. Ab der Hälfte nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf und man fliegt nur so durch die Seiten.
Von mir eine Leseempfehlung

Bewertung vom 20.03.2023
Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


sehr gut

Laura Jacobs hat es gerade erst geschafft eine Katastrophe in ihrer Berliner Bankfiliale zu verhindern (Band 1 der Reihe) und steckt bereits im nächsten Schlamassel. Nun wird sie im Zuge einer Beförderung in die Zentrale nach Frankfurt am Main beordert und soll dort einen möglichen Skandal aufdecken. Doch je näher sie der Lösung kommt, desto mehr verärgert sie die mächtigen Hintermänner der zwielichtigen Finanzbranche.

Ich bin großer Veit Etzold-Fan und lese jedes seiner Bücher. Nachdem mich der Vorgängerband „Die Filiale“ nicht wirklich überzeugen konnte, hat mir dieser Band wirklich gut gefallen. Man muss sich natürlich im Klaren sein, dass es hier nicht um strömendes Blut, abgetrennte Gliedmaßen und extreme Brutalität geht. Aber wenn man das weiß und offen gegenüber dem „neuen“ Etzold ist, wird man das Buch durchaus mögen. Die Spannung ist anders, aber durchgehend vorhanden!

Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel angenehm lang. Ich mochte diese Kleinigkeiten wie die Ortsangaben zu Beginn der Kapitel oder das Personenregister ganz vorne im Buch. Außerdem sind die Protagonisten gut dargestellt.
Als Kritikpunkte möchte ich die Beziehung zwischen Laura und ihrem Mann Timo ansprechen. Es fallen manchmal Dialoge, die zwar irgendwie witzig sind, trotzdem würde ich dem Paar im wahren Leben einige Eheprobleme andichten.
Des weiteren haben mich die zahlreichen Sprichwörter irgendwann genervt. Gefühlt bringt ständig jeder Protagonist irgendwelche davon in die Gespräche ein (Beispiel: „Wenn du durch die Hölle gehst, geh weiter“). Irgendwann war es mir zu viel des Guten.

Das Ende ist vielversprechend und der Autor hat es mal wieder geschafft, dass ich mir auch Teil 3 zulegen werden. Ich denke, das sagt alles.

Bewertung vom 24.02.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


sehr gut

Elin und ihr Partner Will werden zur Verlobungsfeier ihres Bruders Isaac in ein entlegenes Hotel in den Schweizer Bergen eingeladen. Doch nach kurzer Zeit verschwindet die zukünftige Braut und eine Lawine schnürt das ehemalige Sanatorium von der Außenwelt ab. Damit nicht genug: auch familiär gibt es einige Unstimmigkeiten, die nach und nach ans Licht kommen.

Das Buch beginnt sehr spannend. Der Schreibstil ist toll, die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Autorin schafft es immer wieder den Leser auf eine andere Fährte zu bringen. Über Kurz oder Lang wusste ich gar nicht mehr, was ich glauben soll. Leider wurde genau das mir aber irgendwann zu viel.
Auch konnte ich Elins Verhalten oft nicht nachvollziehen. Für eine ehemalige Kriminalpolizistin wirkte sie mir zu sprunghaft und äußerst emotionsgesteuert. Ich war an einigen Stellen sehr genervt von ihr und es fehlte mir an Professionalität.
Positiv fand ich, dass nach und nach die Hintergründe von Elins und Isaacs Familie beleuchtet wurden. Mit der Auflösung habe ich so gar nicht gerechnet und trotzdem war es glaubhaft.

Alles in allem ein solides Buch, aber durch die benannten Schwachstellen für mich kein Highlight.

Bewertung vom 08.01.2023
NIGHT - Nacht der Angst
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


weniger gut

Charlie, eine junge Studentin, sucht eine Mitfahrgelegenheit, um überstürzt die Universität hinter sich zu lassen und zurück zu ihrer Oma zu kommen. Dadurch lernt sie Josh kennen, der anbietet sie mitzunehmen. Doch bereits während der ersten zurückgelegten Kilometer merkt sie, dass der angebliche Hausmeistergehilfe der Universität nicht ehrlich zu ihr ist und Charlie zweifelt an ihrer Entscheidung die Reise mit ihm angetreten zu haben.

Das Cover spricht mit sehr an. Und auch die Story klang verdammt vielversprechend. Dank des tollen Schreibstils war ich schnell in der Geschichte drin. Doch dann kam leider zeitnah die Enttäuschung: die Handlung ist zäh, teilweise sogar bizarr, und Charlie hat mich fast durchgehend aufgeregt.
Lasst mich klarstellen, dass ich von Büchern keinesfalls erwarte, dass sie absolut realistisch dargestellt werden. Aber die Handlung hier hat den Vogel abgeschossen. Die Protagonistin ist absoluter Film-Fan und leidet zufällig unter einer Krankheit, die sie manchmal in Filme hineinkatapultiert und sie dadurch nicht mehr zwischen Realität und Fantasie unterscheiden lassen kann… wirklich?! Zudem vernebeln ihr noch Medikamente ihre Wahrnehmung. Nicht zu vergessen sind mehrere Traumata, die sie nicht annähernd verarbeitet hat. Puh, alles ein bisschen viel des Guten.

Zugute halten möchte ich, dass es circa auf der Hälfte einen kurzen Twist gab, den ich spannend fand. Leider dreht das Ganze dann aber wieder ins Absurde ab.
Und auch das Ende ist, sagen wir, filmreif. Aber leider nicht oscarverdächtig, sondern eher so, dass man froh ist, wenn der Abspann erscheint, man den Kinosaal verlassen kann und sich auf dem Weg zum Ausgang ärgert, dass man das Geld nicht in etwas anderes investiert hat.

Schade.

Bewertung vom 18.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


gut

Er ist reich. Er ist berühmt. Nun schwimmt er tot im See - in der Silvesternacht wurde Rhys ermordet. Und eigentlich mochte ihn niemand aus seinem Umfeld so wirklich. Es gibt viele Verdächtige und umso mehr Mordmotive.
Die Verantwortung den Fall zu lösen haben die Waliserin Ffion und der Engländer Leo, die nun notgedrungen zusammenarbeiten müssen, weil der Fall in keinen eindeutigen Zuständigkeitsbereich fällt.

Ich habe mir viel von diesem Kriminalroman versprochen. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, ebenso der Klappentext. Die Story schien äußerst spannend.
Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Das liegt zum Einen an den unfassbar vielen Charakteren. Ständig springt man in der Perspektive und zusätzlich noch in der Zeit. Ich habe eine Weile gebraucht um mir zu merken wer mit wem in welcher Beziehung steht und wie zum Opfer stand.
Außerdem fand ich die Passagen mit Ffion sehr anstrengend. Sie war mir gänzlich unsympathisch - was ja nicht unbedingt schlecht sein muss - hat sich aber benommen wie 15 und nicht wie Anfang 30… Erst gegen Ende wurde sie mir näher gebracht, weil sie auch mal Gefühle zulassen konnte und nicht alle ihre Mitmenschen vor den Kopf gestoßen hat.
Ich bin froh, dass ich das Buch als Ebook gelesen habe und die Wörterbuch-Funktion nutzen konnte. Der Schreibstil und die Kapitellänge haben mir zwar gefallen, allerdings gab es einige Wörter, die ich nachschlagen musste.
Auch die walisischen Redewendungen, die übrigens nur selten übersetzt wurden, fand ich hinderlich für den Lesefluss.

Das Ende hat mir gut gefallen und mich auch sehr überrascht. Ich habe viel mitgerätselt, darauf wäre ich aber nie gekommen.

Alles in allem für mich leider nur Mittelmaß. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 25.11.2022
Ihre Schwester
Jensen, Louise

Ihre Schwester


sehr gut

Thriller-Fans aufgepasst! Nicht blutrünstig, aber aus psychologischer Sicht durchgehend spannend. Man fliegt nur so durch die Seiten und kann am Ende eines Kapitels nur schwer das Buch zur Seite legen.
Die Geschichte ist aus Graces Sichtweise erzählt, springt aber immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit. So werden beim Lesen etliche Fragen aufgeworfen, der Kreis schließt sich nur langsam. Das hat mir äußerst gut gefallen.
Hervorheben möchte ich die Beziehung zwischen Grace und ihren Großeltern - so herzlich und von der Autorin absolut authentisch dargestellt.

Das Ende hat mir leider nicht gefallen. Plötzlich geht alles ruckzuck, die Ereignisse überschlagen sich. Ich habe auf den letzten Seiten oft die Augen verdrehen müssen, weil ich es so absurd fand.

Das Cover ist zwar schlicht, aber meiner Meinung nach sehr ansprechend.

Ich werde die Autorin definitiv im Auge behalten. Da dies ihr Debütroman ist, ist da sicherlich noch Steigerung möglich.

Bewertung vom 16.11.2022
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum


sehr gut

Es ist bereits lange Tradition, dass die drei Familien zusammen ins neue Jahr feiern. Nina, Lollo und Malena sind seit Schulzeiten befreundet und obwohl der Kontakt nicht mehr allzu rege ist, gehört die jährliche Silvesterparty stets dazu. Doch dieses Jahr wird alles anders. Während der Party verschwindet Lollos siebzehnjährige Tochter Jennifer plötzlich. Wer hat etwas damit zu tun? Wie wirkt sich das auf die Familien aus? Und am wichtigsten: wer verbirgt welche Geheimnisse?

Es handelt sich meiner Meinung nach um einen Spannungsroman. Wir haben verschiedene Blickwinkel und sind dadurch direkt voll in der Geschichte. Der Leser erfährt bereits auf den ersten Seiten, was passiert ist. Die Spannung besteht danach „nur“ noch aus dem Rätseln der anderen Protagonisten, was passiert sein könnte, und der Frage wann sich alles aufklärt.
Gut gefallen haben mir auch die Rückblicke in Geschehnisse aus früheren Jahren. Dadurch schließt sich nach und nach der Kreis und es fehlt zu keinem Zeitpunkt an Spannung.
Zum Ende gab es nochmal eine interessante Wendung mit der ich nicht gerechnet habe.

Alles in allem ein gutes Buch mit unterschiedlichen Charakteren. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge.
Positiv erwähnen möchte ich auch noch das Cover. Ein absoluter Blickfang, großes Kompliment dafür!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2022
Miss Kim weiß Bescheid
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


sehr gut

Cho Nam-Joo schafft es wieder einmal ein literarisch äußerst gelungenes Werk zu veröffentlichen.
Obwohl ich eigentlich nicht der große Fan von Kurzgeschichten bin, da mir meist die Tiefe der Charaktere fehlt, fand ich dieses Buch toll.
Die Frauen haben mit verschiedenen Themen zu kämpfen, die jedoch alle Bezug zu aktuell vorherrschenden Problemen der koreanischen Kultur haben. Die Ungleichbehandlung von Mann und Frau im Job, Mobbing auf Social-Media und häusliche Gewalt sind nur einige davon. Da diese Thematiken auch in der westlichen Welt zu finden sind, fehlte es mir als Leserin keineswegs an Verständnis für die Protagonistinnen.
Natürlich hat mich nicht jede Geschichte gleich stark angesprochen, aber das muss es auch gar nicht! Da hier acht Frauen und ihre Geschichten skizziert werden, ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei, was ihn besonders berührt, bewegt, schockiert oder zum Grübeln bringt.

Danke an die Autorin für ihren Mut über solch wichtige Themen zu schreiben, obwohl sie in ihrem Land wieder einmal ordentlich Gegenwind und sogar Hass erfährt. Unsere Welt braucht mehr mutige, starke Frauen wie Cho Nam-Joo!

Von mir eine klare Empfehlung - und das nicht nur für Frauen. Es würde mich freuen, wenn auch Männer dieses Buch zur Hand nehmen und dadurch vielleicht sogar zum Nachdenken angeregt werden könnten.

Bewertung vom 29.10.2022
Meine bessere Schwester
Wait, Rebecca

Meine bessere Schwester


gut

Zwillinge sind unzertrennlich. Zwillinge wissen immer, was der/die andere denkt. Zwillinge kann nichts auseinander bringen.
Falsch. Denn all diese Punkte treffen auf Hannah und Alice nicht zu.
Die Geschichte beginnt im Jahr 2018 auf einer Beerdigung. Obwohl das Ereignis ein trauriges ist, ist die Darstellung skurril und ziemlich amüsant. Trotzdem merkt der Leser schnell, dass es einige familiäre Probleme gibt: Hannah und Alice haben sich einige Jahre nicht mehr gesehen bzw. miteinander gesprochen. Der Vater ist tot. Bruder Michael ist sehr mit sich beschäftigt und auch die Mutter wirkt äußerst schwierig.

Nun erfährt der Leser nach und nach, was über die Jahre passiert ist. Denn nicht nur die Gründe für die komplizierte Beziehung zwischen den Zwillingen ist interessant - auch die Beziehung von Mutter Celia zu ihrer eigenen Schwester ist erwähnenswert.
Es geht um Konkurrenz, psychische Krankheiten, ungleich verteilte Liebe, Scheidungen, Betrug und vieles mehr.

Das Buch hat mir alles in allem gut gefallen. Der Schreibstil war toll, die Rückblenden gelungen. Auch die familiären Beziehungen fand ich gut dargestellt.
Der ausschlaggebende Grund für „nur“ 3 Sterne ist eindeutig das Ende. Plötzlich geht alles ganz schnell und innerhalb weniger Seiten wird nahezu alles umgeworfen. Für mich wirkt das leider nicht realistisch und eher so als wollte die Autorin das Buch schnell zu Ende bringen. Schade.

Bewertung vom 07.10.2022
Der Sturm
Harper, Jane

Der Sturm


sehr gut

Kiernan, Anfang Dreißig und frisch gebackener Papa, kommt aus familiären Gründen zurück in seine Heimat. Doch statt eines heimeligen Gefühls, reißt dieser Urlaub alte Wunden wieder auf, die der junge Mann nie vollständig verheilen lassen konnte.
Vor 12 Jahren nämlich starb sein älterer Bruder Finn auf tragische Weise während eines Sturms auf See - und Kiernan ist Schuld. Seitdem versucht er mit dieser Last zu leben. Als bei seinem Heimatbesuch dann auch noch eine junge Frau tot am Strand gefunden wird, holt ihn alles wieder ein und er muss sich der Wahrheit stellen: was geschah damals wirklich? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen im Sturm und dem Mord in der Gegenwart? Wem kannst du trauen?

Mir gefiel das Setting sehr. Eine niedliche Kleinstadt an der Küste, in der quasi jeder jeden kennt. Eine eingeschworene Gemeinschaft, die aber nun durch den Tod der jungen Frau erneut hart erschüttert wird. Die Ereignisse lösen Zwietracht zwischen den Bewohnern aus und plötzlich meint jeder jemanden zu kennen, der in die Sache involviert gewesen sein könnte.

Anfangs hatte ich einige Probleme mit den zahlreichen Personen. Da wir immer wieder zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her springen, gibt es etliche Namen, die man sich erstmal merken muss. Dazu kommt noch das Beziehungskonstrukt rund um Kiernan und seine Jugendfreunde. Wer hatte damals was mit wem? Wer konnte wen nicht leiden etc.
Doch sobald das Thema durch war, war ich total in der Geschichte gefangen. Man möchte unbedingt die Wahrheit erfahren und rätselt pausenlos mit Kiernan mit. Mal wirkt X verdächtig, kurze Zeit später macht Y etwas, das ihn/sie in den Vordergrund rückt.

Das Ende hat mich zwar überrascht, aber nicht überzeugt. Irgendwie hatte ich mir aber mehr erhofft. In Hinblick auf die zahlreichen Personen, die ich im Laufe der Geschichte im Verdacht hatte, hätte eines ihrer Motive - für mich - plausibler gewirkt.

Ich würde die Geschichte nicht wirklich als Thriller bezeichnen. Für mich handelt es sich eher um einen Spannungsroman. Es geht viel um typisches Dorfgetratsche, familiäre Konflikte, gut gehütete Geheimnisse. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge.
Für mich kein wirkliches Highlight, aber trotzdem lesenswert.