Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Leserin

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2024
Celebrity Crush / Celebrity Bd.1
Kristoffersen, Kirsti

Celebrity Crush / Celebrity Bd.1


sehr gut

Karoline mit K wird in den Sommerferien auf den Campingplatz verfrachtet, auf dem ihre Oma immer Urlaub macht. Karoline würde den Sommer viel lieber in ihrer Heimat mit ihrer besten Freundin Emma verbringen, doch ihre Eltern bleiben standhaft und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zu fügen. Während es zunächst noch so scheint, als würde es für Karoline der langweiligste Sommer ihres Lebens werden, lernt sie auf dem Campingplatz schon bald Nora und Mathias kennen - und Letzterer hat scheinbar ein ziemlich großes Geheimnis, welches er versucht, vor den Mädchen zu verbergen...

Zunächst einmal ist das Buch sehr angenehm geschrieben. Ich habe es als Hörbuch gehört und es fällt leicht, der Geschichte zu folgen. Es wird allerdings auch sehr deutlich, wer die Zielgruppe des Buches ist, denn es strotz nur so vor Jugendsprache und Anglizismen, was aber gut zum Alter der Protagonistinnen gepasst hat. Ansonsten fühlt man sich direkt in die Sommerferien und auf den gemütlichen Campingplatz versetzt, so atmosphärisch wurden der Ort und die Stimmung eingefangen.

Karoline ist ein recht bodenständiges Mädchen, das nicht drumherum kann, sich mit anderen zu vergleichen und dadurch immer wieder zu Unsicherheiten neigt. Sie ist niemand, der gern im Mittelpunkt steht, im Gegenteil, sie ist zufrieden mit ihrer kleinen Blase an Freundschaften/ Familie, in der sie lebt. Die Nebencharaktere wiederum blieben für mich ein wenig blasser, allen voran Mathias, was wahrscheinlich durch sein Geheimnis zu Stande kam. Die Seiten, die er Karoline von sich zeigt, sind jedoch sehr sympathisch und ehrlich. Nora, die im Verlauf des Buches Karolines Freundin wird, ist dagegen forscher und Emma, Karolines Freundin aus der Heimat, ist eher auf Äußerlichkeiten bedacht und scheint lieber im Mittelpunkt zu stehen.

Generell fand ich es etwas schade, dass Karolines Freundschaften zu anderen Mädchen meist durch Missgunst und Wettkampfverhalten geprägt waren. Emma möchte Karoline nicht einmal besuchen, während auch Nora sich zu Beginn das ein oder andere Mal nicht gerade freundschaftlich verhält (aber zumindest Nora wurde zum Ende hin sympathischer). Aber auch Karoline selbst behält viele Geheimnisse für sich und scheint ihren Freundinnen wenig Vertrauen entgegen zu bringen.

Die Liebesgeschichte selbst ist sehr süß, steht in ihren Anfängen und nimmt einen großen Raum des Buches ein. Ansonsten spielt das Leben auf dem Campingplatz ebenso eine große Rolle.

Alles in allem ein wirklich süßer, entspannter Jugendroman über die erste Liebe (mit Hindernissen).

Bewertung vom 05.04.2024
That Girl (eBook, ePUB)
Santos de Lima, Gabriella

That Girl (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Beim Lesen dieses Buches hatte ich oft das Gefühl - oh man, dieses Zitat möchte ich mir aufschreiben! Ich wusste zu Beginn absolut nicht, wohin die Reise gehen würde und das ist über weite Strecken so geblieben, was für mich gerade den Reiz von "That Girl" ausgemacht hat. Auf dem Buch steht fett, dass es kein Liebesroman sei (auf der anderen Seite ist es hier bei dieser Kategorie gelistet) und bereits zu Beginn tritt ein potentieller Love-Interest auf, der verdammt sympathisch wirkt und auch einem New Adult Buch entspringen könnte.

Tess war mir als Protagonistin zunächst ebenso ungreifbar. Mit der Zeit konnte ich mich aber sogar richtig gut in sie hineinversetzen und manchmal hat sie mir direkt aus der Seele gesprochen, vor allem, wenn es um das ständige Vergleichen zu Zeiten des Internets ging. Es tut gut, so etwas zu lesen und sich nicht alleine zu fühlen. Tess war selber voller Selbstzweifel, die sie aber durch den Perfektionismus ihres Berufs aber auch ihres gesamten Erwachsenenwerdens nicht laut aussprechen durfte. Vor allem dieses, ich bin cool, nett und unkompliziert konnte ich sehr gut nachvollziehen. Auf der anderen Seite bekommt man durch ihre inneren Gedanken mit, dass eben vieles für sie doch nicht so cool war, wie sie es nach außen gezeigt hat.

Leo wiederum war für mich über große Teile des Buches über ein Mysterium und ich denke, hier sollte man sich als LeserIn ein eigenes Bild machen. Hinzu kommen Tess' Freunde, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, aber auch Ausschnitte von Tess' Followern, beispielsweise durch Instagram-Posts. Viele dieser Kommentare würden mir genauso begegnen, wenn ich jetzt einfach Instagram öffnen würde.

Alles in allem überraschend gut und durch einen Handlungsstrang, den ich einfach nicht absehen konnte (Wie es sonst bei vielen New-Adult-Büchern nun mal einfach der Fall ist) auch überraschend spannend. Und dabei habe ich das Buch sogar als Hörbuch gehört, was widersprüchlich zu vielen stilistischen Mitteln des Buches war, denn Textnachrichten lesen sich einfach besser, als sie mit anzuhören (das wurde durchaus manchmal etwas verwirrend für mich).

Bewertung vom 02.04.2024
The Love Code. Wenn die widersprüchlichste Theorie zur großen Liebe führt / Chemistry Lessons Bd.1 (eBook, ePUB)
Nix, Susannah

The Love Code. Wenn die widersprüchlichste Theorie zur großen Liebe führt / Chemistry Lessons Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Aufmachung und Werbung richten sich an LeserInnen von Ali Hazelwood - welche ich liebe, sodass ich dieses Buch super gerne hören wollte. Der Beginn ist noch recht vielversprechend, denn hier steigen wir, ganz wie es die Inhaltsangabe verspricht, in Melodys Collegezeiten ein, zu welcher Jeremy sie vor einem pöbelnden Mann rettet und die beiden schließlich miteinander schlafen. Hier stimmte die Chemie zwischen den beiden und ich freute mich sehr, von ihrer Reise zu lesen.

Danach verliert sich die Geschichte jedoch leider in vielen wirren Abbiegungen. Auch das Fake-Dating-Szenario ist nur ein kleiner Teil des Plots, so verschwindend gering, dass ich mir definitiv etwas anderes vorgestellt habe. Zunächst zieht Melody aufgrund ihres Traumjobs nach LA, wo sie Kontakt zu Jeremy sucht. Schnell verschmelzen die Freundeskreise der beiden. Hier fand ich es auch unglaublich schade, dass Melody scheinbar keine alten Freunde hat, denn in ihrer ersten Zeit ist sie sehr einsam, ehe sie sich mit Jeremys Freundin anfreundet und ihren Kreis hier ein wenig öffnet. Auch auf der Arbeit knüpft sie keine neuen Kontakte, auch hier ist Jeremy zur Stelle, sodass sich alles um dieses kleine Universum dreht. Dadurch konnte ich Melody schwieriger kennenlernen.

Danach geht es mehr um Jeremys ehemalige/ jetzige Beziehungen oder gar um die Beziehungen der Nebencharaktere, als um die beiden. Mit der Zeit ging für mich dadurch die Chemie verloren, sodass es mir irgendwann nicht mehr wichtig war, dass die beiden zueinander finden. Zudem war Jeremys Charakter recht stereotyp (gut aussehender, reicher Charakter mit wechselnden Frauengeschichten). Melody wirkte hier auf jeden Fall authentischer. Beim Hören gefiel mir der Schreibstil recht gut, aber alles andere konnte mich leider so wenig abholen, dass auch dieser nichts rausreißen konnte.

Die Sprecherin war sehr angenehm.

Alles in allem leider nichts für mich.

Bewertung vom 31.03.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1 (eBook, ePUB)
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Klara arbeitet in der Sweet Lemon Agency, in der durch eine glückliche Fügung nach einem Hörbuchsprecher gesucht wird. Auserwählt wird nicht irgendein Sprecher, sondern Noel - derjenige, der Klaras liebstes Hörbuch eingesprochen hört und dem sie seitdem quasi jeden Abend lauscht. Als die beiden aufeinandertreffen, sprühe sofort die Funken.

Erzählt wird abwechselnd aus Klaras und Noels Sicht. Kyra Groh hat wirklich eine Gabe, den Protagonisten Leben einzuhauchen. Die stille, gutmütige Klara, die als CODA Kind bereits einige negative Erfahrungen sammeln musste und sich daher nicht mehr traut, in jeder Situation sie selbst zu sein, trifft hier auf den zutiefst verunsicherten Noel, der sich selbst verloren hat und dadurch eine große Wut auf die Welt mit sich herumträgt. Auch die Nebencharaktere wurden unfassbar stark charakterisiert, beispielsweise Noels Familie, die als Kleinbetrieb aus der alten Schule bestimmte Werte haben, die sich mit Noels nicht vereinen lassen oder die Mitarbeiter der Sweet-Lemon-Agency, die ein wilder, bunter und spaßiger Haufen sind.

Während Klara und Noel sich näher kommen, müssen sie sich gleichzeitig ihren eigenen Dämonen stellen. Ich mochte die Entwicklung der beiden sehr, denn beide wissen eigentlich sofort, dass es die große Liebe ist und es gibt wenig Hin- und her. Auch interessant waren die Einblicke in Klaras Leben als CODA-Kind und ihre Ängste, die hiermit einhergehen, während Noel viel mit sich selbst gehadert hat und zutiefst unglücklich war. Meine liebsten Teile waren jedoch die Einblicke in die Agentur, weil es unfassbar Spaß gemacht hat, dieser Truppe beim arbeiten zuzusehen. Ein Glück gibt es noch zwei weitere Teile, die auch dort spielen. Der Schreibstil der Autorin hat dabei diese feinfühlige, sanfte Geschichte perfekt ergänz.

Bewertung vom 24.03.2024
Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1
Westmoreland, Paul

Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1


sehr gut

Rudi und das Gruselrudel ist der Beginn einer neuen Kinderbuchreihe rundum den Werwolf Rudi, der gemeinsam mit seinen Freunden Femi, der Mumie und Elli, dem Geist, Abenteuer in einer gespenstischen Welt erlebt. In diesem ersten Band entdeckt Rudi einen kleinen Wolf, der scheinbar seine Familie verloren hat und begibt sich sofort auf die Suche, um diese zu finden.

Die Geschichte beginnt im Skaterpark, wo man einen kurzen Einblick in die Freundschaftsdynamik erhält. Rudi ist ein mutiger kleiner Werwolf mit einem großen Herz, der, nachdem er das verlorene, einsame Wolfsjunge findet, sich sofort um ihn kümmern möchte. Seine Eltern sind zunächst jedoch nicht allzu begeistert, weshalb er sich alleine und mitten in der Nacht im Knarzborken-Wald alleine auf die Sucht macht und hier so allerlei verschiedenen Wesen begegnet.

Die Geschichte macht Spaß und ist kurzlebig, wozu insbesondere die spannenden Illustrationen mit ihren starken Kontrasten beitragen. Es gibt einige kurze, lehrreiche Momente, beispielsweise der Wunsch, Entscheidungen als Rudel zu entscheiden. Außerdem wird die Spannung durch die Atmosphäre und die Suche selber geschaffen und es gibt hier keinen klaren Bösewicht. Die Trolle oder das Skelett werden in die Geschichte verwickelt und haben so ihre Eigenarten, ohne Rudi und Wolfi etwas Böses zu wollen.

Ich hätte mir ein wenig mehr Einblicke in die Welt selber gewünscht. Eine Weile dachte ich beispielsweise noch, dass Wolfi möglicherweise auch ein Werwolf sei und sich verwandeln würde. Außerdem haben die Freunde von Rudi nur zu Beginn und zum Ende einen relativ kurzen Auftritt. Da sie im Einband vorgestellt wurden, hatte ich mir die drei als Einheit vorgestellt und hätte mir gewünscht, sie wären stärker mit einbezogen worden, aber vielleicht passiert das noch in den Folgebänden.

Bewertung vom 24.03.2024
Hunting Souls Bd.1
Köpke, Tina

Hunting Souls Bd.1


sehr gut

In "Hunting Souls" erzählt Tina Köpke die Geschichte von Katrina, einer Untoten, und Tate, einem Jäger von allem Unnatürlichen. Die beiden werden unfreiwilliger Weise aneinandergebunden und müssen sich gleichzeitig den Gefahren ihrer magisch-finsteren Welt stellen. Aus einer unfreiwilligen Allianz entsteht mit der Zeit ein richtiges Dream-Team.

Das Buch ist eine große Empfehlung für Fans der Adams-Familie oder der Netflix-Serie Wednesday. Sobald man mit "Hunting Souls" startet, fühlte ich mich in die Serie zurückversetzt, nicht zu Letzt aufgrund von Katrina und ihrer liebenswürdig-schrägen Familie. Die Charaktere sind ein großer Pluspunkt dieses Buches. Katrina bezeichnet ihre eigenen Gefühle als "in Watte gepackt" und verhält sich dementsprechend meist passiv-sarkastisch. Ziemlich vieles scheint ihr egal oder sie hat nur einen kurzen Spruch dafür übrig, allerdings würde sie für ihre Familie alles tun (woran man dann doch merkt, dass ihr doch nicht alles egal ist). Ihre Schwester Lyn dagegen ist ein glückseliges Feuerwerk, der ihr absolutes Gegenteil scheint. Ihr Bruder kommt nur kurz vor und ihre Eltern sind wohlwollend und sympathisch. Sie empfanden jeden - wirklich jeden - mit offenen Armen. Denn da wäre noch die Jäger-Familie, die ihnen gegenüber eingezogen ist und zu denen auch Tate gehört. Tate ist locker, freundlich und meist entspannt. Er ist der perfekte Gegenpart für Katrina.

Ein Großteil des Buches stellt während der Hauptstory auch die Fraktionen Jäger und Übernatürlich gegenüber. Beide Seiten kämpfen hier mit so einigen Vorteilen. Es kommen daher sowohl einige verschiedene Jäger, als auch viele Arten an Übernatürlichen vor - und mitten Katrina und Tate, die sich nichts schenken.

Geliebt habe ich an diesem Buch den Schreibstil. Er lässt einen nur so durch die Seiten fliegen und auch am Alltag der beiden teilhaben. Die Dialoge sprühen nur so für Funken und man kann die Beziehung von Katrina und Tate Stück für Stück dabei beobachten, wie sie wächst. Inhaltlich gibt es mehrere Handlungsstränge, die es zu verfolgen gilt und die bereits zu Beginn des Buches aufkommen. Diese klangen super spannend und ich war voller Vorfreude, hier mit zu rätseln. Leider werden diese nur sporadisch weiterverfolgt, sodass sich hier kaum Entwicklungen zeigen. Dinge, die eigentlich wichtig erscheinen, rücken oftmals in den Hintergrund und man beobachtet dann doch eher den Alltag von Übernatürlichen und Jägern. Es bleiben daher viele offene Fragen für Band 2, auf den ich mich sehr freue. Und das Ende kommt dann auch nochmal mit einem Knall daher, der das Warten um einiges erschwert.

Bewertung vom 08.03.2024
Das Geheimnis der Silberwölfin / Anderwald Bd.1
Leuze, Julie

Das Geheimnis der Silberwölfin / Anderwald Bd.1


gut

Eines Tages sieht Fiona plötzlich ein magisches Tor, durch das sie in den "Anderwald" stolpert - ein Wald, der magisch ist und den sie als einziger Mensch betreten kann. Hier trifft sie auf ihre Silberwölfin und entdeckt einige Geheimnisse, die diesem magischen Wald innewohnen. Mit an ihrer Seite sind Olivia und Jakob, die sie bei ihren Abenteuern unterstützen, auch wenn sie selbst den Anderwald nicht betreten können. Fiona erfährt, dass der Anderwald bedroht wird. Ein Abenteuer beginnt ...

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht. Der Schreibstil ist sehr visuell und energetisch, sodass man leicht mit fiebern kann. Süß fand ich auch das "magische Gewisper", dass immer wieder zwischen einzelnen Kapiteln auftaucht und die Geschichte quasi aus der Perspektive des magischen Waldes erzählt. So ahnt man bereits früh, dass der Wald bedroht ist und dass es eine wichtige Aufgabe für Fiona zu erfüllen gilt.

Fiona ist als Protagonistin sympathisch, ebenso ihre Freunde. Olivia ist ein wenig hitzköpfig, während Jakob ein kleiner Schlaumeier ist, aber zu dritt ergeben sie ein spannendes Gespann. Ein paar der Nebencharaktere waren mir ein wenig zu stereotyp, allen voran die Zwillinge Vanessa und Sebastian, die wohl die gemeinen Gegenparts zu unseren Helden darstellen sollten. Sie stammen aus reichem Hause, was sie auch wiederholt jedem auf die Nase drücken, haben keinen einzigen, guten Charakterzug und beenden die Sätze voneinander, wie Zwillinge das halt so machen... Auch die Darstellung von Luis, der im Rollstuhl sitzt, wurde überwiegend auf eben jenes Merkmal reduziert, ich kann mir aber vorstellen, dass er sich im weiteren Verlauf noch zu der Hauptclique gesellt, da er von einem Abenteuer sprach.

Handlungstechnisch erlebt Fiona einige Abenteuer im, aber auch außerhalb des Anderwalds. Es gibt einiges zu entdecken, beispielsweise, warum nur Fiona den Anderwald betreten kann und niemand sonst. Auch die Rolle des Anderwalds selbst in der Welt der sterblichen empfand ich als schön und poetisch. Ansonsten gab es eher keinen roten Faden. Fiona entdeckt den Anderwald, will hierhin immer wieder zurück, stellt der Wölfin ein paar Fragen, aber nicht alle, weil die Zeit zu knapp ist. Erst zum Schluss offenbart sich der dunkle Feind, daher fühlte sich das Buch wie ein längerer Prolog an. Für den Folgeband wurden aber alle wichtigen Zutaten sozusagen bereitgestellt, sodass es hier nun richtig losgehen kann.

Bewertung vom 08.03.2024
Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen
Fajembola, Olaolu;Nimindé-Dundadengar, Tebogo

Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen


ausgezeichnet

"Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen" sprach mich persönlich an, da ich beruflich mit Kindern arbeite und auf diesem Gebiet bei mir noch Unsicherheiten vorherrschen. Dieses Buch hat meine Erwartung in positiver Art getroffen und mir vieles mit an die Hand gegeben, auch wenn durchaus noch einiges zu lernen gilt.

Inhaltlich eröffnen die Autorinnen verschiedene Gebiete der Diskriminierung, inwiefern in unserer Gesellschaft Unterschiede gemacht werden und bestehen und wie wir auf diese im besten Fall reagieren können - Sprichwort sensibler Umgang, sensible Sprache. Es ist ein Sammelsurium verschiedenster Bezeugungen von Diskriminierungen: Statistiken, eigene Erfahrungen, Erfahrungen durch Experten-Interviews, Zitate, Studien, geschichtliche Fakten und Definitionen von besonderen Betitelungen, die man in diesem Zusammenhang kennen sollte.

Dabei ist der Schreibstil der beiden Autorinnen voller Herzblut, aber auch prägnant und informativ. Oftmals schildern sie eigene Erfahrungen und setzten diese in Relation zu genannten, vorherrschenden Diskriminierungsformen. Dass sie hier die eigene Sicht auch kritisch betrachten, macht das Leseerlebnis nochmals nahbarer und sympathischer. Zwischen den Texten gab es einige Berichte und auch Zitate, die mich schockiert haben und die mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben werden. Das Buch zeigt auf, dass bei mir noch einige Lücken vorherrschen.

Generell ist es auf jeden Fall ein kurzer, aber auf den Punkt gebrachter Umriss. Die ausführlichen Literaturangaben helfen weiter, möchte man in die Thematik noch tiefer einsteigen, was bei solch komplexe Themen notwendig ist, um wirklich kompetent handeln zu können. Besonders toll empfand ich die Kinderbuchempfehlungen, hier habe ich mir bereits einige besorgt. Es erscheint mir ein erstes, unterschwelliger Schritt in die richtige Richtung, der vor allem schnell umsetzbar ist - diverse Literatur in das Umfeld der Kinder bringen. Ebenso spannend war die Auflistung der wichtigsten Daten und Feiertage.

Vielen Dank für dieses wichtige Buch!

Bewertung vom 02.03.2024
Cato und die Dinge, die niemand sieht
Goldewijk, Yorick

Cato und die Dinge, die niemand sieht


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein kleines Goldstück. Schon ab der ersten Seite ist klar, dass Cato eine besondere Protagonistin ist. Sie passt nicht ins Schema und ist dadurch eine Außenseiterin - ein schräger Vogel, der weiß, dass sie eben das ist und die das (meistens) nicht einmal kümmert. Cato ist selbstbewusst, neugierig, nicht auf den Mund gefallen, aber hat auch mit ihren Emotionen zu kämpfen, denn sie hat ihre Mutter nie kennengelernt, da diese bei ihrer Geburt verstorben ist. Sie ist explosiv, weiß manchmal nicht, wohin mit ihren Gefühlen und wie als Leser begleiten sie und auch ihre Liebsten dabei, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

Eines Tages begegnet sie Kano, die ein besonderes Kino führt. Hier kann man sich "Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest" anschauen. Ich will nicht zu viel verraten, denn es war toll, die verschiedenen Stufen der Geschichte aufzudecken. Nach und nach offenbaren sich Verbindungen, bei denen man mit rätseln kann und die helfen, das große Ganze der Geschichte besser zu verstehen und auch Cato bei ihrer Reise zu sich selbst und innerhalb der Beziehung zu ihrem Vater (aber auch ihren Mitmenschen) helfen.

Der Schreibstil ist leicht, sarkastisch und lässt einen durch das Buch nur so fliegen. Die eigentlich schwere, tiefgründige Thematik wird durch den Schreibstil leicht verpackt, sodass ich mich beim Lesen nie schwermütig gefühlt habe, im Gegenteil. Ich bin mit einem fröhlichen Gefühl aus diesem Buch rausgegangen und dachte mir "Was für eine schöne Geschichte!".

Hierbei tragen auch die Charaktere dazu bei. Sie sind vielschichtig und auch ihre Hintergründe werden beleuchtet, um zu verstehen, warum sie so sind wie sie sind. Beispielsweise erscheint Cornelia zunächst als giftige Hexe, doch auch ihr Wendepunkt verdeutlicht, warum sie sich so verhält, wie sie es tut und dass auch ihre Umgebung dazu beigetragen hat. Es gibt ebenfalls viele schräge, aber wunderbar liebenswürdige Charaktere, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe und die mich schmunzeln ließen. Auch das Erwachsenwerden als solches wird näher beleuchtet.

Alles in allem ist dieses Buch eine wunderschöne, herzerwärmende Reise, die trotz ernster Themen eine unglaublich friedvolle Leichtigkeit mit sich bringt. Riesige Leseempfehlung für Groß und Klein!

Bewertung vom 24.02.2024
i fell in love with hope
Lancali

i fell in love with hope


weniger gut

Auf "i fell in love with hope" hatte ich mich sehr gefreut und war bereit, mir das Herz brechen zu lassen. Wenn man sich den Klappentext und auch die englischen Rezensionen durchliest, dann ahnt man, was einen erwartet.

Selten hatte ich mit einem Buch so zu kämpfen, wie mit diesem. Es war anders, als ich es erwartet hatte. In der Geschichte begleitet man eine Gruppe Jugendlicher, die sich ihren Krankheiten und ihren Ängsten stellen müssen. Man lernt Ausschnitte ihrer Hintergründe kennen, wird aber auch immer wieder in das Hier und Jetzt zurück im Krankenhaus geführt, wo Sam, Sony, Neo, C unnd Hikari ihre eigenen kleinen Abenteuer erleben. Sam hat bereits eine große Liebe an die Krankheit verloren und versucht, sich vor neuen Freundschaften und auch Gefühlen zu schützen. Handlungstechnisch gibt es ansonsten keinen größeren Anteil.

Der Schreibstil hat es mir hier sehr schwer gemacht. Er ist sehr poetisch, teilweise abgehoben, wodurch ich nie in das Geschehen eintauchen konnte und leider auch nicht mitgefühlt habe. Ebenso fiel es mir dadurch schwer, mich in Sam als Hauptprotagonisten hineinzufühlen. Bei ihrer Figur gibt es so einige Eigenarten, was mich zu Beginn noch fesseln konnte, im Verlauf ist aber auch die Lust, dahinter zu kommen, immer mehr verschwunden.

Auch die Dialoge fühlten sich dadurch sehr unnatürlich an. Viele der Gespräche würden so im realen Leben einfach nicht geführt werden. Ich kann nachvollziehen, wenn einige Charaktere durch überschwängliche Redearten auffallen, aber hier waren die meisten Dialoge ebenso von Vergleichen, Metaphern, Wortspielen durchzogen, sodass ich keine Freude mehr an den Gesprächen hatte.

Die großen Gefühle blieben dadurch bei mir aus. Einzig Neo als Figur und seine Beziehung zu C waren ein kleiner Teil dieses Buches, die mir Freude bereitet haben. Ansonsten blieb für mich vieles anderes aufgrund des Schreibstils auf der Strecke.