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Leserin

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Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


sehr gut

In "Two Lives to Rise" wird Isabellas Geschichte erzählt, eine weitere der fünf Freundinnen, von denen eine vor zehn Jahren bei einem Festival spurlos verschwand. Nachdem in Band 1 Avery zurück an den Sommerort ihrer Kindheit kam, wurde einiges an Staub aufgewirbelt und Josie rückte wieder in den Vordergrund der Freundschaft.

Band 2 knüpft genau an dem spannenden Ende von Band 1 wieder an, allerdings bleibt lange Zeit in der Schwebe, was es mit der Toten auf sich hat. Generell empfand ich bei diesem Teil, dass es in Bezug aufs Josies Geschichte eher wenig neuen Input gab. Während die Rückblenden in Band 1 mir auch viel von Josies Charakter und den allgemeinen Umständen, unter denen sie verschwand, verrieten, konzentrieren sich die Rückblenden von Band 2 vordergründig auf Isabellas eigene Kindheit. Den Grund für das Gespräch aus Band 1 (auf der Toilette zwischen Isabella und Josie), welches Avery fatalerweise missinterpretierte, konnte man bereits im Vorgänger erahnen. Daher fehlte mir hier ein wenig die Spannung.

Isabelles und Prestons Liebesgeschichte dagegen fand ich erneut erfrischend und authentisch. Die Gespräche der beiden waren ein schonungsloser Schlagabtausch und Preston dabei überraschend aufrichtig. Isabelle zeigt vielen die kalte Schulter, so auch Preston, und ihr Charakter fiel auch in diesem Band nicht aus der Rolle. Unter der harten Schale befindet sich aber ein verlorener, sensibler Charakter, der viel Zuspruch von seinen Mitmenschen brauch - und diesen unter anderem in Preston gefunden hat. Es gab manche Momente, da wollte ich Isa dann doch schütteln, so "doof" hat sie sich mitunter angestellt. Und Szenen, in denen ganz offensichtlich herumgeschnüffelt wird und der andere gar nicht anders kann, als jeden Moment das Zimmer zu betreten ... Da will ich lieber schnell weiterlesen.

Ansonsten haben auch liebgewonnene Nebencharaktere - ob in der Gegenwart oder in der Vergangenheit - wieder ihren Auftritt und die Freundinnen rücken erneut näher zusammen. Auf Odinas Geschichte, die nun folgt, freue ich mich am meisten, denn sie wirkt wie die charakterstärkste der Freundesgruppe und irgendwie auch wie der Kleber, der alles zusammenhält.

Bewertung vom 24.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Ich bin bei der Autorin sehr voreingenommen, da Nina Blazon und ihre Geschichten meine Kindheit und Jugend geprägt haben. Daher kann ich an kaum eines ihrer Bücher für Erwachsene vorbei.

Auch "Ich träumte von einer Bestie" konnte mich sofort mit seinem Schreibstil begeistern. Dieser ist malerisch, verträumt und so wunderbar bildlich. Eigentlich ist Gegenwarts-Literatur per se nicht mein Lieblingsgenre, aber der Schreibstil und die Art, wie die Autorin dem Ganzen Leben einhaucht, haben mich an das Buch gefesselt.

Ich bin auch ein großer Fan der Protagonisten. Fleur ist keine stereotypische Hauptfigur, sondern hat einige Ecken und Kanten und lernt sich im Verlauf der Geschichte nicht nur selbst immer besser kennen, sondern wächst auch über sich hinaus. Es hat Spaß gemacht, mit ihr gemeinsam dem ein oder anderen die Stirn zu bieten. Sie ist niemand, der schnell klein beigibt oder der Dinge schön redet. Und sie lässt sich auch nicht gerne blenden. Dazu kommen die Nebencharaktere, die zumindest auf mich ebenso erfrischend einzigartig wirkten. Ihre Familie wirkt verdammt sympathisch (was ich bei vielen Romanen eher nicht empfinde) und dazu verdammt normal. Ihr kleiner Bruder Max hat seine eigene, kleine Nebengeschichte und ist wirklich ein gutherziger junger Mann. Ihren Stiefvater hätte man selbst gerne in seinem Leben, ebenso wie ihre Mutter. Später kommen weitere Nebencharaktere hinzu, allen voran Tomé und Pierre. Beide sind recht unterschiedlich und halten sich bedeckt. Man lernt sie nach und nach besser kennen.

Inhaltlich begibt sich Fleur auf die Suche ihrer Ahnen und ihrer Familiengeschichte, um sich selbst besser kennenzulernen. Dabei strandet sie in Frankreich und verwickelt ihre eigene Vergangenheit in die Legende der Bestie. Die Geschichte entfaltet sich mit jeder Seite mehr, auch wenn erst auf den letzten hundert Seiten zum Vorschein kommt, was hier unter der Oberfläche brodelt. Aufmerksame LeserInnen ahnen es vielleicht schon auf den ersten Seiten, rückblickend machten für mich manche Reaktionen und Gespräche auf jeden Fall mehr Sinn. Im Mittelteil zieht sich das Erzähltempo ein wenig, aber ich kann nicht sagen, dass irgendeine Stelle hätte gestrichen werden müssen, denn alles zusammen und insbesondere in der Kombination mit Blazons toller Sprache ergibt ein rundes Gesamtbild. Auch die Wahl des Covers, das Einweben von Vergleichen zu Märchen und der Titel haben mich beeindruckt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.10.2023
Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
McFarlane, Mhairi

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse


sehr gut

Ich bin ein großer Fan von Mhairi McFarlene, weshalb ich auch unbedingt ihren neusten Roman lesen wollte. Tatsächlich hat mich dieser nicht nur thematisch überrascht. Auch der Schreibstil erschien mir hier anders, ein wenig sachlicher, als ich es von der Autorin gewohnt war. Das Buch liest sich wie immer wunderbar flüssig, aber ich brauchte ein wenig, um in die Geschichte zu kommen. Auch der Witz hat mir hier ein wenig gefehlt.

Dafür ist das Buch ernster und die Themen, die behandelt werden, sind tiefgründig und spannend. Allgemein erscheint mir bei McFarlenes neustem Buch der Fokus ein anderer zu sein. Roisin arbeitet als Lehrerin und befindet sich in einer langjährigen Beziehung mit Joes. Dieser ist Drehbuchautor und bringt eine neue Serie auf den Markt. Als Roisin diese gemeinsam mit Joe und der Freundesgruppe der beiden schaut, wirkt es, als wären Teile eins zu eins aus ihrem Leben kopiert - was auch bedeutet, dass Joe scheinbar einige Geheimnisse vor seiner Freundin hat. Und Roisins Geheimnisse wiederum offen in der Serie mit der ganzen Welt teilt.

Wie viel Wahres steckt in der Serie? Wer ist Joes, ihr Partner, wirklich? Kann man sich in einem Menschen, den man neun Jahre kennt, wirklich so sehr täuschen? Gemeinsam mit Roisin stellt man sich nicht nur diese Fragen, sondern begibt sich auch auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei ist Roisin ein sympathischer, genügsamer und zurückhaltender Charakter, der pragmatisch an Probleme geht und das Gute in den Menschen sieht. Die Freundesgruppe hat ebenso einige sympathische Charaktere, insbesondere Matt nimmt eine wichtige Rolle in Roisins Leben ein und hilft ihr bei der Suche nach Antworten. Joe ist wenig durchsichtig und viel beschäftigt. Nach und nach bekommt man ein klareres Bild von ihm.

Insbesondere zum Ende hin wird die Geschichte emotionaler und der Fokus legt sich auf die Liebesgeschichte, diese ist aber nicht Haupt- und Wendepunkt des Buches. Hier geht es viel mehr um essentielle Fragen rundum die Beziehung zum Partner, aber auch zu den Eltern und den Freunden. Das Buch war toll zu lesen, ein paar ihrer Vorgänger haben mir aber noch besser gefallen.

Bewertung vom 01.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


ausgezeichnet

Zuerst einmal kann man spüren, wie viel Mühen und Liebe Verlag und auch die Autorin in diesen Roman gesteckt haben. Die Aufmachung ist wunderschön, vom Cover, die ineinander übergehen werden, Farbschnitt und hin zum Overlay, das im Buch enthalten ist.

Ich bin also mit viel Vorfreude in den Roman gestartet, dessen Aufmachung schon auf die Thematik einstimmt. Da dies der erste Band von vieren ist und allen vieren die Geschichte rundum das Verschwinden von Josie thematisiert wird, habe ich mich darauf eingestellt, dass die Suche gemächlich beginnen wird. So erzählt Band eins die Geschichte von Avery - sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Man ist dabei, wie sie sich die fünf Freundinnen beim Surfen kennenlernen und ein untrennbares Band miteinander verknüpfen. In der Gegenwart ist Avery mit ihrer Band erfolgreich, jedoch ist die Beziehung zu Jake, dem Leadsänger ihrer Band und ihrem Freund seit Jugendzeiten, angespannt. Auch hier erfährt man die genaueren Hintergründe Stück für Stück durch die Erzählungen aus Averys Kindheit und Jugend.

Man merkt, dass es der erste Band einer Reihe ist. Insbesondere in den ersten zwei Dritteln ist das Erzähltempo gemächlich, die Freundschaften und die Beziehung zu Jake wird ausführlich beleuchtet. Ich mochte beide Zeitschienen gerne, das Gefühl von einer amerikanischen Kleinstadt am Meer wurde gut vermittelt, ebenso die Freundschaft der fünf mit ihren besonderen Momenten. Insbesondere das letzte Drittel konnte mich mitreißen, was vor allem an Jakes und Averys Verbindung zueinander lag.

Auch die Protagonisten mochte ich gerne. tatsächlich würde ich im Nachhinein sagen, dass mir Avery am fremdesten blieb, da man durch ihre Perspektive die anderen Freundinnen sehr gut kennenlernt. Aber wer weiß, vielleicht ändern sich diese Eindrücke auch mit den folgenden Perspektivwechseln. Jake, der Love Interest, war charmant, witzig und liebevoll und konnte nicht nur Avery, sondern auch mich in seinen Bann ziehen.

Mein Highlight war jedoch definitiv der Schreibstil. Kristina Monninger hat einen unglaublich emotionalen und mitreißenden Schreibstil, der den Orten und Personen Leben eingehaucht hat. So habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Friends to Lovers und Miscommunication Trope sind nicht unbedingt meine Lieblingsthemen in Romance-Büchern, aber durch den Schreibstil, der die Chemie der beiden Protas so unfassbar gut eingefangen hat, wurde das Buch zu einem tollen Leseerlebnis.

Ich bin sehr gespannt, was die Folgebände bringen.

Bewertung vom 30.09.2023
Die Schwarze Königin Bd.1
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin Bd.1


gut

Zu aller erst bin ich ein großer Fan vom Cover und dem Titel, beides hat mich sofort neugierig gemacht und auf eine spannende, düstere Geschichte eingestimmt. Der Prolog fängt genau diese Stimmung auf und beginnt rasant, actionreich und brutal. Markus Heitz beschreibt hier eindrückliche Szenen, die äußerst reelle Bilder im Kopf entstehen lassen und mich schaudern ließen.

Im Folgenden wird das Buch auf zwei Zeitsträngen erzählt: In der Vergangenheit wird Barbara auf die Vampire aufmerksam und verbündet sich mit Vlad, dessen Lebensziel es ist, selbige zu vernichten. Sein Gefährte Sorin beschützt ihn hierbei. Das Trio begibt sich auf dunkle Pfade und sucht Hilfe in der Alchemie und dem Okkulten. Viele historische Ereignisse werden hierbei mit in die Erzählung verwoben. In der Gegenwart wird Len als Nachfahre Vlads auserkoren, was ihm wiederum die Aufmerksamkeit einiger unschöner Gestalten bringt. Len stürzt von einem Nahtoderlebnis ins nächste und lernt hierbei die dunklen Wesen der Anderswelt kennen. Gemeinsam mit der Professorin Jolana begeben sie sich auf die Suche nach dem Vermächtnis der schwarzen Königin - also Barbaras.

Die Zeitschiene der Vergangenheit konnte mich insbesondere zu Beginn sehr viel mehr fesseln als die der Gegenwart. Generell hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem eher schnellen Schreibstil, in dem auch dramatische Ereignisse recht zügig abgehandelt werden, wodurch bei mir auch bei Todesszenen keine Gefühle aufkommen wollten. Hinzu kommen die vielen geschichtlichen Ereignisse und auch Protagonisten, die immer wieder eingeworfen werden. Man muss sich beim Lesen des Buches sehr konzentrieren, um alles zur Genüge aufzunehmen. Ich hatte mich hierbei auch gefragt, wie all diese Zusammenhänge zum Ende hin ein schlüssiges Bild ergeben sollen, doch einiges wurde schlussendlich offen gelassen, was Raum für einen zweiten Band lässt. Ich hätte mir ein runderes Ende gewünscht, insbesondere im Hinblick auf die beiden Zeitschienen.

Die Protagonisten mochte ich gerne, insbesondere die mutige, furchtlose und clevere Barbara, die im Kampf gegen die Vampire vor nichts zurückschreckt. Der Autor hat auf jeden Fall graue Charaktere geschaffen. Ich würde sagen, dass keiner von ihnen eine reine Weste besitzt, was es spannend machte und immer wieder für neue Überraschungen sorgte. Man stellt sich immer wieder Fragen im Hinblick auf die Moral. Denn die Vampire gibt es im Roman in den verschiedensten Mischformen und so sind auch liebgewonnene Charaktere von der Verwandlung betroffen.

Wer also an blutrünstigen, actionreichen und schnell erzählten Fantasyromanen mit historischem Hintergrund seine Freude hat, wird hier auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 02.09.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


sehr gut

Das Cover von Psyche und Eros hat mich vor allem angesprochen, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ebenso hat mich die Prämisse einer großen Liebesgeschichte neugierig gemacht.

Erzählt wird die Liebesgeschichte von Psyche und Eros. Beide kommen abwechselnd zu Wort und man beginnt mit Ihnen jeweils bei der Geburt und durchlebt mit den beiden weiterhin deren Lebensgang. Während Psyche große Heldentaten vorausgesagt werden, hadert Eros mit seiner Göttlichkeit und sucht nach einem Sinn in seinem Leben und in seiner Gabe. Es dauert ein wenig, bis die zwei schließlich aufeinandertreffen, nachdem Eros sich mit seinem eigenen Pfeil trifft und sich unsterblich in Psyche verliebt.

Den Schreibstil würde ich als nüchtern beschreiben, was für mich vor allem zu Eros' Perspektive passte, zu Psyches eher weniger. Dadurch konnte ich bezüglich Eros nachvollziehen, wie schwer es ihm viel, die Menschen zu verstehen, denn seine Denkweisen sind weniger emotional. Da es jedoch generell eine große Liebesgeschichte ist, hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Emotionen gewünscht.

Was ich als sehr gelungen und informativ empfand, war die Einbindung etlicher griechischer Mythen und Sagen. Ich selbst kenne wenige, durch dieses Buch wurde jedoch mein Interesse geweckt und habe ich viele der Geschichten nachgelesen.

Besonders zum Ende hin nimmt die Geschichte an Fahrt auf und auch an Spannung. Hier konnte sie mich noch einmal richtig mitreißen. Für all jene, die sich in dem Genre Zuhause fühlen, eine große Empfehlung.

Bewertung vom 20.08.2023
Heartbreak
Bagci, Tarkan

Heartbreak


gut

Heartbreak erzählt die Geschichte von Tom und Marie, zwei Menschen, denen das Leben übel mitgespielt hat und die sich in der Toscana treffen. Dort merken sie, dass sie mehr als nur der Zufall aufeinander treffen hat lassen.

Abwechselnd wird aus der Sicht von Marie und Tom erzählt, wobei mich recht schnell Maries Geschichte mehr fesseln konnte. Sie leidet unter Depressionen, Angstzuständen und vielen Unsicherheiten, die sehr authentisch, insbesondere im Bezug zu unserer Gesellschaft und dem Gesundheitssystem, rübergebracht wurden. Tom dagegen ist auf dem Weg, ein gefeierter Star zu werden und zunächst scheint sein Leben in perfekte Bahnen zu laufen, ehe Vorkomnisse an dem Set zu seinem neuen Film alles auf den Kopf stellen. Bei ihm werden Themen wie Social Media oder das Leben im Rampenlicht thematisiert.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Mir wurde es manchmal zu überdreht, beispielsweise werden Wörter oft komplett großgeschrieben oder viele Interpunktionen genutzt, um Gefühle zu verdeutlichen, was ich persönlich nicht so mag. Dazu gibt es längere Einsichten in das Gefühlsleben der Protagonisten, was jedoch ein wichtiger Teil des Buches ist.

Handlungstechnisch wirkte es mich manchmal auch ein wenig überzogen, insbesondere das Ende. Hier geht alles plötzlich ganz schnell, Maries und Toms Geschichte bleibt ein wenig offen und ist für mich daher auch weniger ein Liebesroman, als ein Roman an sich. Auch Nebencharaktere wirken stark überzeichnet. Die Message dahinter wird dadurch absolut deutlich, aber insbesondere die Personen in Toms Umfeld, aber eigentlich auch alle in Maries, haben äußert negative Charaktereigenschaften, sodass man sich fragt, wie die zwei Protagonisten es geschafft haben, dass ihnen ausschließlich solche Menschen begegnen.

Fazit: Vor allem über das Thema Depressionen habe ich einiges mitgenommen und Marie konnte mich auch als Charakter mitnehmen. Generell wirkte die Geschichte ein wenig überspitzt.

Bewertung vom 18.08.2023
Magnolia Parks / Magnolia Parks Universum Bd.1
Hastings, Jessa

Magnolia Parks / Magnolia Parks Universum Bd.1


sehr gut

Magnolia Parks wird oftmals mit einer toxischen Beziehung à la Gossip Girl beschrieben und was einem hier versprochen wird, bekommt man definitiv. Magnolia und BJ kreisen umeinander, verletzen einander, in dem sie andere mit in ihr Drama hineinziehen und sorgen für viel Gesprächsstoff in Londons High Society.

Handlungstechnisch fasst das so ziemlich zusammen, was im Buch geschieht. Ich war skeptisch, inwiefern mich die doch recht dünne Handlung unterhalten würde, aber tatsächlich hat Jessa Hastings einen fantastischen Schreibstil, der es schafft, die Essenz dieses Dramas einzufangen und daraus eine emotionale, unterhaltsame Geschichte werden lässt.

BJ und Magnolia können nicht einmal als morally-grey beschrieben werden. Beide sind nicht unbedingt sympathisch, aber eben auch nicht unsympathisch. Ihre Charaktere sind dochr recht materiell und passen perfekt ins Londons-Partyleben, aber auch hier wird nichts beschönigt. Stattdessen spielt die Autorin mit den Stereotypen und bringt sie auf den Gipfel. Durch Textnachrichten und Momenten mit der Freundesclique bekommt man Einsichten in das Gefühlsleben der beiden und lernt auch ihre sensibleren Eigenschaften kennen. BJ macht es einem dennoch wirklich schwer, ihn zu mögen. Manche der Nebencharaktere blieben ein wenig blass, auch ihr Dasein schien nur nach BJ und Magnolia ausgerichtet, weshalb man sie selbst eher weniger kennenlernt.

Die Beziehung der beiden ist eine emotionale Reise, die ebenfalls von Jessa Hastings Schreibstil getragen wird. Sie schafft es, die Emotionen roh und klar einzufangen, sodass ich nicht anders konnte, als mitzufühlen. Mir gefiel, hier keine typische Liebesgeschichte zu haben, deren Ausgang eigentlich von der ersten Seite an klar ist. Das macht Folgewerke der Autorin für mich umso spannender.

Bewertung vom 07.08.2023
Was ist Künstliche Intelligenz?
Zahn, Angelika

Was ist Künstliche Intelligenz?


ausgezeichnet

In diesem Sachbuch wird der Begriff der künstlichen Intelligenz für Kinder anschaulich und nachvollziehbar erklärt. Auf knapp 90 Seiten werden viele verschiedene Aspekte kurz und bündig erläutert: Seit wann gibt es eigentlich die KI? Wie funktioniert die KI? Wie ist das mit der Datensicherheit? Werden irgendwann nur noch Robotor und KIs Berufe ausüben?

Die Texte sind kurz und bündig gehalten, sodass man sie sehr gut versteht. Untermauert wird das Ganze oftmals mit Beispielen, interessanten Fakten, Websites und vor allem mit anschaulichen Bildern. Diese sind über das ganze Buch verteilt und helfen durch ihre farbenfrohe Darstellung, Informationen noch anschaulicher aufzuzeigen. Ich finde es toll, wie breit gefächert das Thema dargestellt wird. Durch den lockeren Schreibstil ist dieses Sachbuch für Groß und Klein eine große Bereicherung. Insbesondere auch kritische Fragen gefallen den Kindern und führen zu Aha-Momenten, beispielsweise, wenn man sich die Umweltbelastung näher anschaut was KI hier für negative, aber auch positive Seiten haben können. Toll!

Bewertung vom 25.06.2023
Eine Lady hat die Wahl (eBook, ePUB)
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl (eBook, ePUB)


sehr gut

Zur Regency-Zeit war es als Frau alles andere als einfach, selbst bestimmt zu leben. Viel mehr galt es, sich den gesellschaftlichen Regeln und vor allem den Männern unterzuordnen. In "Eine Lady hat die Wahl" begleitet man Eliza, die auch unter diesen Regeln und ihrem Ehemann litt und langsam lernt, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen.

Zunächst dachte ich, einen typischen, historischen Liebesroman zu lesen, allerdings zeigten sich nach und nach die modernen Einflüsse à la Bridgerton. Eliza ist zunächst eine verhaltene, junge Frau, die überraschend das Erbe ihres verstorbenen Ehemanns erhält und auf einmal auf eigenen Beinen steht. Dabei wird sie stet von ihrer Cousine und besten Freundin Margaret begleitet, vor allem als lebensfroh und schlagfertig beschrieben werden kann. Die beiden entschließen sich, nach Bath zu reisen und hoffen dort, mit mehr Freiheit leben zu dürfen.

Eliza und Margaret waren zwei tolle weibliche Protagonistinnen. Während Margaret von Anfang an lebensfroh und risikobereiter ist, legt Eliza nach und nach ihr Pflichtbewusstsein ab und entwickelt sich zu einer selbstständigen Frau. Währenddessen ist sie gefangen zwischen zwei Männern, die immer wieder ihre Wege schneiden: Somerset, ihre alte Jugendliebe, die sie vor Jahren nicht heiraten konnte, da sie dessen älteren, vermögenderen Bruder heiraten musste und Melville, Jungesselle und Schwerenöter, der es wiederum mit den Regeln nicht so ernst nimmt. Lange Zeit wusste ich nicht, an wen sie schlussendlich ihr Herz verschenken würde.

Das ist das tolle an diesem Roman: Nichts ist schwarz-weiß (wie ich es sonst meist in diesem Genre lese), sondern es gibt viele Grautöne, sodass man die Handlungsweisen vieler Charaktere vielleicht nicht mag, aber nachvollziehen kann. Dies führt auch zu der ein oder anderen unerwarteten Entwicklung, die den Roman - und Eliza - in eine neue Richtung schubst. Insbesondere zum Ende hin kommt dadurch viel Spannung auf. Zu Beginn verlief mir die Handlung zu schleppend und Ereignisse wurden zu ausführlich erzählt, sodass mir hier ein wenig die Spannung fehlte. Das letzte Drittel des Buches schlägt hier eine vollkommen andere Richtung ein.

Alles in allem ein toller, gut geschriebener, überraschender Roman, über Eliza, die sich im alten England selbst und damit auch zu sich findet. Um es mit Elizas Worten zu sagen: "Sie ist sehr jung, und wer sie ist ... mag sich noch einmal ändern."