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Isaopera
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Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 12.05.2017
«Eine wunderbare Zeit zu leben»
Hawking, Stephen

«Eine wunderbare Zeit zu leben»


sehr gut

"Eine wunderbare Zeit zu leben" ist eine schöne Neuerscheinung zum 75. Geburtstag des bekannten Physikers, der trotz einer degenerativen neurologischen Erkrankung dieses stolze Alter erreichen konnte und viele wichtige Durchbrüche in den Naturwissenschaften geleistet hat.
Der Band besteht aus einigen persönlichen Kapiteln von Hawking, in denen vor allem seine Kindheit und Jugend und auch die Zeit seiner Promotion beschrieben werden, während der er erkrankte. Zudem gibt es ein Kapitel zu seinem Umgang mit der Erkrankung, das mir wirklich gut gefallen hat!
Weiterhin erhält das Buch zwei Essays von ihm, von denen ich eins sehr interessant und gut lesbar fand - das andere war schon etwas schwierig. Sehr schön ist das Essay eines anderen Autors, das die Forschungs Hawkings wunderbar erklärt und einordnet - wirklich interessant!
Insgesamt war es für mich eine lesenswerte Erfahrung, auch wenn der Preis von 10,- Euro für dieses sehr kleine Büchlein natürlich doch ein stolzer ist!

Bewertung vom 12.05.2017
Das Mädchen im Strom
Bode, Sabine

Das Mädchen im Strom


ausgezeichnet

"Das Mädchen im Strom" ist die Geschichte einer jungen Frau, die als Jüdin geboren ist und aus einer sorglosen Kindheit und Jugend mitten hinein gerät in die Maschinerie der nationalsozialistischen Staatspolizei. Gudrun Samuel ist dabei eine nicht immer sympathische, aber stets authentische Heldin, die sich selbst immer treu bleibt und einen harten Weg hinter sich bringt.
Es gab Gudrun Samuel wirklich und ich fand das Buch in keinem Moment langweilig - die Haft, die Zeit in Asien....ich kann es nur empfehlen, denn es liefert noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel auf den 2. Weltkrieg und zeigt auch andere Probleme auf, die Menschen fernab von der Heimat trotz augenscheinlicher "Sicherheit" hatten.
Der Schreibstil ist sehr unaufgeregt, das schon, aber dadurch für mich nicht oberflächlich. Es ist keine Geschichte mit riesigen Emotionen - diese muss man selbst empfinden oder auch nicht! Mich hat es stellenweise berührt, die meiste Zeit habe ich es aber eher wie eine Biographie gelesen, nüchtern, interessiert, aber niemals langweilig!
Zuletzt habe ich "Demnächst in Tokio" von Katharina Seewald gelesen - "Das Mädchen im Strom" schließt thematisch wunderbar daran an und zeigt trotzdem nochmal andere Aspekte an. Beide Bücher kann ich nur empfehlen :)

Bewertung vom 12.05.2017
Jane Austen bleibt zum Frühstück
Inusa, Manuela

Jane Austen bleibt zum Frühstück


sehr gut

Dieses Buch der vielversprechenden Autorin Manuela Inusa habe ich schon länger auf der Wunschliste gehabt und nun endlich gelesen. Und ich muss sagen: Es hält einfach, was es mit dem Titel und dem Cover verspricht!
Es ist eine unheimlich nette Wohlfühlgeschichte, in der die sympathische Protagonistin Penny Lane, mit der ich die Liebe zu den englischen Klassikern teile :), ihre Heldin Jane Austen durch einen starken Wunsch (den Jane zur gleichen Zeit aus anderen Gründen ebenfalls hat) herbeiholt. Die Geschichte ist vor allem unterhaltsam, auch etwas turbulent und gut für's Herz. Natürlich assimiliert sich Jane sehr gut an die heutige Zeit und trotz vieler authentischer Momente ist nicht alles perfekt durchgeplant, aber das Buch macht einfach gute Laune!
Für Regentage und gemütliche Stunden ;)

Bewertung vom 02.05.2017
Die Treppe zum Himmel
Colin, Beatrice

Die Treppe zum Himmel


sehr gut

Diese Geschichte hat mich mit nach Paris genommen!
"Die Treppe zum Himmel" ist aktuell nicht der einzige Roman, der sich mit dem Bau des Eiffelturms befasst, aber für mich macht er einen sehr gut recherchierten Eindruck! Im Einband finden sich eindrucksvolle Fotos von der Entstehung des Eiffelturms, wodurch ich die verschiedenen Stadien des Baus perfekt vor Augen hatte und richtig mitgefiebert habe, wie er wächst :) Lustig ist für uns als heutige Leser, wie der Konstrukteur immer davon spricht, dieser Turm würde 20 Jahre lang stehen! Naja...inzwischen wohl schon ein bisschen länger!
Es gibt quasi zwei wichtige Handlungsstränge, die jedoch miteinander in Verbindung stehen. Einmal den Bau des Eiffelturms, wobei es hier speziell um den Ingenieur Émile geht, der wirklich am Entwurf beteiligt war, über den aber nur wenig bekannt ist, und dann die Geschichte um die junge Cait aus Schottland, die quasi als Anstandsdame mit zwei jüngeren Leuten auf Parisreise ist und mit ihnen auch alle Hände voll zu tun hat.
Es entspinnt sich eine Liebesgeschichte, die allerdings nicht ständig im Vordergrund steht. Beide Handlungen kommen gut zur Geltung und werden sehr gut verbunden.
Die Geschichte liest sich sehr spannend und originell und ich hatte wirklich Spaß beim Lesen! Gegen Ende gibt es natürlich den einen oder anderen großen Zufall und ich hatte manchmal ein leichtes Gefühl der Unzufriedenheit, das mich überkommt, wenn nervige oder unsympathische Charaktere nicht das bekommen, was sie verdienen ;) Daher ein Stern Abzug.

Für mich ein sehr lesenswerter und interessanter historischer Roman! Viel Spaß damit!

Bewertung vom 02.05.2017
Madame Cléo und das große kleine Glück
Wekwerth, Tanja

Madame Cléo und das große kleine Glück


gut

Madame Cléo ist eine Grand Dame der alten Schule, die in Paris als Model mit Coco Chanel persönlich zusammen gearbeitet hat und sich nun in Berlin ein gemütliches Nest eingerichtet hat. Dieses ist jedoch bedroht, als eine Mieterhöhung ansteht und so sucht sich Cléo kurzerhand Untermieter. Der sympathische Adamo und seine quirlige Mimi berühren ihr Herz und es wird eine richtig tolle Gemeinschaft daraus.
Soweit eine kurze Beschreibung des Inhalts, der insgesamt wirklich nett, fröhlich und auch immer wieder humorvoll ist. Das Buch liest sich flüssig und schnell mal an einem Wochenende. Viele Beschreibungen sind sehr atmosphärisch und gut gelungen und ich würde von der Autorin auf jeden Fall auch nochmal ein Buch lesen.
Insgesamt ist es jedoch kein Buch, das bleibt. Für mich waren die Erwartungen nach den vielen positiven Stimmen vielleicht auch höher, aber leider leider waren mir Cléo und auch Mimi einfach insgesamt zu weltfremd. Das ist mein großer Kritikpunkt, denn bei allen schönen Ideen hätte es einfach auch einen Tick weniger Fantasterei getan und gerade in der 2. Hälfte des Buches wurde es mir mit den beiden einfach etwas zu viel.

Für mich persönlich kein perfektes Lesevergnügen, aber eine nette Geschichte für zwischendurch, keine Frage!

Bewertung vom 02.05.2017
Ich, Eleanor Oliphant
Honeyman, Gail

Ich, Eleanor Oliphant


ausgezeichnet

"Ich, Eleanor Oliphant" ist mein Monatshighlight im April 2017 und ich möchte es in jedem Fall wärmstens weiterempfehlen :)
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn es ist originell & tiefgründig, ohne dabei den Humor zu verlieren. Über die Handlung möchte ich nicht zu viel verraten, aber die Wendungen im Buch haben mich in jedem Fall immer wieder überrascht.

Eleanor ist eine sehr besondere Person, die man als Leser durch die Erzählung aus der 1. Person sehr genau kennenlernt und vielleicht nicht auf Anhieb sympathisch findet. Manches ist zu viel, wirkt überzeichnet und unsympathisch, aber so ist sie eben und ich finde die Darstellung immer passend. Hierbei mag ich gerne, dass sich verschiedene Handlungsstränge verweben und Banalitäten manchmal zu ganz wichtigen Ereignissen werden können - dadurch bleibt es spannend! Ergänzt wird Eleanor durch mehrere Nebencharaktere, die durch die Bank weg liebenswert und unterhaltsam sind. Die Autorin schafft hierdurch einen guten Kontrast zu Eleanor und es gelingt dem Leser leichter, sie in die normale Gesellschaft einzuordnen.
Psychologisch passiert sehr viel in diesem Buch und ich konnte es schwerlich aus der Hand legen!!
Ich hoffe, dass wir von dieser Autorin schon bald mehr hören werden, denn dieses Debüt machen wirklich hungrig auf mehr!
Viel Spaß mit Eleanor & Raymond! Es lohnt sich!

Bewertung vom 28.04.2017
Demnächst in Tokio
Seewald, Katharina

Demnächst in Tokio


sehr gut

Als geschichtlich interessierte Leserin hat mich das Buch spontan angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht! "Demnächst in Tokio" ist ein sehr gut geschriebener Roman, der nicht nur den interessanten Schicksalsweg einer jungen Frau als Diplomatengattin in einer erzwungenen Ehe und einem fremden Land darstellt, sondern auch einen spannenden Blick auf Japan in dieser Zeit aufzeigt.
Sehr spannend war für mich die Beschreibung der deutschen Abgesandten im Ausland, die einerseits von der Nazi-Ideologie infiltriert sind, andererseits aber auch teilweise gerade deswegen die Stellung angenommen haben. Durch die vielen Schilderungen der politischen Lage in China und Japan zu dieser Zeit fügt sich alles in ein historisches Gesamtbild und wirkt wirklich sehr gut recherchiert.
Elisabeth ist eine sehr sympathische und authentische Heldin und ich finde ihre Geschichte sehr spannend. Die Beziehung zu ihrem Mann und die menage à trois mit seinem Freund Alexander Arendt ist lebendig beschrieben und auch oft berührend.
Ich muss sagen, dass ich Elisabeth richtig liebgewonnen habe - und trotzdem werde ich diesen einen Stern abziehen, denn trotz allen Lobes hat mich die Geschichte nicht bis ins Letzte überzeugt, war mir teilweise etwas zu sprunghaft, zu alltäglich, eventuell zu episodisch...sie konnte mich nicht 100% fassen, daher solide und sehr angetane 4 Sterne :)