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Benutzername: 
eulenmatz
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2018
Mein schwarzes Herz / Victorian Rebels Bd.1
Byrne, Kerrigan

Mein schwarzes Herz / Victorian Rebels Bd.1


weniger gut

MEINUNG:
Victorian Rebels – Mein schwarzes Herz ist der erste Teil der Victorian Rebels Trilogie. Obwohl ich nicht so der große Fan von historischen (Liebes-)Romanen bin, hat mich das Buch trotzdem angesprochen. Man befindet sich hier in der Mitte des 19. Jahrhunderts, was für meinen Geschmack noch eine für mich verträgliche Zeit ist.
Im ersten Kapitel erfahren wir, was Farah und Dougan miteinander verbindet und warum sie getrennt worden sind. 17 Jahre später trägt Farah Dougans Nachnamen und gibt sich als Witwe aus, obwohl sie beide eigentlich noch Kinder waren. Sie konnte ihn nie vergessen und hat sich bisher an keinen anderen Mann gebunden. Außerdem werden hier schon Andeutungen gemacht, dass es ein paar Geheimnisse um Farah Vergangenheit bzw. um ihre Familie gibt. Ich empfand die es aber recht plump, da man sich hier schon wieder sehr viel selbst zusammenreimen konnte.
Dorian Blackwell ist der typische verruchte Verbrecher, von dem man sich als Frau eigentlich fernhalten sollte, es aber wegen seines Charmes und dem guten Aussehen nicht kann. Man muss dazu sagen, dass er Farah auch keine Wahl lässt. Sie gehen beide einen Handel ein, bei dem auch für sie etwas rausspringt. Die Anziehung zwischen beiden ist natürlich früh spürbar und wurde von der Autorin auch sprachlich gut beschrieben.
Zur Handlung möchte ich gar nichts sagen, weil ich sonst zu viel vorwegnehmen würde. Insgesamt war mir diese aber relativ dürftig und vor allem wirklich sehr vorhersehbar. Am Ende gibt es noch mal eine Wendung, von der ich eigentlich schon die ganze Zeit ausgegangen bin. Zwischen den beiden gibt es natürlich das übliche Hin und Her. Das war alles recht theatralisch, aber für den historischen Kontext dann auch wieder passend.
Band 2 Victorian Rebels – Ein Herz voller dunkler Schatten ist bereits erschienen. Band 3 Victorian Rebels – Das Licht unserer Herzen erscheint am 31.01.2019.

FAZIT:
Ich bin mit der Geschichte leider bis zum Schluss nicht warm geworden und war beim Lesen leider eher gelangweilt bis hin zu genervt. Die Geschichte war für mich komplett vorhersehbar. Es gab keinen Punkt, wo ich mehr erfahren wollte, der sogenannte Lesesog, denn ich wusste bereits alles. Ich denke, die Geschichte findet sicher ihre Fans, aber meins war es leider überhaupt nicht.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.10.2018
NSA - Nationales Sicherheits-Amt
Eschbach, Andreas

NSA - Nationales Sicherheits-Amt


ausgezeichnet

MEINUNG:
Obwohl Andreas Eschbach ein mir schon lange bekannter Autor ist, habe ich bisher noch nichts von ihm gelesen. Bei diesem Buch hat mich der Titel angesprochen, auch wenn ich nach der Überprüfung des Klappentextes festgestellt habe, dass nicht um die gleichnamige amerikanische Organisation geht.

Das Dritte Reich mit den technischen Mitteln von heute? Zunächst konnte ich mir das hinsichtlich der Umsetzung nicht richtig etwas darunter vorstellen, aber schnell wurde klar, dass Andreas Eschbach hier ganz geschickt unsere heutige technische Welt in diese Zeit hinein transferiert hat, wie es auch der Zeit entsprach. Dazu hat er auch manche Wörter wie z.B. Telefon mit -ph geschrieben, um die Geschichte authentisch zu gestalten und in den historischen Kontext zu setzen.

Ich weiß nicht, ob man hier von einer Dystopie sprechen kann, denn Dystopien sind per Definition Erzählungen, die in der Zukunft spielen. Es fühlt sich beim Lesen aber ein wenig an wie eine Dystopie, zumindest an Stellen, die wohlweislich so niemals passiert sind. Man merkt hier aber keinen spürbaren Bruch. Der Autor hat reale Geschichte und Fiktion grandios miteinander verknüpft, so dass man einfach glaubt, was man da liest. Vielleicht wäre es genau so gewesen. NSA würde ich eher als Szenario á la Was-wäre-wenn beschreiben.

Kommen wir nun zu den beiden wichtigsten Protagonisten: Helene Bodenkamp und Eugen Lettke. Beide arbeiten für das NSA. Lettke ist der Vorgesetzte von Helene. Das Buch startet in der Gegenwart, in dem man sich gleich mal von dem Können der NSA überzeugen kann und schwenkt dann erstmal in die Kindheit und Jugend der beiden. Lettke ist der Sohn eines Kriegshelden und lebt bei seiner alleinstehenden Mutter. Lettke ist eine ziemlich skrupellose und gleichzeitig auch schwache Person, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Er ist weit davon entfernt ein Sympathieträger sein. Ich hatte maximal Mitleid mit ihm. Helene und ihn verbindet später auch nur ein späterer Pakt und die Arbeit an sich. Helene ist im Gegensatz zu Lettke die Sympathieträgerin in diesem Roman. Sie ist eine junge Frau, die sich bewusst ist, dass ihre nach ihrer eigenen Wahrnehmung die Chancen auf eine gute Partie schlecht stehen und so wird eine sogenannte Programmstickerin (heute sagt man Programmiererin). Helene ist gut, in dem was sie tut.

Besonders interessant ist zu beobachten, wie Helene, die zu Anfang noch an das Gute bzgl. ihrer Tätigkeit geglaubt hat, so langsam merkt, was die gesamte Datenspeicherung und dem, wie man sie auswerten kann und in Beziehung zueinander setzen kann alles für Konsequenzen hat und am Ende über Leben entscheidet. Sie versucht später auch Personen zu durch ihre Möglichkeiten zu schützen, in dem sie Daten löscht, aber sie ist nur ein kleines Rad in einer großen Maschine, die an Hand von gespeicherten Daten alles über jeden weiß.

FAZIT:
Nach dem Beenden dieses Buches bin ich sehr froh, dass es damals noch keine Computer, Internet etc. gegeben hat. Andreas Eschbach hat ein sehr gut durchdachtes Szenario geschrieben, was mir häufig eine Gänsehaut beschert. In dem Buch gab es kein Wort und keine Seite zu viel. Für jeden der mal ein besonderes Buch lesen möchte und sich gerne auf die Frage „Was-wäre-wenn“ einlassen möchte, dem empfehlen ich dieses Buch wärmstens!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 06.09.2018
Zwischen uns ein ganzes Leben
Levensohn, Melanie

Zwischen uns ein ganzes Leben


sehr gut

MEINUNG:
Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen besonders zur Zeit der zwei Weltkriege, lese ich immer mal wieder gerne. Zwischen uns ein ganzes Leben fiel mir schon ziemlich früh auf, da hier verschiedene Marketingmaßnahme darauf aufmerksam gemacht haben.
Die Geschichte spielt wie gesagt auf zwei Zeitebenen und es geht um drei Frauen. Da ist die junge jüdische Studentin Judith, die wir in Paris 1940 begleiten und da sind Beatrice und Jacobina in der Gegenwart. Beatrice ist Französin und arbeitet bei der Weltbank. Durch einen Zufall stößt sie auf Jacobina, eine ältere Dame, die so ein wenig den Anschluss an ein lebenswertes Leben verloren hat. Außerdem hat sie nie das Versprechen ihres Vaters an dessen Sterbebett eingelöst, ihre Halbschwester Judith zu finden. Sie bittet Beatrice sich nach Judith auf die Suche zu machen.
Beatrice ist 40 Jahre alt. Das hebe ich so hervor, weil sie mir eigentlich die ganze Zeit wie Anfang 20 erschien. Ja, sie hat viel erreicht im Leben mit ihrem Job bei der Weltbank, hat eine Beziehung zu einem 60jährigen Journalisten, der aber immer seiner pubertierenden Tochter den Vorrang gibt und weiß aber trotzdem nicht so richtig, was sie will. Mir erschien sie oft sehr naiv, unüberlegt und unreif für ihr Alter. Beatrice private und auch später berufliche Probleme (bei so einem Chef hätte ich schon gekündigt) überschatten zum Teil eigentlich die Handlung, besonders die Suche nach Judith, die wirklich von Interesse war.
Es geht mir selten so, aber ich mochte diesmal den Teil aus der Vergangenheit um Judith deutlich lieber. Die Autorin schildert diesen sehr einfühlsam und baut die einzelnen Etappen bis zur Judiths Deportation sehr gut auf, sodass man erlebt, wie es einer jungen Jüdin zu der Zeit in Paris ergangen ist. Dabei legt sie Wert auf Judiths Entwicklung und schildert nicht in jedem grausamen Detail, was damals alles geschehen ist. Vieles weiß man als Leser ja bereits im Vorfeld.
In der Beziehung zu Jacobina mochte ich Beatrice, die mir auch manchmal etwas zu sehr auf Oberflächlichkeiten, wie teure Kleidung, fixiert war. Man muss Beatrice zu Gute halten, dass sie sich immerhin zum Positiven entwickelt, auch wenn dieser Weg für mich zum Teil etwas zu sehr mit Klischees bepflastert war. Leider etwas misslungen sind auch die Perspektivwechsel, die nicht gekennzeichnet waren. So beginnt einfach der nächste Absatz aus der Sicht einer anderen Person in einer anderen Zeit. Etwas mehr Ordnung wäre schön gewesen.

FAZIT:
Der Roman konnte mich trotz meiner Kritikpunkte wirklich gut unterhalten und las sich sehr flüssig. Für mich hat die Autorin eine Menge Potential, was sie ganz sicher in ihren nächsten Romanen auszuschöpfen weiß.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 05.09.2018
Zehn Jahre musst du opfern / Dark Palace Bd.1
James, Vic

Zehn Jahre musst du opfern / Dark Palace Bd.1


sehr gut

MEINUNG:
Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern ist der Beginn einer dreiteiligen Reihe, zumindest gibt es auf Englisch bereits drei erschienene Teile. Ich muss sagen, dass mich hier zunächst das Cover angesprochen hat, was wirklich großartig gelungen ist und genau die Düsternis vermittelt, die der Geschichte auch innewohnt. Auch die gewählten Personen strahlen Stärke und Macht aus, zwei Eigenschaften, die ebenfalls gut zu den Charakteren passen.

Schon nach ein paar Kapiteln hatte mich das Buch gefangen genommen, weil die Idee mit der zehnjährigen Sklavenzeit in (fast) jedermanns Leben mal etwas wirklich Neues war und gleichzeitig auch etwas, woran man sich natürlich ordentlich reiben kann und wo Konflikte vorprogrammiert sind. Als Leser verbindet man damit sofort etwas Negatives und fragt sich natürlich, warum das so ist bzw. wie es soweit kommen konnte. 10 Jahren ist eine lange Zeit und man erfährt auch, dass diese Zeit an einigen weder geistig noch körperlich spurlos vorüber gegangen ist.

Gleich auf den ersten Seiten lernen wir die Jardines kennen, bei denen vor allem die drei Brüder, Gava, Silyen und Jenner eine tragende Rolle in der Geschichte spielen und die Familie von Luke, bestehend aus Lukes Eltern, seiner großen Schwester Abi(gail) und seiner kleiner Schwester Daisy. Die Familie beschließt ihre Sklavenzeit gleich nach Daisys Geburtstag gemeinsam zu absolvieren und zwar in Kyneston, dem Herrensitz der Familie Jardine. Dann kommt aber alles ganz anders und Luke wird anstatt dessen nach Millmoor, einer Fabrikstadt, geschickt.

Die Jardine sind Ebenbürtige und der Lukes Familie sind sogenannte Gewöhnliche. Ebenbürtige sind quasi die Herrschenden und müssen keine zehnjährige Sklavenzeit verrichten. Die Geschichte wird zu großen Teilen abwechselnd aus Luke und Abis Sicht erzählt, aber es gibt auch mal Kapitel von Ebenbürtigen und so bekommt man auch mal einen Eindruck, wie sie ticken und was so ihre Absichten sind. Die ganze Geschichte ist auch hochpolitisch und jeder verfolgt eigene Absichten, die nicht immer ganz erkennbar sind. Eigentlich kann man kaum jemanden über den Weg trauen. Die Autorin lässt sich viel Zeit, das System und die Welt zu beschreiben. Das fand ich einerseits gut, weil man sich so gut reindenken kann, aber manchmal las sich das Buch auch, wie eine einzige große Einleitung. Wo der Anfang relativ stark war, schwächelt der Mittelteil etwas und erforderte auf Grund der Fülle an Infos eine hohe Konzentration. Das Ende dagegen war wieder sehr viel versprechend.

Es las sich durch die vielen Perspektiv- und Ortswechsel auch stellenweise etwas fragmentarisch und weniger als Handlung aus einem Guss, blieb aber zu keiner Zeit uninteressant.

Es gibt sehr viele Charaktere. Die Autorin bemüht sich aber, nur eine gute Handvoll richtig auszuprägen. Alles andere wäre auch zu viel. Abi erschien mir ziemlich naiv und verliebt sich natürlich in einer der Jardinebrüder, was ich ziemlich klischeebehaftet fand. Luke entwickelt sich zu einem richtigen Rebellen und reift auch während seiner Zeit in Millmoor zu einem Erwachsenen heran. Viel spannender sind die Jardinebrüder. Vor allem Silyen ist ein äußerst spannender Charakter, weil seine Absichten sehr undurchsichtig sind und auch bis zum Ende dieses ersten Bandes verborgen bleiben.

FAZIT:
Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern beginnt sehr stark und überzeugt mit einer völlig neuen Idee. In der Mitte schwächelt das Buch etwas, was an den vielen Informationen zu der Welt und den Personen liegt. Das kann ich verschmerzen, denn es ist schließlich der erste Band. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf Band 2!

Bewertung vom 05.09.2018
The House - Du warst nie wirklich sicher
Lelic, Simon

The House - Du warst nie wirklich sicher


ausgezeichnet

MEINUNG:
The House hat mich interessiert, weil ich gerne Thriller lese, die auf engsten Raum stattfinden und die Spannungen oder auch das Grauen von Innen herauskommt. Bei dem Klappentext habe ich auch gleich an eine Geschichte á la Stephen King gedacht. Viel verrät der Klappentext nicht, aber das ist auch genau richtig so.

Wie man schon dem Klappentext entnehmen kann, wird die Geschichte von Syd erzählt, aber auch von ihrem Freund Jack. Das Paar hat lange auf die Anzahlung für ein eigenes Haus gespart und hatte nun Glück, dass es den Zuschlag für eines mitten in London erhalten hat. Es ist von Anfang klar, dass etwas passiert sein muss, denn beide beginnen mit ihrer Sicht der Dinge rückblickend. Besagte Leiche hat etwas damit zu tun und so laufen parallel auch die Ermittlungen der Polizei. Besonders Jack wird gehörig auf den Zahn gefühlt.

Jack ist Sozialarbeiter und Syd arbeitet auch etwas, was nicht näher definiert worden ist. Syd ist in meinen Augen die deutlich interessante Person gewesen. Man merkt schnell, dass in ihrer Kindheit einige unschöne Dinge vorgefallen sind, die sie auch geprägt haben. Sie ist früh von Zuhause fort, weil sie es dort nicht ausgehalten hat. Es wird auch hier nicht so richtig drauf eingegangen, wie sie es geschafft hat alleine durchzukommen, aber das muss man so akzeptieren. Der Autor hat sich hier aufs Wesentliche konzentriert.

Mehr möchte ich eigentlich gar nicht verraten, weil man sonst hier zu viel vorwegnehmen würde. Auf jeden Fall gibt sehr viele Wendungen, die Geschichte für unglaublich spannend gemacht haben. Sie nimmt auch eine ganze andere Richtung ein als was man vielleicht anfangs vermutet hatte, aber genau das gefiel mir unheimlich gut.

FAZIT:
The House ist ein Thriller voller überraschender Wendungen und war für mich bis zum Schluss spannend und zu großen Teilen unvorhersehbar. Perfekte Unterhaltung!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 03.09.2018
Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1
Moran, Kelly

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick / Redwood Bd.1


gut

MEINUNG:
Pünktlich zum heutigen Erscheinungstermin des eBooks (Print am 19. September) von Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick kommt nun meine Rezension dazu online. Die Reihe erscheint unter Kyss*, einer neuen Produktlinie des Rowohlt Verlages speziell für Liebesromane.

Die ersten 100 Seiten vergingen bei dem Buch wie im Flug. Ich war sofort verliebt in Städtchen, die Charaktere, aber vor allem in den Tieraspekt, der durch die drei attraktiven Tierärzte gegeben ist. Für mich als großen Fan von Tieren der ideale Rahmen für eine Liebesgeschichte.

Ohne lange Vorreden ist man gleich in der Geschichte drin. Avery zieht mit ihrer autistischen Tochter zu ihrer Mutter nach Redwood, nach dem sie nach zwei Jahren Trennungsdrama endlich ihren Mann verlassen hat. In Redwood möchte sie neu anfangen. Ich fand es schön, dass die Autorin hier das Autismusthema mit aufgegriffen und sehr sensibel umgesetzt hat, ohne dabei aber lang und breit auf das gesamte Krankheitsbild einzugehen. Ich denke, dass es ihr mehr am Herzen lag Hailey zwar als besonderes Mädchen darzustellen, aber auch weitestgehend normal. Das schaffte sie, in dem sie alle Charaktere mit Hailey normal umgehen ließ.

Avery und Hailey werden sehr herzlich in Redwood aufgenommen. Es gibt da ein ganzes Potpourri an eigenwilligen, aber auch sehr liebenswerten Charakteren. Redwood ist ein sehr kleiner Ort und jeder weiß alles von jedem. Verstärkt wurde das auch noch dadurch, dass viele Nachrichten von Cades Tante auf Twitter gepostet worden sind. Avery hat damit anfangs so ihre Probleme und würde das persönlich auch nicht so zu sagen, aber es scheint wohl in Kleinstädten normal zu sein. Man merkt aber auch, dass es schnell auch zu Konflikten führen kann.
Avery trifft schon in ihrer ersten Ankunftsnacht auf Cade, da Hailey einen verletzten Welpen gefunden hat. Die Anziehung ist bei beiden gleich spürbar. Dennoch tun sich beide unheimlich schwer damit. Avery ist einfach gebrandmarkt von ihrer Ehe und kann sich davon nur schwer lösen. Cade ist jemand, der noch nie eine feste Beziehung hatte. Das er dann auch noch ihr Chef wird, machte es dann noch schwieriger. Zwischen den beiden ist es dann ein Hin und Her, was mir ein ganz wenig zu anstrengend geworden ist, weil ich die Hindernisse irgendwann nicht mehr nachvollziehen konnte. Es fokussiert sich im letzten Drittel auch sehr auf die beiden und ebenfalls spannende Seitenstränge der Geschichte kamen etwas zu kurz, aber man kann sich ja schon auf Band 2 freuen! Flynn und Gabby durfte man hier schon kennenlernen.

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss* (Band 2) erscheint am 19. September (sowohl eBook als auch Print) zusammen mit der Printausgabe von Band 1.

Redwood Love – Es beginnt mit einer Nacht* (Band 3) erscheint am 23.Oktober (sowohl eBook als auch Print).

FAZIT:
Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick war ein toller Einstieg in eine Reihe mit ganz viel Herz und Tierliebe. Wenn auch meine Begeisterung für die Liebesgeschichte nicht ganz das gewünschte Level erreichte, freue ich mich sehr auf die Folgebände und die Geschichten um Cades Brüder, Flynn und Drake. Beide Charaktere sind sehr vielversprechend!

Bewertung vom 27.08.2018
Drei Sekunden / Piet Hoffmann Bd.1
Roslund, Anders;Hellström, Börge

Drei Sekunden / Piet Hoffmann Bd.1


gut

Ich lese immer wieder mal gerne schwedische Thriller und Krimis, seit ich in meiner Jugend fast alle Bücher von Henning Mankell inhaliert haben. Ehrlich gesagt habe mich hier besonders die Titel angesprochen, 3 Sekunden, 3 Minuten und 3 Stunden. Da hat sich der Verlag was tolles überlegt.

Der Start gelang mir recht leicht. Das Buch hatte zunächst ein gutes Tempo. Allerding gelang es mir nicht so richtig, dort richtig durchzusehen. Es war ziemlich verwirrend und ich konnte die Handlungsstränge nicht so richtig einordnen. Die Autoren bringen hier auch detaillierte Umgebungsbeschreibungen unter, die die Geschichte aber nicht voran bringen. Piet Hoffmann war für mich auch kein leichter Zeitgeselle und ich habe es spät zu ihm Zugang gefunden.

Nach dem relativ guten Start flachte die Spanungskurve ab und ich muss mich durch das Buch durchkämpfen. Bei fast 700 Seiten ist das kein einfaches Unterfangen. Gegen Ende wurde es dann wieder besser und macht schon Lust auch den nächsten Teil zu lesen. Der ganze Mafia-Aspekt war schon ziemlich spannend und gut recherchiert.

Fazit:
Nicht unbedingt schlecht, aber irgendwie auch kein Buch, was mich restlos überzeugt hat. Ein paar weniger Seiten hätte der Geschichte hinsichtlich Lesefluss und Spannung gut getan.

Bewertung vom 23.08.2018
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1


gut

MEINUNG:
Die Charité – Hoffnung und Glaube ist der Band einer mehrbändigen Reihe. Obwohl Ulrike Schweikert schon so viele Bücher veröffentlicht hat, ist dies mein erster der Autorin gewesen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte um die Charité, eine der berühmtesten Kliniken in Deutschland, weil ich selbst auch aus Berlin, wenn auch in einer anderen Klinik geboren.

Bewertung vom 22.08.2018
Vier.Zwei.Eins.
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


ausgezeichnet

MEINUNG:
Vier.Zwei.Eins. wird aus zwei Sichten und auf zwei Zeitebenen erzählt und zwar aus der von Laura und Kit. Laura erzählt sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Das Buch ist in die Phasen der Sonnenfinsternis eingeteilt, welch sinnbildlich auch den Verlauf der Handlung widerspiegeln und die Sonnenfinsternis an sich ist auch ein zentraler Bestandteil der Geschichte. Besonders Kit ist schon lange Fan davon. Sein Vater nahm ihn und seinen Zwillingsbruder immer rund um die Welt mit und auch später hat Kit kaum eine Sonnenfinsternis ausgelassen. An einem solchen Ereignis haben sich alle vier Beteiligten kennen gelernt und das Schicksal nahm seinen sprichwörtlichen Lauf.

Die Geschichte braucht ihre Zeit, denn die Autorin nimmt sich diese auch, um den Leser ausführlich mit den Geschehnissen der Vergangenheit vertraut und sich ein erstes eigenes Bild zu machen. Minutiös wird dort angesetzt, wo Laura die vermeintliche Vergewaltigung beobachtet hat. Darauf folgt die auch sehr ausführliche Gerichtsverhandlung. Nach dieser taucht Beth plötzlich bei Kit und Laura auf, weil sie einfach eine Freundin benötigt, die ihr Halt gibt und diese in Laura sieht, die ihr auch durch ihre Aussage auf dem ganzen Weg zur Seite gestanden hat.

Beth, Kit, Laura und der Täter, Jamie sind die vier Personen, um die es hier geht, obwohl Jamie zunächst nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ich empfand alle drei als recht schwierige Charaktere, mit denen man nicht so leicht warm geworden ist. Laura leidet an einer Angststörung und erleidet schon auch mal Panikattacken, was ihren ungeborenen Kindern 15 Jahre später nicht unbedingt zu Gute kommt. Sie wirkt auch sehr unsicher und kämpft sehr mit sich als Kit allein zur nächsten Sonnenfinsternis fährt. Es bekommt nach und nach eine Vermutung, woher Laura die Ängste hat, u.a. hat sie auch Angst vor Beth.

Beth konnte ich wirklich schwer einschätzen. Ich empfand sie anfangs auch als ein wenig komisch und undurchdringlich. Ich denke, die Autorin hat hier absichtlich ein falsches Bild heraufbeschworen. Ich habe mich auch total von Lauras Paranoia anstecken lassen bzgl. Beth.

Kit empfand ich auch als recht schwach und verunsichert. Manchmal habe ich mich gefragt, wie Laura und er so überhaupt eine Beziehung führen können, wo beide zum Teil so labil sind. Warum Kit so ist, wie er ist, erklärt sich dann aber noch. Alle drei auf jeden Fall keine einfachen Charaktere, aber aus Liebe, Zuneigung und Überzeugung sind sie bereit eine ganze Menge zu tun.

Die Autorin streut hier geschickt einige Fährten aus und glaubt als Leser bereits alles zu wissen. Der etwas zähe Anfang hat genau dafür auch seine Bewandtnis, dass man eben glaubt alles verstanden zu haben. Natürlich gibt es Unklarheiten, aber auch das kann sich was zusammenreimen. Ungefähr nach gut einer Hälfte nimmt das Buch enorm an Fahrt auf, weil eine entscheidende Sache rauskommt, die völlig unvorhersehbar war. Das ist der Punkt, an dem sich die Geschichte dreht und alle Beteiligten zu verschlingen droht. Ich war gezwungen das Geglaubte nochmal überdenken. Als dann alles rauskommt, war ich absolut sprachlos und erschüttert, was man aus Egoismus und Liebe tun kann. Das Ende war für mich absolut richtig gewählt und glaubwürdig. Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen. Es gibt Dinge, die bleiben unverzeihlich.

FAZIT:
Ein Buch, bei dem man anfangs ein bisschen Durchhaltevermögen beweisen muss, weil sich die Autorin viel Zeit lässt. Doch das Ende schlägt eine wie eine Bombe und lässt absolut sprachlos zurück, wie vier Menschen sich so in ihre Lügen verstricken können, dass am Ende nicht mehr so ist, wie es am Anfang war.

Bewertung vom 21.08.2018
Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1
Tell, Anna

Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1


sehr gut

MEINUNG:

Vier Tage in Kabul ist der erste Teil, um die schwedische Unterhändlerin Amanda Lund und erscheint heute. Ich habe bisher noch keinen Thriller in dieser Art gelesen, wohl aber einige Filme. So ähnlich hatte ich mir dann auch das Buch vorgestellt und habe auch genau das bekommen.

Wir befinden uns abwechselnd in Kabul und in Schweden. Zwei schwedische Diplomaten wurden in Kabul entführt und es ist die Aufgabe von Amanda Lund als Verhandlungsführerin diese wieder zu befreien. Parallel dazu wird noch eine Leiche in Stockholm gefunden. Diese beide Handlungsstränge laufen zunächst parallel, aber es scheint eine Verbindung zu geben.

Kabul ist eine der gefährlichsten Städte der Welt und auf diesem Schauplatz ist kein Platz für Persönliches oder Emotionen. Das merkt man auch an Amanda. Ich würde sie nicht unbedingt als hart bezeichnen, aber sie geht bis an ihre Grenze und sieht es auch als ihre oberste Pflicht an Leute zu beschützen und Verbrechen lückenlos aufzuklären. Ich hätte mit ihr nicht tauschen wollen.

Die Entführung der beiden Diplomaten ist politisch eine absolute heiße Sache und wird von den obersten Politikern mit Argusaugen bewacht. Hintergrund ist die politische Beziehung zwischen Schweden und Afghanistan. Auf die heißen Parkett verfolgen wir Bill, Amandas Chef. Ich fand es sehr spannend, wie uns die Autorin hier ein Blick hinter die Kulissen werfen lässt. Dinge, von denen die meisten keine Ahnung und die auch die Presse nicht erfahren darf. Vor allem bei Bill leidet auch das Privatleben sehr darunter, doch er hat keine Wahl als den Fall zügig aufzuklären. Ich empfand sowohl Bill als auch Amanda als sehr sympathisch und die Autorin hat genau das richtige Maß gefunden uns auch an ihrem Privatleben teilhaben zu lassen, ohne dass die eigentliche Handlung zu sehr überlagert.

Der nächste Teil, Fünf Nächte im Kosovo, erscheint am 26. März 2019.

FAZIT:

Ich habe hier genau das bekommen, was ich von einer solchen Art von Buch erwartet habe. Es war durchgehend spannend, sehr gut aufgebaut und alle Fragen sind am Ende beantwortet. Man hat gemerkt, dass die Autorin, weiß wovon sie schreibt. Die Geschichte ist sehr nüchtern, aber für viele Emotionen ist auf einem solchen Ort auch kein Platz. Für alle Leser, die auch Filme, wie Der Mann, der niemals lebte oder Green Zone mochten.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.