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Benutzername: 
eulenmatz
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2018
Eine unbeugsame Braut
Ahrnstedt, Simona

Eine unbeugsame Braut


sehr gut

MEINUNG:
Ich habe von Simona Ahrnstedt bereits Die Erbin gelesen und war gespannt, wie sie Liebesgeschichte in ein historisches Setting einbaut. Eine unbeugsame Braut kann man als zweite Teil einer Reihe betrachten, aber es geht hier immer um eine andere Frau und eine andere Zeit. Zumindest die wunderschönen Covers deuten darauf hin, dass man die Bücher miteinander verbinden kann.

Ich muss sagen, dass ich am Anfang wirklich skeptisch war und auch erstmal ein bisschen brauchte, um in die Geschichte reinzukommen. Man findet sich auf jeden Fall in einem mittelalterlichen Setting in Schweden wieder, wobei die ganzen Personen frei erfunden sind und es keinen historisch-realen Bezug gibt. Man könnte dies als Kritikpunkt aufwerfen, aber da tut man in meinen Augen dem Genre unrecht, denn der Fokus liegt ganz eindeutig auf den handelnden Personen und der sich entwickelnden Liebe zwischen Markus und Illiana.

Markus und Illiana kommen unter kuriosen Umständen zusammen. Anfangs erschien mir alles ein wenig wie eine Komödie, weil es so viele skurrile Vorkommnisse gab. Illiana hat es nicht leicht, weil sie keinen Man findet, der sie heiraten möchte, sehr zum Verdruss ihrer Familie. Ich war froh für Illiana, dass sie durch die Heirat mit Markus ihr Elternhaus verlassen konnte. Markus ist sehr verschlossen, aber auch sehr loyal seinem König und dann auch Illiana gegenüber. Mir gefiel sehr, dass er Illiana nicht komplett untergräbt und auch auf ihre Bedürfnisse eingeht, auch wenn er ein Mann des Krieges ist und sich schwer damit tut seine Gefühle zu zeigen.

Um Markus‘ Herkunft wurde parallel zur der Entwicklung der Beziehung der beiden noch ein Handlungsstrang entworfen, der dem ganzen noch ein wenig Spannung gegeben hat, wenn es auch relativ vorhersehbar blieb. Dennoch gab es mir das Gefühl, dass es in dem Buch auch eine richtige Handlung gibt und das Buch ein Ziel verfolgt. Leider fehlt so etwas oft in diesem Genre.

FAZIT:
Eine schöne Liebesgeschichte mit historischem Flair, die ich nach anfänglichen Schwierigkeiten gerne gelesen habe und die mich emotional auch mitreißen konnte. Ein ideales Buch für zwischendurch, um dem Alltag zu entfliehen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.07.2018
Spinster Girls 01 - Was ist schon normal?
Bourne, Holly

Spinster Girls 01 - Was ist schon normal?


sehr gut

MEINUNG:

Die Eindrücke, die zuvor bekommen haben, ließen darauf schließen, dass es eine Jugendbuchreihe ist, in der es vorrangig um feministische Themen geht. Mich sprechen solchen Themen immer an und lese dazu gerne etwas. Ich würde auch behaupten, dass es ein Thema ist, welches mir bisher in Jugendbüchern noch nicht so häufig über den Weg gelaufen ist. Mit dem Start des Buches musste ich aber feststellen, dass es hier ein ganz anderes Thema gibt, welches meiner Meinung viel stärker im Vordergrund steht und zwar ist es die psychische Erkrankung der Zwangsstörung bzw. Zwangsgedanken. Protagonistin Evie leidet nämlich unter einem Wasch- und Reinigungszwang. Das Buch beginnt damit, dass Evie nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie auf dem College neu anfängt und außer ihren besten Freundin Jane, weiß niemand von ihrer Krankheit.
Der Einfluss der Erkrankung ist in meinen Augen ein zentrales Thema in diesem Buch. So gibt es z.B. ein Genesungstagebuch von Evie, es gibt immer wieder Einschübe von ihren unguten Gedanken und es gibt immer wieder Rückblicke zu ganz speziellen Themen, wie Evie mit eigentlich normalen Situationen umgegangen ist in der Vergangenheit, z.B. das Eintreten ihrer ersten Periode. Es hat mir gut gefallen, dass Buch so aufgebaut war. Trotz aller Ernsthaftigkeit, verschaffte es eine gewisse Leichtigkeit. Evie lässt den Leser an ihrer Erkrankung im vollem Umfang teilhaben und reflektiert für ihr Alter von 16 Jahren auch schon sehr gut, wie die Allgemeinheit damit umgeht. Man spürt deutlich, dass auch ihre Eltern damit nicht so richtig umgehen können und immer Angst haben, dass sie einen Rückfall erleidet. Nur ihre kleine Schwester Rose, die ich sehr mochte als Charakter, findet einen guten Zugang zu Evie und ist auch sehr aufmerksam. Evies Gedankenkarusell ist aber nicht immer leicht zu ertragen. Die Autorin verschont den Leser hier nicht, besonders als Evie Rückfälle erleidet.
Aber natürlich geht es nicht nur um Evies Erkrankung, sondern auch um ganz normale Teenager-Probleme, wie die erste Liebe und natürlich die Spinster Girls, wobei die erst nach den Jungs kommen. Es ist deutlich spürbar, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, die in Europa (England) angesiedelt ist, denn der Umgang mit Sex, Drogen und Alkohol ist hier deutlich entspannter als man es von amerikanischen Geschichte gewöhnt ist. Manchmal hätte man auch denken können, sie wären schon Anfang 20, so hemmungslos, wie es da auf mancher Party zuging, aber vielleicht bin ich einfach schon zu alt und kenne mich mit der heutigen Jugend nicht mehr aus.

Bewertung vom 17.07.2018
Was wir verbergen / The Ivy Years Bd.2
Bowen, Sarina

Was wir verbergen / The Ivy Years Bd.2


sehr gut

MEINUNG:
Seit der True North Serie bin ich Fan von Sarina Bowen und habe mir vorgenommen alle Bücher von ihr nach und nach zu lesen. Man kann von Glück sagen, dass sie schon viel geschrieben hat. The Ivy Years – Was wir verbergen ist der zweite Band der The Ivy Years Reihe von Sarina Bowen. Ich habe den ersten Teil vorher nicht gelesen, auch das Paar aus dem ersten Teil wieder am Rand vorkommt. Es ist also nicht notwendig den ersten vorher zu kennen.

Man muss sagen, dass der Leser nach nicht mal ganz einem Drittel weiß, was beide so mit sich herumschleppen: Scarlet hat ihren Namen ändern lassen, weil ihr Vater des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird und Bridger lässt illegal seine kleine Schwester bei sich im College Wohnheim wohnen, weil ihre Mutter drogenabhängig ist. Außerdem sind sie beiden auch ziemlich schnell und ohne großes Aufheben zusammen. Es braucht natürlich ein bisschen Zeit bis beide dann hinter die Geheimnisse des anderen kommen und genau das birgt auch die üblichen Konfliktpotentiale und gefährdet zum Teil die Beziehung, weil sie da nicht offen drüber reden.

Mit den beiden Themen Kindesmissbrauch und im Fall von Bridgers Schwester, Kindervernachlässigung, greift die Autorin zwei schwierige Themen auf, die sie aber sensibel und auch hochspannend umsetzt. Vor allem als so langsam herauskommt, was in Scarlets Familie wirklich so alles passiert ist, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Auch mit Bridger habe ich gebangt, dass es für ihn und seine Schwester eine gute Lösung am Ende geben wird. Neben diese Themen musste die Liebesgeschichte etwas zurückstecken und wurde dann auch mal nur Nebensache.

Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der Sicht von Scarlet und Bridger, wie es in diesem Genre üblich ist, dennoch empfand ich beide ein bisschen blass von der Ausprägung des Charakters her. Es gab wenig Ecken und Kanten, sondern sie waren einfach nur sympathisch und taten auch meist das Richtige. Gut hat mir gefallen, dass sie sich auf Augenhöhe begegnet sind und hier nicht das übliche Klischee Schüchternes-Mädchen-trifft-Bad-Boy bedient worden ist.

FAZIT:
Eine süße New Adult Geschichte, die ich gerne mal zwischendurch gelesen habe und die einige explosive Themen behandelt, die auch für Spannung gesorgt haben. Freue mich auf den dritten Band der Reihe!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.07.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


gut

MEINUNG:
Das Haus der Mädchen ist mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich habe auf Grund der vielen positiven Meinungen sehr auf das Buch gefreut. Ich bin grundsätzlich immer auf der Suche nach neuen deutschen Autoren im Bereich der Thriller und Krimis.

Das Buch hat nicht viele Kapitel, aber dafür sind diese sehr lang. Innerhalb der Kapitel wechseln immer wieder die Perspektiven, was durch Nummern gekennzeichnet ist. Es gibt vier Hauptperspektiven: Die von Leni, die von Freddi, die des Kommissars Jens Kerner und die des Opfers. Das erste Kapitel war wirklich sehr spannend und hat mich auf eine richtig vielversprechende Geschichte hoffen lassen, aber leider ging es dann nur noch bergab.
Das zweite Kapitel war eine absolute Durststrecke und hielt sich irgendwie mit Nichtigkeiten auf. Leni und Freddy waren auch keine Charaktere, die ich gerne verfolgt habe. Sowohl die Ausarbeitung von beiden als auch deren Handlungen empfand ich als relativ flach und zum Teil auch klischeebehaftet. Der Kommissar gefiel mir schon besser. Manchmal klang es so als gäbe da noch eine Vorgeschichte, die ihm dem Namen „Dirty Harry“ eingebracht hat. Seine Kollegin Rebecca hat das Ganze auch noch etwas aufgelockert, obwohl man merkte, dass von ihrer Seite da auch mehr Gefühle sind und sie sich von ihm gerne mit Mozartkugeln bestechen lässt.

Über die Charaktere könnte man hinwegsehen, wenn die Handlung gut wäre. Es gibt eine richtig gute Wendung, die die Spannungskurve, dann doch noch mehr angetrieben hat. Ab da an habe ich mir das Schlimmste ausgemalt, aber das kam nicht wirklich. Ich habe hier mit deutlich mehr perfiden Grausamkeiten gerechnet nach dem ersten Kapitel, aber das Buch blieb im Vergleich zu anderen Thrillern relativ harmlos. Ich konnte dann ahnen, wer hinter dem allen steckt, auch wenn hier eine falsche Fährte ausgelegt worden ist. Es gab nicht so viel Personen, die in Frage gekommen wären.

FAZIT:
Leider kein Thriller, der mich restlos überzeugt hat. Die Vergleiche zu angelsächsischen Autoren kann ich hier leider nicht sehen. Meiner Meinung nach hätte man hier aus dem Potential mehr machen können.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.07.2018
Ohne ein einziges Wort
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


sehr gut

MEINUNG:
Obwohl solche klassischen Liebesromane nicht zu meinem sonst bevorzugten Beuteschema passen, war ich auf dieses Buch sehr neugierig und hatte es mir schon mit erscheinen der Verlagsvorschauen auf meiner Wunschliste notiert. Ich liebe einfach Geheimnisse und scheinbar unerklärliche Ereignisse, die Kern einer Geschichte sind.
In diesem Fall ist es das Verschwinden von Eddie. Sieben Tage hat er mit Sarah verbracht bevor er in den Urlaub wollte. Sieben Tage, die intensiver nicht hätten sein können und plötzlich reagiert er auf keine der Nachrichten und Anrufe von ihr. Das Buch beginnt damit, dass Sarah natürlich völlig fertig ist und auch ihre Freunde bald keinen Rat mehr wissen. Anfangs glaubt ihr auch niemand so richtig und sie wird aufgefordert ihn zu vergessen. Als Leser malt man sich anfangs natürlich auch das Schlimmste aus: Eddie ist tot. Damit wäre die Geschichte natürlich schnell zu Ende gewesen. Also gibt es irgendwann ein Lebenszeichen und Sarah fängt an wirklich nachzuforschen, auch bei Leuten, die ihn kennen.

Während dieses ganzen Verlaufs lernt man auch Sarah besser kennen. Obwohl sie eine erfolgreiche Organisation zusammen mit ihrem (Noch-)Mann führt, die Clown Doktors, die schwerkranke Kinder unterstützen, liegt ein Schatten auf Sarah. Ich habe schon relativ schnell am Anfang gemerkt, dass es was mit Sarahs Schwester zu tun hat. Die schien nicht mehr in ihrem Leben präsent zu sein und Sarah leidet sehr darunter, auch wenn die Ereignisse fast 20 Jahre zurück liegen, aber mehr möchte ich dazu nicht sagen, um den überraschenden Moment nicht vorweg zu nehmen.

Eddie bleibt ganz lange nur ein Phantom. Wirklich viel erfährt man nicht über ihn. Allerdings gibt es immer wieder Rückblenden auf die gemeinsamen Tage, die sie miteinander verbracht habe. Die Tage sind nicht chronologisch sortiert, damit der Leser erstmal nicht ahnt, wie es dann am Ende ist. Erst auf den letzten 100 bis 150 Seiten kommt auch Eddie zu Wort. Anfangs braucht die Geschichte, um sich zu entwickeln, dann bis zu dem Punkt, wo Eddie der Erzähler ist, ist die Spannung auf dem höchsten Punkt und danach bleibt der Ausgang zunächst auch ungewiss. Es ist Wechselbad der Gefühle und der Leser weiß nicht immer was los ist (auch wenn es zu erahnen ist).

FAZIT:
Ohne ein einziges Wort ist bis auf die Längen zu Beginn des Buches eine großartige Liebesgeschichte, bei der einem das sprichwörtliche Herz blutet als langsam klar wird, was wirklich passiert ist. Eine Liebesgeschichte, die sich erst entwickelt ohne dabei kitschig zu sein. Mir hat es sehr gefallen!

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.07.2018
Eifersucht / Rachel Eisenberg Bd.2
Föhr, Andreas

Eifersucht / Rachel Eisenberg Bd.2


gut

MEINUNG:
Eifersucht ist der zweite Fall der Anwältin Rachel Eisenberg. Den ersten Fall, Eisenberg, habe ich nicht gelesen, allerdings gibt es ein paar Andeutungen dazu. Man könnte das auch als Spoiler betrachten, aber sowas gerät bei mir sowieso schnell wieder in Vergessenheit.
Ohne große Einleitung ist man bei dem Thriller gleich mitten im Geschehen. Die ersten 50 Seiten waren schnell gelesen und dann ging es auch gleich los mit einer Ermittlung, die ein sehr hohes Tempo aufwies und auch erstmal ziemlich komplex erschien. Meiner Meinung nach lag das an den vielen Personen und auch Nebenschauplätze. Es hätte sich hier fast angeboten, Notizen zu machen.
Andreas Föhrs Schreibstil trägt zusätzlich zu dem rasanten Tempo bei, denn der ist sehr nüchtern und ist durch relativ kurz Sätze geprägt, die eine hohe Dynamik erzeugen und fast stakkatomäßig auf den Leser abgefeuert werden. Ich empfand es fast eher einem Drehbuch ähnlich als einem Roman. Es fehlte mir ein bisschen schriftstellerischer Finesse.

Rachel Eisenberg empfand ich zunächst auch als ziemlich speziell. Manchmal kaum vorstellbar, dass es sich hier um eine weibliche Protagonistin hält, weil sie so kaltschnäuzig und fast völlig emotionslos ist. Dennoch ist sie auch schlagfertig, gut in ihrem Job und furchtlos. Sie geht für ihre Mandantin und die Aufklärung des Falles das ein oder andere größere Wagnis ein.

Die Auflösung war für mich raffiniert gemacht und nicht vorhersehbar, aber es blieben für mich noch so einige Fragen offen. Das lässt mich immer etwas unzufrieden zurück, aber ist auch nichts Ungewöhnliches in Thrillern nach meiner Erfahrung.

FAZIT:
Ein Thriller, der so spannend ist und komplex ist, dass man kaum Zeit hat zum Durchatmen bzw. Verstehen und Mitdenken. Auch wenn Spannung in Thriller ein sehr wichtiger Faktor ist, aber hier überschlagt sich die Handlung förmlich. Ich könnte mir das Buch gut verfilmt vorstellen, da es sich fast wie ein Drehbuch las. Ich bin trotzdem gewillt es mit einem nächsten Teil zu probieren, da ich Rachel, wenn auch sehr nüchtern, sympathisch fand.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.07.2018
Sehnsucht / Dream Maker Bd.1
Carlan, Audrey

Sehnsucht / Dream Maker Bd.1


schlecht

MEINUNG:
Bisher habe ich noch nichts von Audrey Carlan gelesen. Ich hatte aber mal Lust auf eine leichte Erotikgeschichte für zwischendurch. Außerdem hat mich das wirklich wunderschöne Cover sehr angesprochen, weil es die Blüten einfach traumhaft sind. Leider habe ich das Buch nur ca. bis Hälfte gelesen, weil ich das abgebrochen haben. Warum ich, dass gemacht habe, möchte kurz näher erläutern.

Parker, Bo und Royce haben eine Agentur, die Frauen in jeder Lebenslage helfen. Sei es beruflich, optisch, psychisch. Von den drei Jungs bekommt man alles, auch Sex. Das ist auch schon ein großes Problem, was ich mit dem Buch hatte. Mir war schon von Anfang an klar, dass sie natürlich etwas mit ihren Kundinnen haben werden, aber nicht gleich am ersten Tag. Das betrifft vor allem Parker, der quasi der Chef der Agentur ist. Alle drei wollen super professionell wirken und denken dann noch mit ihrem besten Stück. An sich ist die Idee mit der Agentur ziemlich gut, bietet viel Potential für die Serie, die aus vier Teilen besteht, aber auch das wird relativ schnell abgehandelt.

In ersten Abschnitt fliegen die drei nach Paris, um einer Erbin einer millionenschweren Firma auf die Beine zu helfen. Bo geht mit ihr shoppen und kümmert um Make Up und Haare. Royce checkt ein bisschen die Firmenunterlagen und Parker schleppt sie am zweiten Tag ab. Ich finde das ein bisschen dürftig und auch absolut oberflächlich. Parker fand ich dadurch auch am schlimmsten. Ich finde das Verhalten einfach höchst unprofessionell.

Im zweiten Abschnitt geht es dann nach New York zu einer bekannten Schauspielerin, die ein Burn Out hat, der aber als Verlust der Muse getarnt wird. Parker muss dafür natürlich bei ihr einquartieren, was er allerdings nur mit deren Agentin abspricht als sie gar keinen eigenen Willen hat. Gleich bei der ersten Begegnung wird schon mal zusammen gebechert und die erste erotische Spannung entlädt sich auch gleich wieder. Das war es dann für mich. Hier habe ich das Buch abgebrochen, weil ich mir das nicht mehr länger antun konnt.

FAZIT:
Für mich leider ein Reinfall. Bei allem Verständnis für dieses Genre, ist das hier einfach nur unfassbar unglaubwürdig und nur auf (schnellen) Sex fokussiert. Ich werde die Reihe nicht weiterverfolgen.
Ich vergebe 1 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.07.2018
Final Girls
Sager, Riley

Final Girls


sehr gut

MEINUNG:

Final Girls ist ein Buch, dass ich vor Monaten in der Vorschau entdeckt hatte und mich riesig darauf gefreut. Auch optisch kann man sich diesem Buch kaum entziehen, denn durch den schwarzen Buchschnitt und der großen weißen Schrift auf schwarzem Grund ist es sehr auffällig.

Als Final Girl wird die Überlebende eines Massakers/ eines Serienmörders bezeichnet. Quincy ist so Final Girl, möchte aber davon aber nichts wissen und schon gar nicht als ein solches Mädchen gesehen werden. Quincy kann (und will) sich nicht mehr daran erinnern, was damals geschah als all ihre Freunde auf brutalste Art und Weise starben. Sie hat das alles hinter sich gelassen, lebt jetzt in New York, ist verlobt mit einem Anwalt und betreibt einen Back-Blog. Diese Idylle gerät mit dem Tod von Lisa und dem Auftauchen von Samantha bei ihr gehörig ins Wanken.

Das ist auch ungefähr die Stelle, an der ich mich gefragt habe, was der Thriller für eine Richtung einschlagen möchte. Der Autor lässt sich hier viel Zeit, um Quincys so mühevoll aufgebaute glückliche Fassade bröckeln zu lassen. Das wird vor allem durch Samantha provoziert, die für mich die ganze Zeit fragwürdig blieb und der ich als Leser nicht über den Weg getraut habe. Quincy gerät während ihr gemeinsamen, nächtlichen Streifzügen immer mehr in eine Richtung, die nicht vereinbar mit dem Bild von Quincy ist, was ich am Anfang von ihr hatte. Auf der anderen Seite ist das nach so einem einschneidenden Erlebnis vielleicht aber auch verständlich und sie hat das jahrelang unterdrückt, dass sie eben doch keine normale junge Frau ist, sondern ein Final Girl.

Im Verlauf der Geschichte kommen Quincys Erinnerungen langsam zurück und man merkt, dass vielleicht doch nicht alles so war, wie es zunächst den Anschein hatte. Am Anfang fehlte mir so ein bisschen der rote Faden, aber als ich am Ende angekommen war, hat plötzlich alles Sinn gemacht.

FAZIT:

Final Girls ist ein Thriller der sich thematisch von anderen in seinem Genre absetzt, da hier dem (Thriller-)Leser mal etwas gänzlich Neues geboten wird. Die Spannung und die Entwicklung der Geschichte lassen für meinen Geschmack in den ersten zwei Dritteln etwas Zeit. Im letzten Drittel konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen.

Bewertung vom 06.07.2018
Dunkelkinder
Luttmer, Nora

Dunkelkinder


gut

MEINUNG:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, weil es zum einen in Hamburg spielt, wo ich lebe und es aber auch Berührungspunkte zu Berlin gibt, wo ich ursprünglich herkomme. Vietnamesen und die vietnamesische Kultur gehören einfach zu Berlin. Dennoch habe ich mir da noch nie so richtig Gedanken gemacht, was da hinter den Kulissen ablaufen und welche Einflüsse das hat.

Mia Paulsen fällt für mich in die Kategorie des typischen Ermittlertypens: Ein Fall hat sie so sehr mitgenommen, dass sie in psychologischer Behandlung ist. Aus diesem Grund hat sie sich von Berlin zurück in ihre Heimatstadt Hamburg versetzen lassen. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten. An ihrer neuen Arbeitsstelle ist ihr Ex-Freund, Jens Bordasch, mit dem es auch einige fragwürdige Ereignisse in der Vergangenheit gab, ihr neuer Chef. Die Spannungen zwischen den beiden beeinflussen auch die berufliche Beziehung, obwohl sehr viele Jahre vergangen sind. Jens Bordasch verhält sich in meinen Augen absolut unprofessionell gegen über Mia. Mir fiel es schwer, dass manchmal ernst zu nehmen.

Mia wird mit der Bearbeitung von ungeklärten Altfällen, sog. Cold Cases, förmlich abgespeist, da Bordasch sie noch nicht für aktuelle Fälle einsetzen kann auf Grund ihrer Behandlung bei einem Psychologen. So beginnt Mia auf eigene Faust zu ermitteln und versucht eine mögliche Verbindung zu dem Altfall und den aktuellen Morden herzustellen. Auch hier empfand ich es irgendwie unglaubwürdig, dass sie alleine unterwegs ist und sich auch in Gefahr begibt. Heißt es nicht immer bei Ermittlung: Niemals alleine? Stellenweise ging mir Mia auch etwas zu naiv vor und vertraute den falschen Leuten, aber man kann ihr auf jeden Fall nicht nachsagen, dass sie nicht engagiert ist.

Das Buch ist aus relativ vielen Perspektiven geschrieben, deren Verbindungen man schnell erfasst. Das Problem an den vielen Sichten ist, dass auch die Täter dabei sind und man vor Mia weiß, was passiert und wer Opfer und wer Täter ist. Dadurch fehlten mir auch die überraschenden Effekte und leider auch die Spannung, weil für mich der Fall sehr schnell klar war. Der Anfang zog sich auch ein bisschen durch die das Einbringen der vielen Perspektiven. Da das Buch nicht besonders dick ist, wirkte sich das zum Nachteil aus.

FAZIT:
Dunkelkinder ist von der Thematik sehr interessant und es kommen Aspekte ans Licht, die so in der Realität bestimmt genauso stattfinden könnten. Nach der Beendigung des Buches war ich ernüchtert, aber nicht überrascht auf Grund der Erkenntnisse, die ich dann hatte. Leider ist der Aufbau des Buchs nicht klug gewählt, da es mir hier an Überraschung und zum Teil auch Spannung gefehlt hat.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.07.2018
Der letzte Liebesbrief
Vellguth, J.

Der letzte Liebesbrief


sehr gut

MEINUNG:
Die Bücher von J. Vellguth habe ich schon länger ins Auge gefasst und sie stand für dieses Jahr auf meiner Must-Read-Liste. Anlass war dafür die mehrmalige persönliche Begegnung auf der Love Letter Convention und beim Romance Dinner auf der Frankfurter Buchmesse 2018. Nun wurde mir Der letzte Liebesbrief von Jacky das Buch vorab zum Lesen angeboten, worüber ich mich sehr gefreut habe und das habe ich gleich zugesagt.
Das Buch ist sehr schön gestaltet. Besonders sind mir die Kapitelüberschriften ins Auge gefallen, die von der Autorin mit Songtitel benannt worden sind. Auch wenn ich selbst nicht so viel Zugang zu Songtexten im Allgemeinen habe, merkt man, dass sich hier viel Gedanken gemacht wurden den passenden Titel zum Inhalt des Kapitels zu finden.

Der Einstieg ins Buch gelang mir leicht. Man ist ab dem ersten Kapitel mitten im Geschehen und große Einleitung. Auch die Begegnung zwischen Nell und Sam ist gleich Bestandteil dieses Kapitels. Anfangs hatte ich so meine Probleme mit dem doch recht blumigen Schreibstil, der durch viele Adjektive und Emotionen geprägt ist. Ich bin ein eher Freund von einer klaren, nüchternen Erzählweise. Dennoch bin ich nach einiger Zeit dann doch reingekommen und konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen.

Nell ist eine besondere Person, die bereits viel in ihrem Leben mitmachen musste, was ihrem Wesen deutlich anzumerken ist. Sie hat große Schwierigkeiten sich gegenüber anderen zu öffnen und Gefühle zu zeigen, obwohl sie voll davon ist. Nell hat durch einen schlimmen Unfall als Baby eine Verletzung davongetragen, die sie für immer gezeichnet hat. Das ist der Grund, weswegen sie Schwierigkeiten hat sich selbst so zu akzeptieren, so wie sie ist. Diese ganze Thematik hat die Autorin sehr einfühlsam verarbeitet ohne das kitschig oder unglaubwürdig wirkte. Zu Sam kann ich gar nicht so viel sagen, weil er neben Nells fast ein wenig erblasste. Sam ist Künstler und liebt seine Familie über alles, so kann man ihn eigentlich am besten zusammenfassen.

Nell und Sam begeben sich auf eine sprichwörtliche Schnitzeljagd von Brief zu Brief und stoßen dabei immer tiefer in die Geheimnisse und auch Abgründe von Nells Familie und Vergangenheit. Dieser Aspekt hat mir in der Geschichte sehr gut gefallen, rutscht aber manchmal fast etwas zu sehr in den Hintergrund. Der Fokus liegt ganz klar auf der Entwicklung der beiden Hauptcharaktere und natürlich auch der Beziehung zueinander, die sich auf ihrem Abenteuer immer mehr entwickelt. Mir gefiel gut, dass wir hier keine typische Insta-Love Story haben, sondern auch hier wird genug Zeit eingeräumt und der Weg dorthin ist auch mit den ein oder anderen Konflikten gepflastert.

FAZIT:
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten gefiel mir Der letzte Liebesbrief immer besser. Die letzten 20% haben es für mich absolut rausgerissen, da die Geschichte hier enorm an Tempo aufgenommen hat. Ansonsten ist eine sehr emotionale Geschichte, in der viele Themen einfühlsam und authentisch verarbeitet werden ohne dabei kitschig zu wirken. Nell als sehr außergewöhnliche Protagonistin macht die Geschichte zu etwas Besonderem, was bei mir im Kopf bleiben wird.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.