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Benutzername: 
eulenmatz
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 177 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2018
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1


gut

MEINUNG:
Die Charité – Hoffnung und Glaube ist der Band einer mehrbändigen Reihe. Obwohl Ulrike Schweikert schon so viele Bücher veröffentlicht hat, ist dies mein erster der Autorin gewesen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte um die Charité, eine der berühmtesten Kliniken in Deutschland, weil ich selbst auch aus Berlin, wenn auch in einer anderen Klinik geboren.

Bewertung vom 22.08.2018
Vier.Zwei.Eins.
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


ausgezeichnet

MEINUNG:
Vier.Zwei.Eins. wird aus zwei Sichten und auf zwei Zeitebenen erzählt und zwar aus der von Laura und Kit. Laura erzählt sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Das Buch ist in die Phasen der Sonnenfinsternis eingeteilt, welch sinnbildlich auch den Verlauf der Handlung widerspiegeln und die Sonnenfinsternis an sich ist auch ein zentraler Bestandteil der Geschichte. Besonders Kit ist schon lange Fan davon. Sein Vater nahm ihn und seinen Zwillingsbruder immer rund um die Welt mit und auch später hat Kit kaum eine Sonnenfinsternis ausgelassen. An einem solchen Ereignis haben sich alle vier Beteiligten kennen gelernt und das Schicksal nahm seinen sprichwörtlichen Lauf.

Die Geschichte braucht ihre Zeit, denn die Autorin nimmt sich diese auch, um den Leser ausführlich mit den Geschehnissen der Vergangenheit vertraut und sich ein erstes eigenes Bild zu machen. Minutiös wird dort angesetzt, wo Laura die vermeintliche Vergewaltigung beobachtet hat. Darauf folgt die auch sehr ausführliche Gerichtsverhandlung. Nach dieser taucht Beth plötzlich bei Kit und Laura auf, weil sie einfach eine Freundin benötigt, die ihr Halt gibt und diese in Laura sieht, die ihr auch durch ihre Aussage auf dem ganzen Weg zur Seite gestanden hat.

Beth, Kit, Laura und der Täter, Jamie sind die vier Personen, um die es hier geht, obwohl Jamie zunächst nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ich empfand alle drei als recht schwierige Charaktere, mit denen man nicht so leicht warm geworden ist. Laura leidet an einer Angststörung und erleidet schon auch mal Panikattacken, was ihren ungeborenen Kindern 15 Jahre später nicht unbedingt zu Gute kommt. Sie wirkt auch sehr unsicher und kämpft sehr mit sich als Kit allein zur nächsten Sonnenfinsternis fährt. Es bekommt nach und nach eine Vermutung, woher Laura die Ängste hat, u.a. hat sie auch Angst vor Beth.

Beth konnte ich wirklich schwer einschätzen. Ich empfand sie anfangs auch als ein wenig komisch und undurchdringlich. Ich denke, die Autorin hat hier absichtlich ein falsches Bild heraufbeschworen. Ich habe mich auch total von Lauras Paranoia anstecken lassen bzgl. Beth.

Kit empfand ich auch als recht schwach und verunsichert. Manchmal habe ich mich gefragt, wie Laura und er so überhaupt eine Beziehung führen können, wo beide zum Teil so labil sind. Warum Kit so ist, wie er ist, erklärt sich dann aber noch. Alle drei auf jeden Fall keine einfachen Charaktere, aber aus Liebe, Zuneigung und Überzeugung sind sie bereit eine ganze Menge zu tun.

Die Autorin streut hier geschickt einige Fährten aus und glaubt als Leser bereits alles zu wissen. Der etwas zähe Anfang hat genau dafür auch seine Bewandtnis, dass man eben glaubt alles verstanden zu haben. Natürlich gibt es Unklarheiten, aber auch das kann sich was zusammenreimen. Ungefähr nach gut einer Hälfte nimmt das Buch enorm an Fahrt auf, weil eine entscheidende Sache rauskommt, die völlig unvorhersehbar war. Das ist der Punkt, an dem sich die Geschichte dreht und alle Beteiligten zu verschlingen droht. Ich war gezwungen das Geglaubte nochmal überdenken. Als dann alles rauskommt, war ich absolut sprachlos und erschüttert, was man aus Egoismus und Liebe tun kann. Das Ende war für mich absolut richtig gewählt und glaubwürdig. Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen. Es gibt Dinge, die bleiben unverzeihlich.

FAZIT:
Ein Buch, bei dem man anfangs ein bisschen Durchhaltevermögen beweisen muss, weil sich die Autorin viel Zeit lässt. Doch das Ende schlägt eine wie eine Bombe und lässt absolut sprachlos zurück, wie vier Menschen sich so in ihre Lügen verstricken können, dass am Ende nicht mehr so ist, wie es am Anfang war.

Bewertung vom 21.08.2018
Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1
Tell, Anna

Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1


sehr gut

MEINUNG:

Vier Tage in Kabul ist der erste Teil, um die schwedische Unterhändlerin Amanda Lund und erscheint heute. Ich habe bisher noch keinen Thriller in dieser Art gelesen, wohl aber einige Filme. So ähnlich hatte ich mir dann auch das Buch vorgestellt und habe auch genau das bekommen.

Wir befinden uns abwechselnd in Kabul und in Schweden. Zwei schwedische Diplomaten wurden in Kabul entführt und es ist die Aufgabe von Amanda Lund als Verhandlungsführerin diese wieder zu befreien. Parallel dazu wird noch eine Leiche in Stockholm gefunden. Diese beide Handlungsstränge laufen zunächst parallel, aber es scheint eine Verbindung zu geben.

Kabul ist eine der gefährlichsten Städte der Welt und auf diesem Schauplatz ist kein Platz für Persönliches oder Emotionen. Das merkt man auch an Amanda. Ich würde sie nicht unbedingt als hart bezeichnen, aber sie geht bis an ihre Grenze und sieht es auch als ihre oberste Pflicht an Leute zu beschützen und Verbrechen lückenlos aufzuklären. Ich hätte mit ihr nicht tauschen wollen.

Die Entführung der beiden Diplomaten ist politisch eine absolute heiße Sache und wird von den obersten Politikern mit Argusaugen bewacht. Hintergrund ist die politische Beziehung zwischen Schweden und Afghanistan. Auf die heißen Parkett verfolgen wir Bill, Amandas Chef. Ich fand es sehr spannend, wie uns die Autorin hier ein Blick hinter die Kulissen werfen lässt. Dinge, von denen die meisten keine Ahnung und die auch die Presse nicht erfahren darf. Vor allem bei Bill leidet auch das Privatleben sehr darunter, doch er hat keine Wahl als den Fall zügig aufzuklären. Ich empfand sowohl Bill als auch Amanda als sehr sympathisch und die Autorin hat genau das richtige Maß gefunden uns auch an ihrem Privatleben teilhaben zu lassen, ohne dass die eigentliche Handlung zu sehr überlagert.

Der nächste Teil, Fünf Nächte im Kosovo, erscheint am 26. März 2019.

FAZIT:

Ich habe hier genau das bekommen, was ich von einer solchen Art von Buch erwartet habe. Es war durchgehend spannend, sehr gut aufgebaut und alle Fragen sind am Ende beantwortet. Man hat gemerkt, dass die Autorin, weiß wovon sie schreibt. Die Geschichte ist sehr nüchtern, aber für viele Emotionen ist auf einem solchen Ort auch kein Platz. Für alle Leser, die auch Filme, wie Der Mann, der niemals lebte oder Green Zone mochten.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 09.08.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


gut

MEINUNG:
Auf das Buch war ich sehr gespannt. Ich habe es bereits im englischsprachigen Raum als sehr gehypt empfunden und habe mich sehr gefreut, dass der Fischer Verlag es so schnell übersetzt hat. Auch ein Lob dafür, dass das Cover der englischsprachigen Ausgabe übernommen worden ist, denn das ist wirklich ein Hingucker und passt so gut zur Protagonistin Zélie.

Das Buch startet gleich ziemlich rasant. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, aus der von Zélie, Inan, der Kronprinz und seiner Schwester Amari. Eine wichtige Rolle spielt auch Zélies Bruder Tzain. Das Schicksal aller vier ist unweigerlich miteinander verbunden und ihre Wege kreuzen sich immer wieder. Man kann sagen, dass es darum geht die Magie zu retten. Die Magie wurde brutal ausgelöscht von Inan und Amaris Vater, der diese als Bedrohung ansah und der auch Zélies und Tzains Mutter zum Opfer fiel.

Zélie ist voller Wut und Impulsivität seitdem ihre Mutter brutal ermordet worden ist, was anfangs verständlich ist, aber mir auch irgendwann auf die Nerven ging. Ein vernünftiges Gespräch kann man mit ihr nicht wirklich führen. Sie handelt auch oft sehr impulsiv und bringt andere damit in Schwierigkeiten. Ihre Absichten sind natürlich löblich, aber ihre Mittel manchmal fragwürdig. Ich finde es grundsätzlich schwierig, die Magie hier nur als etwas Gutes zu betrachten, denn sie kann viel Schaden anrichten. Im Gegensatz zu den Taten von Inan wird das aber nicht verurteilt.

Inan ist eine sehr spannende Figur, weil er eigentlich für den Feind steht und als solcher betrachtet wird, aber dann doch merkt, dass Zélie und er mehr gemeinsam als er sich eingestehen will. Seine innerliche Zerrissenheit ist immer wieder spürbar. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Amari, seine Schwester ist der Auslöser für die ganzen Ereignisse und sie bringt ein wenig Sanftmut und Ruhe in das Gespann. Zwischen ihr und Zélie entsteht auch eine Freundschaft.

Tomi Adeyemi entspinnt hier ganz eigene Welt mit Anlehnung an die afrikanische Kultur. Die Welt ist gut ausgearbeitet, allerdings sind Begriffe und Namen oft schwer, da man mit ihnen nicht so vertraut ist. Ich empfand den Schreibstil schon als sehr episch zum Teil und mir fehlte an der einen oder anderen Stelle definitiv die Spannung.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass das Buch aus ihrer eigenen Wut heraus entstanden ist, dass Schwarze ungerecht behandelt werden und willkürlicher Polizeigewalt zum Opfer fallen. Ich finde es toll, dass sie sich damit auseinandersetzt und finde es auch ganz wichtig, dass dieses Thema in der Literatur aufgegriffen wird, aber ich kann hier wenig Unterschied zu anderen Fantasybüchern und Dystopie erkennen, in denen häufig eine Gruppe von Menschen unterdrückt wird. Bei mir kam die Botschaft leider nicht an.

FAZIT:
Für mich ist es eine solide Fantasygeschichte, die mal etwas Neues ist, aber mir fehlte hier definitiv die Spannung und konnte jetzt auch nicht die Botschaft der Autorin entdecken bzw. hebt sich das nicht von anderen vergleichbaren Büchern ab. Ich bin mir unsicher, ob ich die Geschichte weiter verfolgen werde.

Bewertung vom 09.08.2018
Fire Queen / Die Patin Bd.2
Sangue, Vanessa

Fire Queen / Die Patin Bd.2


ausgezeichnet

MEINUNG:
Fire Queen ist der zweite Teil der Cosa Nostra Dilogie. Der erste Teil, Cold Princess, hatte mir bereits sehr gut gefallen und nun war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Der zweite Teil beginnt dort, wo der erste aufhört. Mir gefiel es, dass die Autorin am Anfang nochmal eine kurze Zusammenfassung des ersten Teils verfasst hat, auch wenn dieser bei mir noch nicht allzu lang zurück lag. Cold Princess endet mit einem großen Knall und Saphiras Zukunft und die der Cosa Nostra waren sehr ungewiss. Nachdem Saphira erfahren hat, wer Madox wirklich ist, trennen sich hier auch ihre Wege.

Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr spannend, denn es kommen noch so einige Sachen ans Licht, die der Handlung eine ganz andere Richtung geben. Auch sind einige Personen nicht die, als die sie sich ausgeben. Saphira ist ganz quasi ein Opfer von mehreren Intrigen, geboren aus diversen Rachegedanken. Als Leser weiß man mehr als Saphira selbst, was schon im ersten Teil so war. In diesem ersten Teil tauchen wir tief in die Abgründe der Mafia-Welt ab. Viel Romatik und Leidenschaft ist hier nicht zu finden, was für mich aber völlig in Ordnung war, weil es nicht gepasst hätte. Ich habe mich immer gefragt, wie Saphira und Madox wieder zueinander finden wollen, nachdem was passiert ist.

Im ersten Teil ist schon viel passiert, was Saphira seelische Schmerzen zugefügt hat und was sie versucht hat unter ihrer harten Schale zu verbergen, doch in diesem Teil wird nochmal eine Schippe rauf gelegt. Mir tat sie wirklich unendlich leid. Langsam bekommt auch diese harte Schale ein paar kleine Risse, was absolut verständlich ist, bei dem was sie durch machen muss. Sie wirkt ein wenig verloren, auch wenn sie sich immer noch dagegen wehrt Schwäche zu zeigen. Natürlich kann sie Madox nicht vergessen und er sie auch nicht.

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in diesem Teil schleichen sie ein bisschen wie Katze umeinander rum. Als Leser wünscht man sich, dass sie doch endlich aufeinander zu gehen mögen, aber zu Saphira würde es nicht passen, plötzlich alles was sie ausmacht in den Wind zu schlagen. Auch Madox weiß das und kann sich nur in kleinen Schritten annähern. Insgesamt sind beide deutlich weicher, auch sich Saphira noch sträubt. Ich fand ihre Entwicklung sehr glaubwürdig gestaltet. Nachdem was alles passiert, musste sie sich ändern. So etwas kann einfach nicht spurlos an einem Menschen vorüber gehen. Das Ende der Geschichte kommt dann relativ zügig und mündet in einem kleinen Showdown, der sehr brutal ist. Auch das Ende für Saphira und Madox gefiel mir

FAZIT:
Fire Princess gefiel mir noch besser als Cold Princess, obwohl der Fokus hier mehr auf der Spannung und den Wendungen liegt als auf dem Romance-Aspekt. Betrachtet man beide Teile zusammen, dann bekommt man eine wirklich tolle Dark Romance Dilogie geliefert, die es in sich hat und die mich durch ihre starke Protagonistin überzeugt hat. Freue mich auf weiter Bücher der Autorin!

Bewertung vom 27.07.2018
Ins Dunkel
Harper, Jane

Ins Dunkel


gut

überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...
MEINUNG:
Ich habe von Jane Harper dieses Jahr bereits ihren ersten Roman Hitze bzw. The Dry gelesen und war davon sehr angetan. Durch Zufall habe ich gesehen, dass nun der zweite Teil Ins Dunkel erschienen ist. Es ist quasi Aaaron Falks zweite Fall, der aber mit dem ersten überhaupt nichts zu tun hat. Es gibt hier ein paar Andeutungen zum ersten Band, aber keine Spoiler. Man kann Hitze also getrost auch danach noch lesen. Ich finde man wird eher neugierig auf den ersten Teil, weil vieles dort erklärt wird.
Australien ist ein ungewöhnlicher bzw. in Thrillern nicht so weit verbreiteter Spielort. Diesmal entführt uns die Autorin in den australischen Busch. Fünf Frauen werden als teambildende Maßnahme auf eine Wanderung geschickt, die sie ohne Smartphone bewältigen müssen, dabei kehrt Alica Russel nicht mit den anderen zurück. Falk und seine Kollegin Carmen sind der Firma wegen Steuerbetrug auf der Spur und Alice war eine wichtige Informantin.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Vergangenheit, beginnend mit dem Start der Wanderung, und der Gegenwart, beginnend mit der Rückkehr der Frauen und den Ermittlungen, erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Falk und Carmen, die versuchen herauszufinden, wo Alice ist und in der Vergangenheit die fünf Frauen, von denen mir keine wirklich sympathisch war. Besonders Alice fand ich sehr schwierig. Sie wirkte sehr kalt und berechnend. Man spürte auch von Anfang an, dass zwischen ihnen so viele Konflikte lauern, die unausgesprochen immer mitschwingen. Nach und nach bekommt man allerdings einen Eindruck, was so die Probleme sind. Keine von ihnen hat auch wirklich Lust auf diese Wanderung, aber leider hat das Unternehmensleitung die Gruppe zusammen gestellt im Vorfeld.
Die Erzählweise von Jane Harper ist sehr intensiv und sehr atmosphärisch, wie es auch schon bei Hitze der Fall war. Was mir allerdings fehlte war die Spannung. Fünf Frauen alleine in der Wildnis sorgt natürlich für einen gewissen Nervenkitzel, aber ich ziehe die Spannung meistens eher aus dem zu lösenden Fall. Es hat sich leider erst ganz spät herauskristallisiert, was passiert ist. Es wird vieles auch nur zwischen den Zeilen geschrieben und man muss sich seinen Teil denken. Mir das für die Einsortierung als Thriller leider ein bisschen zu wenig. Das Buch wird aber auch durch Aaron Falk getragen, den ich schon im ersten Band sehr mochte. Ich mag die stille Melancholie, die ihn umgibt. Ich hatte den Eindruck, dass sich das in diesem Teil ein bisschen gelöst hat, denn auch die Beziehung zu seinem Vater wird hier ein bisschen aufgearbeitet.

FAZIT:
Ins Dunkel ist ein atmosphärischer dichter Roman, der mich bzgl. der Spannungskurve aber leider etwas enttäuscht hat. Für einen Thriller war das für nicht ausreichend, ansonsten eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte mit dem sympathischen Ermittler Aaron Falk. Band 3 werde ich trotzdem auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 24.07.2018
Eine unbeugsame Braut
Ahrnstedt, Simona

Eine unbeugsame Braut


sehr gut

MEINUNG:
Ich habe von Simona Ahrnstedt bereits Die Erbin gelesen und war gespannt, wie sie Liebesgeschichte in ein historisches Setting einbaut. Eine unbeugsame Braut kann man als zweite Teil einer Reihe betrachten, aber es geht hier immer um eine andere Frau und eine andere Zeit. Zumindest die wunderschönen Covers deuten darauf hin, dass man die Bücher miteinander verbinden kann.

Ich muss sagen, dass ich am Anfang wirklich skeptisch war und auch erstmal ein bisschen brauchte, um in die Geschichte reinzukommen. Man findet sich auf jeden Fall in einem mittelalterlichen Setting in Schweden wieder, wobei die ganzen Personen frei erfunden sind und es keinen historisch-realen Bezug gibt. Man könnte dies als Kritikpunkt aufwerfen, aber da tut man in meinen Augen dem Genre unrecht, denn der Fokus liegt ganz eindeutig auf den handelnden Personen und der sich entwickelnden Liebe zwischen Markus und Illiana.

Markus und Illiana kommen unter kuriosen Umständen zusammen. Anfangs erschien mir alles ein wenig wie eine Komödie, weil es so viele skurrile Vorkommnisse gab. Illiana hat es nicht leicht, weil sie keinen Man findet, der sie heiraten möchte, sehr zum Verdruss ihrer Familie. Ich war froh für Illiana, dass sie durch die Heirat mit Markus ihr Elternhaus verlassen konnte. Markus ist sehr verschlossen, aber auch sehr loyal seinem König und dann auch Illiana gegenüber. Mir gefiel sehr, dass er Illiana nicht komplett untergräbt und auch auf ihre Bedürfnisse eingeht, auch wenn er ein Mann des Krieges ist und sich schwer damit tut seine Gefühle zu zeigen.

Um Markus‘ Herkunft wurde parallel zur der Entwicklung der Beziehung der beiden noch ein Handlungsstrang entworfen, der dem ganzen noch ein wenig Spannung gegeben hat, wenn es auch relativ vorhersehbar blieb. Dennoch gab es mir das Gefühl, dass es in dem Buch auch eine richtige Handlung gibt und das Buch ein Ziel verfolgt. Leider fehlt so etwas oft in diesem Genre.

FAZIT:
Eine schöne Liebesgeschichte mit historischem Flair, die ich nach anfänglichen Schwierigkeiten gerne gelesen habe und die mich emotional auch mitreißen konnte. Ein ideales Buch für zwischendurch, um dem Alltag zu entfliehen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.07.2018
Spinster Girls 01 - Was ist schon normal?
Bourne, Holly

Spinster Girls 01 - Was ist schon normal?


sehr gut

MEINUNG:

Die Eindrücke, die zuvor bekommen haben, ließen darauf schließen, dass es eine Jugendbuchreihe ist, in der es vorrangig um feministische Themen geht. Mich sprechen solchen Themen immer an und lese dazu gerne etwas. Ich würde auch behaupten, dass es ein Thema ist, welches mir bisher in Jugendbüchern noch nicht so häufig über den Weg gelaufen ist. Mit dem Start des Buches musste ich aber feststellen, dass es hier ein ganz anderes Thema gibt, welches meiner Meinung viel stärker im Vordergrund steht und zwar ist es die psychische Erkrankung der Zwangsstörung bzw. Zwangsgedanken. Protagonistin Evie leidet nämlich unter einem Wasch- und Reinigungszwang. Das Buch beginnt damit, dass Evie nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie auf dem College neu anfängt und außer ihren besten Freundin Jane, weiß niemand von ihrer Krankheit.
Der Einfluss der Erkrankung ist in meinen Augen ein zentrales Thema in diesem Buch. So gibt es z.B. ein Genesungstagebuch von Evie, es gibt immer wieder Einschübe von ihren unguten Gedanken und es gibt immer wieder Rückblicke zu ganz speziellen Themen, wie Evie mit eigentlich normalen Situationen umgegangen ist in der Vergangenheit, z.B. das Eintreten ihrer ersten Periode. Es hat mir gut gefallen, dass Buch so aufgebaut war. Trotz aller Ernsthaftigkeit, verschaffte es eine gewisse Leichtigkeit. Evie lässt den Leser an ihrer Erkrankung im vollem Umfang teilhaben und reflektiert für ihr Alter von 16 Jahren auch schon sehr gut, wie die Allgemeinheit damit umgeht. Man spürt deutlich, dass auch ihre Eltern damit nicht so richtig umgehen können und immer Angst haben, dass sie einen Rückfall erleidet. Nur ihre kleine Schwester Rose, die ich sehr mochte als Charakter, findet einen guten Zugang zu Evie und ist auch sehr aufmerksam. Evies Gedankenkarusell ist aber nicht immer leicht zu ertragen. Die Autorin verschont den Leser hier nicht, besonders als Evie Rückfälle erleidet.
Aber natürlich geht es nicht nur um Evies Erkrankung, sondern auch um ganz normale Teenager-Probleme, wie die erste Liebe und natürlich die Spinster Girls, wobei die erst nach den Jungs kommen. Es ist deutlich spürbar, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, die in Europa (England) angesiedelt ist, denn der Umgang mit Sex, Drogen und Alkohol ist hier deutlich entspannter als man es von amerikanischen Geschichte gewöhnt ist. Manchmal hätte man auch denken können, sie wären schon Anfang 20, so hemmungslos, wie es da auf mancher Party zuging, aber vielleicht bin ich einfach schon zu alt und kenne mich mit der heutigen Jugend nicht mehr aus.

Bewertung vom 17.07.2018
Was wir verbergen / The Ivy Years Bd.2
Bowen, Sarina

Was wir verbergen / The Ivy Years Bd.2


sehr gut

MEINUNG:
Seit der True North Serie bin ich Fan von Sarina Bowen und habe mir vorgenommen alle Bücher von ihr nach und nach zu lesen. Man kann von Glück sagen, dass sie schon viel geschrieben hat. The Ivy Years – Was wir verbergen ist der zweite Band der The Ivy Years Reihe von Sarina Bowen. Ich habe den ersten Teil vorher nicht gelesen, auch das Paar aus dem ersten Teil wieder am Rand vorkommt. Es ist also nicht notwendig den ersten vorher zu kennen.

Man muss sagen, dass der Leser nach nicht mal ganz einem Drittel weiß, was beide so mit sich herumschleppen: Scarlet hat ihren Namen ändern lassen, weil ihr Vater des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird und Bridger lässt illegal seine kleine Schwester bei sich im College Wohnheim wohnen, weil ihre Mutter drogenabhängig ist. Außerdem sind sie beiden auch ziemlich schnell und ohne großes Aufheben zusammen. Es braucht natürlich ein bisschen Zeit bis beide dann hinter die Geheimnisse des anderen kommen und genau das birgt auch die üblichen Konfliktpotentiale und gefährdet zum Teil die Beziehung, weil sie da nicht offen drüber reden.

Mit den beiden Themen Kindesmissbrauch und im Fall von Bridgers Schwester, Kindervernachlässigung, greift die Autorin zwei schwierige Themen auf, die sie aber sensibel und auch hochspannend umsetzt. Vor allem als so langsam herauskommt, was in Scarlets Familie wirklich so alles passiert ist, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Auch mit Bridger habe ich gebangt, dass es für ihn und seine Schwester eine gute Lösung am Ende geben wird. Neben diese Themen musste die Liebesgeschichte etwas zurückstecken und wurde dann auch mal nur Nebensache.

Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der Sicht von Scarlet und Bridger, wie es in diesem Genre üblich ist, dennoch empfand ich beide ein bisschen blass von der Ausprägung des Charakters her. Es gab wenig Ecken und Kanten, sondern sie waren einfach nur sympathisch und taten auch meist das Richtige. Gut hat mir gefallen, dass sie sich auf Augenhöhe begegnet sind und hier nicht das übliche Klischee Schüchternes-Mädchen-trifft-Bad-Boy bedient worden ist.

FAZIT:
Eine süße New Adult Geschichte, die ich gerne mal zwischendurch gelesen habe und die einige explosive Themen behandelt, die auch für Spannung gesorgt haben. Freue mich auf den dritten Band der Reihe!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.07.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


gut

MEINUNG:
Das Haus der Mädchen ist mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich habe auf Grund der vielen positiven Meinungen sehr auf das Buch gefreut. Ich bin grundsätzlich immer auf der Suche nach neuen deutschen Autoren im Bereich der Thriller und Krimis.

Das Buch hat nicht viele Kapitel, aber dafür sind diese sehr lang. Innerhalb der Kapitel wechseln immer wieder die Perspektiven, was durch Nummern gekennzeichnet ist. Es gibt vier Hauptperspektiven: Die von Leni, die von Freddi, die des Kommissars Jens Kerner und die des Opfers. Das erste Kapitel war wirklich sehr spannend und hat mich auf eine richtig vielversprechende Geschichte hoffen lassen, aber leider ging es dann nur noch bergab.
Das zweite Kapitel war eine absolute Durststrecke und hielt sich irgendwie mit Nichtigkeiten auf. Leni und Freddy waren auch keine Charaktere, die ich gerne verfolgt habe. Sowohl die Ausarbeitung von beiden als auch deren Handlungen empfand ich als relativ flach und zum Teil auch klischeebehaftet. Der Kommissar gefiel mir schon besser. Manchmal klang es so als gäbe da noch eine Vorgeschichte, die ihm dem Namen „Dirty Harry“ eingebracht hat. Seine Kollegin Rebecca hat das Ganze auch noch etwas aufgelockert, obwohl man merkte, dass von ihrer Seite da auch mehr Gefühle sind und sie sich von ihm gerne mit Mozartkugeln bestechen lässt.

Über die Charaktere könnte man hinwegsehen, wenn die Handlung gut wäre. Es gibt eine richtig gute Wendung, die die Spannungskurve, dann doch noch mehr angetrieben hat. Ab da an habe ich mir das Schlimmste ausgemalt, aber das kam nicht wirklich. Ich habe hier mit deutlich mehr perfiden Grausamkeiten gerechnet nach dem ersten Kapitel, aber das Buch blieb im Vergleich zu anderen Thrillern relativ harmlos. Ich konnte dann ahnen, wer hinter dem allen steckt, auch wenn hier eine falsche Fährte ausgelegt worden ist. Es gab nicht so viel Personen, die in Frage gekommen wären.

FAZIT:
Leider kein Thriller, der mich restlos überzeugt hat. Die Vergleiche zu angelsächsischen Autoren kann ich hier leider nicht sehen. Meiner Meinung nach hätte man hier aus dem Potential mehr machen können.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.