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simsa
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Bewertungen

Insgesamt 293 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2017
The Girl Before
Delaney, J. P.

The Girl Before


gut

Neu anfangen, mit alten Dingen abschließen zu können und ohne viel Schnickschnack leben. Emma und Jane sind sich in dieser Sache einig.
Emma überlebte einen Einbruch, Jane verlor ihr ungeborenes Baby. Die Frauen kennen sich nicht, sie werden nicht zusammen leben, trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide waren/sind Mieterin in der Folgate Street 1.
Ein Haus mit harten Regeln, eigensinnig erbaut und doch faszinierend. Emma fand hier ihren Tod...



„The girl before – Sie war wie du, jetzt ist sie tot“ von JP Delaney besticht durch seinen spannenden Klappentext und das Kopfkino, das sofort einsetzt.

Doch beginnen wir am Anfang. Nein, Folgate Street 1 ist kein Horrorhaus. Es ist ein architektonisches Meisterwerk, gebaut um seine Bewohner zu formen. Sie werden angeregt in Perfektion zu leben, sich auf das nötigste zu beschränken und das Haus hilft, damit dies gelingt. Zum Teil mit moderner Technik, zum Teil durch die strikten Regeln des Architekten.

Ich selber habe gleich schon zu Beginn gewusst, dass ich in einem solchen Haus nicht leben könnte. Die Kontrolle abzugeben und nach fremden Regeln zu leben... das wäre nicht meins. Und doch gebe ich zu, dass es auf der anderen Seite faszinierend ist.
Auch Emma und Jane geht es so. Zwar zu keiner gemeinsamen Zeit und doch sind sie sich sehr ähnlich.

Die Faszination in diesem Buch geht nicht nur vom Haus, sondern auch vom Architekten und den Protagonisten aus.
Da gibt es natürlich die Mieterinnen mit ihrer Vorgeschichte, aber auch Edward Monkford den Architekten. Er lebt spartanisch und möchte dies sowohl bei seinen Häusern auch bei seinen Mietern durchsetzen.
Von ihm geht eine besondere Atmosphäre aus, die man aber zu keiner Zeit einschätzen kann und dies macht Edward auch so interessant. Er bleibt ein Rätsel.

Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Emma und Jane. Jeweils im Wechsel und ohne Gänsefüßchen berichten sie, was gerade passiert. Dabei ist es mal spannend, aber auch schockierend. Trotzdem konnte mich das Buch nicht durchgehend fesseln.
Es gab immer mal wieder Momente in denen ich mir einfach eine Schippe mehr Spannung gewünscht hätte. Natürlich blieb beim Lesen immer das große Fragezeichen im Kopf, was mit Emma geschah und wie es Jane ergehen wird, aber der Spannungsbogen flaute immer mal wieder ab.

Auch der Schreibstil hat mir nicht zu 100% gefallen. Ich mochte den Erzählwechsel, trotzdem fand ich es zum Teil einfach unübersichtlich ob gesprochen oder gedacht wurde. JP Delaney hat einen flüssigen Stil, der für mich aber nicht fesselnd genug war. Zum Ende hin kam etwas Spannung auf, allerdings darf man dieses Buch nicht mit seinem Lieblingsthriller vergleichen.

Mein Fazit:
Ein unterhaltendes Buch über ein Haus mit Eigenleben und harten Regeln. Es war unterhaltend in Emmas und Janes Welt einzutauchen, trotzdem fehlte es mir an spannenden Elementen um mich dauerhaft fesseln zu können.

Bewertung vom 30.05.2017
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Es ist Vorlaut, es ist frech und sein neuer Mitbewohner.



Selten habe ich bei einem Hörbuch so lachen müssen, wie bei den „Känguru-Chroniken“.
Vom Autor Marc-Uwe Kling persönlich und vor seinem Publikum eingelesen, verbreitete es schon zu Beginn eine super Stimmung.

Man stelle sich die fiktive Situation vor, dass es an der Tür klingelt und ein Känguru vor einem steht. Ein echtes Känguru, wohl gemerkt.
Und nicht nur irgendeines, sondern ein aufdringliches, bestimmendes und leicht verrücktes Exemplar. Trotzdem ist das Känguru mit seiner schrägen Art zu jeder Zeit sympathisch, nur tauschen möchte man sicherlich nicht.

Das gelesene Zusammenspiel von Autor und Beuteltier ist hier aber auch sehr gelungen. So gibt es wilde Diskussionen über Bud Spencer-Filme, den Kommunismus und über Schnapspralinen.

Zwar steht auch dieses erste Buch bereits in meinem Bücherregal, trotzdem muss ich sagen, dass das persönliche Einsprechen vom Autor so nie selber gelesen werden kann. Ich mag dieses verstellen der Stimme, mit dem er das Känguru charakterisiert. Es war etwas ganz besonderes, brachte das Vorlaute recht gut zur Geltung und die doch manchmal zurückhaltende Stimme vom Autor hervor.

Ich selber werde ganz sicher auch die anderen beiden Bücher hören und lesen.

Hier noch einmal die Reihenfolge:

1) Die Känguru-Chroniken
2) Das Känguru-Manifest
3) Die Känguru-Offenbarung

Diese drei Bücher gibt es übrigens auch in einem Schuber, welcher Buchliebhaber bestimmt reizen wird.

Mein einziger Kritikpunkt ist ein wenig die Länge im Mittelfeld. Die Spritzigkeit zu Beginn und am Ende fehlte mir zwischendrin etwas. Trotzdem hat es mich zu jederzeit gut unterhalten und war der perfekte Begleiter in den Arbeitstag und zum Feierabend hin.

Mein Fazit:
Wer lachen möchte und gute Unterhaltung mag, sollte sich „Die Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling nicht entgehen lassen. Sicherlich kein ganz neues Hörbuch, aber eines das man nicht verpassen darf.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2017
Das Einstein Enigma / Tomás Noronha Bd.1
Dos Santos, José R.

Das Einstein Enigma / Tomás Noronha Bd.1


sehr gut

Der Portugiese Tomás Noronha lebt ein ganz normales Leben. Er lehrt an der Universität, ist geschieden und reist beruflich viel um die Welt. Als er in Kairo von der schönen Wissenschaftlerin Ariana Pakravan angesprochen wird, ahnt er noch nicht, was dieser Beginn für weitreichende Folgen hat.
Tomás soll die sogenannte „Gottesformel“ von Albert Einstein entschlüsseln. Was harmlos wirkt, lässt ihn zwischen die Fronten der iranischen Regierung und der CIA geraten. Denn hierbei scheint es sich um den Plan für die größte Atombombe aller Zeiten zu handeln...




Bei dem Autor J.R. Dos Santos scheint es sich wohl um eines der bekanntesten Gesichter im portugiesischen Fernsehen zu handeln. Der Kriegsjournalist, der seit einigen Jahren auch ein beliebter Nachrichtensprecher ist, hat mit seinem Roman „Das Einstein Enigma“ ein Buch geschrieben, das bereits durch seinen Klappentext lockt.

Ich selber war sofort gespannt, was mich auf diesen 608 Seiten erwarten würde. So kommt doch ein Roman von stattlicher Größe ins Haus, wenn man sich die Taschenbuchausgabe vornimmt.

Tomás Noronha war mir gleich von Beginn an sympathisch. Er lehrt als Professor, ist Kryptanalyst und scheut sich nicht auch schwere Fragen zu stellen. Auch die Zusage, die Formel von Albert Einstein zu entschlüsseln und mit dem Iran zu kooperieren, schreckt ihn nicht ab.

Mir selber hat an diesem Roman gefallen, dass er mich als Leserin in verschiedene Welten eintauchen lies. Europa ist mir wohl bekannt und Portugal ganz sicher ein Land, das mir alles andere als unsympathisch ist. Die Reise in den Iran, die Kultur, die Lebhaftigkeit, aber auch die Gefahr war etwas komplett neues.
J.R. Dos Santos hat es geschafft uns Leser mit einer immer gleichbleibenden Spannung zu fesseln. Zumindest zu Beginn flachte sie kaum ab, spitzte sich zu und kam in Wellen immer wieder zurück.

Eine Kooperation mit der CIA scheint im Buch für den Professor verpflichtend, allein in Sachen Ethik und gerade dieser Aspekt bringt eine Gefahr, die sehr greifbar beschrieben wurde.

Allerdings muss man für „Das Einstein Enigma“ auch wissenschaftliche Ausführungen, physikalische Gesetze und Experimente mögen. Diese werden hier durchaus auf einigen Seiten beschrieben und bringen das Geheimnis dadurch aber realistischer in den eigenen Gedankengang ein. Auch wenn ich zugeben muss, dass es mir manchmal auch ein Tick zu viel des Guten war.

Wer nun Parallelen zu den Romanen von Dan Brown zieht, der liegt hier gar nicht so falsch. Wo Dan Brown allerdings noch etwas mehr auf Spannung setzt, gibt es bei J.R. Dos Santos diesen Aspekt auch, allerdings bleibt er den wissenschaftlichen Tatsachen sehr treu, er zeigt uns keine Verschwörungstheorien auf, sondern versucht realistisch und zeitnah zu bleiben. Dies ist dann doch noch etwas anders als bei dem Autor aus den Staaten.

Der zweite Roman über Tomás Noronha ist auch schon in den Buchhandlungen vertreten.

1) Das Einstein Enigma
2) Der Schlüssel des Salomon

Mein Fazit:
Manchmal wurde es mir zu wissenschaftlich, dies gebe ich zu. Allerdings ist „Das Einstein Enigma“ ein Buch, welches fesselt und sich nur schwer aus der Hand legen lässt. Und mich persönlich reizt auch die Fortsetzung, die ich ganz sicher auch lesen werde.

Bewertung vom 05.04.2017
Ich träumte von deiner Liebe
Bettina, Kiraly

Ich träumte von deiner Liebe


ausgezeichnet

Daniel und Rebecca leben ihre große Liebe. Beide treffen sich bei einem Immobilientermin und sind auf den ersten Blick in einander verliebt. Eine wunderschöne Zeit beginnt, bis Rebecca bei einem Treppensturz ins Krankenhaus kommt.
Doch als sie erwacht ist Daniel fort. Vier Jahre Beziehung sind wie weggewischt, denn es scheint sie nie gegeben zu haben. Rebecca wacht aus einem Koma auf und lebt fortan in einer neuen Welt. Welche davon ist real und kann sie überhaupt ein Leben ohne Daniel leben?



Bettina Kiraly ist eine meiner liebsten Autorinnen und ich habe mich wahnsinnig auf ihr neues Buch „Ich träumte von deiner Liebe“ gefreut.

Die Geschichte erscheint auf den ersten Blick sehr geheimnisvoll. Denn wenn man sich selber in die Situation von Rebecca begibt, die vier Jahre lang in einer harmonischen und liebevollen Beziehung lebt und diese mit einem „Puff“ verschwindet, ist es ein gigantischer Schock. Dies passiert, als sie bei einem Unfall schwer stürzt.
Rebecca befindet sich im Krankenhaus und erwartet natürlich neben ihrer Familie, ihren Ehemann. Das dieser nicht kommt und auch nicht kommen kann, ändert alles.

Als Leser ist man zunächst auf der Suche. Welche Welt ist real, warum passiert dies alles und wie wird Rebecca damit zurechtkommen? All diese Dinge werden langsam immer weiter aufgeklärt, gibt es doch auch die Möglichkeit das Rebecca zwischen den Welten wechseln kann, diese Theorie hatte ich vor dem Lesen zumindest, aber die Autorin geht ihren eigenen und für mich sehr spannenden Weg.

Immer mehr lernt man die Protagonisten kennen und betritt den Weg, den das neue Leben geht. Nicht nur Daniel, auch sein bester Freund Valentin, Rebeccas Schwester und ihre Mutter tragen zur Lösung des zunächst mysteriösen Geheimnisses bei.

Bettina Kiraly erzählt auch dieses Buch unterhaltend spannend, aber auch liebevoll und gefühlvoll. Dabei sind es gerade die männlichen Personen, die mir ein gutes Feeling brachten. Natürlich mochte ich Rebecca als Protagonistin sehr, aber gerade Valentin mit seiner frechen, hilfsbereiten und dann auch bestimmenden Art, kam bei mir besonders gut an.

Diese Geschichte erzählt von der großen Liebe, einem Verlust, aber auch einer Wendung die alles verändert. Sie zeigt Wendungen auf, die ein Leben nehmen kann und berichtet von zweiten Chancen. Ich habe für mich daraus gezogen, dass jedes Leben wundervoll ist, wenn man es nur so annimmt, wie es sich einem offenbart.
Nie geht es gradlinig vorwärts und nie ist es so, wie man es sich erträumt. Dies heißt aber nicht, dass es nicht perfekt sein kann, so wie es ist.

Ich selber habe bei „Ich träumte von deiner Liebe“ geschmunzelt, mitgefiebert, mitgehofft aber auch geweint.
Auch an erotischen Szenen fehlt es in diesem Buch nicht. Diese waren gefühlvoll, aber auch frech beschrieben und kamen in der genau richtigen Dosierung.

Mein Fazit:
Tja was soll ich sagen? Einmal Lieblingsautorin, immer Lieblingsautorin. Bettina Kiraly schafft es immer wieder mich für ein Buch zu begeistern. Auch „Ich träumte von deiner Liebe“ hat dies geschafft. Ich für meinen Teil wünsche ihr die Aufmerksamkeit die sie und ihre wundervollen Bücher verdienen. Also lest dieses hier und ihre anderen Bücher!

Bewertung vom 02.04.2017
Das Haus, das in den Wellen verschwand
Clarke, Lucy

Das Haus, das in den Wellen verschwand


ausgezeichnet

Alles hinter sich lassen, komplett neu beginnen und dieses mitten im Paradies. Die besten Freundinnen Lana und Kitty gehen auf Weltreise und kehren Großbritannien den Rücken zu. Bei einem Unfall auf den Philippinen lernen sie Danny kennen. Schnell kommen sie ins Gespräch und erfahren, dass er mit einer Crew die Meere bereist. Ein Haufen junger Leute, eine Yacht und das Leben leben, dies ist das Motto.
Als die Frauen sich dann auch mit dem Rest der Mannschaft anfreunden ist schnell klar, sie reisen mit. Eine wunderschöne Zeit beginnt, bis etwas passiert, dass alles verändert...



Mit einem Hörbuch die Meere bereisen war die Idee, als ich die erste CD in mein Autoradio schob. Über das Buch „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ von Lucy Clarke hatte ich im Vorfeld schon ein paar begeisterte Rezensionen gelesen.
Das Cover von Hör- und Taschenbuch ist aber auch ein Eyecatcher, den ich immer mal wieder in Buchhandlungen entdeckte. Als ich dann das Glück hatte in meiner Bücherei über das Hörbuch zu „stolpern“, nahm ich es sofort mit und freute mich darauf.

Wir begleiten Lana, die nach einem Unfall ein Teil der „Blue“ wird. Jener Yacht die mit Backpackern durch die Meere fährt. Sie startet auf den Philippinen und reist über Wochen mit dem Team mit. Jeder ist ein gleichberechtigter Teil, Vorschläge werden mit einer Abstimmung entschieden und wöchentlich zahlt jeder einen Obolus um sich das Leben zu finanzieren.
Alles könnte gut sein, doch ist es in Gruppen immer ähnlich. Personen geraten aneinander, Meinungen unterscheiden sich und es gibt einen Bruch in der Dynamik.
Die Blue ist hier keine Ausnahme und die Stimmung verändert sich.

Für mich war der Hörspaß ununterbrochen gut, dies kann ich über „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ wirklich sagen. Wir verfolgen die Geschichte durch Lanas Augen, die immer mal zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechselt.
Dabei merkt man wie Lana sich verändert und doch versucht bei sich selber zu bleiben. Dieses fällt besonders stark beim Wechsel der Zeiten auf. Immer mehr gleicht die vergangene Lana der jetzigen, die geprägt ist durch die letzten Vorfälle auf dem Schiff.

Lucy Clarke schreibt und erzählt ihr Buch sehr nüchtern und sachlich. Es sind zumeist kurze und direkte Sätze, die dieses Buch ausmachen und dem Geschehenen eine gewisse Sachlichkeit geben.
Dabei ist dies zu keinem Zeitpunkt störend, sondern zeigt eher deutlicher was die Crew und ihre Gefühle angeht.
Jede Person, jedes Korallenriff, jede Meeresbrise und jede Windböe konnte ich spüren, bekam ich zu fassen und sah ich vor meinem inneren Auge.
Diese Mischung aus inneren Bildern und der Spannung in der Geschichte ist absolut fesselnd. Von Beginn an liegt etwas in der Luft, von Beginn an merkt man das etwas passieren wird, aber es dauert, bis man es wirklich fassen kann.

Das Bonbon ist bei diesem Hörbuch sicherlich auch Ilena Gwisdalla, die mit ihrer Art zu sprechen das geschriebene Wort unterstützt und perfekt in Szene setzt.

Ich selber werde ganz sicher noch weitere Bücher von Lucy Clarke lesen. Eine Autorin mit einer besonderen Erzählart.

Mein Fazit:
Wohnen auf einer Yacht, sehen wohin das Meer einen treibt. Es könnte alles so schön sein, doch alles verändert sich und wird in diesem Buch eindrucksvoll und spannend erzählt.
Ein Hörbuch, das mir sehr gefallen hat und das ich unbedingt empfehlen möchte.

Bewertung vom 16.03.2017
Hallo Leben, hörst du mich?
Cheng, Jack

Hallo Leben, hörst du mich?


gut

Alex ist 11 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Colorado und liebt Raketen. Seine Mum, die oftmals ihre „ruhigen Tage hat“, braucht Alex ganze Aufmerksamkeit. Er kocht, er putzt und umsorgt sie.
Doch Alex sieht dies alles durch seine kindlichen Augen und findet es eher normal als ungewöhnlich. Wichtig für ihn ist seine Rakete, die er auf einem Festival in das Weltall schicken möchte und sein Hund Carl Sagan.
Damit auch die Außerirdischen einen Eindruck vom Leben auf der Erde bekommen, bespricht Alex seinen iPod. Ein Roadtripp und ein digitales Tagebuch beginnt...



„Hallo Leben, hörst du mich?“ von Jack Cheng ist ein Buch, das mich zwar nicht auf den ersten Blick angesprochen hatte, aber trotzdem neugierig machte.

Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, war die Aufmachung mit der dieser Roman daherkommt. Mir hat sowohl das Cover, als auch der Innenteil sehr gefallen. Die wichtigen Merkmale sind mit Zeichnungen vermerkt und ich fand, dass man das Besondere des Romans schon spüren kann.

Alex der für sein Alter sehr reif sein muss, hat einen großen Plan. Er möchte seine Rakete, die er allein gebaut hat, in das Weltall schicken. Dafür bespielt er einen iPod um Geräusche und Geschichten der Menschen aufzunehmen. Zusätzlich macht er sich alleine auf den Weg in die Wüste um bei einem Festival seinen Raketenstart zu planen. Seine Mutter spielt hier eine eher kleine Rolle. Der Junge kocht für sie vor, plant alles akribisch und macht sich auf seinen Weg.

Das Buch wird aus der Sicht von Alex erzählt. Er bespricht den iPod und wir nehmen daran teil. Aus diesem Grund wirkt das Buch auch für sein Alter angemessen. Wir sehen Dinge mit den Augen eines elf Jahre alten Jungen. Was als einfache Reise beginnt, nimmt immer mehr Fahrt auf und stellt sein ganzes Leben auf den Kopf.

Jede Aufnahme für sich unterhält gut und ist zum Teil leicht naiv. Genau so, wie es sich für ein Kind gehört. Allerdings wundert man sich auch über die Wendungen und die Reife, die Alex dann doch an den Tag legt. Er ist für sein Alter sehr weit, was er sicherlich auch sein muss und lässt uns spüren, dass er sich sehr wohl Gedanken macht.

Für mich war die Geschichte sehr herzlich, sehr offen und zum Teil sehr traurig. Denn auch wenn Alex sein Leben als normal ansieht, er wird vernachlässigt, ihm fehlt der Halt im Leben und niemand stützt ihn.

Doch diese Reise, die Begegnungen und Wendungen verändern vieles, haben aber zum Teil auch ihre Längen. In einem Rutsch mochte ich „Hallo Leben, hörst du mich?“ nicht lesen. Es gab für mich einfach das Problem, dass sich die Geschichte zog und die Sicht des Kindes nicht immer so einfach zu lesen war.

Auch fand ich so manchen Werdegang zu leicht gelöst. Denn gibt es nicht immer jemanden im Umfeld (Schule, Lehrer, Freunde) die einen kleinen Jungen vermissen?
Auch wenn dies sicherlich eine Genauigkeit ist, die man nicht unbedingt haben darf um den Zauber der Geschichte wirken zu lassen. Mir selber stieß diese Tatsache schon auf. Und auch das Vertrauen in jede Person die man trifft, fand ich zum Teil schon beängstigend.

Mein Fazit:
Ein Buch mit viel Herz, einer tollen Wendung, aber auch einigen Längen. Für mich ist dieser Roadtripp für alle Leserinnen und Leser zu empfehlen, die mal ein etwas anderes Buch lesen möchten. Es überrascht ganz sicher.

Bewertung vom 01.03.2017
Versehentlich verliebt
Popescu, Adriana

Versehentlich verliebt


ausgezeichnet

Gestrandet auf dem Flughafen und das ausgerechnet an Weihnachten.
Der Alptraum für die meisten Menschen. Und genau das ist der Reisebuchlektorin Pippa passiert. Sie sitzt an Heilig Abend in Stuttgart fest, dabei möchte sie doch nur zu ihrer Familie und den leckeren Braten ihrer Mutter essen.
Doch manchmal passieren Dinge, die man nicht für möglich gehalten hätte. Unter all den gestrandeten Leuten trifft sie auf Lukas. Auch er möchte nach Hause, auch er kommt nicht weiter.
Sie haben einen Tag und dann, dann geht das Leben wieder getrennte Wege. Nur was soll man tun, wenn man sich versehentlich verliebt?



Von der Autorin Adriana Popescu habe ich schon viel positives gehört und ich muss gestehen, „Versehentlich verliebt“ sprach mich von ihren Büchern besonders an. Ein wenig erinnerte mich der Klappentext an einen meiner Lieblingsfilme „Before Sunrise“ und so fing ich voller Neugierde mit dem Lesen an.

Ja und ich glaube, ich habe eine neue Autorin gefunden, die mir sehr gefällt. Adriana Popescu schreibt sehr locker und leicht. Sie nimmt Bezug auf Filme, Bücher und Musik und gibt ihren Protagonisten damit eine sehr menschliche Seite, bei der man schnell kleine Parallelen zu sich selber feststellen kann. Beim Lesen verlor ich mich in den Seiten, inhalierte die Geschichte und war gespannt, welches Ende sie nehmen wird.

Dabei ist es Pippa die man sofort ins Herz schließt. Sie leidet an gebrochenem Herzen, sie zweifelt an sich selber und ist alles andere als spontan. Ihr Wunsch ist es zu reisen, was sich als Reisebuchlektorin anbietet, doch dabei steht sie sich im Weg und kommt einfach nicht an die Orte zu denen es sie zieht.
Lukas hat so eine Art, die man einfach liebt. Er ist einfühlsam, spontan und schlagfertig. Bereits in den ersten Momenten fühlt man sich ihm verbunden, findet ihn charmant und liebt seine leicht nerdige Art.
Kurz gesagt, die Zusammenstellung ist perfekt und macht Spaß.

Natürlich ist dieses Buch mit seinen 224 Seiten kein dicker Wälzer, aber für mich war es ein Buch, das ich an einem Tag genießen konnte. Ein richtiges Wohlfühlbuch, mit dem man sich an einem Nachmittag auf das Sofa kuschelt, die Welt ausschaltet und mit Pippa und Lukas auf dem Flughafen festsitzt.

Wer also eine tolle Geschichte, sympathische Protagonisten und eine lockere Erzählart mag, sollte sich „Versehentlich verliebt“ merken. Es wird gefallen, versprochen.

Mein Fazit:
Gestrandet auf dem Flughafen und das an Weihnachten. Was unglücklich für die Protagonisten beginnt, wird zu einer wunderschönen Geschichte mit Wohlfühlcharakter.

Bewertung vom 03.02.2017
Ersehnt / Calendar Girl Bd.4
Carlan, Audrey

Ersehnt / Calendar Girl Bd.4


gut

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Mia geht in die finalen Monate. Dabei hat sich ihr Leben komplett verändert. Es sind gute und schlechte Dinge passiert und die junge Frau hofft nun auf ein ganz persönliches Happy End.



Vier Bücher lang durfte ich Mia begleiten. Beginnend mit dem Plan ihre Familie durch einen Job als Escord-Girl zu helfen. Über die Monate und Abenteuer, die sie bisher erleben durfte. Dabei erlebte ich den Schock mit, auf diese Arbeit überhaupt zurückgreifen zu müssen, lernte Orte und Menschen mit ihr kennen.
Durfte an schönen Erlebnissen teilnehmen, über erotische Abenteuer lesen, aber auch die unschönen Dinge des Lebens erfahren.

Audrey Carlan hat mit „Calendar Girl“ eine Reihe erschaffen, die ihren Reiz ganz sicher in den verschiedenen Monaten und somit Jobs des Jahres hat. Mia als eine lebenslustige, sympathische und tapfere Frau war die perfekte Protagonistin, um sie so lange zu begleiten.

Der Schreibstil an sich ist locker und leicht, bietet durch die verschiedenen Wendungen aber auch immer neue Facetten und unterhält gut. Trotzdem muss ich hier Einschränkungen geben, ich mag die Art des Erzählens, trotzdem hätte es mir deutlich besser gefallen, wenn man auf zu viele vulgäre Ausbrüche verzichtet hätte. Dabei waren es die Gespräche/ SMS zwischen Mia und ihrer besten Freundin, die mir manchmal zu tief unter die Gürtellinie gingen.

Die Geschichten in Band vier sind hier allerdings anders, als man es bisher kannte. Natürlich wird auch Monat für Monat erzählt, allerdings auf eine andere Art, die mir zum Teil zu seicht war. Man merkt recht schnell eine Feel good-Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht. Alles ist rosarot, es gibt wenige Wendungen und gerade am Anfang zu wenig Handlung.

Dies Ändert sich zum Glück ab der Mitte etwas und brachte bessere Unterhaltung in das Geschehen. Das Ende, was mich glücklich machte und das rosarote Herzchen-Feeling haben durfte, brachte mir sogar ein paar kleine Tränen und stimmte mich versöhnlich mit dem (für mich) doch schlechtesten Buch der Reihe.

Aber diese Reihe hat trotzdem ihre Anziehungskraft und diese ist den verschiedenen Monaten verschuldet. Auch wenn ich nicht immer überzeugt war, musste ich unbedingt wissen, was nach den aktuellen 30 Tagen passieren wird und welche Abenteuer noch auf Mia zukommen werden.

Ich selber bin nun auf „Trinity“, die aktuelle Reihe von Audrey Carlan gespannt.

Mein Fazit:
Das nicht ganz so gelungene Ende einer Reihe, die ihre Höhen und Tiefen hat. Mia zu begleiten hat Spaß gemacht, ist aber nicht immer so unterhaltend, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem gibt es Wendungen und ein schönes Ende, dass vieles verzeiht.

Bewertung vom 29.01.2017
Begehrt / Calendar Girl Bd.3
Carlan, Audrey

Begehrt / Calendar Girl Bd.3


sehr gut

Das dritte Quartal in Mias Jahr ist angebrochen. Dunkle Wolken ziehen derzeit über sie hinweg. Zwar verbringt sie den ersten Monat in Miami und soll in einem Musikvideo mitspielen, doch es gibt Dinge, die sie nicht vergessen kann...



Da war es nun, dass dritte Buch der „Calendar Girl“-Reihe.
Juli, August und September kamen und nun auf mich zu und Mias Leben wird sich hier verändern wie nie zuvor.

Doch erst einmal der Reihe nach. Mias Leben steht noch immer Kopf. Sie arbeitet als Escord-Girl, versucht die immensen Schulden ihres Vaters damit zu tilgen und pendelt Monat für Monat durch die USA.
Dabei landet sie ausgerechnet im Juli bei einem Rapper, der eine schöne Frau für sein Musikvideo sucht. Ausgerechnet Mia, die alles andere als tänzerisch begabt ist, soll die auserwählte Dame sein.

Doch Mia hat andere Sorgen. Der letzte Monat hängt ihr nach und es gilt diesen aufzuarbeiten, doch nur einer kann ihr dabei wirklich helfen...

Für mich, die beim zweiten Teil dieser Reihe einen leichten Durchhänger hatte, konnte bei diesem Buch (ab August) nicht die Finger davon lassen. Dabei gebe ich zu, dass es der Juli ist, der sehr langsam und schwerfällig beginnt. Doch es ist es gerade dieser dritte Teil der Reihe, der große Überraschungen bereithält, mit denen ich so nie gerechnet hätte.

Dabei wird es gefühlvoll, emotional und unheimlich spannend. Audrey Carlan schafft es, eine Reihe zu schaffen, bei der man in jedem Monat vor einer neuen Herausforderung steht. Was wird Mia erleben? Welcher Mann wartet auf sie? Und vor allem, wird sie sich auf körperlich auf ihn einlassen? Schließlich ist letzteres kein Teil des Deals.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei lebendig, lebenslustig, unterhaltend, aber leider auch manchmal vulgär. Der letztere Punkt betrifft für mich die Unterhaltungen zwischen Mia und ihrer besten Freundin. Dies mag so mancher Leserin ein Grinsen ins Gesicht zaubern, mir stößt es eher unangenehm auf und lässt mich betreten weiterlesen.

Aber es lohnt sich dieses Buch zu lesen. Und auch wenn man vom zweiten Buch nicht überzeugt war, diese kommenden Veränderungen werden unterhalten und haben für mich alles aufgewertet.

Mein Fazit:
Für mich fast der beste Teil dieser Reihe. Zwar gebe ich leichte Abzüge, aber das Buch hat mich gut unterhalten, überrascht und es hat schöne Lesestunden gebracht.