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Dajobama

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


sehr gut

Lügen über meine Mutter – Daniela Dröscher
Es ist die Ehe ihrer Eltern, von der die Autorin hier erzählt. Und es ist ihre Kindheit, in der sie viel zu viel von den Problemen und Streitereien der Erwachsenen mitbekommen hat, viel zu viel darüber nachgegrübelt und zu schnell erwachsen werden musste. Diese Familie nämlich, in der Frau Dröscher aufwuchs, ist eine unglaublich dysfunktionale.
Tatsächlich (man will es kaum für möglich halten) ist das Gewicht der Mutter immer wieder Thema und wird ihr immer wieder auf unfairste Weise vorgehalten. Der Vater demütigt sie über Jahre hinweg. Teilweise kontrolliert er gar das Ergebnis auf der Waage, macht sie immer wieder vor den Kindern lächerlich. Die eigentlichen Ursachen für diese absolut nicht funktionierende Ehe liegen natürlich wesentlich tiefer und werden immer mal wieder angerissen.
Die ganze Familie befindet sich wie in einem Hamsterrad. Es gibt eingefahrene Abläufe und Reaktionen. Unglücklich sind sie alle. Als Leser fragt man sich, wie hält die Frau das nur so lange durch? Das eigentlich Interessante an diesem Buch ist jedoch die Erzählperspektive durch die Tochter. Ela hat, wie jedes Kind, zunächst einen arglosen Blick auf ihre Eltern und deren Konflikte. Ihre Unbekümmertheit wird jedoch mehr und mehr durch Vorsicht und genaue Beobachtung der Erwachsenen abgelöst.
Sprachlich liest sich dieses Werk leicht und geradezu spannend weg. Inhaltlich werden einige schwere Themen aufgegriffen. Daniela Dröscher ist ein Kind der 80er. Die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau scheint damals noch strikter gewesen zu sein, der Ausbruch aus einer unglücklichen Ehe schwieriger. Ist das so? Ich habe ein ganz ähnliches Alter wie die Autorin und bin mir dessen nicht sicher. Aber damals wie heute sind es wohl ganz individuelle persönliche Situationen, die ein Familienleben beeinflussen.
Es ist spannend, wie die Autorin ihre damaligen kindlichen Eindrücke mit heutigem Wissen durch Gespräche mit ihrer Mutter abgleicht und einordnet. Eine Familiengeschichte, die mich sehr interessiert und gefesselt hat. 4 Sterne.

Bewertung vom 29.09.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

Das Leuchten der Rentiere – Ann-Helen Laestadius
Ein wunderbarer Roman, der die kaum bekannte Welt der Samen im Norden Schwedens zugänglich macht.
Das samische Mädchen Elsa ist erst neun Jahre alt, als sie mitansehen muss, wie ein Mann ihr Rentierkalb ermordet. Völlig eingeschüchtert behält sie das Gesehene für sich. Dennoch wird diese Tat noch über viele Jahre hinweg ihr Leben beeinflussen.
Obwohl der Täter von Anfang an bekannt ist, hat dieser Roman durchaus Elemente eines Krimis und wird sogar richtig spannend. Und doch ist dieses Buch soviel mehr. Ein Hauptthema ist die Anfeindung der Samen (auch Lappen genannt) aus der übrigen schwedischen Bevölkerung. Sie werden beschimpft und unterdrückt. Und leider auch von der Polizei nicht wirklich ernst genommen. Die Autorin ist selbst samischer Abstammung und teilt viel Wissen über Kultur und Traditionen der indigenen Bevölkerung. Wichtigste Einnahmequelle und ebenso Teil ihrer Kultur ist die Rentierhaltung. Diese Tiere sind quasi Dreh- und Angelpunkt des Alltags und dadurch auch Angriffsziel Nummer eins. Viele junge Samen tun sich schwer damit, ihr Los anzunehmen und die Rentierhaltung unter Anfeindungen fortzuführen. Eine extrem hohe Selbstmordrate ist deshalb leider ebenso Thema dieses Romans.
Elsa ist eine sehr starke Frau, eine Kämpferin, die zu ihren Wurzeln steht und die Arbeit mit den Rentieren trotz aller Widrigkeiten liebt. Es dauert ein bisschen, bis man sich in die Geschichte eingelesen hat, doch dann wachsen einem Elsa und ihre Familie und Freunde wirklich ans Herz.
Sprachlich ist dieser Roman eher unauffällig. Es sind knappe, eher nüchterne Sätze, die die Autorin da aneinanderreiht und auf eine eigene Art eine tolle Atmosphäre schafft. Die Figuren erwachen zum Leben und das vor einer großartigen schneebedeckten Kulisse des hohen Nordens mit jeder Menge Rentiere im Hintergrund. Nach kurzer Eingewöhnzeit fand ich es wirklich toll. Sehr atmosphärisch und dicht mit jeder Menge Gefühle zwischen den Zeilen.
Eine große Leseempfehlung für alle, die sich gerne mit anderen Kulturen in entlegenen Regionen auseinandersetzen! 5 Sterne!°

Bewertung vom 19.09.2022
Verbrenn all meine Briefe
Schulman, Alex

Verbrenn all meine Briefe


ausgezeichnet

Verbrenn all meine Briefe – Alex Schulman
Erst letztes Jahr konnte mich sein Roman „Die Überlebenden“ restlos begeistern, nun ist es dem Autor mit diesem Werk wieder gelungen. Was für eine unglaubliche Erzählgabe!
Erzählt wird gewissermaßen auf drei Zeitebenen. In der Gegenwart, Alex Schulman als Erwachsener, der Familiengeheimnissen auf der Spur ist. 1988, Alex Schulmans Erinnerungen als Kind zu Besuch bei den Großeltern, Karin und Sven. Und schließlich die wichtigste Handlungsebene, weiter zurück in die Zukunft, die 30er Jahre. Karin und Sven sind bereits verheiratet, leider nicht sonderlich glücklich. Das Drama beginnt, als Karin sich in Olof verliebt.
Alex versucht nach all den Jahren Licht ins Dunkel zu bringen. Woher kommt die ganze Wut in seiner Familie, all die Feindschaften, der Hass? Es gibt Tagebucheinträge und Briefe aus der Jugend seiner Großeltern. Bei der Recherche wird Alex schnell klar, dass sich in deren Vergangenheit regelrechte Abgründe auftun. Was ist damals wirklich passiert und hat die ganze Familie über Generationen vergiftet?
Kann Wut tatsächlich weitervererbt werden? Schwierige Frage. Auf jeden Fall wirken sich schlechte Gefühle, Lügen, Geheimnisse, auf die Erziehung der Kinder und damit auf die nächste Generation aus. Indirekt also vermutlich, ja.
Dieser Roman ist spannend wie ein Krimi. Stück für Stück werden lange verschlossene Wahrheiten aufgedeckt. Auch wenn man den Ausgang der Dreiecksgeschichte in den 30er Jahren bereits kennt, fiebert man mit, hofft und bangt. Denn das ist eine große Stärke des Autors. Er ist so unglaublich nah an seinen Figuren und am Leser. Seine Worte treffen zielgenau mitten in die Seele. Er schreibt so ungefiltert und unmittelbar. Mühelos, doch auf hohem Niveau vermittelt er geradezu überwältigende Gefühle. Es ist so tieftraurig und tragisch. Das Gelesene hallt lange nach.
Auch in diesem Buch verarbeitet Schulman offensichtlich autobiographische Fragmente. Allein die Nennung der tatsächlichen Familiennamen (mehrere!) macht dies deutlich. Dennoch betont er, dass es sich hierbei um einen Roman handelt.
Eine berührende Familiengeschichte, die ich beinahe atemlos verschlungen habe! Eine große Leseempfehlung für ein weiteres grandioses Werk dieses tollen Autors! 5 Sterne.

Bewertung vom 19.09.2022
Die Entführung / Swift & Hawk, Cyberagenten Bd.1
Macx, Logan

Die Entführung / Swift & Hawk, Cyberagenten Bd.1


sehr gut

Swift & Hawk – Cyberagenten, Die Entführung
Ein tolles Jugendbuch um die Welt der Spionage mit ganz viel Action, Technik und Robotik. Deshalb würde ich persönlich es für interessierte Kids ab 12 Jahren empfehlen.
Swift und Hawk sind die Decknamen von Caleb und Zenobia, die plötzlich in einem Geheimprogramm des MI6 landen, nachdem ihre beiden Familien entführt wurden und sie selbst ganz oben auf der Verfolgtenliste landen. Caleb und Zenobia besuchen eine spezielle Schule mitten in London. Der Junge wird als Programmierer und KI-Experte ausgebildet, das Mädchen ist Robotik-Crack und Kampfsportlerin.
Die Interessen der beiden Kinder sind spannend und interessant, aber auch sehr speziell. Problematisch ist meiner Ansicht nach, dass die zwei in ihren Fachgebieten derart überragend sind, dass sie eher wie Superman und Superwoman wirken, als wie zwei Kinder, die sie ja trotz allem noch sind. Teilweise finde ich es also ein bisschen dick aufgetragen und befürchte, dass junge Leser sich dadurch nicht mehr so gut mit den Figuren identifizieren können.
Von diesem Kritikpunkt einmal abgesehen, ist es ein wirklich spannendes Kinder- und Jugendbuch, das mich und meinen Sohn bestens unterhalten hat. Gerade Jungs, die sonst eher Lesemuffel sind, könnten sich durch das Technik- und Spionagethema angezogen fühlen.
4 Sterne und eine Leseempfehlung für technikbegeisterte Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren!

Bewertung vom 16.09.2022
Die Mauersegler
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


ausgezeichnet

Die Mauersegler – Fernando Aramburu
Seinen hochgelobten und preisgekrönten Bestseller „Patria“ vor einigen Jahren habe ich geliebt und zu meinem persönlichen Lesehighlight des Jahres gekrönt. Entsprechend groß waren die Vorfreude und die Erwartungen an dieses neue große Werk von Fernando Aramburu. Schnell stellte ich jedoch fest, dass die beiden Romane unterschiedlicher kaum sein könnten.
Toni, ein Philosophielehrer mittleren Alters, hat eine unglückliche Ehe hinter sich und lebt nun einsam mit seiner Hündin Pepa und der Sexpuppe Tina in einer kleinen Wohnung. Da ihn im Leben nichts mehr hält, plant er seinen Selbstmord in genau 365 Tagen. Genau so viele Kapitel hat dieser umfangreiche Roman, in denen Toni sein Leben Revue passieren lässt. Von seiner Kindheit, den schwierigen Familienverhältnissen, über seine Lehrertätigkeit, die verkorkste Ehe und die ebenfalls schwierige Beziehung zum missratenen Sohn und Vielem mehr erzählt Toni in kurzen Kapiteln. Auch die Treffen mit seinem einzigen Freund in der Gegenwart, Humpel, sowie die Vorbereitungen für seinen Freitod thematisiert er in tagebuchähnlichen Abschnitten. Nach und nach erhält man so eine einigermaßen scharfe Charakterstudie Tonis.
Toni ist ein selten unsympathischer Protagonist, dabei aber extrem authentisch. Insbesondere die plastischen Beschreibungen seiner Sexualität fand ich sehr grenzwertig. Dazu kommt eine recht derbe Sprache, die insbesondere Toni mit seinem einzigen Freund pflegt. Kneipengespräche unter Männern eben. Aber auch seinen „Tagebucheinträgen“ vertraut Toni seine Gedanken und Sorgen ungefiltert und oft drastisch an. Aramburu macht es seinen Lesern mit dieser Hauptfigur wirklich nicht leicht. Es dauert lange bis dieser desaströse erste Eindruck leise zu bröckeln beginnt. Immerhin hat der Roman auch über 800 Seiten. Doch irgendwann schleichen sich leise Zwischentöne ein, wecken den Verdacht des Lesers, dass in Toni doch mehr stecken könnte als nur der nörgelnde Unsympath.
Insbesondere Toni und sein einziger Freund Humpel verbindet eine besondere Beziehung. Auch hier alles andere als perfekt. Die beiden Männer gehen ruppig, jedoch ehrlich miteinander um. Die Kommunikation ist zum Grausen, dennoch geben sie einander Halt. Markante Charaktere mit Ecken und Kanten, die im Gedächtnis bleiben.
Es sind spannende, dysfunktionale Familiengeschichten, die Toni da aufschreibt. Sobald ich mich einigermaßen mit seinem sperrigen Wesen arrangiert hatte, konnte ich das Buch kaum mehr zur Seite legen. Nach und nach enthüllt der Autor mosaikartig all die Geschichten und Erlebnisse, die Toni zu dem Mann machten, der er heute ist.
Auch die spanischen politischen und geschichtlichen Hintergründe sind immer wieder präsent und verleihen dem Werk zusätzliche Tiefe.
Aramburu ist ein begnadeter Erzähler und er geht sorgsam, gar liebevoll mit seinen Figuren um. Er bringt ihnen großes Mitgefühl und Verständnis entgegen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass mir ein Mann wie Toni ans Herz wachsen könnte. Nach dem Lesen bleibt ein starkes Gefühl von Melancholie und die Erkenntnis, wieder ein Meisterwerk des Autors gelesen zu haben, wenn auch auf andere Weise als erwartet. 5 Sterne für diesen genialen wie gewaltigen humanistischen Roman mit Toni als Antihelden, der meint, mit dem Leben bereits abgeschlossen zu haben.

Bewertung vom 16.09.2022
#buch4you: Dein Mädchenbuch: Sei kreativ
Busch, Nikki

#buch4you: Dein Mädchenbuch: Sei kreativ


ausgezeichnet

Dein Mädchenbuch – Nikki Busch
Wirklich positiv überrascht hat uns dieses Mädchen-Bastel-Rätsel-Ideen-Buch! Als Hardcover mit Gummiband kommt es schon rein optisch sehr hochwertig daher.
Auch inhaltlich ist es genau auf die Zielgruppe zugeschnitten. Es beinhaltet viele einfache Bastelideen, ein Großteil davon sind Papierbasteleien oder andere Ideen, für die man die benötigten Materialien normalerweise im Haushalt hat. Auch Ausschneidebögen sind mit dabei. Die Mädels können also ohne Hilfe von Erwachsenen einfach loslegen und drauflosbasteln! Die meisten Anleitungen sind recht simpel, so dass Erfolgserlebnisse garantiert sind.
Optisch als auch inhaltlich wirklich topp! 5 Sterne und eine große Empfehlung von uns – auch als Geschenkidee!

Bewertung vom 16.08.2022
Auf See
Enzensberger, Theresia

Auf See


gut

Auf See – Theresia Enzensberger
Eine Dystopie, deren dystopischer Charakter sich nach und nach verflüchtigt. Eine Handlung, in drei Erzählsträngen erzählt, die gegen Ende gefühlt irgendwo ins Leere laufen. Eine grandiose Idee, die meiner Meinung nach sehr eigenwillig umgesetzt ist.
Frau Enzensberger kann schreiben, keine Frage. Sprachlich eingängig und eher unauffällig, sprüht ihr Werk geradezu vor Ideenreichtum. Unkonventionell und modern erzählt sie ihre Geschichte. Mir persönlich war das manchmal etwas zuviel des Guten.
Yada wächst auf einer Seestatt, einer Insel in der Ostsee vor Deutschland auf. Ihr Vater hat hier eine neuartige Form des Zusammenlebens geschaffen, nachdem die Gesellschaften überall sonst längst kollabiert sind. Doch die Seestatt ist mittlerweile in die Jahre gekommen und scheint nicht alle der gesetzten Ziel erreicht zu haben. Yada beginnt zu stochern und stößt dabei auf etliche Ungereimtheiten.
Ein zweiter Handlungsstrang begleitet Helena, die ein Leben Berlin führt. Ergänzt werden die beiden Handlungsstränge durch das „Archiv“, Geschichten über tatsächliche Betrügereien mit unrechtmäßig verkauftem Land etc., die Helena sammelt. Nach und nach finden die drei Stränge zusammen und ergeben ein sinnvolles Ganzes.
Gerade gegen Ende, als es sowohl um die Auflösung der Vergangenheit, als auch um die Planung einer möglichen Zukunft geht, wird die Erzählweise seltsam hektisch und sehr nüchtern. Es bleiben Lücken und den Protagonisten kommt man leider nicht so wirklich nah.
Für mich insgesamt eine etwas verquere Dystopie, die mich recht ratlos zurückgelassen hat. Tolles Setting, geniale Idee, für mich aber zu modern und gewollt alternativ umgesetzt. 3 Sterne.

Bewertung vom 16.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


sehr gut

Die Rückkehr der Kraniche – Romy Fölck
Eine sehr atmosphärische Familiengeschichte vor der wunderbaren Kulisse der Elbmarsch. Im Vordergrund stehen vier starke Frauen und die heilende Wirkung der Natur.
Wilhelmine hat ein entbehrungsreiches Leben hinter sich. Nun ist sie krank, ihr Zustand ist kritisch. Gepflegt wird sie seit Jahren von ihrer ältesten Tochter Grete. Nach einem Sturz Wilhelmines reisen auch ihre zweite Tochter Freya und Enkelin Anne an. Die vier Frauen haben kein gutes Verhältnis zueinander – zu viele Geheimnisse stehen zwischen ihnen. Jede einzelne trägt eine schwere Bürde mit sich herum, die sie den Anderen nicht anvertrauen kann. Doch nun, gegen Ende von Wilhelmines Leben, beginnt das Schweigen zu bröckeln. Vielleicht ist das die letzte Gelegenheit sich auszusprechen, sich zu versöhnen. Kann ihnen die Ruhe der Natur, die Wurzeln ihrer Herkunft, dabei helfen, aufeinander zuzugehen?
Es ist eine ruhige, gemächliche Geschichte, die oft melancholisch und schwermütig wirkt. Erzählt wird sie in einem sehr angenehmen, atmosphärischen Schreibstil. Gerade die große Rolle der Natur, der Elbmarsch und der Vögel hat mir sehr gut gefallen. Es ist wunderbar, auch sehr emotional, geschrieben.
Es sind gleich mehrere große Themen, mit denen Romy Fölck sich hier auseinandersetzt: das Ende eines Lebens, Konflikte zwischen Generationen und Schwestern, jahrzehntealte Geheimnisse, verpasste Gelegenheiten und nicht zuletzt die Liebe. Entstanden ist daraus ein eindrucksvolles Familienporträt vor dem Hintergrund einer wunderbaren Naturkulisse.
4 Sterne!

Bewertung vom 07.08.2022
Fast bis zum Nordkap
Pinnow, Judith

Fast bis zum Nordkap


gut

Fast bis zum Nordkap – Judith Pinnow
Bea und Per
Beas Leben als erfolgreiche Karrierefrau in Hamburg macht sie nicht mehr glücklich. Es häufen sich die Anzeichen für einen Burn Out. Kurzentschlossen lässt sie die Werbeagentur und ihren Freund Marco zurück und macht sich in einem alten Bully auf den Weg Richtung Nordkap um zu sich selbst zu finden. Mitten in Schweden macht ihr Gefährt jedoch schlapp und sie lernt den Tischler Per kennen.
Es ist ein ziemlich klassischer Wohlfühlroman, den ich sehr gerne gelesen habe. Bea und Per sind beides sehr sympathische Charaktere. Auch sprachlich konnte mich dieses Werk überzeugen. Eine wirklich nette Geschichte, die mich dennoch nicht zu hundert Prozent in ihren Bann ziehen konnte. Gefühlsmäßig hat mir immer noch irgendetwas gefehlt.
Deswegen von mir 3 Sterne!

Bewertung vom 22.07.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


sehr gut

Der Aufstieg – Amy McCulloch
Grundsätzlich bin ich kein Thriller-Leser. Deshalb war ich mit dieser Geschichte ganz zufrieden. Denn als Thriller würde ich dieses Buch nicht unbedingt bezeichnen. Ich würde es als spannende Abenteuergeschichte kategorisieren.
Cecily ist eine noch recht unerfahren – sowohl im Journalismus, als auch im Bergsteigen. Nun bekommt sie eine sensationelle Chance in Aussicht gestellt. Ein Interview mit dem berühmten Bergsteiger Charles McVeigh – unter der Bedingung, dass sie mit ihm und seinem Team den Manaslu, einen Achttausender, bezwingt. Schon im Basislager kommt es zum ersten tragischen Unfall und schon bald dämmert es Cecily, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.
Handlung und Spannung laufen gemächlich an und man sollte sich schon für die Welt des Bergsteigens interessieren, sonst wird das Ganze vermutlich etwas zäh. Die Autorin Amy McCulloch ist selbst Bergsteigerin und weiß wovon sie schreibt. Das merkt man an vielen Details, die mich sehr interessiert haben. Die Thrillerelemente bleiben dadurch sehr lange im Hintergrund. Erst zum Showdown nimmt die Spannung an Fahrt auf. Mir hat das gut gefallen.
4 Sterne für eine spannende und informative Bergsteigergeschichte!