Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 638 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2022
Flüchtiges Glück
Mothes, Ulla

Flüchtiges Glück


sehr gut

Toller Familienroman über die DDR

Milla ist Studentin und eine eigentlich glückliche Frau. Alles ist gut, so wie es ist. Bis ihr Freund ihre Familie auf den Kopf stellt und alle Geheimnisse aus DDR-Zeiten ans Tageslicht holt. Ob das gut enden wird?

Mir hat die verzwickte und verschachtelte Familiengeschichte sehr gut gefallen. Es war interessant Stück für Stück das Puzzle zusammenzusetzen und zu erfahren, was Ende der 80er Jahre in Wolfen wirklich passiert ist. Jeder hat sein Geheimnis in sich und sein Päckchen zu tragen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, schon in Mothes letzten Roman „Geteilte Träume“ kam ich in den Genuss von ihrer Schreibart. Die Perspektive und Zeitwechsel haben mir gut gefallen und sie waren gut gesetzt. Man weiß auch immer sehr schnell wann und wo beziehungsweise mit wem man gerade ist. Die meiste Zeit sind wir in der Gegenwart bei Milla dabei, die sich als roter Faden durch den Roman zieht. Abwechselnd bekommen wir Jolas Geschichte mit und Rückblenden, die von der Zeit in Wolfen erzählen.

Die Charaktere waren gut, aber so richtig nah war mir keiner. Milla bliebt mir recht fremd. Obwohl sie eigentlich der Hauptakteur und irgendwie der Mittelpunkt ist, ist sie eher eine Nebenfigur. Man könnte sie mit dem Erzähler vergleichen. Jola ist ein bisschen der verrückte Wirbelwind. Dirk und Toni schienen feine Typen zu sein. Und Agnes und Franz das Vorzeige-Kleinstadtehepaar.

Einziges Manko ist der Freund von Milla. Der ging mir die ganze Zeit ziemlich auf den Keks. Keiner hatte bisher ein Problem in der Familie. Jeder hatte mit seiner Vergangenheit abgeschlossen. Dass dann ein völlig Unbekannter sich einmischt und alte Wunden aufreißt, nur weil er selbst keine Familie hat, finde ich nicht in Ordnung. Es muss ja nicht immer gut ausgehen, es kann ja auch ein riesiges Drama daraus werden. Ohne ihn, hätte es natürlich die Geschichte nicht gegeben, weil dann alle weitergelebt hätte, wie bisher. Aber man hätte das auch anders lösen können – nicht so unsympathisch. Da mir Navid einfach sehr unsympathisch war und er mir als sehr störend vorkam, vergebe ich vier von fünf Sterne. Wäre diese Figur anders gewesen, wären es fünf von fünf geworden. Dennoch spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 30.04.2022
Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2
Safier, David

Mord auf dem Friedhof / Miss Merkel Bd.2


weniger gut

Sehr schwach – es gab schon sehr viel bessere Bücher von ihm

So ein Ruhestand kann schon sehr langweilig werden. Wie gut, dass in der Uckermark immer wieder Menschen auf merkwürdige Art und Weise sterben. Zum Beispiel der Gärtner, der wie eine Rübe in den Friedhofboden gesteckt wurde. Natürlich muss Miss Merkle wieder ermitteln. Vor allem da ihr Achim gerade im Urlaub ist. Doch dann gibt es auch noch etwas für Merkels Herz.

Wie schon in Miss Merkels erstem Fall, ist der Krimigehalt sehr niedrig und der Fall nicht sonderlich spannend. Es geht mehr um die Komik. Die war immer da und ich musste ab und zu lachen und schmunzeln. Meist wirkten die Witze aber doch recht gestellt.

Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen, sodass die Seiten im Nu gelesen sind. Schön ist, dass die Charaktere immer sehr überspitzt dargestellt sind, so soll es in einer Komödie sein. Zum Beispiel Mike, der Personenschützer. Der zwar groß und kräftig ist, aber eben doch ein sehr zerbrechliches und weiches Herz hat. Miss Merkel benötigt allerdings etwas mehr kriminalistischen Scharfsinn. Sollte es noch einen dritten Fall geben, denn wenn es so weitergeht, schläft man bald ein. Leider vergebe ich nur zweieinhalb von fünf Sternen. Die früheren Bücher von David Safier haben mir viel besser gefallen.

Bewertung vom 30.04.2022
Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2
Strobel, Arno

Die Macht des Täters / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.2


sehr gut

Spannend mit Showdown

Max Bischoff wird von seiner ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben und da er mit der Schuld nicht zurechtkommt bringt er sich um. Dann gibt es einen weiteren Mord. Die Opfer scheinen keine Gemeinsamkeit zu haben. Ist es eine Serie oder ist es ein Zufall? Max versucht Licht ins Dunkeln zu bringen, doch dann wird es sehr dunkel um ihn herum.

Der Schreibstil ist, wie von Arno Strobel gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Eine Seite folgt der anderen und ehe man sich versieht ist man mit dem Buch durch. Spannend war es allemal, da ich mal wieder sehr lang im Dunkeln tappte. Das Ende kam dann sehr schnell und vor allem sehr kurz. So folgte die Auflösung Schlag auf Schlag in wenigen Sätzen. Die Handlung wird hauptsächlich aus Max Sicht beschrieben, irgendwann auch aus Horst Böhmers Sicht. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel, die die Morde behandeln.
Die Charaktere waren zum Großteil bekannt. Ein paar Neue haben Einzug gehalten: zum Beispiel die neue Kriminalrätin, die Anfangs überhaupt nicht von Max überzeugt ist. Und ein Graphologe, der mir etwas suspekt war. Er könnte auch ein Mörder sein.
Für diesen zweiten Band vergebe ich vier von fünf Sternen. Dennoch kommt die Reihe Mörderfinder nicht an die Einzel-Thriller aus Strobels Anfangsjahren ran.

Bewertung vom 18.04.2022
Und wenn wir wieder tanzen
Sgonina, Kerstin

Und wenn wir wieder tanzen


sehr gut

Tolle Geschichte um eine ungewöhnliche Freundschaft

Marie ist Anfang zwanzig und lebt in Wilhelmsdorf. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber es geht schon. Bis zum 16. Februar 1962, als die Sturmflut ihr alles nimmt. Marie wird bei der älteren Dame Effie einquartiert. Effie scheint eine ziemliche Kratzbürste zu sein. Doch schon bald verstehen sich die beiden besser und Marie darf Teil von Effies Leben werden. Parallel dazu lernen wir Frida kennen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein auf einem Gut lebte. Ob sich die Wege dieser beiden Frauen treffen werden?

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich bin schnell vorangekommen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war einfach zu interessant und spannend zu erfahren, wie es mit Marie, Effie und Frieda weitergeht. Effie ist eine bemerkenswerte Frau, die sich von ganz unten nach oben gearbeitet hat. Leider war ihr Leben alles andere als rosig. Sie musste für alles kämpfen. Marie geht es ähnlich. Sie wurde früh adoptiert und lebte anschließend als Putzfrau in einer Gartenhütte. Interessant fand ich, dass sich die Szenen aus den 60er Jahren eher so lasen, als wären es die 30er oder 40er Jahre. Erschreckend, dass in den 60er Jahren so viele Menschen in Gartenhütten gelebt haben. Schön fand ich, dass die beiden sich nach ein paar Tagen annähern, denn zusammen schafft man einfach mehr. Das Buch spielt in etwa drei Monaten doch es kommt mir vor, als wären Jahre vergangen. So viel wie Effie und Marie erreicht haben.

Mir hat der Roman gut gefallen und ich habe ihn gern lesen, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.  

Bewertung vom 05.04.2022
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


gut

Tolle Einblick in Lenas Leben in Afrika

Lena Wendt nimmt in ihrem zweiten Buch ihre Leser mit auf ihre Reisen durch Afrika und zu ihrer jetzigen Heimat Marokko. Immer abwechselnd spielt ein Kapitel in Marokko und eines auf einer ihrer vielen Afrika-Reisen. Seit nun mehr über zehn Jahre bereist Lena Wendt, wann immer möglich, den schwarzen Kontinent und liebt ihn einfach. Diese Liebe zu Afrika spürt der Leser ganz klar. Schön ist auch, dass Lena die einzelnen Länder selbst erkundet. Fernab der gängigen Touristenziele, immer nah an den Einheimischen dran. Sie scheint auch überall gut anzukommen mit ihrer freien Art und schnell Anschluss zu finden. Auch berichtet sie von der Coronapandemie, die sie auf ihrer Reise durch die Elfenbeinküste erwischt hat und ihr so das Weiterreisen unmöglich machte. So strandete sie in Marokko.

Untermalt werden die Geschichte von tollen Bildern, auf den neben Landschaften auch Lena selbst und viele Ihrer Reisebekanntschaften, -freundschaften und -lieben zu sehen sind. Lena Wendt erzählt ihre Geschichten und Erfahrungen so detailliert, bildreich, farbenfroh und realistisch, dass man selbst das Gefühl hat vor Ort zu sein, und all diesen Menschen zu gegeben und mit ihren zu surfen oder auf Pferden zu reiten.

Mir hat Lenas erstes Buch „Reiss aus“ besser gefallen und mich mehr mitgerissen. Dieses wirkte mehr wie eine Biografie und ein Revuepassieren lassen des Seelenlebens, als wirklich ein purer Reisebericht. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sterne. Es erinnert mich ein bisschen an Gesa Neitzel und ihre beiden Bücher. Da war es genauso. Im ersten Buch steht die Reise im Vordergrund im zweiten Gesa selbst.

Bewertung vom 04.04.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1 (eBook, ePUB)
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Enttäuschend und zäh

Pfalz in den 70er-Jahren. Greta ist 17 Jahre alt und wohnt bei den Hellerts – einer Winzerfamilie. Ihre Mutter ist leider schon gestorben und ihren Vater kennt sie nicht. Wirklich dazu gehören tut Greta bei den Hellerts nicht. Sie ist mehr eine Art Dienstmädchen oder günstige Arbeitskraft. Nur der Sohn Robert hält zu ihr. Greta passt auch einfach nicht in die sehr einfach gestrickte Familie. Greta ist ein kluges Köpfchen, wird allerdings bei den Hellerts kleingehalten.

Als Leser bekommt man viele Einblick in das Leben einer Winzerfamilie in der Pfalz in den 70er Jahren. Ich muss sagen, dass ich häufig das Gefühl hatte mich in den 50ern zu befinden, wenn nicht immer wieder die Rede von Miniröcken und schrillen Farbe gewesen wäre. Irgendwie wirkte alles doch noch etwas hinterwäldlich. Sympathisch waren mir leider keiner der Charaktere. Zu Greta konnte ich keine Verbindung aufbauen und der Rest war wohl einfach nur neidisch darauf, dass Greta ein kluges Mädchen ist. Auch die Handlung konnte mich nicht begeistern und schon gar nicht fesseln. Irgendwie dümpelt alles nur vor sich hin und so richtig Fahrt nimmt das Ganze erst auf den letzten 20 Seiten auf. Mittlerweile habe ich gesehen, dass der Roman der Auftakt zu einer Reihe ist. Da macht es natürlich Sinn, dass dieser Roman nun da aufhört, wo die eigentlich interessante Geschichte anfangen würde. Allerdings werde ich diese Reihe nicht weiterlesen. Die einzelnen Handlungsstränge waren sehr vorhersehbar. Auch das Ende war nun keine Überraschung und hat sich sehr schnell angedeutet. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und recht einfach gehalten. Stellenweise kam es mir so vor, als wäre doch mehrfach der gleiche Sachverhalt geschildert worden. Das Cover ist sehr einfach und nüchtern – wie der Roman selbst – und zeigt die Protagonistin. Ich finde man sieht so gleich, dass Greta im Mittelpunkt steht. Das Cover gefällt mir eigentlich.

Mich konnte dieser Roman nicht überzeugen. Die Handlung war sehr langatmig und zog sich ohne sonderlichen Inhalt vor ich hin. Die Charaktere haben mich nicht angesprochen und von Spannung war keine Spur. Da es aber interessant war einen Einblick in das Winzer leben zu bekommen, vergebe ich noch zwei von fünf Sterne.

Bewertung vom 26.03.2022
Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5
Fölck, Romy

Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5


ausgezeichnet

Sehr undurchsichtiger Krimi – Daumen hoch

Frida und Haverkorn sind zurück. Dieses Mal scheint es verzwickt zu sein: Ein alter Fall scheint Auslöser für neue Morde zu sein. Frida und Haverkorn werden auf eine Wiese gerufen, wo eine Leiche hängt, die ein Schild um den Hals trägt: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Haverkorn hatte damals in dem Fall ermittelt. Alles sah sehr eindeutig aus, dass der Vater seine Familie ausgeschalten hat. Lag die Polizei tatsächlich falsch?

Ich habe mich sehr gefreut, zurück in der Marsch bei Frida, Haverkorn und dem Paulsenhof zu sein! Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war spannend bis zur letzten Seite. Ich fischte die ganze Zeit im Trüben bezüglich des Täters. Auch wenn ich irgendwann fast jeden unter Verdacht hatte. Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel in wechselnden Perspektiven lassen einen das Buch gar nicht zur Seite legen. Interessant fand ich, dass das Team einen neuen Ermittler bekommt: Leonhard Bootz – der auf den ersten Blick sehr aneckt, doch wohl ein sehr guter und tatsächlich auch netter Ermittler ist. In diesem Band lernen Frida auch mal von einer etwas anderen Seite kennen, die nicht ganz der taffen Ermittlerin wie sonst entspricht. Der Leser scheint in diesem Krimi das Nebelopfer zu sein, da einem, wenn man keine hellseherischen Fähigkeiten hat, beziehungsweise auf jeden noch so klitzekleinen Hinweis achten, im Nebel tappt. Ich habe diesen Krimi verschlungen, hätte ich ihn nicht in einer Leserunde gelesen, wäre ich wahrscheinlich an einem Tag durch gewesen. Deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne und spreche eine ganz klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 26.03.2022
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


sehr gut

Toller Roman über die 70er und 80er

Caro und Minka sind beste Freundinnen und wohnen gemeinsam in der hessischen Kleinstadt Mainheim. Katharina Fu8chs erzählt in diesem Roman wieder recht autobiografisch von ihrer Familie. Dieses Mal steht ihre eigene Kindheit und Jugend im Vordergrund. Auf den ersten Blick ist Mainheim ein kleines idyllisches Vorstädtchen. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Die örtliche Chemiefabrik expandiert und Caro und Minka decken immer mehr Umweltsünden auf. Sie wollen trotz ihrer erst zehn Jahre nicht einfach nur zuschauen und beginnen schon in jungen Jahren doch für den Umweltschutz einzusetzen. Das Buch zeigt gut auf, wie die politische Lage in den 70er und 80er Jahren in Deutschland war. Umwelt- und Tierschutz war damals einfach kein Thema. Niemand machte sich Gedanken, was Fabriken für Probleme verursachen können.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die 624 Seiten ließen sich sehr flüssig lesen. Die Kapitel waren abwechselnd aus Caros, Minkas und Claires Sicht geschrieben. Claire ist die Adoptivschwester von Caro, die zunächst in Mainheimer Kinderheim lebte und dort definitiv nicht in guten Händen war. Die drei Mädchen sind grundverschieden und decken so ein breites Spektrum an Charakteren ab. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da es interessant war in die 70er und 80er Jahre einzutauchen und die Geschichte von Caro und Minka sehr spannend war. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen, deshalb vergebe ich gerne vier von fünf Sterne.

Bewertung vom 12.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


ausgezeichnet

Wunderbare Geschichte

Die Haupthandlung spielt in Krakau im Jahre 1939. Marie ist gerade eine junge Frau geworden und lebt mit ihrem Vater, Dr. Dominik Karski, allein zusammen. Ihr Vater ist sehr führsorglich, allerdings auch ein eigenartiger Kauz. Marie kennt ihr Mutter nicht und auch ihr Vater wird ihr dabei keine Hilfe sein – er schweigt. Marie beginnt selbst Nachforschungen anzustellen – wird sie Dominiks Geheimnis lüften?

Teilweise wirkten die Charaktere schon sehr nach Wundermenschen, sowohl Dominik, als auch Marie und Helena. Es ist schön zu sehen, wie sehr Dominik seine Tochter schützen möchte. Sie ist sein ein und alles. Marie ist eine sehr kluge junge Frau – es wäre wirklich schade, wenn sie nur als Ehefrau und Mutter verkommen würde. Allerdings merkt man ihr an ihrem teilweisen naiven und kindlichen Verhalten doch noch ihre sehr junges Alter an. Auch gab es stellenweise inhaltliche Schwächen, da manche Handlungen merkwürdig, unpassend oder auch unzusammenhängend waren, dennoch störte mich das am Ende überhaupt gar nicht. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war angenehm und flüssig zu lesen. Die Kapitel waren spannend und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Dass der Leser irgendwann auch Helena kenne lernt, hat mir sehr gut gefallen und die Rückblenden in die Vergangenheit waren sehr interessant.
Das Cover hat mir sofort angesprochen, es sah schon so geheimnisvoll aus: eine Frau verbirgt einen Schlüssel hinter ihrem Rücken. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen, um was für ein Familiengeheimnis es geht.

Ich habe das Lesen dieses Romans ehr genossen. Ich habe die Gehsichte nur so aufgesaugt und das ende hat mich total überrascht. Ich kann für diesen Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen und vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 06.03.2022
Und dann kommt das Meer in Sicht
Kallert, Tamina

Und dann kommt das Meer in Sicht


gut

Tolle Mischung aus Reisebericht und Biografie

Tamina Kallert hat die Coronazeit genutzt noch mal einige ihrer Reisen revuepassieren zu lassen und ihr zweites Buch geschrieben. Auf einer Reise nach Liverpool, auf der gerade eine neue Wunderschön-Folge gedreht werden sollte, überraschte Corona das Team. Danach ließen die Aufträge erst mal auf sich warten. So musste die sonst immer im Stress befindliche Tamina lernen mit der Ruhe klar zu kommen, was ihr nicht immer so gut gelungen ist. Sie braucht einfach den Stress. Allerdings hat sie auch festgestellt, dass sie kaum Zeit hat ihre Reisen mal richtig sacken zu lassen. Das hat sich nun in ihrem Buch zumindest etwas gemacht. Wieder erhält der Leser ein paar Einblicke hinter die Kulissen der Drehs. Und erfährt noch einige Anekdoten. Zudem widmet sich Tamina Kallert in ihrem Buch zu einem großen Teil auch sich selbst und gibt sehr tiefe Einblicke in ihr Seelenleben.

Das Buch besteht aus neun kurzen Kapiteln, die in Windeseile durchgelesen sind. Jedes Kapitel beginnt mit einem gut ausgewählten Zitat, danach erfolgt eine Mischung aus Reiseanekdoten und privaten Einblicken. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Tamina versteht es sehr bildlich und emotionsvoll zu beschreiben. Im Buch kommt es rüber, als sei Tamina sowieso ein sehr leidenschaftlicher und emotionaler Mensch. Durch dieses Buch ist mir die Moderatorin noch sympathischer geworden. Ich habe das Buch gern gelesen, und bin gern mit ihr in ihre Geschichten eingetaucht, dennoch hat mich das Buch nicht vom Hocker gehauen, deshalb vergebe ich gute drei von fünf Sterne.