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tagesschau
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Gelsenkirchen

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2014
Vom Ende des Punks in Helsinki
Rudis, Jaroslav

Vom Ende des Punks in Helsinki


ausgezeichnet

Karel Gott und die Russenminkas

Ein Buch wie ein Rausch, hervorgerufen durch Alkohol, kiffen, Pilze. Dazu Unmengen Zigaretten. Zigarettenschachteln pflastern den Weg des Altpunks Ole, der inzwischen 40 Jahre ist und den Frauen entsagt hat. Da pfeift es in der Lunge und sticht manchmal. Dazu das freche Tagebuch der dürren Jungpunkerin Nancy (16) aus dem Altvatergebirge in der Tschechei, dem "Tal der Hohlköpfe". Auszug:
"Wenn man das Radio anmacht, quillt nur Scheiße heraus oder Karel Gott. Wenn man die Glotze anmacht, läuft Scheiße oder Karel Gott. Man geht raus und auch da Scheiße, man sieht höchstens ein paar stinkende Russenminkas, hinter denen Laufburschen mit vollen Einkaufstüten tripeln, oder man trifft nur miese Nachbarsfressen. ..." (Seite 99) - Hat Karel Gott das verdient?- Geschrieben 1987, als der Osten sich dem Ende zuneigte. Als es zwischendurch kein Klopapier gab, nur im benachbarten Polen. Dafür gab es in Polen kein Fleisch. Tristesse Ost damals - tragikomische Tristesse West heute in der Raucherbar "Helsinki".
Das alles erinnert an Bukowsky und an Kerouac. Hart und treffend geschrieben. Anschaulich und lebensecht - ein literarischer Volltrefer. Das liest sich weg wie Bier:
Das ist der Punk - Mann!
Viereinhalb verdiente Sterne. Und ich runde auf, daher fünf Stars für Rudis.

Bewertung vom 27.08.2013
Mein Leben als Suchmaschine
Evers, Horst

Mein Leben als Suchmaschine


sehr gut

Humor um die Ecke...

Überraschende Wendungen enthalten diese lustigen und unterhaltsamen Geschichten. Da biegt so manche treffende Pointe um die Ecke... Und weiss zu erfreuen!

Bewertung vom 27.08.2013
Gefühltes Wissen
Evers, Horst

Gefühltes Wissen


sehr gut

Skurriler Humor...

Lakonische Humorgeschichten mit überraschenden Wendungen schreibt Horst Evers und bringt meist die Pointe auf den Punkt. Er beobachtet treffend die Absurditäten des Alltags.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2013
Mein Wahlkampf
Schmitt, Oliver M.

Mein Wahlkampf


sehr gut

Treffender Wortwitz

Ein hintergründiges und witziges Buch für Menschen mit Humor und Interesse an Politik. Schmitt nimmt den Politikbetrieb und seine eitlen Rituale gekonnt auf die Schippe. Politik wird immer inhaltsloser und populistischer, ja sogar beliebiger und austauschbarer: Berlusconi läßt schön grüßen!
Eine gute und treffende Satire mit viel Wortwitz und hohem Wahrheitsgehalt ist dem ehemaligen Titanic-Cehefredakteur hier gelungen.

Bewertung vom 07.04.2013
Das Leben des Herrn de Molière
Bulgakow, Michail

Das Leben des Herrn de Molière


ausgezeichnet

Intrigen und große Kunst

Literarisch souverän und kenntnisreich schildert der Meistersatiriker Bulgakow das interessante Leben des französischen Dichters, Schauspielers und Theaterdirektors Moliere mit Intrigen, Last, Lust und Liebe. Hintergrund ist Bulgakows eigenes Leben im Schatten des Diktators Stalin. Wie ist große Kunst (Literatur) in einem diktatorischen bzw. absolutistischen Staat möglich?
Sie ist es. Molieres und Bulgakows Werke beweisen es!

Allerdings hätte dem Buch eine Zeittafel zur Orientierung gut getan.

Bewertung vom 30.03.2013
Teufeliaden
Bulgakow, Michail

Teufeliaden


ausgezeichnet

Meistersatiren aus dem Sowjetreich

Das Buch bietet teuflisch gute Satiren über das absurde Leben im jungen Sowjetreich der 20er-Jahre. Treffend schreibt der Dissident Bulgakow mit sprachlicher Meisterschaft und virtuosem Wortwitz. Ein menschlich-allzumenschliches Buch voller Bezüge und Anspielungen liegt hier vor, die auch heute noch aktuell sind.
Im Anhag finden sich interessante und erhellende literaturgeschichtliche Anmerkungen.

Bewertung vom 21.03.2013
Aufzeichnungen eines Toten
Bulgakow, Michail

Aufzeichnungen eines Toten


ausgezeichnet

Virtuoser Theaterroman

Ein scharfzüngiger Roman des großen russischen Satirikers M. Bulgakow mit genauer Zeichnung der Charaktere am Theater seiner Zeit. Die Absurditäten des Theaterlebens unter der jungen Sowjetdiktatur werden von einem Kenner exakt herausgestellt. Bulgakow zeigt sich einmal mehr als genauer Beobachter und treffender Analytiker voll virtuoser Ideen.
Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 13.03.2013
Der Meister und Margarita
Bulgakow, Michail

Der Meister und Margarita


ausgezeichnet

Phantastischer Humor

Ein phantastisches Werk, vielschichtig und beziehungsreich, gewürzt mit bisweilem schwarzem Humor und Satire bis zur Groteske. Vor allem aber ein Buch, das Hoffnung zulässt. Mit einem geradezu sympathischen Teufel, der mit kuriosem Gefolge erscheint und im stalinistischen Moskau zur schwungvollen Abrechnung ansetzt . Eine witzige Heimsuchung der angeblich allmächtigen Bürokratie, gegen Duckmäuserei, Bereicherung, Feigheit und Korruption. Zugleich auch ein philosophisches Buch des Dissidenten Bulgakow.

Sehr zu empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.