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Benutzername: 
Jasminh86
Wohnort: 
Wuppertal

Bewertungen

Insgesamt 435 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2022
Der Garten des Sargmachers / Ash Henderson Bd.3
Macbride, Stuart

Der Garten des Sargmachers / Ash Henderson Bd.3


gut

Skurrile Charakter und ausschweifende Situationen haben mich leider nicht überzeugt!  

,,Der Garten des Sargmachers" von Stuart MacBride ist der dritte Band seiner Detective Constable Ash Henderson-Reihe, welcher am 18. Oktober 2021 im Goldmann-Verlag erschienen ist. Dies war mein erster Thriller des Autors und ich habe anhand des Klappentextes ehrlich gesagt eine andere Handlung erwartet. Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen, denn eine rasante Serienmörderjagd in den Highlands hat mich sehr neugierig gemacht. Doch leider konnte mich dieser Thriller nicht begeistern, da ich den Inhalt sehr langatmig fand. Der Autor hat sich in Nebensächlichkeiten verloren, sodass ich von Spannung nicht viel gemerkt habe. Schwarzer, schottischer Humor hätte mich im Grunde nicht gestört, doch in dieser Geschichte war mir davon zu viel enthalten. Das ist der Grund, warum ich die kompletten 640 Seiten überhaupt nicht ernst nehmen konnte. Ich würde diesen Thriller deshalb eher in die Kategorie Cosy-Krimi einordnen.


Der Thriller enthält zwei Handlungsstränge. Nicht nur die Jagd nach dem plötzlich verschwundenen Killeropa Gordon Smith ist ein Teil der Handlung. Dieser hat verstörende Fotos in seinem Keller versteckt und unzählige Leichen in seinem Garten vergraben. Gleichzeitig wird dringend nach einem Kindermörder gesucht, der kleine Jungs auf brutale Weise tötet. Diesen Job versucht Alice, die Polizeipsychologin und Kollegin von Ash Henderson, aufzuklären. Doch anstatt sich intensiv um ein Täterprofil zu kümmern, besäuft sie sich täglich bis zur Bewusstlosigkeit, sodass es ihr am nächsten Tag dementsprechend geht. Als sie gegen Ende eine heiße Spur verfolgt, kommt Henderson mit seinem ebenfalls nicht ganz normalen Kollegen Shifty dem vermutlich pädophilen Täter auf die Spur. Da er zu der Zeit aber einen guten Lauf hat, ist er auch dem Killeropa dicht auf den Fersen und versucht ihn, trotz Unwetter, zu stellen. Er wendet, wie die ganze Zeit über, seine eigenen Ermittlungsmethoden an. Obwohl dieser von einer vergangenen Schussverletzung im Fuß diesen kaum mehr belasten kann und am Stock geht, vergisst er häufig seine Schmerzen und sein Gehumpel. Auch der Krückstock wird zweckentfremdet und nach Lust und Laune in die Extremitäten seiner Gegner gerammt. Oft hatte ich das Gefühl, dass Henderson unsterblich ist. Denn er bekommt regelmäßig ordentlich Prügel und ist im Anschluss trotzdem noch fit genug, um auf Verbrecherjagd zu gehen. Seine große Klappe ist schon sehr auffällig, welche ich anfangs noch lustig fand. Doch da er permanent seine Mitmenschen beleidigt, egal ob persönlich oder in Gedanken, hat mich seine Art mit der Zeit immer mehr genervt. Dass er auch noch die Dienste zweier Auftragskiller in Anspruch nimmt, die ihn kurz davor zusammengeschlagen haben, war dann die absolute Krönung. Selbst die beiden konnte ich überhaupt nicht ernst nehmen, da sie sich wie Pat und Patterchon aufgeführt haben. 


Alle Protagonisten sind skurril gezeichnet, welche einfach übertrieben dargestellt wurden. Hendersons′ Chefin, die von allen „Mutter“ genannt wird, Helen, eine äußerst knasterfahrene Aggro-Oma und besonders der Killeropa Gordon Smith, der seine tote Frau in der Urne überall mit hinschleppt, haben mich mehrmals an eine Comedyserie erinnert. Ich habe zwar öfter gelacht, was ich bei einem Thriller mit ernster Handlung nicht gemacht hätte. Zum Lachen gehe ich definitiv nicht in den Keller und auch gegen schwarzen Humor habe ich nichts, doch in Verbindung mit dieser Handlung sind diese Punkte für mich nach hinten losgegangen. Oftmals wurden beide Fälle arg in den Hintergrund gedrängt, da immer wieder langatmige Erzählungen in den Vordergrund gerückt sind. Stuart MacBride schreibt sehr detailliert und ausschweifend, was der Spannung überhaupt nicht gutgetan hat. Von einem Spannungsbogen kann ich leider überhaupt nicht sprechen. 


Der Schreibstil dagegen ist flüssig, klar und lebendig. Die Atmosphäre ist unheimlich dicht, sodass i

Bewertung vom 26.02.2022
Mädchen können alles werden
Sternbaum, Nico

Mädchen können alles werden


sehr gut

Ein interessantes und stabiles Malbuch für Mädchen, welches kräftig die eigene Fantasie anregt!

,,Mädchen können alles werden" von Nico Sternbaum ist ein Mutmach-Malbuch für Kinder, besonders für Mädchen ab vier Jahren. Dieses kreative Berufebuch ist am 01.02.2022 im Ravensburger Verlag erschienen, welches Mut macht, dass das weibliche Geschlecht heutzutage nämlich jeden Beruf erlernen kann-auch, wenn der eigene Traum als typischer Männerberuf verschrien ist. Denn viele Berufe werden immer noch von Geschlechtern dominiert. Hier werden Kinder jedoch auf eine kreative Weise bestärkt, ihren eigenen Weg zu gehen und sich gegen Klischees zu entscheiden.

Dieses Malbuch enthält zahlreiche und spannende Berufe, die das Bild eines Männerberufs ausmachen. Diese laden Mädchen ein, sich mit den jeweiligen Berufen auseinanderzusetzen. Außerdem enthalten die stabilen Seiten zahlreiche Gegenstände zum Ausmalen, die zum jeweiligen Beruf passen. Einzelne Seite, die schön dick sind, lassen sich leicht heraustrennen. Auch weicht Filzstift nicht das Blatt durch, was mir positiv aufgefallen ist. Auf den Seiten sind abwechselnd verschiedene, typische Männerberufe abgebildet. Nach jedem Beruf hat das Kind dann ausreichend Platz für eigene Ideen, sodass der Fantasie freien Lauf gelassen werden kann. Es gibt keine Vorgaben und es kann nach Lust und Laune gemalt/gezeichnet werden. Die Seiten mit den Berufen enthalten passende Arbeitsutensilien, die typisch für die abgebildeten Berufe sind. Auf den leeren Seiten können nicht nur eigene Illustrationen gezaubert werden, die ausgemalten Berufsgegenstände können zum Beispiel auch ausgeschnitten und in die eigenen Ideen mit einbezogen werden. Die Illustrationen des Autors sind deutlich und liebevoll gestaltet, die dank bunten Farben direkt authentischer wirken. Abgebildete Gegenstände passen immer gut zu einem bestimmten Beruf, sodass man als Kind einen guten ersten Eindruck bekommt. Alles Wichtige, was für jede bestimmte Tätigkeit gebraucht wird, ist mit abgebildet.

Das gesamte Buch weckt Neugier und regt zum Nachfragen an, denn die klare Botschaft des Buches wird altersgerecht und deutlich rübergebracht. So können Kinder eigene Interessen verfolgen. Alle Berufe werden als reine Illustrationen dargestellt, was ich auch in Ordnung finde. Jedoch hätte ich gegen ein paar kurze Sätze/Informationen auch nichts gegen gehabt.

Bewertung vom 22.02.2022
Fuchsmädchen / Berling und Pedersen Bd.1
Grund, Maria

Fuchsmädchen / Berling und Pedersen Bd.1


ausgezeichnet

​Spannende Mörderjagd auf Gotland!

,,Fuchsmädchen“ (Originaltitel: ,,Dödssynden") ist ein schwedischer Thriller von Maria Grund, der am 24. Januar 2022 im Penguin-Verlag erschienen ist. In dieser atmosphärisch dichten und großartigen Geschichte versuchen zwei Ermittlerinnen, einen verzwickten Fall aufzulösen, der mit Voranschreiten der Ermittlungen grausame Details zu einer verstörenden Aufklärung beiträgt. Der Plot des Thrillers ist geschickt und bis zur letzten Seite sehr gut durchdacht. Außerdem hat er mich mit Wendungen überrascht, auf welche ich von alleine nicht gekommen wäre. Die Autorin hat mich, wie ihre beiden Ermittlerinnen, fast die ganze Zeit auf eine komplett falsche Fährte geführt und mich das Offensichtliche glauben lassen. Denn bis kurz vor Ende war ich mir über die wichtigsten Punkte der Handlung und der Auflösung ziemlich sicher, sodass meine Enttäuschung bis dahin immer deutlicher wurde. Aber auf den letzten Seiten hat sich meine Meinung definitiv geändert und ich wurde sprachlos, im positiven Sinne, zurückgelassen.

Obwohl der plötzliche Selbstmord des gefundenen Mädchens anfangs nicht viel Beachtung geschenkt wird, ändert sich dies jedoch nach einem brutalen Mord an einer alten und wohlhabenden Frau. Diese wurde bestialisch in ihrem Wohnzimmer hingerichtet, doch von ihrem Mann fehlt jede Spur. Ob er entführt wurde oder ob er was mit dem Tod seiner Frau zu tun hat, hat mich anfangs ziemlich beschäftigt. Während eine fieberhafte Suche nach dem spurlos verschwunden Ehemann gestartet wird, wird eine weitere Frau mit demselben Modus Operandi brutal ermordet aufgefunden. Obwohl das Ermittlerduo Sanna und Eir anfangs keinen Zusammenhang zwischen den beiden Opfern sehen kann, entdeckt Sanna ein Foto mit erschütternden Details im Haus des ersten Opfers. Schnell bekommt der Selbstmord des Mädchens mehr Aufmerksamkeit und ich begab mich mit den beiden taffen Protagonistinnen auf eine spannende Suche nach einem eiskalten Mörder. Zusammen haben sie erschreckende Zustände aus der Vergangenheit ans Licht gebracht. Währenddessen habe ich lange darüber gegrübelt, ob der Mörder aus Rache tötet oder ob dies zu einem schrecklichen Ritual gehört. Nicht nur die Fuchsmaske trägt zur Wahrheit und Aufklärung bei, auch weitere sechs Tiermasken gehören einer dunklen Vergangenheit an.

Verstörende Taten, die während der Handlung immer wieder vorkommen, aber nicht bis ins kleinste Detail beschrieben wurden, haben mir trotzdem regelmäßig eine immense Gänsehaut beschert. Wie gesagt, trägt die hier herrschende, düstere Atmosphäre sehr viel dazu bei, dass ich detaillierte und verstörende Bilder im Kopf hatte. Dafür brauchte die Autorin nämlich keine ausschweifenden Beschreibungen.

Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, besonders die dynamischen, gut ausgearbeiteten und interessanten Protagonistinnen haben mit ihren starken Charakteren für eine spannende und abwechslungsreiche Handlung gesorgt. Sanna und Eir ermitteln nicht nur gründlich in menschliche Abgründe, auch die verschiedenen Vergangenheiten der beiden erzählen eine eigene Geschichte. Die Ermittlerinnen sind charakterlich komplett verschieden und auch dessen Lebensstile sind wie Tag und Nacht. Obwohl beide sich bei ihrem ersten Zusammentreffen erst einmal gründlich beschnuppert haben, dauert es seine Zeit, bis sie auf einen halbwegs harmonischen Nenner kommen. Doch bei den Ermittlungen sind sie sich einig, denn sie müssen so schnell wie möglich brutale Morde auflösen und weitere verhindern, da der Täter sehr geschickt vorgeht und keine Spuren hinterlässt. Ein schlimmes Ereignis trägt dazu bei, dass Sanna ihr Leben nicht mehr richtig führen kann. Ihre Aktivitäten nach ihrer Arbeitszeit bestimmen nur das Ziel der Rache, was dafür sorgt, dass sie immer tiefer in den Abgrund stürzt. Obwohl ihr der Fall nicht egal ist, kann sie die Ermittlungen nicht zu hundert Prozent ausführen, auch ist sie physisch nicht immer ganz dabei. Eir, die gleichzeitig noch die Verantwortung fü

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2022
Red Hands - Tödliche Berührung
Golden, Christopher

Red Hands - Tödliche Berührung


weniger gut

Ein tödlicher Killervirus mit unersättlichem Hunger, der es auf zwei Schwestern abgesehen hat!

,,Red Hands – Tödliche Berührung" von Christopher Golden ist am 4. Januar 2022 im Cross Cult-Verlag erschienen. Hierbei handelt es sich um einen Horror-Thriller aus dem Bereich Übersinnliches und Okkultismus. Ich war von dem Klappentext sehr angetan. Der Anfang hat mir auch klasse gefallen und ich kam gut mitten ins Geschehen rein, der weitere Verlauf der Geschichte konnte mich dagegen oft nicht in den Bann ziehen. Ein Killervirus, der es auf zwei Schwestern abgesehen hat und diese zu Zombies verwandelt, hat leider nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Dieser gefährliche Virus, der sich bei der kleinsten Berührung zur schnell tödlichen Waffe entwickelt, war eigentlich gar nicht das große Problem. Der Plot ist recht interessant und spannend gewesen, doch mich haben zwischendurch Längen, die ich teilweise als langweilig empfunden habe, abgeschreckt. Besonders die Protagonisten Ben Walker und Maeves’ Vater Ted Sinclair, dessen starkes Alkohol- und Drogenproblem regelmäßig erwähnt werden musste. Dafür hat sich die Spannung jedes Mal einen großen Minuspunkt eingefangen. Denn anstatt sich auf Maeve Sinclair, die mit dem tödlichen Killervirus infiziert wurde, zu konzentrieren, wurden private Details einiger Figuren eingefügt, die für die Handlung nicht groß relevant waren. Auch die beste Freundin von Ted, Rue Crooker, fand ich persönlich in dieser kompletten Handlung fehl am Platz. Sie hat zwar einige Seiten gefüllt, jedoch hat ihre Anwesenheit in meinen Augen nicht großartig was Sinnvolles zum Geschehen beigetragen. Der Autor hat versucht, mir mit einigen Gedankengängen einzelner Protagonisten dessen emotionale Seiten näherzubringen, welche bei mir leider nicht so richtig angekommen sind. Auch Walkers’ Gewissensbisse gegenüber seinem Sohn hätten nicht ständig erwähnt werden müssen. Hier will zum Beispiel der stockbesoffene und körperlich schwer angeschlagene Ted seine Tochter, die allmählich zum Zombie mutiert, suchen. Dazu setzt er sich ans Steuer, in einer Hand das Lenkrad, in der anderen die gute, alte Jack Daniels-Flasche. Ob dies gereicht hat, um seine starken Schmerzen zu betäuben, obwohl er einige Stunden vorher auf der Parade vom Todesfahrer angefahren wurde und über seine Windschutzscheibe flog, konnte ich mir ebenfalls nicht vorstellen. Auf jeden Fall konnte ich deutlich spüren, dass er sich nichts sehnlicher als ein paar Pillen gewünscht hat

Die Geschichte ist definitiv brutal und teilweise etwas eklig, denn das Verhalten von Maeve wird gut beschrieben. Je weiter sie zur tödlichen Bedrohung mutiert, desto detaillierter wurde ihr dahinsiechen dargestellt. Auch ansonsten hat der Autor durch seine detaillierten Beschreibungen klare Bilder erschaffen, sodass ich die Handlung sehr gut vor meinen Augen hatte. Nicht nur das plötzliche Attentat, sondern auch die rasante Jagd nach Maeve wurde spannend und brutal geschildert. Ihre Gefühle in sämtlichen Situationen kamen deutlich und glaubhaft rüber, ich konnte ihren inneren Kampf mit den Dämonen sehr gut nachvollziehen. Plötzlich wurde sie auf der einen Seite selbst ein Opfer, auf der anderen Seite jedoch eine Gefahr, die zur Bedrohung geworden ist. Wie schnell ihre tödlichen Berührungen killen konnten und wie rasant sich ihr Hunger ausgebreitet hat, empfand ich als spannend erzählt. Diese blutige Erzählung wird aus mehreren Perspektiven geschildert, Walker und Maeve stehen dabei im Fokus und nehmen die Rollen des (guten) Jägers und der Gejagten ein. Obwohl dies ein Horror-Thriller ist, war mir einiges zu weit hergeholt. Zum Ende hin wurde es immer unglaubwürdiger und ich kam mir vor wie in einem klassischen Zombiefilm. Das Buch enthält 29 Kapitel, die zwar nicht wie von mir bevorzugt kurz sind, dennoch trotzdem angenehm zu lesen waren. Die durchschnittliche Lesedauer eines Kapitels liegt im Durchschnitt bei einer viertel Stunde.

Was es mit dieser geheimnisvollen, tödlichen

Bewertung vom 17.02.2022
Bis in den Tod hinein (MP3-Download)
Kliesch, Vincent

Bis in den Tod hinein (MP3-Download)


sehr gut

Ein spannender Thriller, der die Psyche einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung gut hervorhebt!

,,Bis in den Tod hinein" von Vincent Kliesch ist ein Thriller und der erste Fall für Kommissar Severin Boesherz, das Hörbuch ist am 01.02.2022 als Hörbuch im Argon Hörbuch-Verlag erschienen. Drei Morde in vier Tagen halten Severin Boesherz ganz schön auf Trab. Denn lange tappt er im Dunkeln, während ein Mörder in Berlin sein Unwesen treibt. Der Inhalt wird 9 Stunden und 10 Minuten vom Sprecher Uve Teschner gesprochen. Seine Stimme hat dafür gesorgt, dass diese Geschichte für mich ein spannendes und rasantes Hörerlebnis wurde. Boesherz ist in diesem Fall der leitende Ermittler, wo ihm seine Kollegin Olivia Holzmann zur Hand geht. Obwohl sie hier keine allzu große Rolle einnimmt, ist ihre Präsenz deutlich zu spüren gewesen. Dies ist Holzmanns' Anfangszeit in eine Welt voller Abgründe.

Dieser Rollentausch hat dafür gesorgt, dass ich Boesherzs’ Charakter besser kennenlernen konnte. Ich hatte tiefe und zahlreiche Einblicke aus seinem Leben und in seine Denkweise. Privat konnte ich einiges aus dem Leben des intelligenten und sehr eigenwilligen Kommissars erfahren, besonders seine Leidenschaft für klassische Musik und Querkus blieb nicht unerwähnt. Dies konnte ich, besonders bei der ständigen Erwähnung des Weins, irgendwann nicht mehr hören. Dieser Protagonist ist sehr speziell und spricht aus, was er denkt. Dabei ist er wirklich gut ausgearbeitet, sodass ich ihn mir bei jeder seiner Handlungen bildlich gut vorstellen konnte. Sein Charakter ist nicht jedermanns Sache, da er oftmals arrogant und etwas unnahbar rüberkommt. Seine Ermittlungen gehen meist in die unkonventionelle Richtung, damit er sein Ziel erreichen kann. Denn wenn er ermittelt, dann lässt er seine Boesherz-Seite komplett freien Lauf. Dann ist er im Alleingang dem Täter mit messerscharfem Verstand auf der Spur und nicht mehr zu stoppen. Zu seiner Enttäuschung bekommt er in diesem Fall zusätzlich eine Kriminalpsychologin zur Seite gestellt und sein Verhalten ihr gegenüber hat sich überraschenderweise komplett anders als gedacht entwickelt. Hier zeigt er auch mal seine weiche Seite, die jedoch mit viel Mühe geknackt werden musste.

Nicht nur Severin Boesherz, auch die restlichen Charaktere besitzen ordentlich Tiefe. Vor allem der zwanghafte Psychopath, der eine brutale Mordserie in Berlin veranstaltet. Warum er gezielt mordet und was seine Botschaft hinter jedem Mord steckt, konnte ich klar und deutlich verstehen. Seine Motive, die mit seiner Vergangenheit zu tun haben, wurden ebenfalls mit der Zeit vertieft, was auch sein krankhaftes Zwangsverhalten erklärt hat. Er lebt ein höchst überkorrektes Leben, welches er auch von seinen Mitmenschen verlangt. Seine zwanghafte Persönlichkeitsstörung und sein obsessives Verhalten kamen immer wieder sehr gut und deutlich rüber, sodass ich über die hier geschilderten extremen Zwangsvorstellungen, Zwangshandlungen und Zwangsgedanken oft mit dem Kopf schütteln musste. Um den zwangsgestörten Täter wurde von Anfang an kein Geheimnis gemacht. Da er regelmäßig zu Wort kommt und seine Identität für mich schnell bekannt war, konnte ich seine Gedanken, Handlungen und Gefühle sehr gut mitverfolgen. Ich wusste, im Gegensatz zu Boesherz und seinem Team, von seinen nächsten Plänen immer Bescheid. Es wurde hauptsächlich aus seiner und Bösherzs’ Erzählperspektive geschrieben, weshalb die beiden hier definitiv im Mittelpunkt stehen. Das entführte Model hat sich zwischendurch ebenfalls zu Wort gemeldet, doch trotzdem war mir der Grund ihrer Entführung bis zur Aufklärung ein großes Rätsel. Ihr Martyrium wird detailliert beschrieben, weshalb ich oft mit ihr mitgefiebert und mitgelitten habe. Der Plot des Gesamtinhalts ist gut durchdacht und komplex, der Spannungsbogen wurde meiner Meinung nach von gelegentlichen kleinen Längen gestört. Doch besonders am Ende wurde es sehr rasant, denn die clever eingebauten und überraschenden Wendungen habe ich so ni

Bewertung vom 06.02.2022
Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Unsere Natur

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Unsere Natur


sehr gut

Mit Stift, Schere und Kleber heimische Tiere und Pflanzen entdecken!

Wo leben Füchse? Was wächst im Wald? Und warum sind Bienen so nützlich? Spielerisch entdecken die Kinder mit diesem Block erstes Sachwissen rund um die Natur und werden kreativ: Sie kleben Früchte an Bäume, malen ein Eichhörnchen aus oder rätseln, welches Tier im Teich lebt. Zahlreiche Aktivitäten lassen Kinder in ihr Lieblingsthema eintauchen und vermitteln erstes Sachwissen.


Das Kreativbuch ,,Unsere Natur“ von Katja Rau ist am 15.01.2022 im Ravensburger Verlag erschienen, welches zur „Wieso? Weshalb? Warum? Junior AKTIV-Reihe“ gehört. Dieses spannende und abwechslungsreiche Mitmachbuch, welches für Kleinkinder im Alter von zwei bis vier Jahren geeignet ist, bietet auf 48 Seiten eine schöne und kreative Beschäftigung rund um die Natur. Zu diesem Thema erwarten Kinder altersgerechte Ausmalbilder, spannende Aufgaben und Rätsel, dessen Auflösungen am Ende des Buches abgeglichen werden können. Auf jeden Fall darf hier die Bastelschere nicht fehlen. Da auch fleißig geklebt werden darf, machen diese Aufgabe meiner Tochter am meisten Spaß. Hier warten kreative Aufgaben darauf, entdeckt zu werden. Aber vorher enthält jede Aufgabe einen altersgerechten, kurzen und leicht verständlichen Sachtext über Tiere, Pflanzen und Lebensräume.

Diese werden von klaren, bunten und passenden Illustrationen begleitet, farbenfrohe Malvorlagen und Rätsel fördern die Kreativität, Konzentration und Feinmotorik. Denn welches Kind hat kein Interesse daran, heimische Tiere und Pflanzen mit bunten Stiften, Schere und Kleber zu entdecken. Das Buch enthält stabile Kartonseiten, die sich leicht heraustrennen lassen. Ich finde dies schon etwas zu leicht, da mein Buch seine Seiten schon beim ersten Erkunden loswerden wollte. Dies hat mich etwas enttäuscht, da sich so schnell viele lose Seiten angesammelt haben, obwohl meine Tochter mit dem Basteln noch gar nicht angefangen hat. Da keine Seite nummeriert ist, kann dies schnell zu einem kleinen Chaos führen, wenn alle Doppelseiten zuerst wieder passend zugeordnet werden müssen.

Wie sich Seesterne fortbewegen, das Eichhörnchen lebt und warum Frösche quaken, wird von der Autorin kindgerecht erklärt, sodass Kleinkinder diese nicht nur gut verstehen, sondern sich auch die Informationen ganz gut merken können. Meine dreijährige Tochter und ich mögen das kleine, quadratische Mitmachbuch und wir werden bald nach weiteren Themen der ,,Wieso? Weshalb? Warum? Junior AKTIV-Reihe“ Ausschau halten. Für zwei bis dreijährige Kinder finde ich die Aufgaben und Rätsel genau richtig, aber für vierjährige könnten die Aufgaben schon zu leicht sein, weshalb ich darin keine Herausforderung mehr sehe. Spaß ist aber für alle Kinder in der empfohlenen Alterskategorie vorhanden.

Bewertung vom 04.02.2022
Grabesstern / Heloise Kaldan Bd.3
Hancock, Anne Mette

Grabesstern / Heloise Kaldan Bd.3


ausgezeichnet

Ein sympathisches Ermittlerduo auf der Suche nach Antworten aus der Vergangenheit!

,,Grabesstern“ von Anne Mette Hancock ist der dritte Fall für das ungewöhnliche, aber taffe und sympathische Duo Heloise Kaldan und Erik Schäfer. Dieser Kopenhagen-Thriller, der am 26.01.2022 im Fischer-Verlag erschienen ist, hat mir recht gut gefallen. Eine Investigativ-Journalistin und ein Kommissar decken einen alten, ungeklärten Fall halb getrennt, halb zusammen auf. Als der todkranke Fischhof seiner Sterbebegleiterin Heloise in seinem verwirrten Zustand verstörende, aber rätselhafte Botschaften hinterlässt, schrillen bei ihr die Alarmglocken. Neugierig wie Heloise ist, will sie auf jeden Fall wissen, was es mit den Andeutungen auf sich hat. Junge Mädchen, die vor einigen Jahren spurlos verschwunden sind, zerbrechen ihr bei ihren Recherchen den Kopf. Die Ermittlungen der Cold Case Fälle wurden relativ schnell zu den Akten gelegt, doch schnell merkt die Journalistin, dass hier nicht mit rechten Mitteln gearbeitet wurde. Anstatt den Artikel über Sterbebegleitung zu schreiben, bringt Heloise sich nach und nach in Lebensgefahr und deckt Geheimnisse auf, die verstörende Ereignisse aus der Vergangenheit ans Tageslicht bringen. Einige Fragen, zum Beispiel, ob Jan Fischhof ein dunkles Geheimnis hütet und Heloise ihn komplett falsch eingeschätzt hat, haben mich in dieser Handlung beschäftigt. Auch ein Mann, der den Namen ,,Pitbull“ trug und mit Fischhofs' Vergangenheit verknüpft war, hat immer mehr Fragen aufgeworfen.

Ein weiterer Handlungsstrang offenbart ein paar brutale Machenschaften einer kriminellen Familienbande. Lange Zeit konnte ich mit diesen kurzen Abschnitten nicht viel anfangen. Kurz vor Ende konnte ich dann die Zusammenhänge erkennen, die mich dann doch sehr überrascht haben. Der offene Anfang ist in dieser Geschichte auch gleichzeitig das überraschende Ende, womit ich nicht gerechnet habe. Dieser Thriller, den ich eher in die Krimikategorie einordnen würde, ist eher ruhig. Es entwickelten sich während des Lesens immer mehr Fragen, die mir bis zum Schluss jedoch alle schlüssig beantwortet wurden. Bis zum letzten Drittel überschlägt sich die Handlung nicht mit vielen Wendungen, denn diese hat sich die Autorin für das Finale aufgehoben. Ab da konnte ich deutlich einen rasanten Anstieg von Spannung wahrnehmen, den ich vorher ab und zu nur leicht wahrgenommen habe. Mir hat einfach der Thrill für einen Thriller gefehlt, sodass dieses Buch für mich wie ein Krimi zu lesen war.

Es wird aus der Perspektive von Heloise Kaldan und Erik Schäfer geschrieben. Zwischendurch erhielt ich ein paar Informationen über den Lebensstil eines älteren, brutalen und kalten Mannes und dessen Sohn. Sehr gut hat mir die skandinavische Atmosphäre gefallen, genau wie die beiden ermittelnden Protagonisten. Beide sind interessant, gelungen und gut ausgearbeitet. Die getrennten Ermittlungen der beiden Charaktere als Kommissar und Journalistin waren flüssig und lebendig zu lesen. Ihre Entdeckungen treffen sich irgendwann, die gut zusammengefügt wurden. Ich habe relativ lange über Fischhofs' Geheimnis im Dunkeln getappt, welches mich bei der Aufklärung am meisten und stärksten überraschen konnte. Die Handlung ist gut konstruiert, obwohl ich das ein oder andere ein wenig vorhersehen konnte. Emotionen hätten meiner Meinung nach etwas deutlicher rüberkommen können, gerade bei dem wichtigen und sensiblen Thema Sterbebegleitung.

Ich kenne die beiden Vorgängerbände dieser Reihe nicht, trotzdem kam ich in diese Geschichte sehr gut ohne Vorkenntnisse rein. Das dänische Ermittlerduo, welche einigen Klischees gerecht wird, hieß mich von der ersten Seite an willkommen. Kurze Kapitel haben dafür gesorgt, dass ich mit dem Buch schnell vorankam. Auch wenn mir der Inhalt ein bisschen zu ruhig war, empfehle ich ihn gerne, besonders an Krimiliebhaber, weiter. Von mir gibt es vier Sterne für ,,Grabesstern“.

Bewertung vom 02.02.2022
Sieben Opfer / Ziba MacKenzie Bd.1
Selman, Victoria

Sieben Opfer / Ziba MacKenzie Bd.1


ausgezeichnet

Eine taffe Profilerin auf einer spannenden Jagd nach einem zwangsgestörten Killer!

,,Sieben Opfer" (Originaltitel: ,,Blood for Blood") von Victoria Selman ist der erste Fall für Profilerin Ziba Mackenzie - ein Thriller, der am 17. Januar 2022 im Goldmann-Verlag erschienen ist. Der Inhalt dieses Taschenbuchs hat mir unheimlich spannende Lesestunden beschert, denn diese Geschichte ist verstörend, brutal und psychologisch gut ausgefeilt. Die Autorin hat mit der Hauptprotagonistin Ziba einen klugen, sympathischen und sachkundigen Charakter erschaffen, die in ihrer Arbeit als Profilerin aufgeht. Mit ihrem messerscharfen Verstand kann sie sich in Köpfe verschiedener Verbrecher hineinversetzen und ihnen somit zielsicher auf die Spur kommen. Doch ihr Leben wurde lange von einer Depression bestimmt, da ihr Ehemann getötet wurde und der Täter bis dato nicht ermittelt werden konnte. Dieses Ereignis hat ihr den Boden unter den Füßen weggerissen und sie hat sich lange in ihrer Wohnung von der Außenwelt abgeschottet. Ihre Trauer war zwischenzeitlich immer deutlich zu spüren, was sie noch lebendiger hat erscheinen lassen. Als sie es wagt, wieder vor die Tür zu gehen, passiert ausgerechnet ein schweres Zugunglück in London, welches sie hautnah miterleben musste. Sie hat das Unglück zwar unverletzt überlebt, jedoch geht ihr ein flehender Satz eines der Opfer nicht aus dem Kopf: ,,Er hat es getan. Sie müssen es jemandem sagen."

Ziba, die langsam wieder im Leben ankommt, kann zunächst keine Verbindung zwischen den Opfern aufbauen. Als sie sich an die sterbende Frau aus dem Zug erinnert, versucht sie den Namen zu ermitteln. Sie erfährt mehr über eine sehr religiöse Person, dessen Sohn vor 25 Jahren verstorben ist. Obwohl der Profilerin der Ehemann des Unfallopfers nicht geheuer ist, scheint es keine Parallelen zu den aktuellen Morden zu geben. Auch kann sie bei ihm keine dunkle Vergangenheit erkennen, sodass der ,Lacerator’, der Spitzname des Serienmörders, seinen teuflischen Plan ungehindert weiter ausüben kann. Dass er auch im Zug war, als das Unglück geschah, war kein Geheimnis. Dieses Monster war nicht zufällig im Zug, sondern weil er seinem selbsternannten Engel heimlich gefolgt ist. Als er starb, war ausgerechnet Ziba an dessen Seite, doch sie konnte nichts mehr tun. Als Ziba den Täter schließlich mithilfe einer Pressemitteilung aus der Reserve locken und herausfordern will, versteht er ihre Worte in seinem Wahn komplett falsch.

Was der ,Lacerator’ will, wurde nach und nach offenbart. Dies hat den Spannungsbogen schön in die Höhe getrieben hat. Da abwechselnd aus seiner und Zibas’ Perspektive geschrieben wurde, hatte ich von beiden Charakteren gute Vorstellungen. Ich konnte mich in Zibas’ Handlungen und Gefühle sehr gut hineinversetzen und ihren logischen Gedankengängen folgen. Insgesamt ist die komplette Handlung gut strukturiert entwickelt. Einige Details, die während der gesamten Geschichte vorkommen und auf den ersten Blick unwichtig erscheinen, haben mich später überrascht. Ich konnte sehr deutlich die Liebe zum Detail der Protagonisten und der Handlung spüren, was der Autorin hervorragend gelungen ist. Der Plot führt zu einigen interessanten Schlussfolgerungen, denen ich permanent gebannt gefolgt bin. Mich hat dieser Thriller von der ersten Seite an gepackt, denn die kranke Psyche des Lacerators’ hat erschreckende Abgründe ans Licht gebracht. Sein krankes, religiöses, psychotisches und vor allem aber zwanghaftes Verhalten kam gut und deutlich rüber. Seine zwanghafte Störung stand deutlich im Vordergrund, die sehr authentisch wiedergegeben wurde. Wie diese Störung entstanden ist und was sie für ihn bedeutet, hat mich wirklich geschockt. Jedes Gebet, jede Handlung und jeder Gedanke, alles, aber auch wirklich alles, wird bei ihm sieben mal! angewendet - ein Leben, welches die Zahl sieben beherrscht.

Diese rasante Handlung besteht aus überraschenden und subtilen Wendungen, die Grausamkeit des Täters und seine Gedankengänge