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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Gabriele Marina
Wohnort: 
Stralsund

Bewertungen

Insgesamt 237 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2021
Töchter der Hoffnung / Bodensee Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Nikolai, Maria

Töchter der Hoffnung / Bodensee Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

bezaubernder Auftakt der Bodensee-Saga

Helena, Katharina und Lilly wachsen behütet im Lindenhof in Meersburg am Bodensee auf. Helena und ihre Schwestern nehmen sich ab und zu eine kleine Auszeit im kleinen verwilderten Obstgarten und Helena träumt davon, den Lindenhof in ein Grandhotel umzubauen. Leider zerstört der 1. Weltkrieg zunächst ihre Hoffnungen. Helena kennt ihre Mutter nicht, ihre Stiefmutter Elisabeth sucht und findet Wege, Helenas Pläne zu durchkreuzen. In einem zweiten Handlungsstrangsucht Maxim Baranow nach den verschollenen Mitgliedern der Familie seiner verstorbenen Frau.

In diesem historischen Roman widmet sich Maria Nicolai der Familie Lindner aus Meersburg, die durch den 1.Weltkrieg gebeutelt, ihren Weg findet. Dieser erste Teil der Saga beschäftigt sich vor allem mit Helena und den Umständen ihres Lebens. Katharina und Lilly erfahren in den Folgebänden mehr Beachtung. Die Autorin schafft es, die Leser*innen zu fesseln mit ihrer hervorragend recherchierten Geschichte. Die Beschreibung der Umgebung ist so detailliert und bildhaft schön, dass man sich am Ort wohlfühlt und die Sorgen der Protagonisten mit empfinden kann. Man atmet den Duft des Apfelkuchens und wünscht sich dabei zu sein, wenn die Meersburger Schlosstorte verzehrt wird. Die verschiedenen Handlungsstränge verbindet Maria Nicolai gekonnt miteinander, als Leser erlebt man gespannt wie die Autorin die Fäden miteinander verwebt. Die Charaktere sind lebensecht beschrieben und haben ein gutes Profil. Einzutauchen in diese Geschichte und die bewegende Zeit mit all ihren Gefahren und Chancen war für mich eine schöne Erfahrung. Der Zeitgeist ist gut getroffen, die historischen Ereignisse nachvollziehbar. Mich hat dieser Roman an einigen Stellen sehr berührt und insgesamt finde ich: ein rundum gelungener Auftakt der Familien - Saga. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 12.11.2021
Der magische Adventskalender - Türchen 1 bis 5 ¾ (eBook, ePUB)
Lang, Sophie; Neff, Manuel

Der magische Adventskalender - Türchen 1 bis 5 ¾ (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

eine magische Reise

Paolo bekommt von seinem Vater eine Adventskalender geschenkt, der 28 Türchen hat. Als er das erste Türchen öffnet, erwartet ihn eine Überraschung: In seinem Kalender wohnt jemand! Nur wenn Paolo allein ist, zeigt sich der Bewohner - sonst findet sich hinter den Türchen wie üblich einfach Schokolade. Schon bald wird Paolo in ein magisches Abenteuer gezogen, dass er gemeinsam mit seiner Schwester Lara meistert.

Dieser magische Adventskalender ist eine wunderbare Reise auf einen geheimnisvollen Planeten mit wundersamen Bewohnern, die Paolo und Lara in eine abenteuerliche Aufgabe verwickeln. Es geht um Freundschaft, Kraft, und Hilfe für Andere. Die Idee, in einem Adventskalender ein lebendiges Wesen anzufinden und mit ihm gemeinsam ein Abenteuer zu erleben, hat mich sofort begeistert. Sophie Lang hat mit dieser Geschichte über ein mutiges Geschwisterpaar ein wirklich interessantes Werk Für Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene geschaffen, dass sich hervorragend zum gemeinsamen Lesen in der (Vor)Weihnachtszeit eignet. Dem Autor gelingt es, den Leser zu verzaubern und in eine magische Welt zu entführen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildhaft. Sowohl die Monster als auch die kleinen Bewohner des fremden Planeten sind sehr gut vorstellbar. Andere von einem Fluch zu befreien und die eigene Großherzigkeit zu erleben, hat mich sehr berührt. Die Kinder werden dieses Buch lieben, ich gebe 5 Sterne.

Bewertung vom 12.11.2021
Das Leuchten der Sehnsucht / Töchter der Freiheit Bd.1 (eBook, ePUB)
Walker, Noa C.

Das Leuchten der Sehnsucht / Töchter der Freiheit Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

wunderbarer Auftakt
Annie Braun tritt ihre Stelle als Hauslehrerin auf der Südstaatenplantage Birch Island und begegnet einem völlig anderen Lebensstil und einer Lebenseinstellung, die ihr als Nordstaatlerin fremd ist. Der Umgang mit den Sklaven, die für die Familie arbeiten und die Einstellung ihrer Schülerinnen ihr gegenüber machen Annie das Leben schwer. Sie bleibt sich trotz aller Schwierigkeiten selbst treu und erntet dafür die Freundschaft ihres schwarzen Mädchens Crystal und die Aufmerksamkeit des Sohns des Hauses. Annies Schwester Sophie kämpft derweil in Kansas gegen die Übergriffe und die Gefahr des drohenden Bürgerkriegs.
Dieser Roman von Noa C. Walker spielt in Amerika in den 1850ger Jahren. Die Autorin hat sowohl die Zeit als auch die besonderen Lebensumstände und die unterschiedliche Lebenseinstellung der Nord- und Südstaaten faszinierend in Szene gesetzt. Annie Braun ist so lebendig und ihre besondere Art, mit Schwierigkeiten umzugehen oder sich selbst in solche zu bringen, belebt die ganze Erzählung. Der Roman entwickelt sich an den Orten Kansas, South Carolina und New York City - das macht die Lektüre spannend. Das Leben der Sklaven auf einer Plantage im Süden Amerikas und die Widersprüche, die Annie empfindet, sind sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Insbesondere Crystal, die für Annie zuständig ist und die ihr wertvolle Hilfestellung leistet ist sehr lebendig beschrieben. Annies eigene Einstellung, die mit der ihrer Arbeitgeber nicht konform geht, zeigt die besondere Rolle der Sklaven auf. Diese Menschen, die ausgebeutet wurden und dennoch ihren Glauben nie verlieren, beeindrucken die Protagonistin ebenso wie den Leser.
Der Schreibstil von Noa C. Walker ist sehr angenehm und gut zu lesen. Der Wechsel der Handlungsorte und der Einblick in die verstrickten Umstände von Annies Leben hat mir sehr gefallen. Die Autorin verwebt die Fäden der Geschichte auf faszinierende Weise, der Leser erfährt am Beispiel der Plantagenbesitzer über das Leben im Süden Amerikas und die Erfahrungen von Annies Schwester Annie über die Gefahren des Bürgerkriegs und dessen Beginn. Die gute Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt und das Personenregister zu Beginn sind wichtige Bausteine. Natürlich geht es in diesem Roman auch um die Liebe, Noa C. Walker versteht es, die zarten Gefühle, die sich machtvoll einen Weg suchen, so darzustellen, dass es den Leser berührt. Mir hat dieses erste Buch der Serie sehr gut gefallen, ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe 5 Sterne.

Bewertung vom 07.11.2021
Die Zeit der Kirschen
Barreau, Nicolas

Die Zeit der Kirschen


sehr gut

eine romantische Liebesgeschichte in Paris

Aurélie und André sind nun seit einem Jahr ein Paar und langsam zieht der Alltag in ihr Leben ein. André plant am bevorstehenden Valentinstag Aurélie seinen Heiratsantrag zu machen, doch dieses Vorhaben scheitert, da die junge Köchin aus dem "Le Temps des Cerises" völlig überraschend einen Michelin-Stern verliehen bekommt und die Turbulenzen beginnen.

Dieser Roman von Nicolas Barreau ist eine Fortsetzung des Buches "Das Lächeln der Frauen" - man kann dieses Buch jedoch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen. Der Autor lebt selbst in Paris - das spürt man als Leser auf jeder Seite dieses Romans. Man fühlt sich in die Stadt versetzt, atmet den Pariser Flair und genießt die französische Küche. Dieser Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, eine interessante Idee, die mir sehr gefallen hat. André, als Romanautor an die Avancen der Frauen gewöhnt, muss in diesem Buch feststellen, dass Aurélie nicht allein seinem Charme erlegen ist und auch den eigentlichen Konkurrenten Jean-Marie Marronnier durchaus interessant findet. Eifersucht und jede Menge Missverständnisse geben der Beziehung eine gute Würze. Die Emotionen in dieser Geschichte sind sehr berührend und nachvollziehbar. Die Protagonisten sind liebenswert und sehr lebendig beschrieben. Durch die wechselnden Perspektiven erfährt man als Leser*in wie die Missverständnisse entstehen und kann an einigen Stellen wirklich schmunzeln oder den Kopf schütteln. Die Charaktere tragen typisch französische Merkmale, das hat mir besonders gefallen. Eine romantische und witzige Liebesgeschichte in der französischen Hauptstadt, die mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist locker und bildhaft. Wer Paris und romantische Liebesgeschichten liebt, sollte dieses Buch lesen. Ich gebe gern 4 gute Sterne.

Bewertung vom 05.11.2021
Die Maskenbildnerin von Paris
Koenig, Tabea

Die Maskenbildnerin von Paris


ausgezeichnet

ein fesselnder historischer Liebesroman

Valérie wächst behütet in einer Künstlerfamilie auf und beschließt als junge Frau in Paris zu studieren und dafür ihre Heimat und den Mann, den sie liebt zu verlassen. Gabriel lässt Valérie mit traurigem Herzen ziehen und das Leben der Liebenden entwickelt sich in unterschiedliche Weise. Als der Krieg beginnt, kämpfen Gabriel und Valeries Bruder Jules für ihr Vaterland und Valérie lernt in Paris die Bildhauerin Anna Colemann Ladd kennen, die ihr beibringt, kunstvolle Masken aus Kupfer für die verletzten und oft entstellten Kriegsheimkehrer zu schaffen.

Diese Geschichte, die nicht nur eine bewegende Liebesgeschichte, sondern auch ein hervorragend recherchierter historischer Roman ist, hat mich sehr beeindruckt. Valérie lebt für die Kunst und steckt immer wieder im Zwiespalt zwischen ihren Herzenswünschen und dem, was das Leben von ihr erwartet. Diesen Zwiespalt hat Tabea Koenig sehr einfühlsam beschrieben und der Leser erlebt dieses Wechselbad der Gefühle nachvollziehbar mit. Über das Leben in Paris mit den heute noch bekannten Malern wie Pablo Picasso und Amedeo Modigliani sowie die komplexe Veränderung durch den Krieg erzählt die Autorin sehr authentisch. Die Protagonistin ist ebenso wie die anderen Charaktere seht gut beschrieben. Man hat das Gefühl, direkt dabei zu sein und kann die Schrecken des Krieges und die Erlebnisse der Soldaten und ihrer Familien miterleben. Es gab mehrere Situation, die mir eine Gänsehaut bescherten und besonders der Lebensweg von Valérie und die Entscheidungen, die sie immer wieder treffen muss, haben mich sehr berührt. Eine Liebe aufzugeben, um eine andere erleben zu dürfen, ist eine Wahl, die sich niemand wünscht - diese fast dramatische Entwicklung durch Konventionen und Krieg gefordert zu schildern - gelingt Tabea Koenig bewundernswert gut.

Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und empfehle es unbedingt Leser*innen, die gut recherchierte historische Romane lieben, die in die Zeit und das Leben in einer so faszinierenden Stadt wie Paris entführen.

Bewertung vom 05.11.2021
Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Reedertod auf Juist. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Interessante Ermittlungen auf der Insel

Als die Ukena-Villa in den Dünen von Juist in Flammen steht, kommt Hilfe für die Bewohner Johann und Gesine zu spät. Alles deutet auf Brandstiftung hin und die Ermittlerin Femke Peters und ihr Team befassen sich mit dem Fall.

Der Tod des alten Reeders und seiner Frau öffnet der geplanten Ferienanlage die Pforten, gegen die sich der alte Mann gewehrt hatte. Es gibt einige Verdächtige und die Ermittlungen laufen bald auf Hochtouren.

Rolf Uliczka hat mit diesem Krimi erneut eine Ermittlung geschaffen, die sowohl spannend die Polizeiarbeit zeigt als auch einen interessanten Einblick in das Privatleben der Protagonistin und das Leben auf der Insel erlaubt.

Die Situation, die der Autor schildert, ist sehr gut nachvollziehbar - das Verhalten des alten Reeders, die Konflikte in seiner Familie und mit den Nachbarn, die in dem Feriendorf ihre Zukunft sehen. Die Ermittlungen und die Teamarbeit zwischen den Kollegen in Aurich und der Inselpolizei haben mir ebenso gefallen, wie der Einfall des Autors, Kommissar Zufall einzubauen, weil dies in der Polizeiarbeit immer wieder eine Rolle spielt. Obwohl dieser Krimi insgesamt spannend war, versteht es Rolf Uliczka ganz zum Ende noch zu überraschen. Lokalkolorit und ein Schreibstil der die eher ruhige Lebensart der Nordlichter widerspiegelt zeigen die Kenntnisse des Autors vom Land und der Leute. Ich gebe diesem Buch 4 Sterne und empfehle es für einen gedanklichen Ausflug auf die Insel.

Bewertung vom 02.11.2021
Das Haus am Rande der Magie Bd.1
Sparkes, Amy

Das Haus am Rande der Magie Bd.1


sehr gut

kindgerechte und humorvolle Erzählung

Neun ist Taschendiebin und liebt Bücher. Der Bandenboss Zocks erwartet, dass sie ihre Beute bei ihm abliefert. Auf einer ihrer Beutezüge stiehlt Neun ein Miniaturhaus und als sie den winzigen Türklppfer betätigt, wächst dieses Minihaus und ein seltsam gekleideter Troll bittet sie hinein. Der Zauberer, dem das Mädchen begegnet erzählt Neun von einem Fluch, den nur sie brechen kann. Das magische Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Amy Sparkes hat mit diesem Fantasyroman eine Geschichte für Kinder im Alter ab etwa 10 Jahren geschaffen, die auf lustige uns amüsante Weise in eine magische Welt entführt. Ein bewaffneter Löffel, ein wanderndes Klo und nicht zuletzt der Troll und der Zauberer bringen die Fantasie der Leser*innen in Bewegung. In diesem magischen Haus geht es turbulent zu und die Protagonistin handelt so ideenreich, dass es Freude macht, der Geschichte zu folgen und die Charaktere zu begleiten.

Die Autorin versteht es, Spannung aufzubauen und die Rätselfreude der Leser*innen zu wecken. Die lustigen Redewendungen sind kindgerecht formuliert und lassen auch die erwachsenen Leser*innen schmunzeln. Natürlich winkt der Protagonistin eine Belohnung für ihre Hilfe, ihr anfängliches Misstrauen der Hausbewohner gegenüber ist gut nachvollziehbar. Der kindgerechte Schreibstil macht diese Geschichte auch für kleinere Kinder interessant, denen der Roman vorgelesen werden kann.

Bereits das Cover ist einladend und lässt eine ungewöhnliche Geschichte erwarten, der Gruselfaktor bleibt angenehm klein. Das Haus am Rande der Magie wird im nächsten Jahr fortgesetzt, ich gebe diesem Buch 4 Sterne und empfehle sie jedem, der sich auf eine humorvolle Fantasy Geschichte einlassen mag.

Bewertung vom 01.11.2021
Mädchenmeuterei
Fuchs, Kirsten

Mädchenmeuterei


sehr gut

Jugendroman über Freundschaft und Abenteuer

Charlotte ist 16 und macht sich gemeinsam mit ihren Freundinnen auf den Weg ihre Freundin Bea zu suchen. Dafür begeben sie sich auf ein Containerschiff mit dem Ziel Marokko. Schon bald ergeben sich abenteuerliche Umstände für die Mädchen und ihre Freundin ist nicht so einfach auffindbar, sendet Charlotte jedoch immer wieder Videobotschaften, die ihnen Hinweise geben.

Mädchenmeuterei ist die Fortsetzung des Romans Mädchenmeute, den man zum bessren Verständnis dieser Geschichte kennen sollte. Kirsten Fuchs ist es gelungen, in diesem Roman, der aus der Sicht von Charlotte geschrieben ist, die Sprache und Gedankenwelt der Jugendlichen zu treffen. Bea meldet sich mit Videos bei ihrer Freundin Charlotte, was die Geschichte immer wieder auflockert, den Lesefluss allerdings auch unterbricht. Hauptthema ist sicher die Freundschaft der Mädchen, die Abenteuer, die sie zusammen erleben, schweißen sie zusammen. Die Charaktere werden lebendig und sind vor allem für junge Leser sicher sehr gut vorstellbar. Mit einem Umfang von fast 500 Seiten leidet die Spannung manchmal etwas durch langatmige Beschreibungen. Man sollte sich Zeit für dieses Buch nehmen, um sich ganz darauf einzulassen und in die Geschichte einzutauchen, dann kann man die Erfahrungen der Mädchen und den lockeren Umgang mit Problemen miterleben.

Schon das Cover lässt eine interessante Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erwarten, diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist der Zielgruppe angepasst locker und leicht zu lesen. In diesem Buch treffen Realität und Fiktion aufeinander und geben der Fantasie des jugendlichen Lesers Raum. ich gebe diesem Roman 4 Sterne und empfehle zuerst Mädchenmeute zu lesen.

Bewertung vom 31.10.2021
Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers / Die Stollwerck-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Faszinierender Auftakt der Familien Saga


Anna Sophia ist die Tochter eines Kölner Apothekers und liebt es sehr, ihm zur Hand zu gehen und in freien Stunden Hustenbonbons herzustellen, die schon bald ein Geheimtipp bei den Kunden werden. Der Apothekergeselle August hält um Anna Sophias Hand an, doch da gibt es auch noch Franz Stollwerck, für den Anna Sophia Gefühle hegt. Als der Apotheker erkrankt und August in Verdacht gerät, trifft Anna Sophia eine Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

Dieser erste Teil der Familiensaga über die Familie Stollwerck beleuchtet das Leben der jungen Anna Sophia Müller und ihrem Freund aus Kindertagen, Franz Stollwerck. Es war faszinierend, zu erleben, wie Rebekka Eder das Mädchen Anna Sophia langsam erwachsen werden lässt. In diesem Buch erfährt der Leser zunächst sehr viel über die Pflanzen, welche die Apothekertochter sammelt und wie sie daraus die so beliebten Hustenbonbons herstellt. Man hat das Gefühl, die Düfte zu schnuppern und die Bonbons in die Schale klappern zu hören. Das Leben im Jahr 1938 beschreibt die Autorin sehr anschaulich, wichtige Ereignisse in dieser Stadt finden Erwähnung, was die Geschichte authentisch macht. Gute Recherche machen den Roman ebenso lebendig wie die Entwicklung der Protagonistin und besonders ihrer Schwester Wilhelmine, die eine tiefe Freundschaft zu Sybille Merten-Schaffhausen entwickelt. Sowohl die beginnende Arbeiterbewegung als auch die ersten Schritte der Frauenemanzipation fließen in diesen Roman ein. Das Leben der Frauen wird beeindruckend dargestellt und die Gesellschaft in Köln sehr lebendig beschrieben. Der kölsche Klüngel lebt in diesem Buch und Freundschaft hat einen hohen Stellenwert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann der Geschichte gut folgen. Ein Personenregister erleichtert das Verständnis und ein kleiner Cliffhanger am Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung. Ich habe während des Lesens mit gefiebert und die lebendige Erzählung sehr genossen. Daher bewerte ich ich diesen Roman mit 5 Sternen. Meine Leseempfehlung an alle, die gut recherchierte historische Romane lieben.