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Books of Tigerlily
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Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2023
Die Schwarze Königin
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin


gut

Markus Heitz entführt uns in Die schwarze Königin in eine Vampirgeschichte, die auf historischen Tatsachen beruht. Erzählt werden auf zwei Zeitebenen die Geschichten von Vlad II. und Barbara von Cilli, der Schwarzen Königin, sowie von Len, der im heutigen Prag mit mysteriösen Geschehnissen umgehen muss. Dabei stellt der Autor dem Leser eine Übersicht über die Handelnden Personen und ein Glossar zur Seite und ordnet zu Beginn des historischen Erzählstrangs diesen auch ein, was sehr hilfreich war, um sich gut zurechtfinden zu können.

Denn typisch Markus Heitz wartet er mit einem dichten Plot mit vielen Charakteren und Wesen und rasanter Handlung auf. Ebenso wie Len versucht man sich mit der sich auftuenden Fantasywelt vertraut zu machen, kommt aber aufgrund der raschen Ereignisse kaum zum Luftholen. Bei der Geschichte um Barbara und Vlad wird schnell klar, wie gut recherchiert die Story ist und wie toll der Autor auch stilistisch beide Handlungsstränge erzählen kann.

Die Charaktere sind dabei eine bunte Mischung, einige konnten mich durch ihre Entscheidungen total überraschen, wenn auch Len vielleicht mir etwas zu naiv und zögerlich und dann sehr abrupt tatkräftig wurde.

Das Buch ist gespickt mit Anspielungen auf die weiteren Reihen des Autors, von denen ich die passenden leider vorher nicht gelesen hatte. Ich denke, Die Schwarze Königin macht noch mehr Spaß, wenn man entsprechende Vorkenntnisse mitbringt.

Das Ende hat mich tatsächlich etwas ratlos zurückgelassen. Ich mochte die Idee grundsätzlich, es ließ mich dann aber doch irgendwie unbefriedigt zurück, nachdem es so viele vorherige plötzliche Wendungen gegeben hat. Das Buch ist in sich abgeschlossen, bietet aber noch viel Potential für eine Fortsetzung - auf diese hoffe ich, um noch einmal in Lens und Barbaras Geschichte abzutauchen.

Bewertung vom 01.10.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


ausgezeichnet

Ich lese sehr gerne fiktive Aufbereitungen antiker Erzählungen, sei es in Form von Retellings der Sagenwelt oder Romane mit antikem Setting, wie zuletzt etwa Die Wölfe von Pompeji. Ich, Sperling enführt den Leser ins Römische Reich, in dem das Christentum bereits auf dem Weg zur Staatsreligion war.

James Hynes hat dabei das Setting fantastisch umgesetzt und das alte Rom in der Stadt Carthago Nova vor den Augen des Lesers wiederauferstehen lassen. Dabei begleiten wir einen namenlosen Jungen, der in einem Bordell aufwächst und nach und nach zunächst erste Erfahrungen mit seiner Umwelt macht. Wie er aus Sicht des namenlosen Sklaven das alltägliche Leben wahrnimmt, ist bereits ein großes Lesevergnügen und gipfelt in dem langsamen Erwachsenwerden und der neuen Rolle des Erzählers im Bordell. Dabei wird genau dieser Alltag der Sklaven und der Frauen am untersten Rand der Gesellschaft auf berührende Weise in all seiner Rohheit, Brutalität, aber auch all seiner Zartheit und Nähe dargestellt, etwa in den mütterlichen Szenen oder wenn sich die Frauen gegenseitig beistehen. Einige Szenen sind hier sicherlich harte Kost, in ihrer schonungslosen Echtheit dafür aber umso eindrücklicher erzählt.

Unser Erzähler verliert dabei in all dem Leid und der Grausamkeit, der er erfahren muss, nie seine Unschuld und seine kindliche Sicht auf die Welt. Durch seine Augen zu erfahren, zu was Menschen fähig sind, hat mich sehr beeindruckt. Insbesondere, wenn der Erzähler etwa das Wort direkt an den Leser richtet, um ihm zu versichern, dass die Geschichte kein heroisches Happy End haben wird. Dennoch ist das gefundene Ende sehr passend und rundet diese Geschichte zu etwas ganz besonderem auf dem Buchmarkt ab.

Bewertung vom 01.10.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


gut

Vom Himmel die Sterne ist mein erstes Buch von Jeanette Walls gewesen und mich reizte die Mischung aus historischem Kontext und Familiensaga. Der Schreibstil der Autorin konnte mich dann auch direkt ab der ersten Seite überzeugen, das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Durch die ersten Szenen erhält man direkt einen Einblick in Sallies Umwelt aber auch zu ihrem Charakter und dem der übrigen Figuren. Einige von ihnen sind sehr ambivalent aufgebaut und bilden durchaus reizvolle Charaktere ab.

Sallie hingegen blieb mir auf langen Strecken oftmals zu blass und zu sehr passiv ihrer Umwelt ausgesetzt. Sie ist für die damalige Zeit zwar modern und eigenständig, forsch und unabhängig aufgebaut, in manchen Szenen fehlte mir allerdings etwas mehr Reaktion und Emotionalität auf all die Erlebnisse und Verluste, die ihr in ihrem Leben begegnen.

Und das sind tatsächlich einige. Zwar sind ihre Familienstrukturen mit mafiaähnlichen Hintergründen und die Zeit der Prohibition gut ausgearbeitete Aufhänger, um sie mit vielen Schicksalsschlägen zu konfrontieren, die durchaus auch spannend und mitreißend umgesetzt sind. Doch nach dem vorletzten, vom Grunde her gleichgelagerten Verlust war es mir dann doch ein wenig zuviel und zu arg konstruiert. Hier hätte Sallie ebenfalls etwas mehr Raum einnehmen dürfen, und etwas weniger hätte der tollen Grundidee keinen Abbruch getan.

Diese kleinen Kritikpunkte tun dem Lesevergnügen aber im großen Ganzen keinen Abbruch und Vom Himmel die Sterne wird sicherlich viele Leser für sich einnehmen können.

Bewertung vom 01.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


sehr gut

Dieses Buch ist nicht nur fantastisch gestaltet, es konnte mich auch inhaltlich voll überzeugen. Es bietet einen überzeugenden Mix aus Romance mit Suspense-Elementen und einem traumhaften Setting, an das man sich beim Lesen hinträumen möchte.

Die Story wird in einem erfrischenden Stil erzählt und wird getragen von der Geschichte von Avery und Jake, die beide in einer erfolgreichen Band sind. Beide verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, welche nach und nach in vielen Rückblenden aufgedeckt wird. Das Rockstar Trope ist nicht unbedingt mein liebstes, doch die Autorin konnte mich mit ihrer Umsetzung wirklich überzeugen. Sie hat die Liebe zur Musik ihrer beiden Protagonisten toll rübergebracht und dadurch die Handlung vertieft und abgerundet. Denn Avery und Jake haben einiges an Vergangenem zwischen sich stehen, dennoch gibt es zwischen den beiden eine magische Anziehungskraft, die die Grundlage für viele prickelnde Szenen ist - bei denen der Tiefgang und die Bewältigung der eigenen Hürden nicht zu kurz kommt.

Die Autorin hat das Setting von Harbour Bridge wirklich traumhaft eingefangen. Ich konnte mir die Locations wirklich bildlich vorstellen und sie bildeten die perfekte Kulisse, für die Handlung. Am meisten mochte ich tatsächlich neben den romantischen und herzzerreißenden Szenen zwischen Avery und Jake aber das Rätsel um die verschwundene Josie. Hier merkt man, dass dieser erste Band nur den Aufschlag bildet für die weitere Erzählung dieses Handlungsstrangs in den weiteren Büchern, konnte aber genug Spannung bereits im Auftakt aufbauen. Ich bin jedenfalls gefesselt von der Reihe und möchte wissen, wie es weitergeht.

Bewertung vom 15.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

In die Erfindung des Lächelns hat der Autor Tom Hillenbrand die wahre Begebenheit des Diebstahls der Mona Lisa aus dem Louvre zum Anlass genommen, um einen raffiniert gestrickten Roman über das Paris der Belle Epoque zu schreiben.

Dabei tut er dies mit solcher Detailverliebtheit und gut recherchiert, dass man sich als Leser fühlt, als würde man gemeinsam mit den Figuren über die Boulevards schlendern oder in einem Pariser Café sitzen. Die Stimmung der Stadt und der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hat der Autor für mich wahrlich meisterhaft eingefangen. Dies liegt auch an den Figuren, die pointiert gezeichnet sind und ein Spiegelbild der damaligen Gesellschaft abbilden. Dabei streift er nicht nur berühmte Persönlichkeiten, er formt auch Charaktere jeglichen Milieus und jeglicher Strömung, die die Gesellschaft damals geformt hat.

Wird man zunächst recht schnell in den Trubel dieser Großstadt geworfen, so ergibt sich nach und nach durch die unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte um die verschwundene Mona Lisa und fügt sich zu einer raffiniert konstruierten Geschichte zusammen. Genau so könnte es gewesen sein mit dem mysteriösen Verbleib des Gemäldes zwischen ihrem Verschwinden und dem Wiederauftauchen!

Eine tolle Verknüpfung aus Kriminalfall, Kunstgeschichte und Gesellschaftsroman, der mich beeindruckt hat.

Bewertung vom 13.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


sehr gut

Die Davenports entführt den Leser ins Chicago der 1910er Jahre und begleitet die Familienmitglieder der Familie Davenport, eine afroamerikanische Familie, die es zu Wohlstand und Ansehen gebracht hat. Damit ist das Setting schon einmal ungewöhnlich und spannend und wird seitens der Autorin auch toll und bildhaft umgesetzt. Es entsteht ein Feeling wie bei Bridgerton oder The Gilded Age.

Dabei wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es kommen dabei ganz viele Themen der damaligen Gesellschaft auf aber auch allgemeine Thematiken wie der Suche nach der Sinnhaftigkeit sowie des gesellschaftlichen Stands und des Rassismus sowie der Bürgerrechtsbewegung werden behandelt und sind so zugänglich gemacht. Diese Tiefgründigkeit ist dabei gelungen verpackt in die jeweiligen Schicksale der Protagonisten.

Dabei kommt natürlich auch das Gefühl nicht zu kurz. Hierbei kommt es zu allerhand Irrungen und Wirrungen und das Buch enthält auch kein klassisches Happy End - hier gibt es auf jeden Fall Potential für eine Fortsetzung, aber auch als Standalone ist Die Davenports ein toller Read.

Bewertung vom 13.08.2023
Magnolia Parks / Magnolia Parks Universum Bd.1
Hastings, Jessa

Magnolia Parks / Magnolia Parks Universum Bd.1


sehr gut

Magnolia Parks ist der vielbeachtete Einstieg ins gehypte Magnolia Parks-Universum, welches aus bislang insgesamt 4 Bänden besteht. Der Auftakt folgt dabei der titelgebenden Protagonistin Magnolia Parks und ihrer Clique der Londoner High Society. Die Autorin hat dabei den Glamour und die Extravaganz für mich perfekt getroffen und ich hatte beim Lesen ein richtiges Gossip Girl-Feeling. Das lag auch an den Charakteren der Gruppe, die sich gegenseitig ergänzen und harmonieren und für einiges an Drama aber auch an humorvollen Szenen gesorgt haben. So sorgt Jessa Hastings für eine ausgewogene Mischung aus Gefühl, Drama, spicy Szenen und Humor.

Im Mittelpunkt stehen dabei Magnolia und Bad Boy BJ Ballentine, die eine On-Off-Beziehung voller Gefühl und Drama führen. Sie ist auf jeden Fall toxisch und erinnerte mich an Tessa und Hardin aus der After-Reihe. Obwohl dies nicht unbedingt mein liebstes Trope ist, klebte ich an den Seiten und musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Denn die Autorin entwickelt um beide eine Sogwirkung. Sie schafft es dabei, tiefgründige Probleme der beiden nachvollziehbar einzubauen und nicht eine reine Täter-Opfer-Geschichte zu schreiben. Stattdessen haben die Protagonisten emotionalen Tiefgang und folgen eben nicht nur reinen Klischees. Hierdurch kann man wunderbar mit beiden mitfiebern.

Mich hat der Auftakt auf jeden Fall voll gecatcht und ich werde auf jeden Fall auch die übrigen Bände lesen, da ich wissen muss, wie es mit der Clique weitergeht!

Bewertung vom 13.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


sehr gut

Andreas Storm hat mir mit seinem Auftakt "Das neunte Gemälde" bereits imponiert, nun ist die Fortsetzung "Die Akte Madrid" erschienen. Und erneut vermischt der Autor einen Kriminalfall um ein mysteriöses Gemälde mit Kunstgeschichte, Politik und menschlichen Abgründen.

Dabei nutzt Andreas Storm einen rasanten Schreibstil. Das Erzähltempo ist hoch und dennoch strotzt jeder Satz nur so voller Information, sodass man aufmerksam folgen muss, um auch jeden Hinweis mitzubekommen. Dabei zeigt sich für mich die große Stärke dieser Reihe, nämlich der total gelungenen Kombination aus Zeitgeschichte, Kunst und Politik mit einem Kriminalfall.

Der Autor hat dabei toll recherchiert und bereitet die jüngste Geschichte Deutschlands so gekonnt auf. In " Die Akte Madrid" steht dabei die Verbindungen Deutschlands zum Franco-Regime in Spanien im Vordergrund.

Die Akte Madrid hat mir insgesamt sogar noch besser gefallen als der Auftakt. Lennard Lomberg ist ein Charakter, dem man gerne folgt und auch die übrigen Protagonisten runden die Geschichte ab. Das verschollene und gestohlene Gemälde hat mich neugierig gemacht und ließ mich an der Story dranbleiben, denn alle paar Seiten ergaben sich hier neue Wendungen. Und die Rechercheleistung tat dabei den Rest. Ich hoffe sehr, dass dies nicht das letzte Buch um Lennard Lomberg gewesen ist.

Bewertung vom 31.07.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Flammengeküsst - Fourth Wing hat für richtig Furore gesorgt, um das Buch ist ein richtiger Hype entstanden. Und nachdem ich aufgrund der Aufregung zunächst skeptisch war muss ich sagen - völlig zurecht! Ich liebe alles an diesem Buch und empfehle es dringend auch an Nicht-Fantasyleser weiter.

Flammengeküsst hat nämlich alles, was ein gutes Buch ausmacht - speziell im Genre und allgemein. Die Autorin schreibt fantastisch und man ist schnell in der neuen, magischen Welt von Navarre gefangen. Das liegt auch an der perfekt geplotteten Handlung, die den Leser an die Hand nimmt und ihn nach und nach immer mehr von dieser Welt kennenlernen lässt. Das hat mich von seiner Sogwirkung tatsächlich an Harry Potter erinnert.

Auch die Heldin Violet ist eine perfekt unperfekte Heldin. Sie leidet unter dem Ehlers-Danlos Syndrom (wie die Autorin übrigens selbst) und hat dementsprechend mit anderen Herausforderungen im Alltag und vor allem am brutalen Basgiath War College zu kämpfen. Wie sie daran gewachsen ist und was für ein cooler Charakter sie ist, hat mich schwer beeindruckt.

Denn sie muss sich einigen brenzligen Situationen und fiesen Mitschülern stellen. Die Handlung ist dadurch durchgehend spannend, trotz des hohen Seitenumfangs. Es passiert wahnsinnig viel und dennoch schafft die Autorin Tiefe und Raum für die Entwicklung der Charaktere und der Romanze. Und Xaden ist wirklich absolutes Bookboyfriend-Material. Als Sahnehäubchen dieses fantastischen Buches wartet am Ende noch ein fieser Cliffhanger, der einen die Fortsetzung kaum erwarten lässt.

Bewertung vom 25.07.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


ausgezeichnet

Der Autor Dennis Lehane ist bekannt für seine Arbeit in der Film- und Serienbranche, einige seiner Bücher wurden ebenfalls verfilmt. So ist auch die Umsetzung seines neuen Romans, Sekunden der Gnade, als Serie bereits in Planung. Darin befasst sich der Autor mit dem Sommer 1974 in Boston, als die Segregation durch ein Gerichtsurteil durch das sogenannte "busing" außer Kraft gesetzt wurde.

Diesen Aufhänger verpackt Dennis Lehane in die Geschichte einer verschwundenen jungen Frau, eines toten Afroamerikaners sowie einer Mutter, die sich auf die Suche nach ihrer Tochter macht. Er verwendet dabei einen klaren, rasanten Schreibstil, der die Hitze des Sommers und die Erregung der Gemüter der kleinbürgerlichen Siedlung Bostons perfekt einfängt. Verwendet wird dabei eine Sprache, die zum Zeitgeschehen passt, versehen durch eine anfängliche Einordnung.

Durch die Protagonistin der Mutter Mary Pat wird das Lokalkolorit sowie viele gesellschaftliche Probleme wie etwa das (klein-)kriminelle Umfeld, den Klassismus, das Drogenproblem und natürlich der Rassismus hautnah wiedergegeben und erlebbar gemacht. Dass der Autor hier eine Frau mit diesen Hintergründen aus dem Umfeld des Kleinbürgertums erzählen lässt, wie die Desegration erlebt wurde, macht diese Zeit eindrücklicher als wenn er eine reiche weiße Familie aus einem klassischen Suburb dargestellt hätte.

Und so kommt es, dass der Leser zum einen gemeinsam mit Mary Pat versucht herauszufinden, wo ihre Tochter steckt, aber ebenso wissen will, wieso der afroamerikanische Junge sterben musste und ob dies alles etwas mit dem richtungsweisenden Urteil zusammenhängt, weiße und schwarze junge Menschen nun an gemeinsame Schulen gehen zu lassen. Der Plot baut sich immer weiter auf, führt in die Irre, ist packend. Gegen Ende kommt es zum Showdown, der einem Tarantino-Film in nichts nachsteht und bei dem ich Mary Pat zugejubelt habe.

Ein schnelllebiger, packender Roman mit Krimielementen, der zeitgleich den damaligen wie auch den heutigen Rassismus und dessen Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft raffiniert aufzeigt.