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Fee04
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Bayern

Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2023
Die indische Kugel
Hübener, Matthias

Die indische Kugel


ausgezeichnet

Die indische Kugel von Matthias Hübener ist ein absolutes Lesehighlight.

Der philosophische, spirituelle Roman wirft die Fragen auf, ob der Mensch Gut und Böse generell in sich vereint.

Erzählt wird eine Geschichte über eine wunderschöne Kugel, welche unerklärlicherweise viele Jahrhunderte hindurch mit Todesfällen in Verbindung gebracht wird.

Aus dem Geheimdienstbericht:

“Kein Mensch ist nur böse, kein Mensch nur gut. Beides sind wir Menschen, beides ist unsere Natur. Das ist des Menschen Dilemma.”

Die Kugel kann Menschen retten oder sie ins Verderben führen. Sie zeigt die Hoffnung des Menschen und zugleich die Hoffnungslosigkeit. Das Menschen Glück und Leid zugleich.

“Gewaltlosigkeit im Denken ist der Schlüssel zu allem” diese Botschaft zieht sich durch das Buch und bringt den Leser zum Nachdenken.



Ein grandioses Buch, tiefgründig, magisch, mysteriös, spirituell und zur Selbstreflexion animierend kann man die Story nicht mehr zur Seite legen.

Graham Yeomans, ein begnadeter Schachspieler und Onkel der beiden Waisen Lynn und Paul trägt ein Geheimnis mit sich. Er ist der Hüter der indischen Kugel und Beschützer der Menschheit vor der Gefahr dieser magischen, unwiderstehlichen Kugel. Ein Unfall verhindert, dass er sein Wissen weitergeben kann. Er kontaktiert Lynn - und nur seine Nichte - in ihren Träumen. Graham versucht ihr etwas mitzuteilen und warnt das Mädchen eindringlich. Eine Suche nach der verschwunden Kugel beginnt, die Zeit verrinnt und das Böse, mit seinen Intrigen und Manipulationen, erschweren die Sache ungemein.

Immer wieder gibt es Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Historische Erzählungen und gegenwärtige Themen, gewürzt mit dem Wissen über die komplexen Schachzüge zeugen von einer unglaublich brillianten Recherche.

Der Spannungsbogen wird von Beginn an gehalten und man taucht ein in die Tiefen der menschlichen Seelen.

Was Manipulation bereits im Kleinen den Menschen antut und im Großen unfassbares verbringt ist uns oftmals nicht klar.

Sei rein und gewaltlos in deinem Denken und lebe dein Leben im Einklang.

Matthias Hübener hat ein literarisches Meisterwerk erschaffen. Ein wahrer Lesegenuss auf hohem, spirituellen Niveau, unterhaltsam und mystisch zugleich.

Ein Buch, welches in seiner Art ich bisher noch nicht gelesen habe.

Bewertung vom 13.02.2023
NIGHT - Nacht der Angst
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


ausgezeichnet

Night „Nacht der Angst“ von Riley Sager ist ein Thriller-Highlight. Gänsehaut während dem Lesen und Angst im Dunkeln nach diesem Thriller sind garantiert. Alle Erwartungen werden um ein Vielfaches übertroffen.



Die Protagonisten werden sehr sympathisch beschrieben; die junge Studentin Charlie wirkt sehr liebenswert und möchte in ihrer Trauer um die ermordete Freundin Maddy nur noch weg von der Universität und nach Hause zu ihrer Oma. In ihrer großen Not nimmt sie die Mitfahrgelegenheit eines fremden Mannes an. Der unbekannte Mann namens Josh wirkt wie ein netter Student, der seine Hilfe anbietet. Josh holt Charlie am Abend ab, niemand sieht den Mann oder auch nur das Fahrzeug. Während der Fahrt durch die Nacht neben Josh, dem unbekannten Mann, bekommt Charlie Zweifel. Die Gespräche entwickeln sich sehr seltsam und die Angst nimmt überhand. Charlie beginnt zu ahnen, dass es sich bei ihrem Fahrer um den Campus Killer handelt. Dieser hat Maddy und weitere junge Frauen grauenvoll ermordet.

Charlie hat seit dem Tod ihrer Eltern Probleme mit der Realität und durch ihre Liebe zu Filmen flüchtet sie sich selbst oft in ein Kopfkino. Nur darf ihr dies nicht gerade im Auto mit dem seltsamen Josh passieren. Sie ist während dieser Zeit total abwesend und bekommt die Realität für unbestimmte Zeit nicht mehr mit.

Sie muss unbedingt im Hier und Jetzt bleiben und darf nicht abdriften….!

Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse im Fahrzeug und man weiß nicht mehr was nun real ist oder was nur in Charlie’s Phantasie vorkommt.

Die Geschichte spielt in den 90er Jahren, deshalb kann Charlie ihren Freund nur von einer Telefonzelle anrufen und informieren, wo sie ist und wie es ihr geht. Gut, dass die beiden einen Code vereinbarten, sollte es Probleme geben, denn Josh belauscht ihr Gespräch. Und Charlie benötigt dringend Hilfe, sie merkt, dass es um Leben und Tod geht.

Der Autor verwirrt mit seinen Wendungen und die Spannung steigt vor allem durch den Wechsel zwischen Realität und Kopfkino. Weder Charlie noch der Leser können unterscheiden, welche Gefühle realistisch sind. Die Angst, das Unbehagen und der Nervenkitzel überwiegen. Wer überlebt diese Fahrt?!

Ein Lesehighlight, welches von Anfang an fesselt und in seinen Bann zieht. Riley Sager versteht es, den Leser bis zum Ende spannend zu unterhalten. Eine Empfehlung für Thriller-Fans.

Bewertung vom 12.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


ausgezeichnet

„Jetzt ist Sense“ von Hans Rath ist mit seinen 286 1/2 Seiten
ein philosophisches Meisterwerk, in welchem auf witzige Art und Weise
das Leben und der Tod beschrieben werden, gelungen.

Psychologin Olivia Bentele bekommt an ihrem 50. Geburtstag nicht nur
Besuch von ihrem Ex-Mann, auch ein attraktiver Südländer in schwarzem Cape
klingelt an ihrer Türe. Ein Stripper mit Sense von ihrer Freundin Conny als Geschenk?
Schade, die Sahneschnitte hat sich in der Tür geirrt. Warum besucht ein verkleideter
Südländer ihre alte Nachbarin?

Der hübsche Mann begegnet ihr in nächster Zeit häufig und immer stirbt in seiner
Nähe jemand. Ist das Zufall? Ist er ein Todesengel?

Der geheimnisvolle Fremde wird Olivias Klient und behauptet der Gott des Todes
zu sein. Olivia wird nicht schlau aus dem Mann und nimmt natürlich auch seine Erzählungen
nicht ernst. Orte wie Hades oder Reisen durch den Äther sind nicht greifbar in der Realität
für die Psychologin.

Die Götter verlieren in der modernen Welt ihre Macht, die heiligen
Orte verschwinden oder werden zu Touristenattraktionen.
Gebete, Lieder und Rituale verblassen und die kraftvollen Orte wie das Orakel von
Delphi wird nur noch von Leuten besucht, die in der Esoterik bewandert sind.
Ist das modern oder erbärmlich? fragt sich Zino.

Zino Angelopoulos ist der Gott des sanften Todes, Sensenmann oder auch Todesengel genannt.
Er lügt und blendet sein gegenüber; er verführt und doch ist man dem Tode geweiht, wenn
er an der Türe klingelt. Und er ist deprimiert-sein Job gefällt ihm nicht mehr und er
möchte mit Hilfe einer Therapie etwas ändern. Ist dies die Wahrheit?

Olivia und Conny verbindet eine langjährige Freundschaft. Olivia ist geplagt mit ihrem
Ex-Mann, sie versucht dessen abenteuerliche Lebensplanung zu verstehen und weist ihn darauf hin, seine Tochter Lilly mit einzubeziehen.
Conny lebt ihr Leben mit ihrem untreuen älteren Mann. Er ist Professor an einer Universität
und kann seine Finger nicht von den Studentinnen lassen. So haben sich auch die beiden kennengelernt. Wegen ihrer Tochter Camilla versuchen die beiden ihr gemeinsames Leben
in den Griff zu bekommen. Diese ist mit ihrem Mann Arne einem betrügerischen Immobilienmakler
auf den Leim gegangen und lebt nun in einer Bruchbude mit verseuchten Land.

Ein ganz normales Leben mit Höhen und Tiefen und doch ist der Tod gekommen.
Zino wird jemanden mitnehmen, ist dies eigentlich verhandelbar? Und kann man den Tod
austricksen?

Ein mitreißendes, humorvolles und flüssig geschriebenes Buch. Die Charaktere sind
authentisch beschrieben, die Gefühle und Gedanken sind abstrus und doch nachvollziehbar.
Automatisch werden die Gedanken auf das Leben und seine Vergänglichkeit gelenkt. Die Sicht
auf Situation im Leben wird durch diese bewusste Erkenntnis geändert und das Bewusstsein für
das wertvolle, einmalige Leben geweckt.
Eine humorvolle Erzählung über das „Geschenk“ Leben und den unabwendbaren Tod.
Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.01.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


weniger gut

'“Bissle Spätzle, Habibi“ von Abla Alaoui beschreibt eine interkulturelle Beziehung zwischen der ältesten Tochter Amaya, der marokkanischen Familie Baysan und Daniel, dem sympathischen Arzt aus Schwaben.

Der Titel, das bunte Cover und die schön gestaltete Illustration mit der kleinen Biografie der wichtigsten Protagonisten verspricht ein lustiges, interessantes Buch.

Abla Alaoui zieht mit ihrem flüssigen, leichten Schreibstil den Leser sehr schnell in die Geschichte. Die muslimische Schauspielerin Amaya ist 30 Jahre alt und immer noch Single. Als ihre beiden jüngeren Geschwister fast verheiratet sind, versucht ihre Mutter für Amaya geeignete Heiratskandidaten zu finden. Die muslimische „Minder-App“ ist hierzu sehr hilfreich und Amayas Mutter und Schwester wischen ihr vermeintlich den richtigen Kandidaten.

Amaya und ihre beste Freundin Klara sind unzertrennlich und oftmals sind die Familientreffen der Baysan‘s nur mit lustigen Chats auszuhalten. Klara heitert Amaya immer wieder auf und ist doch sehr zuvorkommend und höflich zu deren Eltern. Sie wird wie ein Familienmitglied behandelt und fühlt sich auch entsprechend.

Die beiden Freundinnen sind gespannt auf das Minder-Date. Hat Amayas Mama den richtigen Mann ausgesucht?

Ismael und Amaya lernen sich durch das gelungene Match kennen und verstehen sich sofort bestens.
Liebe wird es nicht, dafür jedoch mit Ismaels bestem Freund Daniel.
Das große Problem besteht darin, dass er Atheist und Schwabe ist.
Wie soll Amaya dies ihren Eltern erklären? Leichter ist es, sich als Telenovela-Star ab und zu mit dem muslimischen Ismael ablichten zu lassen. Die Lügen müssen sein oder wird dadurch alles noch komplizierter?

Amayas Eltern hatten in der Vergangenheit bereits wegen ihrem Schauspielstudium mit ihr gebrochen, Rückblicke erklären sehr detailliert die Emotionen und Ängste von Amaya.
Verständlich wird nun der Zwiespalt und die Verzweiflung der jungen Muslime beschrieben, ihren Traummann Daniel durch die Geheimhaltung der Beziehung und die dazugehörigen Lügen zu verlieren oder Ablehnung und Verstoßung ihrer Eltern, wenn diese von der Beziehung mit Daniel erfahren.

Der Leser wird in Amayas Gedankenwelt und Unsicherheit geführt, die kulturellen Unterschiede und Schwierigkeiten werden auf unterhaltsame Art aufgezeigt.

Die Geschichte wird witzig, fröhlich und mit viel Tiefgang erzählt, die Autorin bringt den Leser zum Lachen und Weinen. Klischees werden bedient und man fühlt sich sehr gut unterhalten.

Ein interkulturelles Lesevergnügen mit viel Herz, Verständnis, Freundschaften und Familie.

Bewertung vom 21.01.2023
Die Liebe an miesen Tagen
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen


ausgezeichnet

„Die Liebe an miesen Tagen“ von Ewald Arenz ist ein wunderschöner Beziehungsroman.
Der Schreibstil ist flüssig, leicht und poetisch; man findet sich sofort in dieser Liebesgeschichte zurecht. Clara und Elias sind beide nicht mehr jung und haben bereits Lebenserfahrungen gesammelt. Und nun entdecken sie die große Liebe? Oder ist es nach einiger Zeit wieder vorbei, das „große“ Gefühl? Kann sich wirklich jeder der Beiden auf diese Liebe einlassen?
Sehr realistisch wird das Kennenlernen der beiden Protagonisten beschrieben. Elias ist Schauspieler und befindet sich in einer Beziehung mit einer wunderschönen jungen Frau und Clara ist verwitwet, Ende 40 und arbeitslose Fotografin.
Beide lieben die Sprache, Wortspiele und Wortgefechte wechseln sich ab und das Knistern zwischen dem jüngeren Schauspieler und der Fotografin ist spürbar. Intensiv und klar werden die Ängste und Gefühle der beiden Protagonisten offengelegt; feinfühlig und berührend über die Vergangenheit erzählt. Und immer wieder tauchen Zweifel auf, ist es wirklich diese große Liebe? Soll man alles geben, sich dem anderen ganz öffnen?
Beide empfinden und spüren das Besondere und dann kommt ihnen das Leben dazwischen. Ein neuer Job, Ängste wegen dem Altersunterschied, Gedanken voller Zweifel.
Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und der Leser ist gefesselt an diese berührende Geschichte.
Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, die Story ist so unvorhersehbar, realistisch und feinfühlig.
Ein Lesehighlight der besonderen Art.
Mein erstes Buch von Ewald Arenz und ich bin schwer beeindruckt von seiner unglaublich sensiblen Art, den Leser in den Bann einer Liebesgeschichte zu ziehen, welche der Titel gut beschreibt, auch miese Tage aufzeigt.
Eine Empfehlung von Herzen mit fünf Sternen.

Bewertung vom 11.12.2022
Nicht aus der Welt
Köhler, Anne

Nicht aus der Welt


ausgezeichnet

Einfach verschwinden? Die Sorgen und Verpflichtungen des Alltags hinter sich lassen, allen Erwartungen entfliehen, Zeit für sich selbst finden, das innere Gleichgewicht wieder herstellen.

Ruhe für Körper und Geist, eine wundervolle Chance, die viele Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen gerne ergreifen würden.

Eine Zeitlang dem eigenen Leben zu entfliehen?

„Nicht aus dieser Welt“ von Anna Köhler ist eine Einladung zum Verschwinden.

Hempel und Friederike bekommen beide die Chance in einem Hotel, dessen Existenz streng geheim ist, zu verschwinden.

Das Hotel beherbergt nur ausgewählte Gäste, die so lange dort verweilen können, wie sie wollen.

Der Direktor Valentin ist sehr eigen, zwanghaft und einsam. Alles in seinem Leben hat seinen bestimmten Ablauf und er wählt die Gäste sehr sorgfältig aus.

Und es gibt keine Ausnahmen in seinem täglichen Ablauf und bei der Auswahl der Gäste.

Die Protagonisten Friederike und Hempel werden sehr authentisch und sympathisch beschrieben, ihre Gedanken, Emotionen und Handlungsweisen werden einfühlsam erklärt.

Hempel’s angeblicher Traum wäre es beim Marathonlauf in New York mitzulaufen. Seine Vorbereitungen dazu finden leider nicht statt; jedoch hatte er nun das Pech an dem Marathon teilnehmen zu dürfen. Seine Freundin kann leider wegen der Hochzeitsfeier ihrer besten Freundin nicht mitfliegen; jedoch wird sie live alles über die Kamera mitverfolgen. Wie lieb von ihr und welch schreckliche Katastrophe für Hempel. Er wird es niemals ins Ziel schaffen. Könnte er nur dieser Situation entfliehen.

Friederike wird Mutter und kommt mit dieser Rolle überhaupt nicht zurecht. Schlimme Gedanken gehen ihr durch den Kopf. Das Baby raubt ihr den Schlaf und sie ist nervlich am Ende. Niemand versteht ihre Sorgen und Ängste. Wie schön wäre es, ihrem Leben zu entfliehen und endlich wieder Zeit für sich zu haben?

Beiden Protagonisten wird diese Chance gegeben und beide greifen danach.

Ein berührendes Buch, welches uns mit der Einladung zum Verschwinden aus der Realität in eine skurrile Welt holt.

Anne Köhler spricht aktuelle Themen wie Einsamkeit, Andersartigkeit, Ängste und Mutter sein an; auch Lügen, Unwahrheiten, Verheimlichungen und mangelnde Kommunikation sind sehr schön in diesem Roman verarbeitet.

Humorvoll, berührend, unterhaltsam und lehrreich ist dieses Buch mit seinem fesselnden Schreibstil geschrieben. Ein wundervoller Roman mit viel Tiefe.

Eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 07.11.2022
Der mexikanische Fluch
Moreno-Garcia, Silvia

Der mexikanische Fluch


sehr gut

Der mexikanische Fluch von Silvia Moreno-García

Ungekürzte Lesung mit Julia Nachtmann 2 mp3-CDs | ca. 12 h 30 min

Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in das entlegene Herrenhaus High Place in den mexikanischen Bergen: Ihre frisch vermählte Cousine Catalina behauptet, ihr Mann Virgil Doyle wolle sie vergiften. Noemis Vater war von der schnellen Heirat ihrer Cousine Catalina mit Virgil, einem verarmten Silberminen-Besitzer nicht begeistert und fürchtet um Catalinas Wohlergehen. Er schickt seine unstete Tochter Noemi in den entlegenen Ort um nach ihrer Cousine zu sehen.

Noemi ist eine starke Persönlichkeit und selbst im Jahre 1950 versucht sie mit Charme, weiblichen Reizen und Intelligenz ihren Willen durchzusetzen. Melancholisch, zart und verträumt hingegen ist ihre Cousine Catalina. Jedoch nie ängstlich und doch macht sie auf Noemi diesen Eindruck, als sie in High Place ankommt. Angeblich ist Catalina an Tuberkulose erkrankt; diese Anzeichen sind für Noemi nicht erkennbar.

Das Herrenhaus der Familie Doyle ist düster, im Inneren kann man die englischen Wurzeln erahnen, auch wenn die meisten Möbelstücke mit Leinen verdeckt sind. Das Haus ist modrig, Schimmel bildet sich in den Räumen und die Luft ist schlecht. Die Fenster sind verschlossen, fast überall sind die Vorhänge geschlossen und es gibt kaum Strom in dem Anwesen. Die Silbermine der Familie, welche einst für Wohlstand sorgte, ist versiegt. Noemi ist etwas verwundert über diesen Ort, jedoch ist sie unerschrocken und zeigt keine Angst, weder vor Florence, der herrschsüchtigen Hausdame, noch vor dem alten, widerwärtigen Hausherrn Howard Doyle.

Noemi soll heimlich für ihre Cousine eine Tinktur bei Martha, einer Kräuterfrau besorgen. Francis, Virgils Cousin, der einzige nette Mensch auf High Place, bringt Noemi in den kleinen Ort. Martha mischt ihr die Tinktur und erzählt ihr aus der Vergangenheit der Familie Doyle.

Entsetzliches kommt zum Vorschein und der sympathische Francis ergänzt die offenen Fragen.

Als Noemi endlich die Zusammenhänge erfasst, ist es bereits zu spät. Kann Francis die beiden Frauen vor den Machenschaften der Familie beschützen? Und Noemi vor dem aufdringlichen Virgil?

Der Roman beinhaltet eine ekelhafte und widerliche Erotik, der einsame Ort in Mexiko ist bildlich beschrieben und auch das Anwesen der englischen Familie Doyle wird sehr atmosphärisch dargestellt. Der feuchte, modrige Schimmelgeruch ist so präsent, genau wie die düstere, gruselige Stimmung auf High Place.

Die Spannung steigt anfangs und flaut zwischendurch ab, erst zuletzt steigt die Kurve wieder, jedoch war das letzte Drittel etwas chaotisch und verwirrend.

Die Sprecherin Julia Nachtmann ist perfekt für diesen Gruselroman geeignet. Die Stimme und Tonlage erhöhen die Spannung und den Nervenkitzel.Der Hörer wird über 12 Stunden von einer angenehmen, fesselnden Stimme unterhalten.

Auch die Charaktere der Nebendarsteller werden sehr gut ausgeführt und das Gruselige, vor allem auch das Eklige kommen in diesem Roman keinesfalls zu kurz. High Place ist ein unheimliches Haus mit einer ganz besonderen Familie und einem grausigen Fluch.

4 Sterne für gruselige Unterhaltung in Mexiko mit einem unvorhersehbaren Ende.

Bewertung vom 05.11.2022
Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
Bergmann, Renate

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!


ausgezeichnet

Renate Bergmann “Ihr könnt doch noch nicht satt sein” Kochbuch vom Listverlag ist ein Highlight für Fans von guter traditioneller Hausmannskost und der Online-Omi.

Das Cover mit dem rot/weiß karierten Rand erinnert an Omas Küche; das Inhaltsverzeichnis ist klassisch und übersichtlich aufgebaut mit passenden Bildern der benötigten Kochutensilien.
Die Online-Omi würzt die Rezepte mit ihrem trockenen Humor.

In diesem wunderschön gestalteten Kochbuch mit den geschmackvollen Bildern der Speisen sind schnelle Gerichte, Suppen & Eintöpfe, süße Hauptgerichte, Sonntagsgerichte, Beilagen, vegetarische/vegane Gerichte, Feiertagsspeisen, Kuchen & Desserts aufgeführt.

Eine knackige Einlage gibt Renate Bergmann vor den jeweiligen Kapiteln.

Mit Humor und Witz beschreibt die Hausfrau Renate ihre Gerichte und die großzügigen oft etwas kalorienreichen Portionen.
Damit auch jeder satt wird, ist die Devise!

Die Rezepte sind einfach und verständlich beschrieben. Die Zutatenliste ist überschaubar und die Gerichte sind unkompliziert in der Zubereitung.
Es gibt immer einen Tipp von Renate Bergmann, welcher oftmals witzig und hilfreich zugleich ist.

Das Kochbuch ist ohne großen Firlefanz perfekt für die klassische Küche geeignet. Ich habe bereits das Ofengemüse, die Käse-Hackfleisch-Lauch-Suppe, den Flammkuchen und die Zitronenspeise ausprobiert. Die Anleitung war präzise, die Zubereitungszeiten optimal und alle Speisen waren sehr lecker.
Die Portionsangaben sind ausreichend und keineswegs knapp bemessen.

Abschließend kann alphabetisch im Register nach den Rezepten gesucht werden.

Ein tolles Kochbuch, sehr schön als Geschenk, für Anfänger und Profis gleichermaßen geeignet.

Eine Leseempfehlung für dieses vielfältige Kochbuch.