Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ohne
Wohnort: 
daheim

Bewertungen

Insgesamt 257 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


weniger gut

Inger-Maria Mahlkes 496 Seiten umfassender Roman "Unsereins" ist für den 14.11.2023 im Verlag Rowohlt unter der ISBN 978-3-498-00181-0 angekündigt.
Neben einem minimalistisch-grauen Cover verfügt er über ein Lesebändchen, 2 Stadtplanauszüge aus den Jahren 1895 & 1905 sowie ein sich für mich als hilfreich erweisendes Personenverzeichnis.
Die Lektüre brachte mich an meine Grenzen, denn zwar war ich - seit der Schullektüre von "Tonio Kröger" recht angetan von Thomas Mann - darauf eingestellt, etwas "Buddenbrooks"-Ähnliches präsentiert zu bekommen und las auch mehrfach und stets mit Freude alle Bände der mit jenem Werk oft verglichenen "Forsyte-Saga" (einschl. des "Cherrell-Chronik"-Anhangs!) des britischen Literaturnobelpreisträgers John Galsworthy, aber trotz des oben bereits erwähnten Personenverzeichnisses wollte sich auch nach mehrfachen ernsthaften Bemühungen leider keine rechte Lesefreude einstellen.
Frau Mahlkes Werk stellte sich für mich bedauerlicherweise als erheblich zu "personenüberfrachtet" heraus, wenn auch einzelne Schicksale unbestreitbar berührend waren - der "rote Faden" und die Lesefreude blieben zunehmend auf der Strecke.

Bewertung vom 07.11.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


gut

Katrine Engbergs 464 Seiten umfassender Kriminalroman "Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes - Der erste Fall für Liv Jensen" (Originaltitel: "Det brændende blad"; aus der dänischen in die deutsche Sprache übersetzt von Hanne Hammer) erschien am 28. 09. 2023 unter der ISBN 978-3-492-06511-5 im Verlag Piper.
Das von Petrolblaunuancen in Schwarz übergehende Waldmotiv auf dem Cover passt zum erzählten Geschehen und gefällt mir überaus gut.
Die Titelheldin der Reihe ist Liv Jensen, eine ehemalige Polizistin, welche sich in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen als Privatdetektivin selbständig gemacht hat.
Die Geschichte wird in mehreren gut voneinander unterscheidbaren Handlungssträngen erzählt, teilweise geht es zurück bis in die 1940er Jahre, als die Nazis Dänemark besetzt hielten und da ebenfalls die Juden verfolgten. Es finden 3 Religionen Erwähnung: Christen- und Judentum sowie der Islam.
Wichtige Rollen in der Gegenwart spielen die Krisenpsychologin Hannah, deren wegen des Mordes an seiner Frau inhaftierter Bruder während eines ihm anlässlich der Beerdigung seiner Mutter gewährten Freiganges Selbstmord beging und der iranische Automechaniker Nima. Ein vor 3 1/2 Jahren verübter Mord an einem Journalisten und der Tod einer Museumsangestellten setzen weitere Ermittlungen in Gang.
Fazit:
Gründliche Recherche durch Liv, bedauerlicherweise nicht immer zufriedenstellende Übersetzungen, ein lebendiger Schreibstil sowie eine überraschende aber letztendlich nachvollziehbare Auflösung und einige vermutlich Stoff für Folgebände liefern sollende lose Fäden

Bewertung vom 29.10.2023
Weihnachtszeit! Bald ist's so weit
Moser, Annette

Weihnachtszeit! Bald ist's so weit


ausgezeichnet

Annette Mosers 14 stabile, für noch ungeübte Kleinkinderhände daher besonders geeignete Pappseiten umfassendes Kinderbuch "Weihnachtszeit! Bald ist's so weit" wird ab einem Alter von 2 Jahren empfohlen und erschien am 27. 09. 2023 unter der ISBN 978-3-328-30262-9 im Verlag "Penguin Junior".
Die Autorin teilt offensichtlich meine Vorliebe für Alliterationen (ihre tierischen Helden heißen "Doro Dachs", "Eddi Eichhörnchen", Elfi Eule", "Ibo Igel" sowie "Kiki Kaninchen") und achtet zudem bei deren jeweiligen Zweizeilern auf ein geschmeidiges Versmaß. Da macht Vorlesen Freude und die Kids bekommen Sprachgefühl vermittelt.
Der altersangemessene Text enthält 30 zum Spielen und Entdecken einladende Klappen und wird durch die ihn hervorragend ergänzenden Illustrationen von Rebecca Mönch abgerundet.
Auch das Cover passt und gefällt.

Dieses Buch in der Tradition von Klassikern wie "Etwas von den Wurzelkindern" ("Die Wurzelkinder") von Sibylle von Olfers und "Die Häschenschule" von Fritz Koch-Gotha und Albert Sixtus empfehle ich sehr gerne weiter!

Bewertung vom 25.10.2023
Hundert Klassiker
Henssler, Steffen

Hundert Klassiker


sehr gut

Steffen Hensslers 264-seitiges Kochbuch "Hundert Klassiker - Lieblingsrezepte - einfach gemacht!" erschien am 05. 10. 2023 unter der ISBN 978-3-8338-9078-9 im Gräfe und Unzer Autorenverlag, einem Imprint der GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH.
Und der Titel verspricht wahrlich nicht zu viel!
Gut strukturiert, nachvollziehbar erklärt und mit die Rezepte ausgezeichnet abrundenden Fotografien versehen (lediglich bei den Matjes klappte das wohl nicht so recht - die Situation wurde humorvoll-originell gemeistert!*g*) ist das Buch - wenn ich es vielleicht auch nicht gerade als "Bibel" bezeichnen würde - definitiv eine Bereicherung für jede Küche.
Es gab bei den überwiegend für 2 Personen ausgelegten Rezepten jede Menge hilfreicher Zusatzinformationen, allerdings vermisste ich bedauerlicherweise wieder einmal die Angaben von Kcal/Joule, KH, Fett und Eiweiß oder wenigstens BE.

Bewertung vom 19.10.2023
Deine Küche kann nachhaltig!
Hirsch, Verena

Deine Küche kann nachhaltig!


sehr gut

Verena Hirschs 192 Seiten umfassendes Sach/Kochbuch "Deine Küche kann nachhaltig! - Das Kochbuch für mehr Wertschätzung und weniger Verschwendung" erschien am 05. 10. 2023 unter der ISBN 978-3-96747-123-6 bei BLV, einem Imprint der GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH.
Das ansprechende Cover gestaltete Verena Müller, die auch für die den Text gut abrundenden Fotos verantwortlich zeichnet, soweit diese nicht von Frau Hirsch selbst stammen.
Nach Inhaltsverzeichnis, Begrüßung sowie "Meine persönliche Geschichte" geht es dann auf S. 15 in medias res, der Zusammenhang von Ernährung und Klimawandel wird verdeutlicht, Verwertung (hier stets "Fairwertung") von Lebensmittelresten, vor dem Verderb rasch noch zu verarbeitender Nahrung und/oder misslungenen Gerichten, die nicht mit einem der zahlreichen Tricks gerettet werden konnten, erklärt und weitere Tipps gegeben, wie z. B. Tabellen zu regionalen Superfoods (Chia- ./. Leinsamen), Austauschprodukten (Ei/Aquafaba), Einkauf, Bevorratung, Haltbarmachung, Lagerung, Organisation sowie Obst- und Gemüsesaisonzeiten.
Verständlich vorgestellte, überwiegend einfache und teilweise sogar besonders originelle ("Arme Ritter" werden durch Zugabe von Kräutern zu herzhaften "Glücksrittern") Rezepte machen Appetit und ermutigen zum eigenen Versuch.
Angaben zu Kcal, KH oder wenigstens BE fehlen hier leider, stehen allerdings auch nicht im Vordergrund der Thematik.
Viele Informationen waren mir nicht neu (z. B. MHD nicht gleich Verfalldatum, Frischetest bei rohen Eiern, "Ent-salzen" von verliebt fabrizierten Fehlschlägen), ich fand jedoch viele interessante Anregungen und halte dieses Buch für ein schönes Geschenk für alle, die ihre erste eigene Küche nutzen wollen/müssen.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.10.2023
Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
Hacke, Axel

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte


sehr gut

Axel Hacke - mir bisher lediglich in Zusammenhang mit seinen köstlichen Ausführungen über den "Weißen Neger Wumbaba" (eigentlich "der weiße Nebel wunderbar", eine von erstaunlich vielen Menschen missverstandene Textzeile aus "Der Mond ist aufgegangen") bekannt - konnte mich mit seinem am 01. 09. 2023 unter der ISBN 978-3-8321-6808-7 im DUMONT Buchverlag erschienenen 224-seitigen Werk "Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte" überzeugen.
Es ist mit einem ganz dezent lauter kleine Sonnen zeigenden und deshalb gut zum Thema passenden Cover versehen und verfügt über ein blaues Lesebändchen.
In einem leichten Plauderton definiert der Autor die verschiedensten in Zusammenhang mit dem Wort "Heiterkeit" stehenden Begriffe und beschreibt beispielsweise eine einstmals überaus beliebte Quizshow namens "Was bin ich? Das heitere Beruferaten" mit Robert Lembke, befasst sich mit Sigmund Freud ("Freud'sche Fehlleistung") und mit antiken griechischen Philosophen.
Das Buch passt mMn gut in unsere heutige, u. a. durch Pandemie, Kriegsgeschehen und Klimawandel Sorgen und Ängste schürende Zeit.
Ich empfehle es gern sowohl zum Selbstlesen als auch als Geschenk z. B. zu Weihnachten oder auch für Besuche am Krankenbett.

Bewertung vom 28.09.2023
Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


sehr gut

Juliana Weinbergs (historischer) Roman(biografie) "Elizabeth Taylor - Die größte Liebende Hollywoods", Band 11 der Reihe "Ikonen ihrer Zeit", umfasst 413 Seiten und wird unter der ISBN 978-3-548-06815-2 vom Ullstein Taschenbuch Verlag mit dem Erscheinungsdatum 28. 09. 2023 angekündigt.

Das in ansprechenden Farben gehaltene Cover zeigt eine junge Elizabeth Taylor (ungeliebter, aber praktisch kurzer Name "Liz") mit harmlos-verträumt wirkendem Gesichtsausdruck, provozierend geneigter Kopf- und leicht lasziver Körperhaltung vor einer weißen Balustrade unter einem blauen Himmel mit weißen Wolken und der atemberaubenden berühmten Bergansicht mit dem ebenfalls weißen "Hollywood"-Schriftzug.
Prolog, Buchteile und -kapitel sowie Epilog sind erfreulicherweise mit Zeit- und Ortsangaben versehen, Liz-Zitate ergänzen den Text. Dieser ist leicht lesbar, irritierte mich allerdings manchmal, z. B. wenn ich zweifelte, ob gewisse Ausdrücke damals bereits Verwendung fanden.

Definitiv vermisst habe ich allerdings ein Nachwort der Autorin, aus welchem ersichtlich wird, was gesichert ist, wo sie inwiefern und optimalerweise auch: warum von gesicherten Fakten abwich bzw. was reine Fiktion ist.

Der Inhalt umfasst im Wesentlichen die Jahre 1939 - 1962 (von den mütterlichen Bemühungen, Liz zum Kinderstar aufzubauen bis zu den chaotischen Dreharbeiten, bei denen "Cleopatra" und "Marc Anton" sich nicht nur auf der Leinwand näher kamen, was Richard Burton später zu Ehemann Nummer 5 und noch später Nr. 7 werden ließ) und die Jahre 1984 - 1991 (Liz und Michael Jackson, den sie ausnahmsweise nicht heiratet, mit dem sie jedoch eine innige Freundschaft verbindet, Drogen, Alkohol, aber auch ihr Einsatz im Kampf gegen Aids, ihre letzte Eheschließung).
Im Jahr 2003 endet das Buch mit einem Gespräch Liz' mit Enkelin Eliza, in welchem die "übersprungenen" Ehen "abgearbeitet" und eine Lebensbilanz gezogen werden.

Was bleibt?
Viel Neues erfuhr ich nicht, jedoch beeindruckte mich das mir bisher nicht bekannte Ausmaß ihrer Großherzigkeit, das sich z. B. in ihrer Loyalität gegenüber den homosexuellen Kollegen Montgomery Clift, James Dean und Rock Hudson, ihrem Beschützerinstinkt bei den epileptischen Anfällen ihres Ehemannes Nr. 2, bei der Adoption eines behinderten Mädchens und natürlich in Sachen "Aids" zeigte, und das zu einer Zeit, als ein Großteil anderer wohlhabender Schauspieler diesem Thema bewusst auswich und ihr zudem abriet, ihr Ansehen in der Öffentlichkeit durch "so etwas" (weiter) aufs Spiel zu setzen.
Fazit:
Fehlte nicht das Nachwort, gäbe es die Höchstbewertung.

Bewertung vom 27.09.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


gut

Nina Blazons 448 Seiten umfassendes Hardcover "Ich träumte von einer Bestie" erschien am 26. 09. 2023 unter der ISBN 978-3-365-00300-8 im Harper Collins Verlag.
Es behandelt die französische, zu Beginn der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts spielende legendäre Geschichte der "Bestie von Gévaudan" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Bestie_des_Gévaudan ) und ist ein Genre-Mix aus Elementen von historischem, Familien- und Liebesroman mit Anklängen von Fantasy, Horror und Psychothriller.
Zentrale Figur ist die in der Gegenwart lebende junge Datenforensikerin Fleur, die sich durch das Ableben ihres leiblichen Vaters mit seiner Hinterlassenschaft sowie der seiner Mutter Margot und schließlich mit der bis heute auf verschiedene Art nachwirkenden Familiengeschichte konfrontiert sieht.
Das mit einem passenden Cover versehene Buch gewährt zudem interessante Einblicke sowohl in Fleurs Tätigkeit als auch in die ihres früher als Ermittler bei der Polizei beschäftigten Adoptivvaters.
Der leicht lesbare Erzählstil und der gut aufgebaute Spannungsbogen trugen mich geradezu durch die Seiten, allerdings störten mich zunehmend Wiederholungen wie beispielsweise die immer wieder gefühlten starrenden vielen Augen oder die immer wieder so gern gerochenen verschiedenen Rasierwasserduftnoten div. Herren, ferner div. Fehler unterschiedlichster Art (der Trenchcoatinspektor hieß 3x Colombo und nur 1x richtig Columbo bzw. Grammatikfehler wie auf S. 441 "Das Reliquiar, DASS ich geerbt habe" ) sowie etliche Längen.
Die letzten 100 Seiten führten mich zwar zu einem relativ nachvollziehbaren zufriedenstellenden Schluss, den ich allerdings beinahe verpasst hätte, da ich wegen mir entbehrlich erscheinender weiterer Twists mehrfach einen Abbruch in Erwägung zog.
Der letzte Clou unter Mithilfe von Fleurs Halbbruder Max (ohnehin meine Lieblingsfigur) und das Nachwort der Autorin versöhnten mich dann jedoch wieder ein wenig.
Gern hätte ich eine Landkarte und ein Lesebändchen vorgefunden.
Der Empfehlung der Autorin bezüglich der Bücher von Elli Radinger ( https://www.elli-radinger.de ) schließe ich mich vollinhaltlich an.
Fazit: Weniger ist oft mehr, trotzdem insgesamt Leseempfehlung

Bewertung vom 22.09.2023
Der geheime Garten
Brill, Calista

Der geheime Garten


gut

Dieses Remake des berühmten Kinderbuch-Klassikers "Der geheime Garten" (Originaltitel: "The secret garden", aus der englischen in die deutsche Sprache übersetzt von Naemi Schuhmacher) von Calista Brill (Text) und Adelina Lirius (Illustrationen) nach Frances Hodgson-Burnett (Der kleine Lord Fauntleroy) wirkt auf mich trotz der unbestritten schönen Bilder bedauerlicherweise ein wenig zu frugal/minimalistisch.

Das mit einem ansprechenden Cover versehene 38-seitige Buch erscheint unter der ISBN 978-3-458-64381-4 am 30. 10. 2023 im Insel Verlag und wird für Kinder ab einem Alter von 4 Jahren empfohlen.

Worum geht's?
Das Mädchen Mary Lennox zieht in ein großes altes im Norden Englands gelegenes Haus, das den Namen "Misselthwaite" trägt. Die Bedienstete Martha betreut sie und sie lernt bald auch noch den alten Gärtner Ben und Marthas Bruder Dickon kennen. Später hört sie ein Weinen und trifft danach auf dessen Ursprung, einen körperbehinderten Jungen mit Namen Colin. Damit wäre die Besetzung bereits komplett, abgesehen nur noch von einem kleinen Rotkehlchen, durch das sie auf einen geheimen und stark vernachlässigten Garten stößt.

Lichtblick: Ein unerwartet berührendes Nachwort

Fazit: Begrenze Begeisterung