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Nefret

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Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2011
Vor dem Regen kommt der Tod / Kommissar Vegter Bd.2
Dijkzeul, Lieneke

Vor dem Regen kommt der Tod / Kommissar Vegter Bd.2


sehr gut

Die Polizistin Renée wird in ihrer Wohnung überfallen und brutal niedergestochen. Sie überlebt schwer verletzt. Doch die Tatsache, dass die rothaarige Frau teilweise skalpiert und ihr die römische Zahl I in den Bauch geritzt wurde, lässt die Polizei vermuten, dass der Täter mehr Opfer im Visier hat.

Vor allem die Eingangsszene hatte mich sehr beeindruckt. Der Überfall auf Renée und der daraus resultierende Kampf, in dem die Polizistin um ihr Leben kämpft, ist äußerst eindringlich und spannend geschrieben und sie führt vor Augen, dass selbst eine Frau mit Selbstverteidigungsausbildung kaum eine Chance hat.

Interessanterweise ändert sich nach den ersten Kapiteln der Blickwinkel, aus dem der Thriller geschrieben wird. Sah es am Anfang so aus, als würde es vor allem darum gehen, wie die Polizei dem Täter auf die Schliche kommt, rückt die rothaarige Vivienne in den Vordergrund.
Sehr schnell erfährt der Leser, dass Vivienne die Frau des Mörders ist. Sie selbst ahnt nicht, dass John der Mörder ist, vermutet aber, dass er ihr nicht treu ist und stellt Nachforschungen an. Die Entdeckungen und Selbsterkenntnisse, die sie dabei macht, sorgen für die eigentliche Spannung in diesem Thriller, was auch über die kleinen Längen hinweg tröstet.

Das doch überraschende Ende gefiel mir sehr gut. So hätte ich es nicht erwartet.

Insgesamt ist dieser niederländische Thriller sehr lohnenswert.

Bewertung vom 21.08.2011
Vom anderen Ende der Welt
Winterberg, Liv

Vom anderen Ende der Welt


sehr gut

England, 18. Jahrhundert: Die 19-jährige Mary Linley ist leidenschaftliche Botanikerin. Um dem Ultimatum ihrer Tante zu entkommen, verkleidet sie sich als Junge und heuert als Zeichnerin für eine Expeditionsreise auf einem Segelschiff an.

Noch ein historischer Roman, in dem eine Frau einen Beruf ausleben möchte, der damals nur Männern vorbehalten war, werden wohl einige Leser denken. Zumindest ich habe das gedacht, wurde aber positiv überrascht. "Vom anderen Ende der Welt" bietet einige Überraschungen.

Mary Linleys Abenteuer beruht auf der Geschichte der Botanikerin Jaenne Baret, die Liv Winterberg hier mit ihrer eigenen Fantasie ausschmückt.

Die im Klappentext angepriesene Liebesgeschichte spielt übrigens nur eine kleine Rolle. Außerdem verläuft sie anders, als ich es vermutet hätte. Für manche Leser mag dies eine Enttäuschung sein, mir gefiel es.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beschreibung der Seereise, die äußerst beschwerlich und wenig romantisch ist. Die Seemänner sind raue Gesellen, Krankenheiten und Tod lauern überall.

Mein eigentlicher Held ist jedoch Seth, ein Junge, der zum ersten Mal auf einem Schiff arbeitet und sich mehr fürs Malen und Schreiben interessiert. Viele Szenen werden aus seiner Sicht erzählt.

Positiv ist auch das schöne Cover des Buchs zu erwähnen. Im Buchhandel würde ich es auf jeden Fall interessiert in die Hand nehmen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2011
Staubige Hölle
Smith, Roger

Staubige Hölle


sehr gut

Bei einem Unfall mit Fahrerflucht sterben Robert Dells Frau und seine beiden Kinder in Südafrika. Dell selbst überlebt, steht aber plötzlich selbst unter Mordverdacht. Er flieht vor der Polizei, wobei er von seinem verhassten Vater, einem verurteilten Rassisten, unterstützt wird. Beide Männer machen sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.

Wäre "Staubige Hölle" ein Film, würde man ihn als Roadmovie bezeichnen. Als ein äußerst brutales und blutiges Roadmovie. Wer noch keinen Roman von von Roger Smith gelesen hat, dem würde ich empfehlen, vorher eine Leseprobe zu lesen. Diese gibt einen sehr guten Eindruck, wie der Stil des Autors ist. Generell dürften wohl eher Männer zur Zielgruppe von Roger Smith gehören.

"Staubige Hölle" ist nichts für Weicheier. Es geht um Gewalt, Mord, Gier, Aids, Trostlosigkeit und Rassismus. Alle Horrorgeschichten, die über Südafrika erzählt werden, werden hier verarbeitet. Jeder kämpft gegen jeden, egal ob Schwarz oder Weiß. Nur kurz vor Ende des Romas zeigt sich ein kleiner Funken Menschlichkeit.

Das bedrückende und verstörden an "Staubige Hölle" ist, dass der Roman die Realität in Südafrika und anderen Staaten beschreibt, wenn auch möglicherweise überspitzt.
Ich wusste schon vorher, dass dort der Aberglaube herrscht, gegen Aids würde der Geschlechtsverkehr mit einer Jungfrau helfen. Dass aber auch der jetzige Staatführer falsche und gefährliche Informationen über die Krankheit verbreitet, lässt einen fast verzweifeln.

Nach "Staubige Hölle" musste ich erst einmal einen leichten Trivialroman lesen um auf andere Gedanken zu kommen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2011
Entrissen / Marina Esposito Bd.1
Carver, Tania

Entrissen / Marina Esposito Bd.1


gut

In Colchester wird die dritte Frauenleiche gefunden, deren ungeborenes Kind brutal herausgeschnitten wurde. Phil Brennan ermittelt. Unterstützung erhält er dabei von der Psychologin Marina. Es gilt nicht nur den Täter zu finden, sondern auch das ungeborene Kind.

"Entrissen", das erste Buch von Tania Carver, ist ein solider Thriller. Er zählt zwar nicht zu den Top-Thrillern, die ich dieses Jahr gelesen habe, unterhält aber dennoch gut und kann am Ende sogar ein wenig überraschen, auch wenn meine frühe Theorie zum Täter teilweise korrekt war.

Die Hauptfiguren Phil Brennan und Marina bleiben etwas blass, auch wenn sie eine interessante gemeinsame Geschichte haben. Zu Beginn hatte ich wegen dieser gemeinsamen Vergangenheit das Gefühl, den zweiten Teil einer Thrillerreihe vor mir liegen zu haben.

Nervenkitzel kam bei mir selten auf. Viel mehr hatte ich das Gefühl, dass sich die Ermittlungen dahin schleppten, die Ermittler im Trüben fischten und mehr mit ihren privaten Problemen beschäftigt waren. Vielleicht bin ich aber auch schon zu "abgestumpft", da ich in letzter Zeit viele Thriller gelesen habe.

Bewertung vom 09.08.2011
Das Leben der Wünsche
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


weniger gut

Ein Unbekannter gewährt Jonas drei Wünsche. Jonas willigt ein. Doch das Wünschen ist nicht so einfach. Seine Frau stirbt, der Ehemann seiner Geliebten verlässt das Land.

Obwohl die Inhaltsangabe vielversprechend klang, hätte ich viel mehr auf das Buchcover (erinnernd an eine Kunstrichtung, mit der ich persönlich nicht viel anfangen kann) achten müssen. Dann hätte ich gewusst, dass dieses Buch nichts für mich ist. Nicht selten habe ich mich gefragt, was mir der Autor Thomas Glavinic mit seinem Werk sagen will.

Auch wenn zwischendurch immer wieder etwas Interessantes passiert, plätschert die Handlung ansonsten dahin. Jonas betrügt seine Ehefrau, sehnt sich nach seiner Geliebten, verschickt und liest SMS. Manchmal erfüllen sich seine dunkelsten Wünsche, die er sich selbst nicht eingestehen mag.

Irritierend ist, dass in dem Buch die Dialoge kaum zu erkennen sind. Anführungszeichen werden überhaupt nicht verwendet. Das ist ein weiterer Grund, warum ich beim Lesen permanent das Gefühl des Surrealen hatte.

Es ist sicherlich nicht notwendig, dass mir die Botschaft eines Buchs mit dem Holzhammer eingetrichtert wird, aber ich wüßte schon gerne, was das Ende bedeuten soll. Nach der letzten Seite war ich ratlos. Allerdings hatte mich das Buch kaum berührt, so dass schnell alles abhaken konnte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


sehr gut

Alle sieben Mitglieder einer Amish-Familie wird ermordet aufgefunden. Die Töchter wurden brutal gefoltert. Kate Burkholder, Polizeichefin der Kleinstadt Painters Mill in Ohio ermittelt. Das Tagebuch der Tochter Mary führt sie auf eine Fährte.

Bei "Blutige Stille" handelt es sich um den zweiten Fall von Kate Burkholder, die in einer Amish-Gemeinde aufwuchs. Jedoch ist es zum Verständnis dieses Romans nicht notwendig, den ersten Teil zu kennen.

Besonders an diesem Thriller hatte mich gereizt, dass die Amish People eine wichtige Rolle spielen. Beim Lesen hatte ich nicht den Eindruck, dass über diese Glaubensgemeinschaft einseitig berichtet wurde. Auch wenn ich keine neuen Informationen über die Amish erhalten habe, hat mich gerade dieser Teil des Romans fasziniert.

Der Fall selbst ist grausig, blutig und spannend. Allerdings habe ich zuletzt bereits andere Thriller gelesen, die mich noch mehr packen konnten.
Mit der Figur der Kate Burkholder konnte ich nicht ganz warm werden. Vielleicht hätte ich zuerst den ersten Teil der Reihe lesen sollen, damit ich einen besseren Zugang zu dieser Figur gefunden hätte. Dennoch bin ich gespannt, wie sich Kate im Laufe der weiteren Teile der Reihe weiterentwickeln wird. Auf jeden Fall scheint sie momentan auf dem Weg zum Alkoholismus zu sein. Generell spielt das Thema der Abhängigkeit in diesem Buch eine große Rolle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Zwischen Himmel und Hölle / Angel Eyes Bd.1
Desrochers, Lisa

Zwischen Himmel und Hölle / Angel Eyes Bd.1


sehr gut

Luc, Kurzform für Lucifer, ist ein Dämon. Seine Aufgabe ist es, Frannies Seele für die Hölle zu markieren. Also muss er sich wieder ins Highschoolleben stürzen. Frannie ist fasziniert von dem Bad Boy. Dann taucht ein zweiter Unbekannter auf, Gabe. Gabe versucht Lucs Pläne zu vereiteln. Frannie steht zwischen zwei Jungs.

"Angel Eyes" ist ein Jugendfantasyroman und der erste Teil einer Reihe. Es ist schon eine Weile her, dass mir ein Roman aus diesem Genre so viel Spaß gemacht hat.

Glücklicherweise geht es in Lisa Desrochers Buch nicht um das ausgelutschte Thema Vampire oder Werwölfe, sondern um Dämonen und Engel.
Mit einem Augenzwinkern lässt sie Luc die Hölle Highschool durchleben. Bei anderen Büchern hatte ich mich immer gefragt, wie ein Unsterblicher sich freiwillig unter Teenager begeben kann.

Frannie ist meiner Meinung nach realistisch dargestellt. Welcher Teenager plagt sich nicht mit den eigenen Hormonen rum? Dies hat mich bei einem Roman einer amerikanischen Autorin ein wenig überrascht.
Allerdings hängt damit auch mein größerer Kritikpunkt zusammen. In der Mitte des Buchs wurde ich mitunter etwas ungeduldig, da Frannie permanent zwischen Luc und Gabe pendelte und nicht fähig war, sich zu entscheiden. Ich hoffe, dass sich dies in den folgenden Büchern ändern wird.

Bewertung vom 07.08.2011
Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2
Carter, Chris

Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2


sehr gut

In einer Kirche in Los Angeles wird ein enthaupteter Geistlicher gefunden, dem ein Hundkopf aufgesetzt wurde. Auf seinem Körper ist mit Blut die Zahl Drei aufgemalt. Detective Robert Hunter ist davon überzeugt, dass wieder ein Serienmörder unterwegs ist, der es genießt, seine Opfer mit ihren schlimmsten Ängsten zu quälen.

Nachdem ich letzte Woche "Der Kruzifix-Killer" gelesen hatte, habe ich mir umgehend den zweiten Thriller von Chris Carter besorgt. Somit habe ich den direkten Vergleich zwischen beiden Büchern.

Carter bleibt seinem Stil treu. Die beschriebenen Morde sind äußerst brutal, wenn nicht sogar noch grausiger als im ersten Teil. Wieder geht ein Serienkiller um, der seine Opfer auf unterschiedlichste Weise quält. Und wieder sind Hunter und Garcia die einzigen, die den Täter stoppen können. Wieder ist Spannung pur angesagt.

Dennoch gefiel mir der erste Teil einen Tick besser als "Der Vollstrecker". Das mag auch daran liegen, dass ich mit den Fähigkeiten der Figur Mollie meine Probleme hatte. In einem Thriller erwarte ich so etwas nicht. Außerdem würde ich mir wünschen, dass Hunter zwischendurch auch Fehler macht und nicht immer den Retter im Alleingang spielt.

Ich werde ungeduldig auf den nächsten Teil der Hunter-Reihe warten, aber hoffen, dass sich Chris Carter bei den Morden beim nächsten Mal etwas anderes einfallen lässt. Auch "stinknormale" Serienmörder, die immer nach dem gleichen Prinzip vorgehen, sind äußerst unheimlich.

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Bewertung vom 06.08.2011
Das Leben und Schlimmeres
Ringsgwandl, Georg

Das Leben und Schlimmeres


gut

Eine kurze Inhaltsangabe über dieses Buch zu geben, ist nahezu unmöglich. "Das Leben und Schlimmeres" von Ringsgwandl ist eine Sammlung von kurzen, schrägen und teils schwarzhumorigen Geschichten.

Ich muss zugeben, dass mir der Kabarettist Ringsgwandl bis dato unbekannt war. So wußte ich auch nicht, was mich mit diesem Buch erwarten würde.

Viele der Geschichten sind äußerst derb und nichts für Leser, die überempfindlich sind. Mein Favorit war die ausführliche Darlegung einer Methode, wie benutzte Taschentücher wiederverwendbar gemacht werden können.
Ganz eindeitig ist der Arzt Ringsgwandl kein Freund der Homöopathie. Aber da kennt er bei mir offene Türen ein.

Zwischendurch gab es immer wieder Geschichten, die nicht meinen Humor trafen. Da ich diese dann meist als langatmig empfand, habe ich sie meist nur überflogen. Aber Humor ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Ich kann mir vorstellen, dass das Hörbuch noch empfehlenswerter als die Printausgabe ist, da sie vom Autor selbst gelesen wird. Manche Formulierung klingen im bayerischen Original garantiert besser, als wenn sie gedanklich von einer Norddeutschen ausgesprochen werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.