Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
knappenpower

Bewertungen

Insgesamt 129 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (eBook, ePUB)
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Nicht zu 100% meins

Da ich die Hunter-Serie komplett gelesen hatte war ich mit dem guten Schreibstil des Autors vertraut. Das, was er zu Papier bringt, ist normalerweise ganz nach meinem Geschmack.

Das Buch hat – was sehr ungewöhnlich ist - keinen Prolog. Daher kann man zu Beginn keine Rückschlüsse auf die Handlung und das Ende ziehen. Ich finde das vorteilhaft, weil man sich so vollkommen auf die Handlung konzentrieren kann, ohne zu überlegen, wie der Prolog da reinpasst.

Jonah, der Hauptcharakter, hat, wie mittlerweile üblich, ein schweres Päckchen zu tragen, was man in den immer wieder eingestreuten Rückblicken, die mich persönlich teilweise sehr traurig gemacht haben, erfährt.
Die ganze Geschichte hat einen sehr persönlichen Hintergrund und dadurch will man eigentlich gar nicht aufhören, weil man natürlich auch die Geschichte hinter der Geschichte unbedingt lösen möchte.
Daneben hat das Buch an sich ein hohes Tempo und es werden immer wieder Wendungen eingestreut, mit denen man nicht gerechnet hat. Es hat aber auch teilweise Handlungsstränge, die mich nicht so gepackt haben und in denen das Tempo extrem zurückgefahren wurde. Ich würde das für mich persönlich auf 70:30 ansetzen.

Das Ende hat mich dann sehr überrascht (mit so viel Abgezocktheit hätte ich nicht gerechnet), aber nicht überzeugt. Ich mag halt keine Helden, die immer wieder über Gebühr einstecken und trotzdem handeln können. Jonah hat sehr viel einzustecken und egal, was ihm angetan wurde: Er steht immer wieder sofort auf und macht weiter. Anderen hätten wochenlang im Krankenhaus gelegen. Das ist überhaupt nicht mein Ding.

Deshalb bin sehr zwiegespalten, was das Buch angeht.
Zum einen hat mir die Hilfe bezüglich des Kopfkinos gefehlt. Es gab keinerlei Beschreibung von Jonah, weder Aussehen noch Alter. Ich gehöre zu den „visuellen“ Lesern, bin gerne mittendrin und stelle mir die Geschichte im Kopf vor und lebe sie mit. Da ist es schon hilfreich, wenn man weiß, wie der Autor sich eine Hauptperson vorstellt und für das Verhalten wäre ein Alter sehr wichtig. Ich habe Jonah daher für mich bei Mitte 30 angesiedelt.
Was mir auch sehr gefehlt hat waren Zeitangaben. Wann ist was passiert, wieviel Zeit ist zwischen den einzelnen Handlungssträngen vergangen. 1 Tage, 1 Woche oder mehr? Das hat es für mich unnötig schwer gemacht, das Verhalten von Jonah und anderen Personen in den jeweiligen Kapiteln vollständig nachzuvollziehen.

Alles in allem vergebe ich für die Geschichte 5*, ziehe aber für die Darstellung des „Superhelden“ und den fehlenden Angaben (Beschreibung Jonah und Zeitangaben) 2 * ab.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2021
Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2 (eBook, ePUB)
Hancock, Anne Mette

Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Für mich eine bärenstarke Fortsetzung !

Ich habe bereits das erste Buch (Leichenblume) gelesen, das sehr persönlich ist und in dem die Charaktere extrem gut und nachvollziehbar beschrieben wurden. Die Story war klasse und ich wusste lange nicht, worum es genau geht und was am Ende passiert, obwohl genug Anhaltspunkte vorhanden waren. Dementsprechend waren meine Erwartungen an das zwei-te Buch Narbenherz natürlich sehr hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Auch das zweite Buch ist wieder sehr persönlich, zumindest was die Journalistin Heloise an-geht, die sicherlich nicht von allen Lesern gemocht wird, da sie sehr „speziell“ ist. Sie ist ei-genbrötlerisch und
lässt, mit wenigen Ausnahmen, kaum andere Personen an sich heran. Aber mir gefällt sie.
Diesmal hat sie neben ihrem persönlichen Päckchen noch mehr zu kämpfen, und zwar nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im beruflichen. Es läuft nicht so, wie sie es gerne hät-te und sie muss sich dazu noch mit Themen beschäftigen, auf die sie eigentlich überhaupt keine Lust hat. Auch dadurch bedingt ist sie selbst ihren wenigen Freunden gegenüber noch empathieloser als ohnehin schon.

Das Buch hat ordentlich Fahrt und die Kapitel sind kurz. Bis zur Hälfte hat man - bis auf den Prolog und die Sache mit den Äpfeln, die man jeweils überhaupt nicht zuordnen kann - den gleichen Wissensstand wie Schäfer bzw. Heloise, was ich als herrlich wohltuend empfunden habe. Mittlerweile ist es mehr und mehr eine Unart, dass Autoren die Leser mit Rückblicken und Kapiteln aus der Sicht des Täters bombardieren und einem somit den ganzen Spaß am mitraten/-rätseln nehmen.

Die Autorin baut jede Menge Charaktere ein und legt entsprechend viele Spuren, denen man „hinterherhechelt“. Dadurch kommt man gar nicht richtig zum Nachdenken, weil sich alles so unendlich logisch anhört und man doch immer wieder mit leeren Händen dasteht.

Was mir am zweiten Buch auch besser gefallen hat ist, obwohl die Geschichte sehr traurig ist, dass es diesmal mehr Ermittlungen gibt, was zwar zwangsläufig dazu führt, dass Kommis-sar Schäfer mehr Raum einnimmt und Heloise dafür entsprechend weniger. Aber da es da-bei „nur“ um das Verbrechen an sich geht, hatte ich damit überhaupt kein Problem, zumal dadurch die Spannung wesentlich höher war als im ersten Buch.

Am Ende sitzt man mit offenem Mund und großen Augen vor dem Buch. Ein Ende, das voll-kommen anders ist als das, was man als Leser normalerweise gewohnt ist.

Bewertung vom 02.08.2021
SCHULD! SEID! IHR! / Liebisch & Degenhardt Bd.2
Thode, Michael

SCHULD! SEID! IHR! / Liebisch & Degenhardt Bd.2


sehr gut

Kann man Rache gutheißen?

Ein neuer Autor ist wie immer spannend. Wie schreibt er (flüssig oder zäh)? Lässt er mich als Leser miträtseln oder serviert er mir die Lösung auf einem Silbertablett? Wie nahe bringt er mir die handelnden Personen und vor allem die Geschichte? Schafft er es, die Spannung zu halten und mich zu fesseln?

Herr Thode hat das alles geschafft. Sein Schreibstil ist flüssig, obwohl die sehr kurzen Kapitel zu Anfang ungewohnt waren (aber man gewöhnt sich schnell daran und die schnellen Szenen sorgen zusätzlich dafür, dass die Spannung hochgehalten wird). Er hat mich sowohl mit der Geschichte gefesselt als auch die handelnden Personen sehr gut rübergebracht.

Leider hatte ich nicht gewusst, dass dieses Buch bereits der zweite Band einer Reihe war. Ich lese lieber in der richtigen Reihenfolge und habe hier gemerkt, dass zwar der Fall an sich in sich abgeschlossen ist, mir aber zum einen doch die Vorgeschichte des Privatlebens gefehlt hat und zum anderen so viel verraten wurde, dass ich das erste Buch nicht mehr lesen muss. Schade.

In dem Buch hängt alles mit der Vergangenheit zusammen. Man erfährt, dass etwas geschehen ist, aber nicht genau was und wie. Der Leser wird mit jedem neuen Opfer (= mit jedem neuen Akt) nur häppchenweise informiert, was mich persönlich total wahnsinnig gemacht hat. Aber dadurch hält sich die Spannung natürlich durchgehend auf hohem Niveau.

Man kennt das Motiv …… man kennt die Opfer mit Namen …. man weiß aber lange Zeit nicht genau was in der Vergangenheit passiert ist und was genau die Opfer getan haben. Und dann denkt man, man weiß Bescheid und schon kommt die nächste Wendung und man ist genau da, wo man schon zu Anfang war … man hat keine Ahnung.

Herr Thode baut zwischendurch immer wieder Einschübe der privaten Probleme ein. Manches Mal hatte ich das Gefühlt, dass dies nur zur Entspannung des Lesers geschieht, denn die Spannung ist wirklich kaum auszuhalten.

Das Buch hat mich eigentlich rundherum begeistert, aber zum einen wurde die Schilderung der Tatabläufe in der zweiten Hälfte des Buches für meinen Geschmack „zu schnell abgehandelt. Zu Anfang war die Beschreibung der Taten noch sehr ausführlich, später leider nicht mehr. Zum anderen gab es einige, für mich unlogische Abläufe:
Bei einer Person ist mal ist von einem Herzinfarkt die Rede und dann wieder von einem Schlaganfall. Später wird klar, dass beides zutreffend ist, aber die Erwähnung der jeweiligen Krankheit ist nicht in der richtigen Reihenfolge. Ein anderes Mal befindet sich der Täter in einem Musikzimmer, um es dann ein paar Absätze später zu betreten, ohne es verlassen zu haben.

Auch werden einige offene Fragen nicht beantwortet, die ich hier aber nicht zitieren kann, ohne zu viel zu verraten. Aus diesen Gründen gibt es von mir 4 statt eigentlich verdienter 5 Sterne.

Bewertung vom 30.07.2021
Todeswelle / Emma Klar Bd.6 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Todeswelle / Emma Klar Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist mittlerweile wie „nach Hause kommen“, wenn ein neuer Teil einer Serie von Katharina Peter veröffentlich wird. Da werden nicht wild die Charaktere gewechselt, sondern man findet im harten Kern immer wieder die gleichen Personen vor, die einem im Laufe der Serie dann auch immer mehr ans Herz wachsen. Wie Familie halt.

Dieses Mal fängt das Buch extrem harmlos an … ein Beschattungsauftrag für Emma mit einem sehr hohen Gehalt, aber ohne weitergehende Hintergrundinfos und mit einem seltsam, weil paranoid anmutenden Auftraggeber, der gleichzeitig auch Auftraggeber von Christoph, Emmas Lebensgefährten, ist. Doch kurze Zeit später ist der Beschattete tot und Emma wittert einen neuen Fall. Und wie Emma halt ist: Sie verbeißt sich - entgegen aller anfänglichen Indizien - wie ein Terrier, weil sie Unrecht vermutet. Dieses Mal sogar auf die Gefahr hin, dass Christoph – der im Übrigen leider wieder viel zu selten eine Rolle spielt – evtl. beruflich darunter leiden muss.

Und erneut lernt man in diesem Teil der Serie die frustrierende Seite der Ermittlungen kennen: Befragungen über Befragungen und keiner sagt auch nur annähernd etwas zur Klärung aus. Das sind keine kleinen Schritte vorwärts … das sind Trippelschrittchen.

Der Fall ist sehr vielschichtig und ich wusste teilweise überhaupt nicht, worauf ich achten bzw. was ich mir merken soll/muss. Nach über der Hälfte des Buches hatte ich nicht im Ansatz eine Ahnung, worauf das ganze hinauslaufen könnte. Daumen noch dafür …. das passiert nicht oft.

Immer wieder eingestreut wurde die Vergangenheit in privater Hinsicht, was es für Quereinsteiger sicherlich einfacher macht, Emma & Co. kennen zu lernen.

Ein Buch, das richtig viel Spaß gemacht hat.

Bewertung vom 14.07.2021
Kleine Engel (eBook, ePUB)
Kohlhaas, Daniel

Kleine Engel (eBook, ePUB)


sehr gut

Berührend und ergreifend

Ich habe mich erneut an einen für mich neuen Autor gewagt. Vorab hatte ich gelesen, dass der Autor mit seinem Konzept für dieses Buch die Thriller-Schule von Sebastian Fitzek gewonnen hat. Dadurch war die Messlatte der Erwartungen vom Anfang an natürlich sehr hoch gelegt. Aber ich wurde nicht enttäuscht.

Die „Fitzek-Schule“ hat man dem Buch dann auch angemerkt. Es gibt Kapitel aus der Sicht der Ermittler und solche aus der Sicht des/der Täter/s/in. Diese wechseln sich an den ungünstigsten – weil spannendsten - Stellen ab, so dass man als Leser fast wahnsinnig wird.

Hatte ich zu Anfang noch Befürchtungen, dass das Buch für mich zu „blutig“ sein könnte, wurde ich auch hier eines Besseren belehrt. Ganz im Gegenteil ist das Buch sehr einfühlsam beschrieben und bereits bei der Rekonstruktion des ersten „Selbstmordes“ habe ich das erste Mal zu Taschentüchern gegriffen.

Das Buch an sich ist aufgeteilt in Kapiteln, die aus Simons Sicht geschrieben werden und Kapitel, die aus Sicht des/der Täter/s/in geschrieben werden. Normalerweise stört mich so etwas extrem, weil diese Kapitel einfach zu viel verraten und mir als Leser einen Wissensvorsprung verschaffen, den ich gar nicht haben möchte. Bei „Kleine Engel“ jedoch hat es mich aber überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil. Diese Einschübe braucht man, um sich auch in den/die Täter/in hineinversetzen zu können und sein Handeln zu verstehen.

Eigentlich hatte auch ich ziemlich früh gedacht, ich kenne den Täter. Aber im Verlauf des Buches wurde ich immer verwirrter. Hatte ich Recht? Oder war es doch eine ganz andere Person? War überhaupt alles ganz anders als es scheint? Wer spielt denn nun ein falsches Spiel? Dadurch wurde die Spannung das ganze Buch über gehalten.

Das Ende ist extrem offen und die Fortsetzung lächelt den Leser schon an … ich freue mich darauf.

Gestört haben mich allerdings mehrere – für mich unlogische – Abläufe:
So z.B. sitzt Simon im Auto und gibt 2 x die (gleiche) Adresse ins Navi ein
Oder bei einer Fahrt zu einem Tatort: Althoff würde für die Strecke 2 Stunden benötigen und Simon 35 Minuten … trotzdem ist Althoff früher da, obwohl der Stau, in dem er sich befunden hat, sich noch vor Althoffs Abfahrt aufgelöst hat.
Dies sind zwar nur Kleinigkeiten, aber gestört haben sie mich trotzdem, weshalb ich auch einen Stern in meiner Bewertung abgezogen habe.

Bewertung vom 14.07.2021
Hundstage für Beck / Nick Beck Bd.1
Voss, Tom

Hundstage für Beck / Nick Beck Bd.1


ausgezeichnet

Ein gelungener Auftakt mit einem etwas anderen Ermittler

Ein neuer Autor ist für mich immer sehr spannend. Wie ist sein Schreibstil? Komme ich damit klar? Wie bringt er die Charaktere und die Story rüber? Kann man sich mit beiden identifizieren und ist mittendrin oder „liest man einfach“?

Bei Tom Voss passt alles:
Das Buch ist richtig flüssig geschrieben und hat keine unnötigen Brüche, was ich sehr angenehm empfand. Der Schreibstil ist so einnehmend, man könnte das Buch theoretisch in einem Rutsch durchlesen. Es existieren kaum elendige Cliffhanger, die erst ewig später aufgelöst werden. Ich habe schon lange nicht mehr so flüssig durchlesen können.

Darüber hinaus war ich von Anfang an mit drin in der Geschichte, obwohl es doch schon sehr hollywoodmäßig war (ein fast ausgestorbener Ort im Nirgendwo, extreme Hitze und eine Tankstelle … fast wie im Wilden Westen *g*).
Dazu kommt, dass beide Hauptakteure überaus sympathisch sind (bei Nick trotz der schwarzer Flecken auf der weißen Weste ….. oder vielleicht gerade deshalb) und so richtig schön gegensätzlich (er allein, traurig, wütend, verzweifelt, das Gesetz auch mal biegend – sie gesetzestreu und hin- und hergerissen zwischen Job und Familienplanung).

Der Fall ist spannend und schon früh steht fest: Fast alle haben ihre Flecken auf der ach so weißen Weste. Nur wo ist lange nicht klar. Auch dadurch wurde ich gefesselt und hätte das Buch am liebsten erst gar nicht aus der Hand gelegt, was sehr außergewöhnlich bei mir ist, da ich eher nicht zu viel wissen und miträtseln möchte. Aber obwohl der Tatablauf früh feststand und es „nur“ um den Täter geht, hat mich das seltsamerweise diesmal überhaupt nicht gestört. Die Spannung hat sich das ganze Buch über auf einem sehr hohen Niveau befunden.

Und nebenbei erfährt man, dass Herr Voss auf Rockmusik steht: Nick L. Beck ☺

Jetzt freue ich mich auf den nächsten Teil und darauf, ob Nick sich gegenüber seinem Albtraum im Griff haben wird.

Bewertung vom 25.06.2021
Enna Andersen und der trauernde Enkel
Johannsen, Anna

Enna Andersen und der trauernde Enkel


ausgezeichnet

Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Reihe gefreut und wurde überrascht. Die Autorin lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen und spult nicht den üblichen Ablauf einfach herunter.

Sehr interessant fand ich, dass diesmal Pia sehr nah am Team dran ist, da sie in den letzten Büchern eigentlich für die PC-Recherche zuständig war. Diesen Part hat diesmal ein neues Mitglied im Team übernommen. Auch werden die Bücher, was die Ermittler angeht, immer persönlicher, was mir ebenfalls sehr gut gefällt.

Was den Fall angeht, so bin ich, die eigentlich immer stolz ist, das Rätsel selbst zu lösen, durch das Buch geirrt und hatte überhaupt keine Idee, worauf es hinauslaufen wird. Weder im ersten noch im zweiten Drittel. Es gibt kaum ergiebige Zeugenvernehmungen, aus denen man evtl. auf das Ende schließen könnte, noch wird dem Leser durch Kapitel aus Sicht des Täters geholfen. Hierfür Daumen hoch. Es gibt nichts Schlimmeres, als auf einem anderen, höheren Wissenstand zu sein als die Ermittler.

Im Laufe des Buches wird immer klarer, dass es eigentlich nicht um das „wer“, sondern eher um das „warum“ geht. Nur über das Motiv kommt man an den/die Täter/in.

Das letzte Drittel wird dann richtig furios. Man möchte überhaupt nicht aufhören und immer weiterlesen. Die Auflösung war für mich dann doch sehr überraschend und auch wenn man während der gesamten Lesezeit nicht wirklich eine Ahnung hatte, so wurden zum Ende hin alle Fragen beantwortet und der Fall logisch und vor allem überaus spannend aufgelöst.

Bewertung vom 23.06.2021
Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3 (eBook, ePUB)
Poznanski, Ursula

Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Schade, wenn es zu Ende wäre

Der mittlerweile dritte Band um Caro, die „Blumenhändlerin“.

Ich mag Caro und ich mag die Bücher. Und dass, obwohl es eigentlich gar kein „richtiger“ Krimi ist, aber die Bücher sind trotzdem richtig spannend.

Man weiß nie, woran man mit Caro ist.
Was ist Einbildung und was ist tatsächlich Gefahr bzw. wo droht diese?
Wo fängt Vorsicht an und wo Verfolgungswahn?
Wird man verrückt, wenn man sich immer verstecken muss oder schärft es die Sinne?

Diesmal will Caro nicht weiter das Opfer sein. Sie heckt dazu einen Plan aus, der zwar total verrückt, aber überaus gut durchdacht ist. Aber wird es auch funktionieren? Werden sich die anderen so verhalten, wie sie denkt, dass sie sich verhalten?

Im Nachhinein betrachtet sind die Geschehnisse natürlich äußerst konstruiert und, im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern, nicht wirklich realitätsnah. Aber was soll’s? Mir hat es gefallen und wenn es sich bei der Serie – was ich nach diesem Band befürchte – tatsächlich um eine Trilogie handeln sollte, so würde ich das sehr, sehr schaden finden.

Bewertung vom 23.06.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


sehr gut

Da ist sie wieder – die Soko St.Peter Oerding.

Und zwar vollständig, was mir als Leser natürlich sehr gut gefällt. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Charaktere laufend wechseln.

Der zweite Band hat mir allerdings nicht so sehr gefallen wie der erste Band. Nicht, was das Privatleben der Ermittler angeht. Das wurde – wie ich finde – sehr gut fortgesetzt. Anna ist wie immer anstrengend *grins* und Norberg‘s Privatleben wird immer stressig. Ich bin mal gespannt, wie lange es bei den Beiden dauert, bis sie endlich zusammenfinden ☺

Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat ist der Fall, da der Leser durch die Charaktere der Personen sehr schnell in eine bestimmte Richtung gelenkt wird. Das ist nicht so mein Fall. Ich bilde mir lieber selbst ein Urteil (soweit das bei einem Buch möglich ist) und grübele, wer gut und wer böse ist.

Schwarz ist nicht immer schwarz und weiß ist nicht immer weiß. Hier war es jedoch eindeutig zu viel schwarz und zu viel weiß. Es fehlte grau. Dadurch wurde mir als Leser das Überlegen, Raten und Kombinieren genommen. Schade.

Bewertung vom 23.06.2021
Wisting und der See des Vergessens / William Wisting - Cold Cases Bd.4 (eBook, ePUB)
Horst, Jørn Lier

Wisting und der See des Vergessens / William Wisting - Cold Cases Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Endlich wieder ein gelungenes Buch

Habe ich beim letzten Buch noch so einiges zu meckern gehabt, hat mir der neue Roman wieder richtig gut gefallen, denn diesmal war es wieder richtig spannend.

Zu Beginn habe ich noch gedacht: „Bitte nicht schon wieder. Wisting wird von dritter Seite eingespannt und wegen seiner bekannten Unnachgiebigkeit für deren Interessen benutzt und Line rutscht da so mit rein und pfuscht ihm ins Handwerk“

Oder doch nicht?

Der Fall war diesmal überaus interessant und spannend. Haufenweise Spuren – haufenweise Möglichkeiten – haufenweise Verdächtige. Krimiherz was willst du mehr. Herrlich.

Der Autor hat m ich endlich wieder einmal hervorragend in die Irre geführt und es hat richtig Spaß gemacht. Ich bin nur so durch das Buch geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer damals was getan hat oder auch doch nicht getan hat.

Jetzt freue ich mich schon wieder auf das nächste Buch und bin gespannt, ob noch einmal von der üblichen „Wisting + Line-Schiene“ abgewichen wird. Ich hoffe es zumindest, da das Buch dadurch nicht so vorhersehbar sein würde.