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agatheH.

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2021
Albtraum
Marvik, Margarete van

Albtraum


sehr gut

Man kann es kaum in Worte fassen….
Zumal dieser Roman hauptsächlich auf wahren Begebenheiten beruht und die Autorin eigene und miterlebte reale Geschehnisse zusammengefügt hat. So wird es zumindest geschildert.
Die Geschichte an sich hat so viele Details, die man sich weder vorstellen kann noch möchte. Was ein Mensch aushalten kann ist unfassbar. Wobei man da schon nicht weiß, ob der körperliche Missbrauch schlimmer als der seelische ist.
Da ich selbst viele Jahre in der Psychiatrie gearbeitet habe, ist mir das allerdings auch nicht fremd, zu was manche Menschen fähig sind. Und damit meine ich nicht die `offiziell Kranken`, also die Menschen mit einer Diagnose. Ich musste dort oft erleben, dass die `offiziell Gesunden` oft die Verursacher für eine Erkrankung waren. Und ja, es gab Menschen, die zB. die eigene Schwester in einem Schweinestall jahrelang einsperrten. Sie zeigte wohl psychische Auffälligkeiten. Man schämte dafür und sperrte sie JAHRZEHNTELANG mit einer blanken Matratze, einer Decke, einer Schüssel mit Wasser, einer Schüssel für Brei und einem Eimer mit Deckel weg. Als der Bruder verstorben war, fand man die vermisste. Da war sie eine alte Frau, konnte nicht mehr aufrecht gehen, massiv verwahrlost und sprach kein Wort…
So sind die Details in diesem Buch sehr detailliert und unverblümt. Aber könnten tatsächlich so stattgefunden haben.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. So stutzte ich doch mehrfach, da die Namen teilweise oft genannt wurden. Und auch hin und wieder ein Buchstabe fehlte.

Bewertung vom 10.11.2021
Nichts als Staub
Hartung, Alexander

Nichts als Staub


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt
Anfangs tat ich mich etwas schwer in das Buch hineinzufinden. Es lag wohl eher daran, dass unglaublich viel in kürzester Zeit passierte. Man sich mit den Protagonisten auseinandersetzen musste. Und va. wollte ich die Ereignisse/ Geschehnisse nicht. Im Speziellen, was mit Gerwald passierte. Das hat mich sehr erschüttert und ratlos gemacht.
Durchweg waren mir alle Protagonisten mehr als sympathisch. So unterschiedlich wie sie auch sind. Das Buch hält einen bei Laune und lässt auch mal ein Schmunzeln zu. Da es eine turbulente und keineswegs übertriebene Story ist, kann man das Buch durchaus als fesselnd beschreiben. Ein sehr komplexes und nicht vorhersehbares Konstrukt wurde durch den Autor erschaffen. Danke
Ich fiebere auf den 2. Teil von Alina hin.

Bewertung vom 07.11.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


ausgezeichnet

WOW! Unglaublich….
Nachdem ich das erste Buch `Raum der Angst` gelesen hatte, machte ich mich gleich an dieses Werk. Also ich war vor Jahren mal mit einer Gruppe in einem Escape-Room. Hätte ich diese Bücher zuvor gelesen, wäre ich da niemals hin! Auch dieser Thriller hat es in sich. Ich versuche es in Worte zu fassen. Ich war bereits von dem ersten Teil total begeistert! Sowohl vom Schreibstil, wie auch von der Story an sich. Allerdings waren mir hier die Teilnehmer nicht sehr sympathisch. Lag wohl daran, dass sie fast die ganze Zeit gegen Hannah waren und sich nicht auf sie einließen.
Die abartigen Vorkommnisse, die allerdings in diesem Buch eher schwieriger nachvollziehbar sind. Die Räumlichkeiten/ Handlungsorte sind ja auch eine ganz andere Dimension. Man fiebert und rätselt bei den Aufgaben mit. Jedoch war ich gefühlsmäßig in diesem Buch nicht so `live` dabei. Es ist nichts vorhersehen. Sehr lebhaft, überraschend, impulsiv, psychologisch, fantasievoll, erschütternd, schockierend, spannend….
Also ein klares TOPP an den Autor. Vorausgegangen muss da eine intensive Recherche und auch psychologische Tiefe sein. Ich habe eher `Angst` vor einer Fortsetzung. Wobei mich die Reihe doch sehr fesselt und man da eigentlich drauf hofft.

Bewertung vom 31.10.2021
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


ausgezeichnet

WOW! Unglaublich….
Also ich war vor Jahren mal mit einer Gruppe in einem Escape-Room. Hätte ich dieses Buch zuvor gelesen, wäre ich da niemals hin! Dieser Thriller hat es in sich. Ich lese gerne `heftige` Thriller, aber dieses Buch ist extrem. Ich versuche es in Worte zu fassen. Ich bin total begeistert! Sowohl vom Schreibstil, wie auch von der Story an sich. Die Teilnehmer wirken so real. Sind einem sympathisch, jeder auf seine Art.
Die abartigen Vorkommnisse. Man kommt in diesem Buch an keine Stelle, an der man das Gefühl hat, dass es übertrieben/ überzogen ist. Man klebt regelrecht an diesem Buch. Fiebert und rätselt bei den Aufgaben mit. Es ist nichts vorhersehen. Sehr lebhaft, überraschend, impulsiv, psychologisch, fantasievoll, erschütternd, schockierend, spannend….
Also ein klares TOPP an den Autor. Vorausgegangen muss da eine intensive Recherche und auch psychologische Tiefe sein. Ich habe bereits den 2. Teil neben mir liegen.

Bewertung vom 26.10.2021
Salzburger Rippenstich
Eigner, Katharina

Salzburger Rippenstich


gut

Komplexe Handlung mit Humor
Das Buch handelt von zwei Freundinnen, die sich zwischen Arztpraxisarbeit und `Kaffeekränzchen` als Hobby- Ermittlerinnen versuchen. Der zuständige Ermittler bezüglich eines Todesfalles, ist durch eine Depression inaktiv. Bei der Recherche tauchen die Frauen in geschichtsträchtige Sphären ein und man steigt dabei in das `Privatleben`ein.
Die Autorin schreibt in einer leichten und erheiternden Art. Zudem sind die Handlungen durchaus komplex und unvorhersehbar. Das Buch kann man dadurch keinesfalls oberflächlich. Mir das Buch zu viel `Roman` und zu wenig `Krimi`. Ich empfand weder Spannung noch Fesselung, was ich mit einem Krimi assoziiere.
Die Autorin verzeihe mir bitte meine Bewertung, jedoch kann man ja nicht jede/n Leser/in erreichen.

Bewertung vom 20.10.2021
Du sollst nicht morden / Rabbi & Kommissar Bd.1
Bergmann, Michel

Du sollst nicht morden / Rabbi & Kommissar Bd.1


ausgezeichnet

Ein Rabbi mit detektivischem Gespür

Zugegeben, war ich zuvor skeptisch und habe einen eher trockenen Roman erwartet. Umso mehr hat mich dieser Krimi überrascht und auch fasziniert. Hauptsächlich spielt ein Rabbiner in dieser Story, der alles andere als alt und weltfremd ist. Er hat ein ausgeprägtes Gespür und ist sehr feinfühlig. So kommt es, dass er einen vermeintlich natürlichen Tod nicht als solchen akzeptiert. Dabei stolpert er über diverse Hindernisse und freundet sich tatsächlich mit einem Kriminalkommissar an. Dabei muss er einiges an Zweifel in seinem Umfeld aus dem Weg räumen. Der Rabbiner ist ein sehr sympathischer, witziger und eben weltoffener, aber auch hartnäckiger Mensch. Man würde sofort mit ihm einen Kaffee trinken wollen und könnte sich dabei sehr niveauvoll unterhalten. Dem Autor ist es gelungen, ganz nebenbei, dem Leser die jüdische Religion näher zu bringen. Das Buch hat sehr rasante und emotionale Stellen, die einen beinahe `zwingen` das Buch schnell lesen zu wollen. So kann ich diesen Krimi jedem ans Herz legen, der auch mal gerne etwas Witz bei solchen Themen erträgt. Freue mich auf einen weiteren Teil.

Bewertung vom 17.10.2021
Tod eines Haderlumpen (eBook, ePUB)
Fuchs, Ruth M.

Tod eines Haderlumpen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ereignisreich und Spannung mit Humor
Bereits das dritte Buch dieser Reihe, jedoch das erste für mich. An keiner Stelle war das jedoch hinderlich. Kann also gut als eigenständiger Krimi gelesen werden. Wobei ich dadurch neugierig auf die ersten beiden Bücher wurde.
Der Krimi spielt in Bayern und ist durch und durch, mit einem gewissen Humor gespiekt.
Es gibt zwei Ermittlerteams, die einem mehr oder weniger sympathisch sind. Es gibt sowohl nette, warmherzige wie auch sehr eigene Sonderlinge.
Die Autorin hat vielfältige Ideen und Fantasien, die das Buch sehr lebhaft/ turbulent, spannend und fesselnd machen. So kommt es zu witzigen Passagen, wie auch zu sehr ereignisreichen und geheimnisvollen.

Für `Nichtbayern` befindet sich im Anhang noch ein Wörterbuch, als Hilfestellung für die Dialektausdrücke. So kommt man auf seine Kosten, wenn man Spannung und auch etwas Erheiterndes sucht. Dazu noch die tollen Ermittler. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 11.10.2021
Licht aus!
Storm, André

Licht aus!


gut

In diesem Buch baut sich ein Zauberkünstler ein zweites Standbein als Privatdetektiv auf. Wie es so will, kommt er durch einen einfachen Telefonkontakt plötzlich in einen Strudel aus vielen unterschiedlichen Ereignissen. Von Diebstahl eines teuren Gemäldes über das Auffinden von Leichen, körperlichen Drohungen usw. So gibt er sich, mit Hilfe seines Mitbewohners, auf die Suche nach den Ursachen aller Dinge. Gerät dabei auch gleich mehrfach in gefährliche Situationen.
Der Krimi ist nicht so ganz mein Geschmack. Wobei mir die vielfältigen und rasanten Ereignisse sehr gefallen haben. Zeitweise störte mich aber das durchaus sehr detaillierte und dadurch in die Länge gezogene Ausführen. Habe dann stellenweise nur noch quer gelesen. Was mir definitiv nicht gefallen hat, war die äußerst saloppe und teilweise sehr naive Kommunikation der Handelnden. Ich mag es schon, wenn man lachen kann und ein Krimi amüsant ist. Aber da war mir das Niveau manchmal etwas zu `naja`.
Das Buch hat mich weder richtig gefesselt, dafür war es teilweise zu verblümt ausformuliert, noch mochte ich über das ganze Buch hinweg diese flapsige Ausdrucksweisen. Positiv möchte ich hervorheben, dass es darin jedoch sehr turbulent und rasant zugeht. Der Autor hat sich da sehr viel Mühe gegeben und sehr viele Ereignisse/ Geschehnisse in die 367 Seiten gepackt.

Bewertung vom 04.10.2021
Tod in der Schorfheide
Brandes, Richard

Tod in der Schorfheide


ausgezeichnet

Dieser Krimi handelt gleich von mehreren Ereignissen/ Fällen. Es wird mit zwei Ermittlerteams gearbeitet. Die jeweiligen Teams können intern nicht unterschiedlicher sein. So besteht das eine aus einem älteren konservativen und erfahrenen Kommissar und einer Hospitantin. Diese ist alleinerziehend und hat dunkle Hautfarbe. Beides widerstrebt dem Älteren, da ua. Frauen aus seiner Sicht nichts bei der Polizei zu suchen hätten. Das andere Team besteht aus einem Mann, der eine sehr feministische Frau hat. Seine Kollegin ist mit einer Frau verheiratet und hat zum Teil pubertierende Stiefkinder, was ebenfalls immer wieder dazwischen spielt. Diese Mischung macht das ganze sehr real. Die Ereignisse an sich bringen mich als Leserin immer wieder von der vermeintlichen Spur ab. So kommt es auch wiederkehrend zu neuen Spannungsbögen, die zum Teil recht abrupt abbrechen und sich neue Situationen ergeben. Das Buch ist lebhaft und teilweise auch sehr dramatisch. Man kann sich getrost davon verabschieden, den Fall selbst zu lösen. Es bleibt bis zum Schluss spannend. Das Buch kann ich nur empfehlen, da sich der Autor ganz gezielt auf die psychologischen Aspekte fokussiert und sehr gut recherchiert hat.

Bewertung vom 24.09.2021
SCHWEIG!
Merchant, Judith

SCHWEIG!


gut

Psychogespräche mit wenig Handlung
Ich habe das vorherige Buch `Atme!` der Autorin nicht gelesen und bin daher sehr offen.
Es handelt um 2 Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Eine lebt mit ihrer Familie in der Stadt und führt ein sehr lebhaftes Leben. Die andere Schwester, geschieden, lebt allein in einer `sterilen` Villa im Wald.
Die Hauptstory besteht in einem Dialog zwischen den psychisch auffälligen Schwestern. Dabei wird deutlich, dass ein großes Problem die Kommunikation ist. Soll heißen: Kommunikation ist nicht was gesagt wird, sondern was das Gegenüber versteht! Man wechselt zwischen Sympathie und Antipathie bei beiden Schwestern. So wird man von der Autorin gekonnt in die Irre geführt. Allerdings fand ich das stellenweise recht langatmig. Insgesamt dominieren leider nicht die Handlungen, was ich für einen Thriller unabdingbar halte. Später kommt es zwar zu dem Hauptakt, der wird mir jedoch zu rasch und oberflächlich abgehandelt. Nervenkitzel fand ich hier keinen.
Des Weiteren stört mich der Schluss des Buches: `ein Jahr danach`. Auch hier hätte ich mir mehr Ausführung gewünscht, um nachzuvollziehen, wie das zustande kam und was sich bis dahin bei denen verändert hat. Hier empfinde ich Oberflächlichkeit und schnell fertig werden.
Dann gab es für mich auch Unstimmigkeiten: Es ist die Rede von Medikamenten, die Sue einnehmen muss. Allerdings war sie nicht stationär und hat demnach sicher keine Medikamente versordnet bekommen! Dann fährt Esther am Schluss zielstrebig in die Klinik, wo sie entbunden hat etc. Zuvor war ihr der Weg zu Sue doch fremd und weit weg. Wie kann das so sein?
Fazit für mich: Kein Thriller und kein Nervenkitzel. Ein Kammerspiel mit Psychogesprächen und kaum Handlung. Habe echt mehr erwartet.