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Buecherliebling88
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Neuss

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2021
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


sehr gut

Das Cover bzw. die gesamte Aufmachung des Buches ist einfach nur wunderschön. Das Cover ist zwar schlicht, aber auch elegant und spiegelt den Inhalt gut wider. Eine weiße Rose (die vermutlich die Unschuld und inhaltlich auf das Buch bezogen wohl Grace symbolisiert), die durch rote Blutstropfen benetzt wird (hier gehe ich nicht näher auf eine Deutung dessen ein, um nicht zu spoilern). In den Innenseiten des Buchcovers befindet sich jeweils eine Zeichnung der Katmere Academy mitten im Schnee Alaskas. Ich finde, dadurch kann man sich die örtlichen Gegebenheiten und dadurch auch die Stimmung und Atmosphäre noch ein wenig besser vorstellen. In der ersten Auflage hat das Buch zudem noch einen tollen roten Buchschnitt. Also alles in allem ein absolutes Schmuckstück im Regal.

Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an gut gefallen. Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein und ist von Anfang an sehr nah an Graces Gedanken- und Gefühlswelt dran, da wir die Geschichte aus ihrer Sicht lesen. An der Wahl der Sprache merkt man schon ein wenig, dass sich das Buch auch an jüngere Leser:innen (ab 14 Jahren) richtet, allerdings habe ich dies zu keiner Zeit als störend empfunden. Es wird nicht zu inflationär Umgangssprache benutzt und der Schreibstil ist auch nicht zu platt und einfach. Die Beschreibungen von Orten oder Situationen haben mir sehr gut gefallen, da sie genau den Grad an Detailgenauigkeit hatten, dass man sich alles gut vorstellen kann, aber auch nicht so ausufernd waren, dass es langweilig geworden wäre.

Die Charaktere fand ich authentisch und vielfältig, ohne dass es zu gewollt gewirkt hätte. Grace und Jaxon als Hauptfiguren waren mir sympathisch und ich konnte ihr Verhalten größtenteils nachvollziehen. Grace ist zwar gerade am Anfang durch den erst kürzlichen Tod ihrer Eltern ziemlich gebrochen und traurig, allerdings ist sie trotzdem eine starke und eigensinnige Protagonistin, die weiß, was sie will und sich nicht so schnell einschüchtern oder kleinhalten lässt. Das hat mir wirklich gut gefallen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man als Leser:in eigentlich bis zum Ende des Buches nicht so richtig weiß, welchen Personen man wirklich vertrauen kann. Zwischendurch war ich mir an einigen Stellen sicher, jetzt endlich zu wissen, wem ich trauen kann, bis dann doch wieder etwas Unvorhergesehenes passiert ist. Das hat die Spannung auf jeden Fall gut durch das Buch hinweg aufrechterhalten.

Das Tempo der Handlung und der Actionfaktoren war über das Buch hinweg durchaus recht unterschiedlich. In der ersten Hälfte des Buches weiß Grace noch nicht so recht, wo genau sie dort gelandet ist und was es mit der Schule und den Schülern auf sich hat. Das erfährt sie (und wir als Leser:innen mit ihr) erst ungefähr auf der Hälfte. Ab diesem Zeitpunkt verändert sich das Tempo des Plots und es wird actionreicher. Wäre das Buch ein Einzelband, würde ich dies vielleicht kritisieren, da es mir dafür zu lange gebraucht hätte, bevor die „eigentliche“ Handlung so richtig losgeht, aber da es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt, der als eine der Hauptaufgaben hat, die Leserschaft in die Welt der Katmere Academy einzuführen, fand ich das Verhältnis so völlig in Ordnung.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Reihenauftakt mit außergewöhnlichem und spektakulärem Setting, gut durchdachten Figuren und einer spannenden Handlung. Und nach diesem Cliffhanger am Ende kann ich es kaum erwarten, wieder in die schneebedeckte Welt Alaskas einzutauchen und zu erfahren, wie es mit Grace und Jaxon weitergeht.

Bewertung vom 09.08.2021
Verflucht / Underworld Chronicles Bd.1
May, Jackie

Verflucht / Underworld Chronicles Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Bei „Underworld Chronicles – Verflucht“ handelt es sich um den ersten Band der „Underworld Chronicles“-Reihe von Jackie May.

Hier geht es um Nora, die ohne Eltern in Detroit lebt. Dort wimmelt es vor gefährlichen, magischen Kreaturen, aber dank ihrer besonderen Fähigkeit schafft es Nora immer wieder, auch allein auf sich aufzupassen. Eines abends kommt es jedoch zu einem Zwischenfall in dem Unterwelt-Club „Underworld“, wodurch der mächtigste Vampir der Stadt auf sie aufmerksam wird. Er will Nora und ihre Kräfte für sich nutzen, um die in letzter Zeit aus der Stadt verschwundenen Unterweltler aufzuspüren. Aber die Zeit wird knapp und Nora stehen so einige gefährliche Situationen bevor. Gut, dass sie in dem Troll Terrance einen engen Verbündeten findet…

Meine Meinung:
Das Cover des Buches gefällt mir ziemlich gut. Es zeigt genau das, was einen in dem Buch erwartet: eine etwas düstere, mysteriöse Stimmung, Vampire und eine starke und selbstbewusste Protagonistin.
Der Schreibstil der Autorin bzw. des Autoren-Duos hat mir ebenfalls gut gefallen. Direkt zu Beginn der Geschichte geht es recht spannend und actionreich los und man wird sofort mitten in die Handlung und die Unterwelt von Detroit hineingeworfen. Nach und nach lernt man die verschiedenen Figuren, die sehr unterschiedliche (magische) Hintergründe haben, kennen, kann sich aber bei vielen von ihnen sehr lange nicht sicher sein, ob sie nun „Freund oder Feind“ sind. Diesen Aspekt mag ich bei Büchern sehr gerne und finde, dass dadurch die Spannung sehr gut das gesamte Buch hindurch aufrechterhalten wird. Die Charaktere sind alle auf ihre eigene Art und Weise (und das sind ziemlich verschiedene) interessant und die meisten auch wirklich liebenswert und witzig. Trotz der allgemein eher düsteren Stimmung fühlt man sich beim Lesen ziemlich wohl. Nora als Protagonistin finde ich gut gewählt. Sie ist einerseits aufgrund gewisser Vorkommnisse in ihrer Vergangenheit gebrochen, misstrauisch und verletzt, andererseits ist sie trotz allem stark, kann sich gut allein behaupten und hat sich ihre positive und halbwegs offene Art bewahrt. Das hat mir gut gefallen, weil sie nicht komplett in die passive Opferrolle gesteckt wurde.

Die Handlung ist durchweg spannend und actionreiche Szenen wechseln sich mit ruhigeren Momenten ab, sodass man weder durch das Buch gehetzt wird noch sich langweilt. Eine richtig gute Mischung, wie ich finde. Was mir positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Handlung an einigen Stellen für mich nicht so richtig vorhersehbar war. Die allgemeine Richtung, in die es geht, kann man sich meist ja schon denken, aber bei den vielen kleinen Zwischenschritten kamen immer wieder Aspekte und Plottwists hinzu, die ich so nicht habe kommen sehen. Das hat mir beim Lesen großen Spaß bereitet.

Fazit:
Ein absolut gelungener Reihenauftakt, der Lust auf die Fortsetzung macht. Die Kernhandlung ist zwar innerhalb von Band 1 abgeschlossen, aber es gibt noch viele offene Fragen rund um Nora und ihre Begleiter.

Bewertung vom 02.08.2021
Celestial City - Jahr 3 / Akademie der Engel Bd.3
Stone, Leia

Celestial City - Jahr 3 / Akademie der Engel Bd.3


gut

Inhalt:
In „Celestial City – Jahr 3“ von Leia Stone geht es um Brielle, die am Ende des zweiten Bandes der Reihe von Luzifer in die Hölle verschleppt wurde. Dort wird sie nun von ihm gefangen gehalten, während all ihre Freunde und ihre Familie denken, dass sie tot sei.
In der Hölle wird sie von Luzifer einem harten Training unterworfen, da dieser mit ihr an seiner Seite einen Kampf beginnen will, um zurück in den Himmel zu kommen. Brielle aber möchte nur eines: zurück auf die Erde an die Fallen Academy und zu ihrer großen Liebe Lincoln. Doch ohne Hilfe schafft sie es nicht aus der Hölle heraus. Findet sie jemanden, dem sie vertrauen kann und der ihr bei der Flucht hilft? Wird sie aus der Hölle entkommen und zu ihren Freunden zurückkehren?

Meine Meinung:
Nachdem ich Band 1 geliebt habe und von Band 2 ziemlich enttäuscht war, bin ich an Band 3 eher skeptisch und ohne große Erwartungen herangegangen. Mit diesem Mindset betrachtet, war Band 3 in Ordnung und insgesamt auch besser als Band 2.

Gut hat mir gefallen, dass das Erzähltempo im Gegensatz zu Band 2 ein wenig verlangsamt wurde, was das Ganze etwas weniger hektisch gemacht hat. Zudem war so auch mehr Raum für ausführlichere Beschreibungen, die für die Schaffung der Atmosphäre wirklich positiv waren.

Was mir in Band 3 jedoch, wie auch schon in Band 2, negativ aufgefallen ist, ist Brielles doch ziemlich jugendliche/kindliche/umgangssprachliche Ausdrucks- und teilweise auch Verhaltensweise. Natürlich muss man bei der Lektüre berücksichtigen, dass es sich hier um ein Jugendbuch mit der Zielgruppe ab 14 Jahren handelt, trotzdem fand ich es an manchen Stellen etwas zu viel. Aber das ist Geschmackssache und sicherlich auch zumindest halbwegs authentisch.

Die Kampfszenen, die immer mal wieder eingestreut waren, haben mir hingegen wieder gut gefallen. Sie waren ausführlich und plastisch genug beschrieben, damit man sich alles gut vorstellen kann, aber nicht zu detailliert, dass es irgendwann langweilig geworden wäre. Die Mischung aus Action und ruhigeren Phasen fand ich auch angenehm zu lesen. An der ein oder anderen Stelle ging es mir jedoch zu leicht, wie Gegner bezwungen wurden. Hier hätte ich mir mehr Schwierigkeiten und "echte" Kämpfe gewünscht.

Der Schreibstil allgemein war wieder richtig gut zu lesen und man ist geradezu durch die Seiten geflogen. Ein kleiner Wermutstropfen ist hier jedoch, dass das Buch schon ziemlich dünn ist mit seinen nur 268 Seiten. Rückblickend fühlt es sich dadurch auch so an als wäre inhaltlich kaum etwas passiert, das die Gesamtgeschichte großartig weitergebracht hätte. Ich habe eher das Gefühl, dass Band 3 eine Art „Übergang“ zum hiernach vermutlich folgenden „großen Finale“ war und für sich genommen keine eigenständige Bedeutung hat. Aufgrund des geringen Umfangs wäre es vielleicht dann sinnvoll gewesen, aus Band 3 und dem Folgeband einen dickeren Band zu machen… Zudem finde ich einen Preis von 17 € für ein Buch dieses Umfangs ziemlich hoch.

An einigen Stellen fand ich zudem gewisse Entwicklungen nicht logisch aus den vorherigen Geschehnissen abgeleitet. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin manchmal lange gegrübelt hat, wie sie eine Situation auflösen kann und dann aus lauter Verzweiflung eine Lösung an den Haaren herbeigezogen hat.

Ebenso hat mir nicht so gut gefallen, dass es neben der Haupthandlung um Bri auch immer wieder einzelne, kleine Nebenhandlungsstränge gibt, die irgendwann aufgenommen, aber (zumindest in diesem Band) nicht zuende geführt werden. Hierbei kann ich nur hoffen, dass diese bis zum Ende der Reihe zu einem Ende geführt werden.

Fazit:
Insgesamt eine ganz passable Fortsetzung der Reihe, für sich allein genommen aber eher unspektakulär.

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Bewertung vom 28.07.2021
Sommernächte / Lovett Island Bd.1
Schilling, Emilia

Sommernächte / Lovett Island Bd.1


sehr gut

Inhalt:
„Lovett Island“ ist der Auftaktband einer New Adult-Trilogie von Emilia Schilling. Es geht es um Maci, die ihr altes Leben hinter sich lassen möchte und deswegen kurzerhand einen Job auf einer paradiesischen Karibikinsel annimmt, auf der es nicht nur traumhaft weiße Strände und türkisblaues Meer gibt, sondern auch viele extravagante und reiche Gäste. Dort trifft sie auf Trevor Parker, den Sohn des Inselbesitzers, der nicht nur märchenhaft reich ist, sondern auch unglaublich attraktiv. Doch das Society-Girl Blair sieht nicht ein, einem Niemand wie Maci den gutaussehenden Baseball-Star einfach so kampflos zu überlassen…

Meine Meinung:
Optisch ist das Buch wunderschön aufgemacht. Das glatte und leicht schimmernde Cover in zartem Rosa sowie der Blumenprint in den Buchstaben des Titels ist wirklich hübsch und vermittelt genau die sommerliche Stimmung, die auch das Setting des Buches ausmacht.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und man kommt sehr schnell in die Geschichte rein. Das Besondere ist, dass die Geschichte nicht nur aus zwei Perspektiven (wie sonst oft üblich) erzählt wird, sondern aus drei. Das ist anfangs recht ungewohnt, aber je weiter man liest, umso mehr versteht man, welche Aspekte der Geschichte man durch die verschiedenen Sichtweisen noch bekommt. Dadurch handelt auch nicht jeder Band der Reihe von einem anderen Paar, sondern die Geschichte ist zusammenhängend und setzt sich von Band zu Band komplett fort. Das gefällt mir gut, da man so auch noch mehr Lust darauf hat weiterzulesen, um zu erfahren, wie es mit den Charakteren weitergeht. An dieser Stelle sei auch noch gesagt: Band 1 endet mit einem fiesen Cliffhanger, also haltet besser direkt Band 2 bereit.

Bewertung vom 28.07.2021
Ever - Wann immer du mich berührst / Paper-Love-Reihe Bd.1
Hotel, Nikola

Ever - Wann immer du mich berührst / Paper-Love-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
In „Ever“ von Nikola Hotel geht es um Abbi, die nach einem schlimmen Autounfall in der Rehaklinik ist und erst wieder lernen muss zu laufen. Sie hat große Angst vor Schmerzen und macht keine Fortschritte, weshalb sie einfach nur nach Hause möchte. Doch dann bekommt sie einen neuen Physiotherapeuten. David ist zwar selbst noch Student, schafft es aber mit seiner ruhigen, rücksichtsvollen und geduldigen Art zu Abbi durchzudringen. Wenn er sie berührt, fühlt sie sich sicher. Und David und sie kommen sich nicht nur körperlich näher… Allerdings kennt David ein Geheimnis, das Abbis Welt komplett auf den Kopf stellt.

Meine Meinung:
Zuerst einmal ist das Buch optisch einfach wunderschön aufgemacht. Das Cover mit dem Origami-Kranich, dem pastelligen Rosa und dem goldenen Glitzer sieht toll aus. Auch die Beschaffenheit des Buchumschlags passt sehr gut zu der Origami-Thematik, da es sich rau und eben richtig nach Papier anfühlt. Das Buch enthält auch ein Daumenkino, da auf jeder Seite in der unteren rechten Ecke eine kleine Zeichnung des Origami-Kranichs zu finden ist. Hinten im Buch befinden sich dann auch noch mehrere Origami-Faltanleitungen. Ich finde es einfach klasse, wie gut durchdacht und passend das Buch gestaltet ist. Genau diese Kleinigkeiten machen aus dem Buch etwas ganz Besonderes. Was es mit den ganzen Origami-Motiven auf sich hat, erfährt man dann beim Lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Er ist sehr flüssig, sodass man gut folgen kann und schnell vorwärtskommt. Außerdem schreibt sie nicht zu simpel und die Beschreibungen sind genau so detailliert wie nötig, damit man richtig in die Welt des Buches eintauchen kann und sich fühlt als wäre man mit dabei. Die dabei geschaffene Atmosphäre habe ich – trotz der teilweise auch ernsteren Themen – als positiv empfunden. Es war ein richtiges Wohlfühlbuch, das mir beim Lesen ein gutes Gefühl gegeben hat.
Die angesprochenen ernsteren Themen fand ich allesamt sehr wichtig und einfühlsam dargestellt.
Abbi und David waren mir von Anfang an sympathisch. Ich fand beide wirklich authentisch beschrieben und besonders hat mir gefallen, dass das Buch ohne übermäßiges Drama ausgekommen ist. Die Protagonisten waren einfach mal erfrischend „normal“. Die Geschichte ist an sich schon spannend und interessant genug, sodass es hier gar kein riesiges Drama und Hin und Her braucht, um die Spannung zu halten und den Leser zum Weiterlesen zu animieren. Das hat mir gut gefallen.

Auch die ganzen Nebencharaktere mochte ich sehr gerne. Zwar waren natürlich nicht alle davon sympathisch, aber sie hatten alle ihre Daseinsberechtigung und haben ihren Teil zu der Geschichte beigetragen.

Fazit:
Ein wirklich tolles und empfehlenswertes Buch, das eher ruhig daher- und mit wenig Drama auskommt. Sehr angenehme Atmosphäre, sympathische Charaktere und wichtige Themen, die angesprochen werden. Alles in allem ein absolutes Wohlfühlbuch, an dem es nichts zu bemängeln gibt.

Bewertung vom 11.03.2021
Blutmagie / Midnight Chronicles Bd.2
Iosivoni, Bianca;Kneidl, Laura

Blutmagie / Midnight Chronicles Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover des Buches gefällt mir wieder echt gut, gerade im Zusammenspiel mit den übrigen Teilen wird es einmal sehr, sehr schön in meinem Bücherregal aussehen mit dem Farbverlauf von hell nach dunkel.

Auch inhaltlich konnte mich das Buch komplett überzeugen.
Schon Band 1 habe ich wirklich geliebt. Das ganze Worldbuilding rund um die Hunter und ihre Aufgabe, verschiedene Wesen wie Geister und Vampire zu jagen, finde ich – auch im zweiten Band wieder – sehr fantasievoll, durchdacht und atmosphärisch umgesetzt. Die Stimmung zwischen den Huntern kommt immer sehr harmonisch, locker, aber trotzdem auch ernst und konzentriert rüber. Man merkt richtig den Team-Spirit, der in dem Quartier herrscht. Das nimmt einen als Leser sehr gut mit und hat mir wirklich gut gefallen.

Sprachlich finde ich die gesamte Reihe total super. Durch die (nicht zu) detailreichen und stimmungsvollen Beschreibungen wird man von der ersten Seite an in die Geschichte hineingezogen, aber auch die Action kommt nicht zu kurz. Vor allem in den Kampfszenen merkt man auch sehr gut die sprachliche Qualität der Bücher. Man kann sich alles gut vorstellen, die Spannung wird gut aufrechterhalten und die Szenen sind aber auch nicht zu lang, sodass man irgendwann das Interesse verliert.

Die Charaktere – allen voran natürlich die beiden Protagonisten – sind in ihren Handlungen meist nachvollziehbar und trotzdem mit Ecken und Kanten ausgestaltet. Vor allem Cain gefällt mir wirklich sehr gut. Sie ist eine junge und ehrgeizige Frau, die Karriereabsichten hat, weil sie gerne einmal ein Hunter-Quartier leiten möchte und möglichst alles versucht, ihr Handeln darauf auszurichten, dass sie dieses Ziel erreicht. Und all das nicht aus dem Grund, dass sie diese „Chef-Position“ gerne um der Macht willen hätte, um sich über andere Hunter stellen zu können, sondern weil sie an einigen Stellen Verbesserungspotenzial sieht und gerne dazu beitragen möchte, dass sich diese Dinge in der Zukunft ändern. Daher geht sie auch nicht über Leichen, um ihr Ziel zu erreichen, sondern handelt (meist) vernünftig und mit Rücksicht auf andere und deren Bedürfnisse. Ich finde es klasse, dass eine junge Frau mit Karriereabsichten einmal nicht als total bossy, aggressiv, dominant und männerverachtend dargestellt wird, sondern einfach nur als ganz „normale“ Frau, der eben ihr berufliches Vorankommen wichtig ist.
Mein heimlicher Lieblingscharakter ist hingegen Kevin, der Todesbote. Schon in Band 1 mochte ich ihn wirklich gerne und zum Glück hat er in Band 2 so manchen „Auftritt“ mehr bekommen. Trotz seines unschönen „Jobs“ ist er zu einer Art Freund für Warden geworden und ich finde das Verhältnis zwischen den beiden richtig witzig und schön. Ich bin gespannt, welche Rolle Kevin noch im weiteren Verlauf der Reihe spielen wird.

Die Handlung ist richtig spannend, sowohl bezogen auf den ganzen „Isaac-Komplex“ als auch auf die persönlichen Entwicklungen zwischen Cain und Warden. An den Midnight Chronicles positiv hervorheben kann ich nach den ersten zwei Bänden auf jeden Fall schon einmal, dass des Öfteren tatsächlich Dinge passieren, die ich so nicht erwartet hätte. Das mag ich sehr gerne.
Toll fand ich auch, dass wir in Band 2 auch noch einiges von Roxy und Shaw, den Protagonisten des ersten Bandes, mitbekommen haben, sodass wir in Band 3 dann vermutlich auch direkt nahtlos an die Geschichte der beiden anknüpfen können.

Fazit
Auch Band 2 hat mir wieder unglaublich gut gefallen und es gibt nichts, das ich auszusetzen hätte. Es ist einfach eine in allen Punkten sehr stimmige Geschichte. Sympathische Charaktere, sehr spannende Handlung, actionreiche Szenen, aber auch eine Portion Romantik und Humor, tolle Fantasy-Elemente. Was braucht es mehr?! Ich kann es kaum erwarten, dass die Reihe weitergeht…

Bewertung vom 21.12.2020
Sweet Little Lies
Scott, Kylie

Sweet Little Lies


weniger gut

*Inhalt*
In „Sweet little lies“ von Kylie Scott geht es um Betty und Thom. Die beiden sind seit etwa einem Jahr zusammen, haben eine gemeinsame Wohnung und sind verlobt. Das hört sich nach einem Traumleben an, doch Betty ist unglücklich in der Beziehung. Thom hält sie auf Distanz, ist beruflich oft unterwegs und sie hat nicht das Gefühl, wirklich Teil seines Lebens zu sein. Daher beschließt sie, sich zu trennen, packt ihre Sachen und will dieses Kapitel ihres Lebens gerade beenden, als die Wohnung hinter ihr explodiert. Und nicht nur die Wohnung löst sich dadurch in Rauch auf, auch ihr bisheriges Leben – denn Betty erfährt, dass Thom nicht der ruhige und langweile Versicherungsvertreter ist, der er vorgegeben hat zu sein, sondern ein Geheimagent. Unversehens wird sie in die Welt der geheimen Organisation hereingezogen und lernt ihren Thom dabei von einer ganz anderen Seite kennen… Doch können die beiden ihre Beziehung noch retten?

*Meine Meinung*
Obwohl mich der Klappentext wirklich sehr angesprochen hat und ich die Idee hinter der Geschichte spannend und einfallsreich fand, konnte mich das Buch insgesamt leider nicht so überzeugen.
Das Cover finde ich hingegen sehr gut gelungen. Die Farben passen gut zusammen und drücken einerseits den romantischen Anteil an der Geschichte aus und zum anderen den „düsteren“ Teil mit der Agentengeschichte.
Kylie Scotts Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Betty ist eine Protagonistin, die zum einen stark und selbstbewusst und zum anderen gefühlvoll und verletzlich (sie liebt Einhorn-Schlafanzughosen) dargestellt werden soll. Dies ist meiner Meinung nach nur eingeschränkt gelungen und wirkt vor allem zu gewollt. Ihre „selbstbewusste“ Art zeigt sich meiner Ansicht nach hauptsächlich darin, dass sie Thom gegenüber die beleidigte Leberwurst spielt, weil er sie belogen hat. Das kann man inhaltlich natürlich total verstehen. Wer wäre nicht stocksauer, wenn er erfährt, dass der Partner einen die ganze Zeit über belogen hat? Anstatt ein richtiges Gespräch mit Thom zu suchen, belässt sie es aber bei schnippischen und sarkastischen Bemerkungen, um ihm immer wieder neu zu zeigen, dass sie sauer auf ihn ist. Das ist für mich kein Ausdruck von Selbstbewusstsein, sondern von einer kindischen Art und der Unfähigkeit, mit Konflikten umzugehen.
Ihre Art, mit der ungewohnten Situation in der Geheimorganisation umzugehen, finde ich unglaubwürdig dargestellt. Zwar gibt es immer wieder Stellen, an denen gezeigt wird, dass sie lieber wieder in ihr „normales“ Leben zurück möchte, aber dennoch finde ich, dass sie zu schnell zu locker mit allem umgeht und teilweise handelt als würde sie derlei Dinge seit Jahrzehnten machen.

Thom finde ich hingegen recht sympathisch.
Die Nebencharaktere, die fast ausschließlich weitere Agenten der Organisation sind, sind vielfältig und trotz der Tatsache, dass man recht wenig über sie erfährt, hat man ein ganz gutes Bild von ihnen.
Bei der Handlung haben mich ein paar Punkte gestört. Ein Aspekt, der mit der Beziehung der beiden bzw. den Lügen von Thom während der Beziehung zusammenhängt, ist für mich einfach nur sowohl unrealistisch als auch an den Haaren herbeigezogen, aber ich möchte dahingehend auch nicht spoilern.
Die Actionszenen sind gut und spannend geschrieben, wenn auch Bettys Verhalten oftmals eher unrealistisch beschrieben wird.
Zum Ende hin ereignen sich dann noch ein paar größere Dinge, die für mich (leider) komplett vorhersehbar waren. Und ganz zum Ende hin wird es dann ein wenig zu kitschig für meinen Geschmack.

*Fazit*
Leider hat mir das Buch trotz vielversprechender Idee nicht so gut gefallen. Ich fand Betty einfach nur anstrengend und nervig und konnte mich null mit ihr identifizieren. Die Handlung war an einigen Stellen vorhersehbar, an anderen zu unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. Wirklich schade, denn ich glaube, man hätte einiges mehr aus dieser Geschichte herausholen können.

Bewertung vom 02.12.2020
Breakaway / Away Bd.1
Stehl, Anabelle

Breakaway / Away Bd.1


sehr gut

Das Cover des Buches ist wunderschön. Zum einen die zarten Farben und zum anderen die tolle Idee, das Straßennetz Berlins als „Hintergrund“ zu nutzen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch einfallsreich und hat Verbindung zu der Geschichte.

Ein Punkt, der „Breakaway“ sicherlich von den meisten anderen New Adult-Romanen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er in Deutschland spielt und zusätzlich auch noch in einer Stadt, die es tatsächlich gibt. Ich kann verstehen, warum viele Autoren ihre Geschichten in einem anderen Land spielen lassen und dann häufig auch an fiktiven Orten. Dennoch trägt der Handlungsort Berlin bei mir persönlich dazu bei, dass ich mich der Geschichte näher fühle, weil sie in einer Stadt spielt, die ich selbst kenne und mit der ich ein (positives) Gefühl verbinde.

Sprachlich gesehen hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte Anabelles Schreibstil, da er flüssig und angenehm zu lesen war, Emotionen gut aufgebaut wurden und auch die Spannung nicht zu kurz kam. Besonders positiv aufgefallen ist mir, wie detailreich Anabelle an bestimmten Stellen Situationen beschrieben hat. Viel besser hätte man das nicht machen können. Dass abwechselnd aus Lias und Noahs Sicht geschrieben war, mochte ich sehr gerne, weil man so die Möglichkeit hatte, die Gefühle und Gedanken der beiden besser nachvollziehen zu können.

Inhaltlich hat mir „Breakaway“ auch gut gefallen. Natürlich ist es zu einem Teil eben auch „typisch New Adult“, aber das erwartet man ja auch bei einem Buch dieses Genres. Meiner Meinung nach war es aber nicht zu viel Klischee. Noah z.B. war weder der klassische „Bad Boy“, noch der uncoole Nerd, sondern ein netter Kerl, der ganz gut aussieht, authentisch, liebevoll, zielstrebig und ein Familienmensch ist. Also einfach ein „ganz normaler“ Mensch. Auch die Nebencharaktere fand ich gut ausgewählt und bunt.

Die Entwicklungen der Geschichte sind gut und spannend umgesetzt und ergeben insgesamt ein stimmiges und harmonisches Bild. Man bekommt mit der Zeit immer neue Puzzleteile zu den verschiedenen Rätseln, die sich ergeben. Sei es Lias Vorgeschichte, die Probleme von Noahs Bruder Elias oder auch das seltsame Verhalten von Noahs Schwester Kyra. Nach und nach erfährt man immer mehr, es bleibt jedoch bis zum Schluss spannend. Ich persönlich habe die ein oder andere Wendung bzw. die ein oder andere Situation so nicht kommen sehen.

Die hinter den Problemen der einzelnen Personen steckenden Themen sind auf jeden Fall ernste und wichtige. Anabelle hat es hier geschafft, sensible Problematiken gefühlvoll anzusprechen und weder in die eine noch in die andere Richtung zu „(ver-) urteilen“. Man konnte sehr gut, vor allem mit Lia, mitfühlen, vor allem, nachdem man wusste, was ihr widerfahren ist. Aber dennoch hat sie Lia nicht nur in die Opferrolle gesteckt, sondern ihr auch eine gewisse Stärke mitgegeben, aktiv etwas tun zu können und aus dieser Passivität herauszukommen, auch wenn sie dafür ihre Zeit braucht und einen inneren Kampf mit sich ausfechten muss, sich zu überwinden.

Da ich die ganzen Nebencharaktere auch alle sehr mochte, hätte ich an der ein oder anderen Stelle gerne ein wenig mehr von ihnen erfahren. Aber das hätte die Geschichte insgesamt zu sehr ausufern lassen. Von daher freue ich mich sehr auf die weiteren Bände und hoffe, dass wir dort noch mehr über Phuong, Daniel, Oliver, Kyra und die anderen erfahren.

Fazit
Alles in allem ein echt guter NA-Roman mit tollen Charakteren und wichtigen Themen. Insgesamt hat vielleicht ein bisschen das „gewisse Etwas“ gefehlt, das das Buch "besonders" macht.