Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sakura
Wohnort: 
Twist

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2022
Richter morden besser / Siggi Buckmann Bd.1
Schleif, Thorsten

Richter morden besser / Siggi Buckmann Bd.1


gut

Legt man sich mit den Falschen an…
Meine Meinung zu „Richter morden besser“ von Thorsten Schleif ist etwas zwiegespalten.
Im ersten Teil des Buches erhält die Leserschaft erste Einblicke in den Alltag eines Richters am Amtsgericht und die heimlichen Verbindungen hinter den Kulissen - „Man kennt sich halt.“. Anhand des Todes eines altbekannten Junkies wird verdeutlicht wie so mancher Fall sich im Laufe der Ermittlungen entwickelt. Man liest die erste Faser des Fadens auf, hangelt sich daran immer weiter und aus vielen Fasern und daraus entstehenden Fäden wird am Ende ein zusammenhängendes Konstrukt. Im weiteren Verlauf des Lesens erhält man mehr Background-Infos zum Verdächtigen, über seine Machenschaften und die Versuche seiner Einflussnahme.
Anfangs finde ich „Richter morden besser“ gut aufgebaut und spannend geschrieben. Zum Ende hin, aber rapide schlechter werdend. Dies liegt zum einen an den sehr ausführlichen und meiner Meinung nach gut geschriebenen ersten beiden Teilen, der dritte Teil ist einfach zu kurz und irgendwie stumpf geschrieben; so als ob man einfach nur schnell fertig werden wollte. Und zum anderen liegt es an den sehr irritierenden Gesprächen mit seiner Katze und wohl an meinem fachlichen Justizvollzugswissen; denn da hat der Autor augenscheinlich doch recht schlecht recherchiert. Zudem ist zum Ende hin ein zeitlicher Logikfehler in den Kapiteln 53 und 56 (möchte nicht Spoilern, daher verzichte ich hier auf die konkrete Benennung.)
Das Cover ist meiner Meinung nach nicht optimal gewählt und ob der Titel jetzt die richtige Wahl war, lass ich mal dahingestellt.
Legt man also nicht zu viel Wert auf logische Fakten ist es ein recht unterhaltsamer Roman (zumindest in den ersten beiden Teilen), der nur leider am Ende etwas zu kurz geraten ist.

Bewertung vom 06.07.2022
Tabula Rasa - Alles auf Null
Irol, Gregg

Tabula Rasa - Alles auf Null


sehr gut

Alles auf Null – Fluch oder Segen ?

Mit „Tabula rasa – Alles auf Null“ von Gregg Irol wird man als Leser/in in eine Welt geschickt, in der alle Konten auf 0,00 gesetzt werden. Egal ob Vermögen oder Schulden, ein Jeder beginnt von vorn – Null. Gregg Irol regt mit diesem Roman ganz stark dazu ein, sich selbst zu hinterfragen. Was macht es mit mir – was macht es mit der Welt – wenn alles Geld plötzlich weg ist? Welche Konsequenzen hat es kurzfristig, welche langfristig? Bin ich abgesichert durch z.B. Immobilienwerte? Betrachtet durch die unterschiedlichen Perspektiven (Journalist, Influencerin, Unternehmer, ITler, Politikerin) wird sich nach und nach an das Thema herangearbeitet. Wann und wie komme ich überhaupt dahinter? Wieso funktioniert meine Karte plötzlich nicht? Betrifft es nur meine Bank? Habe ich genug Bargeld? Und wenn nicht, wie geht es weiter? Was kann ich tauschen? Wie komme ich an Medikamente usw…
Technische Begriffe werden verständlich erklärt, sodass auch bislang Unwissende gut in die diversen Themen einsteigen können. Ein Satz der sich bei mir eingebrannt hat war: „Eine Kollegin hatte mal gesagt, dass in den guten Ländern die bösen Menschen im Darknet unterwegs waren und in den bösen Ländern die Guten.“
Durch das offene Ende bleibe ich als Leserin mit vielen Fragezeichen zurück. Ich muss gestehen, dass mein Geschmack nicht zu 100 Prozent getroffen wurde. Der Grundgedanke als Thematik ist wirklich gut gewählt und teils gibt es auch gut gesetzte Spannungsmomente, aber beginnend beim Cover, was ich so mittelmäßig finde, über den Aufbau, hat mich dieser Roman nicht einfangen können. Aber lesenswert ist er allemal und er hängt einem noch lange an, sodass ein nachwirkender Denkprozess einsetzt.

Bewertung vom 30.06.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


ausgezeichnet

Die stets versteckte aber lauernde Gefahr
Mit „Poppy“ ist Kristine Getz meiner Meinung nach ein sehr eindrucksvolles, modernes, emotionales und tiefgreifendes Werk gelungen.
Zu Beginn war ich vom Cover und Klappentext eingefangen worden und war gespannt wie sich diese Story entwickeln, entwirren und am Ende auflösen wird. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist ein Thriller, der sehr sensible Themen vereint, gesellschaftskritisch aufrüttelt, nachwirkt und definitiv nichts für zart besaitete Menschen ist. Es wird so mancher menschliche Abgrund aufgedeckt und doch ist es für mich eins der bedeutendsten Bücher des Jahres 2022, denn er hat das Potenzial Menschen wach zu rütteln, sich selbst zu reflektieren, bedachter vorzugehen und die eigenen Grenzen für Themen wie „Privatsphäre“ oder „Datenschutz“ zu hinterfragen und zu definieren.
Welche Möglichkeiten sich in der heutigen Zeit ergeben, welche Gefahren lauern, die vielen leider immer noch nicht bewusst sind, obwohl immer und immer wieder darauf hingewiesen wird. So manche/r Influencer/in mit Kind sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen!
Gleichzeitig wird durch die Erlebnisse und die Entwicklung der Protagonistin deutlich, dass es trotz ungünstigen und schwierigen Lebensbedingungen sowie falschen Entscheidungen nie zu spät für einen Neuanfang ist.
Der Schreibstil von Kristine Getz ist super gut zu lesen, die Spannungsbögen sehr gut aufgebaut, die Ansichtswechsel klasse positioniert und die Auflösung am Ende wirklich gut umgesetzt.
Danke, dass ich dieses Buch rezensieren durfte! Eine ganz klare Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung vom 21.06.2022
Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1
Vassena, Mascha

Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Ein Sommerkrimi-Must-Read
Mord in Montagnola von Mascha Vassena war eins meiner Lese-Highlights des Jahres 2022, auf dessen Erscheinen im April 2022 ich mich sehr gefreut habe. Meine Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt! Die Protagonistin Moira, welche gerade frisch getrennt und beruflich als Übersetzerin tätig ist, kehrt nach einigen Jahren nach Montagnola zurück um ihren Vater zu pflegen und wird als Dolmetscherin in einer Mordermittlung zu Rate gezogen. So taucht sie wieder ab in eine ihr nur als zu gut bekannte dörfliche teils störrische Idylle und trifft alte Bekannte und knüpft neue Bande. Dabei stoßen die Ermittlungen auf so manchen Unruheherd. Beginnend beim schön gestalteten Cover, über den sehr gut zu lesenden Schreibstil, hin zu einer toll gestalteten Handlung ein Krimi den man gelesen haben sollte.

Dieser Krimi kann als locker, luftig, leicht lesbarer Tessin - Sommerkrimi beschrieben werden und ist ein wirklich toller Auftakt dieser neuen Reihe.

Bewertung vom 21.06.2022
Fischers Frau
Kalisa, Karin

Fischers Frau


ausgezeichnet

Auf die Feinheiten kommt es an
Meine Erwartungen an „Fischers Frau“ von Karin Kalisa wurden in Gänze erfüllt. Ich finde das Cover sehr ansprechend und absolut passend zum Inhalt. Das Buch lässt sich dank des Schreibstils prima lesen, zeichnet sich durch ein ruhiges und bedachtes Lesetempo aus und die Figuren der Handlung sind meiner Meinung nach, gut beschrieben bzw. umrissen. Die Verknüpfung von historischen Aspekten und der Erzählung der Autorin finde ich sehr gut gelungen, nicht zu monoton, stets lebendig. Die Protagonistin Mia Sund erhält eines Tages einen sonderbaren Fischerteppich. Um seiner Herkunft und Herstellung auf den Grund zu gehen, begibt sie sich auf eine Reise mit einigen alten aber auch neuen Bekanntschaften. Der Autorin gelingt es sehr gut „trockenen historischen Fakten“ einen lebendigen und interessanten Rahmen zu geben. Von mir gibt’s hier eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.06.2022
Syltstille (MP3-Download)
Narberhaus, Sibylle

Syltstille (MP3-Download)


gut

Mittelmäßig
In „Syltstille“ von Sybille Narberhaus begibt sich die Protagonistin Anna zunächst auf eine Reise in die Vergangenheit um letztlich in ihrer neuen Wahlheimat Sylt nicht nur einen neuen Auftrag an Land zu ziehen, sondern auch eine polizeiliche Ermittlung auszulösen. Wer hat den Mann auf so besonders heimtückische Art und Weise ermordet?
Ich muss gestehen so meine Probleme mit dem Hörbuch von „Syltstille“ gehabt zu haben. Die Sprecherin fand ich gut, aber den Handlungsfluss ziemlich zäh und so oft unfassbar klischeebehaftet, dass es mich persönlich echt genervt hat. Dazu baut sich nicht wirklich Spannung auf und alles bleibt eher so la la. Für eine seichte Unterhaltung reicht es, man darf nur keine tiefgehende Handlung erwarten.

Bewertung vom 31.05.2022
Kleine Wunder überall
Lankers, Katrin

Kleine Wunder überall


ausgezeichnet

Auf die Details kommt es an
Ich hatte „Kleine Wunder überall“ von Katrin Lankers bereits seit einiger Zeit auf meinem SUB und bin froh diesen wundervollen Roman endlich gelesen zu haben. Ich empfinde ich als Bereicherung und es hat mir sehr viel Freude bereitet ihn zu lesen. Charlotte und ihre Mutter haben nicht nur ihre Familiengeschichte aufzuarbeiten, sondern wollen auch gemeinsam in die Zukunft schauen. Eine Story mit authentischen Charakteren und gewürzt mit der nötigen Prise Humor, geht dieser Roman in die Tiefe, berührt und regt zum Nachdenken an.

Bewertung vom 31.05.2022
Der Wind singt unser Lied
Werkmeister, Meike

Der Wind singt unser Lied


ausgezeichnet

Sommer, Sonne, Meer

Für mich ist „Der Wind singt unser Lied“ von Meike Werkmeister ein absolut empfehlenswerter Sommer – Sonne - gute Laune Roman für den Urlaub. Die Autorin hat einen wunderbar leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil, die Story hat mich direkt eingefangen, die Charaktere sind authentisch und teils sehr gegensätzlich. Vom gelungenen Cover, über die Protagonistin Toni, die als Weltenbummlerin zu ihrer Familie zurückkehrt und so manches (Familien-) Geheimnis aufdecken muss, hin zur sehr gut ausgestalteten Story in die ich als Leserin schnell eintauchen kann, habe ich an diesem Roman nichts auszusetzen und empfehle ihn wärmstens weiter.

Bewertung vom 31.05.2022
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


gut

Luft nach oben

Ich habe mich sehr auf den Auftaktband der Vergissmeinnicht-Trilogie von Kerstin Gier - Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann - gefreut, da ich ihre Bücher sehr gerne lese. Nur muss ich an dieser Stelle gestehen, dass meine Erwartungen hier nicht ganz erfüllt wurden. Der Schreibstil ist wie gewohnt klasse gelungen und mit der nötigen Prise Humor versehen.
Die Story hat mich jedoch nicht richtig gepackt, die sprachliche Ausgestaltung ist sehr schlicht gehalten, die inhaltliche Ausgestaltung sehr Klischee lästig. Vielleicht bin ich zu wenig Fantasy/Romantasy-Fan oder doch schon zu weit aus Jugendbüchern herausgewachsen, aber meiner Meinung nach ist da noch Luft nach oben.

Nichts desto trotz bin ich auf Band 2 und 3 gespannt und hoffe das sich meine Meinung dann auf die gesamte Trilogie bezogen hin ändern wird.