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JohnnyZombie

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Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2023
Misogynie
Holland, Jack

Misogynie


ausgezeichnet

„In Misogynie: Die Geschichte des Frauenhasses“ bereitet der Journalist Jack Holland die tödliche Historie des Frauenhasses vom antiken Griechenland bis in die Neuzeit auf und untersucht dabei, was für die jeweiligen Vorurteile gesorgt hat und wie sie durch Gesetze und Verhaltensweisen umgesetzt worden sind.

Er berichtet darüber, dass die Misogynie schon die Anfänge der „westlichen Welt“ durchzogen hat, als Plato und Aristoteles philosophische Begründungen dafür gesucht haben, dass sie Frauen praktisch als missgebildete Männer gesehen haben. Auch in der griechischen Mythologie selbst ist Pandora und damit die Frau der Ursprung allen Übels, der den Mann seiner Autarkie beraubt und ihn damit erniedrigt.

Immer wieder geht der wissenschaftliche Fortschritt einer Zivilisation einher mit Frauenverachtung, für die ständig neue Begründungen gefunden werden: Erst philosophisch und religiös, später auf biologischer Basis. Die Methoden und Argumentationsstrukturen ändern sich, aber der Hass auf die „Anderen“ bleibt.

Holland geht auf die politischen und kulturellen Unterschiede der Völker ein und wie sie die Rolle der Frauen in den jeweiligen Gesellschaften beeinflussen. Doch der erschreckende rote Faden, der sich durch die komplette Geschichte zieht, ist, dass die Unterdrückung der Frauen mal stärker und mal schwächer war, aber nie ganz aufgehört hat.

Für mich besonders überraschend und erschreckend war, welche Auswirkungen diese Sichtweise auch heutzutage noch hat, wenn Tausende von Frauen jährlich durch christliche Abtreibungspolitik sterben oder die USA und Europa die Misogynie ihrer verbündeten Länder stillschweigend hinnehmen und den dort lebenden Frauen damit das Leben zur Hölle machen.

Bewertung vom 14.07.2023
Weltenfresser
Dreyer, Dan

Weltenfresser


ausgezeichnet

Der kriegerische Konflikt, der den gesamten Kontinent im Sturm erobert hat, nähert sich seinem Höhepunkt und reißt alle Figuren mit sich. Welche Entscheidung wird Magus Lysander treffen, der immer noch mit seinem Schicksal hadert?

Im Finale der "FlammenBringer"-Trilogie wirft Dan Dreyer noch einmal alles in die Waagschale, was er zu bieten hat: Epische, kapitelumspannende Schlachten, deren taktische Hintergründe und entfesselte Gewalt wir durch die Perspektiven der beiden Kontrahenten Nathaniel Lockwood und Keno Grimmfaust zu sehen bekommen; Charaktere, deren Einzelschicksale einem keine Ruhe lassen und eine interessante und durchdachte Welt, die diese Handlung tragen kann.

Besonders die Entwicklung, die Lysander innerhalb der drei Bände durchgemacht hat, wird hier zu einem realistischen Abschluss gebracht. Von seinen Anfängen als einfacher Student bis zu seinem Leben als erfahrener Magus wird seine Persönlichkeit lebensnah und teilnahmsvoll beschrieben und auch die GefährtInnen, die ihm zur Seite stehen, sind dreidimensional und handeln nachvollziehbar.

Wieder sticht hier auch die Abwechslung der Handlung hervor, die uns von politischen Diskussionen unter Ausschluss der Öffentlichkeit über Schiffe auf hoher See bis zu den Schlachtfeldern selbst führt. Das Setting "Fantasy 1800" ist auch im dritten Band noch herrlich unverbraucht und Mischung aus echter Geschichte und Fantasy sorgt für einige Überraschungen.

Wie auch die beiden Vorgänger-Bände kann ich "WeltenFresser" jedem ans Herz legen, der das Genre von einer anderen Seite betrachten will. Ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt und die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite genossen.

Bewertung vom 14.07.2023
Jormund
Band, Robin

Jormund


ausgezeichnet

In Jormund machen die Menschen den sogenannten "Besessenen", die durch einen Pakt mit einem Elementarwesen verstärkt worden sind, das Leben schwer - So auch Jotaka und Rael, die trotz allem für den Frieden einstehen.

Was mir direkt positiv aufgefallen ist, sind die Details der Fähigkeiten. Sie basieren zwar auf den "typischen" Elementen, gehen aber noch mehr in die Tiefe und bieten dadurch viel interessantere Anwendungsmöglichkeiten.

Auch die Dynamik zwischen den zwei Hauptcharakteren und wie diese in den Gesprächen zwischen ihnen durchscheint, hat mir gut gefallen. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, und genau das macht den Reiz aus.

Auch Jotaka als Figur hat es mir angetan. Gerade weil sie keine typische Kämpferin ist, ist sie perfekt in der Rolle als Protagonistin und bringt eine ganz eigene Note ein.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass in den ersten Kapitel ein paar Dialoge zu expositionslastig sind, was den Lesefluss etwas stört. Im Verlauf der Geschichte bessert sich das aber stark und ist am Ende schon vergessen.

Bewertung vom 14.07.2023
Prion
Sheffield, Jona

Prion


ausgezeichnet

Die Spannungen zwischen den in Flüchtlingslagern eingesperrten Menschen und den Kidj’Dan, die den Planeten Lumera vorher erobert hatten und erst von den Menschen angegriffen worden waren, nehmen immer mehr zu. Dann bricht ein Team zu einer Expedition auf, die die Lösung bringen oder einen endgültigen Krieg provozieren könnte…

Obwohl ich die vorherigen vier Bände nicht gelesen habe, konnte ich gut in die Geschichte einsteigen. Die Ereignisse der Vergangenheit werden am Anfang auf natürliche Art und Weise erklärt und es wurden zahlreiche Szenen eingebaut, durch die mensch die Figuren und ihre Handlungen besser einschätzen konnte.

Besonders interessant sind hier auch die fremde Welt Lumeras, die in prächtigen Farben lebhaft beschrieben wird, und ihre Bewohner. Der Balanceakt dazwischen, die Kidj’Dan wie Aliens darzustellen und auch ihre „menschlichen“ Eigenschaften hervorzuheben, ist sehr gut gelungen. Außerdem heben sie sich durch ihre Traditionen und ihre daraus folgenden Einstellungen zum Pflichtbewusstsein und zum Tod ab.

Mir hat auch die Vielzahl der Figuren gefallen. Egal, ob es sich um einen Drogendealerin, einen Politiker oder die Königin der Kidj’Dan selbst handelt, alle wurden detailliert ausgestaltet und sind nicht eindeutig in Gut und Böse einzuteilen, was sie unvorhersehbarer und realistischer macht.

Die Handlung bleibt die ganze Zeit spannend, obwohl es kaum offene Kämpfe gibt. Alleine dadurch, dass die Beziehungen der beiden Völker die ganze Zeit auf Messers Schneide stehen, wird die Spannung aufrechterhalten. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf den nächsten Band, denn diese Welt bietet noch viel Potential.

Bewertung vom 14.07.2023
Marvel   Xaviers Institut - Freiheit & Gerechtigkeit für alle
Harris, Carrie

Marvel Xaviers Institut - Freiheit & Gerechtigkeit für alle


sehr gut

Triage und Tempus sind noch X-Men in Ausbildung, als sie ein Hilferuf erreicht, der ausgerechnet vom berüchtigten Sabretooth gesendet wurde. Schon bald zeigt sich, dass die Lehre im Institut sie nicht wirklich auf das echte Leben vorbereiten kann.

Was anfängt wie eine x-beliebige Story über eine SuperheldInnen-Schule zeigt bald, dass es mehr auf dem Kasten hat. Natürlich werden hier einige Marvel-Klischees bedient, aber es wird überraschend viel Wert auf die Figuren und ihre Beziehungen untereinander gelegt.

Es ist interessant, über die Gedanken- und Gefühlswelt von angehenden X-Men zu lesen, die noch nicht in ihre Rolle eingefunden haben und zu den bekannteren HeldInnen aufsehen.

Lobend zu erwähnen ist die Mischung aus Action und charakterbildenden Momenten, ebenso wie das Setting, denn die Geschichte spielt größtenteils in einem Museum, was die Autorin - ohne zu viel verraten zu wollen - perfekt ausgenutzt hat.

Was mich neben dem klischeebehafteten Anfang und dem Buchnamen, der ziemlich deplatziert wirkt, gestört hat, ist die versuchte Einbindung ins weitere Marvel-Universum. Mensch wird mit Fakten über den M-Day und darüber, wie die junge Jean Grey in dieses Universum gelangt ist, überhäuft, mit der Handlung dieses Buches hat das aber nichts zu tun.

Bewertung vom 14.07.2023
GANTZ:E Bd.1
Oku, Hiroya;Müller, Jan-Christoph

GANTZ:E Bd.1


sehr gut

Nachdem die beiden Bauern Hanbei und Masakichi in einem Fluss ertrunken sind, wachen sie in einem Tempel inmitten Fremder wieder auf und erhalten den Auftrag, einen Yokai zu finden und zu töten. Können sie sich zusammenraufen und diese Mission bestehen?

Wer den ursprünglichen GANTZ-Manga gelesen oder Anime geguckt hat, wird den Anfang wiedererkennen. Tatsächlich war ich anfangs ein bisschen enttäuscht davon, dass genau der gleiche Aufhänger genutzt wurde: Der Protagonist ist in ein Mädchen verliebt, das wiederum seinen Rivalen mag. Die beiden kommen gemeinsam um und finden sich in einem mörderischen "Spiel" wieder. Allerdings unterscheiden sich die beiden Protagonisten charakterlich von ihren Vorgängern, was diesbezüglich etwas frischen Wind in die Sache bringt.

Die Handlung an sich ist nicht wirklich bahnbrechend, weil sie halt auf eine ähnliche Art schon einmal geschrieben wurde, aber es bleibt spannend, zu lesen wie diese anderen Charaktere mit der neuen Situation klarkommen und wer überlebt.

Die Zeichnungen sind sehr gut gelungen. Vor allem die Designs der Gegner, die hier nicht Aliens, sondern Yokai genannt werden, haben mir gut gefallen. Die Actionszenen sind detailliert gezeichnet und gut nachvollziehbar.

Insgesamt war der erste Band der neuen Reihe spannend zu lesen. Mich interessiert vor allem, welche Unterschiede es aufgrund des Settings, das hier hunderte Jahre in der Vergangenheit liegt und einen schönen Kontrast zum futuristisch angehauchten Original liefert, noch geben wird und wie sich die neue Reihe noch vom Original abheben wird.

Bewertung vom 14.07.2023
Assassin's Creed: Der Ming-Sturm
Leisheng, Yan

Assassin's Creed: Der Ming-Sturm


ausgezeichnet

Als Assassinin Shao Jun mit der Vorläuferschatulle nach China zurückkehrt, beginnen die den Templern nahestehenden Acht Tiger sofort, Jagd auf sie zu machen. Mit nur ihrem Mentor als Verbündeten muss sie gegen die mächtige Organisation ankämpfen und dabei die Geheimnisse der Schatulle bewahren.

Erst einmal hat es mich gefreut, dass ausgerechnet Shao Jun, von der wir bisher viel zu wenig gesehen haben, als Protagonistin ausgewählt wurde. Sowieso ist ihre Situation, in der die Bruderschaft ihres Landes schon zerschlagen wurde und sie versuchen muss, sie wiederaufzubauen, sehr interessant.

Der Autor wird außerdem dem chinesischen Setting gut gerecht, indem sich die Figuren auf chinesische Philosophie beziehen und die entsprechenden Kampfkünste ausüben. Vor allem hat mich beeindruckt, dass jeder Charakter einen eigenen Kampfstil mit einzigartigen Techniken hat, die sehr anschaulich beschrieben werden.

Anfangs hatte ich befürchtet, dass jetzt alle Acht Tiger stumpf nacheinander abgehandelt werden, aber die Handlung bietet Einiges an Abwechslung, was die Strategien, gestellten Fallen und auch Überraschungen über die Identitäten der Gegner angeht.

Insgesamt konnte ich mich allerdings nicht besonders gut in die Figuren hineinversetzen, was vermutlich daran liegt, dass sie sich in einer Ausnahmesituation befinden und kaum Atempausen bekommen. Die Ausnahme davon ist Shao Jun selbst, deren Gedanken und Entwicklung sehr nachvollziehbar dargestellt werden.

Bewertung vom 14.07.2023
Das große Buch der Collagen
Rivans, Maria

Das große Buch der Collagen


ausgezeichnet

Maria Rivans, eine geübte Collagenkünstlerin, stellt im Anfang des Buches einige ihrer Techniken und Collagen vor, darunter auch einige, die mit Materialien aus diesem Buch erstellt wurden und ein gutes Beispiel dafür bieten, was damit möglich ist.

Der Großteil des Buches besteht aus verwendbaren Bildern zu verschiedenen Themen, zum Beispiel Vintage-Fotos von Menschen, Schmetterlinge, Gebäude, bekannte Kunstwerke...

Menschen, die gerne Collagen im Retro-Stil erstellen, finden hier eine gute Auswahl von Bildern zu diversen Themen, ohne dafür lange im Internet oder in alten Magazinen kramen zu müssen.

Bewertung vom 14.07.2023
Wolfszeit
Schwenk, Bjela

Wolfszeit


ausgezeichnet

Mit dem Sieg über Nathanael ist die Gefahr nicht gebannt und die Gefährt:innen müssen wieder aktiv werden. Die Herrinnen von Gilead, mächtige und skrupellose Magierinnen, rüsten zum Krieg gegen das geschwächte Königreich und ausgerechnet Lord Eisen schickt seine Truppen zur Unterstützung. Haben sie so eine Chance?

Es hat mich gefreut, die fünf unterschiedlichen Protagonist:innen wiederzusehen und ihre neuen Abenteuer zu verfolgen. Es sind aber auch zahlreiche neue Figuren dazugekommen, die ebenfalls ihre eigenen Motivationen verpasst bekommen haben.

Vor allem Tkemen und Thea machen hier überraschende Veränderungen durch – im Guten wie im Schlechten, was es umso realistischer macht. Es ist beeindruckend zu lesen, wie sich auch diese inzwischen altbekannten Charaktere noch verändern.

Dass sie sich in diesem Band größtenteils an unterschiedlichen Orten aufhalten, hat die Geschichte gut aufgelockert. Es wurde wieder eine gute Mischung aus Kampfszenen und Szenen, in denen wir die Figuren besser kennenlernen dürfen, getroffen.

Alles in allem habe ich das Gefühl, dass diese Reihe mit jedem Band besser wird. Mit den vielschichtigen Hauptcharakteren, der spannenden Story und der lebensnahen, belebten Welt hat „Wolfszeit“ alles, was eine gute Fantasy-Saga ausmacht!