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Archer

Bewertungen

Insgesamt 486 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


gut

Mike Brink war ein junger Footballspieler, der vor Jahren bei einem Spiel ein schweres Schädelhirntrauma erlitt und seitdem dank des Savant-Syndroms in der Lage ist, komplexe Muster und Rätsel zu erkennen und zu lösen. Da erreicht ihn die Nachricht einer Gefängnis-Psychologin. Sie bittet ihn, die seltsamen Zeichnungen und Rätsel einer verstummten Insassin zu lösen. Als Mike auf Jess Price trifft, wird ihm nicht nur schnell klar, dass die wegen Mordes angeklagte Frau unschuldig ist, sondern sie wegen einer jahrhundertealten Intrige in großer Gefahr schwebt. Er beschließt, ihr zu helfen und rutscht dabei selbst in lebensgefährliche Situationen, denn es gibt Menschen, die nicht daran interessiert sind, dass andere diese Geheimnisse entdecken ...

Eigentlich könnte das eine spannende Geschichte sein. Die Autorin kann schreiben und sie hat sich professionelle Rätselknacker mit ins Boot geholt, sodass ich vermute, dass die Rätsel selbst nachvollziehbar sind. (Das ist nicht meine Art von Rätsel - ich mache höchstens mal Kreuzworträtsel oder löse Schachprobleme, wenn ich in der Stimmung bin.) Auch hat der Teil, in dem Jess' Tagebucheinträge zu finden sind, fast schon Schauergeschichtenqualität, was mir gut gefallen hat. Allerdings gab es dann auch wieder endlose Passagen, in denen über religiöse Sachverhalte referiert wurde und die mich langweilten. Auch die Verbindung von Jess und Mike konnte ich überhaupt nicht fühlen. Oder dass immer Leute da waren, die Mike dann helfen konnten und es vor allem auch taten. Alles in allem hätte es ein großer Wurf werden können mit Geheimnissen und Rätseln und Verfolgungsfahrten, aber es war teilweise viel zu langatmig. Als Verfilmung mag das besser funktionieren.

Bewertung vom 27.07.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


weniger gut

Eden arbeitet in einem Zentrum für benachteiligte Jugendliche und lebt allein mit ihrem etwas verwirrten Künstlervater. Schon immer konnte sie bei Menschen einen besonderen "Schein" sehen - und bei manchen Menschen fiel ihr auf, dass der fehlte. Als sie eines Abends auf der Straße von zwei solchen "scheinlosen" Menschen überfallen wird, retten sie ein paar Jugendliche. Sie erzählen ihr, dass sie die Phönixkrieger sind, die die Menschheit vor diesen Dunklen beschützen. Sie, Eden, sei auch eine, denn sie könnte das Licht der Menschen sehen. Eden versucht, ihre besondere Phönixgabe zu finden, schon weil man ihr anbietet, dass ihrem verwirrten Vater geholfen wird. Außerdem ist da noch Kane, der Bad Boy vom Dienst, in den sie sich gnadenlos verliebt.

Die Legende des Phönix: Ehrlich gesagt hätte ich da gern etwas mehr Ausarbeitung erfahren außer "Na ja, da war halt mal ein Böser mit Zombies, dann kam ein Phönix vorbei, hat die Zombies nicht allein besiegen können und hat daher irgendwelchen Hergelaufenen besondere Kräfte verpasst". Mich würde auch interessieren, wer dieses Phönixquartier aufgebaut hat. Und vor allem, wie das finanziert wird. Oder warum die Jugendlichen dem Polizisten was vorspielen, wenn die Phönixkrieger doch eh mit Polizei und Geheimdiensten zusammenarbeiten. Unglaublich ermüdend war auch die Beziehung von Kane und Eden: Oh, er ist so mies - aber oh, er ist auch so heiß! Gibt es echt keine andere Möglichkeit für Jugendliche, sich zu verlieben? Kane, der große Held, weigert sich nach einem Trauma, seine Kräfte zu benutzen, nicht mal dann, wenn seine Freunde in größter Gefahr schweben. Aber sobald die Special Snowflake angegriffen wird: Doing! Kräfte eingesetzt! *gähn* Es gab noch so einiges, was typisch und klischeehaft war, aber bevor ich hier eine Doktorarbeit über diese geistig hohlen PhönixkriegerInnen schreibe, erwähne ich, was mir gefallen hat: Edens Moralvorstellungen. Das fand ich echt gut. Immerhin was.

Bewertung vom 20.07.2023
Chef's Kiss
Melendez, Jarrett

Chef's Kiss


sehr gut

Ben Cook hat soeben das College mit einem Abschluss in Literatur in der Tasche und zieht mit seinen besten Freunden in eine WG. Er braucht dringend einen Job, am besten einen, der gut bezahlt wird und in dem er seine Fähigkeiten fürs Schreiben ausleben kann. Doch es ist wie verhext - egal, was er tut, niemand will einen Anfänger einstellen. Da stolpert er plötzlich bei einem Restaurant über eine Stellenanzeige, auch für Quereinsteiger. Und nicht nur das: Einer der Köche dort ist Liam, Liam mit seinem muskulösen Körper, den Tattoos, dem freundlichen Lächeln. Ben versucht sich als Koch und macht das gar nicht schlecht. Doch da sind immer noch seine Eltern, die sich für ihren Sohn etwas anderes wünschen, sowohl als Job als auch in einer Beziehung.

Wir haben hier eine sehr süße Geschichte vorliegen, bei der fast alle Charaktere megatolerant sind. Einerseits gefällt mir sehr gut, dass es so einen Zusammenhalt unter den (neuen und alten) Freunden gibt, andererseits gibt es da kaum Potenzial für Konflikte, und der Konflikt, der dann mal war, verpuffte ziemlich schnell. Ähnlich ist es auch mit den Eltern, da wäre weitaus mehr drin gewesen. Alles in allem ist es jedoch wirklich schnuckig gezeichnet und erdacht. Homophobe Personen sollten natürlich Abstand davon halten. Im Endeffekt ist das Buch genau so cute, wie es das Cover mit rosa Schweinchen andeutet: What you see is what you get.

Bewertung vom 09.07.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


weniger gut

Violet Sorrengail ist die jüngste Tochter einer Generalin, klein, zierlich und leidet unter einer chronischen Krankheit, weshalb sie schwach und untrainiert ist. Dennoch wird sie von ihrer Mutter gezwungen, am Auswahlverfahren zum Drachenreiter teilzunehmen, bei dem schon bei der ersten Prüfung viele Prüflinge sterben. Auch später noch ist die Verlustrate unter den zukünftigen Drachenreitern enorm hoch, denn nicht nur die Drachen sind tödlich, auch die anderen Anwärter bringen gern mal ihre Konkurrenten um. Doch am allerallerallergefährlichsten ist Xaden Riordan, der zwar Staffelführer ist, aber auch der Sohn eines hingerichteten Rebellen und der mit der Familie Sorrengail eine Rechnung offen hat. Violet versucht zu überleben, dabei wünscht sie sich so sehr den petite mort, seit sie Xaden das erste Mal gesehen hat ...

Mich hat die Leseprobe total angesprochen, denn schon da konnte man extrem mitfiebern, gerade der Lauf über den Viadukt war heftig, auch wenn da schon die ersten Fragen auftauchten. Und rein vom Schreibstil her hätte mich das Buch genauso hypen können, wie es anscheinend alle anderen hyped - nur dass ich irgendwann so viele unbeantwortete Fragen in Sachen Logik hatte, dass es mich einfach nur gestört hat. Es fängt schon mal damit an, dass man kein vernünftiges Worldbuilding erhält. Hier unser Königreich, da die anderen (die mit den Greifenfliegern statt Drachenreitern), seit 600 Jahren Krieg, so reicht. Okay? Mir reicht das nicht. Außerdem gab es mal eine Rebellion in diesem Königreich, die mal niedergeschlagen wurde und man richtete die Rebellen hin. Die Kinder der Rebellen wurden jedoch dazu gezwungen, Drachenreiter zu werden, weil ...? Ja, einige werden draufgehen und nichts mehr anzetteln. Aber die anderen? Die kriegen gleich mal eine mörderische Macht in die Hand, um sich zu rächen, wenn sie Bock haben? Wer bitte macht so was?

Weiter: Es herrscht seit vielen Jahren Krieg. Man braucht also jede Menge Soldaten, ob die jetzt auf Drachen sitzen oder zur Infanterie gehören. (Hier wird übrigens nie geschrieben, mit was die kämpfen: Die Drachenreiter besitzen Schwerter, Dolche, Magie und natürlich Drachenfeuer, aber wie weit sind die Infanteristen überhaupt? Haben die schon Musketen oder sonst was?) Trotz also der vielen Leute, die man für den Krieg braucht, werden hier am War College permanent die Besten der Besten niedergemetzelt: durch Drachen, durch Abstürze, durch andere Kadetten. Die Erklärung: Es gibt nicht genügend Drachen. Okay. Warum lässt man diejenigen, die nicht von Drachen gebunden werden, einfach zur Infanterie? Weniger Verluste, mehr Leute, die kämpfen können. Aber hey, warum sollten wir uns mit Logik aufhalten?

Violet ist eigentlich als Charakter sehr cool angelegt. Sie ist clever, weiß sich zu helfen, hat Mut und Moral. Eigentlich. Denn sobald sie Xaden erblickt, vergisst sie alles, außer "wie schöööööööööön" er ist. Sie sabbert, sobald er die Bühne betritt. Um ehrlich zu sein, von Xadens Eigenschaften habe ich nicht viel mitbekommen, weil Violet ihn nahezu aufs Äußere reduziert. Er wirkt so anziehend auf sie, dass er auch den Ententanz machen könnte und sie würde ihn immer noch bespringen wollen. Ich war auch mal 20 und bin mir sicher, dass ich im Falle von Lebensgefahr - egal wie heiß mein Gegenüber gewesen wäre - andere Probleme als meine Libido gehabt hätte. Aber so oder so: Nachdem beide endlich mal gemerkt haben, dass der/die andere das Nonplusultra der Weltgeschichte ist, wurde nur noch geschnulzt. Man hätte locker zweihundert Seiten kürzen können, ohne Informationsverlust zu erleiden.

Nachdem ich mich über 700 Seiten lang über mangelnde Logik, mega Rumgeschnulze und Violets Auserwähltenstatus (mit einem Drachen fängt sie gar nicht erst an) rumgeärgert habe und all diese wunderbaren Möglichkeiten, die hier liegengelassen wurden, ärgerte, verzichte ich wohl auf die weiteren Bände dieser Reihe.

Bewertung vom 02.07.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Midsummer in den Schären von Schweden. Der bekannte Unternehmer Helander und vier seiner Gäste werden während eines Dinners überfallen und erschossen. Nur die 14jährige Tochter Astrid überlebt. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt treffen sich auch die Krimiautorin Julia Malmros und ihr zeitweiliger Bettgenosse und Hacker Kim Ribbing in ihrem Haus unweit des Massakers. Sie bekommen mit, dass etwas Furchtbares passiert ist und fahren rüber. Auf diese Weise werden Julia und Kim in eine Ermittlung gezogen, die Kim unter anderem nach Shanghai und Kuba führen wird und die beide das Leben kosten kann ...

Ich kannte den Autor bisher nicht, gebe aber zu, dass mich sein Schreibstil, seine Ideen und sein unterschwellig aufblitzender Humor sofort in die Geschichte ziehen konnten. Sie ist stark angelehnt an die Milleniumsreihe - wer mehr darüber erfahren will, dem empfehle ich das YT-Video des Autors. Wir haben hier ein sehr cooles Personal: Kim Ribbing hat eine schreckliche Kindheit hinter sich und ist noch nicht mal 30, während Julia bereits Anfang 50 ist, eine Karriere als Kriminalkommissarin beendet hat, um Bücher zu schreiben. Trotz ihrer Unterschiede, nicht nur was das Alter betrifft, sind sie (nicht nur im Bett) ein gutes Team. Auch die Nebencharaktere gefallen mir sehr gut, ganz egal, ob auf der "guten" oder "bösen" Seite. Natürlich gibt es ein paar Handlungen, die man mehr mit Mission Impossible in Verbindung bringt und ein paar nette Zufälle, aber die coole Schreibweise, die rasante Handlung und die Charaktere konnten das Buch sehr gut tragen und ich freue mich auf die Fortsetzungen. 4.5/5 Punkten.

Bewertung vom 19.06.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


gut

Diese Geschichte wird erzählt von einem, um den es eigentlich gar nicht geht. Er ist der Ich-Erzähler, der Beobachter, der Wegschauer, der Manchmal-Mutige, der Unfreiwillige im Wald. Zusammen mit fast allen anderen aus seiner Klassenstufe fährt er die erste Ferienwoche in ein Ferienlager, mitten in der Natur. Mit Wald und Bäumen und Insekten und so. Ohne Stadt und Häuser und Handys und so. Und so schrecklich er das alles findet, viel schlimmer ist es für seinen Klassenkameraden Jörg. Der ist das typische Mobbingopfer: ruhig, klug, zurückgezogen, nerdig, ist gern in der Natur, wandert gern, hat einen alleinerziehenden Vater. Jörg wird von Marko und seiner Gang gehänselt, getriezt, fertig, "andersig" gemacht. Und daran ändert leider auch der Wolf nichts, der immer wieder in der Hütte der beiden Jungs auftaucht.

Das Buch wird vom Autor selbst gelesen und der macht das echt cool. Man nimmt ihm den etwa dreizehnjährigen Erzähler absolut ab. Auch das ganze Feeling drumherum, das Kindsein, das Unwohlsein in Bezug auf Natur und das Ich-möchte-gern-in-der-Nähe-dieses-Mädchens-sein funktioniert absolut. Das Mobbing macht wütend, die kaum vorhandenen Reaktionen der Erwachsenen darauf ebenso und auch auf gewisse Weise hilflos. Allerdings hat man dann das Gefühl, der Autor will zu viel: nämlich die Gefühle des Jungen irgendwie visualisieren, indem er einen Wolf drausmacht. Und das klappt meiner Meinung nach eher so semigut. Oder gar nicht. Ich bin offiziell erwachsen und ich kratze mich am Kopf und frage mich, was mir der Autor mit seinem Wolf eigentlich sagen möchte. Es hilft auch absolut gar nicht, dass er am Ende der Geschichte eine wirre Erklärung für seine Intentionen abgibt. Rein subjektiv weiß ich, dass ich in dem Alter damit gar nichts hätte anfangen können, zumal es auch kein Ende, keinen Erklärungsversuch, keinen Lösungsansatz gibt. Ich finde das unbefriedigend - was sollen dann betroffene Jugendliche damit anfangen oder gar davon halten? Schade eigentlich. Ohne den Wolf hätte "Wolf" eine echt coole Kindergeschichte werden können.

Bewertung vom 11.06.2023
SOL. Das Spiel der Zehn
Thomas, Aiden

SOL. Das Spiel der Zehn


ausgezeichnet

Vor langer Zeit hat sich die Gottheit Sol geopfert, um die bösen Obsidians zu besiegen und zu verbannen. Seitdem müssen alle zehn Jahre zehn junge Halbgötter in fünf Prüfungen gegeneinander antreten. Der Verlierer wird das nächste Sonnenopfer, der Gewinner trägt das Licht der Sonne. Überraschenderweise wird Teo als einer der Zehn ausgewählt, obwohl er ein Jade-Halbgott, kein Gold-Halbgott ist und nie auf der Akademie für die Kämpfe trainiert wurde. Zum Glück gibt es noch die Gold-Erwählte Niya, seine beste Freundin, und den ebenfalls Jade-Halbgott Xio, wie Teo ein totaler Außenseiter. Sie beschließen zusammenzuhalten und den arroganten Golds zu zeigen, dass sie keine Opferlämmer sind ...

Ich schicke gleich eine Warnung vorweg, für all die Ewiggestrigen, die Diversität für eine eingehende Trockenblume halten und auf zwei Geschlechtern beharren: Ihr werdet hier nicht glücklich. Sucht euch was anderes zu lesen, es wird gegendert und offen mit allen möglichen Sexualitäten umgegangen. Wer sich darauf jedoch einlassen kann, erhält eine spannende Geschichte über Freundschaft, Ethik, Moral, Zusammenhalt, das Hinterfragen von Althergebrachten und die Fähigkeit, über sich hinauszuwachsen: nicht um der eigenen Person willen, sondern wegen des Wohls anderer. Mir hat es sehr gut gefallen und ich hoffe, der/die Nachfolger der Reihe kommen bald.

Bewertung vom 06.06.2023
Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


gut

Auren scheint es vom Regen in die Traufe verschlagen zu haben. Obwohl sie jetzt nicht mehr die Gefangene der Schneepiraten ist, befindet sie sich mitten in dem feindlichen Heer der 4. Armee, die direkt auf das Königreich zumarschiert, in dem sich ihr geliebter Midas aufhält. Sie will ihn warnen, weiß aber nicht wie. Und die Soldaten des Feindes einschließlich ihres gefürchteten Anführers, Kommandant Riss, behandeln sie mit Respekt und ohne Zwang. Während sie durch Schnee und Eis marschieren, lernt Auren einiges über sich selbst und fängt an, ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen. Doch Midas hat sie immer beschützt - oder nicht?

Dieser Teil hätte tatsächlich besser werden können - und nach dem ersten schlechten Einstieg war er das auf gewisse Weise auch. Schließlich hat die Autorin weitestgehend auf frauenverachtende Szenen verzichtet. Allerdings ist so ein Roadtrip samt Erkenntnisfindung wirklich nicht besonders spannend, zumal das eingetroffen ist, das ich bereits seit dem Märchen in Band 1 vermutet habe. Es war also ziemlich langweilig, auch weil Auren immer ewig braucht, um etwas zu begreifen, und wie es aussieht, fängt es also ab Buch 3 erst so richtig mit der Geschichte an. Wir haben hier also 900 Seiten Prolog bekommen, damit vielleicht mal eine halbwegs lesbare Story rauskommt. Gut geeignet für Leute mit langem Atem und solchen, denen Langatmigkeit und Vorhersehbarkeit nichts ausmacht. 2.5/5 Punkten.

Bewertung vom 04.06.2023
Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


weniger gut

Auren wurde vor zehn Jahren von dem legendären König Midas gerettet und lebt seitdem in einem goldenen Käfig in einem ebenso goldenen Palast. Ihr Geschirr ist aus Gold, ihre Bettwäsche ist golden, selbst sie besteht aus Gold. Sie ist die Favoritin des Königs, sein beliebtester Sattel. Falls sich jemand fragt, was ein Sattel ist: Ja, das ist die Umschreibung für die Frauen, die von Midas und seinem Hofstaat "geritten" werden. Ums "Reiten", wer wann wie lange und warum die Sättel von Midas reiten darf, dreht sich ein Großteil der ersten 200 Seiten. Dann kommt es zu einem Krieg und Auren sowie die anderen Frauen werden durch Schnee und Eis zu einem anderen Königreich beordert. Als sie von Schneepiraten überfallen werden, ist Auren wieder eine Gefangene, aber diesmal keine Favoritin.

Ich bin nicht zartbesaitet, aber wenn es heißt, ich erhalte eine Tiktok-Fantasy-Sensation, dann erwarte ich auch Fantasy und keinen Softporno bzw später Rapefantasy. Es existiert absolut kein vernünftiger Weltenbau. So, hier, nimm: Welt besteht aus sechs Königreichen, in dem von Midas schneit es immer und er macht alles zu Gold. Mega! Mehr braucht es also nicht - stopp: doch. Die ständige Andeutung von S*x. Schließlich sells it. Hier verkauft es sich auf eine abartige, frauenfeindliche und vulgäre Art und Weise. Als feuchter Traum perverser Träumer. Der fehlende Weltenbau scheint auf mangelnder Planung der Geschichte zu beruhen. Es wirkte wie eine Wattpad-Geschichte, bei der alle paar Tage mal ein neues Kapitel eingestellt wurde und zum Schluss gab es mal so was wie ein Märchen zum Hintergrund der Welt. Mit diesem Märchen wurde dann meiner Meinung nach der Rest der nächsten Bücher gespoilert, weil da schon klar wurde, was mit Auren und dem neuen mysteriösen Typen, der auftauchte, los ist. Mein Fantasy-Jahr geht immer mehr den Bach runter. 1.5/5 Punkten.

Bewertung vom 03.06.2023
Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1
Iosivoni, Bianca

Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1


weniger gut

Faith hat ein Stipendium für ein Studium ergattert und beginnt es auf demselben Campus wie ihr älterer Bruder Levi. Sie sind schon ihr ganzes Leben lang auf der Flucht vor Dämonen, doch jetzt hofft sie, zur Ruhe zu kommen. Faith hat eine Gabe: Sie kann sich und ihren Bruder heilen und das Studium soll ihr helfen herauszufinden, woher diese Gabe kommt. Levi beherrscht Telekinese. Nach einem Dämonenangriff trifft Faith auf einen Kindheitsfreund, in den sie vor drei Jahren total verliebt war. Nate hat sich verändert, ist megahot und düster und kann kämpfen und gehört zu einer Gruppe von Dämonenjägern, zu denen auch Faith und Levi erbtechnisch gehören. Doch diese Gruppe jagt nicht nur Dämonen, sondern auch Menschen mit besonderen Fähigkeiten, deshalb wird es immer gefährlicher, sich ausgerechnet von dieser Gruppe ausbilden zu lassen ...

Ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll. Was Positives? Ich mochte die Stadtbeschreibungen. Hatte immer das Gefühl, ein bisschen durch Oxford zu spazieren, auch wenn die Uni in Dundee, Schottland liegt. Damit endet jedoch alles, was ich als gut empfand. Mir ging hier ehrlich gesagt die Logik schon auf den ersten Seiten so baden, dass diese furchtbare Dreiecksbeziehung, die unbedingt dabei sein musste, schon fast nebensächlich wurde. Stellt euch vor, es gibt Dämonen und Leute, die darüber Bescheid wissen, und die behalten dieses Wissen für sich. Klingt das nachvollziehbar? Nein. Ist es auch nicht. Weil mir niemand erzählen kann, dass die paar Möchtegernhunter die ganze Menschheit beschützen können. Aber gut. Sei es drum.

Diese Hunter jagen nicht nur Dämonen, sondern versuchen auch alles zu töten, das ihnen nicht in den Kram passt. Hexen, Leute mit Magiebegabung, alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Aber Nate, der hotte Hunter, ist trotzdem der feuchte Traum der Protagonistin. Die soll eigentlich eine toughe Person sein, aber ihre Gedanken drehten sich eigentlich nur um Jungs. Wenn Nate da war, wurde sie zu einer Pfütze des Begehrens, wenn sie auf ihren Barkeeperkollegen Jax traf, wurde er das Objekt ihrer grenzenlosen Begierde. Wenn beide Jungs gleichzeitig da waren, versuchte Nate, Jax umzubringen. Egal. Kommt in den besten Familien vor.

Anstatt darüber sauer zu sein, überlegt Faith, dass sie sich bei Nate für den Stress entschuldigen muss. Aber auch gut. Sei es drum. Die Frau ist so blöd wie ein Knäckebrot. Jemand sagt: Hey, wir haben einen Verräter unter uns. Und Faith sofort: Hey, XY, du bist das, weil ... Erdbeerkuchen! Und XY versucht nicht mal, sich zu verteidigen, XY sagt: Okay, wenn ihr so doof seid, spiele ich nicht mehr mit euch mit. Ich gehe. Tschüs und danke für den Fisch!

Aber das Ende bzw die "Enthüllungen" haben mich echt gekillt. Die Logik ... ist einfach nicht vorhanden. Warum 10 Jahre warten, um sich die Fähigkeiten anzueignen? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn?! Wer bitte winkt so was durchs Lektorat? Nee, ging gar nicht. Der zweite Teil oder wie viele auch immer nach dieser Story kommen, interessiert mich null. 1.5/5 Punkten.